SKYRIZI 150mg 150mg / 1ml injektionslösung in einer fertigspritze merkblatt medikamente

L04AC18 Risankizumab • ANTINEOPLASTISCHE UND IMMUNMODULIERENDE MITTEL | IMMUNSUPPRESSIVA | Interleukin-Inhibitoren

Risankizumab ist ein monoklonaler Antikörper, der zur Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis bei Erwachsenen eingesetzt wird. Es wirkt, indem es Interleukin-23 (IL-23), ein an Entzündungen beteiligtes Protein, hemmt und so die Symptome der Psoriasis reduziert.

Das Medikament wird als subkutane Injektion verabreicht, wie von einem Arzt verordnet, in der Regel alle paar Wochen. Es ist wichtig, dass Patienten die Behandlung einhalten und den Arzt über ungewöhnliche Symptome informieren.

Patienten sollten sich möglicher Nebenwirkungen wie Reaktionen an der Injektionsstelle, Atemwegsinfektionen oder Kopfschmerzen bewusst sein. Es ist wichtig, den Arzt über ungewöhnliche Symptome zu informieren.

Häufige Nebenwirkungen sind Reaktionen an der Injektionsstelle, Atemwegsinfektionen und Kopfschmerzen. In seltenen Fällen können schwere Reaktionen wie allergische Reaktionen oder schwere Infektionen auftreten. Patienten sollten vor der Verabreichung über diese Risiken informiert werden.

Allgemeine Daten zu SKYRIZI 150mg 150mg / 1ml

Substanz: Risankizumab

Datum der letzten Medikamentenliste: 01-07-2021

Handelsgesetzbuch: W67699001

Konzentration: 150mg / 1ml

Pharmazeutisches Formblatt: injektionslösung in einer fertigspritze

Verpackungsvolumen: 1ml

Produktart: original

Rezeptbeschränkungen: P-RF - Arzneimittelrezept, das in der Apotheke aufbewahrt wird (nicht verlängerbar).

Marketing autorisation

Zulassungshersteller: ABBVIE S.R.L. - ITALIA

Zulassungsinhaber: ABBVIE DEUTSCHLAND GMBH & CO. KG - GERMANIA

Zulassungsnummer: 1361/2019/03

Haltbarkeit: 2 Jahre

Verfügbare Konzentrationen für Risankizumab

150mg/1ml, 150mg/ml, 60mg/ml, 75mg/0.83ml

Inhalt der Packungsbeilage des Arzneimittels SKYRIZI 150mg 150mg / 1ml injektionslösung in einer fertigspritze

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Skyrizi 150 mg Injektionslösung im Fertigpen

Skyrizi 150 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze

Skyrizi 75 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Skyrizi 150 mg Injektionslösung im Fertigpen

Jeder Fertigpen enthält 150 mg Risankizumab in 1 ml Lösung.

Skyrizi 150 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze

Jede Fertigspritze enthält 150 mg Risankizumab in 1 ml Lösung.

Skyrizi 75 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze

Jede Fertigspritze enthält 75 mg Risankizumab in 0,83 ml Lösung.

Risankizumab ist ein humanisierter monoklonaler Immunglobulin-G1(IgG1)-Antikörper, der mittelsrekombinanter DNA-Technologie in Ovarialzellen des chinesischen Hamsters hergestellt wird.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung (nur 75 mg Injektionslösung)

Dieses Arzneimittel enthält 68,0 mg Sorbitol pro 150-mg-Dosis.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Injektionslösung (Injektion)

Skyrizi 150 mg Injektionslösung im Fertigpen und in einer Fertigspritze

Die Lösung ist farblos bis gelblich und klar bis leicht opalisierend.

Skyrizi 75 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze

Die Lösung ist farblos bis leicht gelblich und klar bis leicht opalisierend.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Plaque-Psoriasis

Skyrizi wird angewendet zur Behandlung erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer

Plaque-Psoriasis, die für eine systemische Therapie infrage kommen.

Psoriasis-Arthritis

Skyrizi allein oder in Kombination mit Methotrexat (MTX) wird angewendet zur Behandlungerwachsener Patienten mit aktiver Psoriasis-Arthritis, die auf ein oder mehrerekrankheitsmodifizierende Antirheumatika (disease-modifying antirheumatic drugs, DMARDs)unzureichend angesprochen oder diese nicht vertragen haben.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dieses Arzneimittel ist zur Anwendung unter Anleitung und Überwachung eines Arztes mit Erfahrungin der Diagnose und Behandlung von Erkrankungen, für die Skyrizi indiziert ist, vorgesehen.

Dosierung

Die empfohlene Dosis beträgt 150 mg, verabreicht als subkutane Injektion in Woche 0, Woche 4 unddanach alle 12 Wochen (entweder in Form von zwei Injektionen mit der 75-mg-Fertigspritze oder alseine Injektion mit dem 150-mg-Fertigpen oder der 150-mg-Fertigspritze).

Bei Patienten, die nach 16 Wochen der Behandlung kein Ansprechen zeigen, ist ein Absetzen der

Behandlung in Erwägung zu ziehen. Bei einigen Patienten mit Plaque-Psoriasis mit anfänglichpartiellem Ansprechen kann es im Verlauf der Weiterbehandlung über 16 Wochen hinaus zu

Verbesserungen kommen.

Versäumte Anwendung

Wenn eine Dosis versäumt wurde, sollte diese so schnell wie möglich verabreicht werden. Danachsollte die Behandlung zu den regulär vorgesehenen Zeitpunkten fortgeführt werden.

Besondere Patientengruppen
Ältere Patienten

Es ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 5.2).

Bisher liegen nur begrenzte Erfahrungen zu Patienten ≥ 65 Jahre vor.

Eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion

Es wurden keine spezifischen Studien zur Beurteilung der Auswirkungen einer eingeschränkten

Nieren- oder Leberfunktion auf die Pharmakokinetik von Risankizumab durchgeführt. Im

Allgemeinen ist nicht zu erwarten, dass diese Einschränkungen einen signifikanten Einfluss auf die

Pharmakokinetik monoklonaler Antikörper haben, sodass keine Dosisanpassungen als notwendigerachtet werden (siehe Abschnitt 5.2).

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Risankizumab bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 5 bisunter 18 Jahren sind nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.

Bei Kindern unter 6 Jahren im Anwendungsgebiet mittelschwere bis schwere Plaque-Psoriasis und bei

Kindern unter 5 Jahren im Anwendungsgebiet Psoriasis-Arthritis wird die Anwendung von

Risankizumab nicht empfohlen.

Übergewichtige Patienten

Es ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 5.2).

Art der Anwendung

Skyrizi wird als subkutane Injektion verabreicht.

Die Injektion ist in den Oberschenkel oder Bauch zu injizieren. Schmerzempfindliche, verletzte,gerötete, verhärtete oder von Psoriasis betroffene Haut oder Stellen, an denen sich ein Blutergussbefindet, sind zu vermeiden.

Nach entsprechender Schulung zur subkutanen Injektionstechnik können Patienten Skyrizi selbstinjizieren. Die Patienten sind anzuweisen vor der Anwendung den Abschnitt 'Wie Skyrizi gespritztwird“ im letzten Teil der Packungsbeilage zu lesen.

Die Injektion von Skyrizi am äußeren Oberarm darf nur von Angehörigen von Gesundheitsberufenoder einer pflegenden Person vorgenommen werden.

Skyrizi 75 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze

Es müssen zwei Fertigspritzen injiziert werden, um die volle 150-mg-Dosis zu erhalten. Die beiden

Injektionen sollten an anatomisch unterschiedlichen Stellen verabreicht werden.

4.3 Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen

Bestandteile.

Klinisch relevante aktive Infektionen (z. B. aktive Tuberkulose, siehe Abschnitt 4.4).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Rückverfolgbarkeit

Um die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, müssen die Bezeichnung des

Arzneimittels und die Chargenbezeichnung des angewendeten Arzneimittels eindeutig dokumentiertwerden.

Infektionen

Risankizumab kann das Infektionsrisiko erhöhen.

Bei Patienten mit einer chronischen Infektion, einer rezidivierenden Infektion in der Anamnese odermit bekannten Risikofaktoren für eine Infektion sollte Risankizumab mit Vorsicht angewendetwerden. Bei Patienten mit einer klinisch relevanten aktiven Infektion sollte die Behandlung mit

Risankizumab nicht eingeleitet werden, bis die Infektion abgeklungen ist oder angemessen behandeltwird.

Mit Risankizumab behandelte Patienten sind anzuweisen, ärztlichen Rat einzuholen, wenn Anzeichenoder Symptome einer klinisch bedeutsamen chronischen oder akuten Infektion auftreten. Wenn ein

Patient eine solche Infektion entwickelt oder auf eine Standardtherapie für die Infektion nichtanspricht, ist der Patient engmaschig zu überwachen und Risankizumab sollte bis zum Abklingen der

Infektion nicht verabreicht werden.

Tuberkulose

Vor Beginn der Behandlung mit Risankizumab sind die Patienten auf eine Tuberkulose(TB)-Infektionzu untersuchen. Patienten, die Risankizumab erhalten, müssen auf Anzeichen und Symptome eineraktiven TB überwacht werden. Bei Patienten mit vorangegangener latenter oder aktiver TB in der

Anamnese, bei denen nicht bestätigt werden kann, dass sie eine adäquate Behandlung erhalten haben,sollte vor Behandlungsbeginn mit Risankizumab eine Anti-TB-Therapie in Erwägung gezogenwerden.

Impfungen

Vor Einleitung der Therapie mit Risankizumab sollte in Übereinstimmung mit den aktuellen

Impfempfehlungen die Durchführung aller vorgesehenen Impfungen erwogen werden. Wenn der

Patient mit einem viralen oder bakteriellen Lebendimpfstoff geimpft wurde, wird empfohlen,mindestens 4 Wochen mit dem Beginn der Behandlung mit Risankizumab zu warten. Patienten, diemit Risankizumab behandelt werden, sollten während der Behandlung und für mindestens 21 Wochennach der Behandlung keine Lebendimpfstoffe erhalten (siehe Abschnitt 5.2).

Überempfindlichkeit

Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich Anaphylaxie, wurden bei der Anwendungvon Risankizumab berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Im Falle des Auftretens einer schwerwiegenden

Überempfindlichkeitsreaktion muss die Anwendung von Risankizumab unverzüglich abgebrochen undeine geeignete Behandlung eingeleitet werden.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung

Skyrizi 150 mg Injektionslösung im Fertigpen oder in einer Fertigspritze

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Fertigpen oder Fertigspritze,

d. h., es ist nahezu 'natriumfrei“.

Skyrizi 75 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze

Dieses Arzneimittel enthält 68,0 mg Sorbitol pro 150-mg-Dosis.

Die additive Wirkung gleichzeitig angewendeter Sorbitol (oder Fructose)-haltiger Arzneimittel und die

Einnahme von Sorbitol (oder Fructose) über die Nahrung ist zu berücksichtigen.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro 150-mg-Dosis, d. h., es istnahezu 'natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es ist nicht zu erwarten, dass Risankizumab durch Leberenzyme verstoffwechselt oder über die Niereausgeschieden wird. Wechselwirkungen zwischen Risankizumab und Inhibitoren, Induktoren oder

Substraten von Enzymen, die Arzneimittel verstoffwechseln, sind nicht zu erwarten und eine

Dosisanpassung ist nicht erforderlich (siehe Abschnitt 5.2).

Begleitende Immunsuppressiva- oder Phototherapie

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Risankizumab in Kombination mit Immunsuppressiva,einschließlich Biologika oder Phototherapie, wurden nicht untersucht.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Frauen im gebärfähigen Alter

Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung und für mindestens 21 Wochen nachder Behandlung eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden.

Schwangerschaft

Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen (weniger als 300 Schwangerschaftsausgänge)mit der Anwendung von Risankizumab bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien weisen nichtauf direkte oder indirekte schädliche Wirkungen hinsichtlich der Reproduktionstoxizität hin. Als

Vorsichtsmaßnahme sollte eine Anwendung von Risankizumab während der Schwangerschaftvermieden werden.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Risankizumab in die Muttermilch übergeht. Da humane Immunglobulinebekanntermaßen in den ersten Tagen nach der Geburt in die Muttermilch übergehen (kurz danach nurnoch in geringer Konzentration), kann ein Risiko für den gestillten Säugling während dieses kurzen

Zeitraums nicht ausgeschlossen werden. Es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob die

Behandlung mit Risankizumab unterbrochen bzw. abgesetzt wird. Dabei sind sowohl die Vorteile des

Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie mit Risankizumab für die Mutter zuberücksichtigen.

Fertilität

Die Wirkung von Risankizumab auf die Fertilität des Menschen wurde nicht untersucht.

Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche

Wirkungen in Bezug auf die Fertilität.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Maschinen

Risankizumab hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit unddie Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren Infektionen der oberen Atemwege (13,0 % bei

Psoriasis).

Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen von Risankizumab aus klinischen Studien (Tabelle 1) sind nach MedDRA-

Systemorganklasse anhand folgender Häufigkeitskategorien gegliedert: sehr häufig (≥ 1/10), häufig(≥ 1/100, < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1 000, < 1/100), selten (≥ 1/10 000, < 1/1 000), sehr selten(< 1/10 000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregradangegeben.

Tabelle 1. Auflistung von Nebenwirkungen

Systemorganklasse Häufigkeit Nebenwirkungen

Infektionen und parasitäre Sehr häufig Infektionen der oberen

Erkrankungen Atemwegea

Häufig Tinea-Infektionenb

Gelegentlich Follikulitis

Erkrankungen des Selten Anaphylaktische Reaktionen

Immunsystems

Erkrankungen des Häufig Kopfschmerzc

Nervensystems

Erkrankungen der Haut und des Häufig Pruritus

Unterhautgewebes Ausschlag

Ekzem

Gelegentlich Urtikaria

Allgemeine Erkrankungen und Häufig Fatigue/Ermüdungd

Beschwerden am Reaktionen an der

Verabreichungsort Injektionsstelleea Einschließlich Atemwegsinfektion (viral, bakteriell oder nicht näher spezifiziert), Sinusitis(darunter akute Form), Rhinitis, Nasopharyngitis, Pharyngitis (darunter virale Form), Tonsillitis,

Laryngitis, Tracheitisb Einschließlich Tinea pedis, Tinea cruris, Tinea corporis, Tinea versicolor, Tinea manuum,

Onychomykose, Pilzinfektion der Hautc Einschließlich Kopfschmerz, Spannungskopfschmerz, Sinuskopfschmerzend Einschließlich Fatigue/Ermüdung, Astheniee Einschließlich blauer Fleck an der Injektionsstelle, Erythem, Hämatom, Blutung, Reizung,

Schmerz, Pruritus, Reaktion, Schwellung, Induration, Ausschlag

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Infektionen

In den klinischen Studien zu Psoriasis lag die Rate der Infektionen bei 75,5 Ereignissen pro100 Patientenjahre und bei 43,0 Ereignissen pro 100 Patientenjahre in den klinischen Studien zu

Psoriasis-Arthritis, einschließlich Langzeitbehandlung mit Risankizumab. Der Großteil der Fälle warnicht schwerwiegend, von leichtem bis mittelschwerem Schweregrad und führte nicht zu einem

Abbruch der Behandlung mit Risankizumab. In den klinischen Studien zu Psoriasis lag die Rate derschwerwiegenden Infektionen bei 1,7 Ereignissen pro 100 Patientenjahre und in den Studien zu

Psoriasis-Arthritis bei 2,6 Ereignissen pro 100 Patientenjahre (siehe Abschnitt 4.4).

Immunogenität

Bei Studienteilnehmenden, die in klinischen Studien zu Plaque-Psoriasis bis zu 52 Wochen mit

Risankizumab mit der empfohlenen klinischen Dosis behandelt wurden, wurden bei 24 % (263/1 079)der untersuchten Studienteilnehmenden (unter Behandlung) Antikörper gegen den Wirkstoff und bei14 % (150/1 079) neutralisierende Antikörper nachgewiesen. In der Verlängerungsstudie war dasbeobachtete Immunogenitätsprofil der Studienteilnehmenden unter Langzeittherapie mit

Risankizumab nach 204 Wochen konsistent zu dem Immunogenitätsprofil nach den ersten 52 Wochen.

Antikörper gegen Risankizumab, einschließlich neutralisierender Antikörper, standen bei den meisten

Studienteilnehmenden mit Psoriasis nicht mit Veränderungen des klinischen Ansprechens oder der

Sicherheit in Zusammenhang. Bei den wenigen Studienteilnehmenden (ca. 1 %, 7/1 000 zu Woche 16und 6/598 zu Woche 52) mit hohem Antikörpertiter (> 128) schien das klinische Ansprechen geringerzu sein. Reaktionen an der Einstichstelle traten sowohl in der Kurzzeit- (16 Wochen: 2,7 % vs. 1,3 %),als auch Langzeitbehandlung (52 Wochen: 5,0 % vs. 3,3 %) häufiger in den Gruppen auf, die

Antikörper gegen den Wirkstoff bildeten, als in den Gruppen ohne Antikörper gegen den Wirkstoff.

Die Reaktionen an der Einstichstelle waren alle von leichtem bis mittelschwerem Schweregrad, keinedavon war schwerwiegend und führte in keinem Fall zu einem Abbruch der Behandlung mit

Risankizumab.

Bei Studienteilnehmenden, die in klinischen Studien zu Psoriasis-Arthritis bis zu 28 Wochen mit

Risankizumab mit der empfohlenen klinischen Dosis behandelt wurden, wurden bei 12,1 % (79/652)der untersuchten Studienteilnehmenden (unter Behandlung) Antikörper gegen den Wirkstoff und bei0 % (0/652) neutralisierende Antikörper nachgewiesen. Antikörper gegen Risankizumab standen bei

Psoriasis-Arthritis nicht mit Veränderungen des klinischen Ansprechens oder der Sicherheit in

Zusammenhang.

Psoriasis-Arthritis

Insgesamt entsprach das Sicherheitsprofil bei Patienten mit Psoriasis-Arthritis unter Therapie mit

Risankizumab dem Sicherheitsprofil bei Patienten mit Plaque-Psoriasis.

Ältere Patienten

Bisher liegen nur begrenzte Erfahrungen zu Patienten ≥ 65 Jahre vor.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sieermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung überdas in Anhang V aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Im Falle einer Überdosierung wird empfohlen, den Patienten auf Anzeichen und Symptome von

Nebenwirkungen zu überwachen und umgehend eine geeignete symptomatische Behandlungeinzuleiten.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Immunsuppressiva, Interleukin-Inhibitoren, ATC-Code: L04AC18

Wirkmechanismus

Risankizumab ist ein humanisierter monoklonaler IgG1-Antikörper, der selektiv mit hoher Affinität andie p19-Untereinheit des humanen Interleukin 23 (IL-23) bindet, ohne an IL-12 zu binden, und dessen

Interaktion mit dem IL-23-Rezeptorkomplex hemmt. IL-23 ist ein Zytokin, das an Entzündungs- und

Immunreaktionen beteiligt ist. Durch die Hemmung der Bindung von IL-23 an seinen Rezeptor hemmt

Risankizumab die IL-23-abhängige Signaltransduktion und die Freisetzung proinflammatorischer

Zytokine.

Pharmakodynamische Wirkungen

In einer Studie mit Psoriasis-Patienten war die Expression von Genen in der Haut, die mit der

IL-23/IL-17-Achse in Zusammenhang stehen, nach Einzeldosen von Risankizumab vermindert. Beiden psoriatischen Läsionen wurden auch eine Verringerung der Epidermisdicke, der Infiltration von

Entzündungszellen und der Expression psoriatischer Krankheitsmarker beobachtet.

In einer Studie mit Studienteilnehmenden mit Psoriasis-Arthritis wurde in Woche 24 nach subkutaner

Verabreichung von Risankizumab 150 mg in Woche 0, Woche 4 und danach alle 12 Wochen einestatistisch signifikante und klinisch bedeutsame Reduktion der IL-23- und IL-17-assoziierten

Biomarker, einschließlich IL-17A, IL-17F und IL-22 im Serum, gegenüber Baseline beobachtet.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
Plaque-Psoriasis

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Risankizumab wurde in vier multizentrischen, randomisierten

Doppelblindstudien (UltIMMa-1, UltIMMa-2, IMMHANCE und IMMVENT) bei2 109 Studienteilnehmenden mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis untersucht. Dieeingeschlossenen Studienteilnehmenden waren 18 Jahre und älter und hatten Plaque-Psoriasis miteiner beteiligten Körperoberfläche (KOF) von ≥ 10 %, einem sPGA (static Physician Global

Assessment)-Score von ≥ 3 bei der Gesamtbeurteilung der Psoriasis (Dicke der Plaques/Verdickung,

Rötung und Schuppung) auf einer Schweregradskala von 0 bis 4, einen PASI (Psoriasis Area and

Severity Index)-Score von ≥ 12 und die Studienteilnehmenden kamen für eine systemische Therapieoder Phototherapie infrage.

Insgesamt wiesen die Studienteilnehmenden im Median bei Baseline einen PASI-Score von 17,8, einebetroffene KOF von 20,0 % und einen DLQI-Score von 13,0 auf. Der sPGA-Score bei Baseline wurdebei 19,3 % der Studienteilnehmenden als schwer und bei 80,7 % als mittelschwer eingestuft. Beiinsgesamt 9,8 % der Studienteilnehmenden wurde in der Vergangenheit Psoriasis-Arthritisdiagnostiziert.

Zur Behandlung der Psoriasis hatten 30,9 % aller Studienteilnehmenden in den genannten Studienzuvor keine systemische Therapie erhalten (einschließlich nicht biologische Therapie und

Biologikatherapie), 38,1 % hatten zuvor eine Phototherapie oder Photochemotherapie, 48,3 % einenicht biologische systemische Therapie, 42,1 % eine Biologikatherapie und 23,7 % mindestens einen

TNF-alpha-Antagonisten erhalten. Patienten, die diese und andere Phase-II/III-Studien abgeschlossenhaben, hatten die Möglichkeit, sich in eine Open-Label-Verlängerungsstudie einzuschreiben(LIMMITLESS).

UltIMMa-1 und UltIMMa-2

In UltIMMa-1 und UltIMMa-2 wurden 997 Studienteilnehmende eingeschlossen (nach der

Randomisierung erhielten 598 Studienteilnehmende 150 mg Risankizumab, 199 Studienteilnehmende45 mg oder 90 mg Ustekinumab [entsprechend dem Gewicht bei Baseline] und200 Studienteilnehmende Placebo). Die Studienteilnehmenden erhielten das Präparat in Woche 0 und

Woche 4 und danach alle 12 Wochen. Die beiden ko-primären Endpunkte in UltIMMa-1 und

UltIMMa-2 waren der Anteil der Studienteilnehmenden, die erstens ein PASI-90-Ansprechen undzweitens einen sPGA-Score (sPGA 0 oder 1) von erscheinungsfrei oder nahezu erscheinungsfrei zu

Woche 16 im Vergleich zu Placebo erreichten. Die Ergebnisse für die ko-primären sowie die anderen

Endpunkte sind in Tabelle 2 und Abbildung 1 dargestellt.

Tabelle 2. Ergebnisse zur Wirksamkeit und Lebensqualität bei Erwachsenen mit Plaque-

Psoriasis in UltIMMa-1 und UltIMMa-2

UltIMMa-1 UltIMMa-2

Risankizumab Ustekinumab Placebo Risankizumab Ustekinumab Placebo(n = 304) (n = 100) (n = 102) (n = 294) (n = 99) (n = 98)(%) (%) (%) (%) (%) (%)sPGA erscheinungsfrei oder nahezu erscheinungsfrei (0 oder 1)a

Woche 16 267 (87,8) 63 (63,0) 8 (7,8) 246 (83,7) 61 (61,6) 5 (5,1)

Woche 52 262 (86,2) 54 (54,0) -- 245 (83,3) 54 (54,5) --sPGA erscheinungsfrei (0)

Woche 16 112 (36,8) 14 (14,0) 2 (2,0) 150 (51,0) 25 (25,3) 3 (3,1)

Woche 52 175 (57,6) 21 (21,0) -- 175 (59,5) 30 (30,3) --

PASI 75

Woche 12 264 (86,8) 70 (70,0) 10 (9,8) 261 (88,8) 69 (69,7) 8 (8,2)

Woche 52 279 (91,8) 70 (70,0) -- 269 (91,5) 76 (76,8) --

PASI 90a

Woche 16 229 (75,3) 42 (42,0) 5 (4,9) 220 (74,8) 47 (47,5) 2 (2,0)

Woche 52 249 (81,9) 44 (44,0) -- 237 (80,6) 50 (50,5) --

PASI 100

Woche 16 109 (35,9) 12 (12,0) 0 (0,0) 149 (50,7) 24 (24,2) 2 (2,0)

Woche 52 171 (56,3) 21 (21,0) -- 175 (59,5) 30 (30,3) --b

DLQI 0 oder 1

Woche 16 200 (65,8) 43 (43,0) 8 (7,8) 196 (66,7) 46 (46,5) 4 (4,1)

Woche 52 229 (75,3) 47 (47,0) -- 208 (70,7) 44 (44,4) --c

PSS 0 (symptomfrei)

Woche 16 89 (29,3) 15 (15,0) 2 (2,0) 92 (31,3) 15 (15,2) 0 (0,0)

Woche 52 173 (56,9) 30 (30,0) -- 160 (54,4) 30 (30,3) --

Alle Vergleiche von Risankizumab mit Ustekinumab und Placebo erreichten p < 0,001; Ausnahme:

PASI 75 in Woche 52 in UltIMMa-2 (p = 0,001).a Ko-primäre Endpunkte im Vergleich zu Placebob Kein Einfluss auf die gesundheitsbezogene Lebensqualitätc Ein Wert von 0 auf der Psoriasis-Symptom-Skala (PSS) bedeutet keine Anzeichen von Schmerz, Juckreiz,

Rötung und Brennen innerhalb der letzten 24 Stunden.

Abbildung 1. Zeitverlauf der mittleren prozentualen Veränderung des PASI-Scores gegenüber

Baseline in UltIMMa-1 und UltIMMa-2

RZB

UST

PBO'''.0... ._ O. ... .00.,..

0 4 8 12 16 22 28 34 40 46 52

Wochen

RZB = Risankizumab

UST = Ustekinumab

PBO = Placebop < 0,001 zu allen Zeitpunkten

Bei der Betrachtung von Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Körpergewicht von ≤ 130 kg,

PASI-Score zu Baseline, gleichzeitig bestehender Psoriasis-Arthritis, vorheriger systemischer

Behandlung mit nicht biologischen Arzneimitteln, vorheriger Behandlung mit Biologika undvorherigem Versagen eines Biologikums wurden keine Unterschiede im Hinblick auf die

Ansprechraten von Risankizumab in diesen Untergruppen festgestellt.

Bei den mit Risankizumab behandelten Studienteilnehmenden wurden zu Woche 16 und Woche 52

Verbesserungen der Plaque-Psoriasis im Hinblick auf Kopfhaut, Nägel und Handflächen sowie

Fußsohlen beobachtet.

Prozentuale Veränderung des PASI-Scores gegenüber

Baseline

Tabelle 3. Mittlere Veränderung der NAPSI-, PPASI- und PSSI-Werte gegenüber Baseline

UltIMMa-1 UltIMMa-2 IMMHANCE

Risankizumab Placebo Risankizumab Placebo Risankizumab Placebo

NAPSI: n = 56; n = 49; n = 58;

Veränderung n = 178; 2,1 n= 177; 3,0 n = 235; 2,5zu Woche 16 -9,0 (1,17) (1,86) -7,5 (1,03) (1,76) -7,5 (0,89) (1,70)(SF) *** *** ***

PPASI: n = 34; n = 23; n = 26;n = 95; n = 113;

Veränderung -3,17 n = 86; -3,74 -0,27

- 5,93 (0,324) -7,39 (0,654)zu Woche 16 (0,445) -7,24 (0,558) (1,025) (1,339)(SF) *** ** ***

PSSI: n = 92; n = 83; n = 88;

Veränderung n = 267; -2,9 n = 252; -4,6 n = 357; -5,5zu Woche 16 -17,6 (0,47) (0,69) -18,4 (0,52) (0,82) -20,1 (0,40) (0,77)(SF) *** *** ***

NAPSI:

Veränderung n = 178; n = 183;

- - - -zu Woche 52 -15,7 (0,94) -16,7 (0,85)(SF)

PPASI:n = 95;

Veränderung n = 89;

- 6,16 (0,296) - - - -zu Woche 52 -8,35 (0,274)(SF)

PSSI:

Veränderung n = 269; n = 259;

- - - -zu Woche 52 -17,9 (0,34) -18,8 (0,24)(SF)

Nail Psoriasis Severity Index (NAPSI), Palmoplantar Psoriasis Severity Index (PPASI), Psoriasis Scalp

Severity Index (PSSI) und Standardfehler (SF)

** p < 0,01 im Vergleich zu Risankizumab

*** p < 0,001 im Vergleich zu Risankizumab

Angst und Depression, gemessen anhand der Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS),verbesserten sich in der Risankizumab-Gruppe zu Woche 16 verglichen mit der der Placebogruppe.

Aufrechterhaltung des Ansprechens

In einer integrierten Analyse der Studienteilnehmenden, die in UltIMMa-1 und UltIMMa-2

Risankizumab erhielten, konnte gezeigt werden, dass 79,8 % (206/258) der Studienteilnehmenden, diezu Woche 16 ein PASI-100-Ansprechen erreichten, auch zu Woche 52 noch ein PASI-100-

Ansprechen aufwiesen. Bei den Patienten, die zu Woche 16 ein PASI-90-Ansprechen aufwiesen,hielten 88,4 % (398/450) der Studienteilnehmenden das Ansprechen auch bis zu Woche 52 aufrecht.

Von den Studienteilnehmenden, die in den Studien UltIMMa-1 und UltIMMa-2 Risankizumaberhielten, setzten 525 ihre Behandlung mit Risankizumab alle 12 Wochen in der Studie LIMMITLESSfort. Von diesen schlossen 376 (71,6 %) zusätzliche 252 Wochen der Open-label-Behandlung ab. Beiden in der Studie verbliebenen Teilnehmenden wurden die zu Woche 52 mit Risankizumab erzielten

Verbesserungen der Ansprechraten des PASI 90 und der sPGA-Bewertung von erscheinungsfrei odernahezu erscheinungsfrei bis Woche 304 beibehalten.

Von den Studienteilnehmenden, die in den Studien UltIMMa-1 und UltIMMa-2 Ustekinumaberhielten, erhielten 172 Studienteilnehmende in der Studie LIMMITLESS alle 12 Wochen

Risankizumab. Davon schlossen 116 (67,4 %) die Studie, einschließlich 252 Wochen Open-label-

Behandlung mit Risankizumab und der Nachverfolgung am Ende der Studie, ab. Bei den in der Studieverbliebenen Teilnehmenden, stiegen die Ansprechraten von PASI 90 und der sPGA-Bewertungerscheinungsfrei oder nahezu erscheinungsfrei von Woche 52 bis Woche 76 und blieben dann bis

Woche 304 konstant.

Die Abbildungen 2 und 3 zeigen jeweils die Ansprechraten von PASI 90 und sPGA vonerscheinungsfrei oder nahezu erscheinungsfrei von Studienteilnehmenden, welche die 252-wöchige

Open-label-Behandlung in LIMMITLESS abgeschlossen haben.

Abbildung 2. Prozentualer Anteil der Studienteilnehmenden, die ein PASI-90-Ansprechen(Beobachteter Fall, observed case, OC) in LIMMITLESS erreicht haben100% -90% -80% -70% -60% -50% -40% -30% -20% -10% -0% -

Risankizumab (n) 524 517 511 509 506 500 489 486 473 468 459 462 418 424 430 410 398 374

Ustekinumab zu Risankizumab (n) 172 171 168 165 162 156 152 147 146 145 143 140 130 129 128 127 120 119512 6:4 881 100 112 124 136 148 160 1 184 106 208 232 256 280 304

Woche

Behandlung Risankizumab Ustekinumab zu

Risankizumab

Ansprechrate (%)

Abbildung 3. Prozentualer Anteil der Studienteilnehmenden, die ein sPGA von erscheinungsfreioder nahezu erscheinungsfrei bei Visite (Beobachteter Fall, observed case, OC) in LIMMITLESSerreicht haben100% -90% -80% -70% -60% -50% -40% -30% -20% -10% -0% -

Risankizumab (n) 524 517 511 509 506 500 489 486 473 468 459 462 418 424 429 410 398 375

Ustekinumab zu Risankizumab (n) 172 171 168 165 162 156 152 147 146 145 143 140 130 129 128 127 120 119

Woche 52 64 76 88 100 112 124 136 148 160 172 184 196 208 232 256 280 304

Behandlung Risankizumab Ustekinumab zu

Risankizumab

Verbesserungen des Dermatology Life Quality Index (DLQI 0 oder 1) wurden bei Patienten, diekontinuierlich über 304 Wochen in der Open-label-Verlängerungsstudie LIMMITLESS mit

Risankizumab behandelt wurden, beibehalten.

Das Sicherheitsprofil von Risankizumab über mehr als 5 Jahre war mit dem bereits zu Woche 16beobachteten Sicherheitsprofil übereinstimmend.

IMMHANCE

In IMMHANCE wurden 507 Studienteilnehmende aufgenommen (nach der Randomisierung erhielten407 Risankizumab 150 mg und 100 Placebo). Die Studienteilnehmenden erhielten das Präparat in

Woche 0 und Woche 4 und danach alle 12 Wochen. Studienteilnehmende, die ursprünglich mit

Risankizumab behandelt wurden und in Woche 28 ein sPGA von erscheinungsfrei oder nahezuerscheinungsfrei aufwiesen, wurden erneut randomisiert und setzten die Behandlung mit

Risankizumab alle 12 Wochen bis Woche 88 fort (mit einer Nachbeobachtungsdauer von 16 Wochennach der letzten Risankizumab-Dosis) oder setzten die Behandlung ab.

In Woche 16 war Risankizumab Placebo hinsichtlich der ko-primären Endpunkte des sPGA vonerscheinungsfrei oder nahezu erscheinungsfrei (83,5 % Risankizumab gegenüber 7,0 % Placebo) und

PASI 90 (73,2 % Risankizumab gegenüber 2,0 % Placebo) überlegen.

Keiner der 31 Studienteilnehmenden in der IMMHANCE-Studie mit latenter TB, die während der

Studie keine Prophylaxe erhielten, entwickelte während der mittleren Nachbeobachtungsdauer von55 Wochen unter Risankizumab eine aktive TB.

In der IMMHANCE-Studie konnte gezeigt werden, dass von den Studienteilnehmenden, die zu

Woche 28 ein sPGA von erscheinungsfrei oder nahezu erscheinungsfrei aufwiesen, 81,1 % (90/111)dieses Ansprechen bis Woche 104 aufrechterhielten, wenn nach erneuter Randomisierung die

Ansprechrate (%)

Behandlung mit Risankizumab fortgesetzt wurde. Im Vergleich dazu zeigten 7,1 % (16/225) der

Studienteilnehmenden, bei denen nach erneuter Randomisierung die Behandlung mit Risankizumababgesetzt wurde, ein gleichbleibendes Ansprechen. Zu Woche 104 erreichten 63,1 % (70/111) der

Studienteilnehmenden, bei denen nach erneuter Randomisierung die Behandlung mit Risankizumabfortgesetzt wurde, und 2,2 % (5/225) der Studienteilnehmenden, bei denen nach erneuter

Randomisierung die Behandlung mit Risankizumab abgesetzt wurde, einen sPGA vonerscheinungsfrei.

Von den Studienteilnehmenden, die in Woche 28 ein sPGA-Ansprechen von erscheinungsfrei odernahezu erscheinungsfrei aufwiesen und nach Absetzen von Risankizumab auf einen mittelschwerenoder schweren sPGA-Score zurückfielen, konnten 83,7 % (128/153) 16 Wochen nach

Wiederaufnahme der Behandlung mit Risankizumab erneut ein sPGA-Ansprechen vonerscheinungsfrei oder nahezu erscheinungsfrei erreichen. Bereits 12 Wochen nach einer versäumten

Dosis wurde ein Verlust des sPGA-Ansprechens von erscheinungsfrei oder nahezu erscheinungsfreibeobachtet. Von den Studienteilnehmenden, die nach erneuter Randomisierung die Behandlungabsetzten, hatten 80,9 % (182/225) einen Rückfall mit einer durchschnittlichen Rückfallzeit von295 Tagen. Es wurden keine Merkmale ermittelt, die es ermöglichen, Annahmen zur Zeit bis zum

Verlust des Ansprechens oder zur Wahrscheinlichkeit eines Wiedererlangens des Ansprechens aufindividueller Patientenebene zu treffen.

IMMVENT

In IMMVENT wurden 605 Studienteilnehmende eingeschlossen (nach der Randomisierung erhielten301 Risankizumab und 304 Adalimumab). Die Studienteilnehmenden, die zu Risankizumabrandomisiert wurden, erhielten 150 mg in Woche 0 und Woche 4 und danach alle 12 Wochen. Die

Studienteilnehmenden, die in den Behandlungsarm mit Adalimumab randomisiert wurden, erhielten80 mg in Woche 0, 40 mg in Woche 1 und danach 40 mg alle zwei Wochen bis Woche 15. Ab

Woche 16 setzten die Studienteilnehmenden, die Adalimumab erhielten, die Behandlung fort oderwurden je nach Ansprechen umgestellt:

* < PASI 50: Umstellung auf Risankizumab

* PASI 50 bis < PASI 90: erneute Randomisierung entweder zur Fortsetzung der Behandlung mit

Adalimumab oder zur Umstellung auf Risankizumab

* PASI 90: Fortsetzung der Behandlung mit Adalimumab

Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 dargestellt.

Tabelle 4. Ergebnisse zur Wirksamkeit und Lebensqualität zu Woche 16 bei Erwachsenen mit

Plaque-Psoriasis in IMMVENT

Risankizumab Adalimumab(n = 301) (n = 304)(%) (%)sPGA erscheinungsfrei odera 252 (83,7) 183 (60,2)nahezu erscheinungsfrei

PASI 75 273 (90,7) 218 (71,7)a

PASI 90 218 (72,4) 144 (47,4)

PASI 100 120 (39,9) 70 (23,0)b

DLQI 0 oder 1 198 (65,8) 148 (48,7)

Alle Vergleiche erreichten p < 0,001.

a Ko-primäre Endpunkteb Kein Einfluss auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität

Bei Studienteilnehmenden, die in Woche 16 unter Adalimumab PASI 50 bis < PASI 90 aufwiesen underneut randomisiert wurden, konnten 4 Wochen nach der erneuten Randomisierung Unterschiedehinsichtlich der PASI-90-Ansprechraten zwischen der Umstellung auf Risankizumab und der

Fortsetzung der Behandlung mit Adalimumab festgestellt werden (49,1 % gegenüber 26,8 %).

Die Ergebnisse zu Woche 28 nach erneuter Randomisierung sind in Tabelle 5 und Abbildung 4dargestellt.

Tabelle 5. Ergebnisse zur Wirksamkeit zu Woche 28 nach erneuter Randomisierung in

IMMVENT

Wechsel auf Weiterbe-

Risankizumab handlung mit(n = 53) Adalimumab(%) (n = 56)(%)

PASI 90 35 (66,0) 12 (21,4)

PASI 100 21 (39,6) 4 (7,1)

Alle Vergleiche erreichten p < 0,001.

Abbildung 4. PASI 90 im zeitlichen Verlauf nach erneuter Randomisierung in IMMVENT(n = 53)(n = 56)

Wochen nach erneuter Randomisierung

ADA/ADA: Studienteilnehmende, die zu Adalimumab randomisiert wurden und weiterhin

Adalimumab erhielten

ADA/RZB: Studienteilnehmende, die zu Adalimumab randomisiert wurden und auf

Risankizumab umgestellt wurdenp < 0,05 in Woche 4 und p < 0,001 zu allen Zeitpunkten ab Woche 8

Bei 270 Studienteilnehmenden, die ohne Auswaschphase von Adalimumab auf Risankizumabumgestellt wurden, war das Sicherheitsprofil von Risankizumab mit dem der Studienteilnehmenden,die Risankizumab nach einer Auswaschphase von einer vorherigen systemischen Therapie erhielten,vergleichbar.

Psoriasis-Arthritis

Es konnte gezeigt werden, dass Risankizumab bei Erwachsenen mit aktiver Psoriasis-Arthritis (PsA)die Anzeichen und Symptome, die körperliche Funktionsfähigkeit, die gesundheitsbezogene

Lebensqualität und den Anteil der Studienteilnehmenden ohne radiologische Progression verbessert.

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Risankizumab wurden bei 1 407 Studienteilnehmenden mitaktiver PsA in zwei randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudien (964 in KEEPsAKE 1und 443 in KEEPsAKE 2) beurteilt.

Anteil Studienteilnehmende0Z 91. Zl 8 0♦ %0%0l.. , %03.110 - — — — %0E%0t7%09%09%0L%09

VaV/Vat, - -O -%068ZEINCIV%00L

Die Teilnehmer in diesen Studien wiesen seit mindestens sechs Monaten eine PsA-Diagnose gemäß

CASPAR (Classification Criteria for Psoriatic Arthritis), eine PsA-Dauer von im Median 4,9 Jahrenbei Baseline, ≥ 5 druckschmerzhafte Gelenke und ≥ 5 geschwollene Gelenke und eine aktive

Plaque-Psoriasis oder Nagelpsoriasis bei Baseline auf. 55,9 % der Studienteilnehmenden hatten eineaktive Plaque-Psoriasis mit einer betroffenen KOF von ≥ 3 %. 63,4 % der Patienten hatten eine

Enthesitis und 27,9 % eine Daktylitis. In der Studie KEEPsAKE 1, in der die Nagelpsoriasiseingehender untersucht wurde, wiesen 67,3 % Nagelpsoriasis auf.

In beiden Studien erhielten die Teilnehmer randomisiert in Woche 0, 4 und 16 entweder Risankizumab150 mg oder Placebo. Ab Woche 28 erhielten alle Studienteilnehmenden alle 12 Wochen

Risankizumab.

In der Studie KEEPsAKE 1 hatten alle Studienteilnehmenden zuvor ein unzureichendes Ansprechenauf oder eine Unverträglichkeit gegenüber nicht biologischen DMARDs gezeigt und waren nicht mit

Biologika vorbehandelt. In der Studie KEEPsAKE 2 hatten 53,5 % der Studienteilnehmenden auf einenicht biologische DMARD-Therapie unzureichend angesprochen oder diese nicht vertragen und46,5 % der Studienteilnehmer hatten auf eine biologische Therapie unzureichend angesprochen oderdiese nicht vertragen.

In beiden Studien erhielten 59,6 % der Studienteilnehmenden gleichzeitig Methotrexat (MTX), 11,6 %erhielten gleichzeitig andere nicht biologische DMARDs als MTX und 28,9 % erhielten eine

Risankizumab-Monotherapie.

Klinisches Ansprechen

In beiden Studien führte die Behandlung mit Risankizumab im Vergleich zu Placebo zu einersignifikanten Verbesserung der Krankheitsaktivität in Woche 24. Primärer Endpunkt war in beiden

Studien der Anteil der Studienteilnehmenden, die in Woche 24 ein ACR20-Ansprechen (Verbesserungum ≥ 20 % gemäß American College of Rheumatology) erreichten. Die wichtigsten Ergebnisse zur

Wirksamkeit sind Tabelle 6 zu entnehmen.

Tabelle 6. Wirksamkeitsergebnisse in den Studien KEEPsAKE 1 und KEEPsAKE 2

KEEPsAKE 1 KEEPsAKE 2

Placebo Risankizumab Placebo Risankizumab

Endpunkt n = 481 n = 483 n = 219 n = 224(%) (%) (%) (%)

ACR20-Ansprechen

Woche 16 a a161 (33,4) 272 (56,3) 55 (25,3) 108 (48,3)

Woche 24 a a161 (33,5) 277 (57,3) 58 (26,5) 115 (51,3)

Woche 52* - 338/433 (78,1) - 131/191 (68,6)

ACR50-Ansprechen

Woche 24 b b54 (11,3) 162 (33,4) 20 (9,3) 59 (26,3)

Woche 52* - 209/435 (48,0) - 72/192 (37,5)

ACR70-Ansprechen

Woche 24 b c23 (4,7) 74 (15,3) 13 (5,9) 27 (12,0)

Woche 52* - 125/437 (28,6) - 37/192 (19,3)

Abklingen der Enthesitis (LEI = 0)

Woche 24* d a,d156/448 (34,8) 215/444 (48,4) - -

Woche 52* d

- 244/393 (62,1) - -

Abklingen der Daktylitis (LDI = 0)

Woche 24* e a,e104/204 (51,0) 128/188 (68,1) - -

Woche 52* e

- 143/171 (83,6) - -

MDA(minimale Krankheitsaktivität)-Ansprechena a

Woche 24 49 (10,2) 121 (25,0) 25 (11,4) 57 (25,6)

Woche 52* - 183/444 (41,2) - 61/197 (31,0)

*Die Daten zu den verfügbaren Studienteilnehmenden werden im Format beobachtete n/N (%)angegeben.

a. Multiplizitätskontrolliert p ≤ 0,001 Risankizumab im Vergleich zu Placebo

b. Nominal p ≤ 0,001 Risankizumab im Vergleich zu Placebo

c. Nominal p ≤ 0,05 Risankizumab im Vergleich zu Placebo

d. Zusammenfassung der gepoolten Daten aus KEEPsAKE 1 und KEEPsAKE 2 zu

Studienteilnehmenden mit einem LEI von > 0 bei Baseline

e. Zusammenfassung der gepoolten Daten aus KEEPsAKE 1 und KEEPsAKE 2 zu

Studienteilnehmenden mit einem LDI von > 0 bei Baseline

Ansprechen über die Zeit

In der Studie KEEPsAKE 1 wurde in der Risankizumab-Gruppe bereits zu Woche 4 ein höheres

ACR20-Ansprechen gegenüber Placebo beobachtet (25,7 %) und dieser Behandlungsunterschiedsetzte sich über die Zeit bis Woche 24 fort (Abbildung 5).

Abbildung 5. Prozentualer Anteil der Studienteilnehmenden, die in der Studie KEEPsAKE 1 bis

Woche 24 ein ACR20-Ansprechen erreichten

Baseline Woche 4 Woche 8 Woche 12 Woche 16 Woche 24

Visite○ Placebo (n = 481) ──■── Risankizumab (n = 483)

Ein höheres ACR20-Ansprechen bei Risankizumab gegenüber Placebo wurde bereits zu Woche 4 bei19,6 % der Studienteilnehmenden in KEEPsAKE 2 beobachtet.

Das beobachtete ähnliche Ansprechen in den Risankizumab-Gruppen war unabhängig von dergleichzeitigen Anwendung nicht biologischer DMARDs, der Anzahl vorheriger nicht biologischer

DMARDs, Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit und BMI. In der Studie KEEPsAKE 2 wurdeein Ansprechen unabhängig von einer vorherigen Biologikatherapie beobachtet.

ACR20-Ansprechrate (%)

Das Sicherheitsprofil von Risankizumab war über bis zu 52 Behandlungswochen mit dem bereits zu

Woche 24 beobachteten Sicherheitsprofil übereinstimmend.

In beiden Studien war der Anteil der Studienteilnehmenden, die in Woche 24 die modifizierten

PsA-Ansprechkriterien (PsA response criteria, PsARC) erfüllten, bei den Studienteilnehmenden unter

Risankizumab im Vergleich zu Placebo höher. Darüber hinaus erreichten die Studienteilnehmenden,die Risankizumab erhielten, in Woche 24 in beiden Studien eine größere Verbesserung des Disease

Activity Score (28 Gelenke) mittels CRP (DAS28-CRP) als unter Placebo. In beiden Studien wurdendie Verbesserungen für PsARC und DAS28-CRP bis Woche 52 aufrechterhalten.

Die Behandlung mit Risankizumab führte im Vergleich zu Placebo zu einer Verbesserung in einzelnen

ACR-Komponenten, des Health Assessment Questionnaire-Disability Index (HAQ-DI), der

Schmerzen und des hochsensitiven C-reaktiven Proteins (hsCRP).

Die Behandlung mit Risankizumab führte bei Studienteilnehmenden mit PsA zu einer statistischsignifikanten Verbesserung der Hautmanifestationen der Psoriasis.

Die Behandlung mit Risankizumab führte in der Studie KEEPsAKE 1 bei Studienteilnehmenden mit

Nagelpsoriasis bei Baseline (67,3 %) zu einer statistisch signifikanten Verbesserung des modifizierten

Nail Psoriasis Severity Index (mNAPSI) und des aus 5 Punkten bestehenden PGA-Scores zur

Nagelpsoriasis (PGA-F). Diese Verbesserung hielt bis Woche 52 an (siehe Tabelle 7).

Tabelle 7. Wirksamkeitsergebnisse in Bezug auf Nagelpsoriasis in KEEPsAKE 1

Placebo Risankizumabn = 338 n = 309a

Veränderung mNAPSI gegenüber Baselineb

Woche 24 -5,57 -9,76

Woche 52 - -13,64a

Veränderung PGA-F gegenüber Baselineb

Woche 24 -0,4 -0,8

Woche 52 - -1,2c

PGA-F erscheinungsfrei/minimal und Verbesserung um ≥ 2 Grade

Woche 24 n (%) 30 (15,9) 71d(37,8)

Woche 52 n (%) - 105 (58,0)

a. Zusammenfassung zu Studienteilnehmenden mit Nagelpsoriasis bei Baseline(Placebo n = 338; Risankizumab n = 309; in Woche 52 für mNAPSI beobachtetunter Risankizumab n = 290, für PGA-F beobachtet unter Risankizumab n = 291).

b. Multiplizitätskontrolliert p ≤ 0,001 Risankizumab im Vergleich zu Placebo

c. Zusammenfassung zu Studienteilnehmenden mit Nagelpsoriasis und einem

PGA-F-Score in der Gesamtbeurteilung von 'leicht“, 'mittelschwer“ oder 'schwer“bei Baseline (Placebo n = 190; Risankizumab n = 188, in Woche 52 beobachtetunter Risankizumab n = 181).

d. Nominal p ≤ 0,001 Risankizumab im Vergleich zu Placebo

Radiologisches Ansprechen

In KEEPsAKE 1 wurde die Hemmung der Progression struktureller Schäden radiologisch beurteiltund als Veränderung des modifizierten Total-Sharp-Scores (mTSS) in Woche 24 gegenüber Baselineausgedrückt. Der mTSS-Score wurde für PsA durch Hinzunahme der distalen Interphalangealgelenke(DIP) der Hand modifiziert. In Woche 24 war die mittlere Progression der strukturellen Schäden unter

Risankizumab (mittlerer mTSS-Score 0,23) im Vergleich zu Placebo (mittlerer mTSS-Score 0,32)statistisch nicht signifikant. Der Anteil der Studienteilnehmenden ohne radiologische Progression(definiert als Veränderung des mTSS ≤ 0 gegenüber Baseline) war in Woche 24 unter Risankizumab(92,4 %) im Vergleich zu Placebo (87,7 %) höher. Dieses Ansprechen hielt bis Woche 52 an.

Körperliche Funktionsfähigkeit und gesundheitsbezogene Lebensqualität

In beiden Studien zeigten die mit Risankizumab behandelten Studienteilnehmenden (KEEPsAKE 1(-0,31); KEEPsAKE 2 (-0,22)) in Woche 24 gegenüber Baseline eine statistisch signifikante

Verbesserung der körperlichen Funktionsfähigkeit, gemessen anhand HAQ-DI, im Vergleich zu

Placebo (-0,11 bzw. -0,05) (p-Wert ≤ 0,001). In Woche 24 erreichte ein größerer Anteil der

Studienteilnehmenden in der Risankizumab-Gruppe im Vergleich zu Placebo eine klinisch bedeutsame

Reduktion des HAQ-DI-Scores um mindestens 0,35 gegenüber Baseline. Die Verbesserungen derkörperlichen Funktionsfähigkeit wurden bis Woche 52 aufrechterhalten.

In beiden Studien zeigten die mit Risankizumab behandelten Studienteilnehmenden in Woche 24 im

Vergleich zu den Studienteilnehmenden unter Placebo zudem signifikante Verbesserungen bei derkörperlichen Domäne des SF-36 V2 und des FACIT-Fatigue-Scores. In beiden Studien wurden die

Verbesserungen bis Woche 52 aufrechterhalten.

Bei Baseline der Studien wurde bei jeweils 19,6 % der Studienteilnehmenden in KEEPsAKE 1 (7,9 %diagnostiziert durch Röntgen oder MRT) und 19,6 % der Studienteilnehmenden in KEEPsAKE 2 (5 %diagnostiziert durch Röntgen oder MRT) eine Psoriasis-Spondylitis berichtet. Studienteilnehmendemit klinisch beurteilter Psoriasis-Spondylitis, die mit Risankizumab behandelt wurden, zeigten in

Woche 24 gegenüber Baseline im Vergleich zu Placebo Verbesserungen beim Bath Ankylosing

Spondylitis Disease Activity Index (BASDAI). Die Verbesserungen hielten bis Woche 52 an. Es liegenaufgrund der geringen Anzahl der untersuchten Studienteilnehmenden keine hinreichenden Belege fürdie Wirksamkeit von Risankizumab bei Studienteilnehmenden mit radiologisch oder MRT-bestätigterankylosierender spondylitisähnlicher Psoriasis-Arthropathie vor.

Kinder und Jugendliche

Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat für Skyrizi eine Zurückstellung von der Verpflichtung zur

Vorlage von Ergebnissen zu Studien in einer oder mehreren pädiatrischen Altersklassen zur

Behandlung der Plaque-Psoriasis und Psoriasis-Arthritis gewährt (siehe Abschnitt 4.2 bzgl.

Informationen zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen).

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Pharmakokinetik von Risankizumab war bei Studienteilnehmenden mit Plaque-Psoriasis und

Studienteilnehmenden mit Psoriasis-Arthritis vergleichbar.

Resorption

Risankizumab zeigte eine lineare Pharmakokinetik mit dosisproportionalem Anstieg bei Expositionüber den Dosisbereich von 18 bis 300 mg und 0,25 bis 1 mg/kg subkutan sowie 200 bis 1 200 mg und0,01 bis 5 mg/kg intravenös.

Nach subkutaner Gabe von Risankizumab wurde die maximale Plasmakonzentration 3-14 Tage nachder Anwendung erreicht, mit einer geschätzten absoluten Bioverfügbarkeit von 89 %. Bei einer

Dosierung von 150 mg in Woche 0, Woche 4 und danach alle 12 Wochen beträgt die geschätztemaximale Plasmakonzentration im Steady State 12 µg/ml und der Talspiegel 2 µg/ml.

Die Bioäquivalenz wurde zwischen einer einzelnen 150-mg-Risankizumab-Injektion und zwei75-mg-Risankizumab-Injektionen in einer Fertigspritze nachgewiesen. Die Bioäquivalenz zwischender 150-mg-Risankizumab-Fertigspritze und dem -Fertigpen wurde ebenfalls nachgewiesen.

Verteilung

Das mittlere Verteilungsvolumen (± Standardabweichung) im Steady State (Vss) von Risankizumabbetrug in Phase-III-Studien bei Patienten mit Plaque-Psoriasis 11,4 (± 2,7 ) l. Dies deutet darauf hin,dass die Verteilung von Risankizumab hauptsächlich auf den vaskulären und den interstitiellen Raumbeschränkt ist.

Biotransformation

Therapeutische monoklonale IgG-Antikörper werden in der Regel analog zu endogenen IgGs überkatabole Wege zu kleinen Peptiden und Aminosäuren abgebaut. Es ist nicht zu erwarten, dass

Risankizumab durch Cytochrom-P450-Enzyme verstoffwechselt wird.

Elimination

Die mittlere (± Standardabweichung) systemische Clearance (CL) von Risankizumab betrug in

Phase-III-Studien bei Patienten mit Plaque-Psoriasis 0,3 (± 0,1) l/Tag. Die mittlere terminale

Eliminationshalbwertszeit von Risankizumab lag in Phase-III-Studien bei Studienteilnehmenden mit

Plaque-Psoriasis zwischen 28 und 29 Tagen.

Es ist nicht zu erwarten, dass Risankizumab als monoklonaler IgG1-Antikörper durch glomeruläre

Filtration in den Nieren filtriert oder als intaktes Molekül im Urin ausgeschieden wird.

Linearität/Nicht-Linearität

Nach subkutaner Verabreichung wies Risankizumab bei gesunden Probanden oder

Studienteilnehmenden mit Plaque-Psoriasis eine lineare Pharmakokinetik mit annähernddosisproportionalem Anstieg der systemischen Exposition (Cmax und area under the curve, AUC) imuntersuchten Dosisbereich von 18 bis 300 mg bzw. 0,25 bis 1 mg/kg auf.

Wechselwirkungen

Es wurde eine Studie zu Wechselwirkungen bei Studienteilnehmenden mit Plaque-Psoriasisdurchgeführt, um die Wirkung einer wiederholten Anwendung von Risankizumab auf die

Pharmakokinetik von Cytochrom-P450(CYP)-sensitiven Prüfsubstraten zu untersuchen. Die

Exposition von Koffein (CYP1A2-Substrat), Warfarin (CYP2C9-Substrat), Omeprazol (CYP2C19-

Substrat), Metoprolol (CYP2D6-Substrat) und Midazolam (CYP3A-Substrat) nach Behandlung mit

Risankizumab war mit deren Exposition vor der Behandlung mit Risankizumab vergleichbar. Diesdeutet auf keine klinisch bedeutsamen Wechselwirkungen durch diese Enzyme hin.

Populationspharmakokinetische Analysen deuteten darauf hin, dass eine begleitende Behandlung, diewährend der klinischen Studien von einigen Studienteilnehmenden mit Plaque-Psoriasis oder

Psoriasis-Arthritis angewendet wurde, keinen Einfluss auf die Risankizumab-Exposition hatte.

Besondere Patientengruppen
Kinder und Jugendliche

Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Risankizumab wurden bei pädiatrischen Patienten nichtuntersucht.

Ältere Patienten

Von den 2 234 Studienteilnehmenden mit Plaque-Psoriasis, die Risankizumab erhielten, waren243 ≥ 65 Jahre und 24 ≥ 75 Jahre. Von den 1 542 Studienteilnehmenden mit Psoriasis-Arthritis, die

Risankizumab erhielten, waren 246 ≥ 65 Jahre und 34 ≥ 75 Jahre. Zwischen den älteren und denjüngeren Studienteilnehmenden, die Risankizumab erhielten, wurden insgesamt keine Unterschiedehinsichtlich der Risankizumab-Exposition beobachtet.

Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion

Es wurden keine spezifischen Studien zur Ermittlung der Auswirkungen einer eingeschränkten Nieren-oder Leberfunktion auf die Pharmakokinetik von Risankizumab durchgeführt. Auf Basispopulationspharmakokinetischer Analysen hatten der Serumkreatininspiegel, die Kreatinin-Clearanceoder die Leberfunktionsmarker (ALT/AST/Bilirubin) bei Studienteilnehmenden mit Plaque-Psoriasisoder Psoriasis-Arthritis keinen bedeutsamen Einfluss auf die Risankizumab-Clearance.

Als monoklonaler IgG1-Antikörper erfolgt die Elimination von Risankizumab hauptsächlich über denintrazellulären Katabolismus und es ist nicht zu erwarten, dass Risankizumab durch hepatische

Cytochrom-P450-Enzyme verstoffwechselt oder durch renale Elimination ausgeschieden wird.

Körpergewicht

Clearance und Verteilungsvolumen von Risankizumab steigen mit zunehmendem Körpergewicht. Dieskann bei Studienteilnehmenden mit einem hohen Körpergewicht (> 130 kg) zu einer verringerten

Wirksamkeit führen. Allerdings beruht diese Beobachtung auf einer begrenzten Anzahl an

Studienteilnehmenden. Daher wird momentan eine Dosisanpassung aufgrund des Körpergewichtsnicht empfohlen.

Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit

Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit hatten bei erwachsenen Patienten mit Plaque-Psoriasis oder

Psoriasis-Arthritis keinen signifikanten Einfluss auf die Clearance von Risankizumab. In einerklinischen Studie zur Pharmakokinetik wurden hinsichtlich der Risankizumab-Exposition in gesunden

Probanden keine klinisch bedeutsamen Unterschiede zwischen chinesischen bzw. japanischen undkaukasischen Studienteilnehmenden beobachtet.

5.3 Präklinische Sicherheitsdaten

Auf Basis von Studien zur Toxizität bei wiederholter Gabe, einschließlichsicherheitspharmakologischer Untersuchungen, und einer erweiterten prä- und postnatalen

Entwicklungsstudie an Javaneraffen bei Dosen von bis zu 50 mg/kg/Woche (wobei Expositionenerzielt wurden, die etwa dem 70-Fachen der klinischen Exposition bei der empfohlenen Höchstdosisfür Menschen [maximum recommended human dose, MRHD] entsprechen) lassen die präklinischen

Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Es wurden keine Studien zur Mutagenität oder Kanzerogenität von Risankizumab durchgeführt. Ineiner 26-wöchigen Studie zur chronischen Toxikologie an Javaneraffen wurden bei Dosierungen vonbis zu 50 mg/kg/Woche (etwa das 70-Fache der klinischen MRHD-Exposition) keinepräneoplastischen oder neoplastischen Läsionen und keine unerwünschten immuntoxischen oderkardiovaskulären Wirkungen beobachtet.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Skyrizi 150 mg Injektionslösung im Fertigpen und in einer Fertigspritze

Natriumacetat-Trihydrat (E 262)

Essigsäure (E 260)

Trehalose-Dihydrat (Ph. Eur.)

Polysorbat 20 (E 432)

Wasser für Injektionszwecke

Skyrizi 75 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze

Natriumsuccinat 6 H2O

Bernsteinsäure (E 363)

Sorbitol (E 420)

Polysorbat 20 (E 432)

Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen

Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Haltbarkeit

2 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Im Kühlschrank lagern (2 °C - 8 °C). Nicht einfrieren.

Den Fertigpen oder die Fertigspritze(n) im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zuschützen.

Der Skyrizi-150-mg-Fertigpen oder die -150-mg-Fertigspritze kann im Originalkarton, um den Inhaltvor Licht zu schützen, bis zu 24 Stunden außerhalb des Kühlschranks (bei bis zu maximal 25 °C)aufbewahrt werden.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Skyrizi 150 mg Injektionslösung im Fertigpen

Fertigspritze aus Glas, die in einem Fertigpen mit einer automatischen Nadelhülle montiert ist.

Skyrizi 150 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze

Fertigspritze aus Glas mit fester Nadel und Nadelkappe, versehen mit einem automatischen

Nadelschutz.

Skyrizi 150 mg ist in Packungen mit einem Fertigpen oder einer Fertigspritze erhältlich.

Skyrizi 75 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze

Fertigspritze aus Glas mit fester Nadel und Nadelkappe, versehen mit einem automatischen

Nadelschutz.

Skyrizi 75 mg ist in einer Packung mit zwei Fertigspritzen und zwei Alkoholtupfern erhältlich.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Handhabung

Skyrizi 150 mg Injektionslösung im Fertigpen

Vor der Injektion muss der Patient den Umkarton aus dem Kühlschrank nehmen und stehen lassen,ohne den Fertigpen aus dem Umkarton zu nehmen und ohne diesen direktem Sonnenlicht auszusetzen,bis dieser Raumtemperatur erreicht hat (30 bis 90 Minuten).

Die Lösung muss farblos bis gelblich und klar bis leicht opalisierend sein.

Skyrizi 150 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze

Vor der Injektion kann der Patient den Umkarton aus dem Kühlschrank nehmen und stehen lassen,ohne die Fertigspritze aus dem Umkarton zu nehmen und ohne diesen direktem Sonnenlichtauszusetzen, bis dieser Raumtemperatur erreicht hat (15 bis 30 Minuten).

Die Lösung muss farblos bis gelblich und klar bis leicht opalisierend sein.

Skyrizi 75 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze

Vor der Injektion kann der Patient den Umkarton aus dem Kühlschrank nehmen und stehen lassen,ohne die Fertigspritzen aus dem Umkarton zu nehmen und ohne diesen direktem Sonnenlichtauszusetzen, bis dieser Raumtemperatur erreicht hat (15 bis 30 Minuten).

Die Lösung muss farblos bis leicht gelblich und klar bis leicht opalisierend sein.

Für die vollständige 150-mg-Dosis sind zwei Fertigspritzen zu injizieren.

Generelle Vorsichtsmaßnahmen

Vor der Anwendung der Fertigspritze(n) oder des Fertigpens empfiehlt es sich, diese visuell zu prüfen.

Es können sich wenige durchscheinende bis weiße produktbezogene Partikel in der Lösung befinden.

Skyrizi darf nicht angewendet werden, wenn die Lösung trüb oder verfärbt ist oder große Partikelenthält. Schütteln Sie den Fertigpen oder die Fertigspritze nicht.

Ausführliche Anweisungen zur Verabreichung sind in der Packungsbeilage enthalten.

Jeder Fertigpen bzw. jede Fertigspritze ist nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungenzu beseitigen.

7. INHABER DER MARKETING-ERLAUBNIS

AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG

Knollstraße67061 Ludwigshafen

Deutschland

8. GENEHMIGUNGSNUMMER(N)

Skyrizi 150 mg Injektionslösung im Fertigpen

EU/1/19/1361/002

Skyrizi 150 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze

EU/1/19/1361/003

Skyrizi 75 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze

EU/1/19/1361/001

9. DATUM DER ERSTEN GENEHMIGUNG/ERWEITERUNG DER GENEHMIGUNG

ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 26. April 2019

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 05. Januar 2024

10. DATUM DER ÜBERARBEITUNG DES TEXTs

Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf den Internetseiten der Europäischen

Arzneimittel-Agentur https://www.ema.europa.eu verfügbar.