Zusammenfassung des SicherheitsprofilsIn 12 abgeschlossenen Phase-3-Studien wurden 8 158 Patienten Tirzepatid allein oder in Kombinationmit anderen blutzuckersenkenden Arzneimitteln ausgesetzt. Die am häufigsten berichteten
Nebenwirkungen waren gastrointestinale Störungen, die meist leicht oder mäßig waren. Die Inzidenzvon Übelkeit, Durchfall und Erbrechen war in der Phase der Dosiseskalation höher und nahm im
Laufe der Zeit ab (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).
Tabellarische Auflistung der NebenwirkungenDie folgenden Nebenwirkungen aus klinischen Studien sind untenstehend nach Systemorganklassenund in der Reihenfolge ihrer abnehmenden Häufigkeit aufgeführt (sehr häufig: ≥ 1/10; häufig: ≥ 1/100,< 1/10; gelegentlich: ≥ 1/1 000, < 1/100; selten: ≥ 1/10 000, < 1/1 000; sehr selten: < 1/10 000).
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen in der Reihenfolge ihrer abnehmenden
Häufigkeit aufgeführt.
Tabelle 1. Nebenwirkungen
System- Sehr häufig Häufig Gelegentlich Seltenorganklasse
Erkrankungen Über- Anaphylaktischedes empfindlichkeits- Reaktion#,
Immunsystems reaktionen Angioödem#
Stoffwechsel- Hypoglykämie1* Hypoglykämie1* Hypoglykämie1*und bei Anwendung bei Anwendung mit bei Anwendung
Ernährungs- mit Sulfonyl- Metformin und mit Metformin,störungen harnstoffen oder SGLT2- Gewichtsverlust1
Insulin Inhibitoren,verminderter
Appetit1
System- Sehr häufig Häufig Gelegentlich Seltenorganklasse
Erkrankungen Schwindel2 Dysgeusie,des Dysästhesie
Nervensystems
Gefäß- Hypotonie2erkrankungen
Erkrankungen Übelkeit, Dyspepsie, Cholelithiasis,des Gastro- Diarrhoe, Blähungen, Cholezystitis,intestinaltrakts Erbrechen3, Aufstoßen, akute Pankreatitis,
Abdominal- Flatulenz, verzögerteschmerz3, gastroösophageale Magenentleerung
Obstipation3 Refluxkrankheit
Erkrankungen Haarausfall2der Haut unddes Unterhaut-gewebes
Allgemeine Fatigue†, Schmerzen an der
Erkrankungen Reaktionen an der Injektionsstelleund Injektionsstelle
Beschwerden am
Verabreichungs-ort
Untersuchungen erhöhte
Herzfrequenz,erhöhte Lipase- und
Amylasewerte,erhöhter
Calcitoninwert4#Über Berichte nach Markteinführung
*Hypoglykämie wird unten definiert.†Fatigue umfasst die Begriffe Müdigkeit, Asthenie, Unwohlsein und Lethargie.1 Nebenwirkung, die nur auf die Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus (T2DM) zutrifft.2 Nebenwirkung, die hauptsächlich auf Patienten mit Übergewicht oder Adipositas mit oder ohne
T2DM zutrifft.3 Die Häufigkeit war in Studien zum Gewichtsmanagement und zur OSA sehr häufig und in T2DM-
Studien häufig.4 Die Häufigkeit war in Studien zum Gewichtsmanagement häufig und in T2DM- und OSA-
Studiengelegentlich.
Beschreibung ausgewählter NebenwirkungenÜberempfindlichkeitsreaktionenÜberempfindlichkeitsreaktionen mit Tirzepatid wurden in mehreren T2DM Placebo-kontrollierten
Studien berichtet, manchmal schwerwiegend (z. B. Urtikaria und Ekzem);
Überempfindlichkeitsreaktionen wurden bei 3,2 % der mit Tirzepatid behandelten Patienten im
Vergleich zu 1,7 % der mit Placebo behandelten Patienten berichtet. Über Fälle von anaphylaktischen
Reaktionen und Angioödemen wurde bei der Anwendung des vermarkteten Tirzepatids seltenberichtet.
Überempfindlichkeitsreaktionen mit Tirzepatid wurden in einem Pool von 3 Placebo-kontrollierten
Studien zum Gewichtsmanagement und in einem Pool von 2 Placebo-kontrollierten Studien zur OSAberichtet, manchmal schwerwiegend (z. B. Hautausschlag und Dermatitis);
Überempfindlichkeitsreaktionen wurden bei 3,0 - 5,0 % der mit Tirzepatid behandelten Patienten im
Vergleich zu 2,1 - 3,8 % der mit Placebo behandelten Patienten berichtet.
Hypoglykämie bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus
Typ-2-Diabetes-Studien
Klinisch signifikante Hypoglykämien (Blutzucker < 3,0 mmol/l (< 54 mg/dl)) oder schwere
Hypoglykämien (die die Hilfe einer anderen Person erfordern)) traten bei 10 bis 14 % (0,14 bis0,16 Ereignisse/Patient und Jahr) der Patienten auf, wenn Tirzepatid mit Sulfonylharnstoffenkombiniert wurde, und bei 14 bis 19 % (0,43 bis 0,64 Ereignisse/Patient und Jahr) der Patienten, wenn
Tirzepatid mit Basalinsulin kombiniert wurde.
Die Rate klinisch signifikanter Hypoglykämien bei Anwendung von Tirzepatid als Monotherapie oderals Zusatz zu anderen oralen Antidiabetika betrug bis zu 0,04 Ereignisse/Patient und Jahr (siehe
Tabelle 1 und Abschnitte 4.2, pct. 4.4 und 5.1).
In klinischen Studien der Phase 3 berichteten 10 (0,2 %) Patienten von 12 Episoden schwerer
Hypoglykämie. Von diesen 10 Patienten waren 5 (0,1 %) mit Insulin Glargin oder Sulfonylharnstoffbehandelt worden und berichteten jeweils von einer Episode.
Studie zum Gewichtsmanagement
In einer Placebo-kontrollierten Phase-3-Studie zum Gewichtsmanagement bei Patienten mit T2DMwurde bei 4,2 % der mit Tirzepatid behandelten Patienten im Vergleich zu 1,3 % der mit Placebobehandelten Patienten eine Hypoglykämie berichtet (Blutzucker < 3,0 mmol/l (< 54 mg/dl)). In dieser
Studie hatten Patienten, die Tirzepatid in Kombination mit einem Wirkstoff anwendeten, der die
Insulin-Sekretion anregt (z. B. Sulfonylharnstoff), eine höhere Inzidenz von Hypoglykämie (10,3 %)im Vergleich zu mit Tirzepatid behandelten Patienten, die keinen Sulfonylharnstoff einnahmen(2,1 %). Es wurden keine schweren Hypoglykämien berichtet.
Gastrointestinale NebenwirkungenIn den T2DM Placebo-kontrollierten Phase-3-Studien waren gastrointestinale Störungen unter
Tirzepatid 5 mg (37,1 %), 10 mg (39,6 %) und 15 mg (43,6 %) im Vergleich zu Placebo (20,4 %)dosisabhängig erhöht. Übelkeit trat bei 12,2 %, 15,4 % und 18,3 % versus 4,3 % und Diarrhoe bei11,8 %, 13,3 % und 16,2 % versus 8,9 % unter Tirzepatid 5 mg, 10 mg und 15 mg versus Placebo auf.
Der Schweregrad gastrointestinaler Nebenwirkungen war typischerweise leicht (74 %) oder mäßig(23,3 %). Das Auftreten von Übelkeit, Erbrechen und Diarrhoe war in der Phase der Dosiseskalationhöher und nahm im Laufe der Zeit ab.
Im Vergleich zur Placebogruppe (0,4 %) brachen mehr Patienten die Behandlung in den Gruppen mit
Tirzepatid 5 mg (3,0 %), 10 mg (5,4 %) und 15 mg (6,6 %) aufgrund von gastrointestinalen
Ereignissen dauerhaft ab.
In einer Placebo-kontrollierten Phase-3-Studie zum Gewichtsmanagement mit Patienten ohne T2DMtraten gastrointestinale Störungen unter Tirzepatid 5 mg (55,6 %), 10 mg (60,8 %) und 15 mg (59,2 %)im Vergleich zu Placebo (30,3 %) häufiger auf. Übelkeit trat bei 24,6 %, 33,3 % und 31,0 % versus9,5 % und Diarrhoe bei 18,7 %, 21,2 % und 23,0 % versus 7,3 % % unter Tirzepatid 5 mg, 10 mg bzw.15 mg im Vergleich zu Placebo auf. Der Schweregrad gastrointestinaler Nebenwirkungen warüberwiegend leicht (60,8 %) oder mäßig (34,6 %). Das Auftreten von Übelkeit, Erbrechen und
Diarrhoe war in der Phase der Dosiseskalation höher und nahm im Laufe der Zeit ab.
Im Vergleich zur Placebogruppe (0,5 %) brachen mehr Patienten die Behandlung in den Gruppen mit
Tirzepatid 5 mg (1,9 %), 10 mg (4,4 %) und 15 mg (4,1 %) aufgrund von gastrointestinalen
Ereignissen dauerhaft ab.
Gallenblasen-bezogene Ereignisse
In einem Pool von 3 Placebo-kontrollierten Phase-3-Studien zum Gewichtsmanagement lag die
Gesamtinzidenz einer Cholezystitis und einer akuten Cholezystitis bei 0,6 % bzw. 0,2 % für die mit
Tirzepatid bzw. Placebo behandelten Patienten.
In einem Pool von 3 Placebo-kontrollierten Phase-3-Studien zum Gewichtsmanagement und in einem
Pool von 2 Placebo-kontrollierten Phase-3-Studien zur OSA wurde bei bis zu 2,0 % der mit Tirzepatidbehandelten Patienten und bei bis zu 1,6 % der mit Placebo behandelten Patienten eine akute
Gallenblasenerkrankung berichtet.
In den Phase-3-Studien zum Gewichtsmanagement waren akute Gallenblasen-Ereignisse positiv miteiner Gewichtsreduktion assoziiert.
ImmunogenitätEs gab keine Hinweise auf ein verändertes pharmakokinetisches Profil oder einen Einfluss auf die
Wirksamkeit von Tirzepatid im Zusammenhang mit der Entwicklung von Anti-Arzneimittel-
Antikörpern (ADA) oder neutralisierenden Antikörpern.
5 025 mit Tirzepatid behandelte Patienten in den T2DM klinischen Studien der Phase 3 wurden auf
ADA untersucht. Davon entwickelten 51,1 % behandlungsbedingte ADA während des
Behandlungszeitraums. Bei 38,3 % der betrachteten Patienten waren die behandlungsbedingten ADApersistent (das heißt, dass behandlungsbedingte ADA über einen Zeitraum von mindestens 16 Wochennachweisbar sind). 1,9 % bzw. 2,1 % hatten neutralisierende Antikörper gegen die Aktivität von
Tirzepatid an den Rezeptoren für glukoseabhängiges insulinotropes Polypeptid (GIP) bzw. Glucagon-like Peptid-1 (GLP-1). 0,9 % bzw. 0,4 % hatten neutralisierende Antikörper gegen natives GIP bzw.natives GLP-1.
3 710 mit Tirzepatid behandelte Patienten wurden in den 4 Phase-3-Studien zum
Gewichtsmanagement und in den 2 Phase-3-Studien zur OSA auf ADA untersucht. Davonentwickelten 60,6 - 65,1 % behandlungsbedingte ADA während des Behandlungszeitraums. Bei46,5 - 51,3% der betrachteten Patienten waren die behandlungsbedingten ADA persistent. Bis zu2,3 % bzw. 2,3 % hatten neutralisierende Antikörper gegen die Aktivität von Tirzepatid an den
Rezeptoren für GIP bzw. GLP-1. Bis zu 0,7 % bzw. 0,1 % hatten neutralisierende Antikörper gegennatives GIP bzw. natives GLP-1.
HerzfrequenzIn den T2DM Placebo-kontrollierten Phase-3-Studien führte die Behandlung mit Tirzepatid zu einemmittleren maximalen Anstieg der Herzfrequenz von 3 bis 5 Schlägen pro Minute. Der mittleremaximale Anstieg der Herzfrequenz bei mit Placebo behandelten Patienten betrug 1 Schlag pro
Minute.
Der prozentuale Anteil von Patienten, die eine Änderung der Ausgangsherzfrequenz von > 20 bpm bei2 oder mehr aufeinanderfolgenden Besuchen aufwiesen, betrug 2,1 %, 3,8 % und 2,9 % für Tirzepatid5 mg, 10 mg bzw. 15 mg, verglichen mit 2,1 % für Placebo.
Unter Tirzepatid wurden im Vergleich zu Placebo geringfügige mittlere Verlängerungen des PR-
Intervalls beobachtet (mittlere Zunahme von 1,4 bis 3,2 ms bzw. mittlere Abnahme von 1,4 ms).
Zwischen Tirzepatid 5 mg, 10 mg, 15 mg und Placebo (jeweils 3,8 %, 2,1 %, 3,7 % bzw. 3 %) wurdekein Unterschied in Bezug auf Arrhythmie und behandlungsbedingte Erregungsleitungsstörungenbeobachtet.
In 3 Placebo-kontrollierten Phase-3-Studien zum Gewichtsmanagement führte die Behandlung mit
Tirzepatid zu einem mittleren Anstieg der Herzfrequenz um 3 Schläge pro Minute. Es gab keinenmittleren Anstieg der Herzfrequenz bei den mit Placebo behandelten Patienten.
In einer Placebo-kontrollierten Phase-3-Studie zum Gewichtsmanagement bei Patienten ohne T2DMbetrug der prozentuale Anteil von Patienten, die eine Änderung der Ausgangsherzfrequenz von> 20 bpm bei 2 oder mehr aufeinanderfolgenden Besuchen aufwiesen 2,4 %, 4,9 % bzw. 6,3 % für
Tirzepatid 5 mg, 10 mg bzw. 15 mg, verglichen mit 1,2 % für Placebo. Unter Tirzepatid bzw. Placebowurden geringfügige mittlere Verlängerungen des PR-Intervalls beobachtet (mittlere Verlängerungvon 0,3 bis 1,4 ms bzw. von 0,5 ms). Zwischen Tirzepatid 5 mg, 10 mg, 15 mg bzw. Placebo (3,7 %,3,3 %, 3,3 % bzw. 3,6 %) wurde kein Unterschied in Bezug auf Arrhythmie und behandlungsbedingte
Erregungsleitungsstörungen beobachtet.
Reaktionen an der InjektionsstelleIn den T2DM Placebo-kontrollierten Phase-3-Studien waren die Reaktionen an der Injektionsstelle bei
Tirzepatid (3,2 %) im Vergleich zum Placebo (0,4 %) erhöht.
In 3 Placebo-kontrollierten Phase-3-Studien zum Gewichtsmanagement und in 2 Placebo-kontrollierten Phase-3-Studien zur OSA waren die Reaktionen an der Injektionsstelle bei Tirzepatid(8,0 - 8,6 %) im Vergleich zu Placebo (1,8 - 2,6 %) erhöht.
Insgesamt waren in Phase-3-Studien die häufigsten Anzeichen und Symptome von Reaktionen an der
Injektionsstelle Erythem und Juckreiz. Der maximale Schweregrad der Reaktionen an der
Injektionsstelle bei den Patienten war leicht (91 %) oder mäßig (9 %). Keine Reaktionen an der
Injektionsstelle waren schwerwiegend.
Pankreasenzyme
In den T2DM Placebo-kontrollierten Phase-3-Studien führte die Behandlung mit Tirzepatid gegenüberdem Ausganswert zu einem mittleren Anstieg der Pankreasamylase von 33 % bis 38 % und der Lipasevon 31 % bis 42 %. Bei den mit Placebo behandelten Patienten stieg die Amylase im Vergleich zum
Ausgangswert um 4 %, und bei der Lipase wurden keine Veränderungen beobachtet.
In 3 Placebo-kontrollierten Phase-3-Studien zum Gewichtsmanagement und in 2 Placebo-kontrollierten Phase-3-Studien zur OSA führte die Behandlung mit Tirzepatid gegenüber dem
Ausgangswert zu einem mittleren Anstieg der Pankreas-Amylase um 23 - 24,6 % und der Lipase um34 - 39 %. Bei mit Placebo behandelten Patienten stieg die Amylase im Vergleich zum Ausgangswertum 0,7 - 1,8 % und die Lipase um 3,5 - 5,7 %.
Meldung des Verdachts auf NebenwirkungenDie Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sieermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung überdas in Anhang V aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidiabetika, exkl. Insuline, ATC-Code: A10BX16
WirkmechanismusTirzepatid ist ein lang wirkender GIP- und GLP-1-Rezeptor-Agonist, der hochselektiv für humane
GIP- und GLP-1-Rezeptoren ist. Tirzepatid hat eine hohe Affinität sowohl zu den GIP- als auch zuden GLP-1-Rezeptoren. Die Aktivität von Tirzepatid auf den GIP-Rezeptor ähnelt der des nativen
GIP-Hormons. Die Aktivität von Tirzepatid am GLP-1-Rezeptor ist im Vergleich zum nativen GLP-1-
Hormon geringer. Beide Rezeptoren sind auf den endokrinen α- und β-Zellen der Bauchspeicheldrüse,sowie in Herz, Gefäßen, Immunzellen (Leukozyten), Darm und Niere vorhanden. GIP-Rezeptorensind auch auf Adipozyten zu finden.
Darüber hinaus werden sowohl GIP- als auch GLP-1-Rezeptoren in den Bereichen des Gehirnsexprimiert, die für die Appetitregulierung wichtig sind. Tierstudien zeigen, dass Tirzepatid sich in
Neuronen in Gehirnregionen, die an der Regulierung des Appetits und der Nahrungsaufnahmebeteiligt sind, anreichert und diese aktiviert. Tierstudien zeigen, dass Tirzepatid den Fettstoffwechselüber den GIP-Rezeptor modulieren kann. In menschlichen Adipozyten, die in vitro kultiviert wurden,wirkt Tirzepatid an GIP-Rezeptoren, um die Glukoseaufnahme zu regulieren sowie die Lipidaufnahmeund Lipolyse zu modulieren.
Kontrolle des Blutzuckerspiegels
Tirzepatid verbessert die glykämische Kontrolle durch Senkung der Nüchtern- und postprandialen
Glukosekonzentration bei Patienten mit Typ-2-Diabetes über unterschiedliche Mechanismen.
Appetitregulierung und Energiestoffwechsel
Tirzepatid senkt das Körpergewicht und die Körperfettmasse. Die Reduktion des Körpergewichts isthauptsächlich auf die reduzierte Fettmasse zurückzuführen. Die mit der Reduzierung des
Körpergewichts und der Körperfettmasse verbundenen Mechanismen beinhalten eine verringerte
Nahrungsaufnahme durch die Regulierung des Appetits. Klinische Studien zeigen, dass Tirzepatid die
Energieaufnahme und den Appetit reduziert, indem es das Sättigungsgefühl steigert und das
Hungergefühl verringert. Tirzepatid reduziert auch die Intensität von Heißhungerattacken und
Vorlieben für zucker- und fettreiche Lebensmittel. Tirzepatid moduliert den Fettstoffwechsel.
Pharmakodynamische WirkungenInsulinausschüttung
Tirzepatid erhöht die Glukosesensitivität der β-Zellen des Pankreas. Es steigert die Insulinsekretion inder ersten und zweiten Phase in einer glukoseabhängigen Weise.
In einer hyperglykämischen Clamp-Studie bei Patienten mit Typ-2-Diabetes wurde Tirzepatidhinsichtlich der Insulinsekretion mit Placebo und dem selektiven GLP-1-Rezeptor-Agonisten
Semaglutid 1 mg verglichen. Tirzepatid 15 mg erhöhte die Insulinsekretionsrate in der ersten undzweiten Phase um 466 % bzw. 302 % gegenüber dem Ausgangswert. Bei der Insulinsekretionsrate inder ersten und zweiten Phase gab es unter Placebo keine Veränderung.
Insulinempfindlichkeit
Tirzepatid verbessert die Insulinsensitivität.
Tirzepatid 15 mg verbesserte die Ganzkörper-Insulinsensitivität um 63 %, gemessen am M-Wert,einem Maß für die Glukoseaufnahme im Gewebe unter Verwendung des hyperinsulinämischeneuglykämischen Clamps. Der M-Wert war bei Placebo unverändert.
Tirzepatid senkt das Körpergewicht bei Patienten mit Adipositas und Übergewicht, und bei Patientenmit Typ-2-Diabetes (unabhängig vom Körpergewicht), was zu einer Verbesserung der
Insulinempfindlichkeit beitragen kann.
Glucagon-Konzentration
Tirzepatid senkte glucoseabhängig die Nüchtern- und postprandiale Glukagon-Konzentration.
Tirzepatid 15 mg verringerte die Nüchtern-Glucagon-Konzentration um 28 % und die Glucagon-AUCnach einer gemischten Test-Mahlzeit um 43 %, bei Placebo kam es zu keiner Veränderung.
MagenentleerungTirzepatid verzögert die Magenentleerung, was die Absorption von Glukose nach einer Mahlzeitverlangsamen und zu einem positiven Effekt auf die postprandiale Glykämie führen kann. Die durch
Tirzepatid induzierte Verzögerung der Magenentleerung nimmt mit der Zeit ab.
Klinische Wirksamkeit und SicherheitTyp-2-Diabetes mellitusDie Sicherheit und Wirksamkeit von Tirzepatid wurde in fünf globalen randomisierten, kontrollierten
Phase-3-Studien (SURPASS-1-5) untersucht, in denen die glykämische Kontrolle als primäres Zielbewertet wurde. In den Studien wurden 6 263 Patienten mit Typ-2-Diabetes behandelt (davon 4 199mit Tirzepatid). Zu den sekundären Zielen gehörten Körpergewicht, prozentualer Anteil der Patienten,die ihre Gewichtsreduktionsziele erreichten, Nüchtern-Serum-Glukose (FSG) und der prozentuale
Anteil der Patienten, die einen HbA1c-Zielwert erreichten. In allen fünf Phase-3-Studien wurden
Tirzepatid 5 mg, 10 mg und 15 mg untersucht. Alle Patienten, die mit Tirzepatid behandelt wurden,begannen mit 2,5 mg für 4 Wochen. Danach wurde die Tirzepatid-Dosis alle 4 Wochen um 2,5 mgerhöht, bis die Patienten die ihnen zugewiesene Dosis erreicht hatten.
In allen Studien zeigte die Behandlung mit Tirzepatid über einen Zeitraum von bis zu einem Jahr eineanhaltende, statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Senkung des HbA1c-Wertes gegenüberdem Ausgangswert (primäres Ziel) im Vergleich zu Placebo oder einer aktiven Kontrollbehandlung(Semaglutid, Insulin degludec bzw. Insulin glargin). In einer 2-jährigen Studie hielten diese
Wirkungen über den gesamten Beobachtungszeitraum an. Statistisch signifikante und klinischbedeutsame Verringerungen des Körpergewichts gegenüber dem Ausgangswert wurden ebenfallsnachgewiesen. Die Ergebnisse der Phase-3-Studien werden nachstehend basierend auf den
Behandlungsdaten ohne Bedarfstherapie in der modifizierten Intent-to-treat (mITT)-Populationdargestellt. Diese besteht aus allen randomisierten Patienten, die mindestens 1 Dosis der
Studienbehandlung erhalten haben, ausgenommen solcher Patienten, die die Studienbehandlungaufgrund eines irrtümlichen Einschlusses beendeten.
SURPASS-1 - Monotherapie
In einer 40-wöchigen doppelblinden, Placebo-kontrollierten Studie wurden 478 Patienten mit einerdurch Diät und körperlicher Betätigung unzureichenden Blutzuckerkontrolle auf Tirzepatid 5 mg,10 mg oder 15 mg einmal wöchentlich oder Placebo randomisiert. Das Durchschnittsalter der
Patienten lag bei 54 Jahren, 52 % waren Männer. Bei Studienbeginn hatten die Patienten einedurchschnittliche Diabetesdauer von 5 Jahren und einen durchschnittlichen BMI von 32 kg/m2.
Tabelle 2. SURPASS-1: Ergebnisse in Woche 40
Tirzepatid Tirzepatid Tirzepatid Placebo5 mg 10 mg 15 mgmITT Population (n) 121 121 120 113
HbA1c (%) Ausgangswert 7,97 7,88 7,88 8,08(Mittelwert)
Änderung vom -1,87## -1,89## -2,07## +0,04
Ausgangswert
Unterschied zu -1,91** -1,93** -2,11** -
Placebo [95 % CI] [-2,18; -1,63] [-2,21; -1,65] [-2,39; -1,83]
HbA1c Ausgangswert 63,6 62,6 62,6 64,8(mmol/mol) (Mittelwert)
Änderung vom -20,4## -20,7## -22,7## 0,4
Ausgangswert
Unterschied zu -20,8** -21,1** -23,1** -
Placebo [95 % CI] [-23,9; -17,8] [-24,1; -18,0] [-26,2; -20,0]
Patienten (%) < 7 % 86,8** 91,5** 87,9** 19,6die den HbA1cerreichen ≤ 6,5 % 81,8†† 81,4†† 86,2†† 9,8< 5,7 % 33,9** 30,5** 51,7** 0,9
FSG (mmol/l) Ausgangswert 8,5 8,5 8,6 8,6(Mittelwert)
Änderung vom -2,4## -2,6## -2,7## +0,7#
Ausgangswert
Unterschied zu -3,13** -3,26** -3,45** -
Placebo [95 % CI] [-3,71; -2,56] [-3,84; -2,69] [-4,04; -2,86]
FSG (mg/dl) Ausgangswert 153,7 152,6 154,6 155,2(Mittelwert)
Änderung vom -43,6## -45,9## -49,3## +12,9#
Ausgangswert
Unterschied zu -56,5** -58,8** -62,1** -
Placebo [95 % CI] [-66,8; -46,1] [-69,2; -48,4] [-72,7; -51,5]
Körpergewicht Ausgangswert 87,0 85,7 85,9 84,4(kg) (Mittelwert)
Änderung vom -7,0## -7,8## -9,5## -0,7
Ausgangswert
Unterschied zu -6,3** -7,1** -8,8** -
Placebo [95 % CI] [-7,8; -4,7] [-8,6; -5,5] [-10,3; -7,2]
Patienten (%) ≥ 5 % 66,9†† 78,0†† 76,7†† 14,3mit Gewichts- ≥ 10 % 30,6†† 39,8†† 47,4†† 0,9reduktion ≥ 15 % 13,2† 17,0† 26,7† 0,0
*p < 0,05, **p < 0,001 für Überlegenheit, adjustiert für Multiplizität.†p < 0,05, ††p < 0,001 im Vergleich zu Placebo, nicht multiplizitätsadjustiert.#p < 0,05, ##p < 0,001 im Vergleich zum Ausgangswert, nicht multiplizitätsadjustiert.
Abbildung 1 Mittlerer HbA1c-Wert (%) und mittleres Körpergewicht (kg) vom Ausgangswertbis Woche 40
SURPASS-2 - Kombinationstherapie mit Metformin
In einer 40 wöchigen aktiv-kontrollierten Open-Label-Studie (doppelblind in Bezug auf die
Tirzepatid-Dosierung) wurden 1 879 Patienten randomisiert auf Tirzepatid 5 mg, 10 mg oder 15 mgeinmal wöchentlich oder Semaglutid 1 mg einmal wöchentlich, jeweils in Kombination mit
Metformin. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 57 Jahren und 47 % waren Männer. Bei
Studienbeginn hatten die Patienten eine durchschnittliche Diabetesdauer von 9 Jahren und einendurchschnittlichen BMI von 34 kg/m2.
Tabelle 3. SURPASS-2: Ergebnisse in Woche 40
Tirzepatid Tirzepatid Tirzepatid Semaglutid5 mg 10 mg 15 mg 1 mgmITT Population (n) 470 469 469 468
HbA1c (%) Ausgangswert 8,33 8,31 8,25 8,24(Mittelwert)
Änderung vom -2,09## -2,37## -2,46## -1,86##
Ausgangswert
Unterschied zu -0,23** -0,51** -0,60** -
Semaglutid [-0,36; -0,10] [-0,64; -0,38] [-0,73; -0,47][95 % CI]
HbA1c Ausgangswert 67,5 67,3 66,7 66,6(mmol/mol) (Mittelwert)
Änderung vom -22,8## -25,9## -26,9## -20,3
Ausgangswert
Unterschied zu -2,5** -5,6** -6,6** N/A
Semaglutid [-3,9; -1,1] [-7; -4,1] [-8; -5,1][95 % CI]
Patienten (%) < 7 % 85,5* 88,9** 92,2** 81,1die den HbA1c ≤ 6,5 % 74,0† 82,1†† 87,1†† 66,2erreichen < 5,7 % 29,3†† 44,7** 50,9** 19,7
FSG (mmol/l) Ausgangswert 9,67 9,69 9,56 9,49(Mittelwert)
Änderung vom -3,11## -3,42## -3,52## -2,70##
Ausgangswert
Unterschied zu -0,41† -0,72†† -0,82†† -
Semaglutid [-0,65; -0,16] [-0,97; -0,48] [-1,06; -0,57][95 % CI]
FSG (mg/dl) Ausgangswert 174,2 174,6 172,3 170,9(Mittelwert)
Änderung vom -56,0## -61,6## -63,4## -48,6##
Ausgangswert
Unterschied zu -7,3† -13,0†† -14,7†† -
Semaglutid[95 % CI] [-11,7; -3,0] [-17,4; -8,6] [-19,1; -10,3]
Körpergewicht Ausgangswert 92,6 94,9 93,9 93,8(kg) (Mittelwert)
Änderung vom -7,8## -10,3## -12,4## -6,2##
Ausgangswert
Unterschied zu -1,7** -4,1** -6,2** -
Semaglutid [-2,6; -0,7] [-5,0; -3,2] [-7,1; -5,3][95 % CI]
Patienten (%) ≥ 5 % 68,6† 82,4†† 86,2†† 58,4mit Gewichts- ≥ 10 % 35,8†† 52,9†† 64,9†† 25,3reduktion ≥ 15 % 15,2† 27,7†† 39,9†† 8,7
*p < 0,05, **p < 0,001 für Überlegenheit, adjustiert für Multiplizität.†p < 0,05, ††p < 0,001 im Vergleich zu Semaglutid 1 mg, nicht multiplizitätsadjustiert.#p < 0,05, ##p < 0,001 im Vergleich zum Ausgangswert, nicht multiplizitätsadjustiert.
Abbildung 2 Mittlerer HbA1c-Wert (%) und mittleres Körpergewicht (kg) vom Ausgangswertbis Woche 40
SURPASS-3 - Kombinationstherapie mit Metformin, mit oder ohne SGLT2i
In einer 52-wöchigen aktiv-kontrollierten Open-Label-Studie wurden 1 444 Patienten auf Tirzepatid5 mg, 10 mg oder 15 mg einmal wöchentlich oder titriertem Insulin degludec randomisiert, jeweils in
Kombination mit Metformin und mit oder ohne SGLT2i. 32 % der Patienten nahmen zu
Studienbeginn SGLT2i ein. Zu Studienbeginn hatten die Patienten eine durchschnittliche
Diabetesdauer von 8 Jahren, einen durchschnittlichen BMI von 34 kg/m2, ein Durchschnittsalter von57 Jahren und 56 % waren Männer.
Die mit Insulin degludec behandelten Patienten begannen mit einer Dosis von 10 Einheiten/Tag, dieanhand eines Algorithmus auf einen Ziel-Nüchternblutzucker von < 5 mmol/l (90 mg/dl) eingestelltwurde. Die mittlere Dosis von Insulin degludec lag in Woche 52 bei 49 Einheiten/Tag.
Tabelle 4. SURPASS-3: Ergebnisse in Woche 52
Tirzepatid Tirzepatid Tirzepatid titriertes5 mg 10 mg 15 mg InsulindegludecmITT Population (n) 358 360 358 359
HbA1c (%) Ausgangswert 8,17 8,19 8,21 8,13(Mittelwert)
Änderung vom -1,93## -2,20## -2,37## -1,34##
Ausgangswert
Unterschied zu Insulin -0,59** -0,86** -1,04** -degludec [95 % CI] [-0,73; -0,45] [-1,00; -0,72] [-1,17; -0,90]
HbA1c Ausgangswert 65,8 66,0 66,3 65,4(mmol/mol) (Mittelwert)
Änderung vom -21,1## -24,0## -26,0## -14,6##
Ausgangswert
Unterschied zu Insulin -6,4** -9,4** -11,3** -degludec [95 % CI] [-7,9; -4,9] [-10,9; -7,9] [-12,8; -9,8]
Patienten (%) < 7 % 82,4** 89,7** 92,6** 61,3die den HbA1c ≤ 6,5 % 71,4†† 80,3†† 85,3†† 44,4erreichen< 5,7 % 25,8†† 38,6†† 48,4†† 5,4
FSG (mmol/l) Ausgangswert 9,54 9,48 9,35 9,24(Mittelwert)
Änderung vom -2,68## -3,04## -3,29## -3,09##
Ausgangswert
Unterschied zu Insulin 0,41† 0,05 -0,20 -degludec [95 % CI] [0,14; 0,69] [-0,24; 0,33] [-0,48; 0,08]
FSG (mg/dl) Ausgangswert 171,8 170,7 168,4 166,4(Mittelwert)
Änderung vom -48,2## -54,8## -59,2## -55,7
Ausgangswert
Unterschied zu Insulin 7,5† 0,8 -3,6 -degludec [95 % CI] [2,4; 12,5] [-4,3; 5,9] [-8,7; 1,5]
Körpergewicht Ausgangswert 94,5 94,3 94,9 94,2(kg) (Mittelwert)
Änderung vom -7,5## -10,7## -12,9## +2,3##
Ausgangswert
Unterschied zu Insulin -9,8** -13,0** -15,2** -degludec [95 % CI] [-10,8; -8,8] [-14,0; -11,9] [-16,2; -14,2]
Patienten (%) ≥ 5 % 66,0†† 83,7†† 87,8†† 6,3mit Gewichts- ≥ 10 % 37,4†† 55,7†† 69,4†† 2,9reduktion ≥ 15 % 12,5†† 28,3†† 42,5†† 0,0
*p < 0,05, **p < 0,001 für Überlegenheit, adjustiert für Multiplizität.†p < 0,05, ††p < 0,001 im Vergleich zu Insulin degludec, nicht multiplizitätsadjustiert.#p < 0,05, ##p < 0,001 im Vergleich zum Ausgangswert, nicht multiplizitätsadjustiert.
Abbildung 3. Mittlerer HbA1c-Wert (%) und mittleres Körpergewicht (kg) vom Ausgangswertbis Woche 52
Kontinuierliche Glukoseüberwachung (CGM)
Eine Untergruppe von Patienten (N = 243) nahm an einer Auswertung der 24-Stunden-Glukoseprofileteil, die mit verblindeter CGM erfasst wurden. Nach 52 Wochen verbrachten Patienten, die mit
Tirzepatid (10 mg und 15 mg gepoolt) behandelt wurden, eine signifikant längere Zeit mit
Glukosewerten im euglykämischen Bereich, definiert als 71 bis 140 mg/dl (3,9 bis 7,8 mmol/l),verglichen mit Patienten, die mit Insulin degludec behandelt wurden, wobei 73 % bzw. 48 % des24-Stunden-Zeitraums im Zielbereich lagen.
SURPASS-4 - Kombinationstherapie mit 1-3 oralen Antidiabetika: Metformin, Sulfonylharnstoffe oder
SGLT2i
In einer aktiv kontrollierten Open-Label Studie über bis zu 104 Wochen (primärer Endpunkt nach52 Wochen) wurden 2 002 Patienten mit Typ-2-Diabetes und erhöhtem kardiovaskulärem Risikorandomisiert entweder einmal wöchentlich 5 mg, 10 mg oder 15 mg Tirzepatid oder einmal täglich
Insulin glargin verabreicht vor einer Hintergrundtherapie mit Metformin (95 %) und/oder
Sulfonylharnstoffen (54 %) und/oder SGLT2i (25 %). Zu Studienbeginn hatten die Patienten einemittlere Diabetesdauer von 12 Jahren, einen mittleren BMI von 33 kg/m2, ein mittleres Alter von64 Jahren und 63 % waren Männer. Patienten, die mit Insulin glargin behandelt wurden, begannen miteiner Dosis von 10 Einheiten/Tag, die mithilfe eines Algorithmus mit einem Nüchtern-
Blutzuckerzielwert von < 5,6 mmol/l (100 mg/dl) angepasst wurde. Die mittlere Dosis von Insulinglargin in Woche 52 betrug 44 Einheiten/Tag.
Tabelle 5. SURPASS-4: Ergebnisse in Woche 52
Tirzepatid Tirzepatid Tirzepatid titriertes5 mg 10 mg 15 mg InsulinglarginmITT Population (n) 328 326 337 99852 Wochen
HbA1c (%) Ausgangswert 8,52 8,60 8,52 8,51(Mittelwert)
Änderung vom -2,24## -2,43## -2,58## -1,44##
Ausgangswert
Unterschied zu Insulin -0,80** -0,99** -1,14** -glargin [95 % CI] [-0,92; -0,68] [-1,11; -0,87] [-1,26; -1,02]
HbA1c Ausgangswert 69,6 70,5 69,6 69,5(mmol/mol) (Mittelwert)
Änderung vom -24,5## -26,6## -28,2## -15,7##
Ausgangswert
Unterschied zu Insulin -8,8** -10,9** -12,5** -glargin [95 % CI] [-10,1; -7,4] [-12,3; -9,6] [-13,8; -11,2]
Patienten (%) < 7 % 81,0** 88,2** 90,7** 50,7die den HbA1c ≤ 6,5 % 66,0†† 76,0†† 81,1†† 31,7erreichen < 5,7 % 23,0†† 32,7†† 43,1†† 3,4
FSG (mmol/l) Ausgangswert 9,57 9,75 9,67 9,37(Mittelwert)
Änderung vom -2,8## -3,06## -3,29## -2,84##
Ausgangswert
Unterschied zu Insulin 0,04 -0,21 -0,44†† -glargin [95 % CI] [-0,22; 0,30] [-0,48; 0,05] [-0,71; -0,18]
FSG (mg/dl) Ausgangswert 172,3 175,7 174,2 168,7(Mittelwert)
Änderung vom -50,4## -54,9## -59,3## -51,4##
Ausgangswert
Unterschied zu Insulin 1,0 -3,6 -8,0†† -glargin [95 % CI] [-3,7; 5,7] [-8,2; 1,1] [-12,6; -3,4]
Körpergewicht Ausgangswert 90,3 90,7 90,0 90,3(kg) (Mittelwert)
Änderung vom -7,1## -9,5## -11,7## +1,9##
Ausgangswert
Unterschied zu Insulin -9,0** -11,4** -13,5** -glargin [95 % CI] [-9,8; -8,3] [-12,1; -10,6] [-14,3; -12,8]
Patienten (%) ≥ 5 % 62,9†† 77,6†† 85,3†† 8,0mit Gewichts- ≥ 10 % 35,9†† 53,0†† 65,6†† 1,5reduktion ≥ 15 % 13,8†† 24,0†† 36,5†† 0,5
*p < 0,05, **p < 0,001 für Überlegenheit, adjustiert für Multiplizität.†p < 0,05, ††p < 0,001 im Vergleich zu Insulin glargin, nicht multiplizitätsadjustiert.#p < 0,05, ##p < 0,001 im Vergleich zum Ausgangswert, nicht multiplizitätsadjustiert.
Abbildung 4. Mittlerer HbA1c-Wert (%) und mittleres Körpergewicht (kg) vom Ausgangswertbis Woche 52
SURPASS-5 - Kombinationstherapie mit titriertem Basalinsulin, mit oder ohne Metformin
In einer 40-wöchigen doppelverblindeten, Placebo-kontrollierten Studie wurden 475 Patienten mitunzureichender Blutzuckerkontrolle, die Insulin glargin, mit oder ohne Metformin erhielten, mit
Tirzepatid 5 mg, 10 mg oder 15 mg einmal wöchentlich oder mit Placebo randomisiert. Die Insulin-glargin-Dosis wurde mithilfe eines Algorithmus mit einem Nüchternblutzuckerziel von < 5,6 mmol/l(100 mg/dl) angepasst. Bei Studienbeginn hatten die Patienten eine durchschnittliche Diabetesdauervon 13 Jahren, einen durchschnittlichen BMI von 33 kg/m2, ein Durchschnittsalter von 61 Jahren und56 % waren Männer. Die geschätzte mediane Gesamtdosis von Insulin glargin betrug bei
Studienbeginn 34 Einheiten/Tag. Die mediane Dosis von Insulin glargin in Woche 40 betrug 38, 36,29 und 59 Einheiten/Tag für Tirzepatid 5 mg, 10 mg, 15 mg bzw. Placebo.
Tabelle 6. SURPASS-5: Ergebnisse in Woche 40
Tirzepatid Tirzepatid Tirzepatid Placebo5 mg 10 mg 15 mgmITT Population (n) 116 118 118 119
HbA1c (%) Ausgangswert 8,29 8,34 8,22 8,39(Mittelwert)
Änderung vom -2,23## -2,59## -2,59## -0,93##
Ausgangswert
Unterschied zu -1,30** -1,66** -1,65** -
Placebo [95 % CI] [-1,52; -1,07] [-1,88; -1,43] [-1,88; -1,43]
HbA1c Ausgangswert 67,1 67,7 66,4 68,2(mmol/mol) (Mittelwert)
Änderung vom -24,4## -28,3## -28,3## -10,2##
Ausgangswert
Unterschied zu -14,2** -18,1** -18,1** -
Placebo [95 % CI] [-16,6; -11,7] [-20,6; -15,7] [-20,5; -15,6]
Patienten (%) < 7 % 93,0** 97,4** 94,0** 33,9die den HbA1c ††erreichen ≤ 6,5 % 80,0 94,7†† 92,3†† 17,0< 5,7 % 26,1†† 47,8†† 62,4†† 2,5
FSG (mmol/l) Ausgangswert 9,00 9,04 8,91 9,13(Mittelwert)
Änderung vom -3,41## -3,77## -3,76## -2,16##
Ausgangswert
Unterschied zu -1,25** -1,61** -1,60** -
Placebo [95 % CI] [-1,64; -0,86] [-2,00; -1,22] [-1,99; -1,20]
FSG (mg/dl) Ausgangswert 162,2 162,9 160,4 164,4(Mittelwert)
Änderung vom -61,4## -67,9## -67,7## -38,9##
Ausgangswert
Unterschied zu -22,5** -29,0** -28,8** -
Placebo [95 % CI] [-29,5; -15,4] [-36,0; -22,0] [-35,9; -21,6]
Körpergewicht Ausgangswert 95,5 95,4 96,2 94,1(kg) (Mittelwert)
Änderung vom -6,2## -8,2## -10,9## +1,7#
Ausgangswert
Unterschied zu -7,8** -9,9** -12,6** -
Placebo [95 % CI] [-9,4; -6,3] [-11,5; -8,3] [-14,2; -11,0]
Patienten (%) ≥ 5 % 53,9†† 64,6†† 84,6†† 5,9mit Gewichts- ≥ 10 % 22,6†† 46,9†† 51,3†† 0,9reduktion ≥ 15 % 7,0† 26,6† 31,6†† 0,0
*p < 0,05, **p < 0,001 für Überlegenheit, adjustiert für Multiplizität.†p < 0,05, ††p < 0,001 im Vergleich zu Placebo, nicht multiplizitätsadjustiert.#p < 0,05, ##p < 0,001 im Vergleich zum Ausgangswert, nicht multiplizitätsadjustiert.
Abbildung 5. Mittlerer HbA1c-Wert (%) und mittleres Körpergewicht (kg) vom Ausgangswertbis Woche 40
Gewichtsmanagement
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Tirzepatid zum Gewichtsmanagement in Kombination mit einerreduzierten Kalorienaufnahme und erhöhter körperlicher Aktivität bei Patienten mit Adipositas(BMI ≥ 30 kg/m2) oder Übergewicht (BMI ≥ 27 kg/m2 bis < 30 kg/m2) und mindestens einerbehandelten oder unbehandelten gewichtsbedingten Begleiterkrankung (wie Dyslipidämie,
Bluthochdruck, obstruktive Schlafapnoe oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen), und mit Prädiabetes oder
Normoglykämie, jedoch ohne Typ-2 Diabetes mellitus, wurden in drei randomisierten, doppelblinden,
Placebo-kontrollierten Phase-3-Studien untersucht (SURMOUNT-1, SURMOUNT-3,
SURMOUNT-4). Insgesamt wurden 3 900 erwachsene Patienten (2 518 randomisiert auf Tirzepatid)in diese Studien eingeschlossen.
Im Vergleich zu Placebo zeigte die Behandlung mit Tirzepatid eine klinisch bedeutsame undanhaltende Gewichtsreduktion. Darüber hinaus erreichte ein höherer prozentualer Anteil der Patientenmit Tirzepatid einen Gewichtsverlust von ≥ 5 %, ≥ 10 %, ≥ 15 % und ≥ 20 % im Vergleich zu
Placebo.
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Tirzepatid zum Gewichtsmanagement bei Patienten mit
Typ-2-Diabetes wurden in einer randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Phase-3-Studie(SURMOUNT-2) und in einer Subpopulation von Patienten mit einem BMI ≥ 27 kg/m2 in fünfrandomisierten Phase-3-Studien (SURPASS-1 bis-5) untersucht. In diesen Studien wurden insgesamt6 330 Patienten mit einem BMI ≥ 27 kg/m2 (4 249 randomisiert auf Tirzepatid) eingeschlossen. In
SURMOUNT-2 zeigte die Behandlung mit Tirzepatid eine klinisch bedeutsame und anhaltende
Gewichtsreduktion im Vergleich zu Placebo. Darüber hinaus erreichte ein höherer Prozentsatz der
Patienten mit Tirzepatid einen Gewichtsverlust von ≥ 5 %, ≥ 10 %, ≥ 15 % und ≥ 20 % im Vergleichzu Placebo. Subgruppenanalysen von Patienten mit Adipositas oder Übergewicht in den SURPASS-
Studien (entsprechend 86 % der Gesamtpopulation von SURPASS-1 bis -5) zeigten eine anhaltende
Gewichtsreduktion und einen höheren prozentualen Anteil an Patienten, die die
Gewichtsreduktionsziele erreichten, im Vergleich zum aktiven Vergleichspräparat/Placebo.
In allen SURMOUNT-Studien wurde das gleiche Tirzepatid-Dosis-Eskalationsschema wie im
SURPASS-Programm angewendet (beginnend mit 2,5 mg für 4 Wochen, gefolgt von Erhöhungen in
Schritten von 2,5 mg alle 4 Wochen, bis die zugewiesene Dosis erreicht war).
SURMOUNT-1
In einer 72-wöchigen, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Studie wurden 2 539 erwachsene
Patienten mit Adipositas (BMI ≥ 30 kg/m2) oder mit Übergewicht (BMI ≥ 27 kg/m2 bis < 30 kg/m2)und mindestens einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung auf Tirzepatid 5 mg, 10 mg oder 15 mgeinmal wöchentlich oder Placebo randomisiert. Alle Patienten wurden während der gesamten Studiezu einer kalorienreduzierten Diät und erhöhter körperlicher Aktivität beraten. Bei Studienbeginnhatten die Patienten ein Durchschnittsalter von 45 Jahren, 67,5 % waren Frauen und 40,6 % der
Patienten hatten einen Prädiabetes. Der mittlere BMI zu Studienbeginn lag bei 38 kg/m2.
Tabelle 7. SURMOUNT-1: Ergebnisse in Woche 72
Tirzepatid Tirzepatid Tirzepatid Placebo5 mg 10 mg 15 mgmITT Population (n) 630 636 630 643
KörpergewichtAusgangswert (kg) 102,9 105,9 105,5 104,8
Änderung vom Ausgangswert (%) -16,0†† -21,4†† -22,5†† -2,4
Unterschied zu Placebo -13,5** -18,9** -20,1** -[95 % CI] [-14,6, -12,5] [-20,0, -17,8] [-21,2, -19,0]
Änderung vom Ausgangswert (kg) -16,1†† -22,2†† -23,6†† -2,4††
Unterschied zu Placebo (kg) -13,8## -19,8## -21,2## -[95 % CI] [-15,0, -12,6] [-21,0, -18,6] [-22,4, -20,0]
Anteil von Patienten, die eine Gewichtsreduktion erreichten (%)≥ 5 % 89,4** 96,2** 96,3** 27,9≥ 10 % 73,4## 85,9** 90,1** 13,5≥ 15 % 50,2## 73,6** 78,2** 6,0≥ 20 % 31,6## 55,5** 62,9** 1,3
Taillenumfang (cm)
Ausgangswert 113,2 114,9 114,4 114,0
Änderung vom Ausgangswert -14,6†† -19,4†† -19,9†† -3,4††
Unterschied zu Placebo -11,2## -16,0** -16,5** -[95 % CI] [-12,3, -10,0] [-17,2, -14,9] [-17,7, -15,4]††p < 0,001 versus Ausgangswert.
**p < 0,001 versus Placebo, adjustiert für Multiplizität.##p < 0,001 versus Placebo, nicht adjustiert für Multiplizität.
Abbildung 6. Mittlere Veränderung des Körpergewichts (%) vom Ausgangswert bis Woche 72
In SURMOUNT-1 führten gepoolte Daten der Dosen 5 mg, 10 mg und 15 mg Tirzepatid im Vergleichzu Placebo zu einer signifikanten Verbesserung des systolischen Blutdrucks (-8,1 mmHgvs. -1,3 mmHg), der Triglyceride (-27,6 % vs. -6,3 %), des Non-HDL-Cholesterins (-11,3 %vs. -1,8 %), des HDL-Cholesterins (7,9 % vs. 0,3 %) und des Nüchtern-Insulinspiegels (-46,9 %vs. -9,7 %).
Unter den Patienten von SURMOUNT-1 mit Prädiabetes zu Studienbeginn (N = 1 032) erreichten95,3 % der mit Tirzepatid behandelten Patienten in Woche 72 wieder eine Normoglykämie, verglichenmit 61,9 % der Teilnehmer in der Placebogruppe.
SURMOUNT-2
In einer 72-wöchigen doppelblinden, Placebo-kontrollierten Studie wurden 938 erwachsene Patientenmit Adipositas (BMI ≥ 30 kg/m2) oder mit Übergewicht (BMI ≥ 27 kg/m2 bis < 30 kg/m2) und
Typ-2-Diabetes auf Tirzepatid 10 mg oder 15 mg einmal wöchentlich oder Placebo randomisiert. Diein die Studie eingeschlossenen Patienten hatten einen HbA1c-Wert von 7-10 % und wurden entwedermit Diät und Bewegung allein oder mit einem oder mehreren oralen blutzuckersenkenden Wirkstoffenbehandelt. Alle Patienten wurden während der gesamten Studie zu einer kalorienreduzierten Diät underhöhter körperlicher Aktivität beraten. Die Patienten hatten ein Durchschnittsalter von 54 Jahren und51 % waren Frauen. Der mittlere BMI zu Studienbeginn lag bei 36,1 kg/m2.
Tabelle 8. SURMOUNT-2: Ergebnisse in Woche 72
Tirzepatid Tirzepatid Placebo10 mg 15 mgmITT Population (n) 312 311 315
KörpergewichtAusgangswert (kg) 101,1 99,5 101,7
Änderung vom Ausgangswert (%) -13,4†† -15,7†† -3,3††
Unterschied zu Placebo (%) -10,1** -12,4** -[95 % CI] [-11,5 -8,8] [-13,7, -11,0]
Änderung vom Ausgangswert (kg) -13,5†† -15,6†† -3,2††
Unterschied zu Placebo (kg) -10,3## -12,4## -[95 % CI] [-11,7 -8,8] [-13,8, -11,0]
Anteil von Patienten, die eine Gewichtsreduktion erreichten (%)≥ 5 % 81,6** 86,4** 30,5**≥ 10 % 63,4** 69,6** 8,7**≥ 15 % 41,4** 51,8** 2,6**≥ 20 % 23,0** 34,0** 1,0**
Taillenumfang (cm)
Ausgangswert 114,3 114,6 116,1
Änderung vom Ausgangswert -11,2†† -13,8†† -3,4††
Unterschied zu Placebo -7,8## -10,4** -[95 % CI] [-9,2, -6,4] [-11,8, -8,9]
HbA1c (mmol/mol)
Ausgangswert 64,1 64,7 63,4
Änderung vom Ausgangswert -23,4†† -24,3†† -1,8†
Unterschied zu Placebo -21,6** -22,5**[95 % CI] [-23,5, -19,6] [-24,4, -20,6]
HbA1c (%)
Ausgangswert 8,0 8,1 8,0
Änderung vom Ausgangswert -2,1†† -2,2†† -0,2†
Unterschied zu Placebo -2,0** -2,1** -[95 % CI] [-2,2, -1,8] [-2,2, -1,9]
Anteil von Patienten, die HbA1c erreichen (%)< 7 % 90,0** 90,7** 29,3≤ 6,5 % 84,1** 86,7** 15,5< 5,7 % 50,2** 55,3** 2,8
FSG (mmol/l)
Ausgangswert 8,8 9,0 8,7
Änderung vom Ausgangswert -2,7†† -2,9†† -0,1
Unterschied zu Placebo -2,6** -2,7** -[95 % CI] [-2,9, -2,3] [-3,1, -2,4]
FSG (mg/dl)
Ausgangswert 157,8 161,5 156,7
Änderung vom Ausgangswert -49,2†† -51,7†† -2,4
Unterschied zu Placebo -46,8** -49,3** -[95 % CI] [-52,7, -40,9] [-55,2, -43,3]†p < 0,05 versus Ausgangswert.††p < 0,001 versus Ausgangswert.
**p < 0,001 versus Placebo, adjustiert für Multiplizität.##p < 0,001 versus Placebo, nicht adjustiert für Multiplizität.
Abbildung 7. Mittlere Veränderung des Körpergewichts (%) vom Ausgangswert bis Woche 72
In SURMOUNT-2 führten gepoolte Daten der Dosen von 10 mg und 15 mg Tirzepatid zu einersignifikanten Verbesserung des systolischen Blutdrucks (-7,2 mmHg gegenüber -1,0 mmHg), der
Triglyceride (-28,6 % vs. -5,8 %), des Non-HDL-Cholesterins (-6,6 % vs. 2,3 %) und des
HDL-Cholesterins (8,2 % vs. 1,1 %).
SURMOUNT-3
In einer 84-wöchigen Studie nahmen 806 erwachsene Patienten mit Adipositas (BMI ≥ 30 kg/m2) odermit Übergewicht (BMI ≥ 27 kg/m2 bis < 30 kg/m2) und mindestens einer gewichtsbedingten
Begleiterkrankung an einer 12-wöchigen intensiven Lebensstilintervention-Einführungsphase teil, dieaus einer kalorienarmen Diät (1 200-1 500 kcal/Tag), erhöhter körperlicher Aktivität und regelmäßiger
Verhaltensberatung bestand. Am Ende der 12-wöchigen Einführungsphase wurden 579 Patienten, dieeine Gewichtsreduktion von ≥ 5,0 % erreichten, 72 Wochen lang auf die maximal tolerierte
Tirzepatid-Dosis (MTD) von 10 mg oder 15 mg einmal wöchentlich oder auf Placebo randomisiert(doppelblinde Phase). Die Patienten erhielten während der gesamten doppelblinden-Phase der Studieeine kalorienreduzierte Diät mit erhöhter körperlicher Aktivität. Bei der Randomisierung hatten die
Patienten ein Durchschnittsalter von 46 Jahren und 63 % waren Frauen. Der mittlere BMI zum
Zeitpunkt der Randomisierung betrug 35,9 kg/m2.
Tabelle 9. SURMOUNT-3: Ergebnisse in Woche 72
Tirzepatid Placebo
MTDmITT Population (n) 287 292
KörpergewichtAusgangswert1 (kg) 102,3 101,3
Änderung vom Ausgangswert1 (%) -21,1†† 3,3††
Unterschied zu Placebo (%) -24,5** -[95 % CI] [-26,1, -22,8]
Änderung vom Ausgangswert1 (kg) -21,5†† 3,5††
Unterschied zu Placebo (kg) -25,0## -[95 % CI] [-26,9, -23,2]
Anteil von Patienten, die eine Gewichtsreduktion erreichten (%)≥ 5 % 94,4** 10,7≥ 10 % 88,0** 4,8≥ 15 % 73,9** 2,1≥ 20 % 54,9** 1,0
Anteil von Patienten, die ≥ 80 % des 98,6** 37,8während der 12-wöchigen
Einführungsphase erreichten
Körpergewichtsverlusts halten (%)
Taillenumfang (cm)
Ausgangswert1 109,2 109,6
Änderung vom Ausgangswert1 -16,8†† 1,1
Unterschied zu Placebo -17,9** -[95 % CI] [-19,5, -16,3]1Randomisierung (Woche 0)††p < 0,001 versus Ausgangswert.
**p < 0,001 versus Placebo, adjustiert für Multiplizität.##p < 0,001 versus Placebo, nicht adjustiert für Multiplizität.
Abbildung 8. Mittlere Veränderung des Körpergewichts (%) von Woche -12 bis Woche 72
SURMOUNT-4
In einer 88-wöchigen Studie wurden 783 erwachsene Patienten mit Adipositas (BMI ≥ 30 kg/m2) odermit Übergewicht (BMI ≥ 27 kg/m2 bis < 30 kg/m2) und mindestens einer gewichtsbedingten
Begleiterkrankung in einer 36-wöchigen offenen Tirzepatid-Einführungsphase eingeschlossen. Zu
Beginn der Einführungsphase hatten die eingeschlossenen Patienten ein mittleres Körpergewicht von107,0 kg und einen mittleren BMI von 38,3 kg/m2. Am Ende der Einführungsphase wurden670 Patienten, die die maximal tolerierte Tirzepatid-Dosis (MTD) von 10 mg oder 15 mg erreichten,auf eine Fortsetzung der Behandlung mit Tirzepatid einmal wöchentlich oder einen Umstieg auf
Placebo für 52 Wochen (doppelblinde Phase) randomisiert. Die Patienten wurden während dergesamten Studie zu einer kalorienreduzierten Diät und erhöhter körperlicher Aktivität beraten. Zum
Zeitpunkt der Randomisierung (Woche 36) hatten die Patienten ein Durchschnittsalter von 49 Jahrenund 71 % waren Frauen. Das mittlere Körpergewicht bei Randomisierung betrug 85,2 kg und dermittlere BMI 30,5 kg/m2.
Patienten, die die Behandlung mit Tirzepatid für weitere 52 Wochen (insgesamt bis zu 88 Wochen)fortsetzten, behielten den während der 36-wöchigen Einführungsphase erreichten Gewichtsverlust beiund verzeichneten einen weiteren Gewichtsverlust über die initiale Gewichtsreduktion hinaus. Die
Gewichtsreduktion war überlegen und klinisch bedeutsam im Vergleich zur Placebogruppe, in der eineerhebliche Wiederzunahme des während der Einführungsphase verlorenen Körpergewichts beobachtetwurde (siehe Tabelle 10 und Abbildung 9). Dennoch war das beobachtete mittlere Körpergewicht dermit Placebo-behandelten Patienten in Woche 88 niedriger als zu Beginn der Einführungsphase (siehe
Abbildung 9).
Tabelle 10. SURMOUNT-4: Ergebnisse in Woche 88
Tirzepatid Placebo
MTDmITT-Population (n) nur Patienten in Woche 36 335 335
KörpergewichtGewicht in Woche 0 (Ausgangswert) (kg) 106,7 107,8
Gewicht in Woche 36 (Randomisierung) (kg) 84,5 85,9
Änderung von Woche 36 bis Woche 88 (%) -6,7†† 14,8††
Unterschied zu Placebo in Woche 88 (%) -21,4** -[95 % CI] [-22,9, -20,0]
Änderung von Woche 36 bis Woche 88 (kg) -5,7†† 11,9††
Unterschied zu Placebo in Woche 88 (kg) -17,6## -[95 % CI] [-18,8, -16,4]
Anteil von Patienten, die von Woche 0 bis Woche 88 eine Reduktion des Körpergewichtserreichten (%)≥ 5 % 98,5** 69,0≥ 10 % 94,0** 44,4≥ 15 % 87,1** 24,0≥ 20 % 72,6** 11,6
Anteil von Patienten, die ≥80 % des während 93,4** 13,5der 36-wöchigen Einführungsphase erreichten
Körpergewichtsverlusts in Woche 88 halten(%)
Taillenumfang (cm)
Ausgangswert (Woche 0) 114,9 115,6
Randomisierung (Woche 36) 96,7 98,2
Änderung von der Randomisierung (Woche 36) -4,6†† 8,3††
Unterschied zu Placebo -12,9** -[95 % CI] [-14,1, -11,7]††p < 0,001 versus Ausgangswert.
**p < 0,001 versus Placebo, adjustiert für Multiplizität.##p < 0,001 versus Placebo, nicht adjustiert für Multiplizität.
Abbildung 9. Mittlere Veränderung des Körpergewichts (%) vom Ausgangswert (Woche 0) bis
Woche 88
Risiko einer erneuten Gewichtszunahme auf > 95 % des Studien-Ausgangswerts (Woche 0) in
Woche 88
Die Time-to-Event-Analyse zeigte, dass die fortgesetzte Behandlung mit Tirzepatid während derdoppelblinden-Phase das Risiko einer Rückkehr auf mehr als 95 % Körpergewicht in Woche 0 fürdiejenigen um etwa 99 % im Vergleich zu Placebo reduzierte, die seit Woche 0 bereits mindestens 5 %verloren hatten, (Hazard Ratio 0,013 [95 % CI, 0,004 bis 0,046]; p < 0,001).
Wirkung auf die Körperzusammensetzung
Veränderungen der Körperzusammensetzung wurden in einer Teilstudie in SURMOUNT-1 mithilfeder Doppelröntgenabsorptiometrie (DEXA-Messung) bewertet. Die Ergebnisse der DEXA-Messungzeigten, dass die Behandlung mit Tirzepatid mit einer stärkeren Reduzierung der Fettmasse als derfettfreien Körpermasse einherging, was nach 72 Wochen zu einer Verbesserung der
Körperzusammensetzung im Vergleich zu Placebo führte. Darüber hinaus ging diese Verringerung der
Gesamtfettmasse mit einer Verringerung des viszeralen Fetts einher. Diese Ergebnisse deuten daraufhin, dass der größte Teil des Gesamtgewichtsverlusts auf eine Verringerung des Fettgewebes,einschließlich des viszeralen Fetts, zurückzuführen ist.
Verbesserung der körperlichen Funktionsfähigkeit
Patienten mit Adipositas oder Übergewicht ohne Diabetes, die Tirzepatid erhielten, zeigten kleinere
Verbesserungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, einschließlich der körperlichen
Funktionsfähigkeit. Die Verbesserungen waren bei den mit Tirzepatid behandelten Patienten größer,als bei denjenigen, die Placebo erhielten. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde mithilfe desgenerischen Fragebogens Short Form-36v2 Health Survey Acute, Version (SF-36v2) bewertet.
Obstruktive Schlafapnoe
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Tirzepatid zur Behandlung von mittelschwerer bis schwerer(AHI > 15) obstruktiver Schlafapnoe (OSA), in Kombination mit Diät und Bewegung, wurde bei
Patienten mit Adipositas in zwei randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Phase-3-
Studien (SURMOUNT-OSA Studie 1 und Studie 2) bewertet. Insgesamt wurden 469 erwachsene
Patienten mit mittelschwerer bis schwerer OSA und Adipositas (234 randomisiert zur Behandlung mit
Tirzepatid) in diese Studien eingeschlossen. Patienten mit T2DM wurden ausgeschlossen. In Studie 1wurden Patienten aufgenommen, die nicht in der Lage oder nicht bereit waren, eine Positivdruck-
Atemwegstherapie (PAP) anzuwenden. In Studie 2 wurden Patienten aufgenommen, die bereits eine
PAP-Therapie erhielten. Studie 2 lässt keine Schlussfolgerung über einen möglichen Zusatznutzen von
Tirzepatid zusätzlich zur PAP-Therapie zu, da die PAP-Anwendung 7 Tage vor der Endpunktmessungausgesetzt wurde. Alle Patienten wurden einmal pro Woche für 52 Wochen mit der maximaltolerierten Dosis (MTD; 10 mg oder 15 mg) von Tirzepatid oder mit Placebo behandelt.
In beiden Studien zeigte die Behandlung mit Tirzepatid im Vergleich zu Placebo eine statistischsignifikante und klinisch bedeutsame Reduktion des Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) im Vergleich zu
Placebo (siehe Tabelle 11). Bei den mit Tirzepatid behandelten Patienten erreichte ein größerer Anteilder Patienten eine mindestens 50 %ige AHI-Reduktion im Vergleich zu Placebo.
SURMOUNT-OSA, Studie 1 und Studie 2
In zwei 52-wöchigen, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Studien wurden 469 erwachsene
Patienten mit mittelschwerer bis schwerer OSA und Adipositas auf eine einmal wöchentliche maximaltolerierte Tirzepatid-Dosis von 10 mg bzw. 15 mg oder auf Placebo randomisiert. In Studie 1 hattendie Patienten ein mittleres Alter von 48 Jahren, 33 % waren weiblich, 35 % hatten eine mittelschwere
OSA, 63 % hatten eine schwere OSA, 65 % hatten Prädiabetes, 76 % hatten Bluthochdruck, 10 %hatten Herzerkrankungen und 81 % hatten Dyslipidämien. Die Patienten hatten einen mittleren Wertder Epworth Schläfrigkeitsskala (ESS) von 10,5.
In Studie 2 hatten die Patienten ein mittleres Alter von 52 Jahren, 28 % waren weiblich, 31 % hatteneine mittelschwere OSA, 68 % hatten eine schwere OSA, 57 % hatten Prädiabetes, 77 % hatten
Bluthochdruck, 11 % hatten Herzerkrankungen und 84 % hatten Dyslipidämien.
Die Patienten hatten einen mittleren Wert der ESS von 10,0.
Tabelle 11. SURMOUNT-OSA, Studie 1 und Studie 2: Ergebnisse der Woche 52
OSA Studie 1 OSA Studie 2
Tirzepatid Placebo Tirzepatid Placebo
MTD MTDmITT Population (n) 114 120 119 114
AHI (Ereignisse/h)
Ausgangswert (Mittelwert) 54,3 50,9 45,8 53,1
Änderung vom Ausgangswert -27,4†† -4,8† -30,4†† -6,0†
Unterschied zu Placebo -22,5** - -24,4** -[95 % CI] [-28,7, -16,4] [-30,3, -18,6]% Veränderung des AHI% Änderung vom -55,0†† -5,0 -62,8†† -6,4
Ausgangswert% Unterschied zu Placebo -49,9** - -56,4** -[95 % CI] [-62,8, -37,0] [-70,7, -42,2]
Patienten (%), die eine Senkung des AHI erreichen≥ 50 % 62,3 19,2 74,3 22,9% Unterschied zu Placebo 43,6** - 50,8** -[95% CI] [31,1, 56,2] [38,6, 62,9]
OSA Studie 1 OSA Studie 2
Tirzepatid Placebo Tirzepatid Placebo
MTD MTD
Schlafapnoe-spezifische hypoxische Belastung (% min/h)a
Ausgangswert 156,6 148,2 129,9 139,1(geometrisches Mittel)
Änderung vom Ausgangswert -103,1†† -21,1 -103,0†† -40,7†
Unterschied zu Placebo -82,0** - -62,4** -[95% CI] [-107,0, -57,1] [-87,1, -37,6]
Körpergewicht (kg)
Ausgangswert (Mittelwert) 117,0 112,7 115,8 115,0% Änderung vom -18,1†† -1,3 -20,1†† -2,3†
Ausgangswert% Unterschied zu Placebo -16,8** - -17,8** -[95% CI] [-18,8, -14,7] [-19,9, -15,7]
Systolischer Blutdruck (mmHg) b
Ausgangswert (Mittelwert) 128,2 130,3 130,7 130,5
Änderung vom Ausgangswert -9,6†† -1,7 -7,6†† -3,3†
Unterschied zu -7,9** - -4,3* -
Placebo [95% CI] [-11,0, -4,9] [-7,3, -1,2]hsCRP (mg/l) a
Ausgangswert 3,6 3,8 3,0 2,7(geometrisches Mittel)
Änderung vom Ausgangswert -1,6†† -0,8† -1,4†† -0,3
Unterschied zu Placebo -0,8* - -1,1** -[95% CI] [-1,4, -0,3] [-1,7, -0,5]† p < 0,05, ††p < 0,001 im Vergleich zum Ausgangswert
* p < 0,05, **p < 0,001 im Vergleich zu Placebo, adjustiert für Multiplizität.aAnalysiert mit logarithmisch transformierten Daten.b Der Blutdruck wurde in Woche 48 bestimmt, da das PAP-Aussetzen in Woche 52 die
Blutdruckbestimmung beeinflussen könnte.
Kardiovaskuläre-Bewertung
Das kardiovaskuläre (CV) Risiko wurde über eine Meta-Analyse von Patienten mit mindestens einembestätigten schwerwiegenden unerwünschten kardiovaskulären Ereignis (MACE) bewertet. Derzusammengesetzte Endpunkt von MACE 4 umfasste kardiovaskulären Tod, nicht tödlichen
Myokardinfarkt, nicht tödlichen Schlaganfall oder Krankenhauseinweisung wegen instabiler Anginapectoris.
In einer primären Metaanalyse der Zulassungsstudien der Phasen 2 und 3 mit Patienten mit Typ-2-
Diabetes trat bei insgesamt 116 Patienten (Tirzepatid: 60 [n = 4 410]; alle Vergleichspräparate:56 [n = 2 169]) mindestens ein bestätigtes MACE 4-Ereignis auf: Die Ergebnisse zeigten, dass
Tirzepatid im Vergleich zu gepoolten Vergleichspräparaten nicht mit einem erhöhten Risiko fürkardiovaskuläre Ereignisse assoziiert war (HR: 0,81; KI: 0,52 bis 1,26).
Eine zusätzliche Analyse wurde speziell für die SURPASS 4-Studie durchgeführt, in die Patienten mitnachgewiesener kardiovaskulärer Erkrankung aufgenommen wurden. Bei insgesamt 109 Patienten(Tirzepatid: 47 [n = 995]; Insulin glargin: 62 [n = 1 000]) trat mindestens ein bestätigtes MACE 4-
Ereignis auf: Die Ergebnisse zeigten, dass Tirzepatid nicht mit einem erhöhten Risiko fürkardiovaskuläre Ereignisse assoziiert war im Vergleich mit Insulin glargin (HR: 0,74; KI: 0,51 bis1,08).
In 3 Placebo-kontrollierten Phase-3-Studien (SURMOUNT 1-3) zum Gewichtsmanagement kam esbei insgesamt 27 Teilnehmern mindestens zu einem bestätigten schwerwiegenden unerwünschtenkardiovaskulären Ereignis (MACE) (TZP: 17 (n = 2 806); Placebo: 10 (n = 1 250)); Die Ereignisratewar bei Placebo und Tirzepatid vergleichbar.
BlutdruckIn den Placebo-kontrollierten Phase-3-Studien führte die Behandlung mit Tirzepatid zu einer mittleren
Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucks um 6 bis 9 mmHg bzw. 3 bis 4 mmHg. Beiden mit Placebo behandelten Patienten kam es zu einer mittleren Abnahme des systolischen unddiastolischen Blutdrucks um jeweils 2 mmHg.
In 3 Placebo-kontrollierten Phase-3-Studien zum Gewichtsmanagement (SURMOUNT 1-3) führte die
Behandlung mit Tirzepatid zu einer mittleren Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucksum 7 mmHg bzw. 4 mmHg. Bei den mit Placebo behandelten Patienten kam es zu einerdurchschnittlichen Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucks um jeweils < 1 mmHg.
In zwei Placebo-kontrollierten Phase-3-Studien zur OSA mit einer gepoolten Sicherheitsanalyse führtedie Behandlung mit Tirzepatid jeweils zu einer mittleren Senkung des systolischen und diastolischen
Blutdrucks um 9,0 mmHg bzw. 3,8 mmHg in Woche 52. Bei mit Placebo behandelten Patientenbetrug die mittlere Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucks in Woche 52 jeweils2,5 mmHg bzw. 1,0 mmHg.
Andere Informationen
Nüchtern-Serumglukose (FSG)
Studienübergreifend (SURPASS-1 bis -5), führte die Behandlung mit Tirzepatid zu einer signifikanten
Verringerung des FSG gegenüber dem Ausgangswert (Veränderungen vom Ausgangswert zumprimären Endpunkt betrugen -2,4 mmol/l bis -3,8 mmol/l). Bereits nach 2 Wochen konntensignifikante Reduktionen der FSG gegenüber dem Ausgangswert beobachtet werden. Eine weitere
Verbesserung der FSG wurde bis zu 42 Wochen beobachtet und hielt über die längste Studiendauervon 104 Wochen an.
Postprandiale Glukose
Studienübergreifend (SURPASS-1 bis -5), führte die Behandlung mit Tirzepatid zu einer signifikanten
Reduktion des mittleren postprandialen Glukosespiegels nach 2 Stunden (Mittelwert aus3 Hauptmahlzeiten des Tages) gegenüber dem Ausgangswert (Veränderungen vom Ausgangswert biszum primären Endpunkt betrugen -3,35 mmol/l bis -4,85 mmol/l).
Triglyceride
Studienübergreifend (SURPASS-1 bis -5) führten 5 mg, 10 mg und 15 mg Tirzepatid zu einer
Senkung der Serumtriglyceride um 15-19 %, 18-27 % bzw. 21-25 %.
In der 40-wöchigen Studie im Vergleich zu 1 mg Semaglutid führten 5 mg, 10 mg und 15 mg
Tirzepatid zu einer Verringerung der Serumtriglyceridspiegel von 19 %, 24 % bzw. 25 % im
Vergleich zu einer Verringerung von 12 % mit 1 mg Semaglutid.
In der 72-wöchigen Placebo-kontrollierten Phase-3-Studie mit Patienten mit Adipositas oder
Übergewicht ohne T2DM (SURMOUNT-1) führte die Behandlung mit Tirzepatid 5 mg, 10 mg und15 mg zu einer Senkung der Serum-Triglycerid-Spiegel um 24 %, 27 % bzw. 31 %, verglichen miteiner Senkung um 6 % unter Placebo.
In der 72-wöchigen Placebo-kontrollierten Phase-3-Studie bei Patienten mit Adipositas oder
Übergewicht mit T2DM (SURMOUNT-2) führte die Behandlung mit Tirzepatid 10 mg und 15 mg zueiner Verringerung der Serum-Triglycerid-Spiegel um 27 % bzw. 31 %, verglichen mit einer Reduktionvon 6 % unter Placebo.
Anteil der Patienten, die ohne klinisch signifikante Hypoglykämie einen HbA1c < 5,7 % erreichen
In den 4 Studien (SURPASS-1 bis -4) wurde Tirzepatid nicht mit Basalinsulin kombiniert. 93,6 % bis100 % der mit Tirzepatid behandelten Patienten, die einen normalen Glykämiewert von HbA1c < 5,7 %(≤ 39 mmol/mol) bei der Visite zum primären Endpunkt erreichten, erzielten dies ohne klinischrelevante Hypoglykämie. In Studie SURPASS-5 erreichten 85,9 % der mit Tirzepatid behandelten
Patienten, die einen HbA1c < 5,7 % (≤ 39 mmol/mol) erreichten, dies ohne klinisch signifikante
Hypoglykämie.Besondere Populationen
Die Wirksamkeit von Tirzepatid zur Behandlung von T2DM wurde nicht durch Alter, Geschlecht,
Herkunft, ethnische Zugehörigkeit, Region oder BMI, HbA1c, Diabetesdauer und Grad der
Nierenfunktionsstörung beeinflusst.
Die Wirksamkeit von Tirzepatid zum Gewichtsmanagement wurde nicht durch Alter, Geschlecht,
Herkunft, ethnische Zugehörigkeit, Region, BMI und (Nicht-)Vorhandensein eines Prädiabetesbeeinflusst.
Die Wirksamkeit von Tirzepatid für die Behandlung von mittelschwerer bis schwerer OSA bei
Patienten mit Adipositas wurde nicht durch Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Ausgangswertdes BMI oder Ausgangswert des Schweregrads der OSA beeinflusst.
Kinder und JugendlicheDie Europäische Arzneimittel-Agentur hat für Mounjaro eine Zurückstellung von der Verpflichtungzur Vorlage von Ergebnissen zu Studien in einer oder mehreren pädiatrischen Altersklassen zur
Behandlung von Typ-2-Diabetes mellitus und zum Gewichtsmanagement gewährt (siehe Abschnitt 4.2bzgl. Informationen zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen).