Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidiabetika, Glucagon-like-Peptid-1-(GLP-1)-Rezeptoragonisten,
ATC-Code: A10BJ06
WirkmechanismusSemaglutid ist ein GLP-1-Analogon mit einer Sequenzhomologie von 94 % zum humanen GLP-1.
Semaglutid wirkt als GLP-1-Rezeptoragonist, der selektiv an den GLP-1-Rezeptor, das Ziel für natives
GLP-1, bindet und diesen aktiviert.
GLP-1 ist ein physiologisches Hormon, das mehrere Aufgaben bei der Glucose- und
Appetitregulierung sowie im kardiovaskulären System hat. Die glucose- und appetitregulierenden
Wirkungen werden gezielt über GLP-1-Rezeptoren im Pankreas und im Gehirn vermittelt.
Semaglutid senkt den Blutzuckerspiegel glucoseabhängig durch Stimulation der Insulinsekretion und
Senkung der Glucagonsekretion, wenn der Blutzuckerspiegel hoch ist. Der Mechanismus der
Blutzuckersenkung geht auch mit einer leicht verlangsamten Entleerung des Magens in der frühenpostprandialen Phase einher. Während einer Hypoglykämie verringert Semaglutid die Sekretion von
Insulin, vermindert aber nicht die Glucagonsekretion. Der Mechanismus von Semaglutid istunabhängig von der Art der Anwendung.
Semaglutid reduziert das Körpergewicht und die Körperfettmasse durch eine geringere
Energieaufnahme, indem der Appetit insgesamt verringert wird. Zusätzlich reduziert Semaglutid die
Vorliebe für stark fetthaltige Nahrungsmittel.
GLP-1-Rezeptoren sind im Herz, Gefäßsystem, Immunsystem und in den Nieren exprimiert.
Semaglutid zeigt in klinischen Studien eine positive Auswirkung auf die Plasmalipide, senkt densystolischen Blutdruck und reduziert Entzündungen. In Tierstudien schwächt Semaglutid die
Entwicklung von Atherosklerose durch Vorbeugung der Entwicklung aortischer Plaques und
Reduzierung von Entzündungen in den Plaques ab.
Pharmakodynamische WirkungenDie im Folgenden beschriebenen pharmakodynamischen Untersuchungen wurden nach 12 Wochen
Behandlung mit oral verabreichtem Semaglutid durchgeführt.
Nüchternblutzucker und postprandialer BlutzuckerSemaglutid senkt die Blutzuckerkonzentrationen im nüchternen und postprandialen Zustand. Bei
Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 führte die Behandlung mit Semaglutid im Vergleich mit Placebozu einer relativen Senkung des Nüchternblutzuckers von 22 % [13; 30] und des postprandialen
Blutzuckers von 29 % [19; 37].
GlucagonsekretionSemaglutid senkt die postprandialen Glucagonkonzentrationen. Bei Patienten mit Diabetes mellitus
Typ 2 führte Semaglutid zu den folgenden relativen Senkungen von Glucagon gegenüber Placebo:postprandiale Glucagonreaktion um 29 % [15; 41].
MagenentleerungSemaglutid verursacht eine leichte Verzögerung der frühen postprandialen Magenentleerung mit einergeringeren Paracetamol-Exposition (AUC0-1h) 31 % [13; 46] in der ersten Stunde nach der Mahlzeitund senkt dadurch die Geschwindigkeit, mit der Glucose postprandial in die Blutbahn gelangt.
Nüchternlipide und postprandiale LipideSemaglutid senkte im Vergleich mit Placebo die Konzentrationen der Triglyceride und des
VLDL-(very low density lipoprotein)-Cholesterins um 19 % [8; 28] bzw. 20 % [5; 33] im
Nüchternzustand. Die postprandiale Triglycerid- und VLDL-Cholesterin-Antwort auf eine fettreiche
Mahlzeit war um 24 % [9; 36] bzw. 21 % [7; 32] verringert. ApoB48 war sowohl im nüchternen alsauch im postprandialen Zustand um 25 % [2; 42] bzw. 30 % [15; 43] verringert.
Klinische Wirksamkeit und SicherheitDie Wirksamkeit und Sicherheit von Rybelsus wurden in acht globalen, randomisierten, kontrollierten
Phase-3a-Studien untersucht. Die Phase-3a-Studien wurden mit Tabletten durchgeführt, die 3 mg,7 mg und 14 mg Semaglutid enthielten, welche bioäquivalent zu 1,5 mg, 4 mg bzw. 9 mg Semaglutidsind. In sieben Studien war die Beurteilung der glykämischen Wirksamkeit das primäre Ziel; in einer
Studie war die Beurteilung kardiovaskulärer Endpunkte das primäre Ziel.
In die Studien wurden 8 842 randomisierte Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 eingeschlossen(5 169 mit Semaglutid behandelt), darunter waren 1 165 Patienten mit mittelschwerer Einschränkungder Nierenfunktion. Das durchschnittliche Alter der Patienten betrug 61 Jahre (Bereich 18 bis92 Jahre), mit 40 % im Alter von ≥ 65 Jahren und 8 % im Alter von ≥ 75 Jahren. Die Wirksamkeit von
Semaglutid wurde mit Placebo oder aktiver Kontrollbehandlung (Sitagliptin, Empagliflozin und
Liraglutid) verglichen.
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Semaglutid 25 mg und 50 mg einmal täglich wurden in einer
Phase-3b-Studie (PIONEER PLUS) mit 1 606 randomisierten Patienten untersucht.
Die Wirksamkeit von Semaglutid wurde nicht durch das Alter bei Behandlungsbeginn, Geschlecht,ethnische Zugehörigkeit, Körpergewicht, BMI, Dauer des Diabetes, Erkrankungen des oberen
Gastrointestinaltrakts und Grad der Nierenfunktion beeinflusst.
PIONEER 1 - Monotherapie
In einer 26-wöchigen, doppelblinden Studie wurden 703 Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2, deren
Blutzuckereinstellung durch Diät und körperliche Aktivität unzureichend war, auf 3 mg Semaglutid,7 mg Semaglutid, 14 mg Semaglutid oder Placebo einmal täglich randomisiert.
Tabelle 2 Ergebnisse einer 26-wöchigen Monotherapiestudie zum Vergleich von Semaglutid mit
Placebo (PIONEER 1)7 mg Semaglutid2 14 mg Semaglutid2 Placebo(Bioäquivalent zu (Bioäquivalent zu4 mg) 9 mg)
Full analysis set (N) 175 175 178
HbA1c (%)
Ausgangswert 8,0 8,0 7,9
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -1,2 -1,4 -0,3
Unterschied gegenüber Placebo1 [95 % KI] -0,9 [-1,1; -0,6]* -1,1 [-1,3; -0,9]* -
Patienten (%), die einen HbA1c-Wert 69§ 77§ 31< 7,0 % erreichten
Nüchternplasmaglucose (mmol/l)
Ausgangswert 9,0 8,8 8,9
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -1,5 -1,8 -0,2
Unterschied gegenüber Placebo1 [95 % KI] -1,4 [-1,9; -0,8]§ -1,6 [-2,1; -1,2]§ -
Körpergewicht (kg)
Ausgangswert 89,0 88,1 88,6
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -2,3 -3,7 -1,4
Unterschied gegenüber Placebo1 [95 % KI] -0,9 [-1,9; 0,1] -2,3 [-3,1; -1,5]* -1 Unabhängig von Behandlungsabbruch oder Gabe von Notfallmedikation (Pattern-Mixture-Modell mit multipler
Imputation). * p < 0,001 (unkorrigiert 2-seitig) für Überlegenheit, multiplizitätskontrolliert. § p < 0,05, nichtmultiplizitätskontrolliert; für 'Patienten, die einen HbA1c-Wert < 7,0 % erreichten“, gilt der p-Wert für das Odds Ratio. 2 Die
Bioäquivalenz zwischen den Dosen 4 mg und 7 mg, sowie zwischen den Dosen 9 mg und 14 mg, wurde bestätigt, siehe
Abschnitt 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften.
PIONEER 2 - Semaglutid gegenüber Empagliflozin, beides in Kombination mit Metformin
In einer 52-wöchigen, unverblindeten Studie wurden 822 Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 auf14 mg Semaglutid einmal täglich oder 25 mg Empagliflozin einmal täglich randomisiert, beides in
Kombination mit Metformin.
Tabelle 3 Ergebnisse einer 52-wöchigen Studie zum Vergleich von Semaglutid mit Empagliflozin(PIONEER 2)14 mg Semaglutid2 25 mg(Bioäquivalent zu 9 mg) Empagliflozin
Full analysis set (N) 411 410
Woche 26
HbA1c (%)
Ausgangswert 8,1 8,1
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -1,3 -0,9
Unterschied gegenüber Empagliflozin1 -0,4 [-0,6; -0,3]* -[95 % KI]
Patienten (%), die einen HbA1c-Wert 67§ 40< 7,0 % erreichten
Nüchternplasmaglucose (mmol/l)
Ausgangswert 9,5 9,7
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -2,0 -2,0
Unterschied gegenüber Empagliflozin1 0,0 [-0,2; 0,3] -[95 % KI]
Körpergewicht (kg)
Ausgangswert 91,9 91,3
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -3,8 -3,7
Unterschied gegenüber Empagliflozin1 -0,1 [-0,7; 0,5] -[95 % KI]
Woche 52
HbA1c (%)
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -1,3 -0,9
Unterschied gegenüber Empagliflozin1 -0,4 [-0,5; -0,3]§ -[95 % KI]
Patienten (%), die einen HbA1c-Wert 66§ 43< 7,0 % erreichten
Körpergewicht (kg)
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -3,8 -3,6
Unterschied gegenüber Empagliflozin1 -0,2 [-0,9; 0,5] -[95 % KI]1 Unabhängig von Behandlungsabbruch oder Gabe von Notfallmedikation (Pattern-Mixture-Modell mit multipler
Imputation). * p < 0,001 (unkorrigiert 2-seitig) für Überlegenheit, multiplizitätskontrolliert. § p < 0,05, nichtmultiplizitätskontrolliert; für 'Patienten, die einen HbA1c-Wert < 7,0 % erreichten“, gilt der p-Wert für das Odds Ratio. 2 Die
Bioäquivalenz zwischen den Dosen 9 mg und 14 mg wurde bestätigt, siehe Abschnitt 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften.
PIONEER 3 - Semaglutid gegenüber Sitagliptin, beides in Kombination mit Metformin oder
Metformin mit Sulfonylharnstoff
In einer 78-wöchigen, doppelblinden Double-Dummy-Studie wurden 1 864 Patienten mit Diabetesmellitus Typ 2 auf 3 mg Semaglutid, 7 mg Semaglutid, 14 mg Semaglutid oder 100 mg Sitagliptineinmal täglich randomisiert, alle in Kombination mit Metformin allein oder mit Metformin und
Sulfonylharnstoff. Die Senkungen des HbA1c-Werts und Körpergewichts wurden über die gesamte
Studiendauer von 78 Wochen aufrechterhalten.
Tabelle 4 Ergebnisse einer 78-wöchigen Studie zum Vergleich von Semaglutid mit Sitagliptin(PIONEER 3)7 mg 14 mg 100 mg
Semaglutid2 Semaglutid2 Sitagliptin(Bioäquivalent zu (Bioäquivalent zu4 mg) 9 mg)
Full analysis set (N) 465 465 467
Woche 26
HbA1c (%)
Ausgangswert 8,4 8,3 8,3
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -1,0 -1,3 -0,8
Unterschied gegenüber Sitagliptin1 [95 % -0,3 [-0,4; -0,1]* -0,5 [-0,6; -0,4]* -
KI]
Patienten (%), die einen HbA1c-Wert 44§ 56§ 32< 7,0 % erreichten
Nüchternplasmaglucose (mmol/l)
Ausgangswert 9,4 9,3 9,5
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -1,2 -1,7 -0,9
Unterschied gegenüber Sitagliptin1 [95 % -0,3 [-0,6; 0,0]§ -0,8 [-1,1; -0,5]§ -
KI]
Körpergewicht (kg)
Ausgangswert 91,3 91,2 90,9
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -2,2 -3,1 -0,6
Unterschied gegenüber Sitagliptin1 [95 % -1,6 [-2,0; -1,1]* -2,5 [-3,0; -2,0]* -
KI]
Woche 78
HbA1c (%)
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -0,8 -1,1 -0,7
Unterschied gegenüber Sitagliptin1 [95 % -0,1 [-0,3; -0,0] -0,4 [-0,6; -0,3]§ -
KI]
Patienten (%), die einen HbA1c-Wert 39§ 45§ 29< 7,0 % erreichten
Körpergewicht (kg)
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -2,7 -3,2 -1,0
Unterschied gegenüber Sitagliptin1 [95 % -1,7 [-2,3; -1,0]§ -2,1 [-2,8; -1,5]§ -
KI]1 Unabhängig von Behandlungsabbruch oder Gabe von Notfallmedikation (Pattern-Mixture-Modell mit multipler
Imputation). * p < 0,001 (unkorrigiert 2-seitig) für Überlegenheit, multiplizitätskontrolliert. § p < 0,05, nichtmultiplizitätskontrolliert; für 'Patienten, die einen HbA1c-Wert < 7,0 % erreichten“, gilt der p-Wert für das Odds Ratio. 2 Die
Bioäquivalenz zwischen den Dosen 4 mg und 7 mg, sowie zwischen den Dosen 9 mg und 14 mg, wurde bestätigt, siehe
Abschnitt 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften.
PIONEER 4 - Semaglutid gegenüber Liraglutid und Placebo, alle in Kombination mit Metformin oder
Metformin mit einem SGLT2-Inhibitor
In einer 52-wöchigen, doppelblinden Double-Dummy-Studie wurden 711 Patienten mit Diabetesmellitus Typ 2 auf 14 mg Semaglutid, 1,8 mg Liraglutid subkutane Injektion oder Placebo einmaltäglich randomisiert, alle in Kombination mit Metformin oder mit Metformin und einem
SGLT2-Inhibitor.
Tabelle 5 Ergebnisse einer 52-wöchigen Studie zum Vergleich von Semaglutid mit Liraglutidund Placebo (PIONEER 4)14 mg Semaglutid2 1,8 mg Liraglutid Placebo(Bioäquivalent zu9 mg)
Full analysis set (N) 285 284 142
Woche 26
HbA1c (%)
Ausgangswert 8,0 8,0 7,9
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -1,2 -1,1 -0,2
Unterschied gegenüber Liraglutid1 -0,1 [-0,3; 0,0] - -[95 % KI]
Unterschied gegenüber Placebo1 [95 % -1,1 [-1,2; -0,9]* - -
KI]
Patienten (%), die einen HbA1c-Wert 68§,a 62 14< 7,0 % erreichten
Nüchternplasmaglucose (mmol/l)
Ausgangswert 9,3 9,3 9,2
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -2,0 -1,9 -0,4
Unterschied gegenüber Liraglutid1 -0,1 [-0,4; 0,1] - -[95 % KI]
Unterschied gegenüber Placebo1 [95 % -1,6 [-2,0; -1,3]§ - -
KI]
Körpergewicht (kg)
Ausgangswert 92,9 95,5 93,2
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -4,4 -3,1 -0,5
Unterschied gegenüber Liraglutid1 -1,2 [-1,9; -0,6]* - -[95 % KI]
Unterschied gegenüber Placebo1 [95 % -3,8 [-4,7; -3,0]* - -
KI]
Woche 52
HbA1c (%)
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -1,2 -0,9 -0,2
Unterschied gegenüber Liraglutid1 -0,3 [-0,5; -0,1]§ - -[95 % KI]
Unterschied gegenüber Placebo1 [95 % -1,0 [-1,2; -0,8]§ - -
KI]
Patienten (%), die einen HbA1c-Wert 61§,a 55 15< 7,0 % erreichten
Körpergewicht (kg)
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -4,3 -3,0 -1,0
Unterschied gegenüber Liraglutid1 -1,3 [-2,1; -0,5]§ - -[95 % KI]
Unterschied gegenüber Placebo1 [95 % -3,3 [-4,3; -2,4]§ - -
KI]1 Unabhängig von Behandlungsabbruch oder Gabe von Notfallmedikation (Pattern-Mixture-Modell mit multipler
Imputation). * p < 0,001 (unkorrigiert 2-seitig) für Überlegenheit, multiplizitätskontrolliert. § p < 0,05, nichtmultiplizitätskontrolliert; für 'Patienten, die einen HbA1c-Wert < 7,0 % erreichten“, gilt der p-Wert für das Odds-Ratio.a gegenüber Placebo. 2 Die Bioäquivalenz zwischen den Dosen 9 mg und 14 mg wurde bestätigt, siehe Abschnitt 5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften.
PIONEER 5 - Semaglutid gegenüber Placebo, beides in Kombination mit Basalinsulin allein,
Metformin und Basalinsulin oder Metformin und/oder Sulfonylharnstoff bei Patienten mitmittelschwerer Einschränkung der Nierenfunktion
In einer 26-wöchigen, doppelblinden Studie wurden 324 Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 undmittelschwerer Einschränkung der Nierenfunktion (eGFR 30-59 ml/min/1,73 m2) auf 14 mg
Semaglutid oder Placebo einmal täglich randomisiert. Das Prüfpräparat wurde zusätzlich zum stabilenantidiabetischen Behandlungsschema des Patienten angewendet.
Tabelle 6 Ergebnisse einer 26-wöchigen Studie zum Vergleich von Semaglutid mit Placebo bei
Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 und mittelschwerer Einschränkung der Nierenfunktion(PIONEER 5)14 mg Semaglutid2 Placebo(Bioäquivalent zu 9 mg)
Full analysis set (N) 163 161
HbA1c (%)
Ausgangswert 8,0 7,9
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -1,0 -0,2
Unterschied gegenüber Placebo1 [95 % KI] -0,8 [-1,0; -0,6]* -
Patienten (%), die einen HbA1c-Wert 58§ 23< 7,0 % erreichten
Nüchternplasmaglucose (FPG (mmol/l))
Ausgangswert 9,1 9,1
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -1,5 -0,4
Unterschied gegenüber Placebo1 [95 % KI] -1,2 [-1,7; -0,6]§ -
Körpergewicht (kg)
Ausgangswert 91,3 90,4
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -3,4 -0,9
Unterschied gegenüber Placebo1 [95 % KI] -2,5 [-3,2; -1,8]* -1 Unabhängig von Behandlungsabbruch oder Gabe von Notfallmedikation (Pattern-Mixture-Modell mit multipler
Imputation). * p < 0,001 (unkorrigiert 2-seitig) für Überlegenheit, multiplizitätskontrolliert. § p < 0,05, nichtmultiplizitätskontrolliert; für 'Patienten, die einen HbA1c-Wert < 7,0 % erreichten“, gilt der p-Wert für das Odds Ratio. 2 Die
Bioäquivalenz zwischen den Dosen 9 mg und 14 mg wurde bestätigt, siehe Abschnitt 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften.
PIONEER 7 - Semaglutid gegenüber Sitagliptin, beides in Kombination mit Metformin,
SGLT2-Inhibitoren, Sulfonylharnstoff oder Thiazolidindionen. Studie mit flexibler Dosisanpassung
In einer 52-wöchigen, unverblindeten Studie wurden 504 Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 auf
Semaglutid (flexible Dosisanpassung von 3 mg, 7 mg oder 14 mg einmal täglich) oder 100 mg
Sitagliptin einmal täglich, alle in Kombination mit 1-2 oralen, blutzuckersenkenden Arzneimitteln(Metformin, SGLT2-Inhibitoren, Sulfonylharnstoff oder Thiazolidindione) randomisiert. Die Dosisvon Semaglutid wurde alle 8 Wochen basierend auf der glykämischen Antwort und Verträglichkeitdes Patienten angepasst. Die Sitagliptin-Dosis war auf 100 mg festgelegt. Die Wirksamkeit und
Sicherheit von Semaglutid wurden in Woche 52 beurteilt.
In Woche 52 betrug der Anteil der Patienten, die mit 3 mg, 7 mg bzw. 14 mg Semaglutid behandeltwurden, ungefähr 10 %, 30 % bzw. 60 %.
Tabelle 7 Ergebnisse einer 52-wöchigen Studie mit flexibler Dosisanpassung zum Vergleich von
Semaglutid mit Sitagliptin (PIONEER 7)
Semaglutid 100 mg
Flexible Dosis2 Sitagliptin
Full analysis set (N) 253 251
HbA1c (%)
Ausgangswert 8,3 8,3
Patienten (%), die einen HbA1c-Wert 58* 25< 7,0 % erreichten1
Körpergewicht (kg)
Ausgangswert 88,9 88,4
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -2,6 -0,7
Unterschied gegenüber Sitagliptin1 [95 % -1,9 [-2,6; -1,2]* -
KI]1 Unabhängig von Behandlungsabbruch (16,6 % der Patienten mit Semaglutid mit flexibler Dosis und 9,2 % mit Sitagliptin,von denen 8,7 % bzw. 4,0 % auf unerwünschten Ereignissen beruhten) oder Gabe von Notfallmedikation(Pattern-Mixture-Modell mit multipler Imputation). * p < 0,001 (unkorrigiert 2-seitig) für Überlegenheit,multiplizitätskontrolliert (für 'Patienten, die einen HbA1c-Wert < 7,0 % erreichten“, gilt der p-Wert für das Odds Ratio). 2 Die
Bioäquivalenz zwischen den Dosen 1,5 mg und 3 mg, 4 mg und 7 mg, sowie zwischen 9 mg und 14 mg wurde bestätigt,siehe Abschnitt 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften.
PIONEER 8 - Semaglutid gegenüber Placebo, beide in Kombination mit Insulin mit oder ohne
MetforminIn einer 52-wöchigen, doppelblinden Studie wurden 731 Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2, deren
Blutzucker unzureichend mittels Insulin (Basal, Basal/Bolus oder Mischpräparat) mit oder ohne
Metformin eingestellt war, auf Semaglutid 3 mg, Semaglutid 7 mg, Semaglutid 14 mg oder Placeboeinmal täglich randomisiert.
Tabelle 8 Ergebnisse einer 52-wöchigen Studie zum Vergleich von Semaglutid mit Placebo in
Kombination mit Insulin (PIONEER 8)7 mg 14 mg Placebo
Semaglutid2 Semaglutid2(Bioäquivalent zu (Bioäquivalent zu4 mg) 9 mg)
Full analysis set (N) 182 181 184
Woche 26 (Insulindosis durfte
Ausgangswert nicht überschreiten)
HbA1c (%)
Ausgangswert 8,2 8,2 8,2
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -0,9 -1,3 -0,1
Unterschied gegenüber Placebo1 -0,9 [-1,1; -0,7]* -1,2 [-1,4; -1,0]* -[95 % KI]
Patienten (%), die einen HbA1c-Wert 43§ 58§ 7< 7,0 % erreichten
Nüchternplasmaglucose (mmol/l)
Ausgangswert 8,5 8,3 8,3
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -1,1 -1,3 0,3
Unterschied gegenüber Placebo1 -1,4 [-1,9; -0,8]§ -1,6 [-2,2; -1,1]§ -[95 % KI]
Körpergewicht (kg)
Ausgangswert 87,1 84,6 86,0
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -2,4 -3,7 -0,4
Unterschied gegenüber Placebo1 -2,0 [-3,0; -1,0]* -3,3 [-4,2; -2,3]* -[95 % KI]
Woche 52 (Insulindosis nichtbeschränkt)+
HbA1c (%)
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -0,8 -1,2 -0,2
Unterschied gegenüber Placebo1 -0,6 [-0,8; -0,4]§ -0,9 [-1,1; -0,7]§ -[95 % KI]
Patienten (%), die einen HbA1c-Wert 40§ 54§ 9< 7,0 % erreichten
Körpergewicht (kg)
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -2,0 -3,7 0,5
Unterschied gegenüber Placebo1 -2,5 [-3,6; -1,4]§ -4,3 [-5,3; -3,2]§ -[95 % KI]1 Unabhängig von Behandlungsabbruch oder Gabe von Notfallmedikation (Pattern-Mixture-Modell mit multipler
Imputation). * p < 0,001 (unkorrigiert 2-seitig) für Überlegenheit, multiplizitätskontrolliert. § p < 0,05, nichtmultiplizitätskontrolliert; für 'Patienten, die einen HbA1c-Wert < 7,0 % erreichten“, gilt der p-Wert für das Odds-Ratio.+ Die tägliche Insulin-Gesamtdosis war in Woche 52 unter Semaglutid statistisch signifikant geringer als unter Placebo. 2 Die
Bioäquivalenz zwischen den Dosen 4 mg und 7 mg, sowie zwischen den Dosen 9 mg und 14 mg, wurde bestätigt, siehe
Abschnitt 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften.
PIONEER PLUS - Wirksamkeit und Sicherheit von Semaglutid 25 mg und 50 mg im Vergleich zu
Semaglutid 14 mg einmal täglich bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2
In einer 68-wöchigen doppelblinden klinischen Studie wurden 1 606 Patienten mit Diabetes mellitus
Typ 2, die stabile Dosen von 1 - 3 oralen Antidiabetika (Metformin, Sulfonylharnstoffe, SGLT2-
Inhibitoren oder DPP-4-Inhibitoren*) einnahmen, randomisiert und erhielten einmal täglich
Erhaltungsdosen von Semaglutid 14 mg, Semaglutid 25 mg oder Semaglutid 50 mg.
*DPP-4-Inhibitoren sollten bei der Randomisierung abgesetzt werden.
Die Behandlung mit Semaglutid 25 mg und 50 mg einmal täglich war in der Senkung von HbA1c und
Körpergewicht im Vergleich zu Semaglutid 14 mg überlegen (siehe Tabelle 9). Die Daten von
Woche 68 belegen eine anhaltende Wirkung von oralem Semaglutid 14 mg, 25 mg und 50 mg auf
HbA1c und Körpergewicht (siehe Abbildung 1).
Zeit seit Randomisierung (Wochen) Zeit seit Randomisierung (Wochen)
Sema oral 14 mg Sema oral 25 mg Sema oral 50 mg Sema oral 14 mg Sema oral 25 mg Sema oral 50 mg
Abbildung 1 Mittlerer HbA1c und mittleres Körpergewicht (kg) vom Ausgangswert bis
Woche 68
Tabelle 9 Ergebnisse einer 52-wöchigen Studie zum Vergleich von Semaglutid 25 mg und 50 mgmit Semaglutid 14 mg (PIONEER PLUS)
Semaglutid Semaglutid Semaglutid14 mg2 25 mg 50 mg(Bioäquivalentzu 9 mg)
Full analysis set (N) 536 535 535
Woche 52
HbA1c (%)
Ausgangswert 8,9 9,0 8,9
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -1,5 -1,8 -2,0
Unterschied gegenüber Rybelsus -0,27 -0,5314 mg1 [95 % KI] [-0,42; -0,12]* [-0,68; -0,38]*
Patienten (%), die einen HbA1c-Wert 39,0§ 50,5§ 63,0§< 7,0 % erreichten
Patienten (%), die einen HbA1c-Wert 25,8§ 39,6§ 51,2§≤ 6,5 % erreichten
Nüchternplasmaglucose (mmol/l)
Ausgangswert 10,8 11,0 10,8
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -2,3 -2,8 -3,2
Unterschied gegenüber Rybelsus -0,46 -0,8214 mg1 [95 % KI] [-0,79; -0,13]§ [-1,15; -0,49]§
Körpergewicht (kg)
Ausgangswert 96,4 96,6 96,1
Änderung gegenüber Ausgangswert1 -4,4 -6,7 -8,0
Unterschied gegenüber Rybelsus -2,32 -3,6314 mg1 [95 % KI] [-3,11; -1,53]* [-4,42; -2,84]*
HbA1c (%)
Körpergewicht (kg)1 Unabhängig von Behandlungsabbruch oder Gabe von Notfallmedikation (Pattern-Mixture-Modell mit multipler
Imputation). * p < 0,001 (unkorrigiert 2-seitig) für Überlegenheit, multiplizitätskontrolliert. § p < 0,05, nichtmultiplizitätskontrolliert; für 'Patienten, die einen HbA1c-Wert < 7,0 % erreichten“, gilt der p-Wert für das Odds-Ratio.2 Die Bioäquivalenz zwischen den Dosen 9 mg und 14 mg wurde bestätigt, siehe Abschnitt 5.2 Pharmakokinetische
Eigenschaften.
Kardiovaskuläre BewertungIn einer doppelblinden Studie (PIONEER 6) wurden 3 183 Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 undhohem kardiovaskulären Risiko auf 14 mg Rybelsus (bioäquivalent zu Rybelsus 9 mg) einmal täglichoder Placebo zusätzlich zu einer Standardtherapie randomisiert. Die mediane Beobachtungsdauerbetrug 16 Monate.
Der primäre Endpunkt war die Zeit seit der Randomisierung bis zum ersten Auftreten eines schwerenunerwünschten kardiovaskulären Ereignisses (MACE): kardiovaskulärer Tod, nicht-tödlicher
Myokardinfarkt oder nicht-tödlicher Schlaganfall.
Folgende Patienten waren für die Aufnahme in die Studie geeignet: 50 Jahre alt oder älter mitbestehender kardiovaskulärer Erkrankung und/oder chronischer Nierenerkrankung oder 60 Jahre altoder älter nur mit ausschließlich kardiovaskulären Risikofaktoren. Insgesamt hatten 1 797 Patienten(56,5 %) eine bestehende kardiovaskuläre Erkrankung ohne chronische Nierenerkrankung, 354(11,1 %) hatten nur eine chronische Nierenerkrankung und 544 (17,1 %) hatten sowohl eine Nieren-als auch kardiovaskuläre Erkrankung. Bei 488 Patienten (15,3 %) lagen nur kardiovaskuläre
Risikofaktoren vor. Das mittlere Alter zu Behandlungsbeginn lag bei 66 Jahren und 68 % der
Patienten waren Männer. Die mittlere Dauer des Diabetes betrug 14,9 Jahre und der mittlere BMI lagbei 32,3 kg/m2. In der medizinischen Vorgeschichte fanden sich Schlaganfall (11,7 %) und
Myokardinfarkt (36,1 %).
Die Gesamtzahl der ersten MACE betrug 137: 61 (3,8 %) unter Semaglutid und 76 (4,8 %) unter
Placebo. Die Analyse der Zeit bis zum ersten MACE ergab ein HR von 0,79 [0,57; 1,11]95 % KI.
HR: 0,7995 % KI 0,57; 1,11
Anzahl der Patienten mit Risiko
Rybelsus
Placebo
Zeit seit Randomisierung (Woche)
Rybelsus Placebo
Kumulativer Inzidenzplot des primären Endpunkts (zusammengesetzt aus kardiovaskulärem Tod, nicht-tödlichem Myokardinfarkt odernicht-tödlichem Schlaganfall) mit nicht kardiovaskulärem Tod als konkurrierendem Risiko.
Abkürzungen: KI = Konfidenzintervall, HR = Hazard Ratio
Abbildung 2 Kumulative Inzidenz des ersten Auftretens eines MACE in PIONEER 6
Anteil der Patienten (%)
Der Behandlungseffekt für den primären kombinierten Endpunkt und seine Komponenten in der
PIONEER 6 Studie wird in Abbildung 3 gezeigt.
Hazard Ratio Rybelsus Placebo(95% KI) N (%) N (%)1591 1592
Gesamtgruppe (Full analysis set (FAS)) (100) (100)
Primärer Endpunkt - MACE 0,79 61 76(0,57-1,11) (3,8) (4,8)
Komponenten von MACE
Kardiovaskulärer Tod 0,49 15 30(0,27-0,92) (0,9) (1,9)
Nicht-tödlicher Schlaganfall 0,74 12 16(0,35-1,57) (0,8) (1,0)
Nicht-tödlicher Myokardinfarkt 1,18 37(0,73-1,90) (2,3) (1,9)
Andere sekundäre Endpunkte
Tödesfälle jeglicher Ursachen 0,51 23 45(0,31-0,84) (1,4) (2,8)0,2 1 5
Begünstigt Rybelsus Begünstigt Placebo
Abbildung 3 Behandlungseffekt für den primären kombinierten Endpunkt, seine Komponentenund Todesfälle jeglicher Ursachen (PIONEER 6)
KörpergewichtUnter Semaglutid hatten 27-65,7 % der Patienten bei Behandlungsende einen Gewichtsverlust von≥ 5 % und 6-34,7 % einen Gewichtsverlust von ≥ 10 % erreicht, verglichen mit 12-39 % bzw. 2-8 %unter den aktiven Vergleichspräparaten.
BlutdruckDie Behandlung mit Semaglutid hat den systolischen Blutdruck um 2-7 mmHg gesenkt.
Kinder und JugendlicheDie Europäische Arzneimittel-Agentur hat für Rybelsus eine Zurückstellung von der Verpflichtungzur Vorlage von Ergebnissen zu Studien in einer oder mehreren pädiatrischen Altersklassen bei
Diabetes mellitus Typ 2 gewährt (siehe Abschnitt 4.2 für Informationen zur Anwendung bei Kindernund Jugendlichen).