Inhalt der Packungsbeilage des Arzneimittels VOSEVI 400mg / 100mg / 100mg tablets
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Vosevi 400 mg/100 mg/100 mg FilmtablettenVosevi 200 mg/50 mg/50 mg Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Vosevi 400 mg/100 mg/100 mg FilmtablettenJede Filmtablette enthält 400 mg Sofosbuvir, 100 mg Velpatasvir und 100 mg Voxilaprevir.
Sonstige Bestandteile mit bekannter WirkungJede Filmtablette enthält 111 mg Lactose (als Monohydrat).
Vosevi 200 mg/50 mg/50 mg FilmtablettenJede Filmtablette enthält 200 mg Sofosbuvir, 50 mg Velpatasvir und 50 mg Voxilaprevir.
Sonstige Bestandteile mit bekannter WirkungJede Filmtablette enthält 55 mg Lactose (als Monohydrat).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtablette.
Vosevi 400 mg/100 mg/100 mg FilmtablettenBeige, kapselförmige Filmtablette mit den Abmessungen 10 mm x 20 mm. Auf der einen Seite der
Tablette ist 'GSI“ aufgeprägt und auf der anderen Seite '3“.
Vosevi 200 mg/50 mg/50 mg FilmtablettenBeige, ovale Filmtablette mit den Abmessungen 8 mm x 15 mm. Auf der einen Seite der Tablette ist'GSI“ aufgeprägt und auf der anderen Seite 'SVV“.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Vosevi wird zur Behandlung der chronischen Hepatitis C-Virusinfektion (HCV) bei Patienten abeinem Alter von 12 Jahren und mit einem Körpergewicht von mindestens 30 kg angewendet (siehe
Abschnitte 4.2, pct. 4.4 und 5.1).
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Die Behandlung mit Vosevi sollte nur von einem Arzt durchgeführt werden, der Erfahrung in der
Behandlung der chronischen Hepatitis C-Virusinfektion hat.
DosierungDie empfohlene Dosis von Vosevi bei Patienten ab einem Alter von 12 Jahren und mit einem
Körpergewicht von mindestens 30 kg ist die Einnahme von einer 400 mg/100 mg/100 mg Tabletteoder von zwei 200 mg/50 mg/50 mg Tabletten einmal täglich mit einer Mahlzeit (siehe Abschnitt 5.2).
Die empfohlene Behandlungsdauer für alle HCV-Genotypen ist in Tabelle 1 aufgeführt.
Tabelle 1: Empfohlene Behandlungsdauer für Vosevi für alle HCV-Genotypen bei Patienten abeinem Alter von 12 Jahren und mit einem Körpergewicht von mindestens 30 kg
Patientengruppe Behandlungsdauer
DAA-naive Patienten ohne Zirrhose 8 Wochen12 Wochen
DAA-naive Patienten mit kompensierter Zirrhose 8 Wochen können bei Patienten mit einer Genotyp 3-
Infektion in Erwägung gezogen werden (siehe
Abschnitt 5.1)
DAA-vorbehandelte Patienten* ohne Zirrhose oder mitkompensierter Zirrhose 12 Wochen
DAA: direkt wirkende antivirale Mittel
* In klinischen Studien waren DAA-vorbehandelte Patienten mit Kombinationstherapien behandelt worden, die eines derfolgenden Arzneimittel enthielten: Daclatasvir, Dasabuvir, Elbasvir, Grazoprevir, Ledipasvir, Ombitasvir, Paritaprevir,
Sofosbuvir, Velpatasvir, Voxilaprevir (zusammen mit Sofosbuvir und Velpatasvir für weniger als 12 Wochenangewendet).
Versäumte DosisWenn der Patient eine Dosis Vosevi ausgelassen hat und der vorgesehene Einnahmezeitpunkt wenigerals 18 Stunden zurückliegt, ist der Patient anzuweisen, die Einnahme der Tablette(n) so bald wiemöglich nachzuholen und dann die folgende Dosis zur gewohnten Zeit einzunehmen. Wenn dervorgesehene Einnahmezeitpunkt bereits 18 Stunden oder länger her ist, ist der Patient anzuweisen, zuwarten und die folgende Dosis Vosevi zur gewohnten Zeit einzunehmen. Der Patient ist anzuweisen,nicht die doppelte Menge Vosevi auf einmal einzunehmen.
Bei Erbrechen innerhalb von 4 Stunden nach der Einnahme sollten die Patienten eine zusätzliche
Dosis Vosevi einnehmen. Wenn es mehr als 4 Stunden nach der Einnahme zum Erbrechen kommt, istkeine zusätzliche Dosis Vosevi erforderlich (siehe Abschnitt 5.1).
Ältere PatientenBei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 5.2).
NierenfunktionsstörungBei Patienten mit leichter oder mittelgradiger Nierenfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung von
Vosevi erforderlich.
Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (geschätzte glomeruläre Filtrationsrate [eGFR]< 30 ml/min/1,73 m2) und bei hämodialysepflichtigen Patienten mit einer terminalen
Niereninsuffizienz (ESRD, end stage renal disease) liegen begrenzte Sicherheitsdaten vor. Voseviwurde bei dialysepflichtigen Patienten mit ESRD nicht untersucht. Vosevi kann bei diesen Patientenohne Dosisanpassung angewendet werden, wenn keine anderen relevanten Behandlungsoptionenverfügbar sind (siehe Abschnitt 4.4, pct. 4.8, 5.1 und 5.2).
LeberfunktionsstörungBei Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Turcotte [CPT] Klasse A) ist keine
Dosisanpassung von Vosevi erforderlich. Vosevi wird nicht bei Patienten mit mittelgradiger oderschwerer Leberfunktionsstörung (CPT-Klasse B oder C) empfohlen (siehe Abschnitt 5.2).
Kinder und JugendlicheDie Sicherheit und Wirksamkeit von Vosevi bei Kindern unter 12 Jahren und mit einem
Körpergewicht von weniger als 30 kg ist bisher noch nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.
Art der AnwendungZum Einnehmen.
Die Patienten sind anzuweisen, die Tablette(n) im Ganzen zu schlucken, zusammen mit einer Mahlzeit(siehe Abschnitt 5.2). Aufgrund des bitteren Geschmacks wird empfohlen, die Filmtablette weder zuzerkauen noch zu zerkleinern.
4.3 Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.
Gleichzeitige Anwendung mit Arzneimitteln, die starke P-Glykoprotein (P-gp)-Induktoren und/oderstarke Cytochrom P450 (CYP)-Induktoren sind (z. B. Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin,
Rifampicin, Rifabutin und Johanniskraut) (siehe Abschnitt 4.5).
Gleichzeitige Anwendung mit Rosuvastatin oder Dabigatranetexilat (siehe Abschnitt 4.5).
Gleichzeitige Anwendung mit Ethinylestradiol-haltigen Arzneimitteln, wie kombinierte orale
Verhütungsmittel oder vaginale Hormonringe oder transdermale Pflaster (siehe Abschnitt 4.5).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Schwere Bradykardie und HerzblockLebensbedrohliche Fälle von schwerer Bradykardie und Herzblock wurden bei der Anwendung von
Sofosbuvir-haltigen Behandlungsregimen in Kombination mit Amiodaron beobachtet. Im
Allgemeinen trat eine Bradykardie innerhalb von Stunden oder Tagen auf, aber es wurden Fälle miteiner längeren Dauer bis zum Einsetzen, meist bis zu 2 Wochen nach Beginn der HCV-Behandlung,beobachtet.
Amiodaron sollte nur bei mit Vosevi behandelten Patienten angewendet werden, wenn alternative
Behandlungen mit Antiarrhythmika nicht vertragen werden oder nicht angewendet werden dürfen.
Wird eine gleichzeitige Anwendung von Amiodaron als notwendig erachtet, so wird empfohlen, dasssich die Patienten während der ersten 48 Stunden der gleichzeitigen Anwendung einer stationären
Überwachung ihrer Herzfunktion unterziehen. Danach sollte täglich eine ambulante odereigenständige Überwachung der Herzfrequenz für mindestens die ersten beiden Behandlungswochenerfolgen.
Aufgrund der langen Halbwertszeit von Amiodaron sollte auch bei Patienten, die Amiodaron in denvorangegangenen Monaten abgesetzt haben und bei denen eine Therapie mit Vosevi eingeleitetwerden soll, die Herzfunktion, wie oben beschrieben, überwacht werden.
Alle Patienten, die gleichzeitig Amiodaron anwenden oder kürzlich angewendet haben, solltenhinsichtlich der Symptome einer Bradykardie und eines Herzblocks gewarnt sowie darauf hingewiesenwerden, dass im Falle eines Auftretens dieser Symptome unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen ist.
Koinfektion mit HCV/HBVZur Anwendung von Vosevi bei Patienten, die mit HCV/Hepatitis-B-Virus (HBV) koinfiziert sind,liegen keine Daten vor. Fälle von HBV-Reaktivierung, teilweise mit Todesfolge, wurden währendoder nach der Behandlung mit DAAs berichtet. Bei allen Patienten sollte vor Behandlungsbeginn ein
HBV-Screening durchgeführt werden. HCV/HBV-koinfizierte Patienten unterliegen dem Risiko einer
HBV-Reaktivierung und sollten daher entsprechend aktuell geltender klinischer Richtlinien überwachtund behandelt werden.
NierenfunktionsstörungBei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (geschätzte glomeruläre Filtrationsrate [eGFR]< 30 ml/min/1,73 m2) und bei hämodialysepflichtigen Patienten mit ESRD liegen begrenzte
Sicherheitsdaten vor. Vosevi kann bei diesen Patienten ohne Dosisanpassung angewendet werden,wenn keine anderen relevanten Behandlungsoptionen verfügbar sind (siehe Abschnitte 4.8, 5.1 und5.2).
LeberfunktionsstörungBei Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung (CPT-Klasse A) ist keine Dosisanpassung von
Vosevi erforderlich. Die Anwendung von Vosevi wird bei Patienten mit mittelgradiger oder schwerer
Leberfunktionsstörung (CPT-Klassen B oder C) nicht empfohlen (siehe Abschnitt 5.2).
Patienten nach LebertransplantationDie Sicherheit und Wirksamkeit von Vosevi bei der Behandlung von HCV-Infektionen bei Patienten,die eine Lebertransplantation erhalten haben, wurde nicht untersucht. Die Behandlung mit Vosevi inder empfohlenen Dosierung (siehe Abschnitt 4.2) sollte sich an der Beurteilung des potentiellen
Nutzens und der potentiellen Risiken für den jeweiligen Patienten orientieren.
Anwendung zusammen mit mittelstarken P-gp-Induktoren oder mittelstarken CYP-InduktorenArzneimittel, die mittelstarke P-gp-Induktoren und/oder mittelstarke CYP-Induktoren sind (z. B.
Efavirenz, Modafinil, Oxcarbazepin oder Rifapentin), können zu einer verringerten
Plasmakonzentration von Sofosbuvir, Velpatasvir und/oder Voxilaprevir führen, wodurch dietherapeutische Wirkung von Vosevi vermindert wird. Die gleichzeitige Anwendung solcher
Arzneimittel zusammen mit Vosevi wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).
Anwendung zusammen mit starken OATP1B-InhibitorenArzneimittel, die starke OATP1B-Inhibitoren sind (z. B. Ciclosporin) können die Plasmakonzentrationvon Voxilaprevir wesentlich erhöhen, deren Sicherheit noch nicht erwiesen ist. Die gleichzeitige
Anwendung starker OATP1B-Inhibitoren mit Vosevi wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).
Anwendung zusammen mit bestimmten Regimen zur antiretroviralen Behandlung von HIVFür Vosevi wurde gezeigt, dass es die Tenofovir-Exposition erhöht, wenn es im Rahmen eines HIV-
Behandlungsregimes, das Tenofovirdisoproxilfumarat und einen pharmakokinetischen Verstärker(Ritonavir oder Cobicistat) enthält, angewendet wird. Die Sicherheit von Tenofovirdisoproxilfumaratim Rahmen einer Behandlung mit Vosevi und einem pharmakokinetischen Verstärker ist nichterwiesen. Die potentiellen Risiken und der potentielle Nutzen einer gleichzeitigen Anwendung von
Vosevi mit der Fixkombinationstablette, die
Elvitegravir/Cobicistat/Emtricitabin/Tenofovirdisoproxilfumarat enthält, oder
Tenofovirdisoproxilfumarat in Kombination mit einem geboosterten HIV-Proteaseinhibitor (z. B.
Darunavir) sollten in Betracht gezogen werden, insbesondere bei Patienten mit einem erhöhten Risikoeiner Nierenfunktionsstörung. Patienten, die Vosevi gleichzeitig mit
Elvitegravir/Cobicistat/Emtricitabin/Tenofovirdisoproxilfumarat oder mit Tenofovirdisoproxilfumaratin Kombination mit einem geboosterten HIV-Proteaseinhibitor erhalten, sollten auf
Tenofovir-assoziierte Nebenwirkungen überwacht werden. Für Empfehlungen zur Überwachung der
Nierenfunktion siehe Fachinformationen von Tenofovirdisoproxilfumarat, Emtricitabin/
Tenofovirdisoproxilfumarat oder Elvitegravir/Cobicistat/Emtricitabin/Tenofovirdisoproxilfumarat.
Anwendung bei Patienten mit DiabetesBei Diabetikern kann es nach Einleitung einer direkt wirkenden antiviralen (DAA) Behandlung gegendas Hepatitis-C-Virus (HCV) zu einer verbesserten Kontrolle des Blutzuckerspiegels und damitpotenziell zu einer symptomatischen Hypoglykämie kommen. Zu Beginn der direkt wirkendenantiviralen Therapie - insbesondere in den ersten 3 Monaten - ist der Blutzuckerspiegel diabetischer
Patienten engmaschig zu überwachen. Bei Bedarf sind Änderungen der Diabetes-Behandlungvorzunehmen. Der für die Diabetes-Behandlung des Patienten zuständige Arzt sollte bei Einleitungeiner direkt wirkenden antiviralen Therapie hiervon in Kenntnis gesetzt werden.
Sonstige BestandteilePatienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-
Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette, d. h. es ist nahezu'natriumfrei“.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Da Vosevi Sofosbuvir, Velpatasvir und Voxilaprevir enthält, kann es während der Behandlung mit
Vosevi zu allen Wechselwirkungen kommen, die für die jeweiligen Einzelwirkstoffe festgestelltwurden.
Pharmakokinetische WechselwirkungenPotentielle Auswirkungen von Vosevi auf andere ArzneimittelVelpatasvir und Voxilaprevir sind Inhibitoren des Wirkstofftransporter P-gp, des BCRP (Breast
Cancer Resistance Proteins), des Organo-Anion-Transporters (OATP) 1B1 und des OATP1B3. Diegleichzeitige Anwendung von Vosevi mit Arzneimitteln, die Substrate dieser Transporter sind, kanndie Exposition gegenüber diesen Arzneimitteln erhöhen. Arzneimittel, die empfindliche Substratedieser Transporter sind und für die bekannt ist, dass erhöhte Plasmaspiegel mit schwerwiegenden
Ereignissen assoziiert sind, sind kontraindiziert (siehe Tabelle 2). Dabigatranetexilat (P-gp-Substrat)und Rosuvastatin (OATP1B und BCRP-Substrat) sind kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3 und
Tabelle 2).
Potentielle Auswirkungen von anderen Arzneimitteln auf VoseviSofosbuvir, Velpatasvir und Voxilaprevir sind Substrate des Wirkstofftransporters P-gp und des
BCRP. Velpatasvir und Voxilaprevir sind Substrate der Wirkstofftransporter OATP1B1 und
OATP1B3. In vitro wurde ein langsamer metabolischer Umsatz von Velpatasvir vorwiegend durch
CYP2B6, CYP2C8 und CYP3A4 und von Voxilaprevir vorwiegend durch CYP3A4 beobachtet.
Arzneimittel, die zu einer Verringerung der Plasmaexposition von Vosevi führen könnenArzneimittel, die starke P-gp-Induktoren und/oder starke CYP2B6-, CYP2C8- oder
CYP3A4-Induktoren sind (z. B. Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Rifampicin, Rifabutin und
Johanniskraut), können zu einer Abnahme der Plasmakonzentrationen von Sofosbuvir, Velpatasvirund/oder Voxilaprevir führen, wodurch die therapeutische Wirkung von Vosevi vermindert wird. Die
Anwendung solcher Arzneimittel zusammen mit Vosevi ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3 und
Tabelle 2).
Arzneimittel, die mittelstarke P-gp-Induktoren und/oder mittelstarke CYP-Induktoren sind (z. B.
Efavirenz, Modafinil, Oxcarbazepin oder Rifapentin), können zu verringerten Plasmakonzentrationenvon Sofosbuvir, Velpatasvir und/oder Voxilaprevir führen, wodurch die therapeutische Wirkung von
Vosevi vermindert wird. Die gleichzeitige Anwendung solcher Arzneimittel zusammen mit Voseviwird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4 und Tabelle 2).
Arzneimittel, die zu einer Erhöhung der Plasmaexposition von Vosevi führen könnenDie gleichzeitige Anwendung mit Arzneimitteln, die P-gp oder BCRP hemmen, kann zu erhöhten
Plasmakonzentrationen von Sofosbuvir, Velpatasvir oder Voxilaprevir führen. Arzneimittel, die
OATP1B, CYP2B6, CYP2C8 oder CYP3A4 hemmen, können zu erhöhten Plasmakonzentrationenvon Velpatasvir oder Voxilaprevir führen. Die gleichzeitige Anwendung starker Inhibitoren von
OATP1B (z. B. Ciclosporin) mit Vosevi wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4 und Tabelle 2).
Klinisch bedeutsame Wechselwirkungen mit Vosevi, die durch P-gp-, BCRP- und CYP-Inhibitorenvermittelt werden, sind nicht zu erwarten. Vosevi kann gleichzeitig mit P-gp-, BCRP- und
CYP-Inhibitoren angewendet werden.
Pharmakodynamische WechselwirkungenMit Vitamin-K-Antagonisten behandelte PatientenDa die Leberfunktion sich während der Behandlung mit Vosevi verändern kann, wird eineengmaschige Überwachung der INR-Werte empfohlen.
Auswirkungen einer DAA-Therapie auf Arzneimittel, die über die Leber metabolisiert werdenDie Pharmakokinetik von Arzneimitteln, die über die Leber metabolisiert werden (z. B.
Immunsuppressiva wie Calcineurin-Inhibitoren), kann durch Veränderungen der Leberfunktionwährend der DAA-Therapie, die mit der Clearance des Hepatitis-C-Virus zusammenhängen,beeinflusst werden.
Mit Ethinylestradiol-haltigen Arzneimitteln behandelte PatientinnenDie gleichzeitige Anwendung mit Ethinylestradiol-haltigen Arzneimitteln kann das Risiko für einen
Alanin-Aminotransferase (ALT)-Anstieg erhöhen und ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3 und
Tabelle 2).
Wechselwirkungen zwischen Vosevi und anderen ArzneimittelnTabelle 2 enthält eine Auflistung der nachgewiesenen oder potentiell klinisch bedeutsamen
Wechselwirkungen (wobei das 90 %-Konfidenzintervall [KI] des Verhältnisses der geometrischen
Mittelwerte [GLSM, geometric least-squares mean] innerhalb [↔], oberhalb [↑] oder unterhalb [↓] desvorbestimmten Äquivalenzbereichs lag). Die beschriebenen Arzneimittelwechselwirkungen basierenauf Studien, die entweder mit Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir oder mit den Einzelsubstanzen(Sofosbuvir, Velpatasvir und/oder Voxilaprevir) durchgeführt wurden, oder stellen zu erwartende
Arzneimittelwechselwirkungen dar, die unter Vosevi auftreten können. In der Tabelle sind nicht alle
Wechselwirkungen aufgeführt.
Tabelle 2: Wechselwirkungen zwischen Vosevi und anderen Arzneimitteln
Auswirkungen auf die
Arzneimittel nach Wirkstoffkonzentration.therapeutischer Mittleres Verhältnis Empfehlung hinsichtlich der
Anwendung/Möglicher (90 %-Konfidenzintervall)a,b gleichzeitigen Anwendung
Interaktionsmechanismus Wirkstoff Cmax AUC Cmin mit Vosevi
SÄUREREDUZIERENDE ARZNEIMITTEL
Antazidaz. B. Aluminium- oder Wechselwirkungen nicht untersucht. Es wird empfohlen, zwischen
Magnesiumhydroxid; Erwartung: der Einnahme von Antazida
Kalziumkarbonat ↔ Sofosbuvir und Vosevi einen zeitlichen↓ Velpatasvir Abstand von 4 Stunden(Die Erhöhung des ↔ Voxilaprevir einzuhalten.gastrischen pH-Wertesvermindert die Löslichkeitvon Velpatasvir)
H2-Rezeptor-Antagonisten
Famotidin Beobachtet: H2-Rezeptor-Antagonisten(40-mg-Einzeldosis) + Sofosbuvir ↔ ↔ können gleichzeitig mit oder
Sofosbuvir/Velpatasvir/ Velpatasvir ↔ ↔ zeitversetzt zu Vosevi
Voxilaprevir Voxilaprevir ↔ ↔ angewendet werden, und zwar(400/100/100-mg- in einer Dosis, die eine mit
Einzeldosis)c Famotidin 40 mg zweimaltäglich vergleichbare Dosis
Famotidin gleichzeitig mit nicht übersteigt.
Vosevi angewendet
Cimetidind
Nizatidind
Ranitidind(Die Erhöhung desgastrischen pH-Wertesvermindert die Löslichkeitvon Velpatasvir)
Famotidin Beobachtet:(40-mg-Einzeldosis) + Sofosbuvir ↔ ↔
Sofosbuvir/Velpatasvir/ Velpatasvir ↔ ↔
Voxilaprevir Voxilaprevir ↔ ↔(400/100/100-mg-
Einzeldosis)c
Famotidin 12 Stunden vor
Vosevi angewendet(Die Erhöhung desgastrischen pH-Wertesvermindert die Löslichkeitvon Velpatasvir)
Auswirkungen auf die
Arzneimittel nach Wirkstoffkonzentration.therapeutischer Mittleres Verhältnis Empfehlung hinsichtlich der
Anwendung/Möglicher (90 %-Konfidenzintervall)a,b gleichzeitigen Anwendung
Interaktionsmechanismus Wirkstoff Cmax AUC Cmin mit Vosevi
Protonenpumpeninhibitoren
Omeprazol Beobachtet: Protonenpumpeninhibitoren(20 mg einmal täglich)/ Sofosbuvir ↓ ↓ können mit Vosevi
Sofosbuvir/Velpatasvir/ 0,77 0,73 angewendet werden und zwar
Voxilaprevir (0,65; (0,67; in einer Dosis, die eine mit(400/100/100-mg- 0,91) 0,79) Omeprazol 20 mg
Einzeldosis)c Velpatasvir ↓ ↓ vergleichbare Dosis nicht0,43 0,46 übersteigt.
Omeprazol 2 Stunden vor (0,38; (0,41;
Vosevi angewendet 0,49) 0,52)
Voxilaprevir ↓ ↔
Lansoprazold 0,76
Rabeprazold (0,69;
Pantoprazold 0,85)
Esomeprazold(Die Erhöhung desgastrischen pH-Wertesvermindert die Löslichkeitvon Velpatasvir)
Omeprazol Beobachtet:(20 mg einmal täglich) + Sofosbuvir ↔ ↔
Sofosbuvir/Velpatasvir/ Velpatasvir ↓ ↓
Voxilaprevir 0,49 0,49(400/100/100-mg- (0,43; (0,43;
Einzeldosis)c 0,55) 0,55)
Voxilaprevir ↔ ↔
Omeprazol 4 Stunden nach
Vosevi angewendet(Die Erhöhung desgastrischen pH-Wertesvermindert die Löslichkeitvon Velpatasvir)
ANTIARRHYTHMIKA
Amiodaron Die Wirkung auf die Amiodaron-, Die gleichzeitige Anwendung
Voxilaprevir-, Velpatasvir- und Sofosbuvir- von Amiodaron und einem
Konzentration ist nicht bekannt. Sofosbuvir-haltigen Regimekann eine schweresymptomatische Bradykardiebewirken.
Nur anwenden, wenn keinealternative Behandlungverfügbar ist. Beigleichzeitiger Anwendungdieses Arzneimittels mit
Vosevi wird eine engmaschige
Überwachung empfohlen(siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).
Auswirkungen auf die
Arzneimittel nach Wirkstoffkonzentration.therapeutischer Mittleres Verhältnis Empfehlung hinsichtlich der
Anwendung/Möglicher (90 %-Konfidenzintervall)a,b gleichzeitigen Anwendung
Interaktionsmechanismus Wirkstoff Cmax AUC Cmin mit Vosevi
Digoxin Wechselwirkungen wurden nur mit Die gleichzeitige Anwendung
Velpatasvir untersucht. von Vosevi und Digoxin kann
Erwartung: zu einem Anstieg der↔ Sofosbuvir Konzentration von Digoxin↔ Voxilaprevir führen. Vorsicht ist geboten
Digoxin (0,25-mg- Auswirkungen auf die Velpatasvir- und es wird eine
Einzeldosis)e + Velpatasvir Exposition nicht untersucht Überwachung der(100-mg-Einzeldosis) Erwartung: therapeutischen Konzentration↔ Velpatasvir von Digoxin empfohlen.(Hemmung von P-gp) Beobachtet:
Digoxin ↑ ↑1,88 1,34(1,71; (1,13;2,08) 1,60)
ANTIKOAGULANZIEN
Dabigatranetexilat (75-mg- Auswirkungen auf die Sofosbuvir-, Vosevi zusammen mit
Einzeldosis) + Sofosbuvir/ Velpatasvir- und Voxilaprevir- Dabigatranetexilat ist
Velpatasvir/Voxilaprevir Konzentrationen nicht untersucht. kontraindiziert (siehe(400/100/100-mg- Erwartung: Abschnitt 4.3).
Einzeldosis) + Voxilaprevir ↔ Sofosbuvir(100-mg-Einzeldosis)f ↔ Velpatasvir↔ Voxilaprevir(Hemmung von P-gp) Beobachtet:
Dabigatran ↑ ↑2,87 2,61(2,61; (2,41;3,15) 2,82)
Edoxaban Wechselwirkungen nicht untersucht. Die gleichzeitige Anwendung
Erwartung: von Vosevi und Edoxaban(Hemmung von OATP1B1) ↑ Edoxaban (aktiver Metabolit) wird nicht empfohlen. Sollte↔ Sofosbuvir ein direkter Xa-Inhibitor als↔ Velpatasvir notwendig erachtet werden,↔ Voxilaprevir können Apixaban oder
Rivaroxaban in Betrachtgezogen werden.
Vitamin-K-Antagonisten Wechselwirkungen nicht untersucht. Eine engmaschige
Überwachung des INR-Werts(Veränderungen der wird bei der gleichzeitigen
Leberfunktionen während Anwendung von Vosevi mitder Behandlung mit Vosevi) allen Vitamin-K-Antagonistenempfohlen.
ANTIKONVULSIVA
Phenytoin Wechselwirkungen nicht untersucht. Die Anwendung von Vosevi
Phenobarbital Erwartung: mit Phenobarbital und↓ Sofosbuvir Phenytoin ist kontraindiziert(Induktion von P-gp und ↓ Velpatasvir (siehe Abschnitt 4.3).
CYP) ↓ Voxilaprevir
Auswirkungen auf die
Arzneimittel nach Wirkstoffkonzentration.therapeutischer Mittleres Verhältnis Empfehlung hinsichtlich der
Anwendung/Möglicher (90 %-Konfidenzintervall)a,b gleichzeitigen Anwendung
Interaktionsmechanismus Wirkstoff Cmax AUC Cmin mit Vosevi
Carbamazepin Wechselwirkungen nicht untersucht. Vosevi zusammen mit
Erwartung: Carbamazepin ist(Induktion von P-gp und ↓ Velpatasvir kontraindiziert (siehe
CYP) ↓ Voxilaprevir Abschnitt 4.3).
Beobachtet:
Sofosbuvir ↓ ↓0,52 0,52(0,43; (0,46;0,62) 0,59)
ANTIMYKOTIKA
Ketoconazol Wechselwirkungen wurden nur mit Es ist keine Dosisanpassung
Velpatasvir untersucht von Vosevi oder Ketoconazol(Hemmung von P-gp und Erwartung: erforderlich.
CYP3A) ↔ Sofosbuvir↑ Voxilaprevir
Ketoconazol (200 mg Auswirkungen auf die Ketoconazol-zweimal täglich) + Exposition nicht untersucht.
Velpatasvir Erwartung:(100-mg-Einzeldosis)f ↔ Ketoconazol
Beobachtet:
Itraconazold Velpatasvir ↑ ↑
Posaconazold 1,29 1,71
Isavuconazold (1,02; (1,35;1,64) 2,18)(Hemmung von P-gp und
CYP3A)
Voriconazol Wechselwirkungen wurden nur mit Es ist keine Dosisanpassung
Voxilaprevir untersucht. von Vosevi oder Voriconazol(CYP3A-Hemmung) Erwartung: erforderlich.
↔ Sofosbuvir↑ Velpatasvir
Voriconazol (200 mg Beobachtet:zweimal täglich) + Voxilaprevir ↔ ↑
Voxilaprevir (100-mg- 1,84
Einzeldosis)f (1,66;2,03)
Auswirkungen auf die
Arzneimittel nach Wirkstoffkonzentration.therapeutischer Mittleres Verhältnis Empfehlung hinsichtlich der
Anwendung/Möglicher (90 %-Konfidenzintervall)a,b gleichzeitigen Anwendung
Interaktionsmechanismus Wirkstoff Cmax AUC Cmin mit Vosevi
ANTIMYKOBAKTERIELLE WIRKSTOFFE
Rifampicin (Einzeldosis) Wechselwirkungen wurden nur mit Die Anwendung von Vosevi
Velpatasvir und Voxilaprevir untersucht. mit Rifampicin ist(Hemmung von OATP1B) kontraindiziert (siehe
Erwartung: Abschnitt 4.3).↔ Rifampicin↔ Sofosbuvir
Rifampicin (600-mg- Beobachtet:
Einzeldosis) + Velpatasvir Velpatasvir ↑ ↑(100-mg-Einzeldosis)f 1,28 1,46(1,05; (1,17;1,56) 1,83)
Rifampicin (600-mg- Voxilaprevir ↑ ↑
Einzeldosis) + Voxilaprevir 11,10 7,91(100-mg-Einzeldosis)f (8,23; (6,20;14,98) 10,09)
Rifampicin (Mehrfachdosis) Auswirkungen auf die Rifampicin-
Exposition nicht untersucht.(Induktion von P-gp und
CYP) Erwartung:
↔ Rifampicin
Rifampicin (600 mg einmal Beobachtet:täglich) + Sofosbuvir Sofosbuvir ↓ ↓(400-mg-Einzeldosis)f 0,23 0,28(0,19; (0,24;0,29) 0,32)
Rifampicin (600 mg einmal Velpatasvir ↓ ↓täglich) + Velpatasvir 0,29 0,18(100-mg Einzeldosis)f (0,23; (0,15;0,37) 0,22)
Rifampicin (600 mg einmal Voxilaprevir ↔ ↓täglich) + Voxilaprevir 0,27(100-mg-Einzeldosis)f (0,23;0,31)
Rifabutin Wechselwirkungen nicht untersucht. Vosevi zusammen mit
Erwartung: Rifabutin (siehe Abschnitt 4.3)↓ Velpatasvir ist kontraindiziert.
↓ Voxilaprevir(Induktion von P-gp und Beobachtet:
CYP) Sofosbuvir ↓ ↓0,64 0,76(0,53; (0,63;0,77) 0,91)
Rifapentin Wechselwirkungen nicht untersucht. Die gleichzeitige Anwendung
Erwartung: von Vosevi mit Rifapentin(Induktion von P-gp und ↓ Sofosbuvir wird nicht empfohlen (siehe
CYP) ↓ Velpatasvir Abschnitt 4.4).
↓ Voxilaprevir
Auswirkungen auf die
Arzneimittel nach Wirkstoffkonzentration.therapeutischer Mittleres Verhältnis Empfehlung hinsichtlich der
Anwendung/Möglicher (90 %-Konfidenzintervall)a,b gleichzeitigen Anwendung
Interaktionsmechanismus Wirkstoff Cmax AUC Cmin mit Vosevi
ANTIVIRALE MITTEL GEGEN HIV: REVERSE-TRANSKRIPTASE-INHIBITOREN
Tenofovirdisoproxilfumarat Es wurde nachgewiesen, dass Vosevi die Tenofovir-Exposition erhöht (P-gp-
Inhibition). Die Tenofovir-Exposition (AUC und Cmax) war während der(Hemmung von P-gp) gleichzeitigen Behandlung mit Vosevi und Darunavir + Ritonavir +
Tenofovirdisoproxilfumarat/Emtricitabin um etwa 40 % höher.
Patienten, die gleichzeitig Tenofovirdisoproxilfumarat und Vosevi erhalten,sollten auf mit Tenofovirdisoproxilfumarat assoziierte Nebenwirkungenüberwacht werden. Für Empfehlungen zur Überwachung der Nierenfunktionsiehe Fachinformationen des Arzneimittels, das Tenofovirdisoproxilfumaratenthält (siehe Abschnitt 4.4).
Efavirenz/Emtricitabin/ Wechselwirkungen wurden nur mit Die gleichzeitige Anwendung
Tenofovirdisoproxilfumarat Sofosbuvir/Velpatasvir untersucht von Vosevi mit(600/200/300 mg einmal Erwartung: Efavirenz/Emtricitabin/täglich)g + Sofosbuvir/ ↓ Voxilaprevir Tenofovirdisoproxilfumarat
Velpatasvir (400/100 mg Beobachtet: wird nicht empfohlen (sieheeinmal täglich)f, h Efavirenz ↔ ↔ ↔ Abschnitt 4.4).
Sofosbuvir ↑ ↔(Induktion von CYP) 1,38(1,14;1,67)
Velpatasvir ↓ ↓ ↓0,53 0,47 0,43(0,43; (0,39; (0,36;0,64) 0,57) 0,52)
Emtricitabin/Rilpivirin/ Beobachtet: Es ist keine Dosisanpassung
Tenofoviralafenamid Rilpivirin ↔ ↔ ↔ von Vosevi oder(200/25/25 mg einmal Sofosbuvir ↔ ↔ Emtricitabin/Rilpivirin/täglich)i + Velpatasvir ↔ ↔ ↔ Tenofoviralafenamid
Sofosbuvir/Velpatasvir/ Voxilaprevir ↔ ↔ ↔ erforderlich.
Voxilaprevir(400/100/100 mg einmaltäglich) + Voxilaprevir(100 mg einmal täglich)f
ANTIVIRALE MITTEL GEGEN HIV: HIV-PROTEASEINHIBITOREN
Atazanavir, geboostert Auswirkungen auf die Atazanavir- und Es ist zu erwarten, dass diedurch Ritonavir (300 + Ritonavir-Exposition nicht untersucht. gleichzeitige Anwendung von100-mg-Einzeldosis) + Vosevi mit Atazanavir zu
Sofosbuvir/ Erwartung: einer erhöhten Konzentration
Velpatasvir/Voxilaprevir ↔ Atazanavir von Voxilaprevir führt. Eine(400/100/100-mg- ↔ Ritonavir gleichzeitige Anwendung von
Einzeldosis)f Beobachtet: Vosevi mit Atazanavir-
Sofosbuvir ↑ ↑ haltigen Therapien wird nicht(Hemmung von OATP1B, 1,29 1,40 empfohlen.
P-gp und CYP3A) (1,09; (1,25;1,52) 1,57)
Velpatasvir ↑ ↑1,29 1,93(1,07; (1,58;1,56) 2,36)
Voxilaprevir ↑ ↑4,42 4,31(3,65; (3,76;5,35) 4,93)
Auswirkungen auf die
Arzneimittel nach Wirkstoffkonzentration.therapeutischer Mittleres Verhältnis Empfehlung hinsichtlich der
Anwendung/Möglicher (90 %-Konfidenzintervall)a,b gleichzeitigen Anwendung
Interaktionsmechanismus Wirkstoff Cmax AUC Cmin mit Vosevi
Darunavir, geboostert Beobachtet: Es ist keine Dosisanpassungdurch Ritonavir (800 + Darunavir ↔ ↔ ↓ von Vosevi, Darunavir100 mg einmal täglich) + 0,66 (geboostert durch Ritonavir)
Emtricitabin/ (0,58; oder Emtricitabin/
Tenofovirdisoproxilfumarat 0,74) Tenofovirdisoproxilfumarat(200/300 mg einmal täglich)j Ritonavir ↑ ↑ ↔ erforderlich.+ Sofosbuvir/Velpatasvir/ 1,60 1,45
Voxilaprevir (1,47; (1,35;(400/100/100 mg einmal 1,75) 1,57)täglich) + Voxilaprevir Sofosbuvir ↓ ↔(100 mg einmal täglich)f 0,70(0,62;(Hemmung von OATP1B, 0,78)
P-gp und CYP3A) Velpatasvir ↔ ↔ ↔
Voxilaprevir ↑ ↑ ↑1,72 2,43 4,00(1,51; (2,15; (3,44;1,97) 2,75) 4,65)
Lopinavir Wechselwirkungen nicht untersucht. Eine gleichzeitige Anwendung
Erwartung: von Vosevi mit Lopinavir-(Hemmung von OATP1B) ↔ Lopinavir haltigen Therapien wird nicht↔ Sofosbuvir empfohlen.↔ Velpatasvir↑ Voxilaprevir
ANTIVIRALE MITTEL GEGEN HIV: INTEGRASEINHIBITOREN
Raltegravir (400 mg Wechselwirkungen wurden nur mit Es ist keine Dosisanpassungzweimal täglich)k Sofosbuvir/Velpatasvir untersucht von Vosevi, Raltegravir oder+ Emtricitabin/ Erwartung: Emtricitabin/
Tenofovirdisoproxilfumarat ↔ Voxilaprevir Tenofovirdisoproxilfumarat(200/300 mg einmal täglich)j Beobachtet: erforderlich.+ Raltegravir ↔ ↔ ↓
Sofosbuvir/Velpatasvir 0,79(400/100 mg einmal (0,42;täglich)f, h 1,48)
Sofosbuvir ↔ ↔
Velpatasvir ↔ ↔ ↔
Auswirkungen auf die
Arzneimittel nach Wirkstoffkonzentration.therapeutischer Mittleres Verhältnis Empfehlung hinsichtlich der
Anwendung/Möglicher (90 %-Konfidenzintervall)a,b gleichzeitigen Anwendung
Interaktionsmechanismus Wirkstoff Cmax AUC Cmin mit Vosevi
Elvitegravir/Cobicistat/ Beobachtet: Es ist keine Dosisanpassung
Emtricitabin/ Elvitegravir ↔ ↔ ↑ von Vosevi oder
Tenofoviralafenamidfumarat 1,32 Elvitegravir/Cobicistat/(150/150/200/10 mg einmal (1,17; Emtricitabin/täglich)l + Sofosbuvir/ 1,49) Tenofoviralafenamidfumarat
Velpatasvir/Voxilaprevir Cobicistat ↔ ↑ ↑ erforderlich.(400/100/100 mg einmal 1,50 3,50täglich) + Voxilaprevir (1,44; (3,01;(100 mg einmal täglich)f 1,58) 4,07)
Tenofovir ↓ ↔(Hemmung von OATP1B, 0,79
P-gp/BCRP und CYP3A) (0,68;0,92)
Sofosbuvir ↑ ↔1,27(1,09;1,48)
Velpatasvir ↔ ↔ ↑1,46(1,30;1,64)
Voxilaprevir ↑ ↑ ↑1,92 2,71 4,50(1,63; (2,30; (3,68;2,26) 3,19) 5,50)
Dolutegravir (50 mg einmal Wechselwirkungen wurden nur mit Es ist keine Dosisanpassungtäglich) + Sofosbuvir/ Sofosbuvir/Velpatasvir untersucht von Vosevi oder Dolutegravir
Velpatasvir (400/100 mg Erwartung: erforderlich.einmal täglich)h ↔ Voxilaprevir
Beobachtet: ↔ ↔ ↔
Dolutegravir
Sofosbuvir ↔ ↔
Velpatasvir ↔ ↔ ↔
PFLANZLICHE ARZNEIMITTEL
Johanniskraut Wechselwirkungen nicht untersucht. Die Anwendung von Vosevi
Erwartung: zusammen mit Johanniskraut(Induktion von P-gp und ↓ Sofosbuvir ist kontraindiziert (siehe
CYP) ↓ Velpatasvir Abschnitt 4.3).
↓ Voxilaprevir
Auswirkungen auf die
Arzneimittel nach Wirkstoffkonzentration.therapeutischer Mittleres Verhältnis Empfehlung hinsichtlich der
Anwendung/Möglicher (90 %-Konfidenzintervall)a,b gleichzeitigen Anwendung
Interaktionsmechanismus Wirkstoff Cmax AUC Cmin mit Vosevi
HMG-CoA-REDUKTASE-INHIBITOREN
Atorvastatin Wechselwirkungen wurden nur mit Die gleichzeitige Anwendung
Sofosbuvir/Velpatasvir untersucht. von Atorvastatin mit Vosevi
Erwartung: ist in einer Dosis möglich, die↔ Voxilaprevir Atorvastatin 20 mg nicht
Atorvastatin (40-mg- Beobachtet: übersteigt.
Einzeldosis) + Atorvastatin ↑ ↑
Sofosbuvir/Velpatasvir 1,7 1,5(400/100 mg einmal täglich)f (1,5; (1,5;1,9) 1,6)
Rosuvastatin Auswirkungen auf Sofosbuvir, Velpatasvir Vosevi zusammen mitund Voxilaprevir nicht untersucht. Rosuvastatin ist
Erwartung: kontraindiziert (siehe↔ Sofosbuvir Abschnitt 4.3).↔ Velpatasvir↔ Voxilaprevir
Rosuvastatin (10-mg- Beobachtet:
Einzeldosis) + Sofosbuvir/ Rosuvastatin ↑ ↑
Velpatasvir/Voxilaprevir 18,9 7,4(400/100/100 mg einmal (16,2; (6,7;täglich) + Voxilaprevir 22,0) 8,2)(100 mg einmal täglich)f(Hemmung von OATP1Bund BCRP)
Pravastatin Auswirkungen auf Sofosbuvir, Velpatasvir Die gleichzeitige Anwendungund Voxilaprevir nicht untersucht. von Pravastatin mit Vosevi ist
Erwartung: in einer Dosis möglich, die↔ Sofosbuvir Pravastatin 40 mg nicht↔ Velpatasvir übersteigt.↔ Voxilaprevir
Pravastatin (40 mg- Beobachtet:
Einzeldosis) + Pravastatin ↑ ↑
Sofosbuvir/Velpatasvir/ 1,89 2,16
Voxilaprevir (1,53; (1,79;(400/100/100 mg einmal 2,34) 2,60)täglich) + Voxilaprevir(100 mg einmal täglich)f(Hemmung von OATP1B)
Andere Statine Auswirkungen auf Fluvastatin, Lovastatin, Wechselwirkungen mit
Pitavastatin und Simvastatin nicht anderen HMG-CoA-(Hemmung von OATP1B) untersucht. Reduktase-Inhibitoren könnennicht ausgeschlossen werden.
Die gleichzeitige Anwendungmit Vosevi wird nichtempfohlen.
Auswirkungen auf die
Arzneimittel nach Wirkstoffkonzentration.therapeutischer Mittleres Verhältnis Empfehlung hinsichtlich der
Anwendung/Möglicher (90 %-Konfidenzintervall)a,b gleichzeitigen Anwendung
Interaktionsmechanismus Wirkstoff Cmax AUC Cmin mit Vosevi
NARKOTISCHE ANALGETIKA
Methadon Wechselwirkungen wurden nur mit Es ist keine Dosisanpassung
Sofosbuvir untersucht von Vosevi oder Methadon
Erwartung: erforderlich.↔ Velpatasvir↔ Voxilaprevir
Methadon Beobachtet:(Methadon- R-Methadon ↔ ↔ ↔
Erhaltungstherapie [30 bis S-Methadon ↔ ↔ ↔130 mg täglich]) + Sofosbuvir ↔ ↑
Sofosbuvir (400 mg einmal 1,30täglich)f (1,00;1,69)
IMMUNSUPPRESSIVA
Ciclosporin Beobachtet: Die gleichzeitige Anwendung(600-mg-Einzeldosis)f + Ciclosporin ↔ ↔ von Vosevi mit Ciclosporin
Sofosbuvir (400-mg- wird nicht empfohlen (siehe
Einzeldosis)e Sofosbuvir ↑ ↑ Abschnitt 4.4).2,54 4,53(Hemmung von OATP1B (1,87; (3,26;oder P-gp oder BCRP) 3,45) 6,30)
Ciclosporin Ciclosporin ↔ ↓(600-mg-Einzeldosis)e + 0,88
Velpatasvir (100-mg- (0,78;
Einzeldosis)f 1,0)
Velpatasvir ↑ ↑1,56 2,03(1,22; (1,51;2,01) 2,71)
Ciclosporin Ciclosporin ↔ ↔(600-mg-Einzeldosis)e + Voxilaprevir ↑ ↑
Voxilaprevir (100-mg- 19,0 9,4
Einzeldosis)f (14,1; (7,4;25,6) 12,0)
Tacrolimus Auswirkungen auf die Velpatasvir- oder Es ist keine Dosisanpassung
Voxilaprevir-Exposition nicht untersucht. von Vosevi oder Tacrolimus
Erwartung: bei der Einleitung der↔ Velpatasvir gleichzeitigen Anwendung↔ Voxilaprevir erforderlich. Danach kann eine
Tacrolimus Beobachtet: engmaschige Überwachung(5-mg-Einzeldosis)e + Tacrolimus ↓ ↑ und eine mögliche
Sofosbuvir (400-mg- 0,73 1,09 Dosisanpassung von
Einzeldosis)f (0,59; (0,84; Tacrolimus erforderlich sein.
0,90) 1,40)
Sofosbuvir ↓ ↑0,97 1,13(0,65; (0,81;1,43) 1,57)
Auswirkungen auf die
Arzneimittel nach Wirkstoffkonzentration.therapeutischer Mittleres Verhältnis Empfehlung hinsichtlich der
Anwendung/Möglicher (90 %-Konfidenzintervall)a,b gleichzeitigen Anwendung
Interaktionsmechanismus Wirkstoff Cmax AUC Cmin mit Vosevi
HORMONELLE KONTRAZEPTIVA
Orales Norgestimat/Ethinyl- Beobachtet: Vosevi zusammen mitestradiol (Norgestimat Norelgestromin ↔ ↔ ↔ Ethinylestradiol-haltigen0,180 mg/ Norgestrel ↔ ↔ ↔ Arzneimitteln ist0,215 mg/0,25 mg/ Ethinylestradiol ↔ ↔ ↔ kontraindiziert (siehe
Ethinylestradiol 0,025 mg) + Abschnitt 4.3). Alternative
Sofosbuvir/Velpatasvir/ Verhütungsmethoden (z. B.
Voxilaprevir ausschließlich Progesteron-(400/100/100 mg einmal haltige Verhütungsmittel odertäglich) + Voxilaprevir nicht-hormonelle Methoden)(100 mg einmal täglich)f sollten in Betracht gezogenwerden.
STIMULANTIEN
Modafinil Wechselwirkungen nicht untersucht. Die gleichzeitige Anwendung
Erwartung: von Vosevi mit Modafinil(Induktion von P-gp und ↔ Modafinil wird nicht empfohlen (siehe
CYP) ↓ Sofosbuvir Abschnitt 4.4).
↓ Velpatasvir↓ Voxilaprevir
a. Mittleres Verhältnis (90-%-KI) der pharmakokinetischen Parameter der Wirkstoffe, die gleichzeitig mit den zuuntersuchenden Wirkstoffen (ein Wirkstoff allein oder beide in Kombination) angewendet wurden. Kein Effekt = 1,00.
b. Alle Wechselwirkungsstudien wurden an gesunden Probanden durchgeführt.
c. Bereich, unterhalb dem keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen auftreten: 70 %.
d. Dies sind Arzneimittel innerhalb einer Klasse, in der ähnliche Wechselwirkungen vorhergesagt werden konnten.
e. Bioäquivalenz-/Äquivalenzbereich: 80-125 %.
f. Bereich, in dem keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen auftreten: 70-143 %.g. Angewendet als Efavirenz, Emtricitabin und Tenofovir DF in Fixdosiskombination.h. Angewendet als Sofosbuvir, Velpatasvir in Fixdosiskombination.i. Angewendet als Emtricitabin, Rilpivirin und Tenofoviralafenamid in Fixdosiskombination.j. Angewendet als Emtricitabin, Tenofovirdisoproxilfumarat in Fixdosiskombination.k. Bereich, in dem keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen auftreten: 50-200 %.l. Angewendet als Elvitegravir, Cobicistat, Emtricitabin und Tenofoviralafenamid in Fixdosiskombination.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
SchwangerschaftBisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen (weniger als 300 Schwangerschaftsausgänge)mit der Anwendung von Sofosbuvir, Velpatasvir, Voxilaprevir oder Vosevi bei Schwangeren vor.
SofosbuvirTierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche
Wirkungen in Bezug auf eine Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt 5.3).
Es war jedoch nicht möglich, die bei der Ratte erreichten Bereiche der Sofosbuvir-Exposition im
Verhältnis zur menschlichen Exposition bei der empfohlenen klinischen Dosis genau abzuschätzen(siehe Abschnitt 5.3).
VelpatasvirIn tierexperimentellen Studien wurden Hinweise auf eine mögliche Reproduktionstoxizität gesehen(siehe Abschnitt 5.3).
VoxilaprevirTierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche
Wirkungen in Bezug auf eine Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt 5.3).
Aus Vorsichtsgründen wird Vosevi während der Schwangerschaft nicht empfohlen.
StillzeitEs ist nicht bekannt, ob Sofosbuvir, Metabolite von Sofosbuvir, Velpatasvir oder Voxilaprevir in die
Muttermilch übergehen.
Die zur Verfügung stehenden pharmakokinetischen Daten von Tieren zeigten, dass Velpatasvir und
Metabolite von Sofosbuvir in die Milch übergehen. Bei der Verabreichung an laktierende Rattenwurde Voxilaprevir im Plasma der gesäugten Jungtiere nachgewiesen.
Ein Risiko für das Neugeborene/Kind kann nicht ausgeschlossen werden. Daher soll Vosevi währendder Stillzeit nicht angewendet werden.
FertilitätEs liegen keine Daten zur Wirkung von Vosevi auf die Fertilität beim Menschen vor.
Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf schädliche Wirkungen von Sofosbuvir,
Velpatasvir oder Voxilaprevir auf die Fertilität.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
MaschinenVosevi hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die
Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Zusammenfassung zum Sicherheitsprofil
In klinischen Phase-2- und -3-Studien betrug der Anteil der Patienten, die die Behandlung aufgrundvon Nebenwirkungen dauerhaft absetzten, 0,1 % für Patienten, die
Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir für 8 Wochen erhielten. In den pivotalen klinischen
Phase-2- und -3-Studien setzte keiner der Patienten, die Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir für12 Wochen erhielten, die Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen dauerhaft ab.
Tabellarische Zusammenfassung der NebenwirkungenDie Beurteilung der Nebenwirkungen von Vosevi beruht auf Sicherheitsdaten aus klinischen Studienund Erfahrungen nach der Markteinführung. Alle Nebenwirkungen sind in Tabelle 3 aufgeführt. Die
Nebenwirkungen sind im Folgenden nach Systemorganklasse und Häufigkeit aufgelistet. Die
Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100 bis < 1/10); gelegentlich(≥ 1/1.000 bis < 1/100); selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1000) oder sehr selten (< 1/10.000).
Tabelle 3: Unter Vosevi festgestellte Nebenwirkungen
Häufigkeit Nebenwirkung
Erkrankungen des Nervensystems:Sehr häufig Kopfschmerzen
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:Sehr häufig Diarrhoe, Übelkeit
Häufig Abdominale Schmerzen, verminderter Appetit, Erbrechen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:Häufig Hautausschlag
Gelegentlich Angioödema
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:Häufig Myalgie
Gelegentlich Muskelspasmen
Laborwertveränderungen:Häufig Gesamtbilirubin erhöht
a. Nebenwirkung wurde im Rahmen der Überwachung nach der Markteinführung Sofosbuvir-/Velpatasvir-haltiger
Arzneimittel gemeldet
Beschreibung ausgewählter NebenwirkungenHerzrhythmusstörungenFälle von schwerer Bradykardie und Herzblock wurden bei der Anwendung von Sofosbuvirenthaltenden Behandlungsregimen in Kombination mit Amiodaron und/oder anderen Herzfrequenzsenkenden Arzneimitteln beobachtet (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5).
Erkrankungen der HautHäufigkeit nicht bekannt: Stevens-Johnson-Syndrom
LaboranomalienGesamtbilirubinIn den Phase-3-Studien wurde aufgrund der Hemmung von OATP1B1 und OATP1B3 durch
Voxilaprevir eine Erhöhung des Gesamtbilirubins um weniger oder gleich des 1,5-Fachen der oberen
Normgrenze bei 4 % der Patienten ohne Zirrhose und bei 10 % der Patienten mit kompensierter
Zirrhose beobachtet. Die Gesamtbilirubinwerte fielen nach Abschluss der Behandlung mit Vosevi ab.
Patienten mit NierenfunktionsstörungDie Sicherheit von Sofosbuvir in einer Fixdosiskombination mit entweder Ledipasvir oder Velpatasvirwurde bei 154 dialysepflichtigen Patienten mit ESRD untersucht (Studie 4062 und Studie 4063). Indiesem Rahmen ist die Exposition gegenüber dem Sofosbuvir-Metaboliten GS-331007 um das 20-
Fache erhöht und übersteigt die Konzentrationen, bei denen in präklinischen Studien Nebenwirkungenbeobachtet wurden. In diesem begrenzten klinischen Sicherheitsdatensatz war das Auftretenunerwünschter Ereignisse und Todesfälle nicht deutlich höher als der erwartete Wert bei ESRD-
Patienten.
Kinder und JugendlicheDie Sicherheitsbewertung von Vosevi bei Kindern und Jugendlichen ab einem Alter von 12 Jahrenbasiert auf Daten von 21 DAA-naiven Patienten mit einer HCV-Infektion des Genotyps 1, 2, 3 oder 4(ohne Zirrhose), die in einer offenen klinischen Phase-2-Studie (Studie 1175) für 8 Wochen mit
Vosevi behandelt wurden. Die beobachteten Nebenwirkungen entsprachen denen, die in klinischen
Studien zu Vosevi bei Erwachsenen beobachtet wurden.
Meldung des Verdachts auf NebenwirkungenDie Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sieermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung überdas in Anhang V aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Die höchsten dokumentierten Dosen von Sofosbuvir, Velpatasvir und Voxilaprevir waren Einzeldosenvon jeweils 1.200 mg, 500 mg und 900 mg. In Studien mit gesunden erwachsenen Probanden mit
Sofosbuvir und Velpatasvir wurden bei diesen Dosisstufen keine nachteiligen Wirkungen beobachtetund die unerwünschten Ereignisse waren in Häufigkeit und Schweregrad mit denen vergleichbar, diein den Placebogruppen beobachtet wurden. Die häufigsten Nebenwirkungen bei Patienten, die
Voxilaprevir 900 mg erhielten, waren Diarrhoe (34 %), Übelkeit (17 %) und Kopfschmerzen (9 %).
Es gibt kein spezifisches Antidot bei einer Überdosierung mit Vosevi. Bei einer Überdosierung mussder Patient auf Anzeichen einer Toxizität hin überwacht werden. Die Behandlung einer Überdosierungmit Vosevi umfasst allgemeine unterstützende Maßnahmen einschließlich der Überwachung der
Vitalzeichen sowie die Beobachtung des klinischen Status des Patienten. Der zirkulierende
Hauptmetabolit von Sofosbuvir, GS-331007, kann mittels Hämodialyse mit einem
Extraktionsverhältnis von 53 % effizient entfernt werden. Hämodialyse führt wahrscheinlich nicht zueiner signifikanten Entfernung von Velpatasvir oder Voxilaprevir, da Velpatasvir und Voxilaprevir inhohem Maß an Plasmaproteine gebunden sind.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antivirale Mittel zur systemischen Anwendung; Direkt wirkendeantivirale Mittel, ATC-Code: J05AP56
WirkmechanismusSofosbuvir ist ein pangenotypischer Inhibitor der RNA-abhängigen RNA-Polymerase NS5B des HCV,die für die Virusreplikation erforderlich ist. Sofosbuvir ist ein Nukleotid-Prodrug, das nachintrazellulärer Metabolisierung das pharmakologisch wirksame Uridin-Analogon-Triphosphat(GS-461203) bildet. GS-461203 wird mittels der NS5B-Polymerase in die HCV-RNA eingebaut undführt zum Kettenabbruch. In einem biochemischen Test hemmte GS-461203 die Aktivität derrekombinanten NS5B-Polymerase der HCV-Genotypen 1b, 2a, 3a und 4a. GS-461203 ist weder ein
Inhibitor der humanen DNA- oder RNA-Polymerasen noch der mitochondrialen RNA-Polymerase.
Velpatasvir ist ein pangenotypischer HCV-Inhibitor, der auf das HCV-NS5A-Protein gerichtet ist, dasfür die virale Replikation erforderlich ist.
Voxilaprevir ist ein pangenotypischer Inhibitor der NS3/4A-Protease des HCV. Voxilaprevir wirkt alsnicht-kovalenter, reversibler Inhibitor der NS3/4A-Protease.
Antivirale AktivitätDie 50 % effektiven Konzentrationswerte (EC50) von Sofosbuvir, Velpatasvir und Voxilaprevir gegenungekürzte oder chimäre Replikons, die für die NS5B-, NS5A- und NS3-Proteasesequenzen aus
Laborstämmen kodieren, sind in Tabelle 4 aufgeführt. Die EC50-Werte von Sofosbuvir, Velpatasvirund Voxilaprevir gegen klinische Isolate sind in Tabelle 5 aufgeführt.
Tabelle 4: Aktivität von Sofosbuvir, Velpatasvir und Voxilaprevir gegen ungekürzte oderchimäre Labor-Replikons
Replikon-Genotyp Sofosbuvir EC50, nMa Velpatasvir EC50, nMa Voxilaprevir EC50, nMa1a 40 0,014 3,9e1b 110 0,016 3,3e2a 50 0,005-0,016c 3,7-4,5e2b 15b 0,002-0,006c 1,8-6,6f3a 50 0,004 6,1f4a 40 0,009 2,9e4d 33 0,004 3,2e5a 15b 0,021-0,054d 1,9f6a 14-25b 0,006-0,009 3,0-4,0e6e NA 0,130d 0,33f6n NA NA 2,9f
NA = nicht verfügbar.
a. Mittlerer Wert von mehreren Experimenten mit demselben Labor-Replikon.
b. Stabile chimäre 1b-Replikons, die NS5B-Gene der Genotypen 2b, 5a oder 6a trugen, verwendet.
c. Daten von verschiedenen Stämmen der ungekürzten NS5A-Replikons oder chimären NS5A-Replikons, die ungekürzte
NS5A-Gene mit L31- oder M31-Polymorphismen tragen.
d. Daten von einem chimären NS5A-Replikon, das die NS5A-Aminosäuren 9-184 trägt.
e. Stabile Zelllinien, die Renilla-Luciferase-kodierende Replikons exprimieren.
f. Daten, die mit transient transfizierten Replikons gewonnen wurden.
Tabelle 5: Aktivität von Sofosbuvir, Velpatasvir und Voxilaprevir gegen transiente Replikonsaus klinischen Isolaten, die NS5A-, NS5B- oder NS3-Protease enthalten
Replikon Replikons aus klinischen Replikons aus klinischen Replikons aus klinischen
Genotyp Isolaten, die NS5B Isolaten, die NS5A enthalten Isolaten, die die NS3-enthalten Protease enthalten
Anzahl Mittlerer Anzahl Mittlerer Anzahl Mittlererder Sofosbuvir- der Velpatasvir- der Voxilaprevir-klinischen EC50, nM klinischen EC50, nM klinischen EC50, nM
Isolate (Bereich) Isolate (Bereich) Isolate (Bereich)1a 67 62 23 0,019 58 0,59(29-128) (0,011-0,078) (0,14-19,16)1b 29 102 34 0,012 29 0,50(45-170) (0,005-0,500) (0,19-2,87)2a 1 28 8 0,011 18 2,8(0,006-0,364) (1,78-6,72)2b 14 30 16 0,002 43 2,1(14-81) (0,0003-0,007) (0,92-8,3)3a 106 81 38 0,005 32 6,3(24-181) (0,002-1,871) (1,3-21,48)4a NA NA 5 0,002 58 0,52(0,001-0,004) (0,12-1,7)4d NA NA 10 0,007 11 0,85(0,004-0,011) (0,41-1,1)4r NA NA 7 0,003 1 1,15(0,002-0,006) NA5a NA NA 42 0,005 16 1,8(0,001-0,019) (0,87-5,63)6a NA NA 26 0,007 15 2,7(0,0005-0,113) (0,23-7,35)6e NA NA 15 0,024 12 0,2(0,005-0,433) (0,12-0,43)
NA = nicht verfügbar
Die Zugabe von 40 % Humanserum hatte keine Auswirkungen auf die antivirale Aktivität von
Sofosbuvir gegen HCV, verminderte jedoch die antivirale Aktivität von Velpatasvir und Voxilaprevirgegen HCV-Replikons des Genotyps 1a um das 13- bzw. 6,8-Fache.
ResistenzIn ZellkulturFür Sofosbuvir wurde die NS5B-Substitution S282T in Replikons der Genotypen 1-6 selektiert undführte zu einer 2- bis 18-fach geringeren Empfindlichkeit gegenüber Sofosbuvir.
Für Velpatasvir traten in Replikons der Genotypen 1-6 die selektierten Resistenz-assoziierten
Substitutionen L31I/V und Y93H bei 2 oder mehr Genotypen auf. Die gezielte Mutagenese zu NS5A-
Resistenz assoziierten Varianten (RAVs) zeigte, dass folgende Substitutionen zu einer > 100-fachen
Senkung der Velpatasvir-Empfindlichkeit führten: M28G, A92K und Y93H/N/R/W in Genotyp 1a,
A92K in Genotyp 1b, C92T und Y93H/N in Genotyp 2b, Y93H in Genotyp 3 sowie L31V und
P32A/L/Q/R in Genotyp 6. Keine individuellen, in den Genotypen 2a, 4a oder 5a getesteten RAVsführten zu einer > 100-fachen Senkung der Velpatasvir-Empfindlichkeit.
Für Voxilaprevir traten in Replikons der Genotypen 1-6 die selektierten Resistenz-assoziierten
Substitutionen Q41H, A156V/T/L und D168E/H/Y bei 2 oder mehr Genotypen auf. Die gezielte
Mutagenese zu bekannten NS3-RAVs zeigte, dass folgende Substitutionen zu einer > 100-fachen
Senkung der Voxilaprevir-Empfindlichkeit führten: A156V, A156T oder A156L in Genotyp 1a, 1b,2a, 3a und 4. Keine individuellen, in den Genotypen 2b, 5a oder 6a getesteten Substitutionen führtenzu einer > 100-fachen Senkung der Voxilaprevir-Empfindlichkeit.
Sowohl für Velpatasvir als auch für Voxilaprevir zeigten Kombinationen von RAVs häufig stärkere
Reduktion der Empfindlichkeit als einzelne RAVs alleine.
Kreuzresistenz in ZellkulturVoxilaprevir ist in vitro aktiv gegen die meisten NS3-RAVs, die mit einer Resistenz gegen die erste
Generation der NS3/4A-Proteasehemmer einhergehen. Des Weiteren ist Velpatasvir in vitro aktivgegen die meisten NS5A-RAVs, die mit einer Resistenz gegen Ledipasvir und Daclatasvireinhergehen. Sofosbuvir, Velpatasvir und Voxilaprevir zeigten bei Substitutionen, die mit einer
Resistenz gegen andere Klassen von DAAs mit unterschiedlichen Wirkmechanismen assoziiert sind,uneingeschränkte Aktivität. So war z. B. Voxilaprevir uneingeschränkt aktiv gegen NS5A- und NS5B-
NI-RAVs.
In klinischen StudienStudien mit DAA-vorbehandelten erwachsenen PatientenVon den 263 mit einem NS5A-Hemmer vorbehandelten Patienten, die
Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir für 12 Wochen in der POLARIS-1-Studie erhielten (siehe
Tabelle 10), erreichten 7 von 263 (3 %) Patienten (2 mit Genotyp 1, 4 mit Genotyp 3 und 1 mit
Genotyp 4) kein anhaltendes virologisches Ansprechen (SVR12, sustained virologic response) undeigneten sich für eine Resistenzanalyse; bei 6 Patienten kam es zu einem Relaps und bei einem
Patienten zu einem virologischen Durchbruch, wobei die pharmakokinetischen Daten dieses Patientenkonsistent waren mit einer Nichtadhärenz. Beim Patienten mit Genotyp 1a und virologischem
Durchbruch entwickelte sich ein Virus mit den neu aufgetretenen NS5A-RAVs L31M und Y93H. Beieinem Patienten mit Genotyp 4d und Relaps entwickelte sich ein Virus mit NS5A RAV Y93H. Beiden anderen 5 Patienten mit Relaps wurden keine NS3-, NS5A- oder NS5B-Nukleosidinhibitoren(NI)-RAVs beobachtet.
Von den 182 mit DAA vorbehandelten Patienten, die Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir für12 Wochen in der POLARIS 4-Studie erhielten (siehe Tabelle 11), hatte einer der 182 (1 %) Patienteneinen Relaps und eignete sich für eine Resistenzanalyse. Es entwickelten sich keine NS3-, NS5A- oder
NS5B-NI-RAVs bei diesem Patienten mit einer Genotyp 1a HCV-Infektion.
Studien mit DAA-naiven erwachsenen PatientenIn der Behandlungsgruppe, die Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir für 8 Wochen in der POLARIS-2-
Studie erhielt (siehe Tabelle 12), waren insgesamt 21 von 501 (4 %) Patienten (16 mit Genotyp 1, 2mit Genotyp 2, 2 mit Genotyp 4 und 1 mit Genotyp 5) aufgrund eines Relaps für eine Resistenzanalysegeeignet. Von diesen 21 Patienten hatte ein Patient einen Virus mit neu aufgetretenen NS5A-RAVs
Q30R und L31M zum Zeitpunkt des Therapieversagens. Bei keinem dieser 21 Patienten entstandenzum Zeitpunkt des Therapieversagens NS3- und NS5B-NI-RAVs. In der Behandlungsgruppe, die
Sofosbuvir/Velpatasvir für 12 Wochen erhielt, waren insgesamt 3 von 440 (1 %) Patienten (2 mit
Genotyp 1, 1 mit Genotyp 4) aufgrund eines Relaps für eine Resistenzanalyse geeignet. Von diesen 3
Patienten hatte ein (33 %) Patient einen Virus mit neu aufgetretener NS5A-RAV-Y93N zum Zeitpunktdes Therapieversagens. Bei keinem dieser 3 Patienten entstanden NS3- und NS5B-NI-RAVs.
In der Behandlungsgruppe, die Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir für 8 Wochen in der POLARIS-3-
Studie erhielt (siehe Tabelle 14), waren 2 von 110 (2 %) Patienten (mit Genotyp 3) aufgrund eines
Relaps für eine Resistenzanalyse geeignet. Bei keinem dieser beiden Patienten entstanden NS3-,
NS5A- oder NS5B-NI-RAVs. In der Behandlungsgruppe, die Sofosbuvir/Velpatasvir für 12 Wochenerhielt, waren 2 von 109 (2 %) Patienten aufgrund von virologischem Versagen für eine
Resistenzanalyse geeignet. Beide Patienten hatten einen Virus mit neu aufgetretener
NS5A-RAV-Y93H zum Zeitpunkt des Therapieversagens. Bei keinem dieser beiden Patientenentstanden NS3- oder NS5B-NI-RAVs.
Auswirkung von mit Resistenz assoziierten HCV-Varianten zu Studienbeginn auf das
Behandlungsergebnis
Studien mit DAA-vorbehandelten erwachsenen PatientenEs wurden Analysen durchgeführt, um den Zusammenhang zwischen bereits bei Studienbeginnbestehenden NS3- und NS5A-RAVs und dem Behandlungsergebnis bei Patienten, die mit DAA-
Regimen vorbehandelt waren und Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir für 12 Wochen in den
POLARIS-1- und POLARIS-4-Studien erhielten, zu untersuchen. Diese sind in Tabelle 6 dargestellt.
Tabelle 6: SVR12 bei mit DAA-vorbehandelten Patienten mit oder ohne NS3- oder NS5A-RAVsbei Studienbeginn, nach Studie
Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir für 12 Wochen
POLARIS-1 (n = 260) POLARIS-4 (n = 179)
Keine NS3- oder NS5A-RAVs 98 % (42/43) 99 % (85/86)
Jegliche NS3- oder NS5A-RAV 97 % (199/205) 100 % (83/83)
Nur NS3 100 % (9/9) 100 % (39/39)
Nur NS5A 97 % (120/124) 100 % (40/40)
NS3 und NS5A 97 % (70/72) 100 % (4/4)
NS3- und NS5A-RAVs nicht bestimmta 100 % (12/12) 100 % (10/10)
a. Patienten mit fehlgeschlagener NS3- und/oder NS5A-Sequenzierung.
In der POLARIS-1-Studie wurde bei 18 von 19 (95 %) Patienten eine SVR12 erreicht, die zu
Studienbeginn NS5B-NI-RAVs aufwiesen, u. a. auch bei 2 Patienten, die bei Studienbeginn NS5B-NI-
RAV S282T und zusätzlich NS5A-RAVs aufwiesen. In der POLARIS-4-Studie hatten zu
Studienbeginn insgesamt 14 Patienten Viren mit NS5B-NI-RAVs - alle erreichten SVR12.
Studien mit DAA-naiven erwachsenen PatientenEs wurden Analysen durchgeführt, um den Zusammenhang zwischen bereits bei Studienbeginnbestehenden NS3- und NS5A-RAVs und dem Behandlungsergebnis bei Patienten zu untersuchen, dienicht mit DAA-Regimen vorbehandelt waren und Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir für 8 Wochenin der POLARIS-2- und POLARIS-3-Studie erhielten. Diese sind in Tabelle 7 dargestellt.
Tabelle 7: SVR12 bei DAA-naiven Patienten mit oder ohne NS3- bzw. NS5A-RAVs zu
Studienbeginn, nach Studie
Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir für 8 Wochen
POLARIS-2 POLARIS-3(n = 498) (n = 108)
Keine NS3- oder NS5A-RAV 98 % (224/229) 98 % (80/82)
Jegliche NS3- oder NS5A-RAV 94 % (234/250) 100 % (23/23)
Nur NS3 91 % (100/110) 100 % (2/2)
Nur NS5A 95 % (114/120) 100 % (20/20)
NS3 und NS5A 100 % (20/20) 100 % (1/1)
NS3- und NS5A-RAVs nicht bestimmta 100 % (19/19) 100 % (3/3)
a. Patienten mit fehlgeschlagener NS3- und/oder NS5A-Sequenzierung.
Die SVR12 wurde in der POLARIS-2-Studie bei allen 39 Patienten erreicht, die zu Studienbeginn
NS5B-NI-RAVs aufwiesen, sowie bei 2 von 3 (67 %) Patienten in der POLARIS-3-Studie. Die NS5B-
NI-RAV S282T wurde bei keinem der Patienten in den POLARIS-2- und POLARIS-3-Studienfestgestellt. Von den Patienten mit einer Infektion vom Genotyp 1a in der POLARIS-2-Studieerreichten 87 % (53/61) der Patienten mit Q80K/L/R-RAVs und 94 % (99/105) der Patienten ohne
Q80K/L/R-RAVs eine SVR12.
Studie mit Kindern und JugendlichenIn einer Phase-2-Studie wurden zu Studienbeginn NS3-, NS5A- und NS5B-Sequenzen von 21 Kindernund Jugendlichen im Alter von 12 bis unter 18 Jahren erhalten, die zuvor nicht mit DAA-Regimenbehandelt worden waren. Unter den 21 Patienten wurden zu Studienbeginn bei 1, 10 bzw. 3 Patienten
NS3-, NS5A- und/oder NS5B-NI-RAVs nachgewiesen. Nach 8-wöchiger Behandlung mit Voseviwurde die SVR12 bei allen 21 Patienten erreicht, einschließlich aller Patienten, die zu Studienbeginn
NS3-, NS5A- und/oder NSB5-NI-RAVs aufwiesen.
Klinische WirksamkeitDie Wirksamkeit von Vosevi (Sofosbuvir [SOF]/Velpatasvir [VEL]/Voxilaprevir [VOX]) wurde invier Phase-3-Studien mit Erwachsenen, zwei Studien mit DAA-vorbehandelten Patienten und zwei
Studien mit DAA-naiven Patienten mit HCV-Infektion vom Genotyp 1 bis 6 ohne Zirrhose oder mitkompensierter Zirrhose untersucht, wie in Tabelle 8 zusammengefasst. Demographische
Charakteristika und Werte zu Studienbeginn sind für alle Studien in Tabelle 9 aufgeführt.
Tabelle 8: Mit Vosevi durchgeführte Studien
Studie Patientengruppe Studienarme Zusätzliche Studiendetailsund -dauer (Anzahl derbehandelten Patienten)
Placebokontrollierte Studie, in der
Patienten mit GT1-Infektion
POLARIS-1 Mit NS5A-Inhibitor * SOF/VEL/VOX randomisiert im Verhältnis 1:1(randomisiert, vorbehandelte 12 Wochen (n = 263) SOF/VEL/VOX oder Placebo für
Patienten, GT1-6, mit Placebo 12 Wochen 12 Wochen zugewiesen wurden.doppelblind) *oder ohne Zirrhose (n = 152) Patienten mit GT2-6-Infektion wurdenausschließlich in die Gruppe mit
SOF/VEL/VOX für 12 Wochenaufgenommen.
Studie Patientengruppe Studienarme Zusätzliche Studiendetailsund -dauer (Anzahl derbehandelten Patienten)
Mit DAA Patienten mit GT1-3 Infektion wurdenvorbehandelte * SOF/VEL/VOX randomisiert im Verhältnis 1:1
POLARIS-4 Patienten (die keinen SOF/VEL/VOX oder SOF/VEL für(offen) NS5A-Inhibitor 12 Wochen (n = 182)erhalten haben), * SOF/VEL 12 Wochen 12 Wochen zugewiesen. Patienten mit(n = 151) GT4-6-Infektion wurden ausschließlich
GT1-6, mit oder ohne in die Gruppe mit SOF/VEL/VOX für
Zirrhose 12 Wochen aufgenommen.
Patienten mit GT1-4 wurdenrandomisiert im Verhältnis 1:1
DAA-naive Patienten, * SOF/VEL/VOX SOF/VEL/VOX für 8 Wochen oder
POLARIS-2 GT1, 2, 4, 5 oder 6, mit 8 Wochen (n = 501) SOF/VEL für 12 Wochen zugewiesen.(offen) oder ohne Zirrhose, * SOF/VEL 12 Wochen Patienten mit GT5-6-Infektion wurden
GT3 ohne Zirrhose (n = 440) ausschließlich in die Gruppe mit
SOF/VEL/VOX für 8 Wochenaufgenommen.
* SOF/VEL/VOX Patienten wurden randomisiert im
POLARIS-3 DAA-naive Patienten 8 Wochen (n = 110) Verhältnis 1:1 SOF/VEL/VOX für(offen) mit GT3 und Zirrhose * SOF/VEL 12 Wochen 8 Wochen oder SOF/VEL für(n = 109) 12 Wochen zugewiesen.
DAA: direkt wirkendes antivirales Mittel; GT: Genotyp; SOF: Sofosbuvir; VEL: Velpatasvir; VOX: Voxilaprevir
Tabelle 9: Demographische Charakteristika und Werte zu Studienbeginn für die in die Studien
POLARIS-1, -2, -3 und -4 eingeschlossenen Patienten
Studien mit DAA- Studien mit DAA-naiven Patientenvorbehandelten Patienten
Patientendisposition POLARIS-1 POLARIS-4 POLARIS-2 POLARIS-3(n = 415) (n = 333) (n = 941) (n = 219)
Alter (Jahre) Median (Bereich) 59 (27-84) 58 (24-85) 55 (18-82) 56 (25-75)
Männliches Geschlecht 77 % (321) 77 % (257) 52 % (492) 72 % (157)
Ethnische ZugehörigkeitSchwarz/Afroamerikanisch 14 % (60) 9 % (29) 10 % (95) < 1 % (1)
Weiß 81 % (335) 87 % (291) 80 % (756) 90 % (197)
Hispanisch/Lateinamerikanisch 6 % (25) 8 % (27) 9 % (84) 8 % (17)
Genotyp
Genotyp 1a 53 % (218) 29 % (98) 36 % (341) 0
Genotyp 1b 18 % (76) 14 % (46) 13 % (122) 0
Genotyp 2 1 % (5) 19 % (64) 12 % (116) 0
Genotyp 3 19 % (78) 32 % (106) 19 % (181) 100 % (219)
Genotyp 4 5 % (22) 5,7 % (19) 13 % (120) 0
Genotyp 5 < 1 % (1) 0 2 % (18) 0
Genotyp 6 2 % (8) 0 4 % (39) 0
IL28B CC 18 % (74) 19 % (62) 32 % (302) 42 % (93)
HCV-RNA ≥ 800.000 I.E./ml 74 % (306) 75 % (249) 69 % (648) 69 % (151)
Kompensierte Zirrhose 41 % (172) 46 % (153) 18 % (174) 100 % (219)
Prüfzentren
USA 57 % (236) 56 % (188) 59 % (552) 44 % (96)
Außerhalb der USA 43 % (179) 44 % (145) 41 % (389) 56 % (123)
HCV-RNA-Serumkonzentrationen wurden in den klinischen Studien mit dem COBAS
AmpliPrep/COBAS Taqman HCV-Test (Version 2.0) mit einer unteren Bestimmungsgrenze (LLOQ)von 15 I.E. pro ml gemessen. Das anhaltende virologische Ansprechen (SVR12) war in allen Studiender primäre Endpunkt, mit dem die HCV-Heilungsrate bestimmt wurde, und war definiert als
HCV-RNA-Konzentration von weniger als LLOQ 12 Wochen nach Behandlungsende.
Klinische Studien mit DAA-vorbehandelten PatientenMit NS5A-Inhibitor vorbehandelte Erwachsene (POLARIS-1)Tabelle 10 stellt die SVR12 für die Studie POLARIS-1 nach HCV-Genotypen dar. Bei Patienten, diein der POLARIS-1-Studie eingeschlossen waren, betrug die mediane Zeit zwischen früherem DAA-
Versagen und der ersten Dosis Vosevi, 39 Wochen (Bereich: 11 bis 299 Wochen). Keiner der
Patienten in der Placebo-Behandlungsgruppe erreichte eine SVR4.
Tabelle 10: SVR12 bei mit NS5A-Inhibitor vorbehandelten Patienten nach HCV-Genotyp in der
Studie POLARIS-1*
SOF/VEL/VOX 12 Wochen (n = 263)
Gesamt GT-1 GT-2 GT-3 GT-4 GT-5 GT-6(alle GT-1a GT-1b Gesamtb (n = 5) (n = 78) (n = 22) (n = 1) (n = 6)
GT)a (n = 101) (n = 45) (n = 150)(n = 263)
SVR12 96 % 96 % 100 % 97 % 100 % 95 % 91 % 100 % 100 %(253/263) (97/101) (45/45) (146/150) (5/5) (74/78) (20/22) (1/1) (6/6)
Ergebnis für Patienten ohne SVR
Virologisches
Versagen < 1 % 1 % 1 %während der (1/263) (1/101) 0/45 (1/150) 0/5 0/78 0/22 0/1 0/6
Behandlungc
Relapsd 2 % 1 % 1 % 5 % 5 %(6/261) (1/100) 0/45 (1/149) 0/5 (4/78) (1/21) 0/1 0/6
Sonstigese 1 % 2 % 1 %(3/263) (2/101) 0/45 (2/150) 0/5 0/78 5 %(1/22) 0/1 0/6
GT = Genotyp
* Die häufigsten zuvor angewendeten NS5A-Inhibitoren waren Ledipasvir (LDV) (51 %), Daclatasvir (27 %) und
Ombitasvir (11 %).
a. Ein Patient mit einem nicht bestimmten Genotyp erreichte SVR12.
b. Vier Patienten wiesen andere Genotyp 1-Subtypen als Genotyp 1a oder Genotyp 1b auf; alle 4 Patienten erreichten eine
SVR12.
c. Die pharmakokinetischen Daten für diesen einen Patienten mit virologischem Versagen während der Behandlung, warenkonsistent mit einer Nichtadhärenz.
d. Die Grundlage für die Berechnung der Relapsrate ist die Anzahl der Patienten mit einer HCV-RNA-
Konzentration < LLOQ bei der letzten Untersuchung während der Therapie.
e. 'Sonstiges“ umfasst Patienten mit fehlenden Daten sowie Patienten, die die Behandlung vor der virologischen
Suppression absetzten.
DAA-vorbehandelte erwachsene Patienten, die zuvor keinen NS5A-Inhibitor erhalten hatten(POLARIS-4)
Tabelle 11 stellt das SVR12 nach HCV-Genotyp und virologischem Ergebnis für die Studie
POLARIS-4 dar. Bei Patienten, die in der POLARIS-4-Studie eingeschlossen waren, betrug diemediane Zeit zwischen früherem DAA-Versagen und der ersten Dosis Vosevi oder
Sofosbuvir/Velpatasvir, 76 Wochen (Bereich: 10 bis 549 Wochen).
Tabelle 11: Die SVR12 nach HCV-Genotyp und virologischem Ergebnis in der Studie
POLARIS-4
SOF/VEL/VOX SOF/VEL12 Wochen 12 Wochen(n = 182) (n = 151)
Gesamt-SVR12 98 % (178/182) 90 % (136/151)
Genotyp 1 97 % (76/78) 91 % (60/66)
Genotyp 1a 98 % (53/54) 89 % (39/44)
Genotyp 1b 96 % (23/24) 95 % (21/22)
Genotyp 2 100 % (31/31) 97 % (32/33)
Genotyp 3 96 % (52/54) 85 % (44/52)
Genotyp 4 100 % (19/19) 0/0
Ergebnis für Patienten ohne SVR
Virologisches Versagen während der Behandlunga 0/182 1 % (1/151)
Relapsb 1 % (1/182) 9 % (14/150)
Sonstigesc 2 % (3/182) 0/151
a. Bei den meisten Patienten (85 %) versagte zuvor ein Sofosbuvir-haltiges Regime.
b. Die Grundlage für die Berechnung der Relapsrate ist die Anzahl der Patienten mit einer HCV-RNA-
Konzentration < LLOQ bei ihrer letzten Untersuchung während der Therapie.
c. 'Sonstiges“ umfasst Patienten mit fehlenden Daten sowie Patienten, die die Behandlung vor der virologischen
Suppression absetzten.
Klinische Studien mit DAA-naiven PatientenDAA-naive Erwachsene mit einer HCV-Infektion vom Genotyp 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 (POLARIS-2)Tabelle 12 stellt die SVR12 für die Studie POLARIS-2 nach HCV-Genotyp und virologischem
Ergebnis dar.
Tabelle 12: SVR12 nach HCV-Genotyp und virologischem Ergebnis in der Studie POLARIS-2*
SOF/VEL/VOX SOF/VEL8 Wochen 12 Wochen(n = 501) (n = 440)
Gesamt-SVR12a 95 % (477/501) 98 % (432/440)
Genotyp 1b 93 % (217/233) 98 % (228/232)
Genotyp 1a 92 % (155/169) 99 % (170/172)
Genotyp 1b 97 % (61/63) 97 % (57/59)
Genotyp 2 97 % (61/63) 100 % (53/53)
Genotyp 3 99 % (91/92) 97 % (86/89)
Genotyp 4 94 % (59/63) 98 % (56/57)
Genotyp 5 94 % (17/18) 0/0
Genotyp 6 100 % (30/30) 100 % (9/9)
Ergebnis für Patienten ohne SVR
Virologisches Versagen während der Behandlung 0/501 0/440
Relapsc 4 % (21/498) 1 % (3/439)
Sonstigesd 1 % (3/501) 1 % (5/440)
* 23 % der in die Studie POLARIS- 2 eingeschlossenen Patienten hatten zuvor ein Interferon-basiertes Therapieregimeerhalten.
a. Zwei Patienten mit nicht bestimmtem Genotyp in der SOF/VEL/VOX-Gruppe erreichten eine SVR12.
b. Zwei Patienten wiesen andere Genotyp 1-Subtypen als Genotyp 1a oder Genotyp 1b auf; beide Patienten erreichten eine
SVR12.
c. Die Grundlage für die Berechnung der Relapsrate ist die Anzahl der Patienten mit einer HCV-RNA-
Konzentration < LLOQ bei ihrer letzten Untersuchung während der Therapie.
d. 'Sonstiges“ umfasst Patienten mit fehlenden Daten sowie Patienten, die die Behandlung vor der virologischen
Suppression absetzten.
Bei der Behandlung mit Vosevi für 8 Wochen in der Studie POLARIS-2 konnte keine
Nichtunterlegenheit gegenüber der Behandlung mit Sofosbuvir/Velpatasvir für 12 Wochennachgewiesen werden, wobei die vorgegebene Grenze bei -5 % lag. Der Unterschied bei den SVR12-
Raten ist durch eine geringere Ansprechrate bei Patienten mit Genotyp 1a-Infektion und/oder Zirrhosebedingt. Bei Patienten mit Genotyp 1a ohne Zirrhose, die 8 Wochen lang mit Vosevi behandeltwurden, war das Ergebnis durch folgende Faktoren bei Studienbeginn beeinflusst: Body-Mass-Index(BMI) ≥ 30 kg/m2, Q80K/L/R RAVs, IL28B non-CC, HCV RNA ≥ 800.000 I.E./ml. Die SVR12betrug 98 % bei Patienten mit zwei oder weniger Faktoren und 81 % bei Patienten mit drei oder vier
Faktoren. Tabelle 13 stellt die SVR12 nach HCV-Genotyp und Zirrhose-Status für die Studie
POLARIS-2 dar.
Tabelle 13: Die SVR12 nach HCV-Genotyp und virologischem Ergebnis bei Patienten ohne undmit Zirrhose, die Vosevi für 8 Wochen in der Studie POLARIS-2 erhielten
SOF/VEL/VOX 8 Wochen
Ohne Zirrhose Mit Zirrhose(411/501) (90/501)
Gesamt-SVR12a 96 % (395/411) 91 % (82/90)
Genotyp 1b 94 % (162/172) 90 % (55/61)
Genotyp 1a 92 % (109/118)c 90 % (46/51)
Genotyp 1b 98 % (52/53) 90 % (9/10)
Genotyp 2 96 % (47/49) 100 % (14/14)
Genotyp 3 99 % (90/91) 100 % (1/1)
Genotyp 4 96 % (51/53) 80 % (8/10)
Genotyp 5 94 % (16/17) 100 % (1/1)
Genotyp 6 100 % (27/27) 100 % (3/3)
Ergebnis für Patienten ohne SVR
Virologisches Versagen während der Behandlung 0/411 0/90
Relapsd 3 % (14/409) 8 % (7/89)
Sonstigese < 1 % (2/411) 1 % (1/90)
a. Zwei Patienten ohne Zirrhose und nicht bestimmtem Genotyp in der SOF/VEL/VOX-Gruppe erreichten eine SVR12.
b. Ein Patient ohne Zirrhose wies einen anderen Genotyp 1-Subtyp als Genotyp 1a oder Genotyp 1b auf; der Patienterreichte eine SVR12.
c. Eine SVR12 wurde bei 89 % der Genotyp 1a-Patienten, die in Prüfzentren in den USA eingeschlossen wurden, und bei97 % der Genotyp 1a-Patienten, die in Prüfzentren außerhalb der USA eingeschlossen wurden, erreicht.
d. Die Grundlage für die Berechnung der Relapsrate ist die Anzahl der Patienten mit einer HCV-RNA-
Konzentration < LLOQ bei der letzten Untersuchung während der Therapie.
e. 'Sonstiges“ umfasst Patienten mit fehlenden Daten sowie Patienten, die die Behandlung vor der virologischen
Suppression absetzten.
DAA-naive Erwachsene mit HCV-Infektion vom Genotyp 3 und kompensierter Zirrhose (POLARIS-3)Tabelle 14 stellt die SVR12 und das virologische Ergebnis für die Studie POLARIS-3 dar.
Tabelle 14: SVR12 und virologisches Ergebnis in der Studie POLARIS-3 (HCV-Genotyp 3 mitkompensierter Zirrhose)*
SOF/VEL/VOX SOF/VEL8 Wochen 12 Wochen(n = 110) (n = 109)
Gesamt-SVR12 96 % (106/110) 96 % (105/109)
Ergebnis für Patienten ohne SVR
Virologisches Versagen während der Behandlung 0/110 1 % (1/109)
Relapsa 2 % (2/108) 1 % (1/107)
Sonstigesb 2 % (2/110) 2 % (2/109)
* 29 % der in die Studie POLARIS-3 eingeschlossenen Patienten hatten vor der Behandlung ein Interferon-basiertes
Therapieregime erhalten.
a. Die Grundlage für die Berechnung der Relapsrate ist die Anzahl der Patienten mit einer HCV-RNA-
Konzentration < LLOQ bei der letzten Untersuchung während der Therapie.
b. 'Sonstiges“ umfasst Patienten mit fehlenden Daten sowie Patienten, die die Behandlung vor der virologischen
Suppression absetzten.
Erwachsene, die zuvor mit Sofosbuvir/Velpatasvir-haltigen Regimen behandelt worden warenDie Behandlung mit Vosevi über einen Zeitraum von 12 Wochen wurde bei Patienten untersucht, diezuvor mit einer Sofosbuvir/Velpatasvir-haltigen Therapie behandelt worden waren. Die mediane Zeitbis zur erneuten Behandlung betrug 414 Tage (Bereich 198 Tage bis 1271 Tage). Von den 31eingeschlossenen Patienten waren 74 % (23/31) männlich, 81 % (25/31) weiß, 71 % (22/31) hatten zu
Studienbeginn einen Body-Mass-Index von < 30 kg/m2, 48 % (15/31) hatten eine kompensierte
Zirrhose, 58 % (18/31) hatten zuvor Sofosbuvir, Velpatasvir und Voxilaprevir erhalten und 42 %(13/31) hatten zuvor Sofosbuvir und Velpatasvir erhalten. Die meisten Patienten hatten eine
HCV-Infektion vom Genotyp 1 (61 % (19/31) [1a, 48 % (15/31); 1b, 13 % (4/31)]) oder Genotyp 3(26 % (8/31)). Die SVR12-Gesamtrate betrug 100 % (31/31).
Ältere PatientenKlinische Studien mit Vosevi umfassten 189 Patienten mit einem Alter von mindestens 65 Jahren(17 % der Gesamtzahl der Patienten in den klinischen Phase-2- und Phase-3-Studien). Die
Ansprechrate bei Patienten, die ≥ 65 Jahre waren, fiel in allen Behandlungsgruppen ähnlich aus wiebei den Patienten, die < 65 Jahre waren.
Kinder und JugendlicheDie Wirksamkeit einer 8-wöchigen Behandlung mit Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir bei
HCV-infizierten Kindern und Jugendlichen ab einem Alter von 12 Jahren wurde in einer offenenklinischen Phase-2-Studie (Studie 1175) bei 21 DAA-naiven Patienten untersucht.
Das mediane Alter der 21 behandelten Patienten betrug 14 Jahre (Bereich: 12-16); 62 % der Patientenwaren weiblich; 76 % waren Weiße, 5 % waren Farbige und 10 % waren Asiaten; 10 % waren
Hispanoamerikaner/Lateinamerikaner. Das mittlere Gewicht betrug 54 kg (Bereich: 38-86 kg); dermittlere Body-Mass-Index betrug 20,5 kg/m² (Bereich: 17-32 kg/m²); und 52 % hatten HCV-RNA-
Ausgangskonzentrationen von ≥ 800.000 I.E./ml. Die Anteile der Patienten mit HCV vom Genotyp 1,2, 3 und 4 betrugen 29 %, 19 %, 43 % bzw. 10 %; und bei keinen Patienten lag eine bekannte Zirrhosevor. Die Mehrzahl der Patienten (76 %) war durch vertikale Übertragung infiziert worden. Die
SVR12-Rate betrug insgesamt 100 %.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
ResorptionDie pharmakokinetischen Eigenschaften von Sofosbuvir, GS-331007, Velpatasvir und Voxilaprevirwurden bei gesunden erwachsenen Patienten sowie bei Patienten mit chronischer Hepatitis Cuntersucht.
SofosbuvirSofosbuvir wurde nach Einnahme von Vosevi rasch resorbiert und die Spitzen-Plasmakonzentrationenwurden 2 Stunden nach der Gabe der Dosis beobachtet. Die mediane Spitzen-Plasmakonzentrationvon GS-331007 wurde 4 Stunden nach der Anwendung erreicht. Gemäß der populations-pharmakokinetischen Analyse von Patienten mit HCV-Infektion betrugen die Mittelwerte der AUC0-24und Cmax im Steady-State von Sofosbuvir (n = 1.038) 1.665 ng*h/ml bzw. 678 ng/ml; die Mittelwerteder AUC0-24 und Cmax im Steady-State von GS-331007 (n = 1.593) betrugen 12.834 ng*h/ml bzw.744 ng/ml. Die AUC0-24 und Cmax von Sofosbuvir und GS-331007 waren bei gesunden erwachsenen
Patienten und Patienten mit HCV-Infektion vergleichbar.
VelpatasvirDie medianen Spitzen-Plasmakonzentrationen von Velpatasvir wurden 4 Stunden nach der
Anwendung erreicht. Gemäß der populations-pharmakokinetischen Analyse von Patienten mit HCV-
Infektion betrugen die Mittelwerte der AUC0-24 und Cmax im Steady-State von Velpatasvir (n = 1.595)4.041 ng*h/ml bzw. 311 ng/ml. Im Vergleich mit gesunden Probanden (n = 137) lagen die AUC0-24und Cmax von Velpatasvir bei Patienten mit HCV-Infektion um 41 % bzw. 39 % niedriger.
VoxilaprevirDie medianen Spitzen-Plasmakonzentrationen von Voxilaprevir wurden 4 Stunden nach der
Anwendung erreicht. Gemäß der populations-pharmakokinetischen Analyse von Patienten mit HCV-
Infektion betrugen die Mittelwerte der AUC0-24 und Cmax im Steady-State von Voxilaprevir (n = 1.591)2.577 ng*h/ml bzw. 192 ng/ml. Im Vergleich mit gesunden Probanden (n = 63) lagen die AUC0-24 und
Cmax von Voxilaprevir bei Patienten mit HCV-Infektion jeweils um 260 % höher.
Einfluss von NahrungsmittelnWenn Vosevi oder alle Einzelwirkstoffe zusammen mit Nahrungsmitteln angewendet wurden, lagendie AUC0-inf und Cmax von Sofosbuvir um 64 % bis 144 % bzw. 9 % bis 76 % höher; die AUC0-inf und
Cmax von Velpatasvir lagen um 40 % bis 166 % bzw. 37 % bis 187 % höher und die AUC0-inf und Cmaxvon Voxilaprevir lagen um 112 % bis 435 % bzw. 147 % bis 680 % höher. Die AUC0-inf von
GS-331007 veränderte sich nicht und die Cmax lag um 19 % bis 35 % niedriger, wenn Vosevi oder alle
Einzelwirkstoffe zusammen mit Nahrungsmitteln angewendet wurden.
VerteilungSofosbuvir ist im humanen Plasma zu ungefähr 61-65 % an Proteine gebunden. Die Bindung ist im
Bereich zwischen 1 μg/ml und 20 μg/ml unabhängig von der Konzentration des Wirkstoffs. Die
Proteinbindung von GS-331007 im humanen Plasma war minimal. Nach der Anwendung einer
Einzeldosis von 400 mg [14C]-Sofosbuvir an gesunden Probanden betrug das Blut-Plasma-Verhältnisder [14C]-Radioaktivität ungefähr 0,7.
Velpatasvir ist im humanen Plasma zu mehr als 99 % an Proteine gebunden. Die Bindung ist im
Bereich zwischen 0,09 μg/ml und 1,8 μg/ml unabhängig von der Konzentration des Wirkstoffs. Nach
Anwendung einer Einzeldosis von 100 mg [14C]-Velpatasvir lag bei gesunden Probanden das
Blut-Plasma-Verhältnis der [14C]-Radioaktivität im Bereich von 0,5 bis 0,7.
Voxilaprevir ist im humanen Plasma zu ca. > 99 % an Proteine gebunden. Nach Anwendung einer
Einzeldosis von 100 mg [14C]-Voxilaprevir lag bei gesunden Probanden das Blut-Plasma-Verhältnisder [14C]-Radioaktivität im Bereich von 0,5 bis 0,8.
BiotransformationSofosbuvir wird in der Leber umfassend in das pharmakologisch wirksame
Nukleosid-Analogon-Triphosphat GS-461203 umgewandelt. Der metabolische Aktivierungswegumfasst die sequenzielle Hydrolyse der Carboxylestergruppe, katalysiert durch das humane
Cathepsin A (CatA) oder die Carboxylesterase 1 (CES1), sowie die Abspaltung von Phosphoramidatdurch das Histidin-Triade-Nukleotid-bindende Protein 1 (HINT1), gefolgt von der Phosphorylierungüber den Pyrimidinnukleotid-Biosyntheseweg. Die Dephosphorylierung führt zur Bildung des
Nukleosid-Metaboliten GS-331007, der nicht effizient rephosphoryliert werden kann und in vitrokeine Aktivität gegen HCV zeigt. Nach einer oral angewendeten Einzeldosis von 400 mg[14C]-Sofosbuvir machte GS-331007 ungefähr > 90 % der systemischen Arzneimittel-
Gesamtexposition aus.
Velpatasvir ist hauptsächlich ein Substrat von CYP2B6, CYP2C8 und CYP3A4 mit langsamem
Umsatz. Nach einer Einzeldosis von 100 mg [14C]-Velpatasvir war der größte Teil (> 98 %) der
Radioaktivität im Plasma die Muttersubstanz. Monohydroxyliertes und demethyliertes Velpatasvirwaren die im humanen Plasma identifizierten Metaboliten. Im Stuhl wird hauptsächlich unverändertes
Velpatasvir wiedergefunden.
Voxilaprevir ist hauptsächlich ein Substrat von CYP3A4 mit langsamem Umsatz. Nach einer
Einzeldosis von 100 mg [14C]-Voxilaprevir war der größte Teil (ca. 91 %) der Radioaktivität im
Plasma die Muttersubstanz. Hydrolysiertes und dehydriertes Voxilaprevir waren die im humanen
Plasma identifizierten Hauptmetaboliten. Im Stuhl wird hauptsächlich unverändertes Voxilaprevirwiedergefunden.
EliminationNach einer oral angewendeten Einzeldosis von 400 mg [14C]-Sofosbuvir wurden im Mittel insgesamt mehrals 92 % der [14C]-Radioaktivität wiedergefunden, wobei ungefähr 80 % im Urin, 14 % im Stuhl und 2,5 %in der ausgeatmeten Luft wiedergefunden wurden. Der Großteil der im Urin wiedergefundenen
Sofosbuvir-Dosis bestand aus GS-331007 (78 %), während 3,5 % als Sofosbuvir wiedergefunden wurden.
Diese Daten weisen darauf hin, dass die renale Clearance den Haupteliminationsweg für GS-331007darstellt. Nach Anwendung von Vosevi betrug die mediane terminale Halbwertszeit von Sofosbuvir0,5 Stunden, während dieser Wert für GS-331007 29 Stunden betrug.
Nach einer oral angewendeten Einzeldosis von 100 mg [14C]-Velpatasvir wurden im Mittel insgesamt95 % der [14C]-Radioaktivität wiedergefunden, wobei ungefähr 94 % im Stuhl und 0,4 % im Urinwiedergefunden wurden. Im Stuhl wurde hauptsächlich unverändertes Velpatasvir wiedergefunden, im
Mittel 77 % der angewendeten Dosis, gefolgt von monohydroxyliertem Velpatasvir (5,9 %) unddemethyliertem Velpatasvir (3,0 %). Diese Daten deuten auf die biliäre Ausscheidung der
Muttersubstanz als einen Haupteliminationsweg für Velpatasvir hin. Die mediane terminale
Halbwertszeit von Velpatasvir nach Anwendung von Vosevi betrug etwa 17 Stunden.
Nach einer oral angewendeten Einzeldosis von 100 mg [14C]-Voxilaprevir wurden im Mittel insgesamt94 % der [14C]-Radioaktivität wiedergefunden, wobei die gesamte Radioaktivität im Stuhl undkeinerlei Radioaktivität im Urin wiedergefunden wurde. Im Stuhl wurde hauptsächlich unverändertes
Voxilaprevir wiedergefunden, im Mittel 40 % der angewendeten Dosis. Zu den ebenfalls im Stuhlnachgewiesenen Metaboliten von Voxilaprevir gehörten u. a. Des-[methylcyclopropylsulfonamid]-
Voxilaprevir (22,1 %), das im Darm gebildet wird, Dehydro-Voxilaprevir (7,5 %) sowie zwei Des-[methylcyclopropylsulfonamid]-oxy-Voxilaprevir-Metaboliten (5,4 % und 3,9 %). Die biliäre
Ausscheidung der Muttersubstanz war der Haupteliminationsweg für Voxilaprevir. Die medianeterminale Halbwertszeit von Voxilaprevir nach Anwendung von Vosevi betrug 33 Stunden.
Linearität/Nicht-LinearitätDie AUCs von Sofosbuvir und GS-331007 verhalten sich im Dosisbereich von 200 mg bis 1200 mgannähernd proportional zur Dosis. Die AUC von Velpatasvir nimmt im Dosisbereich von 5 bis 50 mgüberproportional und im Dosisbereich von 50 mg bis 450 mg unterproportional zu, was daraufhindeutet, dass die Velpatasvir-Resorption durch die Löslichkeit limitiert ist. Die AUC von
Voxilaprevir (im nicht nüchternen Zustand untersucht) nimmt im Dosisbereich von 100 bis 900 mgüberproportional zur Dosis zu.
Potentielle Auswirkungen von Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir auf andere Arzneimittel in vitroSofosbuvir, Velpatasvir und Voxilaprevir sind Substrate des Wirkstofftransporters P-gp und des
BCRP, während dies bei GS-331007 nicht der Fall ist. Voxilaprevir und in geringerem Maße
Velpatasvir sind ebenfalls Substrate von OATP1B1 und OATP1B3. In vitro wurde ein langsamermetabolischer Umsatz von Velpatasvir, vorwiegend durch CYP2B6, CYP2C8 und CYP3A4, und von
Voxilaprevir, vorwiegend durch CYP3A4, beobachtet.
Sofosbuvir und GS-331007 sind keine Inhibitoren der Wirkstofftransporter P-gp, BCRP, Multidrug-
Resistance-Protein 2 (MRP2), Gallensalz-Exportpumpe (BSEP), OATP1B1, OATP1B3 und desorganischen Kationentransporters (OCT) 1. GS-331007 ist kein Inhibitor des OAT1, OAT3, OCT2und des Multidrug-and-Toxic-Compound-Extrusion-(MATE)-1-Proteins. Sofosbuvir und GS-331007sind weder Inhibitoren noch Induktoren von Uridindiphosphat-Glucuronosyltransferase (UGT)-1A1-
Enzymen.
Velpatasvir ist ein Inhibitor der Wirkstofftransporter P-gp, BCRP, OATP1B1, OATP1B3 und
OATP2B1, und seine Beteiligung an Arzneimittel-Wechselwirkungen mit diesen Transportern ist inerster Linie auf den Prozess der Absorption beschränkt. In klinisch relevanten Konzentrationen ist
Velpatasvir kein Inhibitor der Gallensalz-Exportpumpe BSEP, des Natrium-Taurocholat-
Kotransporter-Proteins (NTCP), des OATP1A2 oder OCT1, der renalen Transporter OCT2, OAT1,
OAT3, MRP2 oder MATE1, oder der CYP- oder Uridindiphosphat-Glucuronosyltransferase(UGT)-1A1-Enzyme.
Voxilaprevir ist ein Inhibitor der Wirkstofftransporter P-gp, BCRP, OATP1B1 und OATP1B3, undseine Beteiligung an Arzneimittel-Wechselwirkungen mit diesen Transportern ist in erster Linie aufden Prozess der Absorption beschränkt. In klinisch relevanten Konzentrationen ist Voxilaprevir kein
Inhibitor des organischen Kationentransporters OCT1, der renalen Transporter OCT2, OAT1, OAT3oder MATE1, oder der CYP- oder Uridindiphosphat-Glucuronosyltransferase (UGT)-1A1-Enzyme.
Pharmakokinetik bei besonderen PatientengruppenEthnische Zugehörigkeit und GeschlechtFür Sofosbuvir, GS-331007, Velpatasvir oder Voxilaprevir wurden keine klinisch relevantenpharmakokinetischen Unterschiede aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit oder des Geschlechtesfestgestellt.
Ältere PatientenEine populationspharmakokinetische Analyse von HCV-infizierten Patienten zeigte, dass das Alter imuntersuchten Altersbereich (18 bis 85 Jahre) keine klinisch relevanten Auswirkungen auf die
Exposition gegenüber Sofosbuvir, GS-331007, Velpatasvir oder Voxilaprevir hatte. Bei den13 Patienten im Alter zwischen 75 und 84 Jahren mit verfügbaren pharmakokinetischen Daten war diemittlere Exposition gegenüber Voxilaprevir 93 % höher als die mittlere Exposition bei Patienten im
Alter zwischen 18 und 64 Jahren.
NierenfunktionsstörungEine Zusammenfassung der Auswirkung verschiedener Schweregrade einer Nierenfunktionsstörung(Renal Impairment, RI) auf die Exposition gegenüber den Komponenten von Vosevi im Vergleich zu
Patienten mit normaler Nierenfunktion, wie im Text unten beschrieben, ist in Tabelle 15 angegeben.
Tabelle 15: Auswirkung verschiedener Schweregrade einer Nierenfunktionsstörung auf die
Exposition (AUC) gegenüber SOF, GS-331007, Velpatasvir und Voxilaprevir im Vergleich zu
Patienten mit normaler Nierenfunktion
HCV-negative Patienten HCV-infizierte
Patienten
Leichte RI Mittelgradige Schwere Dialysepflichtige ESRD Schwere Dialyse-(eGFR RI RI Dosisgabe Dosisgabe RI pflichtige≥ 50 und (eGFR ≥ 30 (eGFR 1 Std. vor 1 Std. nach (eGFR ESRD< 80 ml/ und < 30 ml/ Dialyse Dialyse < 30 ml/min/ < 50 ml/min/ min/ min/1,73 m2) 1,73 m2) 1,73 m2) 1,73 m2)
Sofosbuvir 1,6-fach↑ 2,1-fach↑ 2,7-fach↑ 1,3-fach↑ 1,6-fach↑ ~2-fach↑ 1,8-fach↑
GS-331007 1,6-fach↑ 1,9-fach↑ 5,5-fach↑ ≥ 10-fach↑ ≥ 20-fach↑ ~7-fach↑ 18-fach↑
Velpatasvir - - 1,5-fach↑ - - - 1,4-fach↑
Voxilaprevir - - 1,7-fach↑ - - - -
Die Pharmakokinetik von Sofosbuvir wurde bei HCV-negativen erwachsenen Patienten mit leichter(eGFR ≥ 50 und < 80 ml/min/1,73 m2), mittelgradiger (eGFR ≥ 30 und < 50 ml/min/1,73 m2) oderschwerer Nierenfunktionsstörung (eGFR < 30 ml/min/1,73 m2) sowie bei hämodialysepflichtigen
Patienten mit ESRD nach einer Einzeldosis von 400 mg Sofosbuvir im Vergleich zu Patienten mitnormaler Nierenfunktion (eGFR > 80 ml/min/1,73 m2) untersucht. GS-331007 wird durch
Hämodialyse mit einem Extraktionskoeffizienten von ungefähr 53 % wirksam entfernt. Nach der
Anwendung einer Einzeldosis von 400 mg Sofosbuvir führte eine 4-stündige Hämodialyse zur
Entfernung von 18 % der angewendeten Sofosbuvir-Dosis.
Bei HCV-infizierten erwachsenen Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung, die für 24 Wochenmit Sofosbuvir 200 mg in Kombination mit Ribavirin (n = 10) oder mit Sofosbuvir 400 mg in
Kombination mit Ribavirin (n = 10) oder für 12 Wochen mit Ledipasvir/Sofosbuvir 90/400 mg(n = 18) behandelt wurden, war die Pharmakokinetik von Sofosbuvir und GS-331007 vergleichbar mitder von HCV-negativen erwachenen Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung.
Die Pharmakokinetik von Velpatasvir wurde bei HCV-negativen erwachsenen Patienten mit schwerer
Nierenfunktionsstörung (eGFR < 30 ml/min nach Cockcroft-Gault) nach einer Einzeldosis von 100 mg
Velpatasvir untersucht. Voxilaprevir wird nicht renal eliminiert.
Darüber hinaus wurde die Pharmakokinetik von Voxilaprevir bei HCV-negativen erwachsenen
Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (eGFR < 30 ml/min nach Cockcroft-Gault) nach einer
Einzeldosis von 100 mg Voxilaprevir untersucht. Die Pharmakokinetik von Voxilaprevir wurde nichtbei dialysepflichtigen Patienten mit ESRD untersucht (siehe Abschnitt 4.2).
Die Pharmakokinetik von Sofosbuvir, GS-331007 und Velpatasvir wurde in den Phase-2/3-Studien zu
Sofosbuvir/Velpatasvir bei dialysepflichtigen HCV-infizierten Patienten mit ESRD untersucht, die für12 Wochen einmal täglich mit Sofosbuvir/Velpatasvir 400/100 mg behandelt wurden, und mit
Patienten ohne Nierenfunktionsstörung verglichen.
Obwohl die Expositionen gegenüber der Fixdosiskombination aus Sofosbuvir, GS-331007,
Velpatasvir und Voxilaprevir nicht direkt bei dialysepflichtigen HCV-infizierten erwachsenen
Patienten mit ESRD nach der Anwendung von Vosevi untersucht wurden, wird davon ausgegangen,dass die Expositionen gegenüber Sofosbuvir, GS-331007 und Velpatasvir ähnlich jenen sind, die nachder Anwendung von Sofosbuvir/Velpatasvir 400/100 mg bei dialysepflichtigen HCV-infizierten
Patienten mit ESRD beobachtet wurden.
LeberfunktionsstörungDie Pharmakokinetik von Sofosbuvir bei HCV-infizierten erwachsenen Patienten mit mittelgradigeroder schwerer Leberfunktionsstörung (CPT-Klassen B und C) wurde nach einer 7-tägigen Anwendungvon 400 mg Sofosbuvir untersucht. Im Vergleich zu Patienten mit normaler Leberfunktion war die
AUC0-24 von Sofosbuvir bei Patienten mit mittelgradiger Leberfunktionsstörung um 126 % und bei
Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung um 143 % höher, während die AUC0-24 von GS-331007um 18 % bzw. 9 % höher ausfiel. Eine populations-pharmakokinetische Analyse HCV-infiziertererwachsener Patienten deutete darauf hin, dass Zirrhose (CPT-Klasse A) die Exposition gegenüber
Sofosbuvir und GS-331007 klinisch nicht nennenswert beeinflusst.
Die Pharmakokinetik von Velpatasvir wurde bei HCV-negativen erwachsenen Patienten mitmittelgradiger und schwerer Leberfunktionsstörung (CPT-Klassen B und C) nach einer Einzeldosisvon 100 mg Velpatasvir untersucht. Die gesamte Plasmaexposition gegenüber Velpatasvir (AUCinf)war bei Patienten mit mittelgradiger oder schwerer Leberfunktionsstörung und Patienten mit normaler
Leberfunktion vergleichbar. Eine populations-pharmakokinetische Analyse HCV-infiziertererwachsener Patienten deutete darauf hin, dass Zirrhose (CPT-Klasse A) die Exposition gegenüber
Velpatasvir klinisch nicht nennenswert beeinflusst.
Die Pharmakokinetik von Voxilaprevir wurde bei HCV-negativen erwachsenen Patienten mitmittelgradiger und schwerer Leberfunktionsstörung (CPT-Klasse B und C) nach einer Einzeldosis von100 mg Voxilaprevir untersucht. Die AUCinf von Voxilaprevir war bei Patienten mit mittelgradigeroder schwerer Leberfunktionsstörung gegenüber Patienten mit normaler Leberfunktion um 299 %bzw. 500 % erhöht. Die ungebundene Fraktion von Voxilaprevir war bei einer schweren
Leberfunktionsstörung gegenüber einer mittelgradigen Leberfunktionsstörung oder einer normalen
Leberfunktion etwa um das 2-Fache höher. Eine populations-pharmakokinetische Analyse von HCV-infizierten erwachsenen Patienten zeigte, dass die Voxilaprevir-Exposition bei Patienten mit Zirrhose(CPT-Klasse A) um 73 % höher war als bei Patienten ohne Zirrhose (siehe Abschnitt 4.2).
KörpergewichtLaut einer populations-pharmakokinetischen Analyse hatte das Körpergewicht bei Erwachsenen keineklinisch signifikante Auswirkung auf die Sofosbuvir-, Velpatasvir- oder Voxilaprevir-Exposition.
Kinder und JugendlicheDie Expositionen gegenüber Sofosbuvir, GS-331007, Velpatasvir und Voxilaprevir bei Kindern und
Jugendlichen ab einem Alter von 12 Jahren, die einmal täglich eine Dosis
Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir 400 mg/100 mg/100 mg einnahmen, waren mit denen von
Erwachsenen vergleichbar.
Die Pharmakokinetik von Vosevi wurde bei Kindern und Jugendlichen unter 12 Jahren und mit einem
Körpergewicht von weniger als 30 kg nicht untersucht (siehe Abschnitt 4.2).
5.3 Präklinische Sicherheitsdaten
SofosbuvirIn einer Reihe von In-vitro- oder In-vivo-Tests, einschließlich Tests zur bakteriellen Mutagenität,
Chromosomenaberrationen bei Lymphozyten aus humanem peripheren Blut sowie
In-vivo-Maus-Mikronukleus-Tests zeigte Sofosbuvir keine Genotoxizität. In Studien zur
Entwicklungstoxizität von Sofosbuvir an Ratten und Kaninchen wurden keine teratogenen Wirkungenfestgestellt. Sofosbuvir hatte in der Studie zur prä- und postnatalen Entwicklung keine unerwünschten
Wirkungen auf Verhalten, Reproduktion oder Entwicklung von jungen Ratten.
Sofosbuvir war in den 2-jährigen Studien zur Kanzerogenität bei Mäusen und Ratten bei GS-331007-
Exposition, die um das bis zu 17- bzw. 10-Fache über der Exposition des Menschen lagen, nichtkanzerogen.
VelpatasvirIn einer Reihe von In-vitro- oder In-vivo-Tests, einschließlich Tests zur bakteriellen Mutagenität,
Chromosomenaberrationen bei Lymphozyten aus humanem peripheren Blut sowie
In-vivo-Ratten-Mikronukleus-Tests zeigte Velpatasvir keine Genotoxizität.
Velpatasvir war in einer 26-wöchigen Studie an transgenen Mäusen und in den 2-jährigen Studien zur
Kanzerogentität bei Ratten bei Expositionen, die um das bis zu 67-Fache bzw. 5-Fache über der
Exposition des Menschen lagen, nicht kanzerogen.
Velpatasvir hatte keine schädlichen Wirkungen auf Paarung und Fertilität. In Studien zur
Entwicklungstoxizität von Velpatasvir an Mäusen und Ratten wurden bei Expositionen nach der AUC,die etwa dem 23- bzw. 4-Fachen der Humanexposition bei der empfohlenen klinischen Dosisentsprachen, keine teratogenen Wirkungen festgestellt. Jedoch zeigte sich bei Kaninchen ein Hinweisauf eine mögliche teratogene Wirkung, wobei eine Zunahme der viszeralen Missbildungen beiexponierten Tieren beobachtet wurde, deren AUC-Exposition bis zum 0,5-Fachen der
Humanexposition der empfohlenen klinischen Dosis entsprach. Es ist nicht bekannt, ob dieses
Ergebnis für Menschen relevant ist. Velpatasvir hatte in der Studie zur prä- und postnatalen
Entwicklung bei Expositionen nach der AUC, die etwa dem 3-Fachen der Humanexposition bei derempfohlenen klinischen Dosis entsprachen, keine unerwünschten Wirkungen auf Verhalten,
Reproduktion oder Entwicklung der jungen Ratten.
VoxilaprevirIn einer Reihe von In-vitro- oder In-vivo-Tests, einschließlich Tests zur bakteriellen Mutagenität,
Chromosomenaberrationen bei Lymphozyten aus humanem peripheren Blut sowie In-vivo-Ratten-
Mikronukleus-Tests zeigte Voxilaprevir keine Genotoxizität.
Studien zur Kanzerogenität mit Voxilaprevir wurden bisher nicht durchgeführt.
Voxilaprevir hatte keine schädlichen Wirkungen auf Paarung und Fertilität. In Studien zur
Entwicklungstoxizität von Voxilaprevir an Ratten und Kaninchen wurden bei Expositionen nach der
AUC, die etwa dem 141- bzw. 4-Fachen der Humanexposition bei der empfohlenen klinischen Dosisentsprachen, keine teratogenen Wirkungen festgestellt. In einer Prä- und Postnatalstudie an Rattenhatte Voxilaprevir bei Expositionen nach der AUC, die etwa dem 238-Fachen der Humanexpositionbei der empfohlenen klinischen Dosis entsprachen, keine schädlichen Wirkungen auf Verhalten,
Reproduktion oder Entwicklung von jungen Ratten.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
TablettenkernHochdisperses Siliciumdioxid
Copovidon
Croscarmellose-Natrium (E468)
Lactose (als Monohydrat)
Magnesiumstearat
Mikrokristalline Cellulose (E460)
FilmüberzugEisen(II,III)-oxid (E172)
Eisen(III)-oxid (E172)
Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172)
Macrogol (E1521)
Poly(vinylalkohol) (E1203)
Talkum (E553b)
Titandioxid (E171)
6.2 Inkompatibilitäten
6.3 Haltbarkeit
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen Lagerungsbedingungenerforderlich.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. Die Flasche festverschlossen halten.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Flaschen aus Polyethylen hoher Dichte (HDPE) mit kindergesichertem Verschluss aus Polypropylenmit 28 Filmtabletten mit Polyester-Füllmaterial und Silicagel-Trockenmittel.
Packungsgrößen: Umkarton mit 1 Flasche mit 28 Filmtabletten.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungenzu beseitigen.
7. INHABER DER MARKETING-ERLAUBNIS
Gilead Sciences Ireland UC
Carrigtohill
County Cork, T45 DP77
Irland
8. GENEHMIGUNGSNUMMER(N)
EU/1/17/1223/001
EU/1/17/1223/002
9. DATUM DER ERSTEN GENEHMIGUNG/ERWEITERUNG DER GENEHMIGUNG
ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 26. Juli 2017
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 29. April 2022
10. DATUM DER ÜBERARBEITUNG DES TEXTs
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf den Internetseiten der Europäischen
Arzneimittel-Agentur http://www.ema.europa.eu verfügbar.