Inhalt der Packungsbeilage des Arzneimittels VANTAVO 70mg / 5600UI tablette
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
VANTAVO 70 mg/2.800 I.E. Tabletten
VANTAVO 70 mg/5.600 I.E. Tabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
VANTAVO 70 mg/2.800 I.E. Tabletten
Jede Tablette enthält 70 mg Alendronsäure (als Mononatriumsalz 3 H2O) und 70 Mikrogramm(2.800 I.E.) Colecalciferol (Vitamin D3).
Sonstige Bestandteile mit bekannter WirkungJede Tablette enthält 62 mg Lactose (als wasserfreie Lactose) und 8 mg Sucrose.
VANTAVO 70 mg/5.600 I.E. Tabletten
Jede Tablette enthält 70 mg Alendronsäure (als Mononatriumsalz 3 H2O) und 140 Mikrogramm(5.600 I.E.) Colecalciferol (Vitamin D3).
Sonstige Bestandteile mit bekannter WirkungJede Tablette enthält 63 mg Lactose (als wasserfreie Lactose) und 16 mg Sucrose.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Tablette
VANTAVO 70 mg/2.800 I.E. Tabletten
Weiße bis cremefarbene Tabletten in modifizierter Kapselform, gekennzeichnet mit dem Umriss eines
Knochens auf der einen Seite und ‚710‘ auf der anderen Seite.
VANTAVO 70 mg/5.600 I.E. Tabletten
Rechteckartige, weiße bis cremefarbene Tabletten, gekennzeichnet mit dem Umriss eines Knochensauf der einen Seite und ‚270‘ auf der anderen Seite.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
VANTAVO ist indiziert zur Therapie der postmenopausalen Osteoporose bei Frauen mit Risiko füreinen Vitamin-D-Mangel.
Es vermindert das Risiko für Wirbel- und Hüftfrakturen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
DosierungDie empfohlene Dosis beträgt eine Tablette einmal wöchentlich.
Die Patienten sollen angewiesen werden, dass sie beim Versäumnis der Einnahme einer Dosis
VANTAVO die Tablette am nächsten Morgen einnehmen sollen, nachdem sie ihr Versäumnis bemerkthaben. Sie sollen keine zwei Tabletten am selben Tag einnehmen, sondern die Einnahme von einer
Tablette pro Woche am dafür vorgesehenen Wochentag weiterführen, wie ursprünglich geplant.
Angesichts des Krankheitsverlaufs bei Osteoporose ist VANTAVO zur Langzeittherapie vorgesehen.
Die optimale Dauer einer Bisphosphonat-Behandlung bei Osteoporose ist nicht festgelegt. Die
Notwendigkeit einer Weiterbehandlung sollte in regelmäßigen Abständen auf Grundlage des Nutzensund potenzieller Risiken von VANTAVO für jeden Patienten individuell beurteilt werden,insbesondere bei einer Anwendung über 5 oder mehr Jahre.
Die Patienten sollten ergänzend Calcium erhalten, sofern die Versorgung über die Nahrung nichtausreichend ist (siehe Abschnitt 4.4). Eine zusätzliche Ergänzung mit Vitamin D sollte individuellunter Berücksichtigung der Vitamin-D-Aufnahme durch Vitaminpräparate und
Nahrungsergänzungsmittel erwogen werden.
VANTAVO 70 mg/2.800 I.E. Tabletten
Die Äquivalenz der Einnahme von 2.800 I.E. Vitamin D3 einmal pro Woche in VANTAVO und von400 I.E. Vitamin D einmal pro Tag wurde nicht untersucht.
VANTAVO 70 mg/5.600 I.E. Tabletten
Die Äquivalenz der Einnahme von 5.600 I.E. Vitamin D3 einmal pro Woche in VANTAVO und von800 I.E. Vitamin D einmal pro Tag wurde nicht untersucht.
Ältere PatientenIn klinischen Studien gab es keinen altersabhängigen Unterschied bei dem Wirksamkeits- oder
Sicherheitsprofil von Alendronat. Daher ist eine Dosisanpassung bei älteren Patienten nichterforderlich.
Eingeschränkte NierenfunktionVANTAVO wird für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion mit einer Kreatininclearance vonweniger als 35 ml/min aufgrund mangelnder Erfahrung nicht empfohlen. Bei Patienten mit einer
Kreatininclearance von mehr als 35 ml/min ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich.
Kinder und JugendlicheSicherheit und Wirksamkeit von VANTAVO bei Kindern unter 18 Jahren ist nicht erwiesen. Da keine
Daten zur Anwendung der Kombination Alendronat/Colecalciferol bei Kindern unter 18 Jahrenvorliegen, sollte dieses Arzneimittel bei ihnen nicht angewendet werden. Derzeit verfügbare Daten zur
Anwendung von Alendronat bei Kindern und Jugendlichen sind in Abschnitt 5.1 beschrieben.
Art der AnwendungZum Einnehmen.
Hinweise, um eine ausreichende Resorption von Alendronat zu gewährleisten:
VANTAVO ist nur mit Wasser (nicht mit Mineralwasser) mindestens 30 Minuten vor der ersten
Aufnahme von Nahrung, Getränken oder Arzneimitteln (einschließlich Antazida, Calcium- und
Vitaminergänzungsmitteln) für den Tag einzunehmen. Andere Getränke (einschließlich
Mineralwasser), Nahrungsmittel und manche Arzneimittel können möglicherweise die Resorption von
Alendronat beeinträchtigen (siehe Abschnitt 4.5 und Abschnitt 4.8).
Folgende Anweisungen sind genau zu befolgen, um das Risiko für ösophageale Reizungen und damitverbundene Nebenwirkungen zu verringern (siehe Abschnitt 4.4):
* VANTAVO soll nach dem morgendlichen Aufstehen nur mit einem vollen Glas Wasser(mindestens 200 ml) geschluckt werden.
* Die Patienten sollten VANTAVO nur als Ganzes schlucken. Die Patienten sollen die Tablettenicht zerdrücken, nicht kauen oder die Tablette im Mund zergehen lassen, da ein Risiko füroropharyngeale Ulzera besteht.
* Die Patienten sollen nach Einnahme von VANTAVO mindestens 30 Minuten und ebenfalls bisnach der ersten Mahlzeit des Tages warten, bevor sie sich hinlegen.
* VANTAVO soll nicht vor dem Schlafengehen oder vor dem morgendlichen Aufstehen des
Tages eingenommen werden.
4.3 Kontraindikationen
* Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.
* Erkrankungen des Ösophagus und andere Faktoren, welche die ösophageale Entleerungverzögern, wie Strikturen oder Achalasie.
* Unfähigkeit, für mindestens 30 Minuten aufrecht zu stehen oder zu sitzen.
* Hypokalzämie.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Alendronat
Nebenwirkungen im oberen Gastrointestinaltrakt
Alendronat kann lokale Irritationen der Schleimhäute des oberen Gastrointestinaltraktes verursachen.
Aufgrund der möglichen Verschlechterung der zugrunde liegenden Erkrankung sollte Alendronat bei
Patienten mit aktiven gastrointestinalen Erkrankungen, wie Dysphagie, Erkrankungen des Ösophagus,
Gastritis, Duodenitis, Ulzera, oder mit kürzlich aufgetretenen (innerhalb des letzten Jahres), schwerengastrointestinalen Erkrankungen, wie z. B. peptisches Ulkus, aktive gastrointestinale Blutungen oderchirurgische Eingriffe im oberen Gastrointestinaltrakt außer Pyloroplastik, nur unter besonderer
Vorsicht gegeben werden (siehe Abschnitt 4.3). Bei Patienten mit bekanntem Barrett-Ösophagus sollteder verschreibende Arzt den Nutzen und die möglichen Risiken von Alendronat jeweils individuellabwägen.
Ösophageale Reaktionen, wie Ösophagitis, ösophageale Ulzera und ösophageale Erosionen, seltengefolgt von ösophagealen Strikturen, wurden bei Patienten unter der Einnahme von Alendronatberichtet (teilweise waren diese schwerwiegend und erforderten eine Krankenhauseinweisung). Der
Arzt soll deshalb aufmerksam auf alle Anzeichen und Symptome achten, die auf möglicheösophageale Reaktionen hinweisen, und die Patienten sollen darauf hingewiesen werden, beim
Auftreten von Symptomen ösophagealer Irritation wie Dysphagie, Schmerzen beim Schlucken oderretrosternale Schmerzen oder neues oder sich verschlimmerndes Sodbrennen das Arzneimittelabzusetzen und ärztliche Beratung einzuholen (siehe Abschnitt 4.8).
Das Risiko schwerer ösophagealer Nebenwirkungen scheint bei Patienten erhöht zu sein, die das
Arzneimittel nicht korrekt einnehmen und/oder es nach dem Auftreten von Symptomen, die auf eineösophageale Irritation hinweisen, weiter einnehmen. Es ist sehr wichtig, dass alle
Dosierungsanweisungen an den Patienten weitergegeben werden und vom Patienten verstandenwerden (siehe Abschnitt 4.2). Die Patienten sollen darüber informiert werden, dass das Risikoösophagealer Probleme erhöht sein kann, wenn sie diese Anweisungen nicht einhalten.
Während in groß angelegten klinischen Studien mit Alendronat kein erhöhtes Risiko festgestelltwurde, wurden selten (nach Markteinführung) Magen- und Duodenalulzera, darunter mancheschwerwiegend und mit Komplikationen, berichtet (siehe Abschnitt 4.8).
Osteonekrose des Kiefers
Osteonekrose des Kiefers, üblicherweise im Zusammenhang mit einer Zahnextraktion und/oder einerlokalen Infektion (einschließlich Osteomyelitis), wurde bei Krebspatienten berichtet, deren
Therapieregime vorwiegend intravenös verabreichte Bisphosphonate enthält. Viele dieser Patientenerhielten auch eine Chemotherapie und Kortikosteroide. Osteonekrose des Kiefers wurde auch bei
Osteoporosepatienten unter oralen Bisphosphonaten berichtet.
Bei der Beurteilung des individuellen Risikos für die Entwicklung einer Osteonekrose des Kieferssollten folgende Risikofaktoren beachtet werden:
* Potenz des Bisphosphonats (am höchsten für Zoledronsäure), Art der Anwendung (siehe oben)und kumulative Dosis
* Krebs, Chemotherapie, Strahlentherapie, Kortikosteroide, Angiogenese-Inhibitoren, Rauchen
* Zahnerkrankungen in der Krankengeschichte, schlechte Mundhygiene, Parodontitis, invasivezahnärztliche Eingriffe und schlecht angepasster Zahnersatz.
Bei Patienten mit einem schlechten Zahnstatus sollte eine zahnärztliche Untersuchung mit geeigneten
Präventionsmaßnahmen vor einer Behandlung mit Bisphosphonaten in Betracht gezogen werden.
Während der Behandlung sollten diese Patienten kieferchirurgische Eingriffe soweit möglichvermeiden. Wenn Patienten während einer Bisphosphonattherapie eine Osteonekrose des Kiefersentwickeln, kann ein kieferchirurgischer Eingriff zu einer Verschlechterung führen. Es stehen keine
Daten zur Verfügung, die Hinweise geben, ob das Absetzen einer Bisphosphonattherapie bei
Patienten, die einen kieferchirurgischen Eingriff benötigen, das Risiko einer Osteonekrose des Kiefersvermindert. Die klinische Einschätzung durch den behandelnden Arzt ist maßgebend für die
Therapieplanung bei jedem Patienten auf Basis einer individuellen Nutzen-Risiko-Bewertung.
Während einer Bisphosphonat-Behandlung sollten alle Patienten zu einer guten Mundhygiene sowiezu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt angehalten werden und sie sollten über alleoralen Symptome, wie bewegliche Zähne, Schmerzen oder Schwellungen, berichten.
Knochennekrosen des äußeren Gehörgangs
Bei der Anwendung von Bisphosphonaten wurde über Knochennekrosen des äußeren Gehörgangsberichtet, und zwar hauptsächlich im Zusammenhang mit Langzeitbehandlungen. Zu den möglichen
Risikofaktoren für eine Knochennekrose des äußeren Gehörgangs zählen die Anwendung von
Steroiden und chemotherapeutischen Behandlungen und/oder lokale Risikofaktoren wie z. B.
Infektionen oder Traumata. Die Möglichkeit einer Knochennekrose des äußeren Gehörgangs sollte bei
Patienten, die Bisphosphonate erhalten und mit Ohrsymptomen wie Schmerzen oder Ausfluss,einschließlich chronischer Ohreninfektionen, vorstellig werden, in Betracht gezogen werden.
Muskuloskelettale Schmerzen
Knochen-, Gelenk- und/oder Muskelschmerzen wurden bei Patienten unter Bisphosphonaten berichtet.
Nach Markteinführung waren diese Symptome selten schwerwiegend und/oder mit Einschränkungender Beweglichkeit verbunden (siehe Abschnitt 4.8). Der Zeitpunkt des Auftretens dieser Symptomevariierte von einem Tag bis zu mehreren Monaten nach Therapiebeginn. Bei den meisten Patientengingen die Beschwerden nach dem Absetzen der Therapie zurück. Bei einem Teil der Patienten tratendie Symptome erneut auf, wenn die Therapie mit demselben Arzneimittel oder einem anderen
Bisphosphonat wieder aufgenommen wurde.
Atypische Femurfrakturen
Atypische subtrochantäre und diaphysäre Femurfrakturen wurden unter Bisphosphonat-Therapieberichtet, vor allem bei Patienten unter Langzeitbehandlung gegen Osteoporose. Diese transversalenoder kurzen Schrägfrakturen können überall entlang des Oberschenkelknochens auftreten, direktunterhalb des Trochanter minor bis direkt oberhalb der Femurkondylen. Diese Frakturen entstehennach einem minimalen Trauma oder ohne Trauma und manche Patienten verspüren Oberschenkel-oder Leistenschmerzen oft im Zusammenhang mit Anzeichen einer Niedrig-Energie Fraktur inbildgebenden Verfahren, Wochen bis Monate vor dem Auftreten einer manifesten Femurfraktur.
Frakturen treten häufig bilateral auf. Aus diesem Grund sollte bei Patienten, die mit Bisphosphonatenbehandelt werden und eine Femurschaftfraktur hatten, der kontralaterale Femur ebenfalls untersuchtwerden. Über eine schlechte Heilung dieser Frakturen ist ebenfalls berichtet worden. Bei Patienten mit
Verdacht auf eine atypische Femurfraktur sollte ein Absetzen der Bisphosphonat-Therapie,vorbehaltlich einer Beurteilung des Patienten, auf Grundlage einer individuellen Nutzen-Risiko-
Bewertung in Betracht gezogen werden.
Während einer Behandlung mit Bisphosphonaten sollte den Patienten geraten werden, über jegliche
Oberschenkel-, Hüft- oder Leistenschmerzen zu berichten und jeder Patient mit diesen Symptomensollte auf eine unvollständige Femurfraktur hin untersucht werden.
Eingeschränkte NierenfunktionVANTAVO wird für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion mit einer Kreatininclearance vonweniger als 35 ml/min nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.2).
Knochen- und Mineralstoffwechsel
Andere mögliche Ursachen einer Osteoporose neben Östrogen-Mangel und Alter sollten in Betrachtgezogen werden.
Eine bestehende Hypokalzämie muss ausgeglichen werden, bevor die Therapie mit VANTAVObegonnen wird (siehe Abschnitt 4.3). Andere Erkrankungen, die den Mineralstoffwechselbeeinträchtigen (wie Vitamin-D-Mangel und Hypoparathyreoidismus), sollten vor Beginn der
Therapie mit diesem Arzneimittel ebenfalls adäquat behandelt werden. Der Vitamin-D-Gehalt von
VANTAVO ist nicht zur Behandlung eines Vitamin-D-Mangels geeignet. Bei Patienten mit diesen
Erkrankungen sollten unter der Therapie mit VANTAVO das Serum-Calcium sowie Symptome einer
Hypokalzämie überwacht werden.
Aufgrund der Stimulation der Knochenmineralisation durch Alendronat können Abnahmen des
Serum-Calciums und -Phosphats auftreten, insbesondere bei Patienten unter
Glukokortikoidbehandlung, bei denen die Calciumresorption vermindert sein kann. Diese
Veränderungen sind üblicherweise gering und asymptomatisch. Jedoch wurden selten Fällesymptomatischer Hypokalzämie berichtet, manche auch schwer, die oft bei Patienten mitentsprechenden prädisponierenden Faktoren auftraten (z. B. Hypoparathyreoidismus, Vitamin-D-
Mangel und Calcium-Malabsorption) (siehe Abschnitt 4.8).
Colecalciferol
Vitamin D3 kann das Ausmaß einer Hyperkalzämie und/oder Hyperkalziurie verstärken, wenn es an
Patienten mit Krankheiten, die mit einer unkontrollierten Überproduktion von Calcitriol in Verbindungstehen, gegeben wird (z. B. Leukämie, Lymphom, Sarkoidose). Bei diesen Patienten sind Urin und
Serum-Calcium zu überwachen.
Patienten mit einer Malabsorption nehmen möglicherweise nicht ausreichend Vitamin D3 auf.
Sonstige BestandteileDieses Arzneimittel enthält Lactose und Sucrose. Patienten mit der seltenen hereditären
Fructose-Intoleranz, Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel, Glucose-Galactose-
Malabsorption oder Sucrase-Isomaltase-Insuffizienz sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette, d. h., es ist nahezu'natriumfrei“.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Alendronat
Nahrungsmittel und Getränke (einschließlich Mineralwasser), Calcium-Ergänzungsmittel, Antazidaund einige orale Arzneimittel können die Resorption von Alendronat beeinträchtigen, wenn sie zurgleichen Zeit eingenommen werden. Daher müssen die Patienten nach der Einnahme von Alendronatmindestens 30 Minuten warten, bevor sie andere Arzneimittel einnehmen (siehe Abschnitte 4.2 und5.2).
Da die Anwendung von nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) mit gastrointestinalen Irritationeneinhergehen kann, ist bei gleichzeitiger Anwendung mit Alendronat Vorsicht geboten.
Colecalciferol
Olestra, Mineralöle, Orlistat und Gallensäureionenaustauscher (z. B. Cholestyramin, Colestipol)können die Resorption von Vitamin D beeinträchtigen. Antikonvulsiva, Cimetidin und Thiazidekönnen den Abbaustoffwechsel von Vitamin D verstärken. Eine zusätzliche Ergänzung mit Vitamin Dsollte individuell erwogen werden.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
VANTAVO ist nur für die Anwendung bei postmenopausalen Frauen vorgesehen und ist daher wederwährend der Schwangerschaft noch von stillenden Frauen anzuwenden.
SchwangerschaftEs liegen keine oder nur wenige Daten aus der Anwendung von Alendronat bei schwangeren Frauenvor.
In Tierstudien zeigte sich eine Reproduktions-Toxizität. Alendronat, das an trächtige Ratten gegebenwurde, verursachte Dystokie, die mit einer Hypokalzämie in Zusammenhang stand (siehe
Abschnitt 5.3). In Tierstudien wurde unter hohen Vitamin-D-Dosen Hyperkalzämie und
Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt 5.3) nachgewiesen. VANTAVO darf nicht während der
Schwangerschaft eingenommen werden.
StillzeitEs ist nicht bekannt, ob Alendronat bzw. dessen Metabolite in die Muttermilch ausgeschieden werden.
Eine Gefährdung des Neugeborenen/Säuglings kann nicht ausgeschlossen werden. Colecalciferol undeinige seiner aktiven Metaboliten gehen in die Muttermilch über. VANTAVO sollte nicht während der
Stillzeit angewendet werden.
FertilitätBisphosphonate lagern sich in die Knochenmatrix ein, von der sie allmählich über mehrere Jahrehinweg freigesetzt werden. Die Menge an Bisphosphonat, die in den Knochen eines Erwachseneneingelagert wird, und damit die Menge, die zur Rückfreisetzung in den systemischen Kreislauf zur
Verfügung steht, hängt direkt von Dosis und Dauer der Bisphosphonattherapie ab (siehe
Abschnitt 5.2). Es liegen keine Daten über das fetale Risiko beim Menschen vor. Es besteht jedoch eintheoretisches Risiko für fetale Schäden, vorwiegend am Skelett, wenn eine Frau nach Abschluss einer
Bisphosphonattherapie schwanger wird. Der Einfluss verschiedener Variablen, wie die Zeit vom
Abbruch der Bisphosphonattherapie bis zur Empfängnis, die Rolle des speziellen Bisphosphonates unddie Art der Anwendung (intravenös oder oral), auf dieses Risiko ist nicht untersucht worden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
MaschinenVANTAVO hat keinen oder einen zu vernachlässigenden direkten Einfluss auf die
Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Bei Patienten können bestimmte
Nebenwirkungen auftreten (z. B. verschwommenes Sehen, Schwindel und starke Knochen-, Muskel-oder Gelenkschmerzen [siehe Abschnitt 4.8]), welche die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen beeinträchtigen können.
4.8 Nebenwirkungen
Zusammenfassung des SicherheitsprofilsDie am häufigsten berichteten Nebenwirkungen betreffen den oberen Gastrointestinaltrakteinschließlich Bauchschmerzen, Dyspepsie, ösophagealer Ulkus, Dysphagie, aufgetriebenes Abdomenund saures Aufstoßen (> 1 %).
Tabellarische Auflistung der NebenwirkungenFolgende Nebenwirkungen wurden während klinischer Studien und/oder nach Markteinführung von
Alendronat berichtet.
Für die Kombination von Alendronat und Colecalciferol wurden keine zusätzlichen Nebenwirkungenfestgestellt.
Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (≥ 1/10), häufig ( 1/100 bis < 1/10),gelegentlich ( 1/1.000 bis < 1/100), selten ( 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000).
Systemorganklasse Häufigkeit Nebenwirkungen
Erkrankungen des Selten Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich
Immunsystems: Urtikaria und Angioödem
Stoffwechsel- und Selten symptomatische Hypokalzämie, meist bei
Ernährungsstörungen: Patienten mit entsprechenden prädisponierenden
Störungen§
Erkrankungen des Häufig Kopfschmerzen, Schwindel†
Nervensystems: Gelegentlich Dysgeusie†
Augenerkrankungen: Gelegentlich Augenentzündungen (Uveitis, Skleritis,
Episkleritis)
Erkrankungen des Häufig Vertigo†
Ohrs und des Sehr selten Knochennekrose des äußeren Gehörgangs
Labyrinths: (Nebenwirkung der Arzneimittelklasse der
Bisphosphonate).
Erkrankungen des Häufig Bauchschmerzen, Dyspepsie, Verstopfung,
Gastrointestinaltrakts: Durchfall, Flatulenz, Ösophagusulkus*,
Dysphagie*, aufgetriebenes Abdomen, saures
Aufstoßen
Gelegentlich Übelkeit, Erbrechen, Gastritis, Ösophagitis*,
Ösophaguserosionen*, Meläna†
Selten Ösophagusstriktur*, oropharyngeale
Ulzerationen*, Perforationen, Ulzera und
Blutungen (PUBs) im oberen Gastrointestinaltrakt§
Erkrankungen der Häufig Alopezie†, Pruritus†
Haut und des Gelegentlich Hautausschlag, Erythem
Unterhautzellgewebes: Selten Ausschlag mit Photosensitivität, schwere
Hautreaktionen einschließlich Stevens-Johnson-
Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse‡
Skelettmuskulatur-, Sehr häufig muskuloskelettale (Knochen-, Muskel- oder
Bindegewebs- und Gelenk-) Schmerzen, manchmal auch stark †§
Knochenerkrankungen: Häufig Gelenkschwellungen†
Selten Osteonekrose des Kiefers‡§, atypischesubtrochantäre und diaphysäre Femurfrakturen(unerwünschte Wirkung der Substanzklasse der
Bisphosphonate)
Allgemeine Häufig Asthenie†, peripheres Ödem†
Erkrankungen und Gelegentlich vorübergehende Symptome einer Akute-Phase-
Beschwerden am Reaktion (Myalgie, Unwohlsein und selten
Verabreichungsort: Fieber), üblicherweise bei Therapiebeginn†.§ Siehe Abschnitt 4.4† Die Häufigkeit in klinischen Studien war in Arzneimittel- und Placebogruppe ähnlich.
* Siehe Abschnitte 4.2 und 4.4.‡ Diese Nebenwirkung wurde nach Markteinführung beobachtet. Die Häufigkeit 'selten' wurde auf Grundlagerelevanter klinischer Studien geschätzt.
Meldung des Verdachts auf NebenwirkungenDie Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sieermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung überdas in Anhang V aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Alendronat
SymptomeInfolge einer oralen Überdosis können Hypokalzämie, Hypophosphatämie und Nebenwirkungen imoberen Gastrointestinaltrakt, wie Magenverstimmung, Sodbrennen, Ösophagitis, Gastritis oder Ulzera,auftreten.
BehandlungSpezifische Erfahrungen zur Behandlung einer Überdosis mit Alendronat liegen nicht vor. Bei einer
Überdosis mit VANTAVO sollten Milch oder Antazida gegeben werden, um Alendronat zu binden.
Wegen des Risikos einer ösophagealen Irritation sollten keine Maßnahmen zum Erbrechen eingeleitetwerden und der Patient sollte sich vollständig aufrecht halten.
Colecalciferol
Bei Langzeittherapie allgemein gesunder Erwachsener wurde für Dosierungen von weniger als10.000 I.E./Tag keine Vitamin-D-Toxizität dokumentiert. In einer klinischen Studie bei gesunden
Erwachsenen war eine tägliche Dosis von 4.000 I.E. Vitamin D3 über bis zu 5 Monate nicht mit
Hyperkalziurie oder Hyperkalzämie assoziiert.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Arzneimittel zur Behandlung von Knochenerkrankungen;
Bisphosphonate; Kombinationen; ATC-Code: M05BB03
WirkmechanismusAlendronat
Natriumalendronat ist ein Bisphosphonat, das die durch Osteoklasten vermittelte Knochenresorptionhemmt, ohne eine direkte Wirkung auf die Knochenbildung auszuüben. Studien zur Präklinik zeigten,dass Alendronat sich bevorzugt an den Stellen der aktiven Resorption konzentriert. Die Aktivität der
Osteoklasten wird gehemmt, Rekrutierung und Anbindung der Osteoklasten sind jedoch nichtbetroffen. Der unter Therapie mit Alendronat gebildete Knochen ist von normaler Qualität.
Colecalciferol (Vitamin D3)
Vitamin D3 wird in der Haut durch UV-Licht über die Umwandlung von 7-Dehydrocholesterol zu
Vitamin D3 produziert. Bei unzureichender Sonnenbestrahlung ist es essenziell, dass Vitamin D3 ein
Bestandteil der Nahrung ist. Vitamin D3 wird in der Leber zu 25-HydroxyVitamin D3 umgewandeltund gespeichert, bis es gebraucht wird. Die Konversion zum aktiven calciummobilisierenden Hormon1,25-DihydroxyVitamin D3 (Calcitriol) in der Niere ist streng reguliert. Die Hauptwirkung von1,25-DihydroxyVitamin D3 ist die Erhöhung der intestinalen Resorption von Calcium und Phosphatsowie die Regulierung von Serum-Calcium, der renalen Ausscheidung von Calcium und von
Phosphat, der Knochenbildung und Knochenresorption.
Vitamin D3 wird für eine normale Knochenbildung benötigt. Ein Vitamin-D-Mangel entsteht, wenn
Sonnenbestrahlung und Aufnahme aus der Nahrung unzureichend sind. Ein Mangel steht in
Verbindung mit einer negativen Calciumbilanz, Knochenverlust und einem erhöhten Risiko für
Skelettfrakturen. In schweren Fällen kann ein Mangel zu sekundärem Hyperparathyreoidismus,
Hypophosphatämie, Schwäche der proximalen Muskulatur und Osteomalazie und so zu einem weitererhöhten Risiko für Stürze und Knochenbrüche bei osteoporotischen Personen führen. Eine Ergänzungmit Vitamin D senkt diese Risiken und ihre Konsequenzen.
Osteoporose wird definiert als eine Knochendichte (BMD: bone mineral density) an Wirbelsäule oder
Hüfte, die 2,5 Standardabweichungen unter dem Mittelwert für eine normale, junge Bevölkerung liegt,oder ungeachtet der Knochendichte als vorliegende pathologische Fraktur.
Klinische Wirksamkeit und SicherheitStudien mit VANTAVO
Die Wirkung der niedrigeren Dosis von VANTAVO (70 mg Alendronat/2.800 I.E. Vitamin D3) aufden Vitamin-D-Status wurde in einer 15-wöchigen, multinationalen Studie an 682 postmenopausalen
Frauen mit Osteoporose gezeigt (mittlerer Serum-Ausgangswert von 25-HydroxyVitamin D: 56 nmol/l[22,3 ng/ml]; Bereich: 22,5-225 nmol/l [9-90 ng/ml]). Die Patienten erhielten VANTAVO in derniedrigeren Stärke (70 mg /2.800 I.E.) (n = 350) oder FOSAMAX (Alendronat) 70 mg einmalwöchentlich (n = 332); weitere Vitamin-D-Ergänzungsmittel waren untersagt. Nach 15-wöchiger
Behandlung waren die mittleren Serumspiegel von 25-HydroxyVitamin D signifikant höher (26 %) inder Gruppe unter VANTAVO (70 mg/2.800 I.E.) (56 nmol/l [23 ng/ml]) als in der Gruppe unter
Alendronat allein (46 nmol/l [18,2 ng/ml]). VANTAVO (70 mg/2.800 I.E.) senkte signifikant nach 15
Wochen den Anteil an Patienten mit Vitamin-D-Insuffizienz (Serumwert von 25-HydroxyVitamin D <37,5 nmol/l [< 15 ng/ml]) um 62,5 % im Vergleich zu Alendronat allein (12 % vs. 32 %). VANTAVO(70 mg/2.800 I.E.) senkte signifikant den Anteil an Patienten mit Vitamin-D-Mangel (Serumwert von25-HydroxyVitamin D < 22,5 nmol/l [< 9 ng/ml]) um 92 % im Vergleich zu Alendronat allein (1 %vs. 13 %). In dieser Studie stiegen nach 15 Wochen die mittleren Serumwerte von 25-
HydroxyVitamin D bei Patienten mit Vitamin-D-Insuffizienz bei Studienbeginn(25-HydroxyVitamin D 22,5 bis 37,5 nmol/l [9 - < 15 ng/ml]) von 30 nmol/l (12,1 ng/ml) auf40 nmol/l (15,9 ng/ml) in der Gruppe unter VANTAVO (70 mg/2.800 I.E.) (n = 75) und sanken von30 nmol/l (12,0 ng/ml) bei Studienbeginn auf 26 nmol/l (10,4 ng/ml) in der Gruppe unter Alendronatallein (n = 70). Hinsichtlich der Mittelwerte von Serum-Calcium, Phosphat oder Calcium im 24-
Stunden-Harn gab es keine Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen.
Die Wirkung der niedrigeren Dosis von VANTAVO (70 mg Alendronat/2.800 I.E. Vitamin D3) mitzusätzlicher Gabe von 2.800 I.E. Vitamin D3, was insgesamt 5.600 I.E. Vitamin D3 (der Menge von
Vitamin D3 in der höheren Dosis von VANATVO) einmal wöchentlich entspricht, wurde in einer24-wöchigen Verlängerungsstudie mit 619 postmenopausalen Frauen mit Osteoporose gezeigt. Die
Patientinnen der 2.800-I.E.-Vitamin-D3-Gruppe erhielten VANTAVO (70 mg/2.800 I.E.) (n = 299)und die Patientinnen der 5.600-I.E.-Vitamin-D3-Gruppe erhielten VANTAVO (70 mg/2.800 I.E.)sowie zusätzlich 2.800 I.E. Vitamin D3 (n = 309) einmal wöchentlich; eine zusätzliche
Vitamin-D-Ergänzung war erlaubt. Nach 24-wöchiger Behandlung waren die mittleren Serumspiegelvon 25-HydroxyVitamin D in der 5.600-I.E.-Vitamin-D3-Gruppe (69 nmol/l [27,6 ng/ml]) signifikanthöher als in der 2.800-I.E.-Vitamin-D3-Gruppe (64 nmol/l [25,5 ng/ml]). Der Anteil an Patientinnenmit Vitamin-D-Insuffizienz betrug während der 24-wöchigen Verlängerungsstudie 5,4 % in der2.800-I.E.-Vitamin-D3-Gruppe vs. 3,2 % in der 5.600-I.E.-Vitamin-D3-Gruppe. Der Anteil an
Patientinnen mit Vitamin-D-Mangel war 0,3 % in der 2.800-I.E.-Vitamin-D3-Gruppe vs. 0 % in der5.600-I.E.-Vitamin-D3-Gruppe. Hinsichtlich der Mittelwerte von Serum-Calcium, Phosphat oder
Calcium im 24-Stunden-Harn gab es keine Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen.
Bezüglich des Anteils der Patientinnen mit Hyperkalziurie am Ende der 24-wöchigen Verlängerungergab sich zwischen den Behandlungsgruppen kein statistisch signifikanter Unterschied.
Studien mit Alendronat
Die therapeutische Gleichwertigkeit von Alendronat einmal wöchentlich 70 mg (n = 519) und
Alendronat 10 mg täglich (n = 370) wurde in einer Ein-Jahres-Multicenter-Studie anpostmenopausalen Frauen mit Osteoporose nachgewiesen. Die Anstiege über die Ausgangswerte der
BMD an der Lendenwirbelsäule betrugen nach einem Jahr im Mittel 5,1 % (95 % KI: 4,8, 5,4 %) inder Gruppe mit 70 mg einmal wöchentlich und 5,4 % (95 % KI: 5,0, 5,8 %) in der Gruppe mit 10 mgtäglich. Die mittleren BMD-Zunahmen betrugen 2,3 % bzw. 2,9 % am Femurhals und 2,9 % bzw.
3,1 % an der gesamten Hüfte in der Gruppe mit 70 mg einmal wöchentlich bzw. in der mit 10 mgtäglich. Die zwei Behandlungsgruppen waren auch hinsichtlich der BMD-Zunahmen an anderen
Skelettstellen vergleichbar.
Die Wirkungen von Alendronat auf Knochenmasse und Frakturinzidenz bei postmenopausalen Frauenwurden in zwei Phase-III-Studien von identischem Design (n = 944) sowie in der Fraktur-
Interventions-Studie (FIT: n = 6.459) untersucht.
In den Phase-III-Studien betrugen die mittleren Anstiege der BMD mit Alendronat 10 mg/Tag im
Verhältnis zu Plazebo nach 3 Jahren 8,8 % an der Wirbelsäule, 5,9 % am Femurhals und 7,8 % am
Trochanter. Die BMD des Gesamtskeletts stieg ebenfalls signifikant an. In der mit Alendronatbehandelten Gruppe wurde im Vergleich zur Plazebo-Gruppe eine Reduktion um 48 % (Alendronat3,2 % gegenüber Plazebo 6,2 %) bei dem Anteil von Patientinnen, die eine oder mehrere
Wirbelfrakturen erlitten, erreicht. In der Zwei-Jahres-Verlängerung dieser Studien hielten die Anstiegeder BMD von Wirbelsäule und Trochanter weiterhin an; auch die BMD des Femurhalses und desgesamten Körpers wurde aufrechterhalten.
FIT bestand aus zwei plazebokontrollierten Studien, bei denen Alendronat täglich (5 mg täglich über2 Jahre und anschließend 10 mg täglich weiterhin entweder über 1 oder 2 Jahre) eingenommen wurde:
* FIT 1: eine Drei-Jahres-Studie an 2.027 Patientinnen mit mindestens einer vorbestehenden
Wirbel-(Kompressions-)Fraktur. In dieser Studie reduzierte die tägliche Gabe von Alendronatdas Auftreten von mindestens einer neuen Wirbelfraktur um 47 % (Alendronat 7,9 % gegenüber
Plazebo 15,0 %). Zusätzlich wurde eine signifikante Reduktion der Inzidenz von Hüftfrakturen(1,1 % gegenüber 2,2 %; Reduktion um 51 %) festgestellt.
* FIT 2: eine Vier-Jahres-Studie an 4.432 Patientinnen mit einer niedrigen Knochenmasse, aberohne vorbestehende Wirbelfraktur. In dieser Studie wurde in der Analyse der Subgruppe mitosteoporotischen Frauen (37 % der Gesamtzahl, die nach der o. g. Definition an Osteoporoselitten) ein signifikanter Unterschied in der Inzidenz von Hüftfrakturen (Alendronat 1,0 %gegenüber Plazebo 2,2 %; Reduktion um 56 %) und in der Inzidenz von mindestens einer
Wirbelfraktur (2,9 % gegenüber 5,8 %; Reduktion um 50 %) beobachtet.
Laborwerte
In klinischen Studien wurden asymptomatische, leichte und vorübergehende Abnahmen des
Serum-Calciums und -Phosphats bei ca. 18 % beziehungsweise 10 % der Patienten beobachtet, die
Alendronat 10 mg/Tag einnahmen, gegenüber ca. 12 % und 3 % derjenigen, die Plazebo einnahmen.
Dennoch traten Abnahmen des Serum-Calciums bis < 8,0 mg/dl (2,0 mmol/l) und des Serum-
Phosphats bis 2,0 mg/dl (0,65 mmol/l) in beiden Behandlungsgruppen mit ähnlicher Häufigkeit auf.
Kinder und JugendlicheAlendronat wurde bei einer kleinen Anzahl von Patienten unter 18 Jahren mit Osteogenesis imperfectauntersucht. Die Ergebnisse reichen nicht aus, um die Anwendung von Alendronat bei pädiatrischen
Patienten mit Osteogenesis imperfecta zu empfehlen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Alendronat
ResorptionBezogen auf eine intravenöse Referenzdosis betrug die mittlere orale Bioverfügbarkeit von Alendronatbei Frauen 0,64 % für Dosen zwischen 5 und 70 mg nach nächtlichem Fasten und zwei Stunden vor
Aufnahme eines standardisierten Frühstücks. Die Bioverfügbarkeit nahm entsprechend auf etwa0,46 % und 0,39 % ab, wenn Alendronat eine oder eine halbe Stunde vor einem standardisierten
Frühstück eingenommen wurde. In Osteoporosestudien war Alendronat wirksam, wenn es mindestens30 Minuten vor dem ersten Essen oder Trinken des Tages eingenommen wurde.
Der Alendronatbestandteil der VANTAVO (70 mg/2.800 I.E.) Kombinationstablette und der
VANTAVO (70 mg/5.600 I.E.) Kombinationstablette ist bioäquivalent zu der Tablette mit 70 mg
Alendronat.
Die Bioverfügbarkeit war minimal, wenn Alendronat mit oder bis zu zwei Stunden nach einemstandardisierten Frühstück angewendet wurde. Die gemeinsame Einnahme von Alendronat mit Kaffeeoder Orangensaft reduzierte die Bioverfügbarkeit um etwa 60 %.
Bei gesunden Probanden führte die Gabe von oralem Prednison (20 mg dreimal täglich über fünf
Tage) zu keiner klinisch bedeutsamen Veränderung der oralen Bioverfügbarkeit von Alendronat(Anstieg im Mittel im Bereich von 20 % bis 44 %).
VerteilungStudien an Ratten haben ergeben, dass Alendronat sich nach intravenöser Gabe von 1 mg/kgvorübergehend in Weichteilgeweben verteilt, sich aber dann rasch in den Knochen umverteilt oder mitdem Urin ausgeschieden wird. Das mittlere Steady-State-Volumen der Verteilung beträgt, den
Knochen ausgenommen, mindestens 28 Liter beim Menschen. Die Plasmakonzentrationen nach
Aufnahme oraler therapeutischer Dosen von Alendronat sind zu niedrig für einen analytischen
Nachweis (< 5 ng/ml). Die Proteinbindung im menschlichen Plasma beträgt ca. 78 %.
BiotransformationEs gibt keine Hinweise darauf, dass Alendronat beim Tier oder beim Menschen metabolisiert wird.
EliminationNach intravenöser Gabe einer einzelnen Dosis von 14C-Alendronat wurden etwa 50 % der radioaktivmarkierten Substanz innerhalb von 72 Stunden mit dem Urin ausgeschieden und wenig oder keine
Radioaktivität wurde in den Fäzes wiedergefunden. Nach intravenöser Gabe einer einzelnen Dosis von10 mg betrug die renale Clearance von Alendronat 71 ml/min und die systemische Clearanceüberschritt nicht 200 ml/min. Die Plasmakonzentrationen fielen um mehr als 95 % innerhalb von sechs
Stunden nach intravenöser Gabe. Die terminale Halbwertszeit beim Menschen wird unter
Berücksichtigung der Freisetzung von Alendronat aus dem Skelett auf über zehn Jahre geschätzt.
Alendronat wird bei Ratten nicht über das saure oder basische Transportsystem der Nierenausgeschieden und daher wird nicht angenommen, dass es beim Menschen die Ausscheidung anderer
Arzneimittel durch diese Transportsysteme beeinflusst.
Colecalciferol
ResorptionBei gesunden erwachsenen Probanden (Frauen und Männer) betrug nach der Gabe von VANTAVO70 mg/2.800 I.E. Tabletten nach nächtlichem Fasten und zwei Stunden vor Aufnahme einer Mahlzeitdie mittlere Fläche unter der Serum-Konzentration-Zeit-Kurve (AUC0-120 h) für Vitamin D3296,4 ng*h/ml (ohne Berücksichtigung endogener Vitamin-D3-Spiegel). Die mittlere maximale
Konzentration im Serum (Cmax) von Vitamin D3 betrug 5,9 ng/ml und die Medianzeit bis zum
Erreichen der maximalen Serumkonzentration (Tmax) 12 Stunden. Die Bioverfügbarkeit von 2.800 I.E.
Vitamin D3 in VANTAVO ist der von allein eingenommenem 2.800 I.E. Vitamin D3 vergleichbar.
Bei gesunden erwachsenen Probanden (Frauen und Männer) betrug die mittlere Fläche unter der
Konzentration-Zeit-Kurve (AUC0-80 h) nach der Gabe von VANTAVO 70 mg/5.600 I.E. für
Vitamin D3 490,2 ng*h/ml (ohne Adjustierung bezüglich der endogenen Vitamin-D3-Spiegel) nachnächtlichem Fasten und zwei Stunden vor Aufnahme einer Mahlzeit-. Die mittlere maximale
Konzentration im Serum (Cmax) von Vitamin D3 betrug 12,2 ng/ml und die Medianzeit bis zum
Erreichen der maximalen Serumkonzentration (Tmax) 10,6 Stunden. Die Bioverfügbarkeit von5.600 I.E. Vitamin D3 in VANTAVO ist der von allein eingenommenem 5.600 I.E. Vitamin D3vergleichbar.
VerteilungNach der Resorption geht Vitamin D3 als Bestandteil von Chylomikronen ins Blut über. Vitamin D3wird rasch verteilt, hauptsächlich in die Leber, wo es zu 25-HydroxyVitamin D3, der
Hauptspeicherform, metabolisiert wird. Kleinere Mengen verteilen sich in Fett- und Muskelgewebeund werden dort als Vitamin D3 gespeichert, um später in den Kreislauf abgegeben zu werden.
Zirkulierendes Vitamin D3 ist an Vitamin-D-bindendes Protein gebunden.
BiotransformationVitamin D3 wird in der Leber rasch zu 25-HydroxyVitamin D3 hydroxyliert und dann in der Niere zu1,25-DihydroxyVitamin D3, der biologisch aktiven Form, metabolisiert. Vor der Ausscheidung kommtes zu weiterer Hydroxylierung. Ein kleiner Anteil Vitamin D3 wird vor Ausscheidung glukuronidiert.
EliminationBei Gabe von radioaktiv markiertem Vitamin D3 an gesunde Probanden betrug die mittlere
Ausscheidung der Radioaktivität im Urin nach 48 Stunden 2,4 %, in den Fäzes nach 4 Tagen 4,9 %. Inbeiden Fällen wurde die Radioaktivität fast ausschließlich als Metaboliten der Ausgangssubstanzausgeschieden. Die mittlere Halbwertszeit von Vitamin D3 im Serum beträgt ca. 24 Stunden nach eineroralen Dosis von VANTAVO (70 mg/2.800 I.E.).
Eingeschränkte NierenfunktionPräklinische Studien haben gezeigt, dass der Anteil von Alendronat, der nicht im Knochen abgelagertwird, schnell über den Urin ausgeschieden wird. Es wurden keine Hinweise auf eine Sättigung der
Aufnahmefähigkeit des Knochens nach Langzeitdosierung von kumulativen intravenösen Dosen bis zu35 mg/kg bei Tieren gefunden. Obwohl keine klinischen Daten darüber vorliegen, ist dennoch damitzu rechnen, dass die renale Elimination von Alendronat wie in den Tierversuchen auch bei Patientenmit eingeschränkter Nierenfunktion reduziert sein wird. Daher ist bei Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion eine etwas erhöhte Kumulation von Alendronat im Knochen zu erwarten (siehe
Abschnitt 4.2).
5.3 Präklinische Sicherheitsdaten
Es wurden keine nicht-klinischen Studien mit der Kombination von Alendronat und Colecalciferoldurchgeführt.
Alendronat
Nicht-klinische Daten auf Grundlage konventioneller Studien zur Sicherheitspharmakologie, zurchronischen Toxizität, zur Genotoxizität und zum kanzerogenen Potenzial lassen keine besonderen
Gefahren für den Menschen erkennen. Studien an Ratten zeigten, dass die Gabe von Alendronat anträchtige Ratten mit dem Auftreten von Dystokie bei den Muttertieren einherging, die auf eine
Hypokalzämie zurückzuführen war. In Studien verursachten hohe Dosen bei Ratten ein vermehrtes
Auftreten von unvollständiger Ossifikation bei den Feten. Die Bedeutung dieser Beobachtung für den
Menschen ist nicht bekannt.
Colecalciferol
In Tierstudien wurden bei weit höheren Dosen als der therapeutischen Dosis beim Menschenreproduktionstoxische Wirkungen beobachtet.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Mikrokristalline Cellulose (E460)
LactoseMittelkettige Triglyceride
Gelatine
Croscarmellose-Natrium
SucroseHochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat (E572)
Butylhydroxytoluol (E321)
Stärke, modifiziert (Mais)
Aluminium-Natrium-Silicat (E554)
6.2 Inkompatibilitäten
6.3 Haltbarkeit
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
In der Original-Blisterpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit und Licht zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
VANTAVO 70 mg/2.800 I.E. Tabletten
Aluminium/Aluminium-Blisterpackungen, in Umkartons zu 2, 4, 6 oder 12 Tabletten.
VANTAVO 70 mg/5.600 I.E. Tabletten
Aluminium/Aluminium-Blisterpackungen, in Umkartons zu 2, 4 oder 12 Tabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER MARKETING-ERLAUBNIS
N.V. Organon
Kloosterstraat 65349 AB Oss
Niederlande
8. GENEHMIGUNGSNUMMER(N)
VANTAVO 70 mg/2.800 I.E. Tabletten
EU/1/09/572/001 - 2 Tabletten
EU/1/09/572/002 - 4 Tabletten
EU/1/09/572/003 - 6 Tabletten
EU/1/09/572/004 - 12 Tabletten
VANTAVO 70 mg/5.600 I.E. Tabletten
EU/1/09/572/006 - 2 Tabletten
EU/1/09/572/007 - 4 Tabletten
EU/1/09/572/008 - 12 Tabletten
9. DATUM DER ERSTEN GENEHMIGUNG/ERWEITERUNG DER GENEHMIGUNG
ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 16. Oktober 2009
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 18. September 2014
10. DATUM DER ÜBERARBEITUNG DES TEXTs
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf den Internetseiten der Europäischen
Arzneimittel-Agentur http://www.ema.europa.eu verfügbar.