Inhalt der Packungsbeilage des Arzneimittels SPRYCEL 100mg tablets
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
SPRYCEL 20 mg Filmtabletten
SPRYCEL 50 mg Filmtabletten
SPRYCEL 70 mg Filmtabletten
SPRYCEL 80 mg Filmtabletten
SPRYCEL 100 mg Filmtabletten
SPRYCEL 140 mg Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
SPRYCEL 20 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 20 mg Dasatinib (als Monohydrat).
Sonstiger Bestandteil mit bekannter WirkungJede Filmtablette enthält 27 mg Lactose-Monohydrat.
SPRYCEL 50 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 50 mg Dasatinib (als Monohydrat).
Sonstiger Bestandteil mit bekannter WirkungJede Filmtablette enthält 67,5 mg Lactose-Monohydrat.
SPRYCEL 70 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 70 mg Dasatinib (als Monohydrat).
Sonstiger Bestandteil mit bekannter WirkungJede Filmtablette enthält 94,5 mg Lactose-Monohydrat.
SPRYCEL 80 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 80 mg Dasatinib (als Monohydrat).
Sonstiger Bestandteil mit bekannter WirkungJede Filmtablette enthält 108 mg Lactose-Monohydrat.
SPRYCEL 100 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 100 mg Dasatinib (als Monohydrat).
Sonstiger Bestandteil mit bekannter WirkungJede Filmtablette enthält 135,0 mg Lactose-Monohydrat.
SPRYCEL 140 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 140 mg Dasatinib (als Monohydrat).
Sonstiger Bestandteil mit bekannter WirkungJede Filmtablette enthält 189 mg Lactose-Monohydrat.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtablette (Tablette).
SPRYCEL 20 mg Filmtabletten
Weiße bis cremefarbene, bikonvexe, runde Filmtablette mit der Prägung 'BMS“ auf der einen und'527“ auf der anderen Seite.
SPRYCEL 50 mg Filmtabletten
Weiße bis cremefarbene, bikonvexe, ovale Filmtablette mit der Prägung 'BMS“ auf der einen und'528“ auf der anderen Seite.
SPRYCEL 70 mg Filmtabletten
Weiße bis cremefarbene, bikonvexe, runde Filmtablette mit der Prägung 'BMS“ auf der einen und'524“ auf der anderen Seite.
SPRYCEL 80 mg Filmtabletten
Weiße bis cremefarbene, bikonvexe, dreieckige Filmtablette mit der Prägung 'BMS 80“ auf der einenund '855“ auf der anderen Seite.
SPRYCEL 100 mg Filmtabletten
Weiße bis cremefarbene, bikonvexe, ovale Filmtablette mit der Prägung 'BMS 100“ auf der einen und'852“ auf der anderen Seite.
SPRYCEL 140 mg Filmtabletten
Weiße bis cremefarbene, bikonvexe, runde Filmtablette mit der Prägung 'BMS 140“ auf der einen und'857“ auf der anderen Seite.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
SPRYCEL ist angezeigt für die Behandlung erwachsener Patienten mit▪ neu diagnostizierter Philadelphia-Chromosom-positiver (Ph+) chronischer myeloischer Leukämie(CML) in der chronischen Phase.
▪ CML in der chronischen oder akzelerierten Phase oder in der Blastenkrise mit Resistenz oder
Intoleranz gegenüber einer vorherigen Behandlung einschließlich Imatinib.
▪ Ph+ akuter lymphatischer Leukämie (ALL) oder lymphatischer Blastenkrise der CML mit
Resistenz oder Intoleranz gegenüber einer vorherigen Therapie.
SPRYCEL ist angezeigt für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit:
▪ neu diagnostizierter Philadelphia-Chromosom-positiver (Ph+) chronischer myeloischer Leukämie(CML) in der chronischen Phase (Ph+ CML-CP) oder Ph+ CML-CP mit Resistenz oder Intoleranzgegenüber einer vorherigen Therapie einschließlich Imatinib.
▪ neu diagnostizierter Ph+ ALL in Kombination mit Chemotherapie.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Die Behandlung ist von einem Arzt einzuleiten, der in der Diagnose und Behandlung von Leukämie-
Patienten erfahren ist.
DosierungErwachsene PatientenDie empfohlene Initialdosis in der chronischen Phase der CML beträgt 100 mg Dasatinib einmaltäglich.
Die empfohlene Initialdosis in der akzelerierten Phase oder in der myeloischen oder lymphatischen
Blastenkrise (fortgeschrittene Stadien) der CML oder bei Ph+ ALL beträgt 140 mg einmal täglich(siehe Abschnitt 4.4).
Kinder und Jugendliche (Ph+ CML-CP und Ph+ ALL)
Die Dosierung für Kinder und Jugendliche erfolgt körpergewichtsbasiert (siehe Tabelle 1). Dasatinibwird einmal täglich oral entweder in Form von SPRYCEL Filmtabletten oder SPRYCEL Pulver zur
Herstellung einer Suspension zum Einnehmen (siehe Fachinformation SPRYCEL Pulver zur
Herstellung einer Suspension zum Einnehmen) verabreicht. Die Dosis sollte alle 3 Monate oderhäufiger, falls notwendig, aufgrund von Veränderungen des Körpergewichts nachberechnet werden.
Die Filmtabletten werden nicht für Patienten empfohlen, die weniger als 10 kg wiegen. Für diese
Patienten sollte das Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen verwendet werden. Jenach Ansprechen des Patienten und Verträglichkeit wird eine Steigerung oder Reduzierung der Dosisempfohlen. Es liegen keine Erfahrungen bei der Behandlung von Kindern unter 1 Jahr mit SPRYCELvor.
SPRYCEL Filmtabletten und SPRYCEL Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmensind nicht bioäquivalent. Patienten, die Tabletten schlucken können und von SPRYCEL Pulver zur
Herstellung einer Suspension zum Einnehmen auf SPRYCEL Filmtabletten oder von den
Filmtabletten zur Suspension zum Einnehmen wechseln möchten, können dies tun, vorausgesetzt, dassdie richtigen Dosierungsempfehlungen für die Darreichungsform eingehalten werden.
Die initial empfohlene tägliche Dosis von SPRYCEL Filmtabletten für Kinder und Jugendliche ist in
Tabelle 1 dargestellt.
Tabelle 1: Dosierung von SPRYCEL Filmtabletten für Kinder und Jugendliche mit
Ph+ CML-CP oder Ph+ ALL
Körpergewicht (kg)a Tägliche Dosis (mg)10 bis weniger als 20 kg 40 mg20 bis weniger als 30 kg 60 mg30 bis weniger als 45 kg 70 mgmindestens 45 kg 100 mga Die Filmtabletten werden nicht für Patienten empfohlen, die weniger als 10 kg wiegen. Für diese Patienten sollte das Pulverzur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen verwendet werden.
Dauer der BehandlungIn klinischen Studien wurde die Behandlung mit SPRYCEL bei Erwachsenen mit Ph+ CML-CP, CMLin der akzelerierten Phase oder in der myeloischen oder lymphatischen Blastenkrise (fortgeschrittene
Stadien) oder mit Ph+ ALL sowie Kindern und Jugendlichen mit Ph+ CML-CP bis zur Progressionfortgesetzt oder bis die Behandlung nicht länger vom Patienten vertragen wurde. Welche
Auswirkungen ein Absetzen der Behandlung auf den Langzeitverlauf der Erkrankung nach Erreicheneines zytogenetischen oder molekularen Ansprechens hat [einschließlich einer komplettenzytogenetischen Remission (CCyR, complete cytogenetic response) oder guten molekularen
Remission (MMR, major molecular response) und MR4.5], wurde nicht untersucht.
In klinischen Studien wurde die Behandlung mit SPRYCEL bei Kindern und Jugendlichen mit
Ph+ ALL für maximal zwei Jahre kontinuierlich zusammen mit aufeinanderfolgenden Blöcken der
Backbone-Chemotherapie verabreicht. Bei Patienten, die eine nachfolgende Stammzelltransplantationerhalten, kann SPRYCEL nach der Transplantation für ein weiteres Jahr verabreicht werden.
Um die empfohlene Dosis zu erreichen, gibt es SPRYCEL als 20 mg, 50 mg, 70 mg, 80 mg, 100 mgund 140 mg Filmtabletten und als Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen (10 mg/ml
Suspension nach Rekonstitution). Je nach Ansprechen des Patienten und Verträglichkeit wird eine
Steigerung oder Reduzierung der Dosis empfohlen.
DosissteigerungIn klinischen Studien an erwachsenen Patienten mit CML oder Ph+ ALL wurde eine Dosissteigerungauf 140 mg einmal täglich (chronische Phase der CML) oder 180 mg einmal täglich (fortgeschrittene
Stadien der CML oder bei Ph+ ALL) für Patienten zugelassen, die auf die empfohlene Initialdosisweder hämatologisch noch zytogenetisch ansprachen.
Die folgenden in Tabelle 2 angegebenen Dosissteigerungen werden bei Kindern und Jugendlichen mit
Ph+ CML-CP, die zu den empfohlenen Zeitpunkten, gemäß den aktuellen Behandlungsrichtlinien keinhämatologisches, zytogenetisches und molekulares Ansprechen erzielen und die Behandlungvertragen, empfohlen.
Tabelle 2: Dosissteigerung für Kinder und Jugendliche mit Ph+ CML-CP
Dosis (maximale Dosis pro Tag)
Initialdosis Steigerung
Tabletten 40 mg 50 mg60 mg 70 mg70 mg 90 mg100 mg 120 mg
Bei Kindern und Jugendlichen mit Ph+ ALL wird eine Dosissteigerung nicht empfohlen, da
SPRYCEL bei diesen Patienten in Kombination mit einer Chemotherapie angewendet wird.
Dosisanpassung bei NebenwirkungenMyelosuppressionIn klinischen Studien wurde bei Auftreten einer Myelosuppression die Behandlung unterbrochen, die
Dosis reduziert oder die Studientherapie abgebrochen. Gegebenenfalls wurden Thrombozyten- und
Erythrozytentransfusionen gegeben. Bei Patienten mit fortbestehender Myelosuppression wurdenhämatopoetische Wachstumsfaktoren eingesetzt.
Richtlinien für Dosisanpassungen bei Erwachsenen sind in Tabelle 3 und bei Kindern und
Jugendlichen mit Ph+ CML-CP in Tabelle 4 zusammengefasst. Richtlinien für Kinder und Jugendlichemit Ph+ ALL, die in Kombination mit Chemotherapie behandelt werden, sind in einem separaten
Abschnitt nach den Tabellen aufgeführt.
Tabelle 3: Dosisanpassung bei Neutropenie und Thrombozytopenie bei Erwachsenen1 Behandlung aussetzen bis ANC≥1,0 x 109/l und Thrombozyten≥50 x 109/l.
2 Behandlung mit ursprünglicher
Initialdosis fortsetzen.
3 Wenn für >7 Tage Thrombozyten bei
Erwachsene mit CML in 9 <25 x 109/l und/oder ANC erneut bei
ANC <0,5 x 10 /lder chronischen Phase <0,5 x 109/l liegen, für zweite Episodeund/oder(Initialdosis 100 mg Schritt 1 wiederholen und Behandlung mit
Thrombozyten <50 x 109/leinmal täglich) reduzierter Dosis von 80 mg einmaltäglich fortsetzen. Für dritte Episodeerneute Dosisreduktion auf 50 mg einmaltäglich (für neu diagnostizierte Patienten)oder abbrechen (für Patienten mit
Resistenz oder Intoleranz gegenüber einervorherigen Behandlung einschließlich
Imatinib).
1 Prüfen, ob Zytopenie im Zusammenhangmit der Leukämie steht(Knochenmarkaspiration oder -biopsie).
2 Wenn kein Zusammenhang zwischen
Zytopenie und Leukämie besteht,
Behandlung aussetzen, bis ANC≥1,0 x 109/l und Thrombozyten
Erwachsene mit CML in ≥20 x 109/l. Dann Behandlung mitder akzelerierten Phase ANC <0,5 x 109/l ursprünglicher Initialdosis fortsetzen.
oder Blastenkrise und und/oder
Ph+ ALL (Initialdosis Thrombozyten <10 x 109/l 3 Tritt Zytopenie erneut auf, Schritt 1140 mg einmal täglich) wiederholen und Behandlung mitreduzierter Dosis von 100 mg einmaltäglich (zweite Episode) oder 80 mgeinmal täglich (dritte Episode) fortsetzen.
4 Ist die Zytopenie leukämiebedingt,
Dosiseskalation auf 180 mg einmal täglicherwägen.
ANC: absolute Neutrophilenzahl
Tabelle 4: Dosisanpassungen für Neutropenie und Thrombozytopenie bei Kindern und
Jugendlichen mit Ph+ CML-CP1. Wenn die Zytopenie länger Dosis (maximale Dosis pro Tag)als 3 Wochen andauert, Ursprüngliche Einstufige Zweistufigeüberprüfen Sie, ob die Initialdosis Dosisreduktion Dosisreduktion
Zytopenie mit Leukämie in Tabletten 40 mg 20 mg *
Zusammenhang steht 60 mg 40 mg 20 mg(Knochenmarkaspirat oder 70 mg 60 mg 50 mg
Biopsie). 100 mg 80 mg 70 mg2. Wenn kein Zusammenhangzwischen Zytopenie und
Leukämie besteht, Behandlungaussetzen bis ANC ≥1,0 × 109/lund Thrombozyten ≥75 × 109/l.
Anschließend Behandlung mitursprünglicher Initialdosis oderreduzierter Dosis fortsetzen.
3. Wenn die Zytopenie erneutauftritt, wiederholen Sie die
Knochenmarkaspiration/Biopsie und setzen Sie die
Behandlung mit einerreduzierten Dosis fort.
ANC: absolute Neutrophilenzahl
*geringere Tablettendosis nicht verfügbar
Wenn eine Neutropenie oder Thrombozytopenie ≥Grad 3 während der vollständigen hämatologischen
Reaktion (CHR) bei Kindern und Jugendlichen mit Ph+ CML-CP erneut auftritt, sollte die Gabe von
SPRYCEL unterbrochen werden und kann anschließend in einer reduzierten Dosis wiederaufgenommen werden. Temporäre Dosisreduktionen sollten nach Bedarf für mittlere Grade von
Zytopenie und gemäß Krankheitsansprechen durchgeführt werden.
Bei Kindern und Jugendlichen mit Ph+ ALL wird bei hämatologischen Toxizitäten der Grade 1 bis 4keine Dosisanpassung empfohlen. Wenn Neutropenie und/oder Thrombozytopenie zu einer
Verzögerung des nächsten Behandlungsblocks um mehr als 14 Tage führt, sollte die Behandlung mit
SPRYCEL unterbrochen und mit derselben Dosis wieder aufgenommen werden, sobald der nächste
Behandlungsblock beginnt. Wenn die Neutropenie und/oder Thrombozytopenie fortbesteht und dernächste Behandlungsblock um weitere 7 Tage verzögert wird, sollte eine Beurteilung des
Knochenmarks durchgeführt werden, um die Zellularität und den Prozentsatz der Blasten zubestimmen. Wenn die Zellularität des Knochenmarks <10% beträgt, sollte die Behandlung mit
SPRYCEL unterbrochen werden, bis ANC>500/μl (0,5x109/l) erreicht ist. Zu diesem Zeitpunkt kanndie Behandlung wieder mit der vollen Dosis aufgenommen werden. Wenn die Zellularität des
Knochenmarks >10% beträgt, kann eine Wiederaufnahme der Behandlung mit SPRYCEL in Betrachtgezogen werden
Nicht-hämatologische NebenwirkungenWenn bei der Anwendung von Dasatinib eine mäßige (Grad 2) nicht-hämatologische Nebenwirkungauftritt, ist die Behandlung zu unterbrechen, bis die Nebenwirkung abgeklungen ist oder der
Ausgangswert erreicht ist. Wenn eine Nebenwirkung erstmals aufgetreten ist, sollte die Behandlunganschließend mit der ursprünglichen Dosis fortgesetzt werden. Wenn eine Nebenwirkung erneutaufgetreten ist, sollte die Dosis reduziert werden. Wenn bei der Anwendung von Dasatinib eineschwere (Grad 3 oder 4) nicht-hämatologische Nebenwirkung auftritt, muss die Behandlungunterbrochen werden, bis die Nebenwirkung abgeklungen ist. Danach kann die Behandlung, sofernangemessen, mit reduzierter Dosis fortgesetzt werden, je nach ursprünglichem Schweregrad der
Nebenwirkung. Für Patienten mit CML in der chronischen Phase, die eine Dosierung von 100 mgeinmal täglich erhalten haben, wird eine Dosisreduktion auf 80 mg einmal täglich empfohlen, miteiner weiteren Reduktion, falls erforderlich, von 80 mg einmal täglich auf 50 mg einmal täglich. Für
Patienten mit CML in fortgeschrittenen Stadien oder bei Ph+ ALL, die eine Dosierung von 140 mgeinmal täglich erhalten haben, wird eine Dosisreduktion auf 100 mg einmal täglich empfohlen, miteiner weiteren Reduktion, falls erforderlich, von 100 mg einmal täglich auf 50 mg einmal täglich. Bei
Kindern und Jugendlichen mit CML-CP mit nicht-hämatologischen Nebenwirkungen sollten die
Empfehlungen zur Dosisreduktion für hämatologische Nebenwirkungen, die oben beschrieben sind,befolgt werden. Falls erforderlich sollte bei Kindern und Jugendlichen mit Ph+ ALL mit nicht-hämatologischen Nebenwirkungen eine Dosisreduktion entsprechend den oben beschriebenen
Empfehlungen für hämatologische Nebenwirkungen erfolgen.
PleuraergussWenn ein Pleuraerguss diagnostiziert wurde, ist die Anwendung von Dasatinib zu unterbrechen, bisder Patient untersucht wird, asymptomatisch ist oder der Ausgangswert erreicht ist. Wenn sich das
Ereignis nicht innerhalb von etwa einer Woche bessert, sollte ein Behandlungszyklus mit Diuretikaoder Kortikosteroiden oder beidem gleichzeitig erwogen werden (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8). Nach
Besserung der ersten Episode sollte erwogen werden, die Behandlung mit Dasatinib mit derursprünglichen Dosis wiederaufzunehmen. Nach Besserung einer nachfolgenden Episode ist die
Behandlung mit Dasatinib mit einer um eine Stufe reduzierten Dosis wiederaufzunehmen. Nach
Abschluss einer schweren (Grad 3 oder 4) Episode kann die Behandlung, sofern angemessen, mitreduzierter Dosis fortgesetzt werden, je nach ursprünglichem Schweregrad der Nebenwirkung.
Dosisreduktion bei gleichzeitiger Anwendung von starken CYP3A4-InhibitorenDie gleichzeitige Anwendung starker CYP3A4-Inhibitoren und Grapefruitsaft mit SPRYCEL solltevermieden werden (siehe Abschnitt 4.5). Wenn möglich, sollte eine alternative Begleitmedikationohne oder mit einem minimalen Enzymhemmungspotenzial ausgewählt werden. Wenn SPRYCEL miteinem starken CYP3A4-Inhibitor verabreicht werden muss, ist eine Dosisreduzierung in Betracht zuziehen:
* 40 mg täglich bei Patienten, die 140 mg SPRYCEL Filmtabletten täglich einnehmen.
* 20 mg täglich bei Patienten, die 100 mg SPRYCEL Filmtabletten täglich einnehmen.
* 20 mg täglich bei Patienten, die 70 mg SPRYCEL Filmtabletten täglich einnehmen.
Bei Patienten, die SPRYCEL 60 mg oder 40 mg täglich einnehmen, sollte erwogen werden, die
SPRYCEL-Dosis zu unterbrechen bis der CYP3A4-Inhibitor abgesetzt wird, oder auf das Pulver zur
Herstellung einer Suspension zum Einnehmen mit einer niedrigeren Dosis zu wechseln (siehe
Fachinformation von SPRYCEL Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen). Nach
Absetzen des Inhibitors sollte eine Auswaschphase von etwa 1 Woche vor Wiederaufnahme der
Behandlung mit SPRYCEL durchgeführt werden.
Mit diesen reduzierten SPRYCEL-Dosen erreicht die Fläche unter der Kurve (Area under the curve =
AUC) in der Regel den Bereich, der ohne CYP3A4-Inhibitoren beobachtet wird. Bei Patienten, diestarke CYP3A4-Inhibitoren erhalten, sind für diese Dosisanpassungen jedoch keine klinischen Datenverfügbar. Wenn SPRYCEL nach Dosisreduktion nicht vertragen wird, muss entweder der starke
CYP3A4-Inhibitor abgesetzt oder die Behandlung mit SPRYCEL unterbrochen werden, bis der
Inhibitor abgesetzt wird. Nach Absetzen des Inhibitors sollte eine Auswaschphase von etwa 1 Wochevor Wiederaufnahme der Behandlung mit SPRYCEL durchgeführt werden.
Spezielle PatientenpopulationenÄltere MenschenIn dieser Patientengruppe wurden keine klinisch relevanten altersspezifischen pharmakokinetischen
Unterschiede beobachtet. Für ältere Menschen sind keine spezifischen Dosisempfehlungenerforderlich.
LeberfunktionsstörungPatienten mit leichter, mäßiger oder schwerer Leberfunktionsstörung können die empfohlene
Initialdosis erhalten. Bei Patienten mit Leberfunktionsstörung ist jedoch Vorsicht bei der Anwendungvon SPRYCEL geboten (siehe Abschnitt 5.2).
NierenfunktionsstörungBei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurden keine klinischen Studien mit SPRYCELdurchgeführt (in der Studie mit Patienten mit neu diagnostizierter CML in der chronischen Phasewaren Patienten ausgeschlossen, deren Serumkreatininspiegel über dem 3-fachen des oberen
Normalwertes lag, und in den Studien mit Patienten mit CML in der chronischen Phase mit Resistenzoder Intoleranz gegenüber einer vorherigen Therapie mit Imatinib waren Patienten ausgeschlossen,deren Serumkreatininspiegel über dem 1,5-fachen des oberen Normalwertes lag). Da die renale
Clearance von Dasatinib und seinen Metaboliten <4 % beträgt, ist bei Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion keine Verringerung der Gesamtkörper-Clearance zu erwarten.
Art der AnwendungSPRYCEL muss oral angewendet werden.
Die Filmtabletten dürfen nicht zerdrückt, zerteilt oder gekaut werden, damit die Dosiskonsistenzerhalten bleibt und um das Risiko einer dermalen Exposition zu minimieren. Sie müssen im Ganzengeschluckt werden. Filmtabletten sollen nicht dispergiert werden, da die Exposition bei Patienten, dieeine dispergierte Tablette erhalten, geringer ist als bei Patienten, die eine ganze Tablette schlucken.
SPRYCEL-Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen ist für Kinder und Jugendlichemit Ph+ CML-CP und Ph+ ALL sowie für erwachsene CML-CP-Patienten erhältlich, die keine
Tabletten schlucken können.
SPRYCEL kann unabhängig von einer Mahlzeit eingenommen werden und sollte immer entwedermorgens oder abends eingenommen werden (siehe Abschnitt 5.2). SPRYCEL soll nicht mit Grapefruitoder Grapefruitsaft eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.5).
4.3 Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Klinisch relevante WechselwirkungenDasatinib ist Substrat und Inhibitor von Cytochrom P450 (CYP) 3A4. Daher besteht die Möglichkeit,dass es zu Wechselwirkungen mit anderen gleichzeitig angewendeten Arzneimitteln kommt, diehauptsächlich von CYP3A4 metabolisiert werden oder die Aktivität von CYP3A4 beeinflussen (siehe
Abschnitt 4.5).
Die gleichzeitige Anwendung von Dasatinib und Arzneimitteln oder Substanzen, die CYP3A4 starkhemmen (z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Erythromycin, Clarithromycin, Ritonavir, Telithromycin,
Grapefruitsaft), kann die Dasatinib-Exposition erhöhen. Daher sollte ein potenter CYP3A4-Inhibitorbei Patienten, die Dasatinib erhalten, nicht gleichzeitig angewendet werden (siehe Abschnitt 4.5).
Die gleichzeitige Anwendung von Dasatinib und Arzneimitteln, die CYP3A4 induzieren (z. B.
Dexamethason, Phenytoin, Carbamazepin, Rifampicin, Phenobarbital oder pflanzliche Zubereitungen,die Hypericum perforatum, auch bekannt als Johanniskraut, enthalten), kann die Dasatinib-Expositiondeutlich verringern, so dass möglicherweise ein erhöhtes Risiko eines Therapieversagens besteht.
Daher sollten für Patienten, die Dasatinib erhalten, alternative Arzneimittel mit einem geringeren
CYP3A4-Induktionspotenzial gewählt werden (siehe Abschnitt 4.5).
Die gleichzeitige Anwendung von Dasatinib und einem CYP3A4-Substrat kann die Expositiongegenüber dem CYP3A4-Substrat erhöhen. Daher ist besondere Vorsicht geboten bei dergleichzeitigen Anwendung von Dasatinib und CYP3A4-Substraten mit geringer therapeutischer
Breite, wie z. B. Astemizol, Terfenadin, Cisaprid, Pimozid, Chinidin, Bepridil oder Ergotalkaloiden(Ergotamin, Dihydroergotamin) (siehe Abschnitt 4.5).
Die gleichzeitige Anwendung von Dasatinib und einem Histamin-2(H2)-Antagonisten (z. B.
Famotidin), Protonenpumpeninhibitor (z. B. Omeprazol) oder
Aluminiumhydroxid/Magnesiumhydroxid kann die Dasatinib-Exposition reduzieren. Daher wird die
Anwendung von H2-Antagonisten und Protonenpumpeninhibitoren nicht empfohlen, und
Aluminiumhydroxid/Magnesiumhydroxid-Präparate sollten bis 2 Stunden vor und ab 2 Stunden nachder Anwendung von Dasatinib gegeben werden (siehe Abschnitt 4.5).
Spezielle PatientenpopulationenBasierend auf den Ergebnissen einer pharmakokinetischen Einzeldosisstudie können Patienten mitleichter, mäßiger oder schwerer Leberfunktionsstörung die empfohlene Initialdosis erhalten (siehe
Abschnitt 5.2). Aufgrund von Limitierungen dieser klinischen Studie ist Vorsicht geboten, wenn
Dasatinib bei Patienten mit Leberfunktionsstörung angewendet wird.
Wichtige NebenwirkungenMyelosuppressionDie Behandlung mit Dasatinib wird mit Anämie, Neutropenie und Thrombozytopenie in Verbindunggebracht. Deren Auftreten ist früher und häufiger bei Patienten in fortgeschrittenen Stadien der CMLoder mit Ph+ ALL als in der chronischen Phase der CML. Bei erwachsenen Patienten mit CML in derfortgeschrittenen Phase oder mit Ph+ ALL, die mit Dasatinib als Monotherapie behandelt werden,sollte in den ersten zwei Monaten ein komplettes Blutbild wöchentlich und anschließend einmal im
Monat oder nach klinischer Indikation erstellt werden. Bei erwachsenen Patienten und Kindern und
Jugendlichen mit CML in der chronischen Phase sollte in den ersten 12 Wochen alle 2 Wochen einkomplettes Blutbild erstellt werden, danach alle 3 Monate oder nach klinischer Indikation. Bei
Kindern und Jugendlichen mit Ph+ ALL, die mit Dasatinib in Kombination mit einer Chemotherapiebehandelt wurden, sollte vor Beginn jeder Chemotherapie und je nach klinischer Indikation einkomplettes Blutbild erstellt werden. Während der Konsolidierungsblöcke der Chemotherapie, solltealle zwei Tage bis zur Genesung ein komplettes Blutbild erstellt werden (siehe Abschnitte 4.2und 4.8). Myelosuppression ist im Allgemeinen reversibel und lässt sich in der Regel durchzeitweiliges Absetzen von Dasatinib oder eine Dosisreduktion behandeln.
BlutungenBei Patienten mit CML in der chronischen Phase (n=548) traten bei 5 Patienten (1 %) unter Dasatinib
Blutungen vom Grad 3 oder 4 auf. Bei Patienten in fortgeschrittenen Stadien der CML, die dieempfohlene Dosis SPRYCEL erhielten (n=304), traten in klinischen Studien bei 1 % der Patientenschwere Blutungen im zentralen Nervensystem (ZNS) auf. Ein Fall verlief tödlich und war mit
Thrombozytopenie vom Grad 4 nach den Allgemeinen Toxizitätskriterien (CTC, Common Toxicity
Criteria) assoziiert. Gastrointestinalblutungen vom Grad 3 oder 4 traten bei 6 % der Patienten infortgeschrittenen Stadien der CML auf und erforderten im Allgemeinen eine Unterbrechung der
Behandlung und Bluttransfusionen. Andere Blutungen vom Grad 3 oder 4 wurden bei 2 % der
Patienten in fortgeschrittenen Stadien der CML beobachtet. Bei diesen Patienten waren die meisten
Blutungen typischerweise mit Thrombozytopenie vom Grad 3 oder 4 assoziiert (siehe Abschnitt 4.8).
Zusätzlich weisen In-vitro- und In-vivo-Thrombozytenuntersuchungen darauf hin, dass die
Behandlung mit SPRYCEL die Thrombozytenaktivierung reversibel beeinflusst.
Vorsicht ist geboten, wenn Patienten thrombozytenfunktionshemmende oder gerinnungshemmende
Arzneimittel einnehmen müssen.
FlüssigkeitsretentionDasatinib geht mit Flüssigkeitsretention einher. In der klinischen Studie der Phase III bei Patienten mitneu diagnostizierter CML in der chronischen Phase wurde nach einer Beobachtungsdauer vonmindestens 60 Monaten eine Flüssigkeitsretention vom Grad 3 oder 4 in der Behandlungsgruppe mit
Dasatinib bei 13 Patienten (5%) und in der Behandlungsgruppe mit Imatinib bei 2 Patienten (1 %)berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Bezogen auf alle mit SPRYCEL behandelten Patienten mit CML in derchronischen Phase trat bei 32 Patienten (6%), die SPRYCEL in der empfohlenen Dosierung erhielten(n=548), eine schwerwiegende Flüssigkeitsretention auf. In klinischen Studien mit Patienten mit CMLin der fortgeschrittenen Phase oder Ph+ ALL, die SPRYCEL in der empfohlenen Dosierung erhielten(n=304), wurde eine Flüssigkeitsretention vom Grad 3 oder 4 bei 8% der Patienten berichtet,einschließlich Pleura- und Perikarderguss vom Grad 3 oder 4 bei 7% bzw. 1% der Patienten. Beidiesen Patienten wurden Lungenödeme vom Grad 3 oder 4 und pulmonale Hypertonie bei jeweils 1 %der Patienten berichtet.
Bei Patienten, die auf einen Pleuraerguss hinweisende Symptome wie Dyspnoe oder trockenen Hustenentwickeln, sollte eine Thorax-Röntgenkontrolle durchgeführt werden. Pleuraergüsse vom Grad 3oder 4 können eine Thorakozentese und Sauerstoffbehandlung erforderlich machen. Fälle von
Flüssigkeitsretention wurden üblicherweise durch unterstützende Maßnahmen einschließlich Diuretikaund die kurzzeitige Gabe von Steroiden behandelt (siehe Abschnitte 4.2 und 4.8). Bei Patienten ab65 Jahren und älter ist das Auftreten von Pleuraerguss, Dyspnoe, Husten, Perikarderguss undkongestiver Herzinsuffizienz wahrscheinlicher als bei jüngeren Patienten und sie sollten engmaschigüberwacht werden. Es wurden auch Fälle von Chylothorax bei Patienten mit Pleuraerguss berichtet(siehe Abschnitt 4.8).
Pulmonale arterielle Hypertonie (PAH)PAH (präkapillare pulmonale arterielle Hypertonie, bestätigt durch Katheterisierung der rechten
Herzhälfte) wurde in Zusammenhang mit einer Dasatinibbehandlung berichtet (siehe Abschnitt 4.8).
Dabei war PAH nach Behandlungsbeginn bis einschließlich nach mehr als einem Jahr Behandlung mit
Dasatinib aufgetreten.
Die Patienten sollten vor Beginn einer Behandlung mit Dasatinib auf Anzeichen und Symptome einerzugrundeliegenden kardiopulmonalen Erkrankung untersucht werden. Bei jedem Patienten, der
Symptome einer Herzerkrankung aufweist, sollte zu Behandlungsbeginn eine Echokardiographiedurchgeführt werden und bei Patienten mit Risikofaktoren für eine kardiale oder pulmonale
Erkrankung ist eine Echokardiographie in Erwägung zu ziehen. Patienten, die nach
Behandlungsbeginn Dyspnoe und Müdigkeit entwickeln, sollten hinsichtlich häufiger Ursachen,einschließlich Pleuraerguss, Lungenödem, Anämie oder Lungeninfiltration, untersucht werden. In
Übereinstimmung mit den Empfehlungen zum Behandlungsmanagement von nicht-hämatologischen
Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4.2) sollte die Dasatinibdosis reduziert oder die Behandlungwährend dieser Untersuchung unterbrochen werden. Wenn keine Erklärung gefunden werden kannoder durch die Dosisreduktion oder Unterbrechung keine Besserung eintritt, sollte die Diagnose PAHin Betracht gezogen werden. Die Diagnose sollte anhand der Standardrichtlinien gestellt werden.
Wenn sich PAH bestätigt, sollte Dasatinib dauerhaft abgesetzt werden. Nachfolgeuntersuchungensollten gemäß den Standardrichtlinien durchgeführt werden. Bei mit Dasatinib behandelten Patientenmit PAH wurden nach Absetzen der Therapie mit Dasatinib Verbesserungen der hämodynamischenund klinischen Parameter beobachtet.
QT-VerlängerungIn-vitro-Daten weisen darauf hin, dass Dasatinib die kardiale ventrikuläre Repolarisation (QT-
Intervall) verlängern kann (siehe Abschnitt 5.3). In der Phase-III-Studie bei neu diagnostizierter CMLin der chronischen Phase mit 258 Patienten, die mit Dasatinib behandelt wurden, und mit258 Patienten, die mit Imatinib behandelt wurden, wurde nach einer Beobachtungsdauer vonmindestens 60 Monaten bei 1 Patienten (<1 %) in jeder Gruppe eine QTc-Verlängerung als
Nebenwirkung berichtet. Die mediane Abweichung des QTcF vom Ausgangswert lag bei 3,0 msec beiden mit Dasatinib behandelten Patienten im Vergleich zu 8,2 msec bei den mit Imatinib behandelten
Patienten. Bei einem Patienten (<1 %) in jeder Gruppe kam es zu einem QTcF von >500 msec. Bei865 Leukämie-Patienten, die in klinischen Studien der Phase II mit Dasatinib behandelt wurden,betrug die mittlere Abweichung vom Ausgangswert des QTc-Intervalls (herzfrequenzkorrigiertes QT-
Intervall nach Fridericia (QTcF)) 4-6 msec; das obere 95 %-Konfidenzintervall für alle mittleren
Abweichungen vom Ausgangswert betrug <7 msec (siehe Abschnitt 4.8).
Von den 2.182 Patienten mit Resistenz oder Intoleranz gegenüber einer vorherigen Therapie mit
Imatinib, die Dasatinib in klinischen Studien erhalten haben, wurde bei 15 Patienten (1 %) eine QTc-
Verlängerung als Nebenwirkung berichtet. Bei 21 dieser Patienten (1 %) kam es zu einem QTcF von>500 msec.
Dasatinib sollte bei Patienten, bei denen eine QTc-Verlängerung aufgetreten ist oder auftreten kann,mit Vorsicht angewendet werden. Hierzu zählen Patienten mit Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie,
Patienten mit kongenitalem long-QT-Syndrom sowie Patienten, die Antiarrhythmika oder andere
Arzneimittel einnehmen, die zu einer QT-Verlängerung führen, oder die eine kumulativ hochdosierte
Anthrazyklintherapie erhalten. Eine Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie sollte vor der Anwendungvon Dasatinib korrigiert werden.
Kardiale NebenwirkungenDasatinib wurde in einer randomisierten klinischen Studie bei 519 Patienten mit neu diagnostizierter
CML in der chronischen Phase untersucht, in die Patienten mit früherer Herzerkrankungeingeschlossen waren. Bei Patienten, die Dasatinib eingenommen hatten, wurden als kardiale
Nebenwirkungen kongestive Herzinsuffizienz/kardiale Dysfunktion, Perikarderguss, Arrhythmien,
Palpitationen, QT-Verlängerung und Myokardinfarkt (auch mit tödlichem Ausgang) berichtet.
Kardiale Nebenwirkungen traten bei Patienten mit Risikofaktoren oder kardialen Vorerkrankungenhäufiger auf. Patienten mit Risikofaktoren (z. B. Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes) oder kardialen
Vorerkrankungen (z. B. früherer perkutaner Eingriff am Herzen, dokumentierte Erkrankung der
Herzkranzgefäße), sollten sorgfältig auf klinische Anzeichen oder Symptome einer kardialen
Dysfunktion wie Brustkorbschmerz, Atemnot und Diaphorese überwacht werden.
Falls sich derartige klinische Anzeichen oder Symptome entwickeln, wird den Ärzten empfohlen, die
Anwendung von Dasatinib zu unterbrechen und die Notwendigkeit einer alternativen
CML-spezifischen Behandlung zu erwägen. Nach Abklingen der Nebenwirkungen sollte vor der
Wiederaufnahme der Behandlung mit Dasatinib eine funktionelle Beurteilung erfolgen. Die
Behandlung mit Dasatinib kann bei leichten/mäßigen Nebenwirkungen (≤ Grad 2) mit derursprünglichen Dosis und bei schweren Nebenwirkungen (≥ Grad 3) mit reduzierter Dosis wiederaufgenommen werden (siehe Abschnitt 4.2). Patienten, die die Behandlung fortsetzen, solltenperiodisch überwacht werden.
Patienten mit unkontrollierten oder signifikanten Herz-Kreislauf-Erkrankungen wurden nicht in dieklinischen Studien eingeschlossen.
Thrombotische Mikroangiopathie (TMA)BCR-ABL-Tyrosinkinase-Inhibitoren wurden mit thrombotischer Mikroangiopathie (TMA) in
Verbindung gebracht, einschließlich Einzelfallberichten zu SPRYCEL (siehe Abschnitt 4.8). Wenn beieinem Patienten, der SPRYCEL erhält, Labor- oder klinische Befunde auftreten, welche mit einer
TMA in Verbindung stehen, sollte die Behandlung mit SPRYCEL abgebrochen werden und die TMAeinschließlich der ADAMTS13-Aktivität und anti-ADAMTS13-Antikörper sorgfältig überprüftwerden. Wenn anti-ADAMTS13-Antikörper in Verbindung mit einer niedrigen ADAMTS13-Aktivitäterhöht sind, sollte die Behandlung mit SPRYCEL nicht fortgesetzt werden.
Hepatitis-B-ReaktivierungBei Patienten, die chronische Träger dieses Virus sind, ist eine Hepatitis-B-Reaktivierung aufgetreten,nachdem sie BCR-ABL-Tyrosinkinase-Inhibitoren erhalten hatten. Einige Fälle führten zu akutem
Leberversagen oder zu fulminanter Hepatitis, die eine Lebertransplantation notwendig machten oderzum Tod führten.
Patienten sollten vor Beginn der Behandlung mit SPRYCEL auf eine HBV-Infektion hin untersuchtwerden. Vor Einleitung der Behandlung bei Patienten mit positiver Hepatitis-B-Serologie(einschließlich jener mit aktiver Erkrankung) sollten Experten für Lebererkrankungen und für die
Behandlung von Hepatitis B zurate gezogen werden; dies sollte auch bei Patienten erfolgen, diewährend der Behandlung positiv auf eine HBV-Infektion getestet werden. HBV-Träger, die mit
SPRYCEL behandelt werden, sollten während der Behandlung und über einige Monate nach Ende der
Therapie engmaschig bezüglich der Anzeichen und Symptome einer aktiven HBV-Infektionüberwacht werden (siehe Abschnitt 4.8).
Auswirkungen auf Wachstum und Entwicklung bei Kindern und JugendlichenIn pädiatrischen Studien mit SPRYCEL bei Imatinib-resistenten /-intoleranten Ph+ CML-CP Kindernund Jugendlichen und bei nicht vorbehandelten Kindern und Jugendlichen mit Ph+ CML-CP wurdennach mindestens 2-jähriger Behandlung behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse im
Zusammenhang mit Knochenwachstum und Entwicklung bei 6 Patienten (4,6%) berichtet. Bei einem
Patienten war die Intensität schwerwiegend (Wachstumsverzögerung von Grad 3). Diese 6 Fälleschlossen Fälle von verzögertem Epiphysenschluss, Osteopenie, Wachstumsverzögerung und
Gynäkomastie ein (siehe Abschnitt 5.1). Diese Ergebnisse sind im Zusammenhang mit chronischen
Erkrankungen wie CML schwer zu interpretieren und erfordern eine langfristige Nachbeobachtung.
In pädiatrischen Studien mit SPRYCEL in Kombination mit Chemotherapie bei Kindern und
Jugendlichen mit neu diagnostizierter Ph+ ALL wurden nach maximal 2 Jahren Behandlung beieinem Patienten (0,6 %) behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse im Zusammenhang mit
Knochenwachstum und Entwicklung berichtet. Dieser Fall war eine Osteopenie von Grad 1.
Es wurde eine Wachstumsverzögerung bei Kindern und Jugendlichen beobachtet, die in klinischen
Studien mit SPRYCEL behandelt wurden (siehe Abschnitt 4.8). Bezüglich der erwarteten Körpergrößewurde eine rückläufige Entwicklung nach einer maximalen Behandlungsdauer von 2 Jahrenbeobachtet. Diese verlief im gleichen Ausmaß wie unter alleiniger Behandlung mit einer
Chemotherapie, ohne Einfluss auf das erwartete Körpergewicht oder den BMI und ohne
Zusammenhang mit Hormonstörungen oder anderen Laborparametern. Eine Überwachung des
Knochenwachstums und der Knochenentwicklung bei Kindern und Jugendlichen wird empfohlen.
Sonstige BestandteileLactoseDieses Arzneimittel enthält Lactose-Monohydrat. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-
Intoleranz, vollständigem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses
Arzneimittel nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wirkstoffe, die die Plasmakonzentration von Dasatinib erhöhen könnenIn-vitro-Studien haben gezeigt, dass Dasatinib ein CYP3A4-Substrat ist. Die gleichzeitige Anwendungvon Dasatinib und Arzneimitteln oder Substanzen, die CYP3A4 stark hemmen (z. B. Ketoconazol,
Itraconazol, Erythromycin, Clarithromycin, Ritonavir, Telithromycin, Grapefruitsaft), kann die
Dasatinib-Exposition erhöhen. Daher sollte bei Patienten, die einen potenten CYP3A4-Inhibitorsystemisch verabreicht bekommen, Dasatinib nicht gleichzeitig angewendet werden (siehe
Abschnitt 4.2).
In klinisch relevanten Konzentrationen beträgt die Plasmaproteinbindung von Dasatinib ungefähr96 % basierend auf In-vitro-Experimenten. Es wurden keine Studien zur Bewertung der Dasatinib-
Interaktion mit anderen proteingebundenen Arzneimitteln durchgeführt. Das Potenzial zur
Verdrängung und deren klinische Relevanz sind nicht bekannt.
Wirkstoffe, die die Plasmakonzentration von Dasatinib verringern könnenWenn Dasatinib nach 8-maliger täglicher abendlicher Anwendung von 600 mg Rifampicin, einempotenten CYP3A4-Induktor, gegeben wurde, verringerte sich die AUC von Dasatinib um 82 %.
Andere Arzneimittel, die eine CYP3A4-Aktivität induzieren (z. B. Dexamethason, Phenytoin,
Carbamazepin, Phenobarbital oder pflanzliche Zubereitungen, die Hypericum perforatum, auchbekannt als Johanniskraut, enthalten) können ebenfalls den Stoffwechsel anregen und die
Plasmakonzentration von Dasatinib verringern. Daher wird von der gleichzeitigen Anwendungpotenter CYP3A4-Induktoren und Dasatinib abgeraten. Für Patienten, bei denen Rifampicin oderandere CYP3A4-Induktoren angezeigt sind, sollten alternative Arzneimittel mit geringerem
Enzyminduktionspotenzial verwendet werden. Die gleichzeitige Anwendung von Dexamethason,einem schwachen CYP3A4-Induktor, mit Dasatinib ist zulässig. Bei der gleichzeitigen Anwendungvon Dexamethason ist abzusehen, dass die AUC von Dasatinib um etwa 25% abnimmt, waswahrscheinlich klinisch nicht von Bedeutung ist.
Histamin-2-Antagonisten und Protonenpumpeninhibitoren
Die langfristige Hemmung der Magensäuresekretion durch H2-Antagonisten oder
Protonenpumpeninhibitoren (z. B. Famotidin und Omeprazol) führt wahrscheinlich zu einerverringerten Dasatinib-Exposition. In einer Einzeldosisstudie mit gesunden Probanden führte die
Anwendung von Famotidin 10 Stunden vor einer Einzeldosis SPRYCEL zu einer Verringerung der
Dasatinib-Exposition um 61 %. In einer Studie mit 14 gesunden Probanden führte die Anwendungeiner einzelnen 100 mg-Dosis von SPRYCEL 22 Stunden nach einer 4-tägigen 40 mg-Dosis von
Omeprazol im Steady-State zu einer Verringerung der AUC von Dasatinib um 43 % und der Cmax von
Dasatinib um 42 %. Bei Patienten, die mit SPRYCEL behandelt werden, sollte statt H2-Antagonistenoder Protonenpumpeninhibitoren die Verwendung von Antazida in Betracht gezogen werden (siehe
Abschnitt 4.4).
AntazidaDaten aus nicht-klinischen Studien zeigen, dass die Löslichkeit von Dasatinib pH-abhängig ist. Beigesunden Probanden waren nach der gleichzeitigen Anwendung von
Aluminiumhydroxid-/Magnesiumhydroxid-Antazida und SPRYCEL die AUC einer Einzeldosis
SPRYCEL um 55 % und die Cmax um 58 % reduziert. Wenn aber Antazida 2 Stunden vor einer
Einzeldosis SPRYCEL gegeben wurden, ergaben sich keine relevanten Veränderungen der Dasatinib-
Konzentration oder -Exposition. Antazida können also bis 2 Stunden vor oder ab 2 Stunden nach
SPRYCEL angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).
Wirkstoffe, deren Plasmakonzentrationen durch Dasatinib verändert werden könnenDie gleichzeitige Anwendung von Dasatinib und einem CYP3A4-Substrat kann die Expositiongegenüber dem CYP3A4-Substrat erhöhen. In einer Studie mit gesunden Probanden stiegen nach einer
Einzeldosis von 100 mg Dasatinib die AUC und die Cmax-Exposition von Simvastatin, einembekannten CYP3A4-Substrat, um 20 bzw. 37 %. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Effektnach mehrfacher Dosierung von Dasatinib größer ist. Deshalb sollten CYP3A4-Substrate mitbekanntermaßen geringer therapeutischer Breite (z. B. Astemizol, Terfenadin, Cisaprid, Pimozid,
Chinidin, Bepridil oder Ergotalkaloide [Ergotamin, Dihydroergotamin]) bei Patienten, die Dasatiniberhalten, mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).
In-vitro-Studien zeigen ein mögliches Risiko einer Interaktion mit CYP2C8-Substraten, wie z. B.
Glitazonen, auf.
Kinder und JugendlicheStudien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Frauen im gebärfähigen Alter/Verhütung bei Männern und FrauenSowohl sexuell aktive Männer als auch Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der
Behandlung mit Dasatinib eine sehr zuverlässige Methode der Schwangerschaftsverhütung anwenden.
SchwangerschaftBasierend auf Erfahrungen aus der Anwendung am Menschen besteht der Verdacht, dass Dasatinibkongenitale Missbildungen einschließlich Defekte des Neuralrohrs hervorruft. Die Anwendung von
Dasatinib in der Schwangerschaft kann schädliche pharmakologische Effekte auf den Fötus haben.
Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).
SPRYCEL darf nicht während der Schwangerschaft verwendet werden, es sei denn, der klinische
Zustand der Patientin erfordert eine Behandlung mit Dasatinib. Bei einer Anwendung von SPRYCELwährend der Schwangerschaft muss die Patientin über die potenziellen Risiken für den Fötusaufgeklärt werden.
StillzeitEs gibt nur unzureichende/eingeschränkte Informationen zur Exkretion von Dasatinib in die
Muttermilch von Menschen und Tieren. Physikalisch-chemische und die verfügbarenpharmakodynamischen/toxikologischen Daten lassen darauf schließen, dass Dasatinib in die
Muttermilch übergeht, so dass ein Risiko für Säuglinge nicht ausgeschlossen werden kann.
Während der Behandlung mit SPRYCEL sollte das Stillen eingestellt werden.
FertilitätIn Tierstudien wurde die Fertilität männlicher und weiblicher Ratten durch die Behandlung mit
Dasatinib nicht beeinflusst (siehe Abschnitt 5.3). Ärzte und medizinisches Fachpersonal solltenmännliche Patienten im zeugungsfähigen Alter über die möglichen Auswirkungen von SPRYCEL aufdie Fruchtbarkeit beraten. Diese Beratung kann die Überlegung einer Spermakonservierungbeinhalten.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
MaschinenSprycel hat geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen. Die Patienten sind darauf hinzuweisen, dass während der Behandlung mit Dasatinib
Nebenwirkungen wie Schwindelgefühl oder unscharfes Sehen auftreten können. Daher ist beim
Führen eines Fahrzeugs oder beim Bedienen von Maschinen Vorsicht geboten.
4.8 Nebenwirkungen
Zusammenfassung des SicherheitsprofilsDie unten beschriebenen Daten spiegeln die Exposition gegenüber SPRYCEL als Monotherapie beiallen in klinischen Studien getesteten Dosen wider (n = 2.900), einschließlich 324 erwachsene
Patienten mit neu diagnostizierter CML in der chronischen Phase, 2.388 erwachsene Patienten mit
Imatinib-resistenter oder -intoleranter chronischer oder fortgeschrittener CML oder Ph+ ALL und188 Kinder und Jugendliche.
Bei den 2.712 erwachsenen Patienten mit CML in der chronischen Phase, CML in derfortgeschrittenen Phase oder Ph+ ALL betrug die mediane Therapiedauer 19,2 Monate (Bereich 0 bis93,2 Monate). In einer randomisierten Studie bei Patienten mit neu diagnostizierter CML inchronischer Phase betrug die mediane Therapiedauer etwa 60 Monate. Die mediane Therapiedauerbetrug bei 1618 erwachsenen Patienten mit CML in der chronischen Phase 29 Monate (Bereich 0 bis92,9 Monate). Die mediane Therapiedauer bei 1.094 erwachsenen Patienten mit fortgeschrittener CMLoder Ph+ ALL betrug 6,2 Monate (Bereich 0 bis 93,2 Monate). Unter 188 Patienten in pädiatrischen
Studien betrug die mediane Therapiedauer 26,3 Monate (Bereich 0 bis 99,6 Monate). In der
Untergruppe von 130 Kindern und Jugendlichen mit CML in der chronischen Phase, die mit
SPRYCEL behandelt wurden, betrug die mediane Therapiedauer 42,3 Monate (Bereich 0,1 bis99,6 Monate).
Bei der Mehrheit der mit SPRYCEL behandelten Patienten traten zu irgendeinem Zeitpunkt
Nebenwirkungen auf. In der Gesamtpopulation von 2.712 mit SPRYCEL behandelten Patienten tratenbei 520 Patienten (19%) Nebenwirkungen auf, die zum Abbruch der Behandlung führten.
Das Gesamt-Sicherheitsprofil von SPRYCEL bei Kindern und Jugendlichen mit Ph+ CML-CP war,unabhängig von der Formulierung, mit dem der Erwachsenen vergleichbar, mit der Ausnahme, dassbei Kindern und Jugendlichen keine Berichte von Perikarderguss, Pleuraerguss, Lungenödem oderpulmonaler Hypertonie auftraten. Von den 130 mit SPRYCEL behandelten Kindern und Jugendlichenmit CML-CP traten bei 2 (1,5%) Kindern Nebenwirkungen auf, die zum Abbruch der Behandlungführten.
Tabellarische Auflistung der NebenwirkungenDie folgenden Nebenwirkungen, mit Ausnahme der abweichenden Laborwerte, wurden bei Patientenberichtet, die im Rahmen von klinischen Studien mit SPRYCEL als Monotherapie und nach
Markteinführung behandelt wurden (Tabelle 5). Diese Reaktionen werden nach Systemorganklassenund Häufigkeit aufgeführt. Häufigkeiten werden wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10); häufig(≥1/100, <1/10); gelegentlich (≥1/1.000, <1/100); selten (≥1/10.000, <1/1.000); nicht bekannt(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nach Markteinführung nicht abschätzbar).
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregradangegeben.
Tabelle 5: Tabellarische Zusammenfassung der Nebenwirkungen
Infektionen und parasitäre ErkrankungenSehr häufig Infektionen (dazu gehören bakterielle, virale, mykotische und nicht spezifizierte
Infektionen)
Häufig Pneumonie (dazu gehören bakterielle, virale und mykotische Pneumonien),
Infektionen/Entzündungen der oberen Atemwege, Herpesvirus-Infektion(einschließlich Cytomegalovirus-CMV), infektiöse Enterokolitis, Sepsis (auchgelegentlich Fälle mit tödlichem Ausgang)
Nicht bekannt Hepatitis-B-Reaktivierung
Erkrankungen des Blutes und des LymphsystemsSehr häufig Myelosuppression (einschließlich Anämie, Neutropenie, Thrombozytopenie)
Häufig Febrile Neutropenie
Gelegentlich Lymphadenopathie, Lymphopenie
Selten Aplasie der roten Zelllinie
Erkrankungen des ImmunsystemsGelegentlich Überempfindlichkeit (einschließlich Erythema nodosum)
Selten Anaphylaktischer Schock
Endokrine ErkrankungenGelegentlich Hypothyreose
Selten Hyperthyreose, Thyreoiditis
Stoffwechsel- und ErnährungsstörungenHäufig Appetitstörungen a, Hyperurikämie
Gelegentlich Tumorlysesyndrom, Dehydratation, Hypalbuminämie, Hypercholesterinämie
Selten Diabetes mellitus
Psychiatrische ErkrankungenHäufig Depression, Schlaflosigkeit
Gelegentlich Angst, Verwirrtheitszustand, Affektlabilität, verminderte Libido
Erkrankungen des NervensystemsSehr häufig Kopfschmerz
Häufig Neuropathie (einschließlich peripherer Neuropathie), Benommenheit, Dysgeusie,
Somnolenz
Gelegentlich ZNS-Blutungen *b, Synkope, Tremor, Amnesie, Gleichgewichtsstörung
Selten Zerebrovaskulärer Insult, transitorische ischämische Attacken, Krampfanfälle,
Optikusneuritis, Fazialisparese, Demenz, Ataxie
AugenerkrankungenHäufig Sehstörungen (dazu gehören beeinträchtigtes Sehvermögen, unscharfes Sehen undreduzierte Sehschärfe), trockene Augen
Gelegentlich Beeinträchtigung des Sehvermögens, Bindehautentzündung, Photophobie, erhöhte
Tränensekretion
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Häufig Tinnitus
Gelegentlich Schwerhörigkeit, Vertigo
HerzerkrankungenHäufig Kongestive Herzinsuffizienz/kardiale Dysfunktion *c, Perikarderguss*,
Herzrhythmusstörungen (einschließlich Tachykardie), Palpitationen
Gelegentlich Myokardinfarkt (auch mit tödlichem Ausgang) *, QT-Verlängerung im
Elektrokardiogramm *, Perikarditis, ventrikuläre Arrhythmie (einschließlichventrikulärer Tachykardie), Angina pectoris, Kardiomegalie, anormale T-Welle im
Elektrokardiogramm, erhöhter Troponinwert
Selten Cor pulmonale, Myokarditis, akutes Koronarsyndrom, Herzstillstand, PR-
Verlängerung im Elektrokardiogramm, koronare Herzkrankheit, Pleuroperikarditis
Nicht bekannt Vorhofflimmern/Vorhofflattern
GefäßerkrankungenSehr häufig Blutung *d
Häufig Hypertonie, Flush
Gelegentlich Hypotonie, Thrombophlebitis, Thrombose
Selten Tiefe Beinvenenthrombose, Embolie, Livedo reticularis
Nicht bekannt Thrombotische Mikroangiopathie
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und MediastinumsSehr häufig Pleuraerguss *, Dyspnoe
Häufig Lungenödem *, pulmonale Hypertonie *, Lungeninfiltration, Pneumonitis, Husten
Gelegentlich Pulmonale arterielle Hypertonie, Bronchospasmus, Asthma, Chylothorax*
Selten Lungenembolie, akutes Atemnotsyndrom (ARDS)
Nicht bekannt Interstitielle Lungenerkrankung
Erkrankungen des GastrointestinaltraktsSehr häufig Diarrhoe, Erbrechen, Übelkeit, Abdominalschmerz
Häufig Gastrointestinalblutung *, Kolitis (einschließlich neutropenischer Kolitis), Gastritis,
Schleimhautentzündungen (einschließlich Mukositis/Stomatitis), Dyspepsie,abdominale Distension, Obstipation, Erkrankungen der Mundschleimhäute
Gelegentlich Pankreatitis (einschließlich akuter Pankreatitis), Ulkus des oberen
Gastrointestinaltrakts, Ösophagitis, Aszites *, Analfissur, Dysphagie,gastroösophageale Refluxkrankheit
Selten Eiweißverlustsyndrom, Ileus, Analfistel
Nicht bekannt tödliche Gastrointestinalblutung *
Leber- und GallenerkrankungenGelegentlich Hepatitis, Cholezystitis, Cholestase
Erkrankungen der Haut und des UnterhautzellgewebesSehr häufig Hautausschlag e
Häufig Alopezie, Dermatitis (einschließlich Ekzem), Pruritus, Akne, trockene Haut,
Urtikaria, Hyperhidrose
Gelegentlich Neutrophile Dermatose, Lichtempfindlichkeit, Pigmentierungsstörung, Pannikulitis,
Hautulzera, bullöse Erkrankungen, Nagelerkrankungen, palmar-plantares
Erythrodysästhesie-Syndrom, Störung des Haarwuchses
Selten Leukozytoklastische Vaskulitis, Hautfibrose
Nicht bekannt Stevens-Johnson-Syndrom f
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und KnochenerkrankungenSehr häufig Schmerzen des Muskel- und Skelettsystemsg
Häufig Arthralgie, Myalgie, Muskelschwäche, Muskuloskeletale Steifheit, Muskelkrämpfe
Gelegentlich Rhabdomyolyse, Osteonekrose, Muskelentzündung, Tendonitis, Arthritis
Selten Verzögerter Epiphysenschlussh, Wachstumsverzögerungh
Erkrankungen der Nieren und HarnwegeGelegentlich Niereninsuffizienz (einschließlich Nierenversagen), häufiger Harndrang, Proteinurie
Nicht bekannt Nephrotisches Syndrom
Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale ErkrankungenSelten Abort
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der BrustdrüseGelegentlich Gynäkomastie, Störung der Menstruation
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am VerabreichungsortSehr häufig Peripheres Ödemi, Fatigue, Fieber, Gesichtsödemj
Häufig Asthenie, Schmerzen, Brustkorbschmerz, generalisiertes Ödem*k, Schüttelfrost
Gelegentlich Unwohlsein, anderes Oberflächenödeml
Selten Gestörter Gang
Untersuchungen
Häufig Gewichtsverlust, Gewichtszunahme
Gelegentlich Erhöhte Kreatinphosphokinasespiegel, erhöhter Wert der Gamma-Glutamyl-
Transferase
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
Häufig Kontusiona Dazu zählen verminderter Appetit, vorzeitiges Sättigungsgefühl, vermehrter Appetit.b Dazu zählen Blutung des zentralen Nervensystems, zerebrales Hämatom, zerebrale Hämorrhagien, extradurales Hämatom,intrakraniale Hämorrhagien, hämorrhagischer Insult, subarachnoidale Hämorrhagien, subdurales Hämatom und subdurale
Hämorrhagien.c Dazu zählen erhöhte natriuretische Peptid-Werte im Gehirn, ventrikuläre Dysfunktion, links-ventrikuläre Dysfunktion,rechts-ventrikuläre Dysfunktion, Herzinsuffizienz, akutes Herzversagen, chronische Herzinsuffizienz, kongestive
Herzinsuffizienz, Kardiomyopathie, kongestive Kardiomyopathie, diastolische Dysfunktion, verringerte Ejektionsfraktionund ventrikuläre Insuffizienz, links-ventrikuläre Störung, rechts-ventrikuläre Störung und ventrikuläre Hypokinäsie.d Ausgeschlossen sind gastrointestinale Blutungen und ZNS-Blutungen; diese Nebenwirkungen werden in der
Systemorganklasse 'Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts“ bzw. in der Systemorganklasse 'Erkrankungen des
Nervensystems“ angegeben.e Dazu zählen Arzneimitteldermatitis, Erythem, Erythema multiforme, Erythrose, schuppender Hautausschlag,generalisiertes Erythem, Genitalausschlag, Hitzeausschlag, Milia, Miliaria, pustuläre Psoriasis, flüchtiger Ausschlag,erythematöses Exanthem, follikuläres Exanthem, generalisiertes Exanthem, makulöses Exanthem, makulopapulöses
Exanthem, papulöses Exanthem, juckendes Exanthem, pustulöses Exanthem, vesikuläres Exanthem, Schälung der Haut,
Hautreizung, toxischer Hautausschlag, Urticaria vesiculosa, und vaskulärer Ausschlag.f Nach Markteinführung wurden Einzelfälle von Stevens-Johnson-Syndrom berichtet. Es konnte nicht ermittelt werden, obdiese mukokutanen Nebenwirkungen in direktem Zusammenhang mit SPRYCEL oder mit Begleitmedikationen standen.g Muskuloskelettale Schmerzen während oder nach Beendigung der Behandlung.h In pädiatrischen Studien wurde die Häufigkeit mit 'häufig' berichtet.i Gravitationsödem, lokalisiertes Ödem, peripheres Ödem.j Bindehautödem, Augenödem, Augenschwellung, Augenlidödem, Gesichtsödem, Lippenödem, Makulaödem, Mundödem,orbitales Ödem, periorbitales Ödem, Gesichtsschwellung.k Überlastung des Flüssigkeitshaushalts, Flüssigkeitsretention, gastrointestinales Ödem, generalisiertes Ödem, periphere
Schwellung, Ödem, Ödem aufgrund von Herzkrankheit, perinephritischer Erguss, post-prozedurales Ödem, viszerales
Ödem.l Genitalschwellung, Ödem an der Inzisionsstelle, Genitalödem, Penisödem, Penisschwellung, Skrotalödem,
Hautschwellung, Hodenschwellung, vulvovaginale Schwellung.
* Für zusätzliche Details siehe Abschnitt “Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen“.
Beschreibung ausgewählter NebenwirkungenMyelosuppressionDie Behandlung mit SPRYCEL wird mit Anämie, Neutropenie und Thrombozytopenie in Verbindunggebracht. Diese Nebenwirkungen treten bei Patienten mit CML in fortgeschrittenen Stadien oder mit
Ph+ ALL früher und häufiger auf als bei CML in der chronischen Phase (siehe Abschnitt 4.4).
BlutungenArzneimittelbedingte Blutungen, von Petechien und Epistaxis bis hin zu Gastrointestinalblutung und
ZNS-Blutungen vom Grad 3 oder 4, wurden bei Patienten, die SPRYCEL einnahmen, berichtet (siehe
Abschnitt 4.4).
FlüssigkeitsretentionVerschiedene Nebenwirkungen wie Pleuraerguss, Aszites, Lungenödem und Perikarderguss mit oderohne Oberflächenödem lassen sich unter dem Begriff 'Flüssigkeitsretention“ zusammenfassen. Nacheiner Beobachtungsdauer von mindestens 60 Monaten in der Studie bei neu diagnostizierter CML inder chronischen Phase beinhalteten die mit Dasatinib in Zusammenhang stehenden Nebenwirkungenzur Flüssigkeitsretention Pleuraerguss (28 %), Oberflächenödem (14 %), pulmonale Hypertonie (5 %),generalisiertes Ödem (4 %) und Perikarderguss (4 %). Kongestive Herzinsuffizienz/kardiale
Dysfunktion und Lungenödem wurden bei <2 % der Patienten berichtet.
Die kumulierte Häufigkeit eines mit Dasatinib in Zusammenhang stehenden Pleuraergusses (alle
Grade) betrug über die Zeit hinweg 10% nach 12 Monaten, 14% nach 24 Monaten, 19% nach36 Monaten, 24% nach 48 Monaten und 28% nach 60 Monaten. Bei insgesamt 46 mit Dasatinibbehandelten Patienten trat rezidivierender Pleuraerguss auf. 17 Patienten hatten 2 separate
Nebenwirkungen, 6 hatten 3 Nebenwirkungen, 18 hatten 4 bis 8 Nebenwirkungen und5 hatten >8 Nebenwirkungen mit Pleuraerguss.
Die mediane Zeit bis zum ersten mit Dasatinib in Zusammenhang stehenden
Grad 1 oder 2 Pleuraerguss betrug 114 Wochen (Bereich: 4 bis 299 Wochen). Weniger als 10% der
Patienten mit Pleuraerguss hatten einen schweren (Grad 3 oder 4) mit Dasatinib in Zusammenhangstehenden Pleuraerguss. Die mediane Zeit bis zum ersten Auftreten eines mit Dasatinib in
Zusammenhang stehenden Grad ≥ 3 Pleuraergusses betrug 175 Wochen (Bereich: 114 bis274 Wochen). Die mediane Dauer von mit Dasatinib in Zusammenhang stehendem Pleuraerguss (alle
Grade) betrug 283 Tage (~40 Wochen).
Der Pleuraerguss war üblicherweise reversibel und wurde durch Unterbrechung der Behandlung mit
SPRYCEL unter Anwendung von Diuretika oder anderer geeigneter unterstützender Maßnahmenbehandelt (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4). Unter den mit Dasatinib behandelten Patienten mit
Arzneimittel-induziertem Pleuraerguss (n=73) gab es bei 45 (62%) Dosisunterbrechungen und bei30 (41%) Dosisreduktionen. Zusätzlich erhielten 34 (47%) Diuretika, 23 (32%) erhielten
Corticosteroide und 20 (27%) erhielten sowohl Corticosteroide als auch Diuretika. Bei neun (12%)
Patienten wurde eine Pleurapunktion durchgeführt.
Sechs Prozent der mit Dasatinib behandelten Patienten brachen die Behandlung aufgrund von
Arzneimittel-induziertem Pleuraerguss ab.
Ein Pleuraerguss beeinträchtigte nicht das Ansprechen der Patienten auf die Behandlung. Unter denmit Dasatinib behandelten Patienten mit Pleuraerguss erreichten 96% eine bestätigte komplettezytogenetische Remission (cCCyR, confirmed complete cytogenetic response), 82% erreichten einegute molekulare Remission (MMR), und 50% erreichten MR4.5 trotz Dosisunterbrechungen oder
Dosisanpassung.Weitere Informationen über Patienten mit CML in der chronischen Phase und in fortgeschrittenen
Stadien der CML oder mit Ph+ ALL siehe Abschnitt 4.4.
Es wurden Fälle von Chylothorax bei Patienten mit Pleuraerguss berichtet. Einige Fälle von
Chylothorax klangen nach Absetzen, Unterbrechung oder Dosisreduktion von Dasatinib ab, aber diemeisten Fälle erforderten auch eine zusätzliche Behandlung.
Pulmonale arterielle Hypertonie (PAH)PAH (präkapillare pulmonale arterielle Hypertonie, bestätigt durch Katheterisierung der rechten
Herzhälfte) wurde in Zusammenhang mit einer Dasatinibbehandlung berichtet. Dabei war PAH nach
Behandlungsbeginn bis einschließlich nach mehr als einem Jahr Behandlung mit Dasatinibaufgetreten. Die Patienten, bei denen während der Dasatinibbehandlung PAH berichtet wurde, nahmenhäufig gleichzeitig weitere Arzneimittel ein oder litten zusätzlich zur zugrundeliegenden Malignität an
Komorbiditäten. Bei Patienten mit PAH wurden nach Absetzen von Dasatinib Verbesserungen derhämodynamischen und klinischen Parameter beobachtet.
QT-VerlängerungIn der Phase-III-Studie bei Patienten mit neu diagnostizierter CML in der chronischen Phase trat nacheiner Beobachtungsdauer von mindestens 12 Monaten bei einem der mit SPRYCEL behandelten
Patienten (<1 %) ein QTcF-Wert >500 msec auf. Nach einer Beobachtungsdauer von mindestens60 Monaten wurde bei keinem weiteren Patienten ein QTcF-Wert>500 msec berichtet.
In fünf klinischen Studien der Phase II bei Patienten mit Resistenz oder Intoleranz gegenüber einervorherigen Therapie mit Imatinib wurden wiederholt Basis-EKGs und zu vorher festgelegten
Zeitpunkten während der Behandlung EKGs aufgezeichnet und zentral für 865 Patienten ausgewertet,die zweimal täglich 70 mg SPRYCEL erhielten. Das QT-Intervall wurde nach der Fridericia-Formelfrequenzkorrigiert. Zu allen Zeitpunkten an Tag 8 der Behandlung betrug die mittlere Abweichungvom Ausgangswert im QTcF-Intervall 4-6 msec, mit einem oberen 95 %-Konfidenzintervall von<7 msec. Von den 2.182 Patienten mit Resistenz oder Intoleranz gegenüber einer vorherigen Therapiemit Imatinib, die SPRYCEL in klinischen Studien erhalten haben, wurde bei 15 Patienten (1 %) eine
QTc-Verlängerung als Nebenwirkung berichtet. Bei 21 Patienten (1 %) kam es zu einem QTcF von>500 msec (siehe Abschnitt 4.4).
Kardiale NebenwirkungenPatienten mit Risikofaktoren oder kardialen Vorerkrankungen sollten sorgfältig auf klinische
Anzeichen oder Symptome einer kardialen Dysfunktion überwacht und entsprechend untersucht undbehandelt werden (siehe Abschnitt 4.4).
Hepatitis-B-ReaktivierungIn Zusammenhang mit BCR-ABL-Tyrosinkinase-Inhibitoren wurden Hepatitis-B-Reaktivierungenbeobachtet. Einige Fälle führten zu akutem Leberversagen oder zu fulminanter Hepatitis, die eine
Lebertransplantation notwendig machten oder zum Tod führten (siehe Abschnitt 4.4).
In der Dosisoptimierungsstudie der Phase III bei Patienten in der chronischen Phase der CML mit
Resistenz oder Intoleranz gegenüber einer vorherigen Therapie mit Imatinib (mediane
Behandlungsdauer von 30 Monaten) traten Pleuraerguss und kongestive Herzinsuffizienz/kardiale
Dysfunktion seltener bei Patienten auf, die mit 100 mg SPRYCEL einmal täglich behandelt wurden,als bei Patienten, die zweimal täglich 70 mg SPRYCEL erhielten. Myelosuppression wurde ebenfallsin der Behandlungsgruppe mit 100 mg einmal täglich seltener berichtet (siehe Abweichende
Laborwerte weiter unten). Die mediane Behandlungsdauer in der Gruppe mit 100 mg einmal täglichbetrug 37 Monate (Bereich 1-91 Monate). Die kumulierten Häufigkeiten ausgewählter
Nebenwirkungen, die bei der Anfangsdosis 100 mg einmal täglich berichtet wurden, sind in Tabelle 6adargestellt.
Tabelle 6a: Auswahl der in einer Phase-III-Dosisoptimierungsstudie berichteten
Nebenwirkungen (Imatinib intolerante oder resistente CML in der chronischen
Phase)a
Minimum 2 Jahre Minimum 5 Jahre Minimum 7 Jahre
Beobachtungsdauer Beobachtungsdauer Beobachtungsdauer
Alle Alle Alle
Grad 3/4 Grad 3/4 Grad 3/4
Grade Grade Grade
Gebräuchliche Prozent (%) der Patienten
Bezeichnung
Diarrhoe 27 2 28 2 28 2
Flüssigkeitsretention 34 4 42 6 48 7
Oberflächenödem 18 0 21 0 22 0
Pleuraerguss 18 2 24 4 28 5
Generalisiertes Ödem 3 0 4 0 4 0
Perikarderguss 2 1 2 1 3 1
Pulmonale0 0 0 0 2 1
HypertonieBlutung 11 1 11 1 12 1
Gastrointestinale2 1 2 1 2 1
Blutunga Ergebnisse der Phase-III-Dosisoptimierungsstudie aus der Population mit der empfohlenen Anfangsdosis 100 mg einmaltäglich (n=165)
In der Phase-III-Dosisoptimierungsstudie bei Patienten in fortgeschrittenen Stadien der CML oder mit
Ph+ ALL betrug die mediane Behandlungsdauer 14 Monate in der akzelerierten Phase der CML,3 Monate in der myeloischen Blastenkrise der CML, 4 Monate in der lymphatischen Blastenkrise der
CML und 3 Monate bei Ph+ ALL. Ausgewählte Nebenwirkungen, die bei der Anfangsdosis 140 mgeinmal täglich berichtet wurden, sind in Tabelle 6b dargestellt. Ein Regime mit 70 mg zweimal täglichwurde ebenfalls untersucht. Das Regime mit 140 mg einmal täglich zeigte ein vergleichbares
Wirksamkeitsprofil wie das Regime mit 70 mg zweimal täglich, hatte aber ein günstigeres
Sicherheitsprofil.
Tabelle 6b: Auswahl der in einer Phase-III-Dosisoptimierungsstudie berichteten
Nebenwirkungen: CML in fortgeschrittenen Stadien oder Ph+ ALLa140 mg einmal täglich n = 304
Alle Grade Grad 3/4
Prozent (%) der Patienten
Gebräuchliche Bezeichnung
Diarrhoe 28 3
Flüssigkeitsretention 33 7
Oberflächenödem 15 < 1
Pleuraerguss 20 6
Generalisiertes Ödem 2 0
Kongestive Herzinsuffizienz 1 0/kardiale Dysfunktionb
Perikarderguss 2 1
Pulmonales Ödem 1 1
Blutung 23 8
Gastrointestinale Blutung 8 6a Ergebnisse der Phase-III-Dosisoptimierungsstudie aus der Population mit der empfohlenen Anfangsdosis 140 mg einmaltäglich (n=304) nach 2 Jahren finaler Studien-Nachbeobachtung.b Dazu zählen ventrikuläre Dysfunktion, Herzinsuffizienz, kongestive Herzinsuffizienz, Kardiomyopathie, kongestive
Kardiomyopathie, diastolische Dysfunktion, verringerte Ejektionsfraktion und ventrikuläre Insuffizienz.
Darüber hinaus wurden zwei Studien mit insgesamt 161 Kindern und Jugendlichen mit Ph+ ALLdurchgeführt, bei denen SPRYCEL in Kombination mit einer Chemotherapie verabreicht wurde. Inder pivotalen Studie erhielten 106 Kinder und Jugendliche SPRYCEL in Kombination mit einer
Chemotherapie in einem kontinuierlichen Dosierungsschema. In der supportiven Studie erhielten35 von 55 Kindern und Jugendlichen SPRYCEL in Kombination mit einer Chemotherapie in einemdiskontinuierlichen Dosierungsschema (zwei Wochen Behandlung, gefolgt von einer bis zwei Wochen
Pause) und 20 Kinder und Jugendliche erhielten SPRYCEL in Kombination mit einer Chemotherapiein einem kontinuierlichen Dosierungsschema. Bei den 126 Kindern und Jugendlichen mit Ph+ ALL,die mit SPRYCEL in einem kontinuierlichen Dosierungsschema behandelt wurden, betrug diemediane Therapiedauer 23,6 Monate (Bereich 1,4 bis 33 Monate).
Von den 126 Kindern und Jugendlichen mit Ph+ ALL, die in einem kontinuierlichen
Dosierungsschema behandelt wurden, führten die Nebenwirkungen bei 2 Patienten (1,6%) zum
Abbruch der Behandlung. Nebenwirkungen mit einer Häufigkeit von 10%, die in den beidenpädiatrischen Studien bei Patienten mit kontinuierlicher Dosierung gemeldet wurden, sind in Tabelle 7dargestellt. Bitte beachten Sie, dass bei 7 Patienten (5,6%) in dieser Gruppe Pleuraerguss berichtetwurde und diese daher nicht in der Tabelle aufgeführt sind.
Tabelle 7: Nebenwirkungen, die bei ≥10% der Kinder und Jugendlichen mit Ph+ ALLberichtet wurden, die mit SPRYCEL in einem kontinuierlichen Dosierungsschema in
Kombination mit Chemotherapie behandelt wurden (N=126)a
Prozentualer Anteil (%) der Patienten
Nebenwirkung Alle Grade Grad 3/4
Febrile Neutropenie 27,0 26,2
Übelkeit 20,6 5,6
Erbrechen 20,6 4,8
Bauchschmerzen 14,3 3,2
Diarrhoe 12,7 4,8
Fieber 12,7 5,6
Kopfschmerzen 11,1 4,8
Verminderter Appetit 10,3 4,8
Fatigue 10,3 0a In der pivotalen Studie erhielten von 106 Patienten insgesamt 24 Patienten mindestens einmal das Pulver zur Herstellungeiner Suspension zum Einnehmen und 8 Patienten erhielten ausschließlich das Pulver zur Herstellung einer Suspensionzum Einnehmen.
Abweichende LaborwerteHämatologieIn der Phase-III-Studie bei Patienten mit neu diagnostizierter CML in der chronischen Phase, die
SPRYCEL einnahmen, wurden nach einer Beobachtungsdauer von mindestens 12 Monaten diefolgenden anormalen Laborwerte vom Grad 3 oder 4 berichtet: Neutropenie (21 %),
Thrombozytopenie (19 %) und Anämie (10 %). Nach einer Beobachtungsdauer von mindestens60 Monaten lagen die kumulierten Häufigkeiten für Neutropenie, Thrombozytopenie und Anämie bei29 %, 22 % bzw. 13 %.
Mit SPRYCEL behandelte Patienten mit neu diagnostizierter CML in der chronischen Phase, beidenen eine Myelosuppression vom Grad 3 oder 4 auftrat, erholten sich meist nach einer kurzen
Dosisunterbrechung und/oder -reduktion. Bei 1,6 % der Patienten wurde die Behandlung nach einer
Beobachtungsdauer von mindestens 12 Monaten vollständig abgebrochen. Nach einer
Beobachtungsdauer von mindestens 60 Monaten lag die kumulierte Häufigkeit für einen vollständigen
Studienabbruch aufgrund einer Grad 3- oder -4-Myelosuppression bei 2,3%.
Bei Patienten mit CML und Resistenz oder Intoleranz gegenüber einer vorherigen Therapie mit
Imatinib treten regelmäßig Zytopenien (Thrombozytopenie, Neutropenie und Anämie) auf. Das
Auftreten von Zytopenien hängt jedoch auch eindeutig vom Krankheitsstadium ab. Die Häufigkeitenvon anormalen hämatologischen Laborwerten vom Grad 3 und 4 sind in Tabelle 8 dargestellt.
Tabelle 8: In klinischen Studien berichtete abweichende hämatologische Laborwerte vom CTC-
Grad 3/4 bei Patienten mit Resistenz oder Intoleranz gegenüber einer vorherigen
Therapie mit Imatinib a
Myeloische Lymphatische
Chronische Akzelerierte Blastenkrise Blastenkrise und
Phase (n = 165)b Phase (n = 157)c (n = 74)c Ph+ ALL (n = 168)c
Prozentualer Anteil (%) der Patienten
Hämatologische
Parameter
Neutropenie 36 58 77 76
Thrombozytopenie 23 63 78 74
Anämie 13 47 74 44a Ergebnisse der Phase-III-Dosisoptimierungsstudie nach 2 Jahren Nachbeobachtungsdauer.b Ergebnisse der Studie CA180-034 bei der empfohlenen Anfangsdosis 100 mg einmal täglich.c Ergebnisse der Studie CA180-035 bei der empfohlenen Anfangsdosis 140 mg einmal täglich.
CTC-Grade: Neutropenie (Grad 3 ≥ 0,5-< 1,0 × 109/l, Grad 4 < 0,5 × 109/l); Thrombozytopenie (Grad 3 ≥ 25-< 50 × 109/l,
Grad 4 < 25 × 109/l); Anämie (Hämoglobin Grad 3 ≥ 65-< 80 g/l, Grad 4 < 65 g/l).
Bei Patienten, die 100 mg täglich erhielten, traten kumulative Grad 3 oder 4 Zytopenien nach 2 und5 Jahren in vergleichbarer Weise auf, darunter: Neutropenie (35% vs. 36%), Thrombozytopenie (23%vs. 24%) und Anämie (13% vs. 13%).
Patienten mit Myelosuppression vom Grad 3 oder 4 erholten sich meist nach einer kurzen
Dosisunterbrechung und/oder -reduktion. Bei 5 % der Patienten wurde die Behandlung vollständigabgebrochen. Die meisten Patienten setzten die Behandlung ohne erneute Anzeichen einer
Myelosuppression fort.
Biochemische ParameterIn der Studie bei Patienten mit neu diagnostizierter CML in der chronischen Phase wurde
Hypophosphatämie vom Grad 3 oder 4 bei 4 % der mit SPRYCEL behandelten Patienten berichtet.
Eine Erhöhung des Transaminase-, Kreatinin- oder Bilirubinspiegels vom Grad 3 oder 4 wurde nacheiner Beobachtungsdauer von mindestens 12 Monaten bei ≤1 % der Patienten berichtet. Nach einer
Beobachtungsdauer von mindestens 60 Monaten lag die kumulierte Häufigkeit für eine Grad 3oder 4 Hypophosphatämie bei 7%, für eine Grad 3 oder 4 Erhöhung des Kreatinin- oder
Bilirubinspiegels bei 1% und für eine Grad 3 oder 4 Erhöhung des Transaminasespiegels blieb siebei 1%. Es gab keine Abbrüche der SPRYCEL-Therapie in Verbindung mit diesen biochemischen
Laborparametern.
2 Jahre BeobachtungsdauerEine Erhöhung des Transaminase- oder Bilirubinspiegels vom Grad 3 oder 4 wurde bei 1 % der
Patienten in der chronischen Phase der CML (bei Resistenz oder Intoleranz gegenüber Imatinib)berichtet, mit einer gesteigerten Häufigkeit von 1 bis 7 % der Patienten in fortgeschrittenen Stadiender CML und bei Ph+ ALL. Sie ließen sich in der Regel durch Dosisreduktion oder
Therapieunterbrechung kontrollieren. In der Dosisoptimierungsstudie der Phase III bei CML in derchronischen Phase wurden Erhöhungen des Transaminase- oder Bilirubinspiegels vom Grad 3 oder 4bei ≤1 % der Patienten berichtet, mit einer ähnlich geringen Inzidenz in den vier Behandlungsgruppen.
In der Dosisoptimierungsstudie der Phase III bei CML im fortgeschrittenen Stadium und bei Ph+ ALLwurden Erhöhungen des Transaminase- oder Bilirubinspiegels vom Grad 3 oder 4 bei 1% bis 5% der
Patienten in allen Behandlungsgruppen berichtet.
Etwa 5% der mit SPRYCEL behandelten Patienten mit normalen Ausgangswerten entwickelten im
Verlauf der Studie eine vorübergehende Hypokalzämie vom Grad 3 oder 4. Im Allgemeinen gab eskeinen Zusammenhang von verringertem Kalziumspiegel mit klinischen Symptomen. Patienten, dieeine Hypokalzämie vom Grad 3 oder 4 entwickelten, erholten sich häufig unter oraler
Kalziumsubstitution. Eine Hypokalzämie, Hypokaliämie oder Hypophosphatämie vom Grad 3 oder 4wurde bei Patienten in allen Phasen der CML berichtet, jedoch mit einer gesteigerten Häufigkeit bei
Patienten in der myeloischen oder lymphatischen Blastenkrise der CML und bei Ph+ ALL. Ein
Anstieg des Kreatinins vom Grad 3 oder 4 wurde bei <1 % der Patienten in der chronischen Phase der
CML berichtet mit einer erhöhten Häufigkeit von 1 bis 4 % bei Patienten in fortgeschrittenen Stadiender CML.
Kinder und JugendlicheDas Sicherheitsprofil von SPRYCEL als Monotherapie bei Kindern und Jugendlichen mit Ph+ CML-
CP war vergleichbar mit dem Sicherheitsprofil bei Erwachsenen. Das Sicherheitsprofil von SPRYCELin Kombination mit einer Chemotherapie bei Kindern und Jugendlichen mit Ph+ ALL entsprach dembekannten Sicherheitsprofil von SPRYCEL bei Erwachsenen und den zu erwartenden Auswirkungender Chemotherapie, mit Ausnahme einer geringeren Häufigkeit bei Pleuraerguss bei Kindern und
Jugendlichen im Vergleich zu Erwachsenen.
In den CML-Studien bei Kindern und Jugendlichen entsprachen die Häufigkeiten von
Laborwertabweichungen dem bekannten Profil für Laborparameter bei Erwachsenen.
In den ALL-Studien bei Kindern und Jugendlichen entsprachen die Häufigkeiten von
Laborwertabweichungen dem bekannten Profil für Laborparameter bei Erwachsenen im
Zusammenhang mit einem Patienten mit akuter Leukämie, der eine Chemotherapie in der
Vorgeschichte erhalten hat.
Spezielle PatientenpopulationWährend das Sicherheitsprofil von SPRYCEL bei älteren Menschen ähnlich dem in der jüngeren
Patientenpopulation war, treten bei Patienten ab 65 Jahren die häufig berichteten Nebenwirkungen wie
Fatigue, Pleuraerguss, Dyspnoe, Husten, untere gastrointestinale Blutung und Appetitstörung und dieweniger oft berichteten Nebenwirkungen wie geblähter Bauch, Schwindel, Perikarderguss, kongestive
Herzinsuffizienz und Gewichtsabnahme mit höherer Wahrscheinlichkeit auf und sollten engmaschigüberwacht werden (siehe Abschnitt 4.4).
Meldung des Verdachts auf NebenwirkungenDie Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sieermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung überdas in Anhang V aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Die Erfahrungen zur Überdosierung von SPRYCEL in klinischen Studien sind auf Einzelfällebeschränkt. Die höchste Überdosierung wurde bei zwei Patienten mit 280 mg pro Tag über eine
Woche berichtet und bei beiden Patienten trat eine signifikante Abnahme der Thrombozytenzahl auf.
Da Dasatinib mit Myelosuppression vom Grad 3 oder 4 einhergeht (siehe Abschnitt 4.4), müssen
Patienten, die mehr als die empfohlene Dosis einnehmen, engmaschig auf Myelosuppressionüberwacht werden und eine geeignete unterstützende Behandlung erhalten.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Antineoplastische Mittel, Proteinkinase-Inhibitoren, ATC-
Code: L01EA02
Pharmakodynamische Eigenschaften
Dasatinib hemmt die Aktivität der BCR-ABL-Kinase und der Kinasen der SRC-Familie zusammenmit einer Reihe anderer ausgesuchter onkogener Kinasen wie c-KIT, Ephrin-(EPH)-Rezeptor-Kinasenund PDGFβ-Rezeptor. Dasatinib ist ein potenter, subnanomolarer Inhibitor der BCR-ABL-Kinase mit
Potenz in Konzentrationen von 0,6-0,8 nM. Es bindet an beide, die inaktive und aktive Konformationdes BCR-ABL-Enzyms.
WirkmechanismusIn-vitro ist Dasatinib aktiv in leukämischen Zelllinien, die Varianten von Imatinib-sensitiven und -resistenten Erkrankungen darstellen. Diese nicht-klinischen Studien zeigen, dass Dasatinib eine
Imatinib-Resistenz überwinden kann, die auf BCR-ABL-Überexpression, Mutationen der BCR-ABL-
Kinase-Domäne, Aktivierung alternativer Signalwege unter Einbeziehung der SRC-Familie-Kinasen(LYN, HCK) oder eine Überexpression des Multi-Drug-Resistance-Gens beruht. Zudem hemmt
Dasatinib die Kinasen der SRC-Familie in subnanomolaren Konzentrationen.
In-vivo verhinderte Dasatinib in separaten Versuchen am CML-Mausmodell die Progression derchronischen CML in die Blastenkrise und verlängerte die Überlebenszeit der Mäuse, denen zuvor von
Patienten isolierte CML-Zelllinien an verschiedenen Stellen, unter anderem im zentralen
Nervensystem, implantiert worden waren.
Klinische Wirksamkeit und SicherheitIn der Phase-I-Studie wurden hämatologische und zytogenetische Remissionsraten bei den ersten84 behandelten Patienten in einem Beobachtungszeitraum von bis zu 27 Monaten in allen Phasen der
CML und Ph+ ALL beobachtet. Das Ansprechen war in allen Phasen der CML und Ph+ ALLanhaltend.
Vier einarmige, nicht-kontrollierte, unverblindete klinische Studien der Phase II wurden durchgeführt,um die Sicherheit und Wirksamkeit von Dasatinib bei Patienten in der chronischen, akzelerierten odermyeloischen Blastenkrise der CML zu untersuchen, die entweder resistent oder intolerant gegenüber
Imatinib waren. Eine randomisierte, nicht-vergleichende Studie wurde an Patienten in der chronischen
Phase durchgeführt, die nicht auf eine initiale Behandlung mit 400 oder 600 mg Imatinib ansprachen.
Die Initialdosis war 70 mg Dasatinib zweimal täglich. Dosismodifikationen zur Verbesserung der
Aktivität oder für ein Toxizitätsmanagement waren zulässig (siehe Abschnitt 4.2).
Es wurden zwei randomisierte, unverblindete Phase-III-Studien durchgeführt, um die Wirksamkeit beieinmal täglicher Anwendung von Dasatinib mit der zweimal täglichen Anwendung von Dasatinib zuvergleichen. Zusätzlich wurde eine unverblindete, randomisierte vergleichende Phase-III-Studie beierwachsenen Patienten mit neu diagnostizierter CML in der chronischen Phase durchgeführt.
Die Wirksamkeit von Dasatinib wurde auf der Grundlage der hämatologischen und zytogenetischen
Remissionsraten bestimmt.
Zusätzlich belegen die Dauer der Remission und die geschätzten Überlebensraten den klinischen
Nutzen von Dasatinib.
Insgesamt wurden 2.712 Patienten in klinischen Studien untersucht; davon waren 23 % ≥65 Jahre alt,während 5 % ≥75 Jahre alt waren.
Chronische Phase der CML - neu diagnostiziertEs wurde eine internationale, unverblindete, multizentrische, randomisierte, vergleichende Phase-III-
Studie bei erwachsenen Patienten mit neu diagnostizierter CML in der chronischen Phasedurchgeführt. Die Patienten wurden randomisiert, um entweder SPRYCEL 100 mg einmal täglich oder
Imatinib 400 mg einmal täglich zu erhalten. Der primäre Endpunkt war der Anteil der bestätigtenkompletten zytogenetischen Remissionen (cCCyR, confirmed complete cytogenetic response)innerhalb von 12 Monaten. Sekundäre Endpunkte beinhalteten die Zeitdauer in einer cCCyR(Messung der Dauer der Remission), die Zeit bis zur Erlangung einer cCCyR, den Anteil der Patientenmit guter molekularer Remission (MMR, major molecular response), die Zeit bis zur MMR, dasprogressionsfreie Überleben (PFS, progression free survival) und das Gesamtüberleben (OS, overallsurvival). Weitere relevante Ergebnisse zur Wirksamkeit beinhalten die Anteile der Patienten mit
CCyR und CMR (complete molecular response). Es handelt sich um eine noch laufende Studie.
Insgesamt 519 Patienten wurden in die Behandlungsgruppen randomisiert: 259 Patienten in die
SPRYCEL-Gruppe und 260 Patienten in die Imatinib-Gruppe. Die Baseline-Merkmale zwischen denbeiden Behandlungsgruppen waren ausgeglichen in Bezug auf das Alter (das mediane Alter lag bei46 Jahren für die SPRYCEL-Gruppe und bei 49 Jahren für die Imatinib-Gruppe; 10 % bzw. 11 % der
Patienten waren 65 Jahre alt oder älter), das Geschlecht (44 % bzw. 37 %, Frauen) und die Ethnische
Herkunft (51 % bzw. 55% Kaukasier; 42 % bzw. 37 % Asiaten). Zum Zeitpunkt der Baseline war die
Verteilung des Hasford-Scores in den Behandlungsgruppen mit SPRYCEL und Imatinib ähnlich(niedriges Risiko: 33 % bzw. 34 %; mittleres Risiko 48 % bzw. 47 %; hohes Risiko: 19 % bzw. 19 %).
Nach einer Beobachtungsdauer von mindestens 12 Monaten erhalten 85 % der Patienten, die in die
SPRYCEL-Gruppe randomisiert wurden, und 81 % der Patienten, die in die Imatinib-Grupperandomisiert wurden, weiterhin die first-line Behandlung. Ein Abbruch innerhalb von 12 Monatenaufgrund von Krankheitsprogression erfolgte bei 3 % der mit SPRYCEL behandelten Patienten undbei 5 % der mit Imatinib behandelten Patienten.
Nach einer Beobachtungsdauer von mindestens 60 Monaten erhalten 60 % der Patienten, die in die
SPRYCEL-Gruppe randomisiert wurden, und 63 % der Patienten, die in die Imatinib-Grupperandomisiert wurden, weiterhin die first-line Behandlung. Ein Abbruch innerhalb von 60 Monatenaufgrund von Krankheitsprogression erfolgte bei 11% der mit SPRYCEL behandelten Patienten undbei 14% der mit Imatinib behandelten Patienten.
Ergebnisse zur Wirksamkeit sind in Tabelle 9 dargestellt. Innerhalb der ersten 12 Monate der
Behandlung wurde eine cCCyR von einem statistisch signifikant größeren Anteil der Patienten in der
SPRYCEL-Gruppe erreicht, verglichen mit dem Anteil der Patienten in der Imatinib-Gruppe. Die
Wirksamkeit von SPRYCEL wurde konsistent über die verschiedenen Subgruppen, einschließlich
Alter, Geschlecht und Baseline Hasford-Score, demonstriert.
Tabelle 9: Ergebnisse zur Wirksamkeit aus einer Phase-III-Studie bei neu diagnostizierten
Patienten mit CML in der chronischen Phase
SPRYCEL Imatinib p-Wertn= 259 n= 260
Remissionsrate (95 % CI)
Zytogenetische Remissioninnerhalb von 12 MonatenacCCyR 76,8 % (71,2-81,8) 66,2% (60,1-71,9) p <0,007*b
CCyR 85,3 % (80,4-89,4) 73,5% (67,7-78,7) ⎯innerhalb von 24 MonatenacCCyR 80,3 % 74,2% ⎯b
CCyR 87,3% 82,3% ⎯innerhalb von 36 MonatenacCCyR 82,6% 77,3% ⎯b
CCyR 88,0% 83,5% ⎯innerhalb von 48 MonatenacCCyR 82,6% 78,5% ⎯b
CCyR 87,6% 83,8% ⎯innerhalb von 60 MonatenacCCyR 83,0% 78,5% ⎯b
CCyR 88,0% 83,8% ⎯c
Gute molekulare Remission12 Monate 52,1% (45,9-58,3) 33,8% (28,1-39,9) p <0,00003*24 Monate 64,5% (58,3-70,3) 50% (43,8-56,2) ⎯36 Monate 69,1% (63,1-74,7) 56,2% (49,9-62,3) ⎯48 Monate 75,7% (70,0-80,8) 62,7% (56,5-68,6) ⎯60 Monate 76,4% (70,8-81,5) 64,2% (58,1-70,1) p=0,0021
Hazard ratio (HR)innerhalb von 12 Monaten (99,99 % CI)
Zeit bis zur cCCyR 1,55 (1,0-2,3) p <0,0001*
Zeit bis zur MMR 2,01 (1,2-3,4) p <0,0001*
Dauer der cCCyR 0,7 (0,4-1,4) p <0,035innerhalb von 24 Monaten (95% CI)
Zeit bis zur cCCyR 1,49 (1,22-1,82) ⎯
Zeit bis zur MMR 1,69 (1,34-2,12) ⎯
Dauer der cCCyR 0,77 (0,55-1,10) ⎯innerhalb von 36 Monaten (95% CI)
Zeit bis zur cCCyR 1,48 (1,22-1,80) ⎯
Zeit bis zur MMR 1,59 (1,28-1,99) ⎯
Dauer der cCCyR 0,77 (0,53-1,11) ⎯innerhalb von 48 Monaten (95% CI)
Zeit bis zur cCCyR 1,45 (1,20-1,77) ⎯
Zeit bis zur MMR 1,55 (1,26-1,91) ⎯
Dauer der cCCyR 0,81 (0,56-1,17) ⎯innerhalb von 60 Monaten (95% CI)
Zeit bis zur cCCyR 1,46 (1,20-1,77) p=0,0001
Zeit bis zur MMR 1,54 (1,25-1,89) p<0,0001
Dauer der cCCyR 0,79 (0,55-1,13) p=0,1983a Bestätigte komplette zytogenetische Remission (cCCyR, confirmed complete cytogenetic response) ist definiert als einedokumentierte Remission zwischen zwei konsekutiven Untersuchungen (im Abstand von mindestens 28 Tagen).b Komplette zytogenetische Remission (CCyR, complete cytogenetic response) basiert auf einer einzelnen zytogenetischen
Auswertung einer Knochenmarkbiopsie.
c Gute molekulare Remission (MMR, major molecular response), zu jeder Zeit, bestimmt als BCR-ABL-Verhältnis ≤0,1 %mittels RQ-PCR im peripheren Blut, standardisiert nach internationalem Maßstab. Dies sind kumulierte Raten, die dieminimale Beobachtungzeit innerhalb des angegebenen Zeitrahmens repräsentieren.
*Angepasst nach Hasford-Score und indiziert statistische Signifikanz für einen vordefinierten nominalen Signifikanz-Level.
CI = Konfidenzintervall (confidence interval)
Nach einer Beobachtungsdauer von 60 Monaten betrug die mediane Zeit bis zur Erlangung einercCCyR 3,1 Monate in der SPRYCEL-Gruppe und 5,8 Monate in der Imatinib-Gruppe. Für Patientenmit einer MMR betrug die mediane Zeit bis zur MMR nach einer Beobachtungsdauer von 60 Monaten9,3 Monate in der SPRYCEL-Gruppe und 15 Monate in der Imatinib-Gruppe. Diese Ergebnisse sindkonsistent mit denen nach 12, 24 und 36 Monaten.
Die Zeit bis zur MMR ist in Abbildung 1 grafisch dargestellt. Die Zeit bis zur MMR war bei mit
Dasatinib behandelten Patienten durchgehend kürzer als bei mit Imatinib behandelten Patienten.
Abbildung 1: Kaplan-Meier-Schätzung der Zeit bis zur guten Molekularen Remission c (MMR,major molecular response)
MONATE___ Dasatinib ------ Imatinib
Zensiert Zensiert
GRUPPE Anzahl RESPONDER/Anzahl RANDOMISIERT HAZARD RATIO(95% CI)
Dasatinib 198/259
Imatinib 167/260
Dasatinib über Imatinib 1,54(1,25 - 1,89)
Weiterhin waren die Anteile der cCCyR in den Behandlungsgruppen mit SPRYCEL bzw. Imatinibinnerhalb von 3 Monaten (54 % bzw. 30 %), 6 Monaten (70 % bzw. 56 %), 9 Monaten (75 % bzw.
63 %), 24 Monaten (80% bzw. 74%), 36 Monaten (83% bzw. 77%), 48 Monaten (83% bzw. 79%) und60 Monaten (83% bzw. 79%) konsistent mit dem primären Endpunkt. Die Anteile der MMR in den
Behandlungsgruppen mit SPRYCEL bzw. Imatinib waren ebenfalls innerhalb von 3 Monaten (8 %bzw. 0,4 %), 6 Monaten (27 % bzw. 8 %), 9 Monaten (39 % bzw. 18 %), 12 Monaten (46 % bzw.
28 %), 24 Monaten (64% bzw. 46%), 36 Monaten (67% bzw. 55%), 48 Monaten (73% bzw. 60%) und60 Monaten (76% bzw. 64%) konsistent mit dem primären Endpunkt.
ANTEIL RESPONDER
Die MMR-Häufigkeit zu spezifischen Zeitpunkten ist in Abbildung 2 grafisch dargestellt. Die MMR-
Häufigkeit war bei mit Dasatinib behandelten Patienten durchgehend höher als bei mit Imatinibbehandelten Patienten.
Abbildung 2: MMR-Häufigkeiten über die Zeit - Alle randomisierten Patienten einer Phase-
III-Studie in neu diagnostizierter CML in der chronischen Phasenach 5nach 4
Jahrennach 3 Jahren 76%,nach 2 73%,
Jahren p<0,0022p<0,0021
Jahren 67%,64%, p<0,0055p<0,0001nach 1 Jahr46%,p<0,0001
Monate seit Randomisierung
N______ Dasatinib 100 mg einmal täglich 259
- -------- Imatinib 400 mg einmal täglich 260
Der Anteil der Patienten, die zu irgendeiner Zeit eine BCR-ABL Ratio ≤0,01% (4-log Reduktion)erreichten, war in der SPRYCEL-Gruppe höher als in der Imatinib-Gruppe (54,1% versus 45%). Der
Anteil der Patienten, die zu irgendeiner Zeit eine BCR-ABL Ratio ≤0,032% (4,5-log Reduktion)erreichten, war in der SPRYCEL-Gruppe höher als in der Imatinib-Gruppe (44% versus 34%).
Die MR4.5-Häufigkeit über die Zeit ist in Abbildung 3 grafisch dargestellt. Die MR4.5-Häufigkeitüber die Zeit war bei mit Dasatinib behandelten Patienten durchgehend höher als bei mit Imatinibbehandelten Patienten.
% mit MMR
Abbildung 3: MR4.5-Häufigkeiten über die Zeit - Alle randomisierten Patienten einer Phase-
III-Studie in neu diagnostizierter CML in der chronischen Phasenach 5
Jahren42%,nach 4p<0,0251
Jahrennach 3 34%,
Jahren p<0,0055nach 2 24%,nach 1 Jahr Jahren p<0,00135%, p<0,2394 19%,p<0,0008
Monate seit Randomisierung
N______ Dasatinib 100 mg einmal täglich 259
- -------- Imatinib 400 mg einmal täglich 260
Der Anteil an Guter Molekularer Remission (MMR, major molecular response) zu irgendeiner Zeit injeder Risiko-Gruppe - bestimmt durch den Hasford-Score - war in der SPRYCEL-Gruppe jeweilshöher als in der Imatinib-Gruppe (niedriges Risiko: 90% und 69%; mittleres Risiko: 71% und 65%;hohes Risiko: 67% und 54%).
Bei einer zusätzlichen Analyse erreichten mehr der mit Dasatinib behandelten Patienten (84%) einefrühe molekulare Response (definiert als BCR-ABL-Werte ≤ 10% nach 3 Monaten), als die mit
Imatinib behandelten Patienten (64%). Patienten, die eine frühe molekulare Response erreichten,zeigten ein geringeres Risiko einer Transformation, einen höheren Anteil progressionsfreies Überleben(PFS) und einen höheren Anteil Gesamtüberleben (OS), wie in Tabelle 10 dargestellt.
Tabelle 10: Dasatinib-Patienten mit BCR-ABL≤10% und >10% nach 3 Monaten
Patienten mit
Patienten mit BCR-ABL BCR-ABL>10% nach
Dasatinib n = 235 ≤10% nach 3 Monaten 3 Monaten
Anzahl Patienten (%) 198 (84,3) 37 (15,7)
Transformation nach 60 Monaten, n/N 6/198 (3,0) 5/37 (13,5)(%)
Anteil PFS nach 60 Monaten 92,0% (89,6; 95,2) 73,8% (52,0; 86,8)(95% CI)
Anteil OS nach 60 Monaten (95% CI) 93,8% (89,3; 96,4) 80,6% (63,5; 90,2)
Die OS-Rate über die Zeit ist in Abbildung 4 grafisch dargestellt. Die OS-Rate war bei mit Dasatinibbehandelten Patienten, die nach 3 Monaten einen BCR-ABL-Spiegel ≤10% erreichten, durchgehendhöher als bei denjenigen, die dies nicht erreichten.
% mit MR4.5
Abbildung 4: Darstellung des Gesamtüberlebens (OS, Overall Survival) für Dasatinib nach
BCR-ABL-Spiegeln (≤ 10% oder > 10%) nach 3 Monaten in einer Phase-III-Studiein neu diagnostizierter CML in der chronischen Phase
MONATE
Patienten unter Risiko<=10% 198 198 197 196 195 193 193 191 191 190 188 187 187 184 182 181 180 179 179 177 171 96 54 29 3 0>10% 37 37 37 35 34 34 34 33 33 31 30 29 29 29 28 28 28 27 27 27 26 15 10 6 0 0___≤10% ------ >10%
Zensiert Zensiert
GRUPPE TODESFÄLLE/ # Land Patient MEDIAN (95% CI) HAZARD RATIO (95% CI)≤10% 14/198 .(. - .)>10% 8/37 .(. - .)0,29(0,12 - 0,69)
Krankheitsprogression war als Erhöhung der weißen Blutkörperchen (trotz geeigneter therapeutischer
Maßnahmen), Verlust von CHR, partieller CyR oder CCyR, Progression in die akzelerierte Phase oderin die Blastenkrise oder Tod definiert. Der geschätzte Anteil mit PFS lag für beide
Behandlungsgruppen, Dasatinib und Imatinib, nach 60 Monaten bei 88,9 % (CI: 84% - 92,4%). Eine
Veränderung in die akzelerierte Phase oder in die Blastenkrise nach 60 Monaten trat bei weniger dermit Dasatinib behandelten Patienten auf (n=8; 3%) verglichen mit Imatinib behandelten Patienten(n=15; 5,8%). Die geschätzten Überlebensraten für mit Dasatinib bzw. mit Imatinib behandelte
Patienten lagen nach 60 Monaten bei 90,9% (CI: 86,6% - 93,8%) bzw. 89,6 % (CI: 85,2% - 92,8%).
Das OS (HR 1,01, 95% CI: 0,58-1,73, p= 0,9800) und PFS (HR 1,00, 95% CI: 0,58-1,72, p = 0,9998)waren bei Dasatinib und Imatinib nicht unterschiedlich.
Bei Patienten, bei denen eine Progression auftrat oder die die Behandlung mit Dasatinib oder Imatinibabbrachen, wurde anhand einer Blutprobe der Patienten, sofern verfügbar, eine BCR-ABL-
Sequenzierung durchgeführt. In beiden Behandlungsarmen wurden ähnliche Mutationsratenbeobachtet. Bei den mit Dasatinib behandelten Patienten wurden die Mutationen T315I, F317I/L und
V299L festgestellt. Im Imatinib-Behandlungsarm wurde ein anderes Mutationsspektrum festgestellt.
Basierend auf in-vitro-Daten scheint Dasatinib gegen die Mutation T315I nicht aktiv zu sein.
Chronische Phase der CML - resistent oder intolerant gegenüber einer vorherigen Therapie mit
Imatinib
Zwei klinische Studien wurden mit Imatinib-resistenten oder -intoleranten Patienten durchgeführt; beidiesen Studien war der primäre Endpunkt zur Wirksamkeit eine gute zytogenetische Remission(MCyR, major cytogenetic response):
Studie 1Eine unverblindete, randomisierte, nicht-vergleichende multizentrische Studie wurde mit Patientendurchgeführt, die auf die ursprüngliche Behandlung mit 400 oder 600 mg Imatinib nicht ansprachen.
Sie wurden (2:1) in zwei Gruppen randomisiert, die entweder Dasatinib (70 mg zweimal täglich) oder
Imatinib (400 mg zweimal täglich) erhielten. Ein Wechsel in die andere Behandlungsgruppe war
ANTEIL ÜBERLEBENDERzulässig, wenn der Patient Anzeichen einer Krankheitsprogression zeigte oder eine Unverträglichkeit,die durch Dosismodifikation nicht kompensiert werden konnte. Der primäre Endpunkt war eine MCyRnach 12 Wochen. Für 150 Patienten liegen Ergebnisse vor: 101 Patienten wurden in die Dasatinib-
Gruppe und 49 in die Imatinib-Gruppe randomisiert (alle Patienten waren Imatinib-resistent). Diemediane Zeit von Diagnose bis zur Randomisierung betrug 64 Monate in der Dasatinib-Gruppe und52 Monate in der Imatinib-Gruppe. Alle Patienten waren stark vorbehandelt. Eine vorherige komplettehämatologische Remission (CHR, complete haematologic response) auf Imatinib war bei 93 % der
Patientengesamtpopulation erzielt worden. Eine vorherige MCyR auf Imatinib war bei 28 % bzw.
29 % der Patienten der Dasatinib- bzw. Imatinib-Gruppe erzielt worden.
Die mediane Behandlungsdauer betrug 23 Monate mit Dasatinib (wobei 44 % der Patienten bisher>24 Monate lang behandelt wurden) und 3 Monate mit Imatinib (wobei 10 % der Patienten bisher>24 Monate lang behandelt wurden). Eine CHR wurde bei 93 % der Patienten in der Dasatinib-Gruppeund bei 82 % der Patienten in der Imatinib-Gruppe jeweils vor dem Wechsel in die andere
Behandlungsgruppe erreicht.
Nach 3 Monaten trat eine MCyR häufiger in der Dasatinib-Gruppe (36 %) auf als in der Imatinib-
Gruppe (29 %). Dabei ist anzumerken, dass bei 22 % der Patienten der Dasatinib-Gruppe einekomplette zytogenetische Remission (CCyR, complete cytogenetic response) beobachtet wurde,während nur 8 % in der Imatinib-Gruppe eine CCyR erreichten. Mit längerer Behandlung und
Beobachtungsdauer (Median von 24 Monaten) wurde jeweils vor dem Wechsel in die andere
Behandlungsgruppe eine MCyR bei 53 % der mit Dasatinib behandelten Patienten erreicht (CCyR bei44 %) und bei 33 % der mit Imatinib behandelten Patienten (CCyR bei 18 %). Unter den Patienten, dievor Studieneintritt eine Behandlung mit 400 mg Imatinib erhalten hatten, wurde eine MCyR bei 61 %der Patienten in der Dasatinib-Gruppe und bei 50 % in der Imatinib-Gruppe erreicht.
Basierend auf der Kaplan-Meier-Schätzung lag der Anteil der Patienten, der eine MCyR über 1 Jahraufrechterhielt, bei 92 % (95 % CI: [85 %-100 %]) für Dasatinib (CCyR 97 %, 95 % CI:
[92 %-100 %]) und bei 74 % (95 % CI: [49 %-100 %]) für Imatinib (CCyR 100 %). Der Anteil der
Patienten, der eine MCyR über 18 Monate aufrechterhielt, lag bei 90 % (95 % CI: [82%-98%]) für
Dasatinib (CCyR 94%, 95 % CI: [87%-100 %]) und bei 74 % (95 % CI: [49 %-100 %]) für Imatinib(CCyR 100 %).
Basierend auf der Kaplan-Meier-Schätzung lag der Anteil der Patienten mit progressionsfreiem
Überleben (PFS, progression free survival) nach 1 Jahr bei 91 % (95 % CI: [85 %-97 %]) für
Dasatinib und bei 73 % (95 % CI: [54 %-91 %]) für Imatinib. Der Anteil der Patienten mit PFS nach2 Jahren lag bei 86 % (95 % CI: [78%-93%]) für Dasatinib und bei 65% (95 % CI: [43%-87%]) für
Imatinib.
Bei insgesamt 43 % der Patienten in der Dasatinib-Gruppe und 82 % in der Imatinib-Gruppe kam eszu einem Therapieversagen, definiert als Krankheitsprogression oder Wechsel zur anderen
Behandlungsgruppe (fehlendes Ansprechen, Unverträglichkeit der Studienmedikation usw.).
Der Anteil der Patienten mit guter molekularer Remission (major molecular response), bestimmt als
BCR-ABL/Kontrolltranskripte ≤0,1 % mittels RQ-PCR im peripheren Blut, lag jeweils vor dem
Wechsel in die andere Behandlungsgruppe bei 29 % für Dasatinib und bei 12 % für Imatinib.
Studie 2Eine unverblindete, einarmige, multizentrische Studie wurde an Imatinib-intoleranten oder -resistenten
Patienten durchgeführt (d.h. Patienten, die während der Behandlung unter einer deutlichen
Unverträglichkeit litten, die eine Weiterbehandlung ausschloss).
Insgesamt erhielten 387 Patienten zweimal täglich 70 mg Dasatinib (288 resistent und 99 intolerant).
Die mediane Zeit von Diagnose bis Behandlungsbeginn betrug 61 Monate. Die Mehrheit der Patienten(53 %) war zuvor länger als 3 Jahre mit Imatinib behandelt worden. Die meisten resistenten Patienten(72 %) hatten >600 mg Imatinib erhalten. Zuvor hatten zusätzlich zur Imatinib-Behandlung 35 % der
Patienten eine zytotoxische Chemotherapie, 65 % Interferon und 10 % eine Stammzelltransplantationerhalten. Bei 38 % der Patienten lagen vor Therapie Mutationen vor, die bekanntermaßen eine
Imatinib-Resistenz verursachen. Die mediane Behandlungsdauer mit Dasatinib betrug 24 Monate,wobei 51 % der Patienten bisher >24 Monate lang behandelt wurden. Die Ergebnisse zur Wirksamkeitsind in Tabelle 11 dargestellt. Eine MCyR wurde bei 55 % der Imatinib-resistenten Patienten und bei82 % der Imatinib-intoleranten Patienten erreicht. Bei einer Beobachtungsdauer von mindestens24 Monaten kam es bei 21 der 240 Patienten mit MCyR zur Progression und die mediane Dauer der
MCyR wurde nicht erreicht.
Basierend auf der Kaplan-Meier-Schätzung erhielten 95 % (95 % CI: [92 %-98 %]) der Patienten eine
MCyR über 1 Jahr aufrecht und 88 % (95 % CI: [83 %-93 %]) der Patienten über 2 Jahre. Der Anteilder Patienten, der eine CCyR über 1 Jahr aufrechterhielt, lag bei 97 % (95 % CI: [94 %-99 %]), über2 Jahre bei 90 % (95 % CI: [86 %-95 %]). 42 % der Imatinib-resistenten Patienten ohne vorherige
MCyR unter Imatinib (n = 188) erreichten eine MCyR mit Dasatinib.
Bei 38 % der in diese Studie eingeschlossenen Patienten lagen 45 verschiedene BCR-ABL-Mutationenvor. Komplette hämatologische Remission oder MCyR wurden bei Patienten mit einer Vielzahl von
BCR-ABL-Mutationen, die mit Imatinib-Resistenz assoziiert sind, erzielt, mit Ausnahme von T315I.
Unabhängig davon, ob Patienten eine Baseline-BCR-ABL-Mutation, eine P-loop-Mutation oder keine
Mutation hatten, war der Anteil der Patienten mit MCyR nach 2 Jahren ähnlich (63 %, 61 % bzw.
62 %).
Der geschätzte Anteil der Imatinib-resistenten Patienten mit PFS lag nach 1 Jahr bei 88 % (95 % CI:
[84 %-92 %]) und nach 2 Jahren bei 75 % (95 % CI: [69 %-81 %]). Der geschätzte Anteil der
Imatinib-intoleranten Patienten mit PFS lag bei 98 % (95 % CI: [95%-100%]) nach 1 Jahr und bei94% (95 % CI: [88%-99%]) nach 2 Jahren.
Der Anteil der Patienten mit guter molekularer Remission (major molecular response) lag nach24 Monaten bei 45 % (35 % für Imatinib-resistente Patienten und 74 % für Imatinib-intolerante
Patienten).
Akzelerierte Phase der CMLEine unverblindete, einarmige multizentrische Studie wurde an Imatinib-intoleranten oder -resistenten
Patienten durchgeführt. Insgesamt erhielten 174 Patienten zweimal täglich 70 mg Dasatinib(161 resistent und 13 intolerant gegenüber Imatinib). Die mediane Zeit von Diagnose bis
Behandlungsbeginn betrug 82 Monate. Die mediane Behandlungsdauer mit Dasatinib betrug14 Monate, wobei 31% der Patienten bisher >24 Monate lang behandelt wurden. Der Anteil der
Patienten mit guter molekularer Remission (major molecular response) lag nach 24 Monaten bei 46 %(untersucht an 41 Patienten mit CCyR). Weitere Ergebnisse zur Wirksamkeit sind in Tabelle 11dargestellt.
Myeloische Blastenkrise der CMLEine unverblindete, einarmige multizentrische Studie wurde an Imatinib-intoleranten oder -resistenten
Patienten durchgeführt. Insgesamt erhielten 109 Patienten zweimal täglich 70 mg Dasatinib(99 resistent und 10 intolerant gegenüber Imatinib). Die mediane Zeit von Diagnose bis
Behandlungsbeginn betrug 48 Monate. Die mediane Behandlungsdauer mit Dasatinib betrug3,5 Monate, wobei 12% der Patienten bisher >24 Monate lang behandelt wurden. Der Anteil der
Patienten mit guter molekularer Remission (major molecular response) lag nach 24 Monaten bei 68%(untersucht an 19 Patienten mit CCyR). Weitere Ergebnisse zur Wirksamkeit sind in Tabelle 11dargestellt.
Lymphatische Blastenkrise der CML und Ph+ ALLEine unverblindete, einarmige multizentrische Studie wurde an Patienten mit CML in derlymphatischen Blastenkrise oder mit Ph+ ALL durchgeführt, die resistent oder intolerant gegenübereiner vorherigen Imatinib-Therapie waren. Insgesamt erhielten 48 Patienten in der lymphatischen
Blastenkrise der CML zweimal täglich 70 mg Dasatinib (42 resistent und 6 intolerant gegenüber
Imatinib). Die mediane Zeit von Diagnose bis Behandlungsbeginn betrug 28 Monate. Die mediane
Behandlungsdauer mit Dasatinib betrug 3 Monate, wobei 2 % der Patienten bisher >24 Monate langbehandelt wurden. Der Anteil der Patienten mit guter molekularer Remission (major molecularresponse) lag nach 24 Monaten bei 50 % (alle 22 behandelten Patienten mit CCyR). Außerdemerhielten 46 Patienten mit Ph+ ALL zweimal täglich 70 mg Dasatinib (44 resistent und 2 intolerantgegenüber Imatinib). Die mediane Zeit von Diagnose bis Behandlungsbeginn betrug 18 Monate. Diemediane Behandlungsdauer mit Dasatinib betrug 3 Monate, wobei 7% der Patienten bisher>24 Monate lang behandelt wurden. Der Anteil der Patienten mit guter molekularer Remission (majormolecular response) lag nach 24 Monaten bei 52% (alle 25 behandelten Patienten mit CCyR). Weitere
Ergebnisse zur Wirksamkeit sind in Tabelle 11 dargestellt. Erwähnenswert ist, dass eine gutehämatologische Remission (MaHR, major haematologic response) rasch erzielt wurde (meistinnerhalb von 35 Tagen nach der ersten Anwendung von Dasatinib bei Patienten mit CML in derlymphatischen Blastenkrise und innerhalb von 55 Tagen bei Patienten mit Ph+ ALL).
Tabelle 11: Wirksamkeit bei einarmigen klinischen Studien der Phase II zu SPRYCEL a
Lymphatisc
Chronische Akzelerierte Myeloische he
Phase Phase Blastenkrise Blastenkrise Ph+ ALL(n = 387) (n= 174) (n= 109) (n= 48) (n = 46)
Hämatologische Remissionsrate b (%)
MaHR (95 % CI) n/a 64% (57-72) 33% (24-43) 35% (22-51) 41% (27-57)
CHR (95 % CI) 91% (88-94) 50% (42-58) 26% (18-35) 29% (17-44) 35% (21-50)
NEL (95 % CI) n/a 14% (10-21) 7% (3-14) 6% (1-17) 7% (1-18)
Dauer der MaHR (%; Kaplan-Meier-Methode)1 Jahr n/a 79% (71-87) 71% (55-87) 29% (3-56) 32% (8-56)2 Jahre n/a 60% (50-70) 41% (21-60) 10% (0-28) 24% (2-47)
Zytogenetische Remission c (%)
MCyR (95 % CI) 62% (57-67) 40% (33-48) 34% (25-44) 52% (37-67) 57% (41-71)
CCyR (95 % CI) 54% (48-59) 33% (26-41) 27% (19-36) 46% (31-61) 54% (39-69)
Überleben (%; Kaplan-Meier-Methode)
Progressionsfrei1 Jahr 91% (88-94) 64% (57-72) 35% (25-45) 14% (3-25) 21% (9-34)2 Jahre 80% (75-84) 46% (38-54) 20% (11-29) 5% (0-13) 12% (2-23)
Gesamt1 Jahr 97% (95-99) 83% (77-89) 48% (38-59) 30% (14-47) 35% (20-51)2 Jahre 94% (91-97) 72% (64-79) 38% (27-50) 26% (10-42) 31% (16-47)
Die Daten in dieser Tabelle sind aus Studien mit einer Initialdosis von 70 mg zweimal täglich. Siehe Abschnitt 4.2 für dieempfohlene Initialdosis.a Zahlen in Fettschrift zeigen die Ergebnisse des primären Endpunkts.
b Kriterien zur hämatologischen Remission (jede Remission nach 4 Wochen bestätigt): gute hämatologische Remission(MaHR, major haematologic response) = komplette hämatologische Remission (CHR, complete haematologic response) +kein Anzeichen einer Leukämie (NEL, no evidence of leukaemia).
CHR (chronische CML): Leukozytenzahl (WBC, white blood cells) ≤ institutsspezifische ULN, Thrombozyten<450.000/mm3, keine Blasten oder Promyelozyten im peripheren Blut, <5 % Myelozyten plus Metamyelozyten imperipheren Blut, <20 % Basophile im peripheren Blut und kein extramedullärer Befall.
CHR (fortgeschrittene CML/Ph+ ALL): Leukozytenzahl (WBC, white blood cells) ≤ institutsspezifische ULN, ANC≥1.000/mm3, Thrombozyten ≥100.000/mm3, keine Blasten oder Promyelozyten im peripheren Blut, ≤5 % Blasten im
Knochenmark, <5 % Myelozyten plus Metamyelozyten im peripheren Blut, <20 % Basophile im peripheren Blut undkein extramedullärer Befall.
NEL: dieselben Kriterien wie für CHR, aber ANC ≥500/mm3 und <1.000/mm3 oder Thrombozyten ≥20.000/mm3 und≤100.000/mm3.c Kriterien zur zytogenetischen Remission: komplett (0 % Ph+-Metaphasen) oder teilweise (>0 %-35 %). MCyR (0 %-35 %) beinhaltet sowohl vollständige als auch teilweise Remissionen.
n/a = nicht zutreffend (not applicable); CI = Konfidenzintervall (confidence interval); ULN = obere Grenze des
Normalbereichs (upper limit of normal range)
Der Krankheitsverlauf von Patienten mit Knochenmarktransplantation nach der Behandlung mit
Dasatinib wurde nicht vollständig untersucht.
Klinische Studien der Phase III bei Patienten mit CML in der chronischen oder akzelerierten Phaseoder in der myeloischen Blastenkrise und bei Ph+ ALL mit Resistenz oder Intoleranz gegenüber
Imatinib
Zwei randomisierte, unverblindete Studien wurden durchgeführt, um die Wirksamkeit von Dasatinibbei einmal täglicher Gabe im Vergleich zur zweimal täglichen Gabe von Dasatinib zu untersuchen.
Die unten beschriebenen Ergebnisse basieren auf einer Beobachtungsdauer von mindestens 2 Jahrenund 7 Jahren nach Beginn der Behandlung mit Dasatinib.
Studie 1In der Studie in der chronischen Phase der CML war der primäre Endpunkt eine MCyR bei
Imatinib-resistenten Patienten. Der wichtigste sekundäre Endpunkt war eine MCyR im Verhältnis zur
Tagesgesamtdosis bei den Imatinib-resistenten Patienten. Zu den anderen sekundären Endpunktenzählten die Dauer der MCyR, des PFS und des Gesamtüberlebens. Insgesamt 670 Patienten, von denen497 Imatinib-resistent waren, wurden in Gruppen randomisiert, die entweder einmal täglich 100 mg,einmal täglich 140 mg, zweimal täglich 50 mg oder zweimal täglich 70 mg Dasatinib erhielten. Diemediane Behandlungsdauer für alle Patienten, die noch behandelt werden, bei mindestens 5 Jahren
Beobachtungsdauer (n=205) war 59 Monate (Bereich 28-66 Monate). Die mediane Behandlungsdauerfür alle Patienten nach 7 Jahren Beobachtungsdauer war 29,8 Monate (Bereich <1-92,9 Monate).
Eine Wirksamkeit wurde in allen Behandlungsgruppen mit Dasatinib erreicht, wobei das
Dosierungsschema mit einmal täglicher Gabe hinsichtlich des primären Endpunkts zur Wirksamkeiteine vergleichbare Wirksamkeit (Nichtunterlegenheit) aufwies wie das Schema mit zweimal täglicher
Dosierung (Unterschied in der MCyR 1,9 %; 95 % Konfidenzintervall [-6,8 %-10,6 %]), jedoch zeigtedas Regime mit 100 mg einmal täglich eine bessere Sicherheit und Verträglichkeit. Ergebnisse zur
Wirksamkeit sind in den Tabellen 12 und 13 dargestellt.
Tabelle 12: Wirksamkeit von SPRYCEL in einer Phase-III-Dosisoptimierungsstudie: Imatinib-resistente oder -intolerante Patienten mit CML in der chronischen Phasea(2-Jahresergebnisse)
Alle Patienten n=167
Imatinib-resistenten=124
Patientenb
Hämatologische Ansprechrate (%) (95% CI)
CHR 92% (86-95)c
Zytogenetische Ansprechrate (%) (95% CI)
MCyR
Alle Patienten 63% (56-71)
Imatinib-resistente Patienten 59% (50-68)
CCyR
Alle Patienten 50% (42-58)
Imatinib-resistente Patienten 44% (35-53)d
Gute molekulare Remission bei Patienten, die CCyR erreichten (%) (95% CI)
Alle Patienten 69% (58-79)
Imatinib-resistente Patienten 72% (58-83)a Ergebnisse bei empfohlener Anfangsdosis 100 mg einmal täglich.b Kriterien für hämatologisches Ansprechen (jedes Ansprechen bestätigt nach 4 Wochen): Vollständige hämatologische
Remission (CHR) (chronische CML): Leukozyten (WBC, white blood cells) ≤ institutsspezifische Obergrenze des
Normbereichs (ULN, upper limit of normal range), Thrombozyten <450.000/mm3TP, keine Blasten oder Promyelozytenim peripheren Blut, <5% Myelozyten plus Metamyelozyten im peripheren Blut, Basophile im peripheren Blut <20% undkein extramedullärer Befall.c Kriterien für zytogenetisches Ansprechen: vollständig (0% Ph+ Metaphasen) oder teilweise (>0%-35%). MCyR (0%-35%) beinhaltet sowohl vollständige als auch teilweise Remissionen.d Kriterien für gute molekulare Remission (major molecular response): definiert als BCR-ABL/Kontrolltranskripte ≤0,1%mittels RQ-PCR im peripheren Blut.
Tabelle 13: Langzeitwirksamkeit von SPRYCEL in einer Phase-III-Dosisoptimierungsstudie:a
Imatinib-resistente oder -intolerante Patienten mit CML in der chronischen Phase
Beobachtungsdauer mindestens1 Jahr 2 Jahre 5 Jahre 7 Jahre
Gute molekulare Remission (MMR, major molecular response)
Alle Patienten NA 37% (57/154) 44% (71/160) 46% (73/160)
Imatinib-resistente NA 35% (41/117) 42% (50/120) 43% (51/120)
Patienten
Imatinib-intolerante NA 43% (16/37) 53% (21/40) 55% (22/40)
Patientenb
Progressionsfreies Überleben (PFS, progression-free survival)
Alle Patienten 90% (86, 95) 80% (73, 87) 51% (41, 60) 42% (33, 51)
Imatinib-resistente 88% (82, 94) 77% (68, 85) 49% (39, 59) 39% (29, 49)
Patienten
Imatinib-intolerante 97% (92, 100) 87% (76, 99) 56% (37, 76) 51% (32, 67)
Patienten
Gesamtüberleben (OS, overall survival)
Alle Patienten 96% (93, 99) 91% (86, 96) 78% (72, 85) 65% (56, 72)
Imatinib-resistente 94% (90, 98) 89% (84, 95) 77% (69, 85) 63% (53, 71)
Patienten
Imatinib-intolerante 100% (100, 100) 95% (88, 100) 82% (70, 94) 70% (52, 82)
Patientena Ergebnisse bei empfohlener Anfangsdosis 100 mg einmal täglich.b Progression war definiert durch steigende Leukozytenzahlen, Verlust der CHR oder MCyR, ≥30% Anstieg der Ph+
Metaphasen, bestätigte Progression in die akzelerierte Phase/Blastenkrise (AP/BP disease) oder Tod. PFS wurde nach dem
Intent-to-treat-Prinzip analysiert und die Patienten wurden hinsichtlich Nebenwirkungen einschließlich derdarauffolgenden Therapie nachverfolgt.
Basierend auf der Kaplan-Meier-Schätzung lag der Anteil der mit 100 mg Dasatinib einmal täglichbehandelten Patienten, die eine MCyR für 18 Monate aufrechterhielten, bei 93 % (95 % CI:
[88%-98%]).
Die Wirksamkeit wurde auch bei Patienten mit Intoleranz gegenüber Imatinib untersucht. In dieser
Patientenpopulation, die 100 mg einmal täglich erhielt, wurden eine MCyR bei 77 % und eine CCyRbei 67 % der Patienten erzielt.
Studie 2In der Studie in fortgeschrittenen Stadien der CML und Ph+ ALL war der primäre Endpunkt die
MaHR. Insgesamt 611 Patienten wurden in zwei Gruppen randomisiert, die entweder einmal täglich140 mg oder zweimal täglich 70 mg Dasatinib erhielten. Die mediane Behandlungsdauer lag beica. 6 Monaten (Bereich 0,03-31 Monate).
Das Dosierungsschema mit einmal täglicher Gabe zeigte hinsichtlich des primären Endpunkts zur
Wirksamkeit eine vergleichbare Wirksamkeit (Nichtunterlegenheit) gegenüber dem Schema mit zweitäglichen Dosen (Unterschied in der MaHR 0,8 %; 95 % Konfidenzintervall [-7,1 %-8,7 %]), jedochzeigte das Regime mit 140 mg einmal täglich eine bessere Sicherheit und Verträglichkeit.
Remissionsraten sind in Tabelle 14 dargestellt.
Tabelle 14: Wirksamkeit von SPRYCEL in einer Phase-III-Dosisoptimierungsstudie:
CML in fortgeschrittenen Stadien und Ph+ ALL (2-Jahresergebnisse) a
Myeloische Lymphatische
Akzelerierte Phase Blastenkrise Blastenkrise Ph+ ALL(n= 158) (n= 75) (n= 33) (n= 40)
MaHR b 66% 28% 42% 38%(95% CI) (59-74) (18-40) (26-61) (23-54)
CHRb 47% 17% 21% 33%(95% CI) (40-56) (10-28) (9-39) (19-49)
NEL b 19% 11% 21% 5%(95% CI) (13-26) (5-20) (9-39) (1-17)
MCyR c 39% 28% 52% 70%(95% CI) (31-47) (18-40) (34-69) (54-83)
CCyR 32% 17% 39% 50%(95% CI) (25-40) (10-28) (23-58) (34-66)a Ergebnisse bei empfohlener Anfangsdosis 140 mg einmal täglich (siehe Abschnitt 4.2).b Kriterien zur hämatologischen Remission (jede Remission nach 4 Wochen bestätigt): gute hämatologische Remission(MaHR, major haematologic response) = komplette hämatologische Remission (CHR, complete haematologic response)+ kein Anzeichen einer Leukämie (NEL, no evidence of leukaemia).
CHR: Leukozytenzahl (WBC, white blood cells) ≤ institutsspezifische ULN, ANC ≥1.000/mm3, Thrombozyten≥100.000/mm3, keine Blasten oder Promyelozyten im peripheren Blut, ≤5 % Blasten im Knochenmark, <5 %
Myelozyten plus Metamyelozyten im peripheren Blut, <20 % Basophile im peripheren Blut und kein extramedullärer
Befall.
NEL: dieselben Kriterien wie für CHR, aber ANC ≥500/mm3 und <1.000/mm3, oder Thrombozyten ≥20.000/mm3 und≤100.000/mm3.c MCyR beinhaltet sowohl vollständige (0 % Ph+-Metaphasen) als auch teilweise (>0 %-35 %) Remissionen.
CI = Konfidenzintervall (confidence interval); ULN = obere Grenze des Normbereichs (upper limit of normal range).
Bei Patienten in der akzelerierten Phase der CML, die mit dem Regime 140 mg einmal täglichbehandelt wurden, wurden die mediane Dauer der MaHR und das mediane Gesamtüberleben nochnicht erreicht und das mediane PFS lag bei 25 Monaten.
Bei Patienten in der myeloischen Blastenkrise der CML, die mit dem Regime 140 mg einmal täglichbehandelt wurden, lag die mediane Dauer der MaHR bei 8 Monaten, das mediane PFS lag bei4 Monaten und das mediane Gesamtüberleben lag bei 8 Monaten. Bei Patienten in der lymphatischen
Blastenkrise der CML, die mit dem Regime 140 mg einmal täglich behandelt wurden, lag die mediane
Dauer der MaHR bei 5 Monaten, das mediane PFS lag bei 5 Monaten und das mediane
Gesamtüberleben lag bei 11 Monaten.
Bei Patienten mit Ph+ ALL, die mit dem Regime 140 mg einmal täglich behandelt wurden, lag diemediane Dauer der MaHR bei 5 Monaten, das mediane PFS lag bei 4 Monaten und das mediane
Gesamtüberleben lag bei 7 Monaten.
Kinder und JugendlicheKinder und Jugendliche mit CMLUnter 130 Patienten mit CML in der chronischen Phase (CML-CP), die in zwei pädiatrischen Studienbehandelt wurden, einer offenen, nicht randomisierten Phase-I-Dosisfindungsstudie und einer offenen,nicht randomisierten Phase-II-Studie, wurden 84 Patienten (ausschließlich aus der Phase-II-Studie) mit
CML-CP neu diagnostiziert und 46 Patienten (17 Patienten aus der Phase-I-Studie und 29 Patientenaus der Phase-II-Studie) waren resistent oder intolerant gegenüber der vorherigen Behandlung mit
Imatinib. 97 der 130 Kinder und Jugendlichen mit CML-CP wurden einmal täglich mit SPRYCEL
Tabletten 60 mg/m2 behandelt (die Höchstdosis für Patienten mit hohem BSA betrug 100 mg einmaltäglich). Die Patienten wurden bis zum Fortschreiten der Krankheit oder inakzeptabler Toxizitätbehandelt.
Die wichtigsten Wirksamkeitsendpunkte waren: vollständiges zytogenetisches Ansprechen (completecytogenetic response = CCyR), gutes zytogenetisches Ansprechen (major cytogenetic response =
MCyR) und gutes molekulares Ansprechen (major molecular response = MMR). Ergebnisse werden in
Tabelle 15 dargestellt.
Tabelle 15: Wirksamkeit von SPRYCEL bei Kindern und Jugendlichen mit CML-CPkumulatives Ansprechen über die Zeit bei einer minimalem Beobachtungsdauer3 Monate 6 Monate 12 Monate 24 Monate
CCyR(95% CI)
Neu diagnostiziert 43,1% 66,7% 96,1% 96,1%(n = 51)a (29,3; 57,8) (52,1; 79,2) (86,5; 99,5) (86,5; 99,5)
Vorherige 45,7% 71,7% 78,3% 82,6%
Behandlung mit (30,9; 61,0) (56,5; 84,0) (63,6; 89,1) (68,6; 92,2)
Imatinib(n = 46)b
MCyR(95% CI)
Neu diagnostiziert 60,8% 90,2% 98,0% 98,0%(n = 51)a (46,1; 74,2) (78,6; 96,7) (89,6; 100) (89,6; 100)
Vorherige 60,9% 82,6% 89,1% 89,1%
Behandlung mit (45,4; 74,9) (68,6; 92,2) (76,4; 96,4) (76,4; 96,4)
Imatinib(n = 46)b
MMR(95% CI)
Neu diagnostiziert 7,8% 31,4% 56,9% 74,5%(n = 51)a (2,2; 18,9) (19,1; 45,9) (42,2; 70,7) (60,4; 85,7)
Vorherige 15,2% 26,1% 39,1% 52,2%
Behandlung mit (6,3; 28,9) (14,3; 41,1) (25,1; 54,6) (36,9; 67,1)
Imatinib(n = 46)ba Patienten aus der Phase-II-Studie bei Kindern und Jugendlichen mit neu diagnostizierter CML-CP, die Tabletten zum
Einnehmen erhaltenb Patienten aus der Phase-I- und Phase-II-Studie bei Kindern und Jugendlichen mit Imatinib-resistenter oder intoleranter
CML-CP, die Tabletten zum Einnehmen erhalten
In der Phase-I-Studie bei Kindern und Jugendlichen betrug die mediane Dauer des PFS nachmindestens 7 Jahren Beobachtungsdauer bei den 17 Patienten mit Imatinib-resistenter oder intoleranter
CML-CP 53,6 Monate und die OS-Rate lag bei 82,4%.
In der Phase-II-Studie bei Kindern und Jugendlichen, in der die Tablettenformulierung gegebenwurde, betrug die geschätzte PFS-Rate nach 24-Monaten bei den 51 Patienten mit neu diagnostizierter
CML-CP 94,0% (82,6; 98,0) und 81,7% (61,4; 92,0) bei den 29 Patienten mit Imatinib-resistenter/intoleranter CML-CP. Nach einer Beobachtungsdauer von 24 Monaten betrug das
Gesamtüberleben (OS) bei neu diagnostizierten Patienten 100% und 96,6% bei Imatinib-resistentenoder intoleranten Patienten.
In der Phase-II-Studie bei Kindern und Jugendlichen erlitten 1 neu diagnostizierter Patient und2 Imatinib-resistente oder intolerante Patienten einen Progress zur CML-Blastenkrise.
33 neu diagnostizierte Kinder und Jugendliche mit CML-CP erhielten SPRYCEL Pulver zur
Herstellung einer Suspension zum Einnehmen in einer Dosis von 72 mg/m2. Diese Dosis entsprichteiner um 30% geringeren Exposition verglichen mit der empfohlenen Dosis (siehe Abschnitt 5.2. der
Fachinformation für SPRYCEL Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen). Nach12 Monaten betrug bei diesen Patienten die komplette zytogenetische Remission (CCyR): 87,9% [95%
CI: (71,8-96,6)] und die gute molekulare Remission (MMR): 45,5% [95% CI: (28,1-63,6)].
Unter den mit Dasatinib behandelten Kindern und Jugendlichen mit CML-CP, die zuvor mit Imatinibbehandelt wurden, wurden am Ende der Behandlung folgende Mutationen festgestellt: T315A, E255Kund F317L. Allerdings wurden E255K und F317L auch bereits vor Behandlungsbeginn festgestellt.
Bei neu diagnostizierten CML-CP-Patienten wurden am Ende der Behandlung keine Mutationenfestgestellt.
Kinder und Jugendliche mit ALLDie Wirksamkeit von SPRYCEL in Kombination mit Chemotherapie wurde in einer pivotalen Studiean Kindern und Jugendlichen mit neu diagnostizierter Ph+ ALL mit einem Alter ab einem Jahruntersucht.
In dieser multizentrischen, historisch-kontrollierten Phase-II-Studie von Dasatinib zusätzlich zur
Standard-Chemotherapie wurden 106 Kinder und Jugendliche mit neu diagnostizierter Ph+ ALL,darunter 104 Patienten mit bestätigter Ph+ ALL, mit Dasatinib in einer Tagesdosis von 60 mg/m2 in
Kombination mit Chemotherapie in einem kontinuierlichen Dosierungsschema über einen Zeitraumvon bis zu 24 Monaten behandelt. 82 Patienten erhielten ausschließlich Dasatinib-Filmtabletten und24 Patienten erhielten mindestens einmal Dasatinib Pulver zur Herstellung einer Suspension zum
Einnehmen. Von den 24 Patienten erhielten 8 Patienten ausschließlich Dasatinib Pulver zur
Herstellung einer Suspension zum Einnehmen. Das Backbone-Chemotherapie-Regime war das gleichewie in der AIEOP-BFM-ALL-2000-Studie (chemotherapeutisches Standard-Multi-Agent-
Chemotherapie-Protokoll). Die primären Wirksamkeitsendpunkte waren das Ereignisfreie-Überleben(event-free survival = EFS) nach 3 Jahren, welches bei 65,5% (55,5; 73,7) lag.
Die durch Ig/TCR-Umlagerung ermittelte minimale Resterkrankung (minimal residual disease =
MRD) am Ende der Konsolidierung betrug bei allen behandelten Patienten 71,7%. Als diese Rate aufden 85 Patienten mit auswertbaren Ig/TCR-Bewertungen beruhte, lag die Schätzung bei 89,4%. Die
MRD-Negativitätsraten am Ende der Induktion und der Konsolidierung, gemessen anhand von
Durchflusszytometrie, betrugen 66,0% bzw. 84,0%.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Pharmakokinetik von Dasatinib wurde an 229 gesunden erwachsenen Probanden und an84 Patienten untersucht.
ResorptionDasatinib wird im Patienten nach der Einnahme rasch resorbiert, mit maximalen Konzentrationen nach0,5-3 Stunden. Nach oraler Gabe ist der Anstieg der mittleren Exposition (AUCτ) in etwa proportionalzur Dosiszunahme bei Dosierungen zwischen 25 mg und 120 mg zweimal täglich. Im Patienten betrugdie mittlere terminale Halbwertszeit von Dasatinib zirka 5-6 Stunden.
Bei gesunden Probanden, denen 30 Minuten nach einer stark fetthaltigen Mahlzeit eine 100 mg-Dosis
Dasatinib gegeben wurde, zeigte sich eine Zunahme der mittleren AUC von Dasatinib um 14 %. Einefettarme Mahlzeit 30 Minuten vor der Einnahme von Dasatinib resultierte in 21 % Zunahme dermittleren AUC von Dasatinib. Die beobachteten Auswirkungen der Mahlzeiten stellen keine klinischrelevante Änderung der Exposition dar. Die Variabilität der Dasatinib-Exposition ist unter nüchternen
Bedingungen höher (47% CV) als unter Einnahme fettarmer (39% CV) bzw. fettreicher Mahlzeiten(32% CV).
Aus den PK-Analysewerten der Patientenpopulation wurde abgeleitet, dass die Variabilität der
Dasatinib-Exposition hauptsächlich auf Schwankungen der Bioverfügbarkeit zwischen den einzelnen
Ereignissen (44% CV) und in geringerem Maße auf Schwankungen der Bioverfügbarkeit zwischenden einzelnen Individuen und der Variabilität der Clearance (30% bzw. 32% CV) zurückzuführen ist.
Es wird nicht erwartet, dass die zufällige Variabilität der Exposition zwischen den Ereignissen diekumulative Exposition und die Wirksamkeit oder Sicherheit beeinträchtigt.
VerteilungBei Patienten hat Dasatinib ein großes scheinbares Verteilungsvolumen (2.505 l),
Variationskoeffizient (CV% 93%), was darauf hindeutet, dass das Arzneimittel überwiegend im
Extravasalraum verteilt ist. Bei klinisch relevanten Konzentrationen von Dasatinib betrug die Bindungan Plasmaproteine etwa 96%, basierend auf in-vitro-Experimenten.
BiotransformationDasatinib wird im Menschen sehr stark metabolisiert, wobei mehrere Enzyme an der Entstehung der
Metaboliten beteiligt sind. In gesunden Probanden, denen 100 mg 14C-markiertes Dasatinib gegebenwurde, bestand die zirkulierende Radioaktivität im Plasma zu 29 % aus unverändertem Dasatinib. Die
Plasmakonzentration und die gemessene In-vitro-Aktivität lassen darauf schließen, dass Metabolitenvon Dasatinib wahrscheinlich keine entscheidende Rolle bei der beschriebenen Pharmakologie des
Arzneimittels spielen. CYP3A4 ist ein Hauptenzym, das für die Metabolisierung von Dasatinibverantwortlich ist.
EliminationDie mittlere terminale Halbwertzeit von Dasatinib beträgt 3 bis 5 Stunden. Die mittlere scheinbareorale Clearance beträgt 363,8 l/h (CV% 81,3%).
Ausscheidung vorrangig in den Fäzes, meist als Metaboliten. Nach Einnahme einer oralen Einzeldosisvon 14C-markiertem Dasatinib waren etwa 89 % der Dosis innerhalb von 10 Tagen abgebaut, wobei4 % bzw. 85 % der Radioaktivität in Urin und Fäzes wiedergefunden wurden. Unverändertes
Dasatinib machte etwa 0,1 % bzw. 19 % der Dosis im Urin und Fäzes aus; der Rest der Dosis lag in
Form von Metaboliten vor.
Leber- und NierenfunktionsstörungDie Auswirkung einer Leberfunktionsstörung auf die Pharmakokinetik von Dasatinib nach Gabe einer
Einzeldosis wurde bei 8 Probanden mit mäßiger Leberfunktionsstörung, die eine Dosis von 50 mgerhielten, und bei 5 Probanden mit schwerer Leberfunktionsstörung, die eine Dosis von 20 mgerhielten, im Vergleich zu entsprechenden gesunden Probanden, die eine Dosis von 70 mg erhielten,untersucht. Bei Probanden mit mäßiger Leberfunktionsstörung waren die mittlere Cmax und die AUCvon Dasatinib, angepasst an die Dosis von 70 mg, im Vergleich zu Probanden mit normaler
Leberfunktion um 47 % bzw. 8 % verringert. Bei Probanden mit schwerer Leberfunktionsstörungwaren die mittlere Cmax und die AUC, angepasst an die Dosis von 70 mg, im Vergleich zu Probandenmit normaler Leberfunktion um 43 % bzw. 28 % verringert (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).
Dasatinib und seine Metaboliten werden in minimalem Ausmaß über die Nieren ausgeschieden.
Kinder und JugendlicheDie Pharmakokinetik von Dasatinib wurde bei 104 Kindern und Jugendlichen mit Leukämie odersoliden Tumoren untersucht (72 Patienten erhielten die Tablettenformulierung und 32 Patientenerhielten das Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen).
In einer pädiatrischen Pharmakokinetik-Studie war die Dosis-normalisierte Dasatinib-Exposition (Cavg,
Cmin und Cmax) zwischen 21 Patienten mit CP-CML und 16 Patienten mit Ph+ ALL ähnlich.
Die Pharmakokinetik der Tablettenformulierung von Dasatinib wurde bei 72 Kindern und
Jugendlichen mit rezidivierender oder refraktärer Leukämie oder soliden Tumoren bei orale Dosen im
Bereich von 60 bis 120 mg/m2 einmal täglich und von 50 bis 110 mg/m2 zweimal täglich untersucht.
Die Daten von 2 Studien wurden gepoolt und zeigten, dass Dasatinib schnell absorbiert wurde. Überalle Dosisstufen und Altersgruppen hinweg lag die beobachtete mittlere Tmax zwischen 0,5 und6 Stunden und die mittlere Halbwertszeit zwischen 2 bis 5 Stunden. Die Dasatinib-PK zeigte, dass bei
Kindern und Jugendlichen eine Dosisproportionalität mit einer dosisabhängigen Zunahme der
Exposition beobachtet wurde. Es gab keinen signifikanten Unterschied der Dasatinib-PK zwischen
Kindern und Jugendlichen. Die geometrischen Mittelwerte von dosis-normalisiertem Dasatinib Cmax,
AUC (0-T) und AUC (INF) schienen bei Kindern und Jugendlichen bei unterschiedlichen
Dosierungen ähnlich zu sein. Eine PPK-Modell-basierte Simulation prognostizierte, dass die in
Abschnitt 4.2 beschriebene körpergewichtsbasierte Dosisempfehlung für Tabletten eine ähnliche
Exposition wie bei einer Tablettendosis von 60 mg/m2 erwarten lässt. Diese Daten solltenberücksichtigt werden, wenn Patienten von den Tabletten zum Pulver zur Herstellung einer
Suspension zum Einnehmen oder umgekehrt wechseln wollen.
5.3 Präklinische Sicherheitsdaten
Das präklinische Sicherheitsprofil von Dasatinib wurde in einer Reihe von In-vitro- und In-vivo-Studien an Mäusen, Ratten, Affen und Kaninchen untersucht.
Toxizitäten zeigten sich primär im Gastrointestinaltrakt sowie im hämatopoetischen und imlymphatischen System. Die gastrointestinale Toxizität war bei Ratten und Affen dosislimitierend, dader Darm ein stetiges Zielorgan war. Bei Ratten ging ein minimaler bis leichter Abfall der
Erythrozytenwerte mit Knochenmarkveränderungen einher; ähnliche Veränderungen wurden mitgeringerer Häufigkeit bei Affen beobachtet. Eine lymphoide Toxizität bei Ratten bestand auslymphoider Depletion in Lymphknoten, Milz und Thymus sowie reduziertem Gewicht der
Lymphorgane. Veränderungen im Gastrointestinaltrakt, hämatopoetischen und lymphatischen Systemwaren nach Einstellung der Behandlung reversibel.
Bei Affen, die bis zu 9 Monate lang behandelt wurden, zeigten sich renale Veränderungen, die sich aufeine Zunahme der natürlichen Mineralisierung der Nieren beschränkten. Kutane Hämorrhagienwurden in einer akuten Studie nach oraler Einfachdosierung bei Affen beobachtet, traten aber in
Studien zur Toxizität nach wiederholter Gabe weder bei Affen noch bei Ratten auf. Bei Rattenhemmte Dasatinib die Thrombozytenaggregation in-vitro und verlängerte die Blutungsdauer der
Kutikula in-vivo, induzierte aber keine spontanen Hämorrhagien.
Die In-vitro-Aktivität von Dasatinib in hERG- und Purkinje-Faser-Assays ließ auf eine mögliche
Verlängerung der kardialen ventrikulären Repolarisation (QT-Intervall) schließen. In einer In-vivo-Einzeldosisstudie an Affen, die bei Bewusstsein telemetrisch überwacht wurden, zeigten sichjedoch keine Veränderungen des QT-Intervalls oder des EKG-Kurvenverlaufes.
Dasatinib erwies sich im In-vitro-Bakterien-Zelltest (Ames-Test) als nicht mutagen und zeigte in einer
In-vivo-Rattenmikronukleus-Studie kein genotoxisches Potenzial. Dasatinib erwies sich in-vitro ansich teilenden Ovarialzellen des Chinesischen Hamsters (CHO, Chinese Hamster Ovary) als klastogen.
In einer konventionellen Studie bei Ratten zur Fertilität und frühen embryonalen Entwicklungbeeinträchtigte Dasatinib die männliche oder weibliche Fertilität nicht, aber induzierte bei
Dosierungen ähnlich der Exposition bei humantherapeutischer Anwendung Embryonenletalität. In
Studien zur embryofötalen Entwicklung verursachte Dasatinib bei Ratten ebenfalls eine
Embryonensterblichkeit in Verbindung mit einer verminderten Wurfgröße sowie sowohl bei Ratten alsauch Kaninchen fetale Skelettveränderungen. Diese Auswirkungen traten bei Dosierungen auf, diekeine maternale Toxizität hervorriefen, was darauf hinweist, dass Dasatinib ein selektives
Reproduktionstoxikon von der Nidation bis zum Abschluss der Organogenese ist.
Bei Mäusen führte Dasatinib zu Immunsuppression, die dosisabhängig war und durch Dosisreduktionund/oder Modifikation des Dosierungsschemas effektiv behandelt werden konnte. Dasatinib zeigte ineinem In-vitro-neutral-red-uptake-Phototoxizitätstest in Mausfibroblasten ein phototoxisches
Potenzial. Nach oraler Einmalgabe an weibliche Nacktmäuse bei Expositionen bis zum 3-fachen derhumanen Exposition nach Verabreichung der empfohlenen therapeutischen Dosis (basierend auf der
AUC) wurde Dasatinib in-vivo als nicht-phototoxisch angesehen.
In einer zweijährigen Karzinogenitätsstudie bei Ratten erhielten die Tiere orale Dasatinib-Dosen von0,3, 1 und 3 mg/kg/Tag. Bei der höchsten Dosis wurde eine Exposition im Plasmaspiegel (AUC)festgestellt, die der Exposition beim Menschen bei der empfohlenen Anfangsdosis von 100 mg bis140 mg täglich entspricht. Es wurde ein statistisch relevanter Anstieg des kombinierten Auftretens von
Plattenepithelkarzinom und Uterus- und Zervixpapillom bei hochdosierten weiblichen Tieren und
Prostataadenom bei niedrig dosierten männlichen Tieren festgestellt. Die Bedeutung der Ergebnisseaus der Karzinogenitätsstudie bei Ratten für Menschen ist nicht bekannt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
TablettenkernLactose-Monohydrat
Mikrokristalline Cellulose
Croscarmellose-Natrium
Hyprolose
Magnesiumstearat
FilmüberzugHypromellose
Titandioxid (E171)
Macrogol 400
6.2 Inkompatibilitäten
6.3 Haltbarkeit
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
SPRYCEL 20 mg, SPRYCEL 50 mg und SPRYCEL 70 mg Filmtabletten
Alu/Alu-Blisterpackungen (Kalender-Blisterpackungen oder perforierte Blisterpackungen zur Abgabevon Einzeldosen).
HDPE-Flasche mit kindergesichertem Verschluss aus Polypropylen und einem
Silicagel-Trockenmittel.
Umkarton mit 56 Filmtabletten in 4 Blisterpackungen mit jeweils 14 Filmtabletten.
Umkarton mit 60 x 1 Filmtabletten in perforierten Blisterpackungen zur Abgabe von Einzeldosen.
Umkarton mit einer Flasche mit 60 Filmtabletten.
SPRYCEL 100 mg Filmtabletten
Alu/Alu-Blisterpackungen (perforierte Blisterpackungen zur Abgabe von Einzeldosen).
HDPE-Flasche mit kindergesichertem Verschluss aus Polypropylen und einem
Silicagel-Trockenmittel.
Umkarton mit 30 x 1 Filmtabletten in perforierten Blisterpackungen zur Abgabe von Einzeldosen.
Umkarton mit einer Flasche mit 30 Filmtabletten.
SPRYCEL 80 mg und SPRYCEL 140 mg Filmtabletten
Alu/Alu-Blisterpackungen (perforierte Blisterpackungen zur Abgabe von Einzeldosen).
HDPE-Flasche mit kindergesichertem Verschluss aus Polypropylen.
Umkarton mit 30 x 1 Filmtabletten in perforierten Blisterpackungen zur Abgabe von Einzeldosen.
Umkarton mit einer Flasche mit 30 Filmtabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
HandhabungDie Filmtabletten bestehen aus einem Tablettenkern, der mit einem Film überzogen ist, um eine
Exposition des medizinischen Fachpersonals mit dem Wirkstoff zu vermeiden. Falls die Filmtablettenversehentlich zerdrückt wurden oder zerbrochen sind, wird empfohlen, bei der sachgerechten
Entsorgung Latex- oder Nitril-Handschuhe zu verwenden, um das Risiko eines Hautkontakts zuminimieren.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungenzu beseitigen.
7. INHABER DER MARKETING-ERLAUBNIS
Bristol-Myers Squibb Pharma EEIG
Plaza 254
Blanchardstown Corporate Park 2
Dublin 15, D15 T867
Irland
8. GENEHMIGUNGSNUMMER(N)
SPRYCEL 20 mg Filmtabletten
EU/1/06/363/004
EU/1/06/363/007
EU/1/06/363/001
SPRYCEL 50 mg Filmtabletten
EU/1/06/363/005
EU/1/06/363/008
EU/1/06/363/002
SPRYCEL 70 mg Filmtabletten
EU/1/06/363/006
EU/1/06/363/009
EU/1/06/363/003
SPRYCEL 80 mg Filmtabletten
EU/1/06/363/013
EU/1/06/363/012
SPRYCEL 100 mg Filmtabletten
EU/1/06/363/011
EU/1/06/363/010
SPRYCEL 140 mg Filmtabletten
EU/1/06/363/015
EU/1/06/363/014
9. DATUM DER ERSTEN GENEHMIGUNG/ERWEITERUNG DER GENEHMIGUNG
ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 20. November 2006
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 15. Juli 2016
10. DATUM DER ÜBERARBEITUNG DES TEXTs
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf den Internetseiten der Europäischen
Arzneimittel-Agentur https://www.ema.europa.eu verfügbar.