Inhalt der Packungsbeilage des Arzneimittels AMSPARITY 20mg injektionslösung in einer fertigspritze
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Amsparity 20 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Einzeldosis-Fertigspritze mit 0,4 ml enthält 20 mg Adalimumab.
Adalimumab ist ein rekombinanter humaner monoklonaler Antikörper, der in Ovarialzellen des
Chinesischen Hamsters produziert wird.
Sonstige Bestandteile mit bekannter WirkungAmsparity 20 mg Injektionslösung enthält 0,08 mg Polysorbat 80 pro Einzeldosis-Fertigspritze mit0,4 ml, entsprechend 0,2 mg/ml Polysorbat 80.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Injektionslösung (Injektion)
Klare, farblose bis sehr hellbraune Lösung
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Juvenile idiopathische ArthritisPolyartikuläre juvenile idiopathische ArthritisAmsparity wird in Kombination mit Methotrexat angewendet zur Behandlung der aktivenpolyartikulären juvenilen idiopathischen Arthritis bei Patienten ab dem Alter von 2 Jahren, die nurunzureichend auf ein oder mehrere krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARDs)angesprochen haben. Amsparity kann im Falle einer Unverträglichkeit gegenüber Methotrexat oder,wenn die weitere Behandlung mit Methotrexat nicht sinnvoll ist, als Monotherapie angewendet werden(zur Wirksamkeit bei der Monotherapie siehe Abschnitt 5.1). Bei Patienten, die jünger als 2 Jahre sind,wurde Adalimumab nicht untersucht.
Enthesitis-assoziierte ArthritisAmsparity wird angewendet zur Behandlung der aktiven Enthesitis-assoziierten Arthritis bei Patienten,die 6 Jahre und älter sind und die nur unzureichend auf eine konventionelle Therapie angesprochenhaben oder die eine Unverträglichkeit gegenüber einer solchen Therapie haben (siehe Abschnitt 5.1).
Plaque-Psoriasis bei Kindern und JugendlichenAmsparity wird angewendet zur Behandlung der schweren chronischen Plaque-Psoriasis bei Kindernund Jugendlichen ab dem Alter von 4 Jahren, die nur unzureichend auf eine topische Therapie und
Phototherapien angesprochen haben oder für die diese Therapien nicht geeignet sind.
Morbus Crohn bei Kindern und JugendlichenAmsparity wird angewendet zur Behandlung des mittelschweren bis schweren, aktiven Morbus Crohnbei Kindern und Jugendlichen (ab dem Alter von 6 Jahren), die nur unzureichend auf einekonventionelle Therapie, einschließlich primärer Ernährungstherapie und eines Glukokortikoids und/oder eines Immunsuppressivum, angesprochen haben oder die eine Unverträglichkeit gegenüber einersolchen Therapie haben oder bei denen eine solche Therapie kontraindiziert ist.
Uveitis bei Kindern und JugendlichenAmsparity wird angewendet zur Behandlung der chronischen nicht infektiösen Uveitis anterior bei
Kindern und Jugendlichen ab dem Alter von 2 Jahren, die unzureichend auf eine konventionelle
Therapie angesprochen haben oder die eine Unverträglichkeit gegenüber einer solchen Therapie habenoder für die eine konventionelle Therapie nicht geeignet ist.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Die Behandlung mit Amsparity sollte von einem Facharzt mit Erfahrung in der Diagnose und
Behandlung von Krankheitszuständen, für die Amsparity indiziert ist, eingeleitet und überwachtwerden. Augenärzten wird angeraten, vor der Einleitung einer Amsparity-Therapie einenentsprechenden Spezialisten zurate zu ziehen (siehe Abschnitt 4.4). Patienten, die mit Amsparitybehandelt werden, sollte der spezielle Patientenpass ausgehändigt werden.
Nach einer entsprechenden Einweisung in die Injektionstechnik können Patienten Amsparity selbstinjizieren, falls ihr Arzt dies für angemessen hält und medizinische Nachuntersuchungen nach Bedarferfolgen.
Während der Behandlung mit Amsparity sollten andere Begleittherapien (z. B. Kortikosteroide und/oder Immunsuppressiva) optimiert werden.
DosierungKinder und JugendlicheJuvenile idiopathische ArthritisPolyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis ab einem Alter von 2 Jahren
Die empfohlene Dosis von Amsparity wird für Patienten mit polyartikulärer juveniler idiopathischer
Arthritis ab einem Alter von 2 Jahren anhand des Körpergewichtes bestimmt (Tabelle 1). Amsparitywird jede zweite Woche subkutan injiziert.
Tabelle 1
Amsparity-Dosis für Patienten mit polyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis
Gewicht des Patienten Dosierungsschema10 kg bis < 30 kg 20 mg jede zweite Woche≥ 30 kg 40 mg jede zweite Woche
Die verfügbaren Daten weisen darauf hin, dass ein klinisches Ansprechen üblicherweise innerhalb von12 Behandlungswochen erreicht wird. Die Fortsetzung der Therapie sollte bei einem Patienten, derinnerhalb dieser Zeitspanne nicht anspricht, nochmals sorgfältig überdacht werden.
Es gibt in dieser Indikation keinen relevanten Nutzen von Adalimumab bei Kindern, die jünger als2 Jahre sind.
Abhängig von den individuellen Behandlungsbedürfnissen kann Amsparity auch in anderen Stärkenund/ oder Darreichungsformen erhältlich sein.
Enthesitis-assoziierte ArthritisDie empfohlene Dosis von Amsparity für Patienten mit Enthesitis-assoziierter Arthritis ab einem Altervon 6 Jahren wird anhand des Körpergewichtes bestimmt (Tabelle 2). Amsparity wird jede zweite
Woche subkutan injiziert.
Tabelle 2
Amsparity-Dosis für Patienten mit Enthesitis-assoziierter Arthritis
Gewicht des Patienten Dosierungsschema15 kg bis < 30 kg 20 mg jede zweite Woche≥ 30 kg 40 mg jede zweite Woche
Adalimumab wurde bei Patienten mit Enthesitis-assoziierter Arthritis, die jünger als 6 Jahre sind, nichtuntersucht.
Abhängig von den individuellen Behandlungsbedürfnissen kann Amsparity auch in anderen Stärkenund/ oder Darreichungsformen erhältlich sein.
Plaque-Psoriasis bei Kindern und JugendlichenDie empfohlene Amsparity-Dosis wird für Patienten mit Plaque-Psoriasis im Alter von 4 bis 17 Jahrenanhand des Körpergewichtes bestimmt (Tabelle 3). Amsparity wird subkutan injiziert.
Tabelle 3
Amsparity-Dosis für Kinder und Jugendliche mit Plaque-Psoriasis
Gewicht des Patienten Dosierungsschema15 kg bis < 30 kg Anfangsdosis von 20 mg, gefolgt von einer Dosisvon 20 mg jede zweite Woche, beginnend eine
Woche nach der Anfangsdosis≥ 30 kg Anfangsdosis von 40 mg, gefolgt von einer Dosisvon 40 mg jede zweite Woche, beginnend eine
Woche nach der Anfangsdosis
Die Fortsetzung der Therapie länger als 16 Wochen sollte bei Patienten, die innerhalb dieser
Zeitspanne nicht ansprechen, sorgfältig abgewogen werden.
Wenn die Wiederaufnahme der Therapie mit Amsparity angezeigt ist, sollte bezüglich Dosis und
Behandlungsdauer die oben beschriebene Anleitung befolgt werden.
Die Sicherheit von Adalimumab bei Kindern und Jugendlichen mit Plaque-Psoriasis wurde fürdurchschnittlich 13 Monate beurteilt.
Für diese Indikation gibt es bei Kindern, die jünger als 4 Jahre sind, keine relevante Anwendung von
Adalimumab.
Abhängig von den individuellen Behandlungsbedürfnissen kann Amsparity auch in anderen Stärkenund/ oder Darreichungsformen erhältlich sein.
Morbus Crohn bei Kindern und JugendlichenDie empfohlene Dosis von Amsparity für Patienten mit Morbus Crohn im Alter von 6 bis 17 Jahrenwird anhand des Körpergewichts bestimmt (Tabelle 4). Amsparity wird subkutan injiziert.
Tabelle 4
Amsparity-Dosis für Kinder und Jugendliche mit Morbus Crohn
Gewicht Induktionsdosis Erhaltungsdosis,des beginnend in
Patienten Woche 4< 40 kg - 40 mg in Woche 0 und 20 mg in Woche 2 20 mg jede zweite
Woche
In Fällen, in denen ein schnelleres Ansprechen auf die Therapieerforderlich ist, kann - unter Berücksichtigung, dass bei einerhöheren Induktionsdosis auch das Risiko für Nebenwirkungenhöher sein kann - folgende Dosis angewandt werden:
- 80 mg in Woche 0 und 40 mg in Woche 2≥ 40 kg - 80 mg in Woche 0 und 40 mg in Woche 2 40 mg jede zweite
Woche
In Fällen, in denen ein schnelleres Ansprechen auf die Therapieerforderlich ist, kann - unter Berücksichtigung, dass bei einerhöheren Induktionsdosis auch das Risiko für Nebenwirkungenhöher sein kann - folgende Dosis angewandt werden:
- 160 mg in Woche 0 und 80 mg in Woche 2
Patienten, die unzureichend ansprechen, können unter Umständen von einer Erhöhung der Dosierungprofitieren:
- < 40 kg: 20 mg jede Woche
- ≥ 40 kg: 40 mg jede Woche oder 80 mg jede zweite Woche
Die Fortsetzung der Therapie sollte bei einem Patienten, der bis Woche 12 nicht angesprochen hat,nochmals sorgfältig überdacht werden.
Es gibt in dieser Indikation keinen relevanten Nutzen von Adalimumab bei Kindern, die jünger als6 Jahre sind.
Abhängig von den individuellen Behandlungsbedürfnissen kann Amsparity auch in anderen Stärkenund/ oder Darreichungsformen erhältlich sein.
Uveitis bei Kindern und JugendlichenDie empfohlene Dosis von Amsparity bei Kindern und Jugendlichen mit Uveitis ab einem Alter von2 Jahren wird anhand des Körpergewichts bestimmt (Tabelle 5). Amsparity wird subkutan injiziert.
Es gibt keine Erfahrungen für die Behandlung der Uveitis bei Kindern und Jugendlichen mit
Adalimumab ohne die gleichzeitige Behandlung mit Methotrexat.
Tabelle 5
Amsparity-Dosis für Kinder und Jugendliche mit Uveitis
Gewicht des Patienten Dosierungsschema< 30 kg 20 mg jede zweite Woche in Kombination mit
Methotrexat≥ 30 kg 40 mg jede zweite Woche in Kombination mit
MethotrexatWenn mit der Amsparity-Therapie begonnen wird, kann eine Woche vor Beginn der
Erhaltungstherapie eine Induktionsdosis von 40 mg bei Patienten < 30 kg bzw. 80 mg bei Patienten≥ 30 kg verabreicht werden. Zur Anwendung einer Amsparity-Induktionsdosis bei Kindern < 6 Jahrensind keine klinischen Daten vorhanden (siehe Abschnitt 5.2).
Für diese Indikation gibt es bei Kindern, die jünger als 2 Jahre sind, keine relevante Anwendung von
Adalimumab.
Es wird empfohlen, Nutzen und Risiko einer Langzeitbehandlung jährlich zu beurteilen (siehe
Abschnitt 5.1).
Abhängig von den individuellen Behandlungsbedürfnissen kann Amsparity auch in anderen Stärkenund/ oder Darreichungsformen erhältlich sein.
Nieren- und/ oder Leberfunktionsstörungen
Adalimumab wurde in dieser Patientengruppe nicht untersucht. Eine Dosisempfehlung kann nichtgegeben werden.
Art der AnwendungAmsparity wird mittels subkutaner Injektion verabreicht. Die vollständige Anweisung für die
Anwendung findet sich in der Packungsbeilage.
Amsparity ist auch in anderen Stärken und Darreichungsformen verfügbar.
4.3 Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.
Aktive Tuberkulose oder andere schwere Infektionen wie Sepsis und opportunistische Infektionen(siehe Abschnitt 4.4).
Mäßige bis schwere Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse III/IV) (siehe Abschnitt 4.4).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
RückverfolgbarkeitUm die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, müssen die Bezeichnung des
Arzneimittels und die Chargenbezeichnung des angewendeten Arzneimittels eindeutig dokumentiertwerden.
InfektionenPatienten, die mit TNF-Antagonisten behandelt werden, sind für schwere Infektionen empfänglicher.
Eine beeinträchtigte Lungenfunktion kann das Risiko für die Entwicklung von Infektionen erhöhen.
Patienten müssen daher im Hinblick auf Infektionen, einschließlich Tuberkulose, vor, während undnach der Behandlung mit Amsparity engmaschig überwacht werden. Da die Elimination von
Adalimumab bis zu vier Monate dauern kann, sollte die Überwachung über diesen Zeitraumfortgesetzt werden.
Eine Behandlung mit Amsparity sollte bei Patienten mit aktiven Infektionen, einschließlichchronischer oder lokalisierter Infektionen, erst eingeleitet werden, wenn die Infektionen unter
Kontrolle sind. Bei Patienten, die Tuberkulose ausgesetzt waren, und bei Patienten, die in
Hochrisikogebiete von Tuberkulose oder von endemischen Mykosen wie z. B. Histoplasmose,
Kokzidioidomykose oder Blastomykose gereist sind, müssen vor Beginn der Therapie Risiko und
Vorteile einer Behandlung mit Amsparity sorgfältig überdacht werden (siehe Andere opportunistische
Infektionen).
Patienten, bei denen sich unter Behandlung mit Amsparity eine neue Infektion entwickelt, solltenengmaschig beobachtet werden und sich einer vollständigen diagnostischen Beurteilung unterziehen.
Tritt bei einem Patienten eine schwere Infektion oder Sepsis neu auf, sollte Amsparity so langeabgesetzt werden und eine geeignete antibakterielle oder antimykotische Therapie eingeleitet werden,bis die Infektion unter Kontrolle ist. Bei Patienten mit anamnestisch bekannten rezidivierenden
Infektionen sowie mit Grunderkrankungen und Begleitmedikationen, die das Entstehen von
Infektionen begünstigen, darunter auch die medikamentöse Behandlung mit Immunsuppressiva, solltedie Anwendung von Amsparity durch den behandelnden Arzt mit Vorsicht abgewogen werden.
Schwere InfektionenSchwere Infektionen, einschließlich Sepsis, aufgrund von bakteriellen, mykobakteriellen, invasiven
Pilz-, Parasiten-, viralen oder anderen opportunistischen Infektionen, wie z. B. Listeriose, Legionelloseund Pneumocystisinfektion, sind im Zusammenhang mit Adalimumab beschrieben worden.
Andere schwere Infektionen in klinischen Studien schließen Pneumonie, Pyelonephritis, septische
Arthritis und Septikämie ein. Über Hospitalisierung oder Todesfälle in Verbindung mit Infektionenwurde berichtet.
TuberkuloseEs gab Berichte von Tuberkulose, einschließlich Reaktivierung und Tuberkuloseneuerkrankungen, bei
Patienten, die Adalimumab erhielten. Die Berichte umfassten pulmonale und extrapulmonale (d. h.disseminierte) Tuberkulosefälle.
Vor Beginn der Behandlung mit Amsparity müssen alle Patienten sowohl auf aktive als auch aufinaktive ('latente“) Tuberkuloseinfektionen untersucht werden. Zu dieser Untersuchung sollte eineeingehende medizinische Anamnese des Patienten gehören. Diese sollte eine persönliche
Tuberkulosevorerkrankung, mögliche frühere Kontakte zu Personen mit aktiver Tuberkulose und einefrühere bzw. derzeitige Behandlung mit Immunsuppressiva abklären. Geeignete Screeningtests (d. h.
Tuberkulinhauttest und Röntgen-Thoraxaufnahme) sollten bei allen Patienten durchgeführt werden(nationale Empfehlungen sollten befolgt werden). Es wird empfohlen, die Durchführung und
Ergebnisse dieser Tests auf dem Patientenpass zu dokumentieren. Verschreibende Ärzte werden an das
Risiko der falsch negativen Ergebnisse des Tuberkulinhauttests, insbesondere bei schwer erkranktenoder immunsupprimierten Patienten, erinnert.
Wird eine aktive Tuberkulose diagnostiziert, darf die Behandlung mit Amsparity nicht eingeleitetwerden (siehe Abschnitt 4.3).
In allen nachstehend beschriebenen Situationen sollte das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Amsparity-
Therapie sehr sorgfältig abgewogen werden.
Bei Verdacht auf latente Tuberkulose sollte ein in der Tuberkulosebehandlung erfahrener Arztaufgesucht werden.
Wird eine latente Tuberkulose diagnostiziert, muss vor der ersten Gabe von Amsparity eine geeignete
Tuberkuloseprophylaxe entsprechend den nationalen Empfehlungen begonnen werden.
Eine Tuberkuloseprophylaxe vor Beginn der Behandlung mit Amsparity sollte ebenfalls bei Patientenerwogen werden, bei denen trotz negativem Tuberkulosetest mehrere oder signifikante Risikofaktorenfür Tuberkulose gegeben sind, und bei Patienten mit anamnestisch bekannter latenter oder aktiver
Tuberkulose, wenn unklar ist, ob eine adäquate Behandlung durchgeführt wurde.
Trotz Tuberkuloseprophylaxe sind Fälle von Tuberkulosereaktivierung bei Patienten, die mit
Adalimumab behandelt wurden, aufgetreten. Einige Patienten, die zuvor erfolgreich gegen aktive
Tuberkulose behandelt worden waren, entwickelten unter der Behandlung mit Adalimumab erneuteine Tuberkulose.
Die Patienten sind anzuweisen, ärztlichen Rat einzuholen, falls es während oder nach der Behandlungmit Amsparity zu klinischen Anzeichen/ Symptomen kommt, die auf eine Tuberkuloseinfektionhinweisen (z. B. anhaltender Husten, Kräfteschwund/ Gewichtsverlust, leicht erhöhte
Körpertemperatur, Teilnahmslosigkeit).
Andere opportunistische InfektionenOpportunistische Infektionen, einschließlich invasiver Pilzinfektionen, wurden bei Patientenbeobachtet, die Adalimumab erhielten. Diese Infektionen wurden nicht lückenlos bei Patientenerkannt, die TNF-Antagonisten anwendeten. Dies führte zu Verzögerungen bei der geeigneten
Therapie, manchmal mit tödlichem Ausgang.
Bei Patienten, die Anzeichen oder Symptome wie z. B. Fieber, Unwohlsein, Gewichtsverlust,
Schweißausbrüche, Husten, Atemnot und/ oder Lungeninfiltrate oder eine andere schwere systemische
Erkrankung mit oder ohne gleichzeitigem Schock entwickeln, ist eine invasive Pilzinfektion zuvermuten. Die Verabreichung von Amsparity muss sofort unterbrochen werden. Bei diesen Patientensollten die Diagnose und die Einleitung einer empirischen Antimykotikatherapie mit einem Arztabgesprochen werden, der in der Behandlung von Patienten mit invasiven Pilzinfektionen Erfahrunghat.
Hepatitis-B-ReaktivierungDie Reaktivierung einer Hepatitis B trat bei Patienten auf, die einen TNF-Antagonisten, einschließlich
Adalimumab, erhielten und chronische Träger dieses Virus waren (d. h. HBsAg-positiv). Einige Fällenahmen einen tödlichen Ausgang. Patienten müssen vor Beginn der Therapie mit Amsparity auf eine
HBV-Infektion untersucht werden. Patienten, die positiv auf eine Hepatitis-B-Infektion getestetwurden, sollten Rücksprache mit einem Arzt halten, der Fachkenntnisse zur Behandlung von
Hepatitis B hat.
Träger von HBV, die eine Behandlung mit Amsparity benötigen, müssen engmaschig auf Anzeichenund Symptome einer aktiven HBV-Infektion sowohl während der gesamten Therapie als auch mehrere
Monate nach Beendigung der Therapie überwacht werden. Es gibt keine ausreichenden Daten zur
Vorbeugung einer HBV-Reaktivierung durch eine antivirale Therapie bei Patienten, die mit TNF-
Antagonisten behandelt werden und Träger von HBV sind. Patienten, bei denen eine HBV-
Reaktivierung auftritt, müssen Amsparity absetzen und eine effektive antivirale Therapie mitgeeigneter unterstützender Behandlung muss eingeleitet werden.
Neurologische EreignisseTNF-Antagonisten, einschließlich Adalimumab, wurden in seltenen Fällen mit dem neuen Auftretenoder der Verstärkung der klinischen Symptomatik und/ oder dem radiologischen Nachweis vondemyelinisierenden Erkrankungen im zentralen Nervensystem, einschließlich Multipler Sklerose und
Optikusneuritis, und demyelinisierenden Erkrankungen im peripheren Nervensystem, einschließlich
Guillain-Barré-Syndrom, in Verbindung gebracht. Die Verordnung von Amsparity sollte bei Patientenmit vorbestehenden oder beginnenden demyelinisierenden Erkrankungen des ZNS oder des peripheren
Nervensystems vom verschreibenden Arzt sorgfältig abgewogen werden. Tritt eine dieser
Erkrankungen auf, sollte in Betracht gezogen werden, Amsparity abzusetzen. Es besteht ein bekannter
Zusammenhang zwischen einer Uveitis intermedia und demyelinisierenden Erkrankungen des ZNS.
Patienten mit nicht infektiöser Uveitis intermedia sollten vor der Einleitung einer Amsparity-Therapieund regelmäßig während der Behandlung neurologisch untersucht werden, um vorbestehende oderbeginnende demyelinisierende Erkrankungen des ZNS zu erfassen.
Allergische ReaktionenIn klinischen Studien waren schwerwiegende allergische Reaktionen in Verbindung mit Adalimumabselten. Nicht schwerwiegende allergische Reaktionen im Zusammenhang mit Adalimumab wurden inklinischen Studien gelegentlich beobachtet. Es gibt Berichte zum Auftreten von schwerwiegendenallergischen Reaktionen, einschließlich anaphylaktischer Reaktionen, nach Verabreichung von
Adalimumab. Falls eine anaphylaktische Reaktion oder andere schwerwiegende allergische
Reaktionen auftreten, sollte Amsparity sofort abgesetzt und eine geeignete Behandlung eingeleitetwerden.
ImmunsuppressionIn einer Studie mit 64 Patienten mit rheumatoider Arthritis, die mit Adalimumab behandelt wurden,ergab sich kein Beleg für eine Abschwächung der Überempfindlichkeitsreaktion vom verzögerten
Typ, für eine Abnahme der Immunglobulinkonzentration oder für Veränderungen der Zahl von
Effektor-T-, B-, NK-Zellen, Monozyten/ Makrophagen und neutrophilen Granulozyten.
Maligne und lymphoproliferative ErkrankungenInnerhalb kontrollierter Phasen von klinischen Studien mit TNF-Antagonisten wurden mehr Fälle vonmalignen Erkrankungen, einschließlich Lymphome, bei Patienten unter TNF-Antagonisten im
Vergleich zu Kontrollpatienten beobachtet. Allerdings war das Auftreten selten. In der Phase nach
Markteinführung wurden Fälle von Leukämie bei Patienten, die mit einem TNF-Antagonistenbehandelt wurden, berichtet. Die Risikoeinschätzung wird dadurch erschwert, dass bei Patienten mitlangjährig bestehender rheumatoider Arthritis und hoch aktiver, entzündlicher Erkrankung einerhöhtes Grundrisiko für Lymphome und Leukämie besteht. Nach dem derzeitigen Kenntnisstandkann ein mögliches Risiko für die Entwicklung von Lymphomen, Leukämie und anderen malignen
Erkrankungen bei Patienten, die mit TNF-Antagonisten behandelt werden, nicht ausgeschlossenwerden.
Bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen (bis 22 Jahre), die mit TNF-Antagonisten(einschließlich Adalimumab in der Phase nach der Markteinführung) behandelt wurden(Therapieeinleitung ≤ 18 Jahre), wurden maligne Erkrankungen, von denen einige tödlich waren,berichtet. Annähernd die Hälfte der Fälle waren Lymphome. Die anderen Fälle stellten eine Vielfaltverschiedener maligner Erkrankungen dar und umfassten auch seltene maligne Erkrankungen, dieüblicherweise mit Immunsuppression in Verbindung gebracht werden. Bei Kindern und Jugendlichenkann unter der Behandlung mit TNF-Antagonisten ein Risiko für die Entwicklung maligner
Erkrankungen nicht ausgeschlossen werden.
Nach Markteinführung wurden bei Patienten, die mit Adalimumab behandelt wurden, seltene Fällevon hepatosplenalen T-Zell-Lymphomen beobachtet. Diese seltene Form eines T-Zell-Lymphoms hateinen sehr aggressiven Krankheitsverlauf und führt in der Regel zum Tode. Einige der hepatosplenalen
T-Zell-Lymphome sind bei jungen Erwachsenen aufgetreten, die Adalimumab in Kombination mit
Azathioprin oder 6-Mercaptopurin zur Behandlung einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankungerhielten. Ein mögliches Risiko von Adalimumab in Kombination mit Azathioprin oder 6-
Mercaptopurin sollte sorgfältig geprüft werden. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei
Patienten, die mit Amsparity behandelt werden, ein Risiko für die Entwicklung eines hepatosplenalen
T-Zell-Lymphoms besteht (siehe Abschnitt 4.8).
Es wurden keine Studien durchgeführt, in die Patienten mit einer malignen Erkrankung in der
Vorgeschichte eingeschlossen wurden oder in denen die Behandlung mit Adalimumab bei Patientenfortgesetzt wurde, nachdem sich eine maligne Erkrankung entwickelte. Daher sollte zusätzliche
Vorsicht bei der Behandlung dieser Patienten mit Adalimumab angewandt werden (siehe
Abschnitt 4.8).
Alle Patienten, insbesondere Patienten mit einer intensiven immunsuppressiven Therapie in der
Vorgeschichte oder Psoriasispatienten, die zuvor eine PUVA-Therapie erhalten haben, sollten vor undwährend der Behandlung mit Amsparity auf das Vorliegen von nicht melanomartigen Hauttumorenuntersucht werden. Ebenso wurde das Auftreten von Melanomen und Merkelzellkarzinomen bei
Patienten, die mit TNF-Antagonisten, einschließlich Adalimumab, behandelt wurden, berichtet (siehe
Abschnitt 4.8).
In einer exploratorischen klinischen Studie zur Evaluierung der Anwendung eines anderen TNF-
Antagonisten, Infliximab, bei Patienten mit mäßiger bis schwerer chronischer obstruktiver
Lungenerkrankung (COPD) wurden bei mit Infliximab behandelten Patienten im Vergleich zu
Kontrollpatienten mehr maligne Erkrankungen, meistens der Lunge oder des Kopfes und Halses,berichtet. Alle Patienten waren in der Vorgeschichte starke Raucher. Daher müssen TNF-Antagonistenbei COPD-Patienten mit Vorsicht angewendet werden, ebenso bei Patienten mit erhöhtem Risiko fürmaligne Erkrankungen als Folge starken Rauchens.
Nach der aktuellen Datenlage ist nicht bekannt, ob eine Adalimumab-Behandlung das Risiko für die
Entwicklung von Dysplasien oder kolorektalen Karzinomen beeinflusst. Alle Patienten mit Colitisulcerosa, die ein erhöhtes Risiko für Dysplasien oder kolorektales Karzinom haben (z. B. Patienten mitlange bestehender Colitis ulcerosa oder primär sklerosierender Cholangitis), oder die eine
Vorgeschichte für Dysplasie oder kolorektales Karzinom hatten, sollten vor der Therapie und währenddes Krankheitsverlaufs in regelmäßigen Intervallen auf Dysplasien untersucht werden. Die
Untersuchung sollte Koloskopie und Biopsien entsprechend den nationalen Empfehlungen umfassen.
Hämatologische ReaktionenIm Zusammenhang mit TNF-Antagonisten wurde in seltenen Fällen über das Auftreten von
Panzytopenie, einschließlich aplastischer Anämie, berichtet. Unerwünschte Ereignisse desblutbildenden Systems, einschließlich medizinisch signifikanter Zytopenie (z. B. Thrombozytopenie,
Leukopenie), wurden unter Adalimumab berichtet. Alle Patienten sollten darauf hingewiesen werden,dass sie sofort einen Arzt aufsuchen sollten, wenn sie unter der Amsparity-Therapie Anzeichen und
Symptome entwickeln, die auf eine Blutdyskrasie hindeuten (z. B. anhaltendes Fieber, Blutergüsse,
Blutung, Blässe). Bei Patienten mit bestätigten signifikanten hämatologischen Abnormalitäten sollteeine Unterbrechung der Amsparity-Therapie in Betracht gezogen werden.
ImpfungenVergleichbare Antikörperantworten auf einen 23-valenten Standardpneumokokkenimpfstoff und einentrivalenten Influenzaimpfstoff wurden in einer Studie bei 226 Erwachsenen mit rheumatoider Arthritis,die mit Adalimumab oder Placebo behandelt wurden, beobachtet. Es liegen keine Daten vor über einesekundäre Infektionsübertragung durch Lebendimpfstoffe bei Patienten, die Adalimumab erhielten.
Bei Kindern und Jugendlichen wird empfohlen, nach Möglichkeit vor Therapiebeginn mit
Adalimumab alle Immunisierungen in Übereinstimmung mit den gegenwärtigen Richtlinien auf denaktuellen Stand zu bringen.
Patienten können gleichzeitig zur Adalimumab-Therapie Impfungen erhalten, mit Ausnahme von
Lebendimpfstoffen. Es wird empfohlen, Säuglinge, die in utero Adalimumab ausgesetzt waren, nichtvor Ablauf von 5 Monaten nach der letzten Gabe von Adalimumab bei der Mutter während der
Schwangerschaft mit Lebendimpfstoffen (z. B. BCG-Vakzine) zu impfen.
Dekompensierte HerzinsuffizienzIn einer klinischen Studie mit einem anderen TNF-Antagonisten wurden eine Verschlechterung einerdekompensierten Herzinsuffizienz sowie eine Erhöhung der damit einhergehenden Mortalitätbeobachtet. Bei mit Adalimumab behandelten Patienten wurden ebenfalls Fälle einer Verschlechterungeiner dekompensierten Herzinsuffizienz berichtet. Amsparity sollte bei Patienten mit leichter
Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse I/II) mit Vorsicht eingesetzt werden. Amsparity darf nicht beimäßiger bis schwerer Herzinsuffizienz angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3). Die Behandlung mit
Amsparity muss bei Patienten, die neue oder sich verschlechternde Symptome einer dekompensierten
Herzinsuffizienz entwickeln, abgesetzt werden.
AutoimmunprozesseDie Behandlung mit Amsparity kann zur Bildung von Autoantikörpern führen. Der Einfluss einer
Langzeitbehandlung mit Adalimumab auf die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen ist nichtbekannt. Entwickelt ein Patient nach der Behandlung mit Amsparity Symptome, die auf einlupusähnliches Syndrom hindeuten und wird positiv auf Antikörper gegen doppelsträngige DNAgetestet, darf die Behandlung mit Amsparity nicht weitergeführt werden (siehe Abschnitt 4.8).
Gleichzeitige Anwendung von biologischen DMARDs oder TNF-AntagonistenIn klinischen Studien wurden bei gleichzeitiger Anwendung von Anakinra und einem anderen TNF-
Antagonisten, Etanercept, schwere Infektionen beobachtet, während die Kombinationstherapie im
Vergleich zur Etanercept-Monotherapie keinen zusätzlichen klinischen Nutzen aufwies. Aufgrund der
Art der unerwünschten Ereignisse, die unter der Kombinationstherapie mit Etanercept und Anakinrabeobachtet wurden, könnten ähnliche Toxizitäten auch aus der Kombination von Anakinra undanderen TNF-Antagonisten resultieren. Daher wird die Kombination von Adalimumab und Anakinranicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).
Die gleichzeitige Anwendung von Adalimumab mit anderen biologischen DMARDs (z. B. Anakinraund Abatacept) oder anderen TNF-Antagonisten wird aufgrund des möglichen erhöhten
Infektionsrisikos, einschließlich schwerwiegender Infektionen, und anderer möglicherpharmakologischer Interaktionen nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).
OperationenEs liegen begrenzte Erfahrungen hinsichtlich der Sicherheit von Adalimumab im Rahmen vonoperativen Eingriffen vor. Bei der Planung von operativen Eingriffen sollte die lange Halbwertszeitvon Adalimumab berücksichtigt werden. Patienten, die während der Therapie mit Amsparity operiertwerden, sollten im Hinblick auf Infektionen engmaschig überwacht werden, und es sollten geeignete
Maßnahmen ergriffen werden. Es liegen begrenzte Erfahrungen hinsichtlich der Sicherheit von
Adalimumab im Rahmen von Gelenkersatzoperationen vor.
DünndarmstenoseEin unzureichendes Ansprechen auf die Behandlung bei Morbus Crohn kann ein Hinweis für einefibrotische Stenose sein, die gegebenenfalls chirurgisch behandelt werden sollte. Nach denverfügbaren Daten scheint Adalimumab eine Stenose weder zu verschlimmern noch zu verursachen.
Ältere PatientenDie Häufigkeit von schweren Infektionen war bei mit Adalimumab behandelten Patienten über65 Jahren höher (3,7 %) als bei solchen unter 65 Jahren (1,5 %). Einige nahmen einen tödlichen
Verlauf. Bei der Behandlung älterer Patienten sollte auf das Risiko von Infektionen besonders geachtetwerden.
Kinder und JugendlicheZu Impfungen siehe oben.
Sonstige Bestandteile mit bekannter WirkungPolysorbat
Dieses Arzneimittel enthält Polysorbat 80. Amsparity 20 mg Injektionslösung in einer Fertigspritzeenthält 0,08 mg Polysorbat 80 pro 0,4 ml Einzeldosis, dies entspricht 0,2 mg/ml Polysorbat 80.
Polysorbate können allergische Reaktionen hervorrufen.
NatriumAmsparity enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro 0,4 ml Dosis, d. h., es ist nahezu'natriumfrei“.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Adalimumab wurde bei Patienten mit rheumatoider Arthritis, polyartikulärer juveniler idiopathischer
Arthritis und Psoriasis-Arthritis sowohl als Monotherapie als auch in der Kombination mit
Methotrexat untersucht. Die Bildung von Antikörpern war bei gleichzeitiger Anwendung von
Adalimumab und Methotrexat niedriger als unter Monotherapie. Die Anwendung von Adalimumabohne Methotrexat führte zu einer gesteigerten Bildung von Antikörpern, einer erhöhten Clearance undeiner verminderten Wirksamkeit von Adalimumab (siehe Abschnitt 5.1).
Die Kombination von Amsparity und Anakinra wird nicht empfohlen (siehe in Abschnitt 4.4'Gleichzeitige Anwendung von biologischen DMARDs oder TNF-Antagonisten“).
Die Kombination von Amsparity und Abatacept wird nicht empfohlen (siehe in Abschnitt 4.4'Gleichzeitige Anwendung von biologischen DMARDs oder TNF-Antagonisten“).
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Frauen im gebärfähigen AlterFrauen im gebärfähigen Alter sollten zur Vermeidung einer Schwangerschaft geeignete
Empfängnisverhütungsmethoden in Erwägung ziehen und diese für mindestens fünf Monate nach derletzten Gabe von Amsparity fortführen.
SchwangerschaftDie Auswertung einer großen Anzahl (etwa 2.100) prospektiv erfasster Schwangerschaften mit
Exposition gegenüber Adalimumab und mit Lebendgeburten mit bekanntem Ausgang deutete nicht aufeine erhöhte Rate von Missbildungen bei Neugeborenen hin. Bei über 1.500 dieser Schwangerschaftenfand die Exposition während des ersten Trimesters statt.
Folgende Probanden wurden in eine prospektive Kohortenstudie eingeschlossen: 257 Frauen mitrheumatoider Arthritis (RA) oder Morbus Crohn (MC), die mindestens während des ersten Trimestersmit Adalimumab behandelt wurden, sowie 120 Frauen mit RA oder MC, die nicht mit Adalimumabbehandelt wurden. Der primäre Endpunkt war die Prävalenz schwerwiegender Geburtsfehler. Der
Anteil an Schwangerschaften mit mindestens einem lebend geborenen Kind, das einenschwerwiegenden Geburtsfehler hatte, betrug 6/69 (8,7 %) bei mit Adalimumab behandelten
Patientinnen mit RA, 5/74 (6,8 %) bei unbehandelten Frauen mit RA (nicht bereinigte OR 1,31;95 % CI 0,38 - 4,52); 16/152 (10,5 %) bei mit Adalimumab behandelten Patientinnen mit MC und3/32 (9,4 %) bei unbehandelten Frauen mit MC (nicht bereinigte OR 1,14; 95 % CI 0,31 - 4,16). Diebereinigte OR (die Unterschiede bei Baseline miteinbezieht) betrug für RA und MC zusammeninsgesamt 1,10 (95 % CI 0,45 - 2,73). Es gab keine eindeutigen Unterschiede zwischen den mit
Adalimumab behandelten und den nicht mit Adalimumab behandelten Frauen im Hinblick auf diesekundären Endpunkte Spontanaborte, geringfügige Geburtsfehler, Frühgeburten, Geburtsgröße undschwerwiegende oder opportunistische Infektionen. Es wurden keine Totgeburten oder maligne
Erkrankungen berichtet. Die Auswertung der Daten kann durch die methodologischen
Einschränkungen der Registerstudie beeinflusst sein, darunter eine kleine Fallzahl und ein nichtrandomisiertes Design.
Eine Studie zur Entwicklungstoxizität an Affen ergab keine Hinweise auf eine maternale Toxizität,
Embryotoxizität oder Teratogenität. Präklinische Daten zur postnatalen Toxizität von Adalimumabliegen nicht vor (siehe Abschnitt 5.3).
Bei Anwendung von Adalimumab während der Schwangerschaft könnten wegen der TNF-α-
Hemmung die normalen Immunreaktionen des Neugeborenen beeinflusst werden. Adalimumab solltewährend einer Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn dies eindeutig erforderlich ist.
Wenn Mütter während der Schwangerschaft mit Adalimumab behandelt wurden, gelangt Adalimumabmöglicherweise über die Plazenta in das Serum von Säuglingen. Infolgedessen haben diese Säuglingeeventuell ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Die Verabreichung von Lebendimpfstoffen (z. B. BCG-
Vakzine) an Säuglinge, die in utero Adalimumab ausgesetzt waren, ist für 5 Monate nach der letzten
Gabe von Adalimumab bei der Mutter während der Schwangerschaft nicht empfohlen.
StillzeitEingeschränkte Informationen aus der veröffentlichten Literatur lassen darauf schließen, dass
Adalimumab in sehr geringer Konzentration (zwischen 0,1 - 1 % des Serumspiegels der Mutter) in die
Muttermilch übergeht. Bei oraler Anwendung durchlaufen Proteine des Typs Immunglobulin G eineintestinale Proteolyse und weisen eine schlechte Bioverfügbarkeit auf. Es werden keine Auswirkungenauf die gestillten Neugeborenen/ Säuglinge erwartet. Folglich kann Amsparity während der Stillzeitangewendet werden.
FertilitätPräklinische Daten zu Auswirkungen von Adalimumab auf die Fertilität liegen nicht vor.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
MaschinenAdalimumab kann einen geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen haben. Es können nach Verabreichung von Amsparity Schwindel und eine
Beeinträchtigung des Sehvermögens auftreten (siehe Abschnitt 4.8).
4.8 Nebenwirkungen
Zusammenfassung des SicherheitsprofilsAdalimumab wurde bei 9.506 Patienten in kontrollierten Zulassungsstudien und offenen
Erweiterungsstudien über einen Zeitraum von bis zu 60 Monaten oder länger untersucht. Diese
Studien umfassten Patienten mit kurz und langjährig bestehender rheumatoider Arthritis, mit juvenileridiopathischer Arthritis (polyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis und Enthesitis-assoziierter
Arthritis) sowie Patienten mit axialer Spondyloarthritis (ankylosierender Spondylitis und axialer
Spondyloarthritis ohne Röntgennachweis einer AS), mit Psoriasis-Arthritis, Morbus Crohn, Colitisulcerosa, Psoriasis, Hidradenitis suppurativa und Uveitis. Die pivotalen kontrollierten Studienumfassten 6.089 mit Adalimumab behandelte Patienten und 3.801 Patienten, die während derkontrollierten Studienphase Placebo oder eine aktive Vergleichssubstanz erhielten.
Der Anteil der Patienten, die die Behandlung während der doppelblinden, kontrollierten Phase derpivotalen Studien aufgrund unerwünschter Ereignisse abbrachen, betrug 5,9 % in der Adalimumab-
Gruppe und 5,4 % in der Kontrollgruppe.
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Infektionen (wie z. B. Nasopharyngitis, Infektionim oberen Respirationstrakt und Sinusitis), Reaktionen an der Injektionsstelle (Erytheme, Juckreiz,
Hämorrhagien, Schmerzen oder Schwellungen), Kopfschmerzen und muskuloskelettale Schmerzen.
Es wurden für Adalimumab schwerwiegende Nebenwirkungen berichtet. TNF-Antagonisten, wie z. B.
Adalimumab, beeinflussen das Immunsystem, und ihre Anwendung kann die körpereigene Abwehrgegen Infektionen und Krebs beeinflussen.
Tödlich verlaufende und lebensbedrohende Infektionen (einschließlich Sepsis, opportunistischer
Infektionen und TB), HBV-Reaktivierung und verschiedene maligne Erkrankungen (einschließlich
Leukämie, Lymphome und HSTCL) sind auch unter der Anwendung von Adalimumab berichtetworden.
Schwerwiegende hämatologische, neurologische und Autoimmunreaktionen sind ebenfalls berichtetworden. Diese umfassen seltene Berichte zu Panzytopenie, aplastischer Anämie, zentralen undperipheren Demyelinisierungen und Berichte zu Lupus, lupusähnlichen Zuständen und Stevens-
Johnson-Syndrom.
Kinder und JugendlicheIm Allgemeinen waren die bei Kindern und Jugendlichen beobachteten unerwünschten Ereignissebezüglich Häufigkeit und Art ähnlich denjenigen, die bei erwachsenen Patienten beobachtet wurden.
Tabellarische Auflistung der NebenwirkungenDie folgende Auflistung von Nebenwirkungen basiert auf der Erfahrung aus klinischen Studien undauf der Erfahrung nach der Markteinführung und ist in der nachstehenden Tabelle 6 nach
Systemorganklasse und Häufigkeit dargestellt: sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100 bis < 1/10);gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100); selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000) und nicht bekannt (Häufigkeitauf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werdendie Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben. Es wurde die größte bei denverschiedenen Indikationen beobachtete Häufigkeit berücksichtigt. Ein Asterisk (*) weist in der Spalte'Systemorganklasse“ darauf hin, ob in anderen Abschnitten (4.3, pct. 4.4 und 4.8) weitere Informationenzu finden sind.
Tabelle 6
Nebenwirkungen
Systemorganklasse Häufigkeit Nebenwirkung
Infektionen und parasitäre Erkrankungen* Sehr häufig Infektionen des
Respirationstraktes(einschließlich des unterenund oberen
Respirationstraktes,
Pneumonie, Sinusitis,
Pharyngitis,
Nasopharyngitis undvirale Herpespneumonie)
Systemorganklasse Häufigkeit Nebenwirkung
Häufig systemische Infektionen(einschließlich Sepsis,
Candidiasis und
Influenza),intestinale Infektionen(einschließlich viraler
Gastroenteritis),
Haut- und
Weichteilinfektionen(einschließlich
Paronychie,
Zellgewebsentzündung,
Impetigo, nekrotisierender
Fasciitis und Herpeszoster),
Ohrinfektionen,
Mundinfektionen(einschließlich Herpessimplex, Mundherpes und
Zahninfektionen),
Genitaltraktinfektionen(einschließlichvulvovaginaler
Pilzinfektion),
Harnwegsinfektionen(einschließlich
Pyelonephritis),
Pilzinfektionen,
Gelenkinfektionen
Gelegentlich neurologische Infektionen(einschließlich viraler
Meningitis),opportunistische
Infektionen und
Tuberkulose(einschließlich
Kokzidioidomykose,
Histoplasmose undkomplexe Infektion durch
Mycobacterium avium),bakterielle Infektionen,
Augeninfektionen,
Divertikulitis1
Gutartige, bösartige und unspezifische Häufig Hautkrebs außer Melanom
Neubildungen (einschließlich Zysten und (einschließlich
Polypen)* Basalzellkarzinom und
Plattenepithelkarzinom),gutartiges Neoplasma
Gelegentlich Lymphom**,solide Organtumoren(einschließlich Brustkrebs,
Lungentumor und
Schilddrüsentumor),
Melanom**
Selten Leukämie1
Systemorganklasse Häufigkeit Nebenwirkung
Nicht bekannt hepatosplenales T-Zell-
Lymphom1,
Merkelzellkarzinom(neuroendokrines
Karzinom der Haut)1,
Kaposi-Sarkom
Erkrankungen des Blutes und des Sehr häufig Leukopenie
Lymphsystems* (einschließlich
Neutropenie und
Agranulozytose),
AnämieHäufig Leukozytose,
ThrombozytopenieGelegentlich idiopathischethrombozytopenische
Purpura
Selten Panzytopenie
Erkrankungen des Immunsystems* Häufig Überempfindlichkeit,
Allergien (einschließlichdurch Jahreszeitenbedingte Allergie)
Gelegentlich Sarkoidose1,
Vaskulitis
Selten Anaphylaxie1
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Sehr häufig erhöhte Blutfettwerte
Häufig Hypokaliämie,erhöhte Harnsäurewerte,abweichende
Natriumwerte im Blut,
Hypokalzämie,
Hyperglykämie,
Hypophosphatämie,
Dehydratation
Psychiatrische Erkrankungen Häufig Stimmungsschwankungen(einschließlich
Depression),
Ängstlichkeit,
Schlaflosigkeit
Erkrankungen des Nervensystems* Sehr häufig Kopfschmerzen
Häufig Parästhesien(einschließlich
Hypästhesie),
Migräne,
Nervenwurzelkompression
Gelegentlich zerebrovaskuläre
Zwischenfälle1,
Tremor,
Neuropathie
Selten Multiple Sklerose,demyelinisierende
Erkrankungen (z. B.
Optikusneuritis, Guillain-
Barré-Syndrom)1
Systemorganklasse Häufigkeit Nebenwirkung
Augenerkrankungen Häufig eingeschränktes
Sehvermögen,
Konjunktivitis,
Blepharitis,
Anschwellen des Auges
Gelegentlich Doppeltsehen
Erkrankungen des Ohres und des Häufig Schwindel
Labyrinths Gelegentlich Taubheit,
Tinnitus
Herzerkrankungen* Häufig Tachykardie
Gelegentlich Myokardinfarkt1,
Arrhythmie,dekompensierte
HerzinsuffizienzSelten Herzstillstand
Gefäßerkrankungen Häufig Hypertonie,
Hitzegefühl,
Hämatome
Gelegentlich Aortenaneurysma,arterieller
Gefäßverschluss,
Thrombophlebitis
Erkrankungen der Atemwege, des Häufig Asthma,
Brustraumes und Mediastinums* Dyspnoe,
Husten
Gelegentlich Lungenembolie1,interstitielle
Lungenerkrankung,chronisch-obstruktive
Lungenerkrankung,
Pneumonitis,
Pleuraerguss1
Selten Lungenfibrose1
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes Sehr häufig Abdominalschmerzen,
Übelkeit und Erbrechen
Häufig Blutungen im
Gastrointestinaltrakt,
Dyspepsie,gastroösophageale
Refluxkrankheit,
Sicca-Syndrom
Gelegentlich Pankreatitis,
Dysphagie,
Gesichtsödeme
Selten Darmwandperforation1
Leber- und Gallenerkrankungen* Sehr häufig Erhöhung der
Leberenzyme
Gelegentlich Cholecystitis und
Cholelithiasis,
Fettleber,erhöhte Bilirubinwerte
Selten Hepatitis,
Reaktivierung einer
Hepatitis B1
Autoimmunhepatitis1
Systemorganklasse Häufigkeit Nebenwirkung
Nicht bekannt Leberversagen1
Erkrankungen der Haut und des Sehr häufig Hautausschlag
Unterhautzellgewebes (einschließlichschuppenden
Hautausschlags)
Häufig Verschlechterung oderneuer Ausbruch von
Psoriasis (einschließlichpalmoplantarer pustulöser
Psoriasis)1,
Urtikaria,
Blutergüsse(einschließlich Purpura),
Dermatitis (einschließlich
Ekzem),
Onychoclasis (Brechender Nägel),
Hyperhidrose,
Alopezie1,
PruritusGelegentlich nächtliches Schwitzen,
Narbenbildung
Selten Erythema multiforme1,
Stevens-Johnson-
Syndrom1,
Angioödem1,kutane Vaskulitis1,lichenoide Hautreaktion1
Nicht bekannt Verschlechterung der
Symptome einer
Dermatomyositis1
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Sehr häufig muskuloskelettale
Knochenerkrankungen Schmerzen
Häufig Muskelkrämpfe(einschließlich Erhöhungder Blut-
Kreatinphosphokinase)
Gelegentlich Rhabdomyolyse,systemischer Lupuserythematodes
Selten lupusähnliches Syndrom1
Erkrankungen der Nieren und Harnwege Häufig eingeschränkte
Nierenfunktion,
Hämaturie
Gelegentlich Nykturie
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und Gelegentlich erektile Dysfunktionder Brustdrüse
Allgemeine Erkrankungen und Sehr häufig Reaktion an der
Beschwerden am Verabreichungsort* Injektionsstelle(einschließlich Erythemean der Injektionsstelle)
Häufig Brustschmerzen,
Ödeme,
Fieber1
Gelegentlich Entzündung
Systemorganklasse Häufigkeit Nebenwirkung
Untersuchungen* Häufig Koagulations- und
Blutungsstörungen(einschließlich
Verlängerung derpartiellen
Thromboplastinzeit),positiver Nachweis von
Autoantikörpern(einschließlichdoppelsträngiger DNA-
Antikörper),erhöhte Blutwerte für
Lactatdehydrogenase
Nicht bekannt Gewichtszunahme2
Verletzung, Vergiftung und durch Häufig beeinträchtigte
Eingriffe bedingte Komplikationen Wundheilung
* Weitere Information findet sich in den Abschnitten pct. 4.3, pct. 4.4 und 4.8.
** einschließlich offener Fortsetzungsstudien1 einschließlich Daten aus Spontanmeldungen2 Die mittlere Gewichtszunahme ab der Baseline betrug über einen Behandlungszeitraum von4 - 6 Monaten bei Adalimumab 0,3 kg bis 1,0 kg bei allen Indikationen für Erwachsene im Vergleich zu(minus) -0,4 kg bis (plus) 0,4 kg bei Placebo. Es wurde in Langzeit-Erweiterungsstudien bei einermittleren Exposition von etwa 1 - 2 Jahren ohne Kontrollgruppe auch eine Gewichtszunahme von5 - 6 kg beobachtet, insbesondere bei Patienten mit Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa. Der
Mechanismus hinter dieser Wirkung ist unklar, könnte aber mit der antiinflammatorischen Wirkung von
Adalimumab zusammenhängen.
UveitisDas Sicherheitsprofil bei Patienten mit Uveitis, die alle zwei Wochen mit Adalimumab behandeltwurden, stimmte mit dem bekannten Sicherheitsprofil von Adalimumab überein.
Beschreibung von definierten NebenwirkungenReaktionen an der InjektionsstelleIn den pivotalen kontrollierten Studien bei Erwachsenen und Kindern entwickelten 12,9 % der mit
Adalimumab behandelten Patienten Reaktionen an der Injektionsstelle (Erytheme und/ oder Juckreiz,
Hämorrhagien, Schmerzen oder Schwellungen) im Vergleich zu 7,2 % der Patienten unter Placebooder aktiver Vergleichssubstanz. Die Reaktionen an der Injektionsstelle machten im Allgemeinen kein
Absetzen des Arzneimittels erforderlich.
InfektionenIn den pivotalen kontrollierten Studien bei Erwachsenen und Kindern betrug die Infektionsrate bei denmit Adalimumab behandelten Patienten 1,51 pro Patientenjahr und bei den Patienten unter Placebound aktiver Kontrolle 1,46 pro Patientenjahr. Die Infektionen beinhalteten primär Nasopharyngitis,
Infektionen der oberen Atemwege und Sinusitis. Die meisten Patienten setzten die Behandlung mit
Adalimumab nach Abheilen der Infektion fort.
Die Inzidenz schwerer Infektionen lag in der Adalimumab-Gruppe bei 0,04 pro Patientenjahr und inder Placebo- und aktiven Kontrollgruppe bei 0,03 pro Patientenjahr.
In kontrollierten und offenen Studien mit Adalimumab bei Erwachsenen und Kindern wurdenschwerwiegende Infektionen (darunter in seltenen Fällen tödlich verlaufende Infektionen),einschließlich Fälle von Tuberkulose (darunter miliare und extrapulmonale Lokalisationen), undinvasive opportunistische Infektionen (z. B. disseminierte oder extrapulmonale Histoplasmose,
Blastomykose, Kokzidioidomykose, Pneumocystisinfektion, Candidiasis (Soor), Aspergillose und
Listeriose) berichtet. Die meisten Fälle von Tuberkulose traten innerhalb der ersten 8 Monate nach
Beginn der Therapie auf und können die Reaktivierung einer latent bestehenden Erkrankungdarstellen.
Maligne und lymphoproliferative ErkrankungenWährend der Studien mit Adalimumab bei Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis(polyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis und Enthesitis-assoziierter Arthritis) wurden bei249 Kindern und Jugendlichen mit einer Exposition von 655,6 Patientenjahren keine malignen
Erkrankungen beobachtet. Außerdem wurden bei 192 Kindern und Jugendlichen mit einer Expositionvon 498,1 Patientenjahren während klinischer Studien mit Adalimumab bei Kindern und Jugendlichenmit Morbus Crohn keine malignen Erkrankungen beobachtet. In einer Studie mit Adalimumab zuchronischer Plaque-Psoriasis an Kindern und Jugendlichen wurden bei 77 Kindern und Jugendlichenmit einer Exposition von 80,0 Patientenjahren keine malignen Erkrankungen beobachtet. Währendeiner Studie mit Adalimumab bei Kindern und Jugendlichen mit Uveitis wurden bei 60 Kindern und
Jugendlichen mit einer Exposition von 58,4 Patientenjahren keine malignen Erkrankungen beobachtet.
Während der kontrollierten Phasen der pivotalen klinischen Studien an Erwachsenen mit Adalimumab,die mindestens 12 Wochen bei Patienten mit mäßiger bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis,ankylosierender Spondylitis, axialer Spondyloarthritis ohne Röntgennachweis einer AS, Psoriasis-
Arthritis, Psoriasis, Hidradenitis suppurativa, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und Uveitis durchgeführtwurden, wurden maligne Erkrankungen, die keine Lymphome oder nicht melanomartige Hauttumorenwaren, beobachtet. Die Rate (95 % Konfidenzintervall) betrug 6,8 (4,4; 10,5) pro 1.000 Patientenjahrebei 5.291 mit Adalimumab behandelten Patienten gegenüber einer Rate von 6,3 (3,4; 11,8) pro1.000 Patientenjahre bei 3.444 Kontrollpatienten (die mediane Behandlungsdauer betrug 4,0 Monatebei Patienten, die mit Adalimumab behandelt wurden und 3,8 Monate bei Patienten in der
Kontrollgruppe). Die Rate (95 % Konfidenzintervall) nicht melanomartiger Hauttumoren betrug8,8 (6,0; 13,0) pro 1.000 Patientenjahre bei den mit Adalimumab behandelten Patienten und 3,2 (1,3;7,6) pro 1.000 Patientenjahre bei Kontrollpatienten. Bei diesen Hauttumoren traten
Plattenepithelkarzinome mit einer Rate (95 % Konfidenzintervall) von 2,7 (1,4; 5,4) pro1.000 Patientenjahre bei mit Adalimumab behandelten Patienten auf und 0,6 (0,1; 4,5) pro1.000 Patientenjahre bei Kontrollpatienten. Die Rate (95 % Konfidenzintervall) für Lymphome betrug0,7 (0,2; 2,7) pro 1.000 Patientenjahre bei mit Adalimumab behandelten Patienten und 0,6 (0,1; 4,5)pro 1.000 Patientenjahre bei Kontrollpatienten.
Fasst man die kontrollierten Phasen dieser Studien und die noch andauernden und abgeschlossenenoffenen Fortsetzungsstudien mit einer medianen Therapiedauer von annähernd 3,3 Jahren,6.427 eingeschlossenen Patienten und über 26.439 Patientenjahren zusammen, beträgt die beobachtete
Rate maligner Erkrankungen, die keine Lymphome oder nicht melanomartige Hauttumoren waren,ungefähr 8,5 pro 1.000 Patientenjahre. Die beobachtete Rate nicht melanomartiger Hauttumorenbeträgt annähernd 9,6 pro 1.000 Patientenjahre, und die beobachtete Rate für Lymphome beträgtannähernd 1,3 pro 1.000 Patientenjahre.
In der Zeit nach Markteinführung seit Januar 2003 bis Dezember 2010, vorwiegend aus Erfahrungenbei Patienten mit rheumatoider Arthritis, beträgt die spontan gemeldete Rate maligner Erkrankungenannähernd 2,7 pro 1.000 Patientenjahre mit Behandlung. Für nicht melanomartige Hauttumoren undfür Lymphome wurden spontan Raten von annähernd 0,2 bzw. 0,3 pro 1.000 Patientenjahre mit
Behandlung gemeldet (siehe Abschnitt 4.4).
Nach Markteinführung wurden bei Patienten, die mit Adalimumab behandelt wurden, seltene Fällevon hepatosplenalen T-Zell-Lymphomen berichtet (siehe Abschnitt 4.4).
AutoantikörperIn den Studien I - V bei rheumatoider Arthritis wurden zu mehreren Zeitpunkten Serumproben von
Patienten auf Autoantikörper untersucht. Von denjenigen Patienten, die in diesen Studien bei
Behandlungsbeginn negative Titer für antinukleäre Antikörper hatten, wiesen 11,9 % der mit
Adalimumab behandelten Patienten und 8,1 % der Patienten unter Placebo und aktiver Kontrolle in
Woche 24 positive Titer auf. Zwei von 3.441 mit Adalimumab behandelte Patienten in allen Studienbei rheumatoider Arthritis und Psoriasis-Arthritis entwickelten klinische Anzeichen eines erstmaligauftretenden lupusähnlichen Syndroms. Nach Absetzen der Behandlung erholten sich die Patienten.
Lupusnephritis oder zentralnervöse Symptome traten bei keinem der Patienten auf.
Hepatobiliäre EreignisseIn den kontrollierten klinischen Phase-III-Studien zu Adalimumab bei Patienten mit rheumatoider
Arthritis bzw. Psoriasis-Arthritis ergaben sich in einem Überwachungszeitraum von 4 bis 104 Wochen
Erhöhungen der ALT-Werte um ≥ 3 x ULN (oberer Normbereich) bei 3,7 % der mit Adalimumabbehandelten Patienten und bei 1,6 % der Patienten der Kontrollgruppe.
In den kontrollierten klinischen Phase-III-Studien zu Adalimumab ergaben sich bei Patienten mitpolyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis, die zwischen 4 und 17 Jahren alt waren, und bei
Patienten mit Enthesitis-assoziierter Arthritis, die zwischen 6 und 17 Jahren alt waren, Erhöhungen der
ALT-Werte um ≥ 3 x ULN bei 6,1 % der mit Adalimumab behandelten Patienten und bei 1,3 % der
Patienten der Kontrollgruppe. Die meisten ALT-Erhöhungen traten bei gleichzeitiger Anwendung von
Methotrexat auf. In der Phase-III-Studie zu Adalimumab kamen keine ALT-Erhöhungen ≥ 3 x ULNbei Patienten mit polyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis vor, die zwischen 2 und < 4 Jahrealt waren.
In den kontrollierten klinischen Phase-III-Studien zu Adalimumab bei Patienten mit Morbus Crohnbzw. Colitis ulcerosa ergaben sich in einem Überwachungszeitraum von 4 bis 52 Wochen Erhöhungender ALT-Werte um ≥ 3 x ULN bei 0,9 % der mit Adalimumab behandelten Patienten und bei 0,9 %der Patienten der Kontrollgruppe.
In der klinischen Phase-III-Studie zu Adalimumab bei Kindern und Jugendlichen mit Morbus Crohnwurden Wirksamkeit und Sicherheit von zwei körpergewichtsadaptierten remissionserhaltenden
Therapien nach erfolgter körpergewichtsadaptierter Induktionstherapie über 52 Behandlungswochenuntersucht. Es ergaben sich Erhöhungen der ALT-Werte ≥ 3 x ULN bei 2,6 % (5 von 192) der
Patienten. 4 der Patienten erhielten zu Therapiebeginn begleitend Immunsuppressiva.
In den kontrollierten klinischen Phase-III-Studien zu Adalimumab bei Patienten mit Plaque-Psoriasisergaben sich in einem Überwachungszeitraum von 12 bis 24 Wochen Erhöhungen der ALT-Werte um≥ 3 x ULN bei 1,8 % der mit Adalimumab behandelten Patienten und bei 1,8 % der Patienten der
Kontrollgruppe.
In der Phase-III-Studie zu Adalimumab bei Kindern und Jugendlichen mit Plaque-Psoriasis kam es zukeinen ALT-Erhöhungen ≥ 3x ULN.
In kontrollierten Studien zu Adalimumab (Anfangsdosen von 80 mg in Woche 0, gefolgt von 40 mgalle zwei Wochen ab Woche 1) bei erwachsenen Patienten mit Uveitis ergaben sich in einem
Überwachungszeitraum von bis zu 80 Wochen mit einer Behandlungszeit im Median von 166,5 Tagenbei den mit Adalimumab behandelten Patienten bzw. 105,0 Tagen bei den Patienten der
Kontrollgruppe ALT-Erhöhungen um ≥ 3 x ULN bei 2,4 % der mit Adalimumab behandelten
Patienten und bei 2,4 % der Kontrollgruppe.
In den klinischen Studien aller Indikationen waren Patienten mit erhöhter ALT asymptomatisch, undin den meisten Fällen waren die Erhöhungen vorübergehend und gingen bei fortgesetzter Behandlungzurück. Jedoch gab es nach der Markteinführung auch Berichte über Leberversagen sowie überweniger schwere Leberfunktionsstörungen, die zu Leberversagen führen können, wie z. B. Hepatitis,einschließlich Autoimmunhepatitis, bei Patienten, die Adalimumab erhielten.
Kombinationstherapie mit Azathioprin/ 6-Mercaptopurin
In den Studien mit erwachsenen Morbus-Crohn-Patienten war bei Kombination von Adalimumab mit
Azathioprin/ 6-Mercaptopurin die Inzidenz maligner und schwerwiegender infektiöser
Nebenwirkungen im Vergleich zur Adalimumab-Monotherapie höher.
Meldung des Verdachts auf NebenwirkungenDie Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sieermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung überdas in Anhang V aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Während der klinischen Studien wurde keine dosisbegrenzende Toxizität beobachtet. Die höchsteuntersuchte Dosierung lag bei intravenösen Mehrfachdosen von 10 mg/kg. Dies ist ungefähr 15-malhöher als die empfohlene Dosis.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Immunsuppressiva, Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-alpha)-
Inhibitoren. ATC-Code: L04AB04
Amsparity ist ein biologisch/ biotechnologisch hergestelltes Arzneimittel, das im Wesentlichen einembereits zugelassenen Arzneimittel gleicht. Ausführliche Informationen sind auf den Internetseiten der
Europäischen Arzneimittel-Agentur https://www.ema.europa.eu verfügbar.
WirkmechanismusAdalimumab bindet spezifisch an TNF und neutralisiert dessen biologische Funktion, indem es die
Interaktion mit den zellständigen p55- und p75-TNF-Rezeptoren blockiert.
Adalimumab beeinflusst weiterhin biologische Reaktionen, die durch TNF ausgelöst oder gesteuertwerden, einschließlich der Veränderungen der Konzentrationen von für die Leukozytenmigrationverantwortlichen Adhäsionsmolekülen (ELAM-1, VCAM-1 und ICAM-1 mit einer IC50 von 0,1 -0,2 nM).
Pharmakodynamische WirkungenNach Behandlung mit Adalimumab wurde bei Patienten mit rheumatoider Arthritis eine im Vergleichzu den Ausgangswerten rasche Konzentrationsabnahme der Akute-Phase-Entzündungsparameter (C-reaktives Protein [CRP] und Blutsenkungsgeschwindigkeit [BSG]) und der Serumzytokine (IL-6)beobachtet. Die Serumspiegel von Matrixmetalloproteinasen (MMP-1 und MMP-3), die die für die
Knorpelzerstörung verantwortliche Gewebsumwandlung hervorrufen, waren nach der Verabreichungvon Adalimumab ebenfalls vermindert. Bei mit Adalimumab behandelten Patienten besserte sich im
Allgemeinen die mit einer chronischen Entzündung einhergehende Veränderung der Blutwerte.
Ein schneller Rückgang der CRP-Werte wurde auch bei Patienten mit polyartikulärer juvenileridiopathischer Arthritis, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und Hidradenitis suppurativa nach
Behandlung mit Adalimumab beobachtet. Bei Morbus-Crohn-Patienten wurde die Zahl der Zellen, die
Entzündungsmarker im Kolon exprimieren, reduziert (einschließlich einer signifikanten Reduzierungder TNF-alpha-Expression). Endoskopiestudien an intestinaler Mukosa zeigten, dass die Mukosa bei
Patienten, die mit Adalimumab behandelt wurden, abheilte.
Klinische Wirksamkeit und SicherheitRheumatoide Arthritis bei ErwachsenenIm Rahmen aller klinischen Studien bei rheumatoider Arthritis wurde Adalimumab bei mehr als3.000 Patienten untersucht. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Adalimumab wurden in fünfrandomisierten, doppelblinden und gut kontrollierten Studien untersucht. Einige Patienten wurdenüber einen Zeitraum von bis zu 120 Monaten behandelt.
In der RA-Studie I wurden 271 Patienten mit mäßiger bis schwerer, aktiver rheumatoider Arthritisuntersucht. Die Patienten waren ≥ 18 Jahre alt, die Behandlung mit mindestens einemkrankheitsmodifizierenden Antirheumatikum war fehlgeschlagen, Methotrexat in Dosen von 12,5 bis25 mg (10 mg bei Methotrexat-Intoleranz) pro Woche zeigte eine unzureichende Wirkung und die
Methotrexat-Dosis lag gleichbleibend bei 10 bis 25 mg pro Woche. Während eines Zeitraums von24 Wochen wurden jede zweite Woche Dosen von 20, 40 oder 80 mg Adalimumab oder Placeboverabreicht.
An der RA-Studie II nahmen 544 Patienten mit mäßiger bis schwerer, aktiver rheumatoider Arthritisteil. Die Patienten waren ≥ 18 Jahre alt und die Behandlung mit mindestens einemkrankheitsmodifizierenden Antirheumatikum war fehlgeschlagen. Adalimumab wurde über26 Wochen als subkutane Injektion in Dosen von 20 mg oder 40 mg jede zweite Woche mit
Placeboinjektion in den dazwischen liegenden Wochen oder in Dosen von 20 mg oder 40 mgwöchentlich verabreicht; Placebo wurde während desselben Zeitraums wöchentlich verabreicht.
Andere krankheitsmodifizierende Antirheumatika waren nicht erlaubt.
Die RA-Studie III wurde bei 619 Patienten mit mäßiger bis schwerer, aktiver rheumatoider Arthritisdurchgeführt, die ≥ 18 Jahre alt waren und die ein unzureichendes Ansprechen auf Methotrexat in
Dosen von 12,5 bis 25 mg pro Woche oder eine Unverträglichkeit gegenüber 10 mg Methotrexat pro
Woche aufwiesen. Es gab in dieser Studie drei Behandlungsgruppen. Die erste Gruppe erhielt übereinen Zeitraum von 52 Wochen wöchentlich eine Placeboinjektion. Die zweite Gruppe wurde52 Wochen lang mit wöchentlich 20 mg Adalimumab behandelt. Die dritte Gruppe erhielt jede zweite
Woche 40 mg Adalimumab mit Placeboinjektionen in den dazwischen liegenden Wochen. Nach
Abschluss der ersten 52 Wochen wurden 457 Patienten in eine offene Fortsetzungsphase überführt underhielten bis zu 10 Jahre lang jede zweite Woche 40 mg Adalimumab/ MTX.
In der RA-Studie IV wurde die Sicherheit bei 636 Patienten mit mäßiger bis schwerer, aktiverrheumatoider Arthritis untersucht. Die Patienten waren ≥ 18 Jahre alt. Die Patienten wiesen keinevorherige Therapie mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika auf oder durften ihre bestehendeantirheumatische Therapie beibehalten, vorausgesetzt, die Therapie war seit mindestens 28 Tagenunverändert. Diese Therapien schließen Methotrexat, Leflunomid, Hydroxychloroquin, Sulfasalazinund/ oder Goldsalze ein. Nach Randomisierung erhielten die Patienten über einen Zeitraum von24 Wochen jede zweite Woche 40 mg Adalimumab oder Placebo.
In die RA-Studie V wurden 799 erwachsene Methotrexat-naive Patienten mit mäßiger bis schwereraktiver früher rheumatoider Arthritis (mittlere Erkrankungsdauer weniger als 9 Monate)eingeschlossen. Diese Studie untersuchte die Wirksamkeit von 40 mg Adalimumab jede zweite Wochein Kombination mit Methotrexat, von 40 mg Adalimumab jede zweite Woche als Monotherapie undvon Methotrexat als Monotherapie im Hinblick auf die Verringerung der klinischen Anzeichen und
Symptome sowie des Fortschreitens der Gelenkschädigung bei rheumatoider Arthritis über einen
Zeitraum von 104 Wochen. Nach Abschluss der ersten 104 Wochen wurden 497 Patienten in eine biszu 10-jährige offene Fortsetzungsphase überführt, in der sie alle zwei Wochen 40 mg Adalimumaberhielten.
Der primäre Endpunkt der RA-Studien I, II und III und der sekundäre Endpunkt der RA-Studie IV warder prozentuale Anteil derjenigen Patienten, die nach 24 bzw. 26 Wochen ein ACR-20-Ansprechratenerreichten. Der primäre Endpunkt in der RA-Studie V war der prozentuale Anteil derjenigen Patienten,die nach 52 Wochen ein ACR-50-Ansprechen erreichten. Ein weiterer primärer Endpunkt in den RA-
Studien III und V nach 52 Wochen war die Verzögerung des Fortschreitens der Krankheit (ermitteltdurch Röntgenergebnisse). In der RA-Studie III wurde darüber hinaus die Veränderung der
Lebensqualität als primärer Endpunkt erfasst.
ACR-AnsprechratenDer prozentuale Anteil der mit Adalimumab behandelten Patienten, die ACR-20-, ACR-50- oder
ACR-70-Ansprechraten erreichten, war in den RA-Studien I, II und III vergleichbar. Die
Behandlungsergebnisse mit 40 mg jede zweite Woche sind in Tabelle 7 zusammengefasst.
Tabelle 7
ACR-Ansprechraten in placebokontrollierten Studien (prozentualer Anteil der Patienten)
Ansprechen RA-Studie Ia** RA-Studie IIa** RA-Studie IIIa**
Placebo/ Adalimumab Placebo Adalimumabbc b c Placebo Adalimumabb
MTX /MTX /MTXc /MTXcn = 110 n = 113n = 60 n = 63 n = 200 n = 207
ACR-206 Monate 13,3 % 65,1 % 19,1 % 46,0 % 29,5 % 63,3 %12 Monate entfällt entfällt entfällt entfällt 24,0 % 58,9 %
ACR-506 Monate 6,7 % 52,4 % 8,2 % 22,1 % 9,5 % 39,1 %12 Monate entfällt entfällt entfällt entfällt 9,5 % 41,5 %
ACR-706 Monate 3,3 % 23,8 % 1,8 % 12,4 % 2,5 % 20,8 %12 Monate entfällt entfällt entfällt entfällt 4,5 % 23,2 %a RA-Studie I nach 24 Wochen, RA-Studie II nach 26 Wochen und RA-Studie III nach 24 und 52 Wochenb 40 mg Adalimumab jede zweite Wochec MTX = Methotrexat
** p < 0,01; Adalimumab gegenüber Placebo
In den RA-Studien I - IV wurde im Vergleich zu Placebo nach 24 bzw. 26 Wochen eine Verbesserungaller individuellen ACR-Ansprechkriterien festgestellt (Anzahl der druckschmerzempfindlichen undgeschwollenen Gelenke, Einstufung der Krankheitsaktivität und des Schmerzes durch Arzt und
Patienten, Ausmaß der körperlichen Funktionseinschränkung [Health Assessment Questionnaire,
HAQ] und CRP-Werte [mg/dl]). In der RA-Studie III hielt diese Verbesserung bis zur Woche 52 an.
In der offenen Erweiterungsphase der RA-Studie III blieb bei den meisten Patienten, die ein ACR-
Ansprechen zeigten, dieses über eine Nachbeobachtung von bis zu 10 Jahren erhalten. Von207 Patienten, die zu Adalimumab 40 mg alle 2 Wochen randomisiert wurden, erhielten 114 Patienteneine Dauertherapie von 40 mg Adalimumab jede zweite Woche über 5 Jahre. Von diesen hatten86 Patienten (75,4 %) ein ACR-20-Ansprechen; 72 Patienten (63,2 %) ein ACR-50-Ansprechen und41 Patienten (36 %) ein ACR-70-Ansprechen. Von 207 Patienten wurden 81 Patienten 10 Jahre langmit 40 mg Adalimumab jede zweite Woche weiterbehandelt. Von diesen hatten 64 Patienten (79,0 %)ein ACR-20-Ansprechen; 56 Patienten (69,1 %) ein ACR-50-Ansprechen und 43 Patienten (53,1 %)ein ACR-70-Ansprechen.
In der RA-Studie IV war die ACR-20-Ansprechrate bei Patienten, die mit Adalimumab plus
Therapiestandard behandelt wurden, statistisch signifikant besser als bei Patienten, die Placebo plus
Therapiestandard erhielten (p < 0,001).
Im Vergleich zu Placebo erreichten die mit Adalimumab behandelten Patienten in den RA-Studien I -
IV bereits ein bis zwei Wochen nach Behandlungsbeginn statistisch signifikante ACR-20- und ACR-50-Ansprechraten.
In der RA-Studie V führte die Kombinationstherapie mit Adalimumab und Methotrexat bei
Methotrexat-naiven Patienten mit früher rheumatoider Arthritis nach 52 Wochen zu einem schnellerenund signifikant größeren ACR-Ansprechen als unter Methotrexat-Monotherapie und Adalimumab-
Monotherapie. Das Ansprechen wurde bis Woche 104 aufrechterhalten (siehe Tabelle 8).
Tabelle 8
ACR-Ansprechraten in der RA-Studie V (prozentualer Anteil der Patienten)
Methotr Adalimumab Adalimumab/MTXexat n = 274 n = 268
Ansprechen p-Werta p-Wertb p-Wertc(MTX)n = 257
ACR-20
Woche 52 62,6 % 54,4 % 72,8 % 0,013 < 0,001 0,043
Woche 104 56,0 % 49,3 % 69,4 % 0,002 < 0,001 0,140
ACR-50
Woche 52 45,9 % 41,2 % 61,6 % < 0,001 < 0,001 0,317
Woche 104 42,8 % 36,9 % 59,0 % < 0,001 < 0,001 0,162
ACR-70
Woche 52 27,2 % 25,9 % 45,5 % < 0,001 < 0,001 0,656
Woche 104 28,4 % 28,1 % 46,6 % < 0,001 < 0,001 0,864a Der p-Wert resultiert aus dem paarweisen Vergleich der Methotrexat-Monotherapie und der
Adalimumab/Methotrexat-Kombinationstherapie unter Anwendung des Mann-Whitney-U-Tests.
b Der p-Wert resultiert aus dem paarweisen Vergleich der Adalimumab-Monotherapie und der
Adalimumab/Methotrexat-Kombinationstherapie unter Anwendung des Mann-Whitney-U-Tests.
c Der p-Wert resultiert aus dem paarweisen Vergleich der Adalimumab-Monotherapie und der Methotrexat-
Monotherapie unter Anwendung des Mann-Whitney-U-Tests.
In der offenen Erweiterungsphase der RA-Studie V wurden die ACR-Ansprechraten über einen
Nachbeobachtungszeitraum von bis zu 10 Jahren aufrechterhalten. Von 542 Patienten, die in die
Adalimumab-40-mg-Gruppe (alle zwei Wochen) randomisiert worden waren, wendeten 170 Patientendieses Behandlungsschema über einen Zeitraum von 10 Jahren an. Davon erreichten 154 Patienten(90,6 %) ein ACR-20-Ansprechen, 127 Patienten (74,7 %) ein ACR-50-Ansprechen und 102 Patienten(60 %) ein ACR-70-Ansprechen.
In Woche 52 erreichten 42,9 % der Patienten, die eine Kombinationstherapie aus Adalimumab und
Methotrexat erhielten, eine klinische Remission (DAS28 [CRP] < 2,6). Im Vergleich dazu erreichten20,6 % der Patienten unter Methotrexat- und 23,4 % der Patienten unter Adalimumab-Monotherapieeine klinische Remission. Die Kombinationstherapie aus Adalimumab und Methotrexat war inklinischer und statistischer Hinsicht beim Erreichen einer geringen Krankheitsaktivität bei Patientenmit kürzlich diagnostizierter mittelschwerer bis schwerer rheumatoider Arthritis gegenüber einer
Monotherapie mit entweder Methotrexat (p < 0,001) oder Adalimumab (p < 0,001) überlegen. Die
Ansprechraten in den beiden Behandlungsarmen unter Monotherapie waren vergleichbar (p = 0,447).
Von den 342 Patienten, die ursprünglich in die Gruppe unter Adalimumab-Monotherapie oder unter
Kombinationstherapie aus Adalimumab und Methotrexat randomisiert worden waren und die in dieoffene Fortsetzungsstudie eingeschlossen wurden, setzten 171 die Adalimumab-Behandlung übereinen Zeitraum von 10 Jahren fort. Von diesen 171 Patienten waren 109 (63,7 %) nach 10-jähriger
Therapie in Remission.
Radiologisches AnsprechenDie in der RA-Studie III mit Adalimumab behandelten Patienten waren im Durchschnitt ca. 11 Jahrean rheumatoider Arthritis erkrankt. Die strukturelle Gelenkschädigung wurde radiologisch erfasst undals Veränderung des modifizierten Gesamt-Sharp-Scores (TSS) und seiner Komponenten, dem
Ausmaß der Erosionen und der Gelenkspaltverengung (Joint Space Narrowing, JSN) ausgedrückt. Diemit Adalimumab und Methotrexat behandelten Patienten zeigten nach 6 und 12 Monaten radiologischeine signifikant geringere Progression als Patienten, die nur Methotrexat erhielten (siehe Tabelle 9).
In der offenen Fortsetzungsphase der RA-Studie III ist die Hemmung des Fortschreitens derstrukturellen Schädigung in einer Untergruppe von Patienten 8 und 10 Jahre lang aufrechterhaltenworden. Nach 8 Jahren wurden 81 von 207 Patienten, die ursprünglich jede zweite Woche mit 40 mg
Adalimumab behandelt wurden, radiologisch beurteilt. Von diesen Patienten zeigten 48 kein
Fortschreiten der strukturellen Schädigung, definiert als mTSS-Änderung im Vergleich zu
Studienbeginn von 0,5 oder weniger. Nach 10 Jahren wurden 79 von 207 Patienten, die ursprünglichjede zweite Woche mit 40 mg Adalimumab behandelt wurden, radiologisch beurteilt. Von diesen
Patienten zeigten 40 kein Fortschreiten der strukturellen Schädigung, definiert als mTSS-Änderung im
Vergleich zu Studienbeginn von 0,5 oder weniger.
Tabelle 9
Mittlere radiologische Veränderungen über 12 Monate in der RA-Studie III
Placebo Adalimumab/ Placebo/MTX- p-Wert/MTXa MTX 40 mg Adalimumab/MTXalle zwei (95 %
Wochen Konfidenzintervallb)
Gesamt-Sharp- 2,7 0,1 2,6 (1,4; 3,8) < 0,001c
Score
Erosions-Score 1,6 0,0 1,6 (0,9; 2,2) < 0,001
JSNd Score 1,0 0,1 0,9 (0,3; 1,4) 0,002a Methotrexatb 95 % Konfidenzintervalle für die Unterschiede der Veränderungen der Scores zwischen Methotrexat und
Adalimumabc basierend auf Rangsummentestd JSN (Joint Space Narrowing): Gelenkspaltverengung
In der RA-Studie V wurde die strukturelle Gelenkschädigung radiologisch untersucht und als
Veränderung des modifizierten Gesamt-Sharp-Scores ausgedrückt (siehe Tabelle 10).
Tabelle 10
Mittlere radiologische Veränderungen nach 52 Wochen in der RA-Studie V
Methotrexat Adalimumab/
Adalimumab(MTX) MTXn = 274n = 257 n = 268(95 %(95 % (95 % p-Werta p-Wertb p-Wertc
Konfidenzint
Konfidenzint Konfidenzinterervall)ervall) vall)
Gesamt-5,7 (4,2 - 7,3) 3,0 (1,7 - 4,3) 1,3 (0,5 - 2,1) < 0,001 0,0020 < 0,001
Sharp-Score
Erosions-
Score 3,7 (2,7 - 4,7) 1,7 (1,0 - 2,4) 0,8 (0,4 - 1,2) < 0,001 0,0082 < 0,001
JSN Score 2,0 (1,2 - 2,8) 1,3 (0,5 - 2,1) 0,5 (0 - 1,0) < 0,001 0,0037 0,151a Der p-Wert resultiert aus dem paarweisen Vergleich der Methotrexat-Monotherapie und der
Adalimumab/Methotrexat-Kombinationstherapie unter Anwendung des Mann-Whitney-U-Tests.b Der p-Wert resultiert aus dem paarweisen Vergleich der Adalimumab-Monotherapie und der
Adalimumab/Methotrexat-Kombinationstherapie unter Anwendung des Mann-Whitney-U-Tests.c Der p-Wert resultiert aus dem paarweisen Vergleich der Adalimumab-Monotherapie und der Methotrexat-
Monotherapie unter Anwendung des Mann-Whitney-U-Tests.
Der prozentuale Anteil der Patienten ohne radiologische Progression (Veränderung des modifizierten
Gesamt-Sharp-Scores gegenüber dem Ausgangswert ≤ 0,5) war nach 52 bzw.104 Behandlungswochen unter der Kombinationstherapie mit Adalimumab und Methotrexat (63,8 %bzw. 61,2 %) signifikant höher als unter der Methotrexat-Monotherapie (37,4 % bzw. 33,5 %;p < 0,001) und der Adalimumab-Monotherapie (50,7 %; p < 0,002 bzw. 44,5 %; p < 0,001).
In der offenen Fortsetzungsphase der RA-Studie V betrug die mittlere Veränderung gegenüber
Baseline nach 10 Jahren beim modifizierten Gesamt-Sharp-Score 10,8 bei Patienten, die ursprünglichin die Gruppe unter Methotrexat-Monotherapie randomisiert worden waren, 9,2 bei Patienten unter
Adalimumab-Monotherapie und 3,9 bei Patienten unter Kombinationstherapie aus Adalimumab und
Methotrexat. Die entsprechenden Anteile der Patienten ohne röntgenologisch nachweisbare
Progression waren 31,3 %, 23,7 % und 36,7 %.
Lebensqualität und körperliche FunktionsfähigkeitIn den vier ursprünglichen, gut kontrollierten Studien wurden die gesundheitsbezogene Lebensqualitätund die körperliche Funktionsfähigkeit anhand des Index zur körperlichen Funktionseinschränkung(Health Assessment Questionnaire, HAQ) bewertet. In der RA-Studie III bildete diegesundheitsbezogene Lebensqualität nach 52 Wochen einen vor Studienbeginn festgelegten, primären
Endpunkt. Vom Studienbeginn bis Monat 6 zeigte sich in allen vier Studien und bei allen Dosen/
Behandlungsschemen von Adalimumab eine im Vergleich zu Placebo statistisch signifikant größere
Verbesserung der körperlichen Funktionseinschränkung (HAQ). In der RA-Studie III wurde nach52 Wochen dasselbe beobachtet. Die in den vier Studien für alle Dosen/ Behandlungsschemengefundenen Ergebnisse des Gesundheitsfragebogens Short Form Health Survey (SF 36) unterstützendiese Befunde. Statistisch signifikante Werte wurden unter Behandlung mit 40 mg Adalimumab jedezweite Woche für die körperliche Funktionsfähigkeit (Physical Component Summary, PCS) sowie fürden Bereich Schmerz und Vitalität (Pain and Vitality Scores) gefunden. Eine statistisch signifikante
Verringerung der Abgeschlagenheit, gemessen anhand des Functional-Assessment-of-Chronic-Illness-
Therapy (FACIT)-Scores, wurde in allen drei Studien beobachtet, in denen dieser Punkt bewertetwurde (RA-Studien I, III, IV).
In der RA-Studie III wurde bei den meisten Patienten, bei denen sich die körperliche
Funktionsfähigkeit verbesserte und die die Therapie fortsetzten, im Rahmen der offenen
Fortsetzungsphase die Verbesserung über den Behandlungszeitraum von 520 Wochen (120 Monate)aufrechterhalten. Die Verbesserung der Lebensqualität wurde bis zu 156 Wochen (36 Monate)bestimmt und die Verbesserung hielt über diesen Zeitraum an.
In der RA-Studie V zeigten die Patienten unter der Kombinationstherapie mit Adalimumab und
Methotrexat nach 52 Wochen eine im Vergleich zur Methotrexat- und Adalimumab -Monotherapiestärkere Verbesserung (p < 0,001) des Index zur körperlichen Funktionseinschränkung (HAQ) und derphysischen Komponente des SF 36, die über 104 Wochen anhielt. Bei den 250 Patienten, die dieoffene Fortsetzungsstudie abschlossen, konnten die Verbesserungen hinsichtlich der körperlichen
Funktionsfähigkeit über den 10-jährigen Behandlungszeitraum aufrechterhalten werden.
Plaque-Psoriasis bei Erwachsenen
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Adalimumab wurden bei erwachsenen Patienten mit chronischer
Plaque-Psoriasis (≥ 10 % KOF-Beteiligung und PASI ≥ 12 oder ≥ 10) untersucht, die Kandidaten füreine systemische Therapie oder Phototherapie in randomisierten Doppelblindstudien waren. Von denin die Psoriasis-Studien I und II aufgenommenen Patienten hatten 73 % zuvor schon eine systemische
Therapie oder Phototherapie erhalten. Die Sicherheit und Wirksamkeit von Adalimumab wurden ineiner randomisierten Doppelblindstudie (Psoriasis-Studie III) auch an erwachsenen Patienten mitmittelschwerer bis schwerer chronischer Plaque-Psoriasis mit gleichzeitiger Hand- und/ oder
Fußpsoriasis untersucht, die Kandidaten für eine systemische Therapie waren.
In der Psoriasis-Studie I (REVEAL) wurden 1.212 Patienten innerhalb von drei Behandlungsperiodenuntersucht. In Periode A erhielten die Patienten Placebo oder eine Induktionsdosis von 80 mg
Adalimumab, danach 40 mg jede zweite Woche, beginnend eine Woche nach der Induktionsdosis.
Nach 16 Behandlungswochen traten Patienten mit mindestens PASI-75-Ansprechen (Verbesserungdes PASI-Wertes um mindestens 75 % im Vergleich zum Ausgangswert) in Periode B ein underhielten 40 mg Adalimumab unverblindet jede zweite Woche. Patienten, die bis Woche 33mindestens ein PASI-75-Ansprechen aufrechterhielten und ursprünglich in Periode A randomisiert deraktiven Therapie zugeteilt worden waren, wurden in Periode C erneut randomisiert und erhielten40 mg Adalimumab jede zweite Woche oder Placebo für weitere 19 Wochen. Für alle
Behandlungsgruppen zusammen betrug der durchschnittliche Ausgangswert des PASI-Scores 18,9,und der Ausgangswert im PGA lag im Bereich zwischen 'mittelschwer” (53 % der
Studienteilnehmer), 'schwer” (41 %) und 'sehr schwer” (6 %).
In der Psoriasis-Studie II (CHAMPION) wurden die Wirksamkeit und Sicherheit von Adalimumab im
Vergleich zu Methotrexat und Placebo bei 271 Patienten untersucht. Die Patienten erhielten über einen
Zeitraum von 16 Wochen entweder Placebo oder Methotrexat in einer Anfangsdosis von 7,5 mg mitnachfolgender Dosiseskalation auf eine Maximaldosis von bis zu 25 mg bis Woche 12 oder eine
Adalimumab-Induktionsdosis von 80 mg, danach 40 mg jede zweite Woche (beginnend eine Wochenach der Induktionsdosis). Es liegen keine Daten eines Vergleichs von Adalimumab und Methotrexatüber einen Behandlungszeitraum von mehr als 16 Wochen vor. Patienten, die Methotrexat erhieltenund nach 8 und/ oder 12 Wochen mindestens ein PASI-50-Ansprechen erreicht hatten, erhielten keineweitere Dosiseskalation. Für alle Behandlungsgruppen zusammen betrug der durchschnittliche
Ausgangswert des PASI-Scores 19,7, und der Ausgangswert des PGA lag im Bereich zwischen'leicht” (< 1 %), 'mittelschwer” (48 %), 'schwer” (46 %) und 'sehr schwer” (6 %).
Patienten, die an allen Phase-II- und Phase-III-Psoriasis-Studien teilnahmen, konnten in eine offene
Fortsetzungsstudie aufgenommen werden, in der Adalimumab mindestens weitere 108 Wochenverabreicht wurde.
Ein primärer Endpunkt der Psoriasis-Studien I und II war der Anteil der Patienten, die nach16 Wochen im Vergleich zum Ausgangswert ein PASI-75-Ansprechen erzielten (siehe Tabellen 11und 12).
Tabelle 11
Psoriasis-Studie I (REVEAL) Wirksamkeitsergebnisse nach 16 Wochen
Placebo Adalimumab 40 mg jeden = 398 zweite Wochen (%) n = 814n (%)≥ PASI 75a 26 (6,5) 578 (70,9)b
PASI-100 3 (0,8) 163 (20,0)b
PGA: erscheinungsfrei/ minimal 17 (4,3) 506 (62,2)ba Prozentsatz Patienten mit PASI-75-Ansprechen wurde als prüfzentrumadjustierte Rate berechnetb p < 0,001; Adalimumab vs. Placebo
Tabelle 12
Psoriasis-Studie II (CHAMPION) Wirksamkeitsergebnisse nach 16 Wochen
Placebo Methotrexat (MTX) Adalimumab 40 mgn = 53 n = 110 jede zweite Wochen (%) n (%) n = 108n (%)≥ PASI-75 10 (18,9) 39 (35,5) 86 (79,6)a,b
PASI 100 1 (1,9) 8 (7,3) 18 (16,7)c,d
PGA: 6 (11,3) 33 (30,0) 79 (73,1)a,berscheinungsfrei/minimala p < 0,001 Adalimumab vs. Placebob p < 0,001 Adalimumab vs. Methotrexatc p < 0,01 Adalimumab vs. Placebod p < 0,05 Adalimumab vs. Methotrexat
In der Psoriasis-Studie I erfuhren 28 % der Patienten, die ein PASI-75-Ansprechen gezeigt hatten undin Woche 33 bei der erneuten Randomisierung der Placebogruppe zugeteilt worden waren, einen'Verlust des adäquaten Ansprechens“ (PASI-Wert nach Woche 33 bzw. in oder vor Woche 52, der im
Vergleich zum Studienbeginn zu einem geringeren Ansprechen als PASI-50 führte, bei einergleichzeitigen Zunahme des PASI-Wertes um mindestens 6 Punkte im Vergleich zu Woche 33). Im
Vergleich dazu erfuhren 5 % der Patienten, die weiterhin Adalimumab erhielten (p < 0,001), einen'Verlust des adäquaten Ansprechens“. Von den Patienten, welche nach der erneuten Randomisierungauf Placebo einen Verlust des adäquaten Ansprechens zeigten und anschließend in die offene
Fortsetzungsphase eingeschlossen wurden, erzielten 38 % (25/66) bzw. 55 % (36/66) nach 12 bzw.24 Wochen aktiver Therapie wieder ein PASI-75-Ansprechen.
Insgesamt 233 Patienten, die ein PASI-75-Ansprechen in Woche 16 und Woche 33 gezeigt hatten,erhielten in der Psoriasis-Studie I für 52 Wochen eine Adalimumab-Dauertherapie und wurden mit
Adalimumab in der offenen Erweiterungsstudie weiterbehandelt. Das PASI-75-Ansprechen bzw. das
PGA-Ansprechen, definiert als PGA 'erscheinungsfrei“ oder 'minimal“, war bei diesen Patienten nachweiteren 108 offenen Behandlungswochen (insgesamt 160 Wochen) 74,7 % bzw. 59,0 %. In einer
Non-Responder-Imputation(NRI)-Analyse, in der alle Patienten als Non-Responder betrachtet wurden,die aus der Studie aufgrund von Nebenwirkungen oder mangelnder Wirksamkeit ausschieden oder beidenen die Dosis erhöht wurde, betrug bei diesen Patienten das PASI-75-Ansprechen bzw. das PGA-
Ansprechen, definiert als PGA 'erscheinungsfrei“ oder 'minimal“, nach weiteren 108 Wochen deroffenen Fortsetzungsbehandlung (insgesamt 160 Wochen) 69,6 % bzw. 55,7 %.
Insgesamt 347 Patienten, die dauerhaft ansprachen, nahmen an einer Analyse einer
Behandlungsunterbrechung und -wiederaufnahme in einer offenen Fortsetzungsstudie teil. Währendder Phase der Behandlungsunterbrechung kehrten die Psoriasissymptome im Verlauf der Zeit mit einerdurchschnittlichen Rückfallzeit von etwa 5 Monaten zurück (Verminderung des PGA auf'mittelschwer“ oder schlechter). Keiner dieser Patienten erfuhr einen Rebound-Effekt während der
Unterbrechungsphase. Insgesamt 76,5 % (218/285) der Patienten, die in die Phase eintraten, in der die
Behandlung wiederaufgenommen wurde, hatten 16 Wochen nach Wiederaufnahme der Behandlungein PGA-Ansprechen, definiert als PGA 'erscheinungsfrei“ oder 'minimal“, unabhängig davon, ob siewährend des Absetzens einen Rückfall hatten (69,1 % [123/178] bzw. 88,8 % [95/107] für Patienten,die während der Phase der Behandlungsunterbrechung einen Rückfall erlitten bzw. keinen Rückfallhatten). Es wurde ein ähnliches Sicherheitsprofil in der Phase, in der die Behandlungwiederaufgenommen wurde, beobachtet wie vor der Behandlungsunterbrechung.
Signifikante Verbesserungen des DLQI (Dermatology Life Quality Index) gegenüber dem
Ausgangswert im Vergleich zu Placebo (Studien I und II) und Methotrexat (Studie II) wurden zu
Woche 16 festgestellt. In Studie I verbesserten sich die Summenwerte der körperlichen und mentalen
SF-36-Komponenten im Vergleich zu Placebo ebenfalls signifikant.
In einer offenen Erweiterungsstudie mit Patienten, bei denen wegen eines PASI-Ansprechens vonunter 50 % die Dosis von 40 mg jede zweite Woche auf 40 mg wöchentlich gesteigert wurde, erzielten26,4 % (92/349) bzw. 37,8 % (132/349) der Patienten ein PASI-75-Ansprechen in Woche 12 bzw. 24.
Die Psoriasis-Studie III (REACH) verglich die Wirksamkeit und Sicherheit von Adalimumab versus
Placebo an 72 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer chronischer Plaque-Psoriasis und Hand- und/oder Fußpsoriasis. Die Patienten erhielten 16 Wochen lang nach einer Anfangsdosis von 80 mg
Adalimumab jede zweite Woche 40 mg Adalimumab (beginnend eine Woche nach der Anfangsdosis)oder Placebo. Zu Woche 16 erreichte ein statistisch signifikant größerer Anteil an Patienten, die
Adalimumab erhielten, den PGA 'erscheinungsfrei“ oder 'fast erscheinungsfrei“ für die Hände und/oder Füße im Vergleich zu Patienten, die Placebo erhielten (30,6 % versus 4,3 % [p = 0,014]).
Die Psoriasis-Studie IV verglich die Wirksamkeit und Sicherheit von Adalimumab versus Placebo an217 Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer Nagelpsoriasis. Nach einer Anfangsdosis von80 mg Adalimumab erhielten die Patienten 26 Wochen lang jede zweite Woche 40 mg Adalimumab(beginnend eine Woche nach der Anfangsdosis) oder Placebo. Im Anschluss erhielten sie über26 weitere Wochen eine offene Adalimumab-Behandlung. Die Nagelpsoriasis wurde anhand des
Modified Nail Psoriasis Severity Index (mNAPSI), des Physician’s Global Assessment of Fingernail
Psoriasis (PGA-F) und des Nail Psoriasis Severity Index (NAPSI) beurteilt (siehe Tabelle 13).
Adalimumab zeigte einen therapeutischen Nutzen bei Nagelpsoriasis-Patienten mit unterschiedlichem
Ausmaß der Hautbeteiligung (KOF ≥ 10 % [60 % der Patienten] sowie KOF < 10 % und ≥ 5 % [40 %der Patienten]).
Tabelle 13
Ergebnisse zur Wirksamkeit in der Psoriasisstudie IV nach 16, 26 und 52 Wochen
Endpunkt Woche 16 Woche 26 Woche 52placebokontrolliert placebokontrolliert offen
Placebo Adalimuma Placebo Adalimumab Adalimumabn = 108 b n = 108 40 mg alle 40 mg alle40 mg alle 2 Wo. 2 Wo.2 Wo. n = 109 n = 80n = 109 mNAPSI 75 (% 2,9 26,0a 3,4 46,6a 65,0)
PGA-F 2,9 29,7a 6,9 48,9a 61,3erscheinungsfrei/minimal und
Verbesserung um 2 Stufen (%)
Prozentuale -7,8 -44,2a -11,5 -56,2a -72,2
Veränderung des
NAPSI bei allen
Fingernägeln (%)a p < 0,001, Adalimumab gegenüber Placebo
Die mit Adalimumab behandelten Patienten erreichten in Woche 26 statistisch signifikante
Verbesserungen im DLQI verglichen mit Placebo.
Morbus Crohn bei ErwachsenenDie Sicherheit und Wirksamkeit von Adalimumab wurden bei über 1.500 Patienten mitmittelschwerem bis schwerem, aktivem Morbus Crohn (Crohn’s Disease Activity Index (CDAI) ≥ 220und ≤ 450) in randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studien untersucht. Eine
Begleitmedikation in gleichbleibender Dosierung mit Aminosalicylaten, Glukokortikoiden und/ oder
Immunsuppressiva war erlaubt und bei 80 % der Patienten wurde mindestens eines dieser
Medikamente fortgeführt.
Die Induktion einer klinischen Remission (definiert als CDAI < 150) wurde in zwei Studien, MC-
Studie I (CLASSIC I) und MC-Studie II (GAIN), untersucht. In der MC-Studie I wurden299 Patienten, die zuvor nicht mit einem TNF-Antagonisten behandelt wurden, in eine von vier
Behandlungsgruppen randomisiert: Placebo in Woche 0 und 2, 160 mg Adalimumab in Woche 0 und80 mg in Woche 2, 80 mg in Woche 0 und 40 mg in Woche 2 sowie 40 mg in Woche 0 und 20 mg in
Woche 2. In der MC-Studie II wurden 325 Patienten, die nicht mehr ausreichend auf Infliximabansprachen oder eine Unverträglichkeit gegenüber Infliximab zeigten, randomisiert und erhieltenentweder 160 mg Adalimumab in Woche 0 und 80 mg in Woche 2 oder Placebo in Woche 0 und 2.
Patienten, bei denen sich primär keine Wirkung zeigte, wurden aus diesen Studien ausgeschlossen undnicht weiter untersucht.
Der Erhalt der klinischen Remission wurde in der MC-Studie III (CHARM) untersucht. In der offenen
Induktionsphase der MC-Studie III erhielten 854 Patienten 80 mg in Woche 0 und 40 mg in Woche 2.
In Woche 4 wurden die Patienten randomisiert und erhielten entweder 40 mg alle zwei Wochen,40 mg jede Woche oder Placebo über den gesamten Studienzeitraum von 56 Wochen. Patienten, dieauf die Therapie ansprachen (Minderung des CDAI ≥ 70), wurden in Woche 4 stratifiziert undunabhängig von denen, die bis Woche 4 noch kein klinisches Ansprechen zeigten, analysiert. Ein
Ausschleichen der Glukokortikoide war ab der 8. Woche erlaubt.
Die klinischen Remissions- und Ansprechraten für die MC-Studie I und die MC-Studie II sind in
Tabelle 14 aufgeführt.
Tabelle 14
Induktion der klinischen Remission und des Ansprechens (Prozent der Patienten)
MC-Studie I: Infliximab-naive Patienten MC-Studie II: Infliximab-erfahrene Patienten
Placeb Adalimumab Adalimumab Placebo Adalimumabo 80/40 mg 160/80 mg n = 166 160/80 mgn = 74 n = 75 n = 76 n = 159
Woche 4
Klinische12 % 24 % 36 %* 7 % 21 %*
Remission
Klinisches
Ansprechen 24 % 37 % 49 %** 25 % 38 %**(CR-100)
Alle p-Werte beziehen sich auf den paarweisen Vergleich der Zahlen für Adalimumab versus Placebo
* p < 0,001
** p < 0,01
Die Remissionsraten in Woche 8 für die Induktionsdosierung mit 160/80 mg und mit 80/40 mg warenvergleichbar, unter der Dosierung mit 160/80 mg wurden häufiger Nebenwirkungen beobachtet.
In Woche 4 zeigten in der MC-Studie III 58 % (499/854) der Patienten ein klinisches Ansprechen undwurden in der primären Analyse erfasst. Von diesen Patienten mit klinischem Ansprechen in Woche 4hatten 48 % bereits zuvor TNF-Antagonisten erhalten. Die Raten der anhaltenden Remission und des
Ansprechens sind in Tabelle 15 aufgeführt. Die Ergebnisse zur klinischen Remission warenweitgehend konstant, unabhängig davon, ob früher bereits ein TNF-Antagonist verabreicht wurde.
Adalimumab verringerte im Vergleich zu Placebo krankheitsbezogene Klinikaufenthalte und
Operationen in Woche 56 signifikant.
Tabelle 15
Aufrechterhaltung der klinischen Remission und des Ansprechens (Prozent der Patienten)40 mg Adalimumab 40 mg Adalimumab
Placebojede zweite Woche jede Woche
Woche 26 n = 170 n = 172 n = 157
Klinische Remission 17 % 40 %* 47 %*
Klinisches Ansprechen 27 % 52 %* 52 %*(CR-100)
Patienten in steroidfreier 3 % (2/66) 19 % (11/58)** 15 % (11/74)**
Remission für≥ 90 Tagea
Woche 56 n = 170 n = 172 n = 157
Klinische Remission 12 % 36 %* 41 %*
Klinisches Ansprechen 17 % 41 %* 48 %*(CR-100)
Patienten in steroidfreier 5 % (3/66) 29 % (17/58)* 20 % (15/74)**
Remission für≥ 90 Tagea
* p < 0,001 bezogen auf den paarweisen Vergleich der Zahlen für Adalimumab versus Placebo
** p < 0,02 bezogen auf den paarweisen Vergleich der Zahlen für Adalimumab versus Placeboa Von den Patienten, die Glukokortikoide zu Beginn erhalten haben
Bei den Patienten, die bis Woche 4 nicht angesprochen hatten, zeigte sich bei 43 % der mit
Adalimumab behandelten Patienten in Woche 12 eine Wirkung im Vergleich zu 30 % der
Placebopatienten. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass einige Patienten, die bis Woche 4 nochnicht auf die Therapie angesprochen haben, von einer Weiterführung der Erhaltungstherapie bis
Woche 12 profitieren. Eine Fortsetzung der Therapie über die 12. Woche hinaus zeigte keinesignifikant höhere Ansprechrate (siehe Abschnitt 4.2).
117 von 276 Patienten aus der MC-Studie I und 272 von 777 aus den MC-Studien II und III wurdenmindestens 3 Jahre in einer offenen Studie mit Adalimumab weiterbehandelt. 88 bzw. 189 Patientenblieben weiterhin in klinischer Remission. Ein klinisches Ansprechen (CR-100) wurde bei 102 bzw.233 Patienten erhalten.
LebensqualitätIn der MC-Studie I und der MC-Studie II zeigte sich eine statistisch signifikante Verbesserung imkrankheitsspezifischen IBDQ(Inflammatory-Bowel-Disease-Questionnaire)-Gesamtscore in Woche 4bei Patienten, die in die Adalimumab-Gruppen 80/40 mg und 160/80 mg randomisiert wurden, im
Vergleich zur Placebogruppe. Dasselbe zeigte sich in der MC-Studie III in Woche 26 und 56 in den
Adalimumab-Behandlungsgruppen im Vergleich zur Placebogruppe.
Uveitis bei Erwachsenen
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Adalimumab wurden in zwei randomisierten, doppelmaskierten,placebokontrollierten Studien (UV I und II) bei erwachsenen Patienten mit nicht infektiöser Uveitisintermedia, Uveitis posterior und Panuveitis beurteilt, ausgenommen Patienten mit isolierter Uveitisanterior. Die Patienten erhielten Placebo oder eine Induktionsdosis von 80 mg Adalimumab, gefolgtvon 40 mg alle zwei Wochen, beginnend eine Woche nach der Induktionsdosis. Eine
Begleitmedikation in gleichbleibender Dosierung mit einem nicht biologischen Immunsuppressivumwar erlaubt.
In der Studie UV I wurden 217 Patienten untersucht, die trotz Behandlung mit Kortikosteroiden(Prednison oral in einer Dosierung von 10 bis 60 mg/Tag) eine aktive Uveitis aufwiesen. Alle
Patienten erhielten bei Eintritt in die Studie 2 Wochen lang eine standardisierte Prednison-Dosis von60 mg/Tag. Darauf folgte eine verpflichtende Steroidausschleichung, sodass die Kortikosteroide bis
Woche 15 vollständig abgesetzt waren.
In der Studie UV II wurden 226 Patienten mit inaktiver Uveitis untersucht, die bei Baseline zur
Kontrolle ihrer Erkrankung dauerhaft mit Kortikosteroiden behandelt werden mussten (Prednison oral10 bis 35 mg/Tag). Danach folgte eine verpflichtende Steroidausschleichung, sodass die
Kortikosteroide bis Woche 19 vollständig abgesetzt waren.
Der primäre Wirksamkeitsendpunkt beider Studien war die 'Dauer bis zum Behandlungsversagen“.
Das Behandlungsversagen wurde definiert durch eine Verschlechterung in einer der vier
Komponenten: entzündliche Läsionen der Ader- und Netzhaut und/ oder entzündliche Gefäßläsionender Netzhaut, Grad der Vorderkammerzellen, Grad der Glaskörpertrübung und bestkorrigierter Visus(best corrected visual acuity, BCVA).
Die Patienten, die die Studien UV I und UV II abgeschlossen hatten, konnten in eine unkontrollierte
Langzeit-Fortsetzungsstudie, mit einer ursprünglich geplanten Dauer von 78 Wochen, eingeschlossenwerden. Die Patienten durften die Studienmedikation über die Woche 78 hinaus fortsetzen, bis sie
Zugang zu Adalimumab hatten.
Klinisches AnsprechenDie Ergebnisse aus beiden Studien zeigten eine statistisch signifikante Reduktion des Risikos eines
Behandlungsversagens bei Patienten unter Behandlung mit Adalimumab gegenüber Patienten, die
Placebo erhielten (siehe Tabelle 16). Beide Studien zeigten im Vergleich zu Placebo eine frühzeitigeinsetzende und anhaltende Auswirkung von Adalimumab auf die Rate an Behandlungsversagen(siehe Abbildung 1).
Tabelle 16
Dauer bis zum Behandlungsversagen in den Studien UV I und UV II
Auswertung N Versagen Dauer HRa 95 %-KI p-Wertb
Behandlung N (%) (Median) für HRabis zum
Versagen(Monate)
Dauer bis zum Behandlungsversagen in oder nach Woche 6 in der Studie UV I
Primäre Auswertung (ITT-Population)
Placebo 107 84 (78,5) 3,0 -- -- --
Adalimumab 110 60 (54,5) 5,6 0,50 0,36; 0,70 < 0,001
Dauer bis zum Behandlungsversagen in oder nach Woche 2 in der Studie UV II
Primäre Auswertung (ITT-Population)
Placebo 111 61 (55,0) 8,3 -- -- --
Adalimumab 115 45 (39,1) n. b.c 0,57 0,39; 0,84 0,004
Hinweis: Ein Behandlungsversagen in oder nach Woche 6 (Studie UV I) bzw. in oder nach Woche 2 (Studie
UV II) wurde als Ereignis gewertet. Ein Ausscheiden aus anderen Gründen als Behandlungsversagen wurdezum Zeitpunkt des Ausscheidens zensiert.a HR von Adalimumab gegenüber Placebo der Cox-Regressionsanalyse mit Behandlung als Faktorb 2-seitiger p-Wert vom Log-Rank-Testc n. b. = nicht bestimmbar. Bei weniger als der Hälfte der Risikopatienten kam es zu einem Ereignis.
Abb. 1. Kaplan-Meier-Kurven zur Darstellung der Dauer bis zum Behandlungsversagen in odernach Woche 6 (Studie UV I) bzw. Woche 2 (Studie UV II)
DAUER (MONATE)
Studie UV I Behandlung Placebo Adalimumab
RATE BEHANDLUNGSVERSAGEN (%)
DAUER (MONATE)
Studie UV II Behandlung Placebo Adalimumab
Hinweis: P# = Placebo (Anzahl Ereignisse/Anzahl Risikopatienten); A# = Adalimumab (Anzahl
Ereignisse/Anzahl Risikopatienten)
In der Studie UV I wurden für jede Komponente des Behandlungsversagens statistisch signifikante
Unterschiede zugunsten von Adalimumab gegenüber Placebo festgestellt. In der Studie UV II wurdenstatistisch signifikante Unterschiede nur für die Sehschärfe festgestellt, doch die Ergebnisse deranderen Komponenten fielen numerisch zugunsten von Adalimumab aus.
Von den 424 Studienteilnehmern, die in die unkontrollierte Langzeit-Fortsetzungsstudie von den
Studien UV I und UV II eingeschlossen waren, erwiesen sich 60 Studienteilnehmer als nichtauswertbar (z. B. aufgrund von Abweichungen oder durch Komplikationen nachrangig einerdiabetischen Retinopathie, die auf eine Operation des grauen Stars oder Glaskörperentfernungzurückzuführen waren). Sie wurden deshalb von der primären Wirksamkeitsanalyse ausgeschlossen.
Von den 364 verbleibenden Patienten waren 269 Patienten (74 %) eine 78 Wochen noch auf
Adalimumab-Therapie. Basierend auf dem betrachteten datenbasierten Ansatz waren 216 (80,3 %)
Patienten symptomfrei (keine aktiven entzündlichen Läsionen, Grad der Vorderkammerzellen ≤ 0,5+,
Grad der Glaskörpertrübung ≤ 0,5+) mit einer einhergehenden Steroiddosis ≤ 7,5 mg pro Tag und178 (66,2 %) waren in einer steroidfreien Ruhephase. In Woche 78 wurde bei 88,6 % der Augen derbestkorrigierte Visus (best corrected visual acuity, BCVA) entweder verbessert oder erhalten(< 5 Zeichen der Verschlechterung). Die Daten, die über die Woche 78 hinaus erhoben wurden, warenim Allgemeinen übereinstimmend mit diesen Daten, aber die Anzahl von eingeschlossenen
Studienteilnehmern war nach dieser Zeit zurückgegangen. Ursächlich für die vorzeitige Beendigungder Studie waren in 18 % der Fälle das Auftreten von Nebenwirkungen und in 8 % der Fälle einunzureichendes Ansprechen auf die Behandlung mit Adalimumab.
LebensqualitätIn beiden klinischen Studien wurde die Therapiebewertung aus Patientensicht (patient reportedoutcome, PRO) hinsichtlich des Sehvermögens mithilfe des NEI VFQ-25 beurteilt. Bei den meisten
Subscores fielen die Ergebnisse numerisch zugunsten von Adalimumab aus - ein statistischsignifikanter mittlerer Unterschied bestand in der Studie UV I beim allgemeinen Sehvermögen, bei
Augenschmerzen, Nahsicht, mentaler Gesundheit und dem Gesamtscore, in der Studie UV II beimallgemeinen Sehvermögen und der mentalen Gesundheit. Weitere Wirkungen in Bezug auf das
Sehvermögen fielen in der Studie UV I beim Farbsehen und in der Studie UV II beim Farbsehen, demperipheren Sehen und der Nahsicht numerisch nicht zugunsten von Adalimumab aus.
ImmunogenitätWährend der Behandlung mit Adalimumab können sich Anti-Adalimumab-Antikörper entwickeln.
Die Bildung von Anti-Adalimumab-Antikörpern ist mit einer erhöhten Clearance und einer
RATE BEHANDLUNGSVERSAGEN (%)verminderten Wirksamkeit von Adalimumab verbunden. Zwischen der Anwesenheit von Anti-
Adalimumab-Antikörpern und dem Auftreten von unerwünschten Ereignissen gibt es keinenoffensichtlichen Zusammenhang.
Kinder und JugendlicheJuvenile idiopathische Arthritis (JIA)Polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis (pJIA)Die Sicherheit und Wirksamkeit von Adalimumab wurden in zwei Studien (pJIA I und II) an Kindernmit aktiver polyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis oder polyartikulärem Verlauf untersucht,die zu Erkrankungsbeginn verschiedene Subtypen der juvenilen idiopathischen Arthritis aufwiesen(am häufigsten waren Rheumafaktor-negative oder -positive Polyarthritis und erweiterte
Oligoarthritis).
pJIA IDie Sicherheit und Wirksamkeit von Adalimumab wurden in einer multizentrischen, randomisierten,doppelblinden Parallelgruppenstudie an 171 Kindern und Jugendlichen (4 - 17 Jahre alt) mitpolyartikulärer JIA untersucht. In der offenen Einleitungsphase (OL-LI) wurden die Patienten in zwei
Gruppen stratifiziert: mit Methotrexat (MTX) behandelte oder nicht mit MTX behandelte Patienten.
Patienten, die im Nicht-MTX-Arm waren, waren entweder MTX-naiv oder MTX war mindestens zwei
Wochen vor Verabreichung der Studienmedikation abgesetzt worden. Die Patienten erhielten stabile
Dosen eines nicht steroidalen Antirheumatikums (NSAR) und/oder Prednison (≤ 0,2 mg/kg/Tag odermaximal 10 mg/Tag). In der OL-LI-Phase erhielten alle Patienten 16 Wochen lang 24 mg/m2 bis zueiner Maximaldosis von 40 mg Adalimumab jede zweite Woche. Die Patientenverteilung nach Alterund minimaler, mittlerer und maximaler Dosis, wie sie während der OL-LI-Phase verabreicht wurde,ist in Tabelle 17 dargestellt.
Tabelle 17
Patientenverteilung nach Alter und verabreichter Adalimumab-Dosis während der OL-LI-
Phase
Altersgruppe Patientenanzahl zu Minimale, mittlere und
Studienbeginn maximale Dosisn (%)4 bis 7 Jahre 31 (18,1) 10, 20 und 25 mg8 bis 12 Jahre 71 (41,5) 20, 25 und 40 mg13 bis 17 Jahre 69 (40,4) 25, 40 und 40 mg
Die Patienten, die ein pädiatrisches ACR-30-Ansprechen in Woche 16 zeigten, waren für die
Randomisierung in die doppelblinde (DB-)Studienphase geeignet und erhielten entweder Adalimumab(24 mg/m2 bis zu einer maximalen Einzeldosis von 40 mg) oder Placebo jede zweite Woche fürweitere 32 Wochen oder bis zu einem Wiederaufflammen der Erkrankung. Kriterien für ein
Wiederaufflammen der Erkrankung waren definiert als eine Verschlechterung von ≥ 30 % im
Vergleich zu Studienbeginn bei ≥ 3 von 6 pädiatrischen ACR-Core-Kriterien, ≥ 2 aktive Gelenke undeine Verbesserung von > 30 % in nicht mehr als einem der 6 Kriterien. Nach 32 Wochen oder bei
Wiederaufflammen der Erkrankung waren die Patienten für die Überführung in die offene
Fortsetzungsphase (OLE) geeignet.
Tabelle 18
Pädiatrisches ACR-30-Ansprechen in der JIA-Studie
Studienarm Methotrexat (MTX) Ohne MTX
Phase
OL-LI 16 Wochenpädiatrisches ACR- 94,1 % (80/85) 74,4 % (64/86)30-Ansprechen (n/n)
Ergebnisse zur WirksamkeitDoppelblind Adalimumab/MTX Placebo/MTX Adalimumab Placebo32 Wochen (n = 38) (n = 37) (n = 30) (n = 28)
Wiederaufflammen 36,8 % (14/38) 64,9 % (24/37)b 43,3 % (13/30) 71,4 %der Erkrankung nach (20/28)c32 Wochena (n/n)
Mittlere Zeit bis zum > 32 Wochen 20 Wochen > 32 Wochen 14 Wochen
Wiederaufflammender Erkrankunga pädiatrisches ACR-30/50/70-Ansprechen in Woche 48 war signifikant größer als bei mit Placebobehandelten Patientenb p = 0,015c p = 0,031
Unter den Patienten, die in Woche 16 (n = 144) ansprachen, wurde das pädiatrische ACR-30/50/70/90-
Ansprechen für bis zu sechs Jahre in der OLE-Phase bei denjenigen aufrechterhalten, die Adalimumabwährend der ganzen Studie über erhielten. Insgesamt wurden 19 Patienten (11 zu Studienbeginn in der
Altersgruppe von 4 bis 12 Jahren und 8 zu Studienbeginn in der Altersgruppe von 13 bis 17 Jahren)6 Jahre oder länger behandelt.
Das Gesamtansprechen bei der Kombinationstherapie von Adalimumab und MTX war allgemeinbesser und weniger Patienten entwickelten Antikörper im Vergleich zur Adalimumab-Monotherapie.
Unter Berücksichtigung dieser Ergebnisse wird der Einsatz von Adalimumab in Kombination mit
MTX empfohlen. Bei Patienten, bei denen der MTX-Einsatz nicht geeignet ist, wird eine
Monotherapie mit Adalimumab empfohlen (siehe Abschnitt 4.2).
pJIA IIDie Sicherheit und Wirksamkeit von Adalimumab wurden in einer offenen, multizentrischen Studie an32 Kleinkindern/Kindern (im Alter von 2 - < 4 Jahren oder im Alter von 4 Jahren und älter mit einem
Körpergewicht < 15 kg) mit mittelschwerer bis schwerer aktiver polyartikulärer JIA untersucht. Die
Patienten erhielten als Einzeldosis mittels subkutaner Injektion mindestens 24 Wochen lang jedezweite Woche 24 mg Adalimumab/m2 Körperoberfläche bis zu einer maximalen Dosis von 20 mg.
Während der Studie verwendeten die meisten Patienten eine MTX-Begleittherapie, die Anwendungvon Kortikosteroiden oder NSARs wurde seltener berichtet.
In Woche 12 und Woche 24 betrug unter Auswertung der beobachteten Daten das pädiatrische ACR-30-Ansprechen 93,5 % bzw. 90,0 %. Die Anteile an Patienten mit pädiatrischem ACR-50/70/90-
Ansprechen betrugen 90,3 %/61,3 %/38,7 % bzw. 83,3 %/73,3 %/36,7 % in Woche 12 und Woche 24.
Von den Patienten, die in Woche 24 ein pädiatrisches ACR-30-Ansprechen zeigten (n = 27 von30 Patienten), wurde das pädiatrische ACR-30-Ansprechen bis zu 60 Wochen in der OLE-Phase beiden Patienten aufrechterhalten, die Adalimumab über diesen Zeitraum erhielten. Insgesamt wurden20 Patienten 60 Wochen oder länger behandelt.
Enthesitis-assoziierte ArthritisDie Sicherheit und Wirksamkeit von Adalimumab wurden in einer multizentrischen, randomisierten,doppelblinden Studie bei 46 Kindern und Jugendlichen (im Alter von 6 bis 17 Jahren) mitmittelschwerer Enthesitis-assoziierter Arthritis untersucht. Die Patienten wurden randomisiert underhielten 12 Wochen lang entweder 24 mg Adalimumab/m2 Körperoberfläche (KOF) bis zu maximal40 mg Adalimumab oder Placebo jede zweite Woche. Der doppelblinden Phase folgte eine offene
Fortsetzungsphase (OL). Während dieser Zeit erhielten die Patienten subkutan bis zu weiteren192 Wochen jede zweite Woche 24 mg Adalimumab/m2 KOF bis zu maximal 40 mg Adalimumab.
Der primäre Endpunkt war die prozentuale Veränderung in der Anzahl der aktiven Gelenke mit
Arthritis (Schwellung nicht als Folge von Deformierung oder Gelenke mit Bewegungsverlust plus
Schmerzen und/oder Druckschmerzempfindlichkeit) zu Woche 12 gegenüber dem Therapiebeginn. Erwurde mit einer durchschnittlichen prozentualen Abnahme von -62,6 % (Median der prozentualen
Abnahme -88,9 %) bei Patienten in der Adalimumab-Gruppe im Vergleich zu -11,6 % (Median derprozentualen Abnahme -50 %) bei Patienten in der Placebogruppe erreicht. Die Verbesserung in der
Anzahl der aktiven Gelenke mit Arthritis wurde während der OL-Phase bis Woche 156 für 26 von 31(84 %) Patienten der Adalimumab-Gruppe, die in der Studie verblieben sind, aufrechterhalten. Obwohlstatistisch nicht signifikant, zeigte die Mehrheit der Patienten eine klinische Verbesserung bei densekundären Endpunkten, wie z. B. Anzahl der Stellen mit Enthesitis, Anzahl schmerzempfindlicher
Gelenke (TJC), Anzahl geschwollener Gelenke (SJC), pädiatrisches ACR-50-Ansprechen undpädiatrisches ACR-70-Ansprechen.
Plaque-Psoriasis bei Kindern und JugendlichenDie Wirksamkeit von Adalimumab wurde in einer randomisierten, doppelblinden, kontrollierten
Studie mit 114 Kindern und Jugendlichen ab 4 Jahren mit schwerer chronischer Plaque-Psoriasisuntersucht, deren topische Therapie und Heliotherapie oder Phototherapie unzureichend war (schwerechronische Plaque-Psoriasis ist definiert durch einen Wert im Physician’s Global Assessment [PGA]≥ 4 oder > 20 % KOF-Beteiligung oder > 10 % KOF-Beteiligung mit sehr dicken Läsionen oder
Psoriasis Area and Severity Index [PASI] ≥ 20 oder ≥ 10 mit klinisch relevanter Beteiligung von
Gesicht, Genitalbereich oder Händen/Füßen).
Patienten erhielten Adalimumab 0,8 mg/kg jede zweite Woche (bis zu 40 mg), 0,4 mg/kg jede zweite
Woche (bis zu 20 mg) oder Methotrexat 0,1 - 0,4 mg/kg wöchentlich (bis zu 25 mg). In Woche 16hatten mehr Patienten, die in die Adalimumab-Gruppe mit 0,8 mg/kg randomisiert waren, positive
Wirksamkeitsnachweise (z. B. PASI-75) als jene, die in die Gruppe mit 0,4 mg/kg jede zweite Wocheoder in die MTX-Gruppe randomisiert waren.
Tabelle 19
Wirksamkeitsergebnisse bei pädiatrischer Plaque-Psoriasis in Woche 16
MTXa Adalimumab 0,8 mg/kg jeden = 37 zweite Wochen = 38
PASI 75b 12 (32,4 %) 22 (57,9 %)
PGA: erscheinungsfrei/ 15 (40,5 %) 23 (60,5 %)minimalca MTX = Methotrexatb p = 0,027; Adalimumab 0,8 mg/kg versus MTXc p = 0,083; Adalimumab 0,8 mg/kg versus MTX
Bei Patienten, die PASI-75 und einen PGA, definiert als 'erscheinungsfrei“ oder 'minimal“,erreichten, wurde die Behandlung bis zu 36 Wochen lang abgesetzt. Diese Patienten wurdendahingehend beobachtet, ob sie einen Rückfall erlitten (z. B. Verschlechterung des PGA ummindestens zwei Grade). Die Behandlung der Patienten wurde dann wieder mit 0,8 mg
Adalimumab/kg jede zweite Woche für weitere 16 Wochen aufgenommen. Die Ansprechraten, diewährend der erneuten Behandlung beobachtet wurden, waren vergleichbar mit denen in der vorherigendoppelblinden Phase: PASI-75-Ansprechen von 78,9 % (15 von 19 Patienten) und PGA (definiert als'erscheinungsfrei“ oder 'minimal“) von 52,6 % (10 von 19 Patienten).
In der offenen Fortsetzungsphase der Studie wurden für bis zu weiteren 52 Wochen ein PASI-75-
Ansprechen und PGA, definiert als 'erscheinungsfrei“ oder 'minimal“, aufrechterhalten; es gab keineneuen Erkenntnisse zur Sicherheit.
Morbus Crohn bei Kindern und JugendlichenAdalimumab wurde in einer multizentrischen, randomisierten, doppelblinden klinischen Studieuntersucht, um die Wirksamkeit und Sicherheit einer Induktions- und Dauertherapie zu evaluieren. Eswurden 192 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und einschließlich 17 Jahren mitmittelschwerem bis schwerem Morbus Crohn (MC), definiert als pädiatrischer Morbus-Crohn-
Aktivitätsindex(PCDAI)-Score > 30, eingeschlossen. Die Dosis war abhängig vom Körpergewicht(< 40 kg oder ≥ 40 kg). Eingeschlossen wurden Patienten, bei denen eine konventionelle MC-Therapie(einschließlich eines Kortikosteroids und/oder eines Immunsuppressivums) versagt hatte. Es wurdenauch Patienten eingeschlossen, die unter Infliximab-Therapie einen Verlust des klinischen
Ansprechens oder eine Unverträglichkeit entwickelt hatten.
Alle Patienten erhielten eine offene Induktionstherapie mit einer Dosis auf Basis des Körpergewichtszu Studienbeginn: 160 mg zu Woche 0 und 80 mg zu Woche 2 für Patienten ≥ 40 kg bzw. 80 mg und40 mg für Patienten < 40 kg.
Zu Woche 4 wurden die Patienten 1:1 auf Basis des derzeitigen Körpergewichts entweder einem
Behandlungsschema mit niedriger Dosis oder Standarddosis nach dem Zufallsprinzip zugeteilt (siehe
Tabelle 20).
Tabelle 20
ErhaltungsdosisPatientengewicht Niedrige Dosis Standarddosis< 40 kg 10 mg jede zweite Woche 20 mg jede zweite Woche≥ 40 kg 20 mg jede zweite Woche 40 mg jede zweite Woche
Ergebnisse zur WirksamkeitDer primäre Endpunkt der Studie war die klinische Remission in Woche 26, definiert als PCDAI-
Score ≤ 10.
Die Raten zur klinischen Remission und zum klinischen Ansprechen (definiert als Verringerung im
PCDAI-Score um mindestens 15 Punkte im Vergleich zu Studienbeginn) sind in Tabelle 21dargestellt. Die Raten zum Absetzen von Kortikosteroiden oder Immunsuppressiva zeigt Tabelle 22.
Tabelle 21
Morbus-Crohn-Studie bei Kindern und Jugendlichen - Klinische Remission und Ansprechennach PCDAI
Standarddosis Niedrige Dosis p-Wert*40/20 mg jede zweite 20/10 mg jede zweite
Woche Wochen = 93 n = 95
Woche 26
Klinische Remission 38,7 % 28,4 % 0,075
Klinisches59,1 % 48,4 % 0,073
Ansprechen
Woche 52
Klinische Remission 33,3 % 23,2 % 0,100
Klinisches41,9 % 28,4 % 0,038
Ansprechen
* p-Wert für Vergleich von Standarddosis gegenüber Niedrigdosis
Tabelle 22
Morbus-Crohn-Studie bei Kindern und Jugendlichen - Absetzen von Kortikosteroiden oder
Immunsuppressiva und Remission von Fisteln
Standarddosis Niedrige Dosis p-Wert140/20 mg jede 20/10 mg jedezweite Woche zweite Woche
Abgesetzte Kortikosteroide n = 33 n = 38
Woche 26 84,8 % 65,8 % 0,066
Woche 52 69,7 % 60,5 % 0,420
Absetzen von Immunsuppressiva2 n = 60 n = 57
Woche 52 30,0 % 29,8 % 0,983
Fistelremission3 n = 15 n = 21
Woche 26 46,7 % 38,1 % 0,608
Woche 52 40,0 % 23,8 % 0,3031 p-Wert für Vergleich von Standarddosis gegenüber Niedrigdosis2 Behandlung mit Immunsuppressiva konnte nach Ermessen des Prüfers erst zu oder nach Woche 26beendet werden, wenn der Patient das Kriterium für ein klinisches Ansprechen erfüllte3 definiert als Verschluss aller zum Zeitpunkt des Studienbeginns drainierender Fisteln, nachgewiesen anmindestens zwei aufeinanderfolgenden Visiten im Studienverlauf
Statistisch signifikante Zunahmen (Verbesserungen) im Vergleich zum Studienbeginn wurden im
Body-Mass-Index und der Körpergröße zu Woche 26 und Woche 52 für beide Behandlungsgruppenbeobachtet.
Statistisch und klinisch signifikante Verbesserungen im Vergleich zum Studienbeginn wurden auch inbeiden Behandlungsgruppen für die Parameter zur Lebensqualität (einschließlich IMPACT III)beobachtet.
Einhundert Patienten (n = 100) der Studie zu pädiatrischem Morbus Crohn setzten diese in eineroffenen Fortsetzungsphase zur Langzeitanwendung fort. Nach fünf Jahren unter Adalimumab-
Therapie wiesen 74,0 % (37/50) der 50 in der Studie verbliebenen Patienten weiterhin eine klinische
Remission und 92,0 % (46/50) ein klinisches Ansprechen nach PCDAI auf.
Uveitis bei Kindern und JugendlichenDie Sicherheit und Wirksamkeit von Adalimumab wurden in einer randomisierten, doppelmaskierten,kontrollierten Studie mit 90 Kindern und Jugendlichen im Alter von 2 bis < 18 Jahren mit aktiver JIA-assoziierter nicht infektiöser Uveitis anterior untersucht, die mindestens 12 Wochen lang nicht auf die
Behandlung mit Methotrexat angesprochen hatten. Die Patienten erhielten alle zwei Wochen entweder
Placebo oder 20 mg Adalimumab (sofern < 30 kg) oder 40 mg Adalimumab (sofern ≥ 30 kg) jeweilsin Kombination mit ihrer Ausgangsdosis Methotrexat.
Der primäre Endpunkt war die 'Dauer bis zum Behandlungsversagen“. Das Behandlungsversagenwurde definiert durch eine Verschlechterung oder eine gleichbleibende Nichtverbesserung der
Augenentzündung, eine teilweise Verbesserung mit Entstehung von anhaltenden
Augenbegleiterkrankungen oder eine Verschlechterung von Augenbegleiterkrankungen, eine nichterlaubte Verwendung von Begleitmedikationen oder eine Unterbrechung der Behandlung für einenlängeren Zeitraum.
Klinisches AnsprechenAdalimumab verzögerte signifikant die Zeit bis zum Behandlungsversagen im Vergleich zu Placebo(siehe Abbildung 2, p < 0,0001 beim Log-Rank-Test). Die mittlere Zeit bis zum Behandlungsversagenlag bei 24,1 Wochen für Patienten, die mit Placebo behandelt wurden, während die mittlere Zeit fürdas Behandlungsversagen für mit Adalimumab behandelte Patienten nicht abschätzbar war, daweniger als die Hälfte dieser Patienten ein Behandlungsversagen erfahren haben. Adalimumabverminderte signifikant das Risiko eines Behandlungsversagens um 75 % im Vergleich zu Placebo,wie die Hazard Ratio (HR = 0,25 [95 % CI: 0,12; 0,49]) zeigt.
Abb. 2. Kaplan-Meier-Kurven zur Darstellung der Dauer bis zum Behandlungsversagen in derpädiatrischen Uveitis-Studie
Hinweis: P = Placebo (Anzahl Risikopatienten); H = Adalimumab (Anzahl Risikopatienten).
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption und VerteilungNach subkutaner Verabreichung von 24 mg/m2 (maximal 40 mg) jede zweite Woche an Patienten mitpolyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis (JIA), die zwischen 4 und 17 Jahren alt waren,betrugen die mittleren Steady-State-Talkonzentrationen der Adalimumab-Serumspiegel für
Adalimumab ohne Methotrexat-Begleittherapie 5,6 ± 5,6 µg/ml (102 % CV) und 10,9 ± 5,2 µg/ml(47,7 % CV) bei Kombinationstherapie mit Methotrexat (die Messwerte wurden von Woche 20 bis 48erhoben).
Bei Patienten mit polyartikulärer JIA, die 2 bis < 4 Jahre alt oder 4 Jahre alt und älter waren und die< 15 kg wogen und eine Dosis von 24 mg Adalimumab/m2 erhielten, betrug die mittlere Steady-State-
Talkonzentration der Adalimumab-Serumspiegel für Adalimumab ohne Methotrexat-Begleittherapie6,0 ± 6,1 µg/ml (101 % CV) und 7,9 ± 5,6 µg/ml (71,2 % CV) bei Kombinationstherapie mit
Methotrexat.Nach subkutaner Verabreichung von 24 mg/m2 (maximal 40 mg) jede zweite Woche an Patienten mit
Enthesitis-assoziierter Arthritis, die 6 bis 17 Jahre alt waren, betrug die mittlere Steady-State-
Talkonzentration der Adalimumab-Serumspiegel für Adalimumab ohne Methotrexat-Begleittherapie8,8 ± 6,6 µg/ml und 11,8 ± 4,3 µg/ml bei Kombinationstherapie mit Methotrexat (die Messwertewurden in Woche 24 erhoben).
Nachdem Kinder und Jugendliche mit chronischer Plaque-Psoriasis jede zweite Woche 0,8 mg
Adalimumab/kg (maximal 40 mg) subkutan erhielten, betrugen die mittleren (±SD)
Serumtalkonzentrationen von Adalimumab ungefähr 7,4 ± 5,8 μg/ml (79 % CV).
Bei Kindern und Jugendlichen mit mittelschwerem bis schwerem Morbus Crohn war die offene
Induktionsdosis von Adalimumab 160/80 mg oder 80/40 mg zu Woche 0 bzw. 2, abhängig vom
Körpergewicht mit einem Grenzwert von 40 kg. Zu Woche 4 wurden die Patienten auf Basis ihres
Körpergewichts 1:1 entweder zur Erhaltungstherapie mit der Standarddosis (40/20 mg jede zweite
Woche) oder mit der niedrigen Dosis (20/10 mg jede zweite Woche) randomisiert. Die mittleren(±SD) Serumtalkonzentrationen von Adalimumab, die zu Woche 4 erreicht wurden, betrugen für
Patienten ≥ 40 kg (160/80 mg) 15,7 ± 6,6 μg/ml und für Patienten < 40 kg (80/40 mg)10,6 ± 6,1 μg/ml.
Für Patienten, die bei der randomisierten Therapie blieben, betrugen zu Woche 52 die mittleren (±SD)
Serumtalkonzentrationen von Adalimumab 9,5 ± 5,6 μg/ml für die Gruppe mit Standarddosis und3,5 ± 2,2 μg/ml für die Gruppe mit der niedrigen Dosis. Die mittleren Talkonzentrationen blieben bei
Patienten, die weiterhin jede zweite Woche eine Adalimumab-Behandlung erhielten, 52 Wochen langerhalten. Für Patienten mit Dosiseskalation (Verabreichung wöchentlich statt jede zweite Woche)betrugen die mittleren (±SD) Serumtalkonzentrationen von Adalimumab zu Woche 5215,3 ± 11,4 μg/ml (40/20 mg, wöchentlich) bzw. 6,7 ± 3,5 μg/ml (20/10 mg, wöchentlich).
Die Adalimumab-Exposition bei pädiatrischen Uveitis-Patienten wurde anhand vonpharmakokinetischen Populationsmodellen und von Simulationen auf Basis derindikationsübergreifenden Pharmakokinetik bei anderen Kindern und Jugendlichen (Psoriasis bei
Kindern und Jugendlichen, juvenile idiopathische Arthritis, Morbus Crohn bei Kindern und
Jugendlichen sowie Enthesitis-assoziierte Arthritis) bestimmt. Es gibt keine klinischen
Expositionsdaten für die Verwendung einer Induktionsdosis bei Kindern < 6 Jahren. Dieprognostizierten Expositionen weisen darauf hin, dass in der Abwesenheit von Methotrexat eine
Induktionsdosis zu einem anfänglichen Anstieg der systemischen Exposition führen könnte.
Dosis-Wirkungsbeziehung bei Kindern und JugendlichenAuf Basis klinischer Studiendaten von Patienten mit JIA (pJIA und EAA) wurde eine Dosis-
Wirkungsbeziehung zwischen den Plasmakonzentrationen und dem PedACR-50-Ansprechenbestimmt. Die Adalimumab-Plasmakonzentration, die offenbar zur Hälfte der maximalen
Wahrscheinlichkeit eines PedACR-50-Ansprechens (EC50) führt, lag bei 3 µg/ml (95 % CI:1 - 6 µg/ml).
Dosis-Wirkungsbeziehungen zwischen der Adalimumab-Konzentration und der Wirksamkeit bei
Kindern und Jugendlichen mit schwerer chronischer Plaque-Psoriasis wurden für den PASI-75 bzw.die PGA-Scores 'klares Hautbild“ oder 'nahezu klares Hautbild“ festgelegt. Die Häufigkeiten des
PASI-75 und der PGA-Scores 'klares Hautbild“ oder 'nahezu klares Hautbild“ nahmen mitzunehmender Adalimumab-Konzentration zu, beide mit einer offensichtlich vergleichbaren EC50 vonetwa 4,5 µg/ml (95 % CI 0,4 - 47,6 beziehungsweise 1,9 - 10,5).
ErwachseneNach subkutaner Gabe einer Einzeldosis von 40 mg waren die Resorption und Verteilung von
Adalimumab langsam. Die maximalen Serumkonzentrationen wurden ungefähr 5 Tage nach
Verabreichung erreicht. Die auf Grundlage von drei Studien geschätzte, durchschnittliche absolute
Bioverfügbarkeit von Adalimumab betrug nach Gabe einer einzelnen subkutanen Dosis von 40 mg64 %. Nach intravenösen Einzeldosen von 0,25 bis 10 mg/kg waren die Konzentrationen proportionalzur Dosis. Bei Dosen von 0,5 mg/kg (~ 40 mg) lag die Clearance zwischen 11 und 15 ml/h, das
Verteilungsvolumen (Vss) betrug 5 bis 6 Liter, und die mittlere terminale Halbwertszeit lag beiungefähr zwei Wochen. Die Adalimumab-Konzentrationen in der Synovialflüssigkeit mehrerer
Patienten mit rheumatoider Arthritis lagen zwischen 31 % und 96 % der Serumkonzentrationen.
Nach subkutaner Verabreichung von 40 mg Adalimumab jede zweite Woche an erwachsene Patientenmit rheumatoider Arthritis (RA) betrugen die mittleren Steady-State-Talkonzentrationen ca. 5 μg/ml(ohne gleichzeitige Gabe von Methotrexat) bzw. 8 - 9 μg/ml (in Kombination mit Methotrexat). Im
Steady-State erhöhten sich die Talkonzentrationen der Adalimumab-Serumspiegel nach subkutaner
Verabreichung von 20, 40 und 80 mg entweder jede zweite oder jede Woche ungefähr proportional zur
Dosis.
Bei erwachsenen Psoriasispatienten betrug unter der Monotherapie mit 40 mg Adalimumab jedezweite Woche die mittlere Steady-State-Talkonzentration 5 μg/ml.
Bei Patienten mit Morbus Crohn wurde mit der Induktionsdosis von 80 mg Adalimumab in Woche 0,gefolgt von 40 mg Adalimumab in Woche 2, eine Talkonzentration von Adalimumab im Serum vonca. 5,5 μg/ml während der Induktionsphase erreicht. Mit einer Induktionsdosis von 160 mg
Adalimumab in Woche 0, gefolgt von 80 mg Adalimumab in Woche 2, wurde eine Talkonzentrationvon Adalimumab im Serum von ca. 12 μg/ml während der Induktionsphase erreicht. Diedurchschnittliche Talkonzentration lag bei ca. 7 μg/ml bei Patienten mit Morbus Crohn, die eine
Erhaltungsdosis von 40 mg Adalimumab alle zwei Wochen erhielten.
Bei erwachsenen Patienten mit Uveitis wurde mit einer Induktionsdosis von 80 mg Adalimumab in
Woche 0, gefolgt von 40 mg Adalimumab alle zwei Wochen ab Woche 1, eine mittlere Steady-State-
Konzentration von ca. 8 bis 10 μg/ml erreicht.
Pharmakokinetische Populationsmodelle und pharmakokinetische/ pharmakodynamische Modelle und
Simulationen sagten für Patienten, die mit 80 mg jede zweite Woche behandelt wurden, einevergleichbare Adalimumab-Exposition und Wirksamkeit voraus wie bei Patienten, die mit 40 mg jede
Woche behandelt wurden (eingeschlossen waren erwachsene Patienten mit Rheumatoider Arthritis(RA), Hidradenitis suppurativa (HS), Colitis ulcerosa (CU), Morbus Crohn (MC) oder Psoriasis (Pso),jugendliche Patienten mit HS sowie Kinder und Jugendliche mit MC ≥ 40 kg).
EliminationPharmakokinetische Populationsanalysen anhand des Datenbestandes von über 1.300 RA-Patientenergaben eine Tendenz zu einer höheren scheinbaren Adalimumab-Clearance bei steigendem
Körpergewicht. Nach Korrektur hinsichtlich der Gewichtsunterschiede schien der Einfluss von
Geschlecht und Alter auf die Adalimumab-Clearance gering zu sein. Die Serumkonzentrationen anfreiem, nicht an Anti-Adalimumab-Antikörper (AAA) gebundenem Adalimumab waren niedriger bei
Patienten mit messbaren AAA.
Eingeschränkte Leber- oder NierenfunktionAdalimumab wurde bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion nicht untersucht.
5.3 Präklinische Sicherheitsdaten
Basierend auf den Studien zur Einzeldosistoxizität, Toxizität bei wiederholter Gabe und Genotoxizitätlassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für Menschen erkennen.
Eine Studie zur Toxizität der embryofetalen/ perinatalen Entwicklung wurde bei Cynomolgus-Affenmit 0,30 und 100 mg/kg (9 - 17 Affen/Gruppe) durchgeführt. Es gab keine Hinweise auf eine
Schädigung der Feten durch Adalimumab. Weder Kanzerogenitätsstudien noch eine Standardstudiezur Fertilität und Postnataltoxizität wurden mit Adalimumab durchgeführt, da entsprechende Modellefür einen Antikörper mit begrenzter Kreuzreaktivität mit Nagetier-TNF nicht vorhanden sind und die
Entwicklung neutralisierender Antikörper bei Nagetieren fehlt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
L-Histidin
L-Histidin-Hydrochlorid-Monohydrat
SucroseEDTA-Dinatrium-Dihydrat
L-Methionin
Polysorbat 80
Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen
Arzneimitteln gemischt werden.
6.3 Haltbarkeit
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Im Kühlschrank lagern (2 °C - 8 °C). Nicht einfrieren. Die Fertigspritze im Umkarton aufbewahren,um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Eine einzelne Amsparity-Fertigspritze darf für bis zu 30 Tage bei Temperaturen bis zu maximal 30 °Cgelagert werden. Die Spritze muss vor Licht geschützt werden und muss entsorgt werden, wenn sienicht innerhalb dieser 30 Tage verwendet wird.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Amsparity 20 mg Injektionslösung in einer Einzel-Fertigspritze (Glasart I) mit einem Kolbenstopfen(Chlorbutylgummi) und einer Nadel mit einer Nadelkappe (thermoplastisches Elastomer).
Packung mit:
- 2 Fertigspritzen (0,4 ml sterile Lösung) mit 2 Alkoholtupfern, jeweils eine Fertigspritze in einer
Blisterpackung.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungenzu beseitigen.
7. INHABER DER MARKETING-ERLAUBNIS
Pfizer Europe MA EEIG
Boulevard de la Plaine 171050 Brüssel
Belgien
8. GENEHMIGUNGSNUMMER(N)
9. DATUM DER ERSTEN GENEHMIGUNG/ERWEITERUNG DER GENEHMIGUNG
ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 13. Februar 2020
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 19. September 2024
10. DATUM DER ÜBERARBEITUNG DES TEXTs
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf den Internetseiten der Europäischen
Arzneimittel-Agentur https://www.ema.europa.eu verfügbar.