Zusammenfassung des SicherheitsprofilsDie am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren Infektionen der oberen Atemwege (15,6 % bei
Morbus Crohn und 26,2 % bei Colitis ulcerosa).
Tabellarische Auflistung der NebenwirkungenDie Nebenwirkungen von Risankizumab aus klinischen Studien (Tabelle 1) sind nach MedDRA-
Systemorganklasse anhand folgender Häufigkeitskategorien gegliedert: sehr häufig (≥ 1/10), häufig(≥ 1/100, < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1 000, < 1/100), selten (≥ 1/10 000, < 1/1 000), sehr selten(< 1/10 000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregradangegeben.
Tabelle 1. Auflistung von Nebenwirkungen
Systemorganklasse Häufigkeit Nebenwirkungen
Infektionen und Sehr häufig Infektionen der oberenparasitäre Atemwegea
Erkrankungen Häufig Tinea-Infektionenb
Gelegentlich Follikulitis
Erkrankungen des Selten Anaphylaktische
Immunsystems Reaktionen
Erkrankungen des Häufig Kopfschmerzc
Nervensystems
Erkrankung der Haut Häufig Pruritusund des Ausschlag
Unterhautgewebes Ekzem
Gelegentlich Urtikaria
Allgemeine Häufig Fatigue/Ermüdungd
Erkrankungen und Reaktionen an der
Beschwerden am Injektionsstellee
Verabreichungsorta Einschließlich Atemwegsinfektion (viral, bakteriell oder nicht näher spezifiziert),
Sinusitis (darunter akute Form), Rhinitis, Nasopharyngitis, Pharyngitis (daruntervirale Form), Tonsillitis, Laryngitis, Tracheitisb Einschließlich Tinea pedis, Tinea cruris, Tinea corporis, Tinea versicolor, Tineamanuum, Onychomykose, Tinea-Infektionc Einschließlich Kopfschmerz, Spannungskopfschmerz, Sinuskopfschmerzend Einschließlich Fatigue/Ermüdung, Asthenie, Unwohlseine Einschließlich blauer Fleck an der Injektionsstelle, Erythem, Hämatom, Blutung,
Reizung, Schmerz, Pruritus, Reaktion, Schwellung, Verhärtung,
Überempfindlichkeit, Knoten, Ausschlag, Urtikaria, Bläschen, Erwärmung;
Erytheme an der Infusionsstelle, Extravasation, Reaktion, Schwellung
Beschreibung ausgewählter NebenwirkungenPsoriasisInfektionenÜber das gesamte Psoriasis-Programm, einschließlich der Langzeitanwendung von Risankizumab lagdie Rate der Infektionen bei 75,5 Ereignissen pro 100 Patientenjahre. Der Großteil der Fälle war nichtschwerwiegend, von leichtem bis moderatem Schweregrad und führte nicht zu einem Abbruch der
Behandlung mit Risankizumab. Die Rate an schwerwiegenden Infektionen betrug 1,7 Ereignisse pro100 Patientenjahre (siehe Abschnitt 4.4).
Morbus CrohnInsgesamt entsprach das Sicherheitsprofil bei Patienten mit Morbus Crohn unter Risankizumab dem
Sicherheitsprofil, das bei Patienten aller Indikationen beobachtet wurde.
InfektionenDie Infektionsrate in den gepoolten Daten aus den 12-wöchigen Induktionsstudien betrug83,3 Ereignisse pro 100 Patientenjahre bei Patienten, die mit Risankizumab 600 mg intravenösbehandelt wurden, im Vergleich zu 117,7 Ereignissen pro 100 Patientenjahre unter Placebo. Die Rateschwerwiegender Infektionen betrug 3,4 Ereignisse pro 100 Patientenjahre bei Patienten, die mit
Risankizumab 600 mg intravenös behandelt wurden, im Vergleich zu 16,7 Ereignissen pro100 Patientenjahre unter Placebo (siehe Abschnitt 4.4).
Die Infektionsrate in der 52-wöchigen Erhaltungsstudie betrug 57,7 Ereignisse pro 100 Patientenjahrebei Patienten, die nach der Risankizumab-Induktionsphase mit Risankizumab 360 mg subkutanbehandelt wurden, im Vergleich zu 76,0 Ereignissen pro 100 Patientenjahre bei Patienten, die nach der
Risankizumab-Induktionsphase Placebo erhielten. Die Rate schwerwiegender Infektionen betrug6,0 Ereignisse pro 100 Patientenjahre bei Patienten, die nach der Risankizumab-Induktionsphase mit
Risankizumab 360 mg subkutan behandelt wurden, im Vergleich zu 5,0 Ereignissen pro100 Patientenjahre bei Patienten, die nach der Risankizumab-Induktionsphase Placebo erhielten (siehe
Abschnitt 4.4).
Colitis ulcerosaInsgesamt entsprach das Sicherheitsprofil bei Patienten mit Colitis ulcerosa unter Risankizumab dem
Sicherheitsprofil, das bei Patienten aller Indikationen beobachtet wurde.
InfektionenDie Infektionsrate in den gepoolten Daten aus der 12-wöchigen Induktionsstudie betrug78,3 Ereignisse pro 100 Patientenjahre bei Patienten, die mit Risankizumab 1 200 mg intravenösbehandelt wurden, im Vergleich zu 74,2 Ereignissen pro 100 Patientenjahre unter Placebo. Die Rateschwerwiegender Infektionen betrug 3,0 Ereignisse pro 100 Patientenjahre bei Patienten, die mit
Risankizumab 1 200 mg intravenös behandelt wurden, im Vergleich zu 5,4 Ereignissen pro100 Patientenjahre unter Placebo (siehe Abschnitt 4.4).
Die Infektionsrate in der 52-wöchigen Erhaltungsstudie betrug 67,4 Ereignisse pro 100 Patientenjahrebei Patienten, die nach der Risankizumab-Induktionsphase mit Risankizumab 180 mg subkutanbehandelt wurden, und 56,5 Ereignisse pro 100 Patientenjahre bei Patienten, die nach der
Risankizumab-Induktionsphase mit Risankizumab 360 mg subkutan behandelt wurden, im Vergleichzu 64,6 Ereignissen pro 100 Patientenjahre bei Patienten, die nach der Risankizumab-Induktionsphase
Placebo erhielten. Die Rate schwerwiegender Infektionen betrug 1,1 Ereignisse pro 100 Patientenjahrebei Patienten, die nach der Risankizumab-Induktionsphase mit Risankizumab 180 mg subkutanbehandelt wurden, und 0,6 Ereignisse pro 100 Patientenjahre bei Patienten, die nach der
Risankizumab-Induktionsphase mit Risankizumab 360 mg subkutan behandelt wurden, im Vergleichzu 2,3 Ereignissen pro 100 Patientenjahre bei Patienten, die nach der Risankizumab-Induktionsphase
Placebo erhielten (siehe Abschnitt 4.4).
ImmunogenitätBei Patienten mit Morbus Crohn, die in klinischen Studien zu MC bis zu 64 Wochen Risankizumab inder empfohlenen intravenösen Induktions- und subkutanen Erhaltungsdosis erhielten, wurden bei3,4 % (2/58) bzw. bei 0 % (0/58) der beurteilten Patienten unter Behandlung auftretende Antikörpergegen den Wirkstoff und neutralisierende Antikörper nachgewiesen.
Bei Patienten mit Colitis ulcerosa, die in klinischen Studien zu Colitis ulcerosa bis zu 64 Wochen
Risankizumab in der empfohlenen intravenösen Induktions- und subkutanen Erhaltungsdosis (180 mgoder 360 mg) erhielten, wurden unter 180 mg subkutan bei 8,9 % (8/90) bzw. 6,7 % (6/90) und unter360 mg subkutan bei 4,4 % (4/91) bzw. 2,2 % (2/91) der beurteilten Patienten unter Behandlungauftretende Antikörper gegen den Wirkstoff und neutralisierende Antikörper nachgewiesen.
Antikörper gegen Risankizumab, auch neutralisierende Antikörper, waren nicht mit Veränderungendes klinischen Ansprechens oder der Sicherheit assoziiert.
Ältere PatientenBisher liegen nur begrenzte Erfahrungen zu Patienten ≥ 65 Jahre vor.
Meldung des Verdachts auf NebenwirkungenDie Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sieermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung überdas in Anhang V aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.
Pharmakotherapeutische Gruppe: Immunsuppressiva, Interleukin-Inhibitoren, ATC-Code: L04AC18
WirkmechanismusRisankizumab ist ein humanisierter monoklonaler IgG1-Antikörper, der selektiv mit hoher Affinität andie p19-Untereinheit des humanen Interleukin 23 (IL-23) bindet, ohne an IL-12 zu binden, und dessen
Interaktion mit dem IL-23-Rezeptorkomplex hemmt. IL-23 ist ein Zytokin, das an Entzündungs- und
Immunreaktionen beteiligt ist. Durch die Hemmung der Bindung von IL-23 an seinen Rezeptor hemmt
Risankizumab die IL-23-abhängige Signaltransduktion und die Freisetzung proinflammatorischer
Zytokine.
Pharmakodynamische WirkungenIn einer Studie mit Psoriasis-Patienten war die Expression von Genen in der Haut, die mit der
IL-23/IL-17-Achse in Zusammenhang stehen, nach Einzeldosen von Risankizumab vermindert. Beiden psoriatischen Läsionen wurden auch eine Verringerung der Epidermisdicke, der Infiltration von
Entzündungszellen und der Expression psoriatischer Krankheitsmarker beobachtet.
In einer Phase-II-Studie mit MC-Patienten war die Expression von Genen, die mit der
IL-23/Th17-Achse assoziiert sind, im Darmgewebe nach Mehrfachgabe von Risankizumabvermindert. In Phase-III-Induktionsstudien bei Morbus Crohn wurde nach Mehrfachgabe auch eine
Verringerung von fäkalem Calprotectin (FCP), C-reaktivem Protein (CRP) und IL-22 beobachtet. Die
Verringerung von FCP, CRP und IL-22 im Serum wurde bis Woche 52 der Erhaltungsstudiebeibehalten.
In einer Phase-IIb/III-Studie mit Patienten mit Colitis ulcerosa wurde in Woche 12 der
Induktionsstudie eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verringerung der entzündlichen
Biomarker FCP und CRP sowie des mit dem IL-23-Signalweg assoziierten Biomarkers IL-22 im
Serum gegenüber Baseline beobachtet. Die Verringerung von FCP, CRP und IL-22 im Serum wurdebis Woche 52 der Erhaltungsstudie beibehalten.
Klinische Wirksamkeit und SicherheitMorbus CrohnDie Wirksamkeit und Sicherheit von Risankizumab wurden bei 1 419 Patienten mit mittelschwerembis schwerem aktivem Morbus Crohn in drei multizentrischen, randomisierten, doppelblinden,placebokontrollierten klinischen Studien untersucht. Die aufgenommenen Studienteilnehmendenwaren mindestens 16 Jahre alt und wiesen einen Crohn’s Disease Activity Index (CDAI) von 220 bis450, eine durchschnittliche tägliche Stuhlfrequenz (SF) von ≥ 4 und/oder einen durchschnittlichentäglichen Score für Bauchschmerzen (BS) von ≥ 2 sowie einen Simple Endoscopic Score for CD(SES-CD) von ≥ 6 (bzw. ≥ 4 bei isolierter Erkrankung des Ileums) auf, abgesehen von einervorliegenden Verengungskomponente und von einem zentralen Prüfer bestätigt.
Es gab zwei 12-wöchige intravenöse Induktionsstudien (ADVANCE und MOTIVATE), die eine12-wöchige Verlängerungsphase für Patienten umfassten, die in Woche 12 kein klinisches
SF/BS-Ansprechen erreichten (≥ 30%ige Verringerung der SF und/oder ≥ 30%ige Verringerung der
BS und beide nicht schlechter als bei Baseline). Auf ADVANCE und MOTIVATE folgte eine52-wöchige randomisierte Absetzstudie mit subkutaner Erhaltungstherapie (FORTIFY), in die
Patienten mit einem klinischen SF/BS-Ansprechen auf die intravenöse Induktionstherapieeingeschlossen wurden, die somit auf eine Behandlungsdauer von mindestens 64 Wochen kamen.
ADVANCE und MOTIVATE
In den Studien ADVANCE und MOTIVATE wurden die Studienteilnehmenden randomisiert underhielten in Woche 0, Woche 4 und Woche 8 entweder Risankizumab in einer Dosis von 600 mg(empfohlene Dosis) oder 1 200 mg oder Placebo.
In ADVANCE hatten 58 % (491/850) der Studienteilnehmenden nicht auf eine Behandlung mit einemoder mehreren Biologika angesprochen oder diese nicht vertragen (vorheriges Versagen der
Biologikatherapie) und 42 % (359/850) hatten nicht auf eine Behandlung mit konventionellen
Therapien, aber nicht mit Biologika (kein vorheriges Versagen der Biologikatherapie) angesprochenoder diese nicht vertragen. In ADVANCE waren von den Studienteilnehmenden ohne vorheriges
Versagen der Biologikatherapie 87 % (314/359) noch nicht mit einem Biologikum behandelt wordenund die restlichen 13 % hatten ein Biologikum erhalten, wiesen jedoch kein Behandlungsversagen undkeine Unverträglichkeit auf. Alle Patienten in MOTIVATE hatten ein vorheriges Versagen der
Biologikatherapie.
In beiden Studien erreichte ein größerer Anteil der mit Risankizumab behandelten Patienten in
Woche 12 die koprimären Endpunkte einer klinischen Remission und eines endoskopischen
Ansprechens als unter Placebo. Ein erweitertes klinisches SF/BS-Ansprechen und eine klinische
Remission waren bei den mit Risankizumab behandelten Patienten bereits in Woche 4 signifikant undverbesserten sich bis Woche 12 weiter (Tabelle 2).
Tabelle 2. Wirksamkeitsergebnisse in den Studien ADVANCE und MOTIVATE
ADVANCE MOTIVATE
Placebo Behandlungs- Placebo Behandlungs-
Risankizumab d Risankizumab dintravenös unterschied intravenö unterschied600 mg 600 mg(n = 175) (95 %-CI) s (95 %-CI)intravenös intravenös% (n = 187)(n = 336) % (n = 191) %%
Koprimäre Endpunkte
Klinische22 % 15 %
Remission in 22 % 43 %a 19 % 35 %be [14 %, 30 %] [6 %, 24 %]
Woche 12
Endoskopisches28 % 18 %
Ansprechen in 12 % 40 % 11 % 29 %f [21 %, 35 %]a [10 %, 25 %]a
Woche 12
Weitere Endpunkte
Erweitertesklinisches15 %14 %
SF/BS- 31 % 46 % 32 % 45 %[6 %, 23 %]b [4 %, 23 %]c
Ansprechen ing
Woche 4
Erweitertesklinisches21 % 23 %
SF/BS- 42 % 63 % a 39 % 62 %[12 %, 30 %] [13 %, 33 %]a
Ansprechen ing
Woche 12
CDAI < 150 in 8 % 10 %10 % 18 % c 11 % 21 %
Woche 4 [1 %, 14 %] [2 %, 17 %]c
CDAI < 150 in 21 % 22 %25 % 45 % 20 % 42 %
Woche 12 [12 %, 29 %]a [13 %, 31 %]a
Mukosaheilung (n = 173) (n = 336) 14 % (n = 186) (n = 190) 9 %hin Woche 12 8 % 21 % [8 %, 19 %]a 4 % 14 % [4 %, 15 %]b
Endoskopische15 % 15 %
Remission in 9 % 24 %[9 %, 21 %]a 4 % 19 %i [9 %, 21 %]a
Woche 12a Statistisch signifikant unter Multiplizitätskontrolle für den Vergleich von Risankizumab mit Placebo(p < 0,001)b Statistisch signifikant unter Multiplizitätskontrolle für den Vergleich von Risankizumab mit Placebo(p ≤ 0,01)c Nominal p ≤ 0,05 Risankizumab im Vergleich zu Placebod Angepasster Behandlungsunterschiede Klinische Remission basierend auf SF/BS: durchschnittliche tägliche Stuhlfrequenz von ≤ 2,8 undnicht schlechter als bei Baseline und durchschnittlicher täglicher Score für Bauchschmerzen von ≤ 1und nicht schlechter als bei Baselinef Endoskopisches Ansprechen: Verringerung des SES-CD um mehr als 50 % gegenüber Baseline oder
Verringerung um mindestens 2 Punkte bei Patienten mit einem Baseline-Score von 4 und isolierter
Erkrankung des Ileumsg Erweitertes klinisches SF/BS-Ansprechen: ≥ 60%ige Verringerung der durchschnittlichen täglichen
Stuhlfrequenz und/oder ≥ 35%ige Verringerung des durchschnittlichen täglichen Scores für
Bauchschmerzen, beide nicht schlechter als bei Baseline, und/oder klinische Remissionh Mukosaheilung: SES-CD-Subscore für Geschwüre auf der Oberfläche von 0 bei Patienten mit einem
Subscore von ≥ 1 bei Baselinei Endoskopische Remission: SES-CD von ≤ 4 und mindestens 2 Punkte niedriger als bei Baseline undkein Subscore einer einzelnen Variable > 1.
In Woche 12 erreichte ein größerer Anteil der mit Risankizumab behandelten Patienten eine
Verringerung des CDAI um mindestens 100 Punkte gegenüber Baseline als unter Placebo(ADVANCE: Risankizumab = 60 %, Placebo = 37 %, p < 0,001; MOTIVATE: Risankizumab = 60 %,
Placebo = 30 %, p < 0,001).
In Woche 12 erreichte ein größerer Anteil der mit Risankizumab behandelten Patienten sowohl einerweitertes klinisches SF/BS-Ansprechen als auch ein endoskopisches Ansprechen als unter Placebo(ADVANCE: Risankizumab = 31 %, Placebo = 8 %, p < 0,001; MOTIVATE: Risankizumab = 21 %,
Placebo = 7 %, p < 0,001).
Die Ergebnisse für die koprimären Endpunkte für die Untergruppen (ohne Berücksichtigung von
Multiplizität) von Patienten mit und ohne vorheriges Versagen der Biologikatherapie sind in Tabelle 3dargestellt.
Tabelle 3. Wirksamkeitsergebnisse in Woche 12 in den Untergruppen von
Studienteilnehmenden mit vorherigem Versagen der Biologikatherapie und bei Patienten ohnevorheriges Versagen der Biologikatherapie in ADVANCE
ADVANCE
Risankizumab 600 mg Behandlungsunterschied
Placebo intravenös(95 %-CI)
Klinische Remission gemäß SF/BS-Score
Vorheriges Versagen 18 % [7 %, 29 %]23 % (n = 97) 41 % (n = 195)der Biologikatherapie
Kein vorheriges 27 % [15 %, 39 %]
Versagen der 21 % (n = 78) 48 % (n = 141)
Biologikatherapie
Endoskopisches Ansprechen
Vorheriges Versagen 21 % [12 %, 31 %]11 % (n = 97) 33 % (n = 195)der Biologikatherapie
Kein vorheriges 38 % [27 %, 49 %]
Versagen der 13 % (n = 78) 50 % (n = 141)
Biologikatherapie
In ADVANCE erreichte ein größerer Anteil der mit Risankizumab behandelten Patienten mit und ohnevorheriges Versagen einer Biologikatherapie einen CDAI < 150 als unter Placebo (mit vorherigem
Versagen der Biologikatherapie: Risankizumab = 42 %, Placebo = 26 %; kein vorheriges Versagen der
Biologikatherapie: Risankizumab = 49 %, Placebo = 23 %).
MC-bedingte Hospitalisierungen
Die Raten der MC-bedingten Hospitalisierungen bis Woche 12 waren bei den mit Risankizumabbehandelten Studienteilnehmenden niedriger als unter Placebo (ADVANCE, Risankizumab = 3 %,
Placebo = 12 %, p < 0,001; MOTIVATE, Risankizumab = 3 %, Placebo = 11 %, p ≤ 0,01).
FORTIFY
In der Erhaltungsstudie FORTIFY wurden 462 Studienteilnehmende mit klinischem SF/BS-
Ansprechen auf eine 12-wöchige Induktionstherapie mit Risankizumab intravenös in den Studien
ADVANCE und MOTIVATE untersucht. Die Studienteilnehmenden wurden randomisiert underhielten entweder weiterhin ein Erhaltungsschema mit Risankizumab 360 mg subkutan (empfohlene
Dosis) oder Risankizumab 180 mg subkutan alle 8 Wochen oder sie setzten die Induktionstherapie mit
Risankizumab ab und erhielten bis zu 52 Wochen lang alle 8 Wochen Placebo subkutan.
Die koprimären Endpunkte waren die klinische Remission in Woche 52 und das endoskopische
Ansprechen in Woche 52. Koprimäre Endpunkte wurden auch bei Studienteilnehmenden mit und ohnevorheriges Versagen einer Biologikatherapie beurteilt (siehe Tabelle 4).
Tabelle 4. Wirksamkeitsergebnisse in FORTIFY in Woche 52 (64 Wochen nach Einleitung der
Induktionsdosis)
FORTIFY
Induktion mit Induktion mit Behandlungsunterschied
Risankizumab Risankizumab (95 %-CI)intravenös/Placebo intravenös/Risankizumabfsubkutan 360 mg subkutan(n = 164) % (n = 141) %
Koprimäre Endpunkte
Klinische Remission 40 % 52 % 15 % [5 %, 25 %]a,g
Vorheriges Versagen der 34 % (n = 123) 48 % (n = 102) 14 % [1 %, 27 %]
Biologikatherapie
Kein vorheriges 56 % (n = 41) 62 % (n = 39) 5 % [-16 %, 27 %]
Versagen der
Biologikatherapie
Endoskopisches22 % 47 % 28 % [19 %, 37 %]b,g
Ansprechen
Vorheriges Versagen der 20 % (n = 123) 44 % (n = 102)23 % [11 %, 35 %]
Biologikatherapie
Kein vorheriges 27 % (n = 41) 54 % (n = 39)
Versagen der 27 % [6 %, 48 %]
Biologikatherapie
Weitere Endpunkte
Erweitertes klinisches49 % 59 % 13 % [2 %, 23 %]e,g
SF/BS-Ansprechen
Aufrechterhaltung der (n = 91) (n = 72) d,gh 21 % [6 %, 35 %]klinischen Remission 51 % 69 %
Endoskopische13 % 39 % 28 % [20 %, 37 %]c,g
Remission(n = 162) (n = 141)
Mukosaheilung c,g22 % [14 %, 30 %]10 % 31 %a Statistisch signifikant unter Multiplizitätskontrolle für den Vergleich von Risankizumab mit
Placebo (p ≤ 0,01).b Statistisch signifikant unter Multiplizitätskontrolle für den Vergleich von Risankizumab mit
Placebo (p < 0,001).c Nominal p < 0,001 Risankizumab im Vergleich zu Placebo ohne allgemeine Typ-I-Fehlerkontrolle.d Nominal p ≤ 0,01 Risankizumab im Vergleich zu Placebo ohne allgemeine Typ-I-Fehlerkontrolle.
e Nominal p ≤ 0,05 Risankizumab im Vergleich zu Placebo ohne allgemeine Typ-I-Fehlerkontrolle.f Der Behandlungsarm, der nur die Induktionstherapie erhielt, bestand aus Studienteilnehmenden,die ein klinisches Ansprechen auf die Induktionstherapie mit Risankizumab erreichten und in der
Erhaltungsstudie (FORTIFY) zu Placebo randomisiert wurden.g Angepasster Behandlungsunterschiedh Aufrechterhaltung der klinischen Remission: klinische Remission in Woche 52 bei
Studienteilnehmenden mit klinischer Remission in Woche 0
Eine tiefe Remission (klinische Remission und endoskopische Remission) wurde in Woche 52 bei denmit Risankizumab intravenös/Risankizumab subkutan behandelten Studienteilnehmenden häufigerbeobachtet als bei Studienteilnehmenden, die Risankizumab intravenös/Placebo subkutan erhielten(28 % bzw. 10 %, nominal p < 0,001).
In Woche 52 erreichte ein größerer Anteil der mit Risankizumab intravenös/Risankizumab subkutanbehandelten Patienten einen CDAI < 150 als unter Risankizumab intravenös/Placebo subkutan (52 %bzw. 41 %, nominal p ≤ 0,01). Ein größerer Anteil der mit Risankizumab intravenös/Risankizumabsubkutan behandelten Studienteilnehmenden erreichte eine Verringerung des CDAI um mindestens100 Punkte gegenüber Baseline im Vergleich zu den mit Risankizumab intravenös/Placebo subkutanbehandelten Studienteilnehmenden (62 % bzw. 48 %, nominal p ≤ 0,01).
In den Studien ADVANCE und MOTIVATE erhielten 91 Patienten, die nach einer 12-wöchigen
Induktionstherapie mit Risankizumab kein klinisches SF/BS-Ansprechen zeigten, in Woche 12 und
Woche 20 eine Dosis Risankizumab 360 mg subkutan Von diesen Studienteilnehmenden erreichten64 % (58/91) in Woche 24 ein klinisches SF/BS-Ansprechen. 33 der Studienteilnehmenden, die einklinisches SF/BS-Ansprechen erreichten, wurden in FORTIFY aufgenommen und erhielten bis zu52 Wochen lang alle 8 Wochen Risankizumab 360 mg subkutan. Von diesen Studienteilnehmendenerreichten 55 % (18/33) in Woche 52 eine klinische Remission und 45 % (15/33) ein endoskopisches
Ansprechen.
Während FORTIFY hatten 30 Studienteilnehmende einen Verlust des Ansprechens auf die
Behandlung mit Risankizumab 360 mg subkutan und erhielten eine Notfallbehandlung mit
Risankizumab (eine Einmaldosis 1 200 mg intravenös, gefolgt von 360 mg subkutan alle 8 Wochen).
Von diesen Studienteilnehmenden erreichten 57 % (17/30) in Woche 52 ein klinisches SF/BS-
Ansprechen. Darüber hinaus erreichten 20 % (6/30) bzw. 34 % (10/29) der Studienteilnehmenden in
Woche 52 eine klinische Remission bzw. ein endoskopisches Ansprechen.
Ergebnisse zur (gesundheitsbezogenen) Lebensqualität
Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde anhand des Inflammatory Bowel Disease
Questionnaire (IBDQ) und des SF-36-Fragebogens beurteilt. Die Verbesserung im Hinblick auf
Fatigue wurde anhand der Skala des Functional Assessment of Chronic Illness Therapy-Fatigue(FACIT-F) gemessen. Die Arbeitsproduktivität wurde anhand des Work Productivity and Activity
Impairment CD (WPAI-CD)-Fragebogens beurteilt.
In Woche 12 von ADVANCE und MOTIVATE erreichten die mit Risankizumab behandelten
Studienteilnehmenden im Vergleich zu Placebo klinisch bedeutsame Verbesserungen gegenüber
Baseline im Hinblick auf den IBDQ-Gesamtscore, alle IBDQ-Bereichsscores (Darmsymptome,systemische Funktion, emotionale Funktion und soziale Funktion), die körperlichen und psychischen
Komponenten des SF-36, FACIT-F und WPAI-CD. Für WPAI-CD wurden größere Reduzierung der
Beeinträchtigung während der Arbeit, der Beeinträchtigung der Arbeit insgesamt und der
Beeinträchtigung der Aktivität in ADVANCE gezeigt. Eine stärkere Reduzierung der
Beeinträchtigung der Aktivität wurde in MOTIVATE gezeigt. Diese Verbesserungen wurden bei denmit Risankizumab intravenös/Risankizumab subkutan behandelten Patienten in FORTIFY bis
Woche 52 aufrechterhalten.
Colitis ulcerosaDie Wirksamkeit und Sicherheit von Risankizumab wurden bei Patienten mit mittelschwerer bisschwerer aktiver Colitis ulcerosa in zwei multizentrischen, randomisierten, doppelblinden,placebokontrollierten klinischen Studien untersucht. Die aufgenommenen Studienteilnehmendenwaren ≥ 18 und ≤ 80 Jahre alt und wiesen einen angepassten Mayo-Score (aMS) von 5 bis 9 (unter
Verwendung des Mayo-Scoring-Systems, ohne die allgemeine Beurteilung durch den Arzt[Physician’s Global Assessment, PGA]) mit einem Endoskopie-Subscore (ES) von 2 oder 3 beim
Screening auf, der durch ein zentrales Gutachten bestätigt wurde.
Die 12-wöchige intravenöse Induktionsstudie (INSPIRE) umfasste eine 12-wöchige Fortsetzungsphasefür Studienteilnehmende, die in Woche 12 kein klinisches Ansprechen erreichten (definiert als
Verringerung des aMS um ≥ 2 Punkte und ≥ 30 % gegenüber Baseline sowie Verringerung des
Subscores zur Darmblutung [rectal bleeding score, RBS] um ≥ 1 oder absoluter RBS von ≤ 1). Auf
INSPIRE folgte eine 52-wöchige randomisierte Absetzstudie mit subkutaner Erhaltungstherapie(COMMAND), in die Patienten mit einem klinischen Ansprechen auf die 12-wöchige intravenöse
Induktionstherapie mit Risankizumab eingeschlossen wurden, die somit auf eine Behandlungsdauervon mindestens 64 Wochen kamen.
INSPIRE
In der Studie INSPIRE wurden 975 Studienteilnehmende randomisiert und erhielten in Woche 0,
Woche 4 und Woche 8 entweder Risankizumab 1 200 mg oder Placebo.
In der INSPIRE-Studie zeigten 52 % (503/975) der Studienteilnehmenden ein Versagen(unzureichendes Ansprechen oder Unverträglichkeit) auf eine oder mehrere Biologikatherapien,
JAK-Inhibitoren und/oder S1P-Rezeptormodulatoren. Von diesen 503 Studienteilnehmenden zeigten488 (97 %) ein Versagen der Behandlung bei Biologika und 90 (18 %) bei JAK-Inhibitoren.
In die Studie aufgenommenen Patienten war es gestattet, eine stabile Dosis oraler Corticosteroide (biszu 20 mg/Tag Prednison oder Äquivalent), Immunsuppressiva und Aminosalizylate anzuwenden. Bei
Baseline der INSPIRE-Studie erhielten 36 % der Studienteilnehmenden Corticosteroide, 17 %
Immunmodulatoren und 73 % Aminosalizylate. Die Krankheitsaktivität war bei 58 % der
Studienteilnehmenden mittelschwer (aMS ≤ 7) und bei 42 % schwer (aMS > 7).
In der INSPIRE-Studie erreichte in Woche 12 im Vergleich zu Placebo ein signifikant größerer Anteilder mit Skyrizi behandelten Patienten den primären Endpunkt einer klinischen Remission gemäß aMS(definiert als Subscore zur Stuhlfrequenz [SFS] ≤ 1 und nicht höher als bei Baseline, RBS = 0 und ES≤ 1 ohne Hinweise auf Friabilität, Tabelle 5). Die Ergebnisse zum primären Endpunkt und zu denwichtigsten sekundären Endpunkten sind in Tabelle 5 aufgeführt.
Tabelle 5. Wirksamkeitsergebnisse in INSPIRE in Woche 12
Placebo Risankizumab Behandlungs-intravenös 1 200 mg unterschied
Endpunkt (n = 325) intravenös (95 %-CI)% (n = 650)%
Krankheitsaktivität und CU-Symptomea,b 14 %f
Klinische Remission 6 % 20 %[10 %, 18 %]
Mit Versagen von Biologika und/oder JAK- 7 %4 % (n = 170) 11 % (n = 333)
Inhibitoren [3 %, 12 %]
Ohne Versagen von Biologika und/oder JAK- 21 %8 % (n = 155) 30 % (n = 317)
Inhibitoren [15 %, 28 %]c 29 %f
Klinisches Ansprechen 36 % 64 %[22 %, 35 %]
Mit Versagen von Biologika und/oder JAK- 24 %31 % (n = 170) 55 % (n = 333)
Inhibitoren [15 %, 33 %]
Ohne Versagen von Biologika und/oder JAK- 33 %41 % (n = 155) 74 % (n = 317)
Inhibitoren [24 %, 42 %]
Endoskopische und histologische Untersuchungd 24 %f
Mukosaheilung 12 % 37 %[19 %, 29 %]
Mit Versagen von Biologika und/oder JAK- 16 %10 % (n = 170) 26 % (n = 333)
Inhibitoren [9 %, 22 %]
Ohne Versagen von Biologika und/oder JAK- 33 %14 % (n = 155) 48 % (n = 317)
Inhibitoren [26 %, 41 %]
Histologisch-endoskopische 17 %fe 8 % 24 %
Mukosaheilung [12 %, 21 %]
Mit Versagen von Biologika und/oder JAK- 9 %7 % (n = 170) 16 % (n = 333)
Inhibitoren [3 %, 14 %]
Ohne Versagen von Biologika und/oder JAK- 25 %8 % (n = 155) 33 % (n = 317)
Inhibitoren [18 %, 32 %]a Primärer Endpunktb Klinische Remission gemäß aMS: SFS ≤ 1 und nicht höher als bei Baseline, RBS = 0 und ES ≤ 1ohne Hinweise auf Friabilitätc Klinisches Ansprechen gemäß aMS: Verringerung um ≥ 2 Punkte und ≥ 30 % gegenüber Baselineund Verringerung des RBS um ≥ 1 oder absoluter RBS von ≤ 1d ES ≤ 1 ohne Hinweise auf Friabilitäte ES ≤ 1 ohne Hinweise auf Friabilität und Geboes-Score ≤ 3,1 (weist auf eine
Neutrophileninfiltration in < 5 % der Krypten hin, keine Zerstörung der Krypten und keine
Erosionen, Ulzerationen oder Granulationsgewebe)f p < 0,00001, angepasster Behandlungsunterschied (95 %-CI)
Klinische Krankheitsaktivität und Symptome
Der partielle adaptierte Mayo-Score (paMS) setzt sich aus SFS und RBS zusammen. Klinisches
Ansprechen gemäß paMS wird definiert als Verringerung um ≥ 1 Punkt und ≥ 30 % gegenüber
Baseline und eine Verringerung des RBS um ≥ 1 oder ein absoluter RBS von ≤ 1. Die Ergebnisse zumklinischen Ansprechen gemäß paMS im Zeitverlauf in der INSPIRE-Studie sind in Abbildung 1dargestellt. Die Wirksamkeit trat schnell ein, wobei ein größerer Anteil der mit Risankizumabbehandelten Studienteilnehmenden bereits in Woche 4 ein klinisches Ansprechen erreichte als unter
Placebo (52 % vs. 31 %, p < 0,00001).
Abbildung 1. Anteil der Patienten mit klinischem Ansprechen gemäß paMS im Zeitverlauf inder Induktionsstudie INSPIRE80 -60 -40 - .............................
. 3120 -0 4 8
Wochen
Placebo intravenös (n = 325)
Risankizumab 1 200 mg intravenös (n = 650)
Ein signifikant größerer Anteil der mit Risankizumab behandelten Patienten hatte in Woche 12 im
Vergleich zu Placebo keine Bauchschmerzen (36 % vs. 26 %, p < 0,01) und keinen Stuhldrang (44 %vs. 28 %, p < 0,00001).
Weitere CU-Symptome
Die Anzahl der Stuhlinkontinenzepisoden pro Woche war in Woche 12 bei mit Risankizumabbehandelten Patienten im Vergleich zu Placebo signifikant stärker reduziert (Veränderung gegenüber
Baseline bei Risankizumab = -3,8, Placebo = -2,2, p = 0,00003).
Ansprechrate (%) und 95 %-CI
Der Anteil der Patienten, die in Woche 12 keinen nächtlichen Stuhlgang hatten, war unter
Risankizumab im Vergleich zu Placebo signifikant höher (67 % vs. 43 %, p < 0,00001).
Der Anteil der Patienten, die in Woche 12 keinen Tenesmus aufwiesen, war unter Risankizumab im
Vergleich zu Placebo signifikant höher (49 % vs. 30 %, p < 0,00001).
Die Anzahl der Tage pro Woche mit Schlafstörungen aufgrund von CU-Symptomen war in Woche 12bei den mit Risankizumab behandelten Patienten im Vergleich zu Placebo signifikant stärker reduziert(Veränderung gegenüber Baseline bei Risankizumab = -2,5, Placebo = -1,5, p < 0,00001).
CU-bedingte Hospitalisierung
Die Raten der CU-bedingten Hospitalisierungen bis Woche 12 waren bei den mit Risankizumabbehandelten Patienten signifikant niedriger als unter Placebo (1 % vs. 6 %, p < 0,00001).
Fortgesetzte Behandlung bei Non-Respondern in Woche 12
Insgesamt 141 Studienteilnehmende, die in Woche 12 der Risankizumab-Induktionsphase in der
INSPIRE-Studie kein klinisches Ansprechen aufwiesen, erhielten in Woche 12 und Woche 20subkutan entweder eine 180-mg- oder 360-mg-Dosis Risankizumab. Von den71 Studienteilnehmenden, die Risankizumab 180 mg subkutan erhielten, bzw. von den 70, die 360 mgsubkutan erhielten, erreichten in Woche 24 56 % bzw. 57 % ein klinisches Ansprechen.
COMMAND
In der Erhaltungsstudie COMMAND wurden 548 Studienteilnehmende mit klinischem Ansprechennach 12-wöchiger Induktionstherapie mit Risankizumab intravenös in der Studie INSPIRE untersucht.
Die Studienteilnehmenden wurden randomisiert und erhielten ein Erhaltungsschema mit
Risankizumab 180 mg subkutan oder 360 mg subkutan alle 8 Wochen oder sie setzten die
Induktionstherapie mit Risankizumab ab und erhielten bis zu 52 Wochen lang alle 8 Wochen Placebosubkutan.
In der Studie COMMAND zeigten 75 % (411/548) der Studienteilnehmenden vor Beginn der
Induktionstherapie ein Versagen (unzureichendes Ansprechen oder Unverträglichkeit) auf eine odermehrere Biologikatherapien, JAK-Inhibitoren und/oder S1P-Rezeptormodulatoren. Von diesen411 Studienteilnehmenden zeigten 407 (99 %) ein Versagen bei Biologika und 78 (19 %) bei
JAK-Inhibitoren.
In der Studie COMMAND erreichte in Woche 52 ein signifikant größerer Anteil der oben genannten548 mit Risankizumab 180 mg subkutan bzw. Risankizumab 360 mg subkutan behandelten
Studienteilnehmenden den primären Endpunkt der klinischen Remission gemäß aMS als unter Placebo(siehe Tabelle 6). Die Ergebnisse zum primären Endpunkt und zu den wichtigsten sekundären
Endpunkten sind in Tabelle 6 aufgeführt.
Tabelle 6. Wirksamkeitsergebnisse in COMMAND in Woche 52 (64 Wochen nach Einleitungder Induktionsdosis)
Induktion mit Induktion mit Induktion mit Behandlungsunterschied
Risankizumab Risankizumab Risankizumab (95 %-CI)++intravenös/ intravenös/ intravenös/
Placebo Risankizumab Risankizumab Induktion mit Induktion mit
Endpunkt + Risankizumab Risankizumabsubkutan 180 mg 360 mgintravenös/ intravenös/(n = 183) % subkutan subkutan
Risankizumab Risankizumab(n = 179) % (n = 186) %180 mg 360 mgsubkutan subkutan
Krankheitsaktivität und CU-Symptome16 %h 14 %h
Klinische Remissiona,b 25 % 40 % 38 %[6 %, 27 %] [4 %, 24 %]
Mit Versagen von37 % 13 % 6 %
Biologika und/oder 23 % (n = 138) 29 % (n = 139)(n = 134) [1 %, 26 %] [-6 %, 18 %]
JAK-Inhibitoren
Ohne Versagen von20 % 31 %
Biologika und/oder 31 % (n = 45) 51 % (n = 45) 62 % (n = 47)[-3 %, 43 %] [8 %, 53 %]
JAK-Inhibitoren
Aufrechterhaltung der 29 %h 13 %kc 40 % (n = 53) 70 % (n = 44) 50 % (n = 40)klinischen Remission [7 %, 51 %] [-11 %, 36 %]
Mit Versagen von28 % 7 %
Biologika und/oder 37 % (n = 35) 65 % (n = 26) 44 % (n = 25)[0 %, 56 %] [-22 %, 36 %]
JAK-Inhibitoren
Ohne Versagen von33 % 16 %
Biologika und/oder 44 % (n = 18) 77 % (n = 18) 60 % (n = 15)[-2 %, 67 %] [-23 %, 54 %]
JAK-Inhibitoren
Corticosteroidfreie 16 %h 14 %hd 25 % 40 % 37 %klinische Remission [6 %, 26 %] [3 %, 24 %]
Mit Versagen von36 % 13 % 6 %
Biologika und/oder 23 % (n = 138) 29 % (n = 139)(n = 134) [0 %, 25 %] [-6 %, 18 %]
JAK-Inhibitoren
Ohne Versagen von20 % 28 %
Biologika und/oder 31 % (n = 45) 51 % (n = 45) 60 % (n = 47)[-3 %, 43 %] [6 %, 51 %]
JAK-Inhibitoren17 %ie 11 %j
Klinisches Ansprechen 52 % 68 % 62 %[6 %, 28 %] [0 %, 23 %]
Mit Versagen von63 % 18 % 11 %
Biologika und/oder JAK- 46 % (n = 138) 57 % (n = 139)(n = 134) [4 %, 31 %] [-2 %, 25 %]
Inhibitoren
Ohne Versagen von11 % 8 %
Biologika und/oder JAK- 71 % (n = 45) 82 % (n = 45) 79 % (n = 47)[-9 %, 31 %] [-13 %, 28 %]
Inhibitoren
Endoskopische und histologische Untersuchung20 %h 17 %h
Mukosaheilungf 32 % 51 % 48 %[9 %, 31 %] [7 %, 28 %]
Mit Versagen von48 % 17 % 8 %
Biologika und/oder JAK- 30 % (n = 138) 39 % (n = 139)(n = 134) [4 %, 30 %] [-4 %, 21 %]
Inhibitoren
Ohne Versagen von24 % 41 %
Biologika und/oder JAK- 36 % (n = 45) 60 % (n = 45) 76 % (n = 47)[1 %, 47 %] [19 %, 62 %]
Inhibitoren
Histologisch-20 %h 20 %hendoskopische 23 % 43 % 42 %g [10 %, 31 %] [10 %, 30 %]
Mukosaheilung
Mit Versagen von39 % 17 % 11 %
Biologika und/oder 22 % (n = 138) 33 % (n = 139)(n = 134) [5 %, 29 %] [-1 %, 23 %]
JAK-Inhibitoren
Ohne Versagen von26 % 40 %
Biologika und/oder JAK- 29 % (n = 45) 55 % (n = 45) 69 % (n = 47)[3 %, 49 %] [19 %, 62 %]
Inhibitoren+ Der Behandlungsarm, der nur die Induktionstherapie erhielt, bestand aus Studienteilnehmenden, dieein klinisches Ansprechen auf die Induktionstherapie mit Risankizumab erreichten und in der
Erhaltungsstudie (COMMAND) zu Placebo randomisiert wurden.++ Angepasster Unterschied für den Behandlungsunterschied insgesamta Primärer Endpunktb Klinische Remission gemäß aMS: SFS ≤ 1 und nicht höher als bei Baseline, RBS = 0 und ES ≤ 1ohne Hinweise auf Friabilitätc Klinische Remission gemäß aMS in Woche 52 bei Studienteilnehmenden mit klinischer Remissionam Ende der Induktionstherapied Klinische Remission gemäß aMS in Woche 52 und Corticosteroidfreiheit für ≥ 90 Tagee Klinisches Ansprechen gemäß aMS: Verringerung um ≥ 2 Punkte und ≥ 30 % gegenüber Baselineund Verringerung des RBS um ≥ 1 oder absoluter RBS von ≤ 1f ES ≤ 1 ohne Hinweise auf Friabilitätg ES ≤ 1 ohne Hinweise auf Friabilität und Geboes-Score ≤ 3,1 (weist auf eine Neutrophileninfiltrationin < 5 % der Krypten hin, keine Zerstörung der Krypten und keine Erosionen, Ulzerationen oder
Granulationsgewebe)h Statistisch signifikant unter Multiplizitätskontrolle für den Vergleich von Risankizumab mit Placebo(p ≤ 0,01)i Nominal p ≤ 0,01 Risankizumab im Vergleich zu Placeboj Nominal p ≤ 0,05 Risankizumab im Vergleich zu Placebok p = 0,2234
Klinische Krankheitsaktivität und Symptome
Ein signifikant größerer Anteil der mit Risankizumab intravenös/Risankizumab 180 mg subkutanbehandelten Patienten hatte in Woche 52 im Vergleich zu Risankizumab intravenös/Placebo keine
Bauchschmerzen (47 % vs. 30 %, p < 0,001) und keinen Stuhldrang (54 % vs. 31 %, p < 0,00001). Eingrößerer Anteil der mit Risankizumab intravenös/Risankizumab 360 mg subkutan behandelten
Patienten hatte in Woche 52 im Vergleich zu Risankizumab intravenös/Placebo keinen Stuhldrang(49 % vs. 31 %, p < 0,001) und ein numerisch höherer Anteil keine Bauchschmerzen (38 % vs. 30 %,p = 0,0895).
Weitere CU-Symptome
Der Anteil der Patienten, die in Woche 52 keinen nächtlichen Stuhlgang hatten, war unter
Risankizumab intravenös/Risankizumab 180 mg subkutan bzw. Risankizumabintravenös/Risankizumab 360 mg subkutan im Vergleich zu Risankizumab intravenös/Placebo höher(42 % bzw. 43 % vs. 30 %, p < 0,01 bzw. p < 0,001).
Der Anteil der Patienten, die in Woche 52 keinen Tenesmus hatten, war unter Risankizumabintravenös/Risankizumab 180 mg subkutan bzw. Risankizumab intravenös/Risankizumab 360 mgsubkutan im Vergleich zu Risankizumab intravenös/Placebo höher (37 % bzw. 37 % vs. 23 %,p < 0,01).
CU-bedingte Hospitalisierung
Die Häufigkeit CU-bedingter Hospitalisierungen bis Woche 52 war unter Risankizumabintravenös/Risankizumab 180 mg subkutan bzw. Risankizumab intravenös/Risankizumab 360 mgsubkutan numerisch geringer als bei Studienteilnehmenden unter Risankizumab intravenös/Placebo(0,6 bzw. 1,2 pro 100 Patientenjahre vs. 3,1 pro 100 Patientenjahre, p = 0,0949 bzw. p = 0,2531).
Endoskopische und histologische Untersuchung
Die endoskopische Remission (Normalisierung des endoskopischen Erscheinungsbilds der Mukosa)wurde definiert als ES von 0. In Woche 12 der INSPIRE-Studie erreichte ein signifikant größerer
Anteil der mit Risankizumab behandelten Patienten eine endoskopische Remission als unter Placebo(11 % vs. 3 %, p < 0,00001). In Woche 52 der COMMAND-Studie erreichte ein signifikant größerer
Anteil der mit Risankizumab intravenös/Risankizumab 180 mg subkutan bzw. Risankizumabintravenös/Risankizumab 360 mg subkutan behandelten Patienten eine endoskopische Remission alsunter Risankizumab intravenös/Placebo (23 % bzw. 24 % vs. 15 %, p < 0,05).
Tiefe Mukosaheilung wurde definiert als ES von 0 und Geboes-Score < 2,0 (weist darauf hin, dasskeine Neutrophilen in Krypten oder der Lamina propria vorliegen und die Eosinophilen nicht erhöhtsind, keine Zerstörung der Krypten und keine Erosionen, Ulzerationen oder Granulationsgewebe). In
Woche 12 der INSPIRE-Studie erreichte ein signifikant größerer Anteil der mit Risankizumabbehandelten Patienten eine tiefe Mukosaheilung als unter Placebo (6 % vs. 1 %, p < 0,00001). In
Woche 52 der COMMAND-Studie erreichte ein numerisch höherer Anteil der mit Risankizumabintravenös/Risankizumab 180 mg subkutan bzw. Risankizumab intravenös/Risankizumab 360 mgsubkutan behandelten Patienten eine tiefe Mukosaheilung als unter Risankizumab intravenös/Placebo(13 % bzw. 16 % vs. 10 %, p = 0,2062 bzw. p = 0,0618).
In der COMMAND-Studie wurde die Aufrechterhaltung der Mukosaheilung in Woche 52 (ES ≤ 1ohne Friabilität) bei den Patienten, die am Ende der Induktionsphase eine Mukosaheilung erreichten,bei einem höheren Anteil der mit Risankizumab intravenös/Risankizumab 180 mg subkutan bzw. dermit Risankizumab intravenös/Risankizumab 360 mg subkutan behandelten Patienten beobachtet alsunter Risankizumab intravenös/Placebo (74 % bzw. 54 % vs. 47 %, p < 0,01 bzw. p = 0,5629).
Rescue-Therapie
Während der COMMAND-Studie erhielten Studienteilnehmende mit einem Verlust des Ansprechensauf die Behandlung mit Risankizumab subkutan eine Notfallbehandlung mit Risankizumab (eineeinzelne Induktionsdosis intravenös, gefolgt von 360 mg subkutan alle 8 Wochen). Von diesen
Studienteilnehmenden erreichten in Woche 52 im Behandlungsarm mit Risankizumab 180 mgsubkutan 85 % (17/20) und im Behandlungsarm mit Risankizumab 360 mg subkutan 74 % (26/35) einklinisches Ansprechen. Darüber hinaus erreichten unter Risankizumab 180 mg subkutan bzw.
Risankizumab 360 mg subkutan 24 % (6/25) bzw. 35 % (13/37) der Studienteilnehmenden in
Woche 52 eine klinische Remission gemäß aMS und 38 % (10/26) bzw. 45 % (17/38) eineendoskopische Verbesserung.
Responder in Woche 24
Insgesamt 100 Studienteilnehmende zeigten nach 12-wöchiger Induktionstherapie kein klinisches
Ansprechen, erhielten entweder eine subkutane Dosis Risankizumab 180 mg (n = 56) oder 360 mg(n = 44) in Woche 12 und Woche 20, zeigten in Woche 24 ein klinisches Ansprechen und setzten die
Behandlung mit Risankizumab 180 mg bzw. 360 mg subkutan alle 8 Wochen bis zu 52 Wochen langin der COMMAND-Studie fort. Von diesen Studienteilnehmenden erreichten unter Risankizumab180 mg bzw. 360 mg subkutan 46 % bzw. 45 % in Woche 52 ein klinisches Ansprechen gemäß aMSund 18 % bzw. 23 % in Woche 52 eine klinische Remission gemäß aMS.
Ergebnisse zur (gesundheitsbezogenen) Lebensqualität
Patienten, die mit Risankizumab behandelt wurden, erreichten im Vergleich zu Placebo seit Beginnder Behandlung (Baseline) klinisch bedeutsame Verbesserungen beim Inflammatory Bowel Disease
Questionnaire (IBDQ) (Darmsymptome, systemische Funktion, emotionale Funktion und soziale
Funktion). Veränderungen des IBDQ-Gesamtscores gegenüber Baseline betrugen in Woche 12 unter
Risankizumab 42,6 gegenüber 24,3 unter Placebo. Veränderungen des IBDQ-Gesamtscores gegenüber
Baseline betrugen in Woche 52 bei Patienten unter Risankizumab intravenös/Risankizumab 180 mgsubkutan, Risankizumab intravenös/Risankizumab 360 mg subkutan und Risankizumabintravenös/Placebo 52,6, 50,3 bzw. 35,0.
In Woche 12 verzeichneten Patienten unter Risankizumab im Vergleich zu Patienten unter Placeboeine signifikant größere Verbesserung der Fatigue gegenüber Baseline, gemessen anhand des
FACIT-F-Scores. Veränderungen des FACIT-F‐Scores gegenüber Baseline betrugen in Woche 12unter Risankizumab 7,9 gegenüber 3,3 unter Placebo. Veränderungen des FACIT-F-Gesamtscoresgegenüber Baseline betrugen in Woche 52 bei Patienten unter Risankizumab intravenös/Risankizumab180 mg subkutan, Risankizumab intravenös/Risankizumab 360 mg subkutan und Risankizumabintravenös/Placebo 10,9, 10,3 bzw. 7,0.
Kinder und JugendlicheDie Europäische Arzneimittel-Agentur hat für Skyrizi eine Zurückstellung von der Verpflichtung zur
Vorlage von Ergebnissen zu Studien in einer oder mehreren pädiatrischen Altersklassen zur
Behandlung von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gewährt (siehe Abschnitt 4.2 bzgl. Informationenzur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen).