Inhalt der Packungsbeilage des Arzneimittels RITONAVIR MYLAN 100mg tablets
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Ritonavir Mylan 100 mg Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Filmtablette enthält 100 mg Ritonavir.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:Jede Filmtablette enthält 87,75 mg Natrium.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtablette
Gelbe, kapselförmige, bikonvexe Filmtablette mit abgeschrägten Kanten, ungefähr 19,1 mm ×10,2 mm, mit Prägung 'M163“ auf einer Seite und glatt auf der anderen Seite.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Ritonavir ist in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln zur Behandlung von
HIV1infizierten Patienten (Erwachsene und Kinder von 2 Jahren und älter) angezeigt.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Ritonavir Mylan sollte von Ärzten verschrieben werden, die Erfahrung in der Behandlung von HIV
Infektionen haben.
DosierungRitonavir in der Dosierung zur Verbesserung der Pharmakokinetik
Bei der Anwendung von Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik mit anderen
Proteaseinhibitoren muss die Fachinformation des jeweiligen Proteaseinhibitors beachtet werden.
Die folgenden HIV1Proteasehemmer wurden zusammen mit Ritonavir zur Verbesserung der
Pharmakokinetik in den angegebenen Dosierungen untersucht:
ErwachseneAmprenavir 600 mg zweimal täglich mit Ritonavir 100 mg zweimal täglich.
Atazanavir 300 mg einmal täglich mit Ritonavir 100 mg einmal täglich.
Fosamprenavir 700 mg zweimal täglich mit Ritonavir 100 mg zweimal täglich.
Lopinavir in Kombination mit Ritonavir (Lopinavir/Ritonavir) 400 mg/100 mg oder 800 mg/200 mg.
Saquinavir 1000 mg zweimal täglich mit Ritonavir 100 mg zweimal täglich bei antiretroviralvorbehandelten Patienten (ART).
Bei ARTnaiven Patienten wird für die ersten sieben Behandlungstage eine Startdosis von Saquinavir500 mg zweimal täglich mit Ritonavir 100 mg zweimal täglich empfohlen. Danach beträgt dieempfohlene Dosis Saquinavir 1000 mg zweimal täglich mit Ritonavir 100 mg zweimal täglich.
Tipranavir 500 mg zweimal täglich mit Ritonavir 200 mg zweimal täglich (Tipranavir zusammen mit
Ritonavir sollte nicht bei ARTnaiven Patienten angewendet werden).
Darunavir 600 mg zweimal täglich mit Ritonavir 100 mg zweimal täglich bei antiretroviralvorbehandelten Patienten (ART). Darunavir 800 mg einmal täglich mit Ritonavir 100 mg einmaltäglich kann bei manchen antiretroviral vorbehandelten Patienten (ART) angewendet werden. Weitere
Informationen zur einmal täglichen Dosierung bei antiretroviral vorbehandelten Patienten (ART)entnehmen Sie bitte der Fachinformation zu Darunavir.
Darunavir 800 mg einmal täglich mit Ritonavir 100 mg einmal täglich bei ARTnaiven Patienten.
Kinder und JugendlicheRitonavir wird für Kinder über 2 Jahre empfohlen. Weitere Dosierungsempfehlungen siehe die
Fachinformationen der anderen Proteaseinhibitoren, die für die gleichzeitige Anwendung mit
Ritonavir geeignet sind.
Besondere PatientengruppenEingeschränkte NierenfunktionDa Ritonavir in erster Linie über die Leber metabolisiert wird, kann Ritonavir zur Verbesserung der
Pharmakokinetik mit Vorsicht bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion in Abhängigkeit vomgleichzeitig angewendeten spezifischen Proteaseinhibitor angewendet werden. Da jedoch die renale
Clearance von Ritonavir vernachlässigbar ist, wird bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen keine
Erniedrigung der GesamtClearance erwartet.
Genaue Dosierungsangaben für Patienten mit Nierenfunktionsstörungen entnehmen Sie bitte denentsprechenden Fachinformationen der jeweiligen gleichzeitig angewendeten Proteaseinhibitoren.
Eingeschränkte LeberfunktionRitonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik darf nicht bei Patienten mit dekompensierter
Lebererkrankung angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3). In Abwesenheit pharmakokinetischer
Studien an Patienten mit stabiler, schwerer Leberfunktionsstörung (Child Pugh Grad C) ohne
Dekompensation ist bei Anwendung von Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik Vorsichtgeboten, da erhöhte Spiegel der gleichzeitig angewendeten Proteaseinhibitoren auftreten können.
Genaue Empfehlungen für die Anwendung von Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik bei
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sind abhängig von den gleichzeitig angewendeten
Proteaseinhibitoren. Genaue Dosierungsangaben für diese Patientengruppe sind der Fachinformationdes jeweils gleichzeitig angewendeten Proteaseinhibitors zu entnehmen.
Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel
ErwachseneDie empfohlene Dosis für Ritonavir beträgt 600 mg (6 Tabletten) zweimal täglich (Gesamtdosis1200 mg pro Tag).
Schrittweises Anheben der RitonavirDosis zu Beginn der Behandlung kann dazu beitragen, die
Verträglichkeit zu verbessern.
Die Behandlung sollte für einen Zeitraum von 3 Tagen mit 300 mg (3 Tabletten) zweimal täglichbegonnen und in 100mgSchritten (1 Tablette) zweimal täglich bis zu 600 mg zweimal täglichinnerhalb von 14 Tagen angehoben werden. Die Patienten sollten nicht länger als 3 Tage mit 300 mgzweimal täglich behandelt werden.
Kinder und Jugendliche (Kinder über 2 Jahre)
Für Kinder wird die Einnahme von Ritonavir in einer Dosis von 350 mg/m² Körperoberfläche zweimaltäglich empfohlen und sollte 600 mg zweimal täglich nicht überschreiten. Es sollte mit einer Dosis vonzweimal täglich 250 mg/m² Körperoberfläche begonnen werden, danach kann die Dosis in Abständenvon 2 bis 3 Tagen jeweils um zweimal täglich 50 mg Ritonavir/m² Körperoberfläche gesteigertwerden.
Andere Darreichungsformen/Stärken können für die Verabreichung an diese Population bessergeeignet sein.
Bei älteren Kindern sollte bei der Erhaltungsdosis anderer Darreichungsformen die Umstellung auf
Tabletten erwogen werden.
Tabelle 1. Umstellung der Dosierung vom Pulver zur Herstellung einer Suspension zum
Einnehmen auf die Tabletten bei Kindern:
Dosis Pulver zur Herstellung einer Dosis Tabletten
Suspension zum Einnehmen175 mg (2,2 ml) zweimal täglich 200 mg morgens und 200 mg abends350 mg (4,4 ml) zweimal täglich 400 mg morgens und 300 mg abends437,5 mg (5,5 ml) zweimal täglich 500 mg morgens und 400 mg abends525 mg (6,6 ml) zweimal täglich 500 mg morgens und 500 mg abends
Ritonavir wird für Kinder unter 2 Jahren aufgrund unzureichender Daten zu Verträglichkeit und
Wirksamkeit nicht empfohlen.
Besondere PatientengruppenÄltere
Pharmakokinetische Daten weisen darauf hin, dass bei älteren Patienten keine Dosisanpassungnotwendig ist (siehe Abschnitt 5.2).
Eingeschränkte NierenfunktionDerzeit liegen keine Daten für diese Patientengruppe vor, so dass keine besonderen Empfehlungen zur
Dosierung gemacht werden können. Da die Ausscheidung von Ritonavir über die Nierevernachlässigbar ist, ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion keine verringerte Gesamt
Clearance zu erwarten. Da Ritonavir stark an Proteine bindet, ist es unwahrscheinlich, dass es durch
Hämodialyse oder Peritonealdialyse signifikant entfernt wird.
Eingeschränkte LeberfunktionRitonavir wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert und ausgeschieden. Die pharmakokinetischen
Daten deuten darauf hin, dass eine Dosisanpassung bei Patienten mit leichter bis mäßiger
Leberfunktionsstörung nicht notwendig ist (siehe Abschnitt 5.2). Ritonavir darf bei Patienten mitschwerer Leberfunktionsstörung nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).
Kinder
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Ritonavir bei Kindern unter 2 Jahren ist nicht untersucht. Derzeitverfügbare Daten sind in den Abschnitten 5.1 und 5.2 beschrieben, es können jedoch keine
Dosisempfehlungen gemacht werden.
Art der AnwendungZum Einnehmen.
Ritonavir Mylan Filmtabletten sollten mit einer Mahlzeit eingenommen werden (siehe Abschnitt 5.2).
Ritonavir Mylan Filmtabletten sollten als Ganzes geschluckt und nicht gekaut, zerbrochen oderzerdrückt werden.
4.3 Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.
Bei Einnahme von Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik anderer Proteaseinhibitoren lesen
Sie bitte in den entsprechenden Fachinformationen der gleichzeitig verabreichten Proteaseinhibitorenden Abschnitt 'Gegenanzeigen“.
Bei Patienten mit einer dekompensierten Lebererkrankung darf Ritonavir nicht zur Verbesserung der
Pharmakokinetik oder als antiretrovirales Arzneimittel verordnet werden.
In-vitro und In-vivoUntersuchungen haben gezeigt, dass Ritonavir ein potentieller Inhibitor der
CYP3A und CYP2D6vermittelten Biotransformation ist. Folgende Arzneimittel sind beigleichzeitiger Einnahme mit Ritonavir, soweit nicht anders angegeben, kontraindiziert. Die
Kontraindikation basiert hauptsächlich auf dem Potential von Ritonavir, den Metabolismus einesgleichzeitig eingenommenen Arzneimittels zu inhibieren, da dies zu einer Erhöhung der Expositiondes gleichzeitig eingenommenen Arzneimittels und des Risikos klinisch signifikanter unerwünschter
Ereignisse führen kann.
Der enzymmodulierende Effekt von Ritonavir kann dosisabhängig sein. Für einige Arzneimittelkönnen die Gegenanzeigen bei Anwendung von Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales
Arzneimittel von größerer Bedeutung sein als bei Anwendung von Ritonavir zur Verbesserung der
Pharmakokinetik (z. B. Rifabutin, Voriconazol).
Tabelle 2. Arzneimittel, die bei gleichzeitiger Einnahme mit Ritonavir kontraindiziert sind
Arzneimittelklasse Arzneimittel innerhalb der Rationale
Klasse
Erhöhte oder erniedrigte Spiegel der Begleitmedikationα1Adrenorezeptor Alfuzosin Erhöhte Plasmakonzentrationen
Antagonist von Alfuzosin, die zu schwerer
Hypotonie führen können (siehe
Abschnitt 4.5).
Analgetika Pethidin, Propoxyphen Erhöhte Plasmakonzentrationenvon Norpethidin und Propoxyphen.
Dadurch wird das Risiko einerschweren Atemdepression odervon hämatologischen
Abweichungen oder andererschwerer Nebenwirkungen durchdiese Arzneimittel erhöht.
Antianginöse Arzneimittel Ranolazin Erhöhte Plasmakonzentrationenvon Ranolazin. Dadurch kann das
Risiko schwerwiegender und/oderlebensbedrohlicher Reaktionenerhöht sein (siehe Abschnitt 4.5).
Arzneimittel gegen Neratinib Erhöhte Plasmakonzentrationen
Krebserkrankungen von Neratinib. Dadurch kann das
Risiko schwerwiegender und/oderlebensbedrohlicher Reaktioneneinschließlich einer
Hepatotoxizität erhöht sein (siehe
Abschnitt 4.5).
Venetoclax Erhöhte Plasmakonzentrationenvon Venetoclax. Bei der
Dosisinitiierung und während der
DosisTitrationsphase erhöhtes
Risiko für die Entwicklung eines
Tumorlysesyndroms (siehe
Abschnitt 4.5).
Arzneimittelklasse Arzneimittel innerhalb der Rationale
Klasse
Antiarrhythmika Amiodaron, Bepridil, Erhöhte Plasmakonzentrationen
Dronedaron, Encainid, Flecainid, von Amiodaron, Bepridil,
Propafenon, Chinidin Dronedaron, Encainid, Flecainid,
Propafenon, Chinidin. Dadurchwird das Risiko von Arrhythmienoder anderen schweren
Nebenwirkungen durch diese
Arzneimittel erhöht.
Antibiotika Fusidinsäure Erhöhte Plasmakonzentrationenvon Fusidinsäure und Ritonavir.
Antimykotika Voriconazol Gleichzeitige Einnahme von
Ritonavir (400 mg zweimal täglichund mehr) und Voriconazol istkontraindiziert aufgrund der
Erniedrigung der
Plasmakonzentrationen von
Voriconazol und möglichen
Verlustes der Wirkung (siehe
Abschnitt 4.5).
Antihistaminika Astemizol, Terfenadin Erhöhte Plasmakonzentrationenvon Astemizol und Terfenadin.
Dadurch wird das Risiko schwerer
Arrhythmien durch diese
Arzneimittel erhöht.
Arzneimittel gegen Gicht Colchicin Mögliche schwerwiegendeund/oder lebensbedrohliche
Nebenwirkungen bei Patienten miteingeschränkter Nieren und/oder
Leberfunktion (siehe
Abschnitte 4.4 und 4.5).
Antituberkulotika Rifabutin Die gleichzeitige Anwendung von
Ritonavir (500 mg zweimaltäglich) als antiretrovirales
Arzneimittel und Rifabutin istkontraindiziert wegen erhöhter
Serumkonzentrationen von
Rifabutin und des Risikos von
Nebenwirkungen, einschließlich
Uveitis (siehe Abschnitt 4.4).
Dosierungsempfehlungen für die
Anwendung von Ritonavir zur
Verbesserung der Pharmakokinetikund Rifabutin siehe Abschnitt 4.5.
Arzneimittelklasse Arzneimittel innerhalb der Rationale
Klasse
Antipsychotika/ Lurasidon Erhöhte Plasmakonzentrationen
Neuroleptika von Lurasidon. Dadurch kann das
Risiko schwerwiegender und/oderlebensbedrohlicher Reaktionenerhöht sein (siehe Abschnitt 4.5).
Clozapin, Pimozid Erhöhte Plasmakonzentrationenvon Clozapin und Pimozid.
Dadurch wird das Risiko schwererhämatologischer Abweichungenoder anderer schwerer
Nebenwirkungen durch diese
Arzneimittel erhöht.
Quetiapin Erhöhte Plasmakonzentrationenvon Quetiapin können zu
Bewusstlosigkeit führen. Diegleichzeitige Anwendung von
Quetiapin ist kontraindiziert (siehe
Abschnitt 4.5).
Ergotamine Dihydroergotamin, Ergonovin, Erhöhte Plasmakonzentrationen
Ergotamin, Methylergonovin von Ergotaminen führen zu akuter
Ergotoxizität, gekennzeichnetdurch periphere Vasospasmen und
Ischämie.
GImotilitätsmodifizierende Cisaprid Erhöhte Plasmakonzentrationen
Pharmaka von Cisaprid. Dadurch wird das
Risiko schwerer Arrhythmiendurch dieses Arzneimittel erhöht.
Lipidmodifizierende
Arzneimittel
HMGCoA Lovastatin, Simvastatin Erhöhte Plasmakonzentrationen
Reduktasehemmer von Lovastatin und Simvastatin.
Dadurch wird das Risiko von
Myopathien, einschließlich
Rhabdomyolyse, erhöht (siehe
Abschnitt 4.5).
Inhibitor des mikrosomalen Lomitapid Erhöhte Plasmakonzentrationen
Triglycerid von Lomitapid (siehe
Transferproteins (MTP) Abschnitt 4.5).
PDE5Hemmer Avanafil Erhöhte Plasmakonzentrationenvon Avanafil (siehe Abschnitte 4.4und 4.5).
Arzneimittelklasse Arzneimittel innerhalb der Rationale
Klasse
Sildenafil Kontraindiziert, wenn es nur zur
Behandlung der pulmonalenarteriellen Hypertonie (PAH)angewendet werden soll.
Erhöhte Plasmakonzentrationenvon Sildenafil. Dadurch erhöhtes
Risiko für Sildenafilassoziierte
Nebenwirkungen (einschließlich
Hypotonie und Synkope). Zurgleichzeitigen Anwendung von
Sildenafil bei Patienten miterektiler Dysfunktion siehe
Abschnitte 4.4 und 4.5.
Vardenafil Erhöhte Plasmakonzentrationenvon Vardenafil (siehe
Abschnitte 4.4 und 4.5).
Sedativa/Schlafmittel Clorazepat, Diazepam, Erhöhte Plasmakonzentrationen
Estazolam, Flurazepam, oral von Clorazepat, Diazepam,angewendetes Midazolam und Estazolam, Flurazepam, oral
Triazolam angewendetem Midazolam und
Triazolam. Dadurch wird das
Risiko einer starken Sedierung undeiner Atemdepression durch diese
Arzneimittel erhöht. (Besondere
Vorsicht bei parenteralverabreichtem Midazolam, siehe
Abschnitt 4.5.)
Erniedrigte Ritonavir-Spiegel
Pflanzliche Zubereitungen Johanniskraut Pflanzliche Zubereitungen, die
Johanniskraut (Hypericumperforatum) enthalten, aufgrunddes Risikos erniedrigter
Plasmakonzentrationen undverminderter klinischer
Wirksamkeit von Ritonavir (siehe
Abschnitt 4.5).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Ritonavir kann keine Heilung der HIVInfektion oder von AIDS bewirken. Patienten, die Ritonaviroder eine andere antiretrovirale Therapie einnehmen, können weiterhin an Infektionen und anderen
Krankheiten, die mit der HIVInfektion in Verbindung stehen, erkranken.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik und anderer
Proteaseinhibitoren müssen die besonderen Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen in der jeweiligen
Fachinformation dieser Proteaseinhibitoren beachtet werden.
Ritonavir als antiretrovirales Arzneimittel oder zur Verbesserung der Pharmakokinetik
Patienten mit chronischer Diarrhoe oder Malabsorption
Beim Auftreten von Durchfall wird eine zusätzliche Überwachung empfohlen. Das relativ häufige
Auftreten von Durchfall während der Behandlung mit Ritonavir kann die Absorption und Wirksamkeit(aufgrund der verminderten Compliance) von Ritonavir oder anderen gleichzeitig angewendeten
Arzneimitteln beeinträchtigen. Während der RitonavirBehandlung auftretendes starkes, anhaltendes
Erbrechen und/oder starker, anhaltender Durchfall können auch die Nierenfunktion beeinträchtigen. Esist daher bei Patienten mit bestehender Nierenfunktionsstörung ratsam, die Nierenfunktion zukontrollieren.
Hämophilie
Es liegen Berichte über eine Zunahme von Blutungen, einschließlich spontaner kutaner Hämatomeund Hämarthrosen, bei HämophiliePatienten (Typ A und B), die mit Proteasehemmern behandeltwurden, vor. Einige Patienten erhielten zusätzlichen Faktor VIII. Bei mehr als der Hälfte derberichteten Fälle wurde die Behandlung mit Proteasehemmern fortgesetzt bzw. nach Unterbrechungder Therapie wieder aufgenommen. Ein kausaler Zusammenhang wird vermutet, obwohl der
Wirkmechanismus nicht geklärt ist. HämophiliePatienten müssen daher auf die Möglichkeit einer
Zunahme von Blutungen aufmerksam gemacht werden.
Gewicht und metabolische ParameterWährend einer antiretroviralen Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutlipidund Blutglucosewerte auftreten. Diese Veränderungen können teilweise mit dem verbesserten
Gesundheitszustand und dem Lebensstil zusammenhängen. In einigen Fällen ist ein Einfluss der
Behandlung auf die Blutlipidwerte erwiesen, während es für die Gewichtszunahme keinen klaren
Nachweis eines Zusammenhangs mit einer bestimmten Behandlung gibt. Für die Überwachung der
Blutlipid und Blutglucosewerte wird auf die anerkannten HIVTherapierichtlinien verwiesen. Die
Behandlung von Lipidstörungen sollte nach klinischem Ermessen erfolgen.
PankreatitisEine Pankreatitis muss bei klinischen Symptomen (Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchbeschwerden) oderabweichenden Laborwerten (wie erhöhte Serumlipase oder amylaseWerte) in Erwägung gezogenwerden. Patienten mit diesen Anzeichen oder Symptomen sollten untersucht werden. Bei einer
PankreatitisDiagnose muss die Behandlung mit Ritonavir unterbrochen werden (siehe Abschnitt 4.8).
Entzündliches Immunrekonstitutionssyndrom
Bei HIVinfizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitungeiner antiretroviralen Kombinationstherapie (cART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatischeoder residuale opportunistische Infektionen entwickeln, die zu schweren klinischen Zuständen oder
Verschlechterung von Symptomen führt. Typischerweise wurden solche Reaktionen innerhalb derersten Wochen oder Monate nach Beginn der cART beobachtet. Entsprechende Beispiele sind CMV
Retinitis, disseminierte und/oder lokalisierte mykobakterielle Infektionen und Pneumocystis-jirovecii
Pneumonie. Jedes Entzündungssymptom ist zu bewerten; falls notwendig, ist eine Behandlungeinzuleiten.
Auch über das Auftreten von Autoimmunerkrankungen (wie z. B. Morbus Basedow und
Autoimmunhepatitis) im Zusammenhang mit einem Immunrekonstitutionssyndrom wurde berichtet.
Jedoch ist der Zeitpunkt des Auftretens variabler und kann viele Monate nach Behandlungsbeginneinsetzen.
LebererkrankungenPatienten mit einer dekompensierten Lebererkrankung dürfen Ritonavir nicht einnehmen (siehe
Abschnitt 4.2). Patienten mit chronischer Hepatitis B oder C, die mit einer antiretroviralen
Kombinationstherapie behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für schwere, unerwünschte
Arzneimittelwirkungen auf die Leber mit möglicherweise letalem Ausgang. Im Falle einer antiviralen
Begleittherapie gegen Hepatitis B oder C beachten Sie bitte auch die Fachinformation dieser
Arzneimittel.
Patienten mit vorbestehenden Leberfunktionsstörungen, einschließlich chronischer aktiver Hepatitis,zeigen während einer antiretroviralen Kombinationstherapie häufiger Anomalien der Leberfunktionund müssen nach den üblichen Richtlinien überwacht werden. Bei solchen Patienten muss eine
Unterbrechung oder ein Abbruch der Therapie bei Hinweisen auf eine Verschlechterung der
Lebererkrankung erwogen werden.
Nierenerkrankungen
Da die renale Clearance von Ritonavir vernachlässigbar ist, wird bei Patienten mit
Nierenfunktionsstörungen keine Erniedrigung der GesamtClearance erwartet(siehe auch Abschnitt 4.2).
Im Zusammenhang mit der klinischen Anwendung von Tenofovirdisoproxilfumarat (TDF) wurde über
Niereninsuffizienz, Nierenfunktionsstörungen, erhöhtes Kreatinin, Hypophosphatämie und proximale
Tubulopathie (einschließlich FanconiSyndrom) berichtet (siehe Abschnitt 4.8).
OsteonekroseObwohl eine multifaktorielle Ätiologie angenommen wird (darunter Anwendung von
Kortikosteroiden, Alkoholkonsum, schwere Immunsuppression, höherer BodyMassIndex), wurden
Fälle von Osteonekrose, insbesondere bei Patienten mit fortgeschrittener HIVErkrankung und/oder
Langzeitanwendung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART), berichtet. Die Patienten sinddarauf hinzuweisen, bei Auftreten von Gelenkbeschwerden und schmerzen, Gelenksteife oder
Schwierigkeiten bei Bewegungen den Arzt aufzusuchen.
PR-Intervall-Verlängerung
Bei einigen gesunden, erwachsenen Probanden zeigte sich unter Ritonavir eine mäßigeasymptomatische Verlängerung des PRIntervalls. Selten wurde bei Patienten, die Ritonavireinnehmen und bei denen eine strukturelle Herzerkrankung und eine vorbestehende Anomalie des
Reizleitungssystems zugrunde liegen, oder bei Patienten, die Arzneimittel einnehmen, diebekanntermaßen das PRIntervall verlängern (wie z. B. Verapamil oder Atazanavir), über einen AV
Block II. bis III. Grades berichtet. Bei solchen Patienten sollte Ritonavir mit Vorsicht angewandtwerden (siehe Abschnitt 5.1).
Wechselwirkungen mit anderen ArzneimittelnRitonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel
Folgende Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen müssen in Betracht gezogen werden bei Einnahmevon Ritonavir als antiretrovirales Arzneimittel. Bei Gabe von Ritonavir zur Verbesserung der
Pharmakokinetik in der 100mg und 200mgDosierung kann nicht vorausgesetzt werden, dass diefolgenden Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen ebenfalls zutreffen. Bei gleichzeitiger Einnahmevon Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik und anderer Proteaseinhibitoren müssen diebesonderen Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen in der Fachinformation (siehe Abschnitt 4.4) derjeweiligen Proteaseinhibitoren beachtet werden, um zu entscheiden, ob unten genannte Informationenzutreffen.
PDE5-Hemmer
Besondere Vorsicht ist bei der Verschreibung von Sildenafil oder Tadalafil zur Behandlung dererektilen Dysfunktion bei Patienten, die Ritonavir erhalten, geboten. Die gleichzeitige Einnahme von
Ritonavir und diesen Arzneimitteln lässt einen wesentlichen Anstieg ihrer Konzentrationen erwartenund könnte zu Nebenwirkungen wie Hypotonie und verlängerter Erektion führen (siehe Abschnitt 4.5).
Die gleichzeitige Anwendung von Avanafil oder Vardenafil mit Ritonavir ist kontraindiziert (siehe
Abschnitt 4.3). Die gleichzeitige Anwendung von Sildenafil mit Ritonavir ist bei Patienten mitpulmonaler arterieller Hypertonie kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
HMG-CoA-Reduktasehemmer
Die HMGCoAReduktasehemmer Simvastatin und Lovastatin werden überwiegend über CYP3Ametabolisiert. Somit wird wegen eines erhöhten MyopathieRisikos (einschließlich Rhabdomyolyse)die gleichzeitige Gabe von Ritonavir mit Simvastatin und Lovastatin nicht empfohlen. Wird Ritonavirzusammen mit Atorvastatin, das in geringerem Maße durch CYP3A metabolisiert wird, verabreicht, soist Vorsicht geboten und reduzierte Dosen sollten in Erwägung gezogen werden. Es wurde über eine
Erhöhung der Rosuvastatinexposition bei gleichzeitiger Einnahme von Ritonavir berichtet, obwohl die
Elimination von Rosuvastatin unabhängig von CYP3A ist. Der Mechanismus dieser Wechselwirkungist nicht geklärt, könnte jedoch auf eine Hemmung von Transportern zurückzuführen sein. Bei
Anwendung mit Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder in der Dosierung alsantiretrovirales Arzneimittel sollte die kleinstmögliche Dosis von Atorvastatin oder Rosuvastatingegeben werden. Die Metabolisierung von Pravastatin und Fluvastatin hängt nicht von CYP3A ab und
Wechselwirkungen mit Ritonavir werden nicht erwartet. Ist eine Behandlung mit HMGCoA
Reduktasehemmern angezeigt, wird Pravastatin oder Fluvastatin empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).
Colchicin
Lebensbedrohliche Wechselwirkungen und Wechselwirkungen mit Todesfolge wurden von Patientenberichtet, die mit Colchicin und starken CYP3AInhibitoren wie Ritonavir (siehe Abschnitte 4.3 und4.5) behandelt wurden.
DigoxinBesondere Vorsicht ist geboten, wenn Patienten, die Digoxin erhalten, Ritonavir verschrieben wird, dabei gleichzeitiger Anwendung von Ritonavir und Digoxin ein Anstieg der DigoxinSpiegel zuerwarten ist. Möglicherweise nehmen diese erhöhten DigoxinSpiegel mit der Zeit ab (siehe
Abschnitt 4.5).
Bei Patienten, die bereits Digoxin einnehmen, wenn Ritonavir verordnet wird, sollte die Digoxin
Dosis auf die Hälfte der für die Patienten üblichen Dosis reduziert werden. Die Patienten müssen nach
Beginn der gleichzeitigen Einnahme von Ritonavir und Digoxin über mehrere Wochen enger alsüblich überwacht werden.
Bei Patienten, die bereits Ritonavir einnehmen, wenn Digoxin verordnet wird, sollte die
Dosiseinstellung von Digoxin vorsichtiger (in mehr Stufen) erfolgen als üblich. Die DigoxinSpiegelsollten in diesem Zeitraum intensiver als üblich kontrolliert werden; Dosisanpassungen sollten, soweitnotwendig, basierend auf klinischen und elektrokardiographischen Befunden sowie anhand von
DigoxinSpiegelBestimmungen vorgenommen werden.
Ethinylöstradiol
Barriere oder andere nicht hormonelle Methoden zur Empfängnisverhütung sollten bei einer
Anwendung von Ritonavir in therapeutischen oder geringen Dosierungen angewendet werden, da
Ritonavir bei gleichzeitiger Einnahme von östrogenhaltigen Kontrazeptiva wahrscheinlich die
Wirksamkeit verringert und das Blutungsverhalten verändert.
Glucocorticoide
Die gleichzeitige Anwendung von Ritonavir mit Fluticason oder anderen Glucocorticoiden, die über
CYP3A4 verstoffwechselt werden, wird nicht empfohlen, außer, wenn der mögliche Nutzen einer
Behandlung das Risiko systemischer corticosteroider Wirkungen, einschließlich Morbus Cushing und
Suppression der Nebennierenfunktion, überwiegt (siehe Abschnitt 4.5).
Trazodon
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Ritonavir Patienten verordnet wird, die Trazodon einnehmen.
Trazodon ist ein Substrat für CYP3A4; bei gleichzeitiger Anwendung von Ritonavir ist mit einem
Anstieg der TrazodonSpiegel zu rechnen. Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schwindel, Hypotonie und
Synkope wurden in Interaktionsstudien bei gesunden Probanden nach einmaliger Anwendungbeobachtet (siehe Abschnitt 4.5).
Rivaroxaban
Die gleichzeitige Anwendung von Ritonavir und Rivaroxaban wird aufgrund des erhöhten
Blutungsrisikos nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).
RiociguatDie gleichzeitige Anwendung von Ritonavir wird aufgrund eines möglichen Anstiegs der Riociguat
Exposition nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).
Vorapaxar
Die gleichzeitige Anwendung von Ritonavir wird aufgrund eines möglichen Anstiegs der Vorapaxar
Exposition nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).
Bedaquilin
Starke CYP3A4Inhibitoren wie Proteasehemmer können die BedaquilinExposition erhöhen, wasmöglicherweise das Risiko für Bedaquilinbedingte Nebenwirkungen erhöht. Deshalb sollte die
Kombination von Bedaquilin mit Ritonavir vermieden werden. Falls jedoch der Nutzen das Risikoüberwiegt, muss die gleichzeitige Anwendung von Bedaquilin zusammen mit Ritonavir mit Vorsichterfolgen. Eine häufigere Durchführung von Elektrokardiogrammen und Untersuchungen der
Transaminasen wird empfohlen (siehe Abschnitt 4.5 und die Fachinformation zu Bedaquilin).
Delamanid
Die gleichzeitige Anwendung von Delamanid mit einem starken CYP3AInhibitor (Ritonavir) kanndie Exposition gegenüber den DelamanidMetaboliten erhöhen, welches mit einer QTcVerlängerungassoziiert ist. Falls die gleichzeitige Behandlung von Delamanid zusammen mit Ritonavir alsnotwendig erachtet wird, wird eine sehr häufige EKGKontrolle während der gesamten Delamanid
Behandlung empfohlen (siehe Abschnitt 4.5 und die Fachinformation zu Delamanid).
Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik
Das Wechselwirkungsprofil der HIVProteaseinhibitoren, die zusammen mit einer geringen Dosis
Ritonavir angewendet werden, ist abhängig von dem jeweils gleichzeitig eingenommenen
Proteaseinhibitor.
Zum Wirk und Wechselwirkungsmechanismus der Proteaseinhibitoren siehe Abschnitt 4.5.
Siehe auch die Fachinformation der gleichzeitig eingenommenen geboosteten Proteaseinhibitoren.
Saquinavir
RitonavirDosen, die höher als 100 mg zweimal täglich sind, sollten nicht angewendet werden. Höhere
RitonavirDosen zeigten ein verstärktes Auftreten von Nebenwirkungen. Die gleichzeitige Einnahmevon Saquinavir zusammen mit Ritonavir führt, hauptsächlich bei Patienten mit vorbestehenden
Lebererkrankungen, zu schweren Nebenwirkungen, vor allem diabetischer Ketoacidose und
Leberfunktionsstörungen.Saquinavir/Ritonavir dürfen nicht zusammen mit Rifampicin angewendet werden, da die Gefahr einerschweren Lebertoxizität (die sich als Erhöhung der LeberTransaminasen äußert) bei gleichzeitiger
Einnahme der drei Arzneimittel besteht (siehe Abschnitt 4.5).
Tipranavir
Bei gleichzeitiger Einnahme von Tipranavir zusammen mit 200 mg Ritonavir wurde über das
Auftreten von klinischer Hepatitis und Leberdekompensation berichtet, einschließlich einiger
Todesfälle. Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit chronischer Hepatitis B oder einer
HepatitisCBegleitinfektion, da diese Patienten ein erhöhtes Risiko einer Hepatotoxizität haben.
Geringere RitonavirDosen als 200 mg zweimal täglich sollten wegen möglicher Änderungen im
Wirksamkeitsprofil dieser Kombination nicht angewendet werden.
FosamprenavirDie gleichzeitige Anwendung von Fosamprenavir zusammen mit Ritonavir in einer höheren Dosierungals 100 mg zweimal täglich ist nicht untersucht. Die Anwendung einer höheren RitonavirDosierungführt möglicherweise zu Änderungen des Nebenwirkungsprofils dieser Kombination und wird deshalbnicht empfohlen.
Atazanavir
Die gleichzeitige Anwendung von Atazanavir zusammen mit Ritonavir in einer höheren Dosierung als100 mg einmal täglich ist nicht untersucht. Die Anwendung einer höheren RitonavirDosierung führtmöglicherweise zu Änderungen des Nebenwirkungsprofils von Atazanavir (Herzerkrankungen,
Hyperbilirubinämie) und wird deshalb nicht empfohlen. Nur wenn Atazanavir zusammen mit
Ritonavir gleichzeitig mit Efavirenz angewendet wird, kann eine Dosiserhöhung von Ritonavir bis200 mg einmal täglich in Betracht gezogen werden. Unter diesen Umständen ist eine enge klinische
Überwachung zu gewährleisten. Für weitere Informationen siehe die Fachinformation zu Atazanavir.
Sonstige BestandteileDieses Arzneimittel enthält 87,75 mg Natrium pro Tablette. Das entspricht 4,4 % der von der WHOempfohlenen maximalen Tagesdosis von 2 g Natrium für einen Erwachsenen.
Die maximale Tagesdosis dieses Produkts entspricht 53 % der von der WHO empfohlenen maximalen
Tagesdosis an Natrium.
Ritonavir hat einen hohen Natriumgehalt. Das sollte insbesondere bei Patienten berücksichtigt werden,die eine salzarme Diät machen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder in der Dosierung als antiretrovirales
Arzneimittel
Ritonavir weist eine hohe Affinität zu einigen Isoformen des Cytochrom P450 (CYP) auf und hemmtmöglicherweise die Oxidation in der folgenden Reihenfolge: CYP3A4 > CYP2D6. Die gleichzeitige
Anwendung von Ritonavir und Arzneimitteln, die primär über CYP3A metabolisiert werden, kann die
Plasmakonzentrationen dieser Arzneimittel erhöhen und in der Folge die therapeutischen bzw.unerwünschten Wirkungen verstärken oder verlängern. Bei bestimmten Arzneimitteln (z. B.
Alprazolam) kann der inhibitorische Effekt von Ritonavir auf CYP3A4 mit der Zeit nachlassen.
Ritonavir weist auch eine hohe Affinität zum PGlycoprotein auf und hemmt möglicherweise diesen
Transporter. Der inhibitorische Effekt von Ritonavir (mit oder ohne andere Proteaseinhibitoren) aufdie PgpAktivität kann mit der Zeit nachlassen (z. B. Digoxin und Fexofenadin - siehe Tabelle unten'Auswirkungen von Ritonavir auf nicht antiretrovirale, gemeinsam angewendete Arzneimittel“).
Ritonavir induziert möglicherweise auch die Glucuronidierung und Oxidation durch CYP1A2,
CYP2C8, CYP2C9 und CYP2C19. Dadurch kann die Biotransformation einiger Arzneimittel, die überdiese Enzyme metabolisiert werden, erhöht werden. Daraus kann sich eine erniedrigte systemische
Verfügbarkeit ergeben, die eine abgeschwächte oder verkürzte Wirksamkeit nach sich zieht.
Wichtige Informationen zu Arzneimittelwechselwirkungen bei Einnahme von Ritonavir zur
Verbesserung der Pharmakokinetik sind auch in den Fachinformationen der gleichzeitig angewendeten
Proteaseinhibitoren aufgeführt.
Arzneimittel, die die RitonavirSpiegel beeinflussen
Serumspiegel von Ritonavir können bei gleichzeitiger Anwendung von pflanzlichen Zubereitungen,die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, reduziert sein. Dies ist bedingt durch die
Induktion der Enzyme des Arzneimittelmetabolismus durch Johanniskraut. Pflanzliche Zubereitungen,die Johanniskraut enthalten, dürfen daher nicht mit Ritonavir kombiniert werden. Falls ein Patientbereits Johanniskraut einnimmt, muss die Einnahme von Johanniskraut beendet und, wenn möglich,die Viruslast geprüft werden. RitonavirSpiegel können sich erhöhen, wenn die Einnahme von
Johanniskraut beendet wird. Eine Anpassung der Dosierung von Ritonavir kann notwendig sein. Der
Induktionseffekt kann für mindestens 2 Wochen nach dem Ende der Behandlung mit Johanniskrautandauern (siehe Abschnitt 4.3).
Die Serumspiegel von Ritonavir können durch bestimmte gleichzeitig angewendete Arzneimittelbeeinflusst werden (z. B. Delavirdin, Efavirenz, Phenytoin und Rifampicin). Diese Wechselwirkungensind in der Tabelle unten vermerkt.
Arzneimittel, die durch die Anwendung von Ritonavir beeinflusst werden
Interaktionen zwischen Ritonavir und Proteaseinhibitoren, anderen antiretroviralen Arzneimitteln, diekeine Proteaseinhibitoren sind, und anderen nicht antiretroviralen Arzneimitteln werden in der Tabelleunten aufgeführt. Diese Liste ist nicht als abschließend oder umfassend anzusehen. Es sollten diejeweiligen Fachinformationen zu Rate gezogen werden.
Tabelle 3. Arzneimittelwechselwirkungen - Ritonavir mit Proteaseinhibitoren
Gleichzeitig Dosierung des Dosierung von Untersuchtes AUC Cminangewendetes gleichzeitig Ritonavir (mg) Arzneimittel
Arzneimittel angewendeten
Arzneimittels (mg)
Amprenavir 600 q12h 100 q12h Amprenavir2 ↑ 64% ↑ 5fach
Ritonavir erhöht die Serumspiegel von Amprenavir infolge der CYP3A4Hemmung. Inklinischen Studien konnten die Sicherheit und Wirksamkeit von 600 mg Amprenavirzweimal täglich mit Ritonavir 100 mg zweimal täglich nachgewiesen werden. Ritonavir
Lösung zum Einnehmen darf nicht zusammen mit Amprenavir Lösung zum Einnehmen an
Kinder verabreicht werden, da wegen der sonstigen Bestandteile in den beiden
Darreichungsformen die Gefahr einer Toxizität besteht. Für weitere Informationen siehe die
Fachinformation zu Amprenavir.
Atazanavir 300 q24h 100 q24h Atazanavir ↑ 86% ↑ 11fach
Atazanavir1 ↑ 2fach ↑ 3 - 7fach
Ritonavir erhöht die Serumspiegel von Atazanavir infolge der CYP3A4Hemmung. Inklinischen Studien konnten die Sicherheit und Wirksamkeit von 300 mg Atazanavir einmaltäglich mit Ritonavir 100 mg einmal täglich bei vorbehandelten Patienten nachgewiesenwerden. Für weitere Informationen siehe die Fachinformation zu Atazanavir.
Darunavir 600, einfach 100 q12h Darunavir ↑ 14fach
Ritonavir erhöht die Serumspiegel von Darunavir infolge der CYP3A4Hemmung.
Darunavir muss zusammen mit Ritonavir eingenommen werden, um die therapeutische
Wirksamkeit sicherzustellen. Höhere RitonavirDosen als 100 mg zweimal täglichzusammen mit Darunavir wurden nicht untersucht. Für weitere Informationen siehe die
Fachinformation zu Darunavir.
Fosamprenavir 700 q12h 100 q12h Amprenavir ↑ 2,4fach ↑ 11fach
Ritonavir erhöht die Serumspiegel von Amprenavir (von Fosamprenavir) infolge der
CYP3A4Hemmung. Zur Gewährleistung der therapeutischen Wirksamkeit muss
Fosamprenavir zusammen mit Ritonavir verabreicht werden. In klinischen Studien konntendie Sicherheit und Wirksamkeit von 700 mg Fosamprenavir zweimal täglich mit Ritonavir100 mg zweimal täglich nachgewiesen werden. Höhere RitonavirDosen als 100 mg zweimaltäglich zusammen mit Fosamprenavir wurden nicht untersucht. Für weitere Informationensiehe die Fachinformation zu Fosamprenavir.
Indinavir 800 q12h 100 q12h Indinavir3 ↑ 178% ND
Ritonavir ↑ 72% ND400 q12h 400 q12h Indinavir3 ↔ ↑ 4fach
Ritonavir ↔ ↔
Ritonavir erhöht die Serumspiegel von Indinavir infolge der CYP3A4Hemmung. Geeignete
Dosierungen für diese Kombination hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit wurden nichtuntersucht. Ein minimaler Nutzen der Ritonavirvermittelten Verbesserung der
Pharmakokinetik wird mit Dosierungen höher als 100 mg zweimal täglich erreicht. Das
Risiko einer Nephrolithiasis kann sich bei Gabe einer Dosis von Ritonavir (100 mg zweimaltäglich) zusammen mit Indinavir (800 mg zweimal täglich) erhöhen.
Gleichzeitig Dosierung des Dosierung von Untersuchtes AUC Cminangewendetes gleichzeitig Ritonavir (mg) Arzneimittel
Arzneimittel angewendeten
Arzneimittels (mg)
Nelfinavir 1250 q12h 100 q12h Nelfinavir ↑ 20 bis 39% ND750, einfach 500 q12h Nelfinavir ↑ 152% ND
Ritonavir ↔ ↔
Ritonavir erhöht die Serumspiegel von Nelfinavir infolge der CYP3A4Hemmung.
Geeignete Dosierungen für diese Kombination hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheitwurden nicht untersucht.
Ein minimaler Nutzen der Ritonavirvermittelten Verbesserung der Pharmakokinetik wirdmit Dosierungen höher als 100 mg zweimal täglich erreicht.
Saquinavir 1000 q12h 100 q12h Saquinavir4 ↑ 15fach ↑ 5fach
Ritonavir ↔ ↔400 q12h 400 q12h Saquinavir4 ↑ 17fach ND
Ritonavir ↔ ↔
Ritonavir erhöht die Serumspiegel von Saquinavir infolge der CYP3A4Hemmung.
Saquinavir darf nur in Kombination mit Ritonavir verabreicht werden. Mit der Kombination
Ritonavir 100 mg zweimal täglich zusammen mit Saquinavir 1000 mg zweimal täglichwerden über einen Zeitraum von 24 Stunden Saquinavirspiegel erreicht, die gleich oderhöher sind als die, die mit Saquinavir 1200 mg dreimal täglich ohne Ritonavir erreichtwerden.
In einer klinischen Studie, die die Wechselwirkungen von 600 mg Rifampicin einmal täglichund 1000 mg Saquinavir mit 100 mg Ritonavir zweimal täglich an gesunden Probandenuntersuchte, wurden schwere Leberzellschädigungen mit Transaminasenerhöhungen ummehr als das 20fache gegenüber den oberen Normwerten 1 bis 5 Tage nach dergemeinsamen Einnahme beobachtet. Auf Grund des Risikos einer schweren Lebertoxizitätdürfen Saquinavir/Ritonavir nicht zusammen mit Rifampicin angewendet werden.
Für weitere Informationen siehe die Fachinformation zu Saquinavir.
Tipranavir 500 q12h 200 q12h Tipranavir ↑ 11fach ↑ 29fach
Ritonavir ↓ 40% ND
Ritonavir erhöht die Serumspiegel von Tipranavir infolge der CYP3AHemmung. Tipranavirmuss zusammen mit einer niedrigen Dosis Ritonavir angewendet werden, um dietherapeutische Wirkung sicherzustellen. RitonavirDosen kleiner als 200 mg zweimal täglichdürfen nicht zusammen mit Tipranavir verabreicht werden, da sie möglicherweise die
Wirksamkeit dieser Kombination verändern. Für weitere Informationen siehe die
Fachinformation zu Tipranavir.
ND: nicht untersucht1 Basierend auf einer Vergleichsstudie mit Atazanavir 400 mg einmal täglich.2 Basierend auf einer Vergleichsstudie mit Amprenavir 1200 mg zweimal täglich.3 Basierend auf einer Vergleichsstudie mit Indinavir 800 mg dreimal täglich.4 Basierend auf einer Vergleichsstudie mit Saquinavir 600 mg dreimal täglich.
Tabelle 4. Arzneimittelwechselwirkungen - Ritonavir mit antiretroviralen Arzneimitteln -anderen als Proteaseinhibitoren
Gleichzeitig Dosierung des Dosierung von Untersuchtes AUC Cminangewendetes gleichzeitig Ritonavir (mg) Arzneimittel
Arzneimittel angewendeten
Arzneimittels (mg)
Didanosin 200 q12h 600 q12h 2h Didanosin ↓ 13% ↔später
Da Ritonavir zusammen mit einer Mahlzeit, Didanosin dagegen nüchtern eingenommenwerden soll, sollten zwischen den Einnahmen der beiden Arzneimittel zweieinhalb Stundenliegen. Eine Änderung der Dosierung ist nicht notwendig.
Gleichzeitig Dosierung des Dosierung von Untersuchtes AUC Cminangewendetes gleichzeitig Ritonavir (mg) Arzneimittel
Arzneimittel angewendeten
Arzneimittels (mg)
Delavirdin 400 q8h 600 q12h Delavirdin1 ↔ ↔
Ritonavir ↑ 50% ↑ 75%
Basierend auf dem Vergleich mit historischen Daten schien die Pharmakokinetik von
Delavirdin Ritonavir nicht zu beeinflussen. Bei gleichzeitiger Anwendung mit Delavirdinsoll eine Dosisreduktion von Ritonavir erwogen werden.
Efavirenz 600 q24h 500 q12h Efavirenz ↑ 21%
Ritonavir ↑ 17%
Eine höhere Nebenwirkungsrate (z. B. Schwindel, Übelkeit, Parästhesien) und abweichende
Laborwerte (erhöhte Leberenzyme) konnten bei gleichzeitiger Gabe von Efavirenz mit
Ritonavir als antiretrovirales Arzneimittel beobachtet werden.
Maraviroc 100 q12h 100 q12h Maraviroc ↑ 161% ↑ 28%
Ritonavir erhöht die Serumspiegel von Maraviroc infolge der CYP3AHemmung. Maravirockann zusammen mit Ritonavir eingenommen werden, um die MaravirocExposition zuerhöhen. Für weitere Informationen siehe die Fachinformation zu Maraviroc.
Nevirapin 200 q12h 600 q12h Nevirapin ↔ ↔
Ritonavir ↔ ↔
Die gleichzeitige Gabe von Ritonavir zusammen mit Nevirapin führt weder bei Nevirapinnoch bei Ritonavir zu klinisch relevanten Veränderungen der Pharmakokinetik.
Raltegravir 400 einfach 100 q12h Raltegravir ↓ 16% ↓ 1%
Die gleichzeitige Anwendung von Ritonavir und Raltegravir resultiert in einer geringfügigen
Abnahme der RaltegravirSpiegel.
Zidovudin 200 q8h 300 q6h Zidovudin ↓ 25% ND
Ritonavir induziert möglicherweise die Glucuronidierung von Zidovudin. Dies äußert sich ineiner leichten Erniedrigung der Zidovudinspiegel. Eine Dosierungsänderung ist nichtnotwendig.
ND: nicht untersucht1 Basierend auf einer Vergleichsstudie.
Tabelle 5. Auswirkungen von Ritonavir auf nicht antiretrovirale, gemeinsam angewendete
Arzneimittel
Gleichzeitig Dosierung des Dosierung von Auswirkung auf Auswirkungangewendetes gleichzeitig Ritonavir (mg) die AUC des auf die Cmax des
Arzneimittel angewendeten gleichzeitig gleichzeitig
Arzneimittels (mg) angewendeten angewendeten
Arzneimittels Arzneimittels
Alpha1-Adrenorezeptor-Antagonist
Alfuzosin Die gleichzeitige Gabe von Ritonavir kann die Plasmakonzentrationen von Alfuzosinerhöhen und ist deshalb kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Amphetamin-Derivate
Amphetamin Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel inhibiert wahrscheinlich
CYP2D6 und in Folge davon erhöht sich die Konzentration von Amphetamin undseinen Derivaten. Es wird eine sorgfältige Überwachung der therapeutischen
Wirksamkeit und der Nebenwirkungen empfohlen bei gleichzeitiger Gabe dieser
Arzneimittel zusammen mit Ritonavir in einer antiretroviralen Dosierung (siehe
Abschnitt 4.4).
Gleichzeitig Dosierung des Dosierung von Auswirkung auf Auswirkungangewendetes gleichzeitig Ritonavir (mg) die AUC des auf die Cmax des
Arzneimittel angewendeten gleichzeitig gleichzeitig
Arzneimittels (mg) angewendeten angewendeten
Arzneimittels Arzneimittels
Analgetika
Buprenorphin 16 q24h 100 q12h ↑ 57% ↑ 77%
Norbuprenorphin ↑ 33% ↑ 108%
Glucuronid ↔ ↔
Metaboliten
Der Anstieg der Plasmaspiegel von Buprenorphin und seines aktiven Metabolitenführte bei einer Gruppe von opioidtoleranten Patienten nicht zu klinischsignifikanten pharmakodynamischen Veränderungen. Deshalb ist eine
Dosisanpassung von Buprenorphin oder Ritonavir bei gemeinsamer Anwendungmöglicherweise nicht notwendig. Bei Einnahme von Ritonavir in Kombination mitanderen Proteaseinhibitoren und Buprenorphin sollten weitere Informationen zur
Dosierung der jeweiligen Fachinformation der gemeinsam angewendeten
Proteaseinhibitoren entnommen werden.
Pethidin, Propoxyphen Die gleichzeitige Gabe von Ritonavir kann die Plasmakonzentration von Norpethidinund Propoxyphen erhöhen und ist deshalb kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Fentanyl Ritonavir in der Dosierung zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder alsantiretrovirales Arzneimittel inhibiert CYP3A4 und als Folge davon wird eine
Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Fentanyl erwartet. Eine sorgfältige
Überwachung der therapeutischen Wirksamkeit und der Nebenwirkungen(einschließlich Atemdepression) bei gleichzeitiger Gabe von Fentanyl zusammen mit
Ritonavir wird empfohlen.
Methadon1 5, einfache Dosis 500 q12h ↓ 36% ↓ 38%
Bei gleichzeitiger Einnahme von Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales
Arzneimittel oder zur Verbesserung der Pharmakokinetik kann eine Dosiserhöhungvon Methadon notwendig werden aufgrund der Induktion der Glucuronidierung. In
Abhängigkeit von der klinischen Reaktion des Patienten auf die MethadonTherapiemuss eine Dosisanpassung in Betracht gezogen werden.
Morphin Aufgrund der Induktion der Glucuronidierung können die Morphinspiegel erniedrigtwerden bei gleichzeitiger Einnahme von Ritonavir in der Dosierung alsantiretrovirales Arzneimittel oder zur Verbesserung der Pharmakokinetik.
Antianginöse Arzneimittel
Ranolazin Es ist zu erwarten, dass sich die Serumkonzentrationen von Ranolazin aufgrund der
CYP3AInhibition durch Ritonavir erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung mit
Ranolazin ist deshalb kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Antiarrhythmika
Amiodaron, Bepridil, Die gleichzeitige Gabe von Ritonavir kann die Plasmakonzentrationen von
Dronedaron, Encainid, Amiodaron, Bepridil, Dronedaron, Encainid, Flecainid, Propafenon und Chinidin
Flecainid, Propafenon, erhöhen und ist deshalb kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
ChinidinDigoxin 0,5, einfache i. v. 300 q12h, 3 Tage ↑ 86% ND
Dosis0,4, einfache orale 200 q12h, 13 Tage ↑ 22% ↔
Dosis
Diese Wechselwirkung könnte auf der Veränderung des PGlykoproteinvermittelten
DigoxinEfflux durch Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimitteloder der Verbesserung der Pharmakokinetik beruhen. Der Anstieg der Digoxin
Spiegel bei mit Ritonavir behandelten Patienten kann sich mit der Zeit, nach erfolgter
Induktion, abschwächen (siehe Abschnitt 4.4).
Antiasthmatika
Theophyllin1 3 mg/kg q8h 500 q12h ↓ 43% ↓ 32%
Bei gleichzeitiger Gabe von Ritonavir kann eine erhöhte Dosis von Theophyllinaufgrund der Induktion von CYP1A2 erforderlich sein.
Gleichzeitig Dosierung des Dosierung von Auswirkung auf Auswirkungangewendetes gleichzeitig Ritonavir (mg) die AUC des auf die Cmax des
Arzneimittel angewendeten gleichzeitig gleichzeitig
Arzneimittels (mg) angewendeten angewendeten
Arzneimittels Arzneimittels
Arzneimittel gegen Krebserkrankungen und Kinaseinhibitoren
Afatinib 20 mg, einfache 200 q12h/1h vorher ↑ 48% ↑ 39%
Dosis40 mg, einfache 200 q12h/ ↑ 19% ↑ 4%
Dosis zusammeneingenommen40 mg, einfache 200 q12h/6h danach ↑ 11% ↑ 5%
Dosis
Die Serumkonzentrationen erhöhen sich möglicherweise aufgrund des Brustkrebs
Resistenzproteins (BCRP) und der akuten PgpInhibition durch Ritonavir. Das
Ausmaß der Erhöhung von AUC und Cmax ist abhängig vom zeitlichen Abstand der
RitonavirEinnahme. Vorsicht ist geboten bei der Einnahme von Afatinib zusammenmit Ritonavir (siehe Fachinformation Afatinib). Patienten sind auf Afatinibassoziierte Nebenwirkungen hin zu überwachen.
Abemaciclib Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3AInhibitiondurch Ritonavir erhöht.
Die gleichzeitige Anwendung von Abemaciclib und Ritonavir sollte vermiedenwerden. Wenn eine gleichzeitige Anwendung als unvermeidbar angesehen wird,müssen die Empfehlungen zur Dosisanpassung in der Fachinformation zu
Abemaciclib berücksichtigt werden. Patienten sind auf Abemaciclibassoziierte
Nebenwirkungen hin zu überwachen.
Apalutamid Apalutamid ist ein mäßiger bis starker CYP3A4Induktor. Dies kann zu einerverringerten RitonavirExposition und einem möglichen Verlust des virologischen
Ansprechens führen. Darüber hinaus können erhöhte Plasmakonzentrationen von
Apalutamid zu schwerwiegenden Nebenwirkungen einschließlich Krampfanfällenführen, wenn Apalutamid gleichzeitig mit Ritonavir angewendet wird.
Die gleichzeitige Anwendung von Ritonavir und Apalutamid wird nicht empfohlen.
Ceritinib Die Serumkonzentrationen erhöhen sich möglicherweise aufgrund der CYP3A undder PgpInhibition durch Ritonavir. Vorsicht ist geboten bei der Einnahme von
Ceritinib zusammen mit Ritonavir. Empfehlungen zur Dosisanpassung siehe
Fachinformation zu Ceritinib. Patienten sind auf Ceritinibassoziierte
Nebenwirkungen hin zu überwachen.
Dasatinib, Nilotinib, Die Serumkonzentrationen können bei gleichzeitiger Einnahme mit Ritonavir
Vincristin, Vinblastin ansteigen und die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Nebenwirkungen erhöhen.
Encorafenib Wenn Encorafenib gleichzeitig mit Ritonavir angewendet wird, sind möglicherweisedie Serumkonzentrationen erhöht, wodurch das Risiko schwerwiegender
Nebenwirkungen, wie der Verlängerung des QTIntervalls, erhöht sein kann. Diegleichzeitige Anwendung von Encorafenib und Ritonavir sollte vermieden werden.
Überwiegt der Nutzen das Risiko und Ritonavir muss angewendet werden, müssendie Patienten sorgfältig auf ihre Sicherheit hin überwacht werden.
Fostamatinib Die gleichzeitige Anwendung von Fostamatinib mit Ritonavir kann die Expositiondes FostamatinibMetaboliten R406 erhöhen, was zu dosisabhängigen
Nebenwirkungen wie Hepatotoxizität, Neutropenie, Hypertonie oder Diarrhö führt.
Bei Auftreten solcher Nebenwirkungen sind die Empfehlungen zur Dosisreduktion inder Fachinformation von Fostamatinib zu beachten.
Gleichzeitig Dosierung des Dosierung von Auswirkung auf Auswirkungangewendetes gleichzeitig Ritonavir (mg) die AUC des auf die Cmax des
Arzneimittel angewendeten gleichzeitig gleichzeitig
Arzneimittels (mg) angewendeten angewendeten
Arzneimittels Arzneimittels
Ibrutinib Aufgrund der CYP3AInhibition durch Ritonavir kann es zu einem Anstieg der
Serumkonzentration von Ibrutinib und in der Folge zu einem erhöhten Risiko von
Toxizitäten, einschließlich des Risikos eines Tumorlysesyndroms, kommen. Diegleichzeitige Anwendung von Ibrutinib und Ritonavir ist zu vermeiden. Überwiegtder Nutzen das Risiko und muss Ritonavir angewendet werden, ist die Ibrutinib
Dosis auf 140 mg zu senken und der Patient engmaschig auf Toxizitäten zuüberwachen.
Neratinib Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3AInhibitiondurch Ritonavir erhöht.
Die gleichzeitige Anwendung von Ritonavir und Neratinib ist kontraindiziert (siehe
Abschnitt 4.3), da das Risiko für schwerwiegende und/oder lebensbedrohliche
Reaktionen einschließlich einer Hepatotoxizität erhöht ist.
Venetoclax Erhöhte Plasmakonzentrationen von Venetoclax. Bei der Dosisinitiierung undwährend der DosisTitrationsphase erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines
Tumorlysesyndroms (siehe Abschnitt 4.3 und Fachinformation zu Venetoclax).
Bei Patienten, die die Anlaufphase abgeschlossen haben und die auf eine feste
VenetoclaxTagesdosis eingestellt sind, sollte die VenetoclaxDosis um mindestens75% verringert werden, wenn gleichzeitig starke CYP3AInhibitoren angewendetwerden (siehe Dosierungsanleitung der Fachinformation zu Venetoclax).
AntikoagulantienRivaroxaban 10, einfache Dosis 600 q12h ↑ 153% ↑ 55%
Dabigatranetexilat, Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der PgpInhibition durch
Edoxaban Ritonavir erhöht. Eine klinische Überwachung und/oder Dosisreduzierung derdirekten oralen Antikoagulantien (DOAC) sollte in Erwägung gezogen werden, wennein DOAC, einschließlich Dabigatranetexilat und Edoxaban, das durch Pgptransportiert, aber nicht durch CYP3A4 metabolisiert wird, zusammen mit Ritonavirverabreicht wird.
Die Inhibition von CYP3A und Pgp führt zu erhöhten Plasmaspiegeln undpharmakodynamischen Effekten von Rivaroxaban, die ein erhöhtes Blutungsrisikoverursachen können. Aus diesem Grund wird die Anwendung von Ritonavir bei
Patienten, die Rivaroxaban einnehmen, nicht empfohlen.
Vorapaxar Die Serumkonzentrationen erhöhen sich möglicherweise aufgrund der CYP3A
Inhibition durch Ritonavir. Die gleichzeitige Anwendung von Vorapaxar zusammenmit Ritonavir sollte vermieden werden (siehe Abschnitt 4.4 und die Fachinformationzu Vorapaxar).
Warfarin 5, einfache Dosis 400 q12h
SWarfarin ↑ 9% ↓ 9%
RWarfarin ↓ 33% ↔
Bei gleichzeitiger Anwendung mit Ritonavir führt die Induktion von CYP1A2 und
CYP2C9 zu einer Erniedrigung der RWarfarinSpiegel, während nur geringfügige
Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von SWarfarin beobachtet wurden.
Erniedrigte RWarfarinSpiegel können zu einer Abschwächung der Antikoagulationführen. Deshalb wird die Überwachung der Antikoagulationsparameter beigleichzeitiger Einnahme von Warfarin zusammen mit Ritonavir in der Dosierung alsantiretrovirales Arzneimittel oder zur Verbesserung der Pharmakokinetik empfohlen.
Gleichzeitig Dosierung des Dosierung von Auswirkung auf Auswirkungangewendetes gleichzeitig Ritonavir (mg) die AUC des auf die Cmax des
Arzneimittel angewendeten gleichzeitig gleichzeitig
Arzneimittels (mg) angewendeten angewendeten
Arzneimittels Arzneimittels
Antikonvulsiva
Carbamazepin Ritonavir in der Dosierung zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder alsantiretrovirales Arzneimittel inhibiert CYP3A4 und als Folge davon wird eine
Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Carbamazepin erwartet. Eine sorgfältige
Überwachung der therapeutischen Wirksamkeit und der Nebenwirkungen beigleichzeitiger Gabe von Carbamazepin zusammen mit Ritonavir wird empfohlen.
Divalproex, Ritonavir in der Dosierung zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder als
Lamotrigin, Phenytoin antiretrovirales Arzneimittel induziert die Oxidation durch CYP2C9 und die
Glucuronidierung. Als Folge wird eine Erniedrigung der Plasmakonzentrationendieser Antikonvulsiva erwartet. Eine sorgfältige Überwachung der Serumspiegel oderder therapeutischen Wirksamkeit bei gleichzeitiger Gabe dieser Arzneimittelzusammen mit Ritonavir wird empfohlen. Phenytoin kann die Serumspiegel von
Ritonavir erniedrigen.
Antidepressiva
Amitriptylin, Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel inhibiert wahrscheinlich
Fluoxetin, Imipramin, CYP2D6, und infolgedessen wird eine Erhöhung der Konzentrationen von
Nortriptylin, Paroxetin, Imipramin, Amitriptylin, Nortriptylin, Fluoxetin, Paroxetin oder Sertralin erwartet.
Sertralin Eine sorgfältige Überwachung der therapeutischen Wirksamkeit und der
Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Gabe dieser Arzneimittel zusammen mit
Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel wird empfohlen (siehe
Abschnitt 4.4).
Desipramin 100, einfache orale 500 q12h ↑ 145% ↑ 22%
DosierungDie AUC und die Cmax des 2HydroxyMetaboliten werden um 15% bzw. 67%erniedrigt. Eine Dosisreduzierung von Desipramin bei gleichzeitiger Gabe von
Ritonavir als antiretrovirales Arzneimittel wird empfohlen.
Trazodon 50, einfache Dosis 200 q12h ↑ 2,4fach ↑ 34%
Bei gleichzeitiger Einnahme von Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales
Arzneimittel oder zur Verbesserung der Pharmakokinetik wurde ein Anstieg der
Häufigkeit der durch Trazodon bedingten Nebenwirkungen festgestellt. Wenn
Trazodon gemeinsam mit Ritonavir eingenommen wird, sollte die Kombination mit
Vorsicht angewendet werden, das heißt Trazodon sollte mit der niedrigsten Dosisbegonnen und sowohl das klinische Ansprechen als auch die Verträglichkeit dabeiüberwacht werden.
Arzneimittel gegen Gicht
Colchicin Bei gleichzeitiger Einnahme von Ritonavir wird ein Ansteigen der Colchicin
Konzentrationen erwartet.
Lebensbedrohliche Wechselwirkungen und Wechselwirkungen mit Todesfolgewurden von Patienten mit eingeschränkter Nieren und/oder Leberfunktion berichtet,die mit Colchicin und Ritonavir (CYP3A4 und PgpInhibition) behandelt wurden(siehe Abschnitte 4.3 und 4.4). Für weitere Informationen siehe die Fachinformationzu Colchicin.
Antihistaminika
Astemizol, Terfenadin Die gleichzeitige Gabe von Ritonavir kann die Plasmakonzentrationen von Astemizolund Terfenadin erhöhen und ist deshalb kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Fexofenadin Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel oder zur Verbesserungder Pharmakokinetik kann den PGlykoproteinvermittelten Efflux modifizieren unddie FexofenadinKonzentration steigern. Die erhöhten FexofenadinSpiegel könnensich nach erfolgter Induktion mit der Zeit abschwächen.
Gleichzeitig Dosierung des Dosierung von Auswirkung auf Auswirkungangewendetes gleichzeitig Ritonavir (mg) die AUC des auf die Cmax des
Arzneimittel angewendeten gleichzeitig gleichzeitig
Arzneimittels (mg) angewendeten angewendeten
Arzneimittels Arzneimittels
Loratadin Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder in der Dosierung alsantiretrovirales Arzneimittel hemmt CYP3A, und infolgedessen wird eine Erhöhungder Plasmakonzentrationen von Loratadin erwartet. Eine sorgfältige Überwachungder therapeutischen Wirksamkeit und der Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Gabevon Loratadin zusammen mit Ritonavir wird empfohlen.
Antiinfektiva
Fusidinsäure Die gleichzeitige Gabe von Ritonavir kann die Plasmakonzentrationen sowohl von
Fusidinsäure als auch von Ritonavir erhöhen und ist deshalb kontraindiziert (siehe
Abschnitt 4.3).
Rifabutin1 150 täglich 500 q12h ↑ 4fach ↑ 2,5fach25Odesacetyl ↑ 38fach ↑ 16fach
RifabutinMetabolit
Aufgrund des starken Anstiegs der AUC von Rifabutin ist die gleichzeitige Einnahmevon Rifabutin zusammen mit Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales
Arzneimittel kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Die Reduktion der Rifabutin
Dosierung auf 150 mg dreimal pro Woche kann für bestimmte Proteaseinhibitorenbei gleichzeitiger Gabe von Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetikindiziert sein. Bei gleichzeitiger Anwendung eines Proteaseinhibitors sollten spezielle
Empfehlungen der jeweiligen Fachinformation entnommen werden. Bei der
Behandlung von Tuberkulose bei HIVPatienten sollten die offiziellen Leitlinien in
Betracht gezogen werden.
Rifampicin Rifampicin induziert möglicherweise die Metabolisierung von Ritonavir. Diewenigen verfügbaren Daten weisen jedoch darauf hin, dass bei Anwendung von
Rifampicin zusammen mit hohen Dosen von Ritonavir (600 mg zweimal täglich) diezusätzlich induzierende Wirkung von Rifampicin (neben der induzierenden Wirkungvon Ritonavir selbst) gering ist und möglicherweise keine klinisch relevanten
Auswirkungen auf den RitonavirSpiegel in der Therapie mit hohen RitonavirDosenhat. Der Einfluss von Ritonavir auf Rifampicin ist nicht bekannt.
Voriconazol 200 q12h 400 q12h ↓ 82% ↓ 66%200 q12h 100 q12h ↓ 39% ↓ 24%
Die gleichzeitige Einnahme von Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales
Arzneimittel und Voriconazol ist wegen der Erniedrigung der Voriconazol
Konzentrationen kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Die gemeinsame Gabe von
Voriconazol und Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik sollte vermiedenwerden, es sei denn, die NutzenRisikoAbwägung rechtfertigt die Anwendung von
Voriconazol.
Atovaquon Ritonavir in der Dosierung zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder alsantiretrovirales Arzneimittel induziert die Glucuronidierung und als Folge dessenwird eine Erniedrigung der Plasmakonzentrationen von Atovaquon erwartet. Einesorgfältige Überwachung der Serumspiegel oder der therapeutischen Wirksamkeit beigleichzeitiger Gabe von Atovaquon zusammen mit Ritonavir wird empfohlen.
Gleichzeitig Dosierung des Dosierung von Auswirkung auf Auswirkungangewendetes gleichzeitig Ritonavir (mg) die AUC des auf die Cmax des
Arzneimittel angewendeten gleichzeitig gleichzeitig
Arzneimittels (mg) angewendeten angewendeten
Arzneimittels Arzneimittels
Bedaquilin Es gibt keine Interaktionsstudie mit Ritonavir alleine. In einer Interaktionsstudie miteiner Einmalgabe von Bedaquilin und einer Mehrfachgabe von Lopinavir/Ritonavirwar die BedaquilinAUC um 22% erhöht. Dieser Anstieg wird wahrscheinlich durch
Ritonavir verursacht und ein deutlicherer Effekt wird möglicherweise während einerlängeren kombinierten Anwendung beobachtet. Aufgrund des Risikos von
Nebenwirkungen, die mit Bedaquilin in Zusammenhang stehen, sollte diegleichzeitige Anwendung vermieden werden. Falls der Nutzen das Risiko überwiegt,muss die gleichzeitige Anwendung von Bedaquilin zusammen mit Ritonavir mit
Vorsicht erfolgen. Eine häufigere Durchführung von Elektrokardiogrammen und
Untersuchungen der Transaminasen wird empfohlen (siehe Abschnitt 4.4 und die
Fachinformation zu Bedaquilin).
Clarithromycin 500 q12h 200 q8h ↑ 77% ↑ 31%14OHClarithromycin ↓ 100% ↓ 99%
Metabolit
Aufgrund der großen therapeutischen Breite von Clarithromycin ist bei Patienten mitnormaler Nierenfunktion keine Dosisreduktion erforderlich. Clarithromycin
Dosierungen, die mehr als 1 g pro Tag betragen, dürfen nicht zusammen mit
Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel oder zur Verbesserungder Pharmakokinetik verabreicht werden. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz solltefolgende Dosisanpassung berücksichtigt werden: Reduktion der Clarithromycin
Dosis um 50% bei einer Kreatininclearance von 30 bis 60 ml/min, Reduktion der
ClarithromycinDosis um 75% bei einer Kreatininclearance kleiner als 30 ml/min.
Delamanid Es gibt keine Interaktionsstudie mit Ritonavir alleine. In einer Interaktionsstudie mitgesunden Probanden mit 100 mg Delamanid zweimal täglich und 400/100 mg
Lopinavir/Ritonavir zweimal täglich für 14 Tage, erhöhte sich die Expositiongegenüber dem DelamanidMetaboliten, DM6705, um 30%. Aufgrund des Risikoseiner QTcVerlängerung assoziiert mit DM6705 und falls die gleichzeitige
Einnahme von Delamanid zusammen mit Ritonavir als notwendig erachtet wird, wirdeine sehr häufige EKGKontrolle während der gesamten DelamanidBehandlungempfohlen (siehe Abschnitt 4.4 und die Fachinformation von Delamanid).
Erythromycin, Ritonavir in der Dosierung zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder als
Itraconazol antiretrovirales Arzneimittel inhibiert CYP3A4 und als Folge davon wird eine
Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Erythromycin und Itraconazol erwartet.
Eine sorgfältige Überwachung der therapeutischen Wirksamkeit und der
Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Gabe von Erythromycin und Itraconazolzusammen mit Ritonavir wird empfohlen.
Ketoconazol 200 täglich 500 q12h ↑ 3,4fach ↑ 55%
Ritonavir hemmt den CYP3Avermittelten Metabolismus von Ketoconazol.
Aufgrund eines erhöhten Auftretens von gastrointestinalen Beschwerden und
Leberstörungen, muss eine Dosisreduzierung von Ketoconazol bei gleichzeitiger
Anwendung von Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel oder zur
Verbesserung der Pharmakokinetik in Betracht gezogen werden.
Sulfamethoxazol/ 800/160, einfache 500 q12h ↓ 20% ↑ 20% ↔
Trimethoprim2 Dosis
Eine Dosierungsänderung von Sulfamethoxazol/Trimethoprim während dergleichzeitigen RitonavirBehandlung ist nicht notwendig.
Gleichzeitig Dosierung des Dosierung von Auswirkung auf Auswirkungangewendetes gleichzeitig Ritonavir (mg) die AUC des auf die Cmax des
Arzneimittel angewendeten gleichzeitig gleichzeitig
Arzneimittels (mg) angewendeten angewendeten
Arzneimittels Arzneimittels
Antipsychotika/Neuroleptika
Clozapin, Pimozid Die gleichzeitige Gabe von Ritonavir kann die Plasmakonzentrationen von Clozapinund Pimozid erhöhen und ist deshalb kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Haloperidol, Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel hemmt wahrscheinlich
Risperidon, Thioridazin CYP2D6, und infolgedessen wird eine Erhöhung der Konzentrationen von
Haloperidol, Risperidon und Thioridazin erwartet. Eine sorgfältige Überwachung dertherapeutischen Wirksamkeit und der Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Gabe dieser
Arzneimittel zusammen mit Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales
Arzneimittel wird empfohlen.
Lurasidon Es ist zu erwarten, dass sich die Serumkonzentrationen von Lurasidon aufgrund der
CYP3AInhibition durch Ritonavir erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung mit
Lurasidon ist deshalb kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Quetiapin Ritonavir inhibiert CYP3A und infolgedessen wird eine Erhöhung der
Plasmakonzentrationen von Quetiapin erwartet. Die gleichzeitige Einnahme von
Ritonavir und Quetiapin ist kontraindiziert, da sie die in Zusammenhang mit
Quetiapin bestehende Toxizität erhöhen kann (siehe Abschnitt 4.3).
Beta-2-Agonist (langanhaltend)
Salmeterol Ritonavir inhibiert CYP3A4 und infolgedessen wird eine deutliche Erhöhung der
Plasmakonzentrationen von Salmeterol erwartet. Deshalb wird eine gleichzeitige
Anwendung nicht empfohlen.
Kalziumantagonisten
Amlodipin, Diltiazem, Ritonavir in der Dosierung zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder als
Nifedipin antiretrovirales Arzneimittel inhibiert CYP3A4 und als Folge davon wird eine
Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Kalziumantagonisten erwartet. Einesorgfältige Überwachung der therapeutischen Wirksamkeit und der Nebenwirkungenbei gleichzeitiger Gabe dieser Arzneimittel zusammen mit Ritonavir wird empfohlen.
Endothelin-Antagonisten
Bosentan Die gleichzeitige Einnahme von Bosentan und Ritonavir kann möglicherweise diemaximale Bosentan Steady-StateKonzentration (Cmax) und die Blutspiegelkurve(AUC) erhöhen.
Riociguat Die Serumkonzentrationen erhöhen sich möglicherweise aufgrund der CYP3A undder PgpInhibition durch Ritonavir. Die gleichzeitige Anwendung von Riociguatzusammen mit Ritonavir wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4 und die
Fachinformation zu Riociguat).
Ergotamine
Dihydroergotamin, Die gleichzeitige Gabe von Ritonavir kann die Plasmakonzentrationen von
Ergonovin, Ergotamin, Ergotaminen erhöhen und ist deshalb kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Methylergonovin
GI-motilitätsmodifizierende Arzneimittel
Cisaprid Die gleichzeitige Gabe von Ritonavir kann die Plasmakonzentrationen von Cisapriderhöhen und ist deshalb kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Gleichzeitig Dosierung des Dosierung von Auswirkung auf Auswirkungangewendetes gleichzeitig Ritonavir (mg) die AUC des auf die Cmax des
Arzneimittel angewendeten gleichzeitig gleichzeitig
Arzneimittels (mg) angewendeten angewendeten
Arzneimittels Arzneimittels
Antivirale Mittel zur Behandlung von Hepatitis-C-Infektionen
Glecaprevir/Pibren Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der PGlycoprotein,tasvir BCRP und OATP1BInhibition durch Ritonavir erhöht.
Die gleichzeitige Anwendung von Glecaprevir/Pibrentasvir und Ritonavir wirdwegen des erhöhten Risikos eines Anstiegs der AlaninAminotransferase (ALT) undeiner damit assoziierten erhöhten GlecaprevirKonzentration nicht empfohlen.
HCV-Protease-Inhibitor
Simeprevir 200 qd 100 q12h ↑ 7,2fach ↑ 4,7fach
Aufgrund der CYP3A4Inhibition erhöht Ritonavir die Plasmakonzentrationen von
Simeprevir. Die gleichzeitige Anwendung von Ritonavir mit Simeprevir wird nichtempfohlen.
HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren
Atorvastatin, Bei HMGCoAReduktasehemmern wie Lovastatin und Simvastatin, deren
Fluvastatin, Lovastatin, Metabolisierung in hohem Ausmaß von CYP3A abhängt, werden bei gleichzeitiger
Pravastatin, Anwendung von Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel oder zur
Rosuvastatin, Verbesserung der Pharmakokinetik deutlich erhöhte Plasmakonzentrationen erwartet.
Simvastatin Da erhöhte Konzentrationen von Lovastatin und Simvastatin zu Myopathie,einschließlich Rhabdomyolyse, führen können, ist die Kombination dieser
Arzneimittel mit Ritonavir kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Die
Metabolisierung von Atorvastatin ist in geringerem Ausmaß von CYP3A abhängig.
Es wurde über eine Erhöhung von Rosuvastatin bei gleichzeitiger Einnahme von
Ritonavir berichtet, obwohl die Elimination von Rosuvastatin unabhängig von
CYP3A ist. Der Mechanismus dieser Wechselwirkung ist nicht geklärt, könntejedoch auf eine Hemmung von Transportern zurückzuführen sein. Bei Anwendungmit Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder in der Dosierung alsantiretrovirales Arzneimittel sollte die kleinstmögliche Dosis von Atorvastatin oder
Rosuvastatin gegeben werden. Die Metabolisierung von Pravastatin und Fluvastatinhängt nicht von CYP3A ab und Wechselwirkungen mit Ritonavir werden nichterwartet. Ist eine Behandlung mit HMGCoAReduktasehemmern angezeigt, werden
Pravastatin oder Fluvastatin empfohlen.
Hormonelle Kontrazeptiva
Ethinylöstradiol 50 µg, einfache Dosis 500 q12h ↓ 40% ↓ 32%
Aufgrund der Erniedrigungen der EthinylöstradiolKonzentrationen müssen Barriereoder andere nicht hormonelle Methoden der Empfängnisverhütung in Betrachtgezogen werden bei gleichzeitiger Anwendung von Ritonavir in der Dosierung alsantiretrovirales Arzneimittel oder zur Verbesserung der Pharmakokinetik. Ritonavirkann das Blutungsverhalten ändern und reduziert die Wirksamkeit östrogenhaltiger
Kontrazeptiva (siehe Abschnitt 4.4).
ImmunsuppressivaCyclosporin, Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel oder zur Verbesserung
Tacrolimus, der Pharmakokinetik hemmt CYP3A4, und infolgedessen wird eine Erhöhung der
Everolimus Plasmakonzentrationen von Cyclosporin, Tacrolimus oder Everolimus erwartet.
Eine sorgfältige Überwachung der therapeutischen Wirksamkeit und der
Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Gabe dieser Arzneimittel zusammen mit
Ritonavir wird empfohlen.
Gleichzeitig Dosierung des Dosierung von Auswirkung auf Auswirkungangewendetes gleichzeitig Ritonavir (mg) die AUC des auf die Cmax des
Arzneimittel angewendeten gleichzeitig gleichzeitig
Arzneimittels (mg) angewendeten angewendeten
Arzneimittels Arzneimittels
Lipidmodifizierende Arzneimittel
Lomitapid CYP3A4Inhibitoren erhöhen die Exposition von Lomitapid, wobei starke
Inhibitoren die Exposition um das etwa 27fache erhöhen. Aufgrund der CYP3A
Hemmung durch Ritonavir wird eine Erhöhung der Plasmakonzentrationen von
Lomitapid erwartet. Die gleichzeitige Anwendung von Ritonavir und Lomitapid istkontraindiziert (siehe Fachinformation von Lomitapid) (siehe Abschnitt 4.3).
Phosphodiesterase-Inhibitoren (PDE5)
Avanafil 50, einfache Dosis 600 q12h ↑ 13fach ↑ 2,4fach
Die gleichzeitige Einnahme von Avanafil und Ritonavir ist kontraindiziert (siehe
Abschnitt 4.3).
Sildenafil 100, einfache Dosis 500 q12h ↑ 11fach ↑ 4fach
Die gleichzeitige Einnahme von Sildenafil zur Behandlung der erektilen Dysfunktionzusammen mit Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel oder zur
Verbesserung der Pharmakokinetik muss mit Vorsicht erfolgen, und in keinem Falldarf die SildenafilDosis 25 mg in 48 Stunden überschreiten (siehe auch
Abschnitt 4.4). Die gleichzeitige Gabe von Sildenafil zusammen mit Ritonavir ist bei
Patienten mit pulmonalem, arteriellem Bluthochdruck kontraindiziert (siehe
Abschnitt 4.3).
Tadalafil 20, einfache Dosis 200 q12h ↑ 124% ↔
Tadalafil zur Behandlung der erektilen Dysfunktion zusammen mit Ritonavir in der
Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel oder zur Verbesserung der
Pharmakokinetik ist mit Vorsicht und mit einer verringerten Dosis von nicht mehr als10 mg alle 72 Stunden unter verstärkter Überwachung hinsichtlich unerwünschter
Ereignisse anzuwenden (siehe Abschnitt 4.4).
Bei gleichzeitiger Einnahme von Tadalafil mit Ritonavir bei Patienten mitpulmonaler arterieller Hypertonie siehe die Fachinformation von Tadalafil.
Vardenafil 5, einfache Dosis 600 q12h ↑ 49fach ↑ 13fach
Die gleichzeitige Einnahme von Vardenafil und Ritonavir ist kontraindiziert (siehe
Abschnitt 4.3).
Sedativa/Beruhigungsmittel
Clorazepat, Diazepam, Die gleichzeitige Gabe von Ritonavir kann die Plasmakonzentrationen von
Estazolam, Clorazepat, Diazepam, Estazolam und Flurazepam erhöhen und ist deshalb
Flurazepam, oral und kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).parenteral Midazolam wird weitgehend von CYP3A4 metabolisiert. Die gleichzeitige Einnahmeangewendetes von Ritonavir kann einen erheblichen Konzentrationsanstieg dieses Benzodiazepins
Midazolam verursachen. Es wurden keine Interaktionsstudien bei gleichzeitiger Anwendung von
Ritonavir und Benzodiazepinen durchgeführt.
Basierend auf Daten anderer CYP3A4Inhibitoren werden signifikant höhere
MidazolamPlasmakonzentrationen bei oral angewendetem Midazolam erwartet.
Deshalb darf Ritonavir nicht zusammen mit oralem Midazolam eingenommenwerden (siehe Abschnitt 4.3), während Vorsicht bei der gleichzeitigen Anwendungvon Ritonavir und parenteral verabreichtem Midazolam geboten ist. Die Daten zurgleichzeitigen Anwendung von parenteral verabreichtem Midazolam mit anderen
Proteaseinhibitoren weisen auf einen möglichen 3 bis 4fachen Anstieg der
MidazolamPlasmaspiegel hin. Falls Ritonavir gleichzeitig mit parenteralem
Midazolam angewendet wird, sollte dies auf der IntensivStation oder in einerähnlichen Einrichtung vorgenommen werden, um eine enge klinische Überwachungund, im Falle einer Atemdepression und/oder einer verlängerten Sedierung, geeignetemedizinische Maßnahmen zu gewährleisten. Für Midazolam muss eine
Dosisanpassung in Betracht gezogen werden, insbesondere dann, wenn mehr als eine
Dosis Midazolam verabreicht wird.
Gleichzeitig Dosierung des Dosierung von Auswirkung auf Auswirkungangewendetes gleichzeitig Ritonavir (mg) die AUC des auf die Cmax des
Arzneimittel angewendeten gleichzeitig gleichzeitig
Arzneimittels (mg) angewendeten angewendeten
Arzneimittels Arzneimittels
Triazolam 0,125, einfache Dosis 200, 4 Dosen ↑ > 20fach ↑ 87%
Die gleichzeitige Gabe von Ritonavir kann die Plasmakonzentrationen von Triazolamerhöhen und ist deshalb kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Pethidin 50, orale einfache 500 q12h ↓ 62% ↓ 59%
Dosis
NorpethidinMetabolit ↑ 47% ↑ 87%
Die Anwendung von Pethidin und Ritonavir ist kontraindiziert wegen des
Konzentrationsanstiegs des Metaboliten Norpethidin, der sowohl eine analgetischeals auch ZNSstimulierende Wirkung hat. Erhöhte NorpethidinKonzentrationenerhöhen möglicherweise das Risiko für Störungen des ZNS (z. B. Krampfanfälle),siehe Abschnitt 4.3.
Alprazolam 1, Einfachdosis 200 q12h, 2 Tage ↑ 2,5fach ↔500 q12h, 10 Tage ↓ 12% ↓ 16%
Der Metabolismus von Alprazolam wurde nach Gabe von Ritonavir inhibiert. Nach10tägiger RitonavirEinnahme wurde kein inhibitorischer Effekt von Ritonavir mehrbeobachtet. Bei gleichzeitiger Gabe von Alprazolam zusammen mit Ritonavir in der
Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel oder zur Verbesserung der
Pharmakokinetik ist in den ersten Tagen bis zur Induktion des Alprazolam
Metabolismus Vorsicht geboten.
Buspiron Ritonavir in der Dosierung zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder alsantiretrovirales Arzneimittel inhibiert CYP3A und als Folge davon wird eine
Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Buspiron erwartet. Eine sorgfältige
Überwachung der therapeutischen Wirksamkeit und der Nebenwirkungen beigleichzeitiger Gabe von Buspiron zusammen mit Ritonavir wird empfohlen.
Schlafmittel
Zolpidem 5 200, 4 Dosen ↑ 28% ↑ 22%
Bei sorgfältiger Überwachung auf übermäßige sedative Auswirkungen kann
Zolpidem zusammen mit Ritonavir eingenommen werden.
Rauchentwöhnung
Bupropion 150 100 q12h ↓ 22% ↓ 21%150 600 q12h ↓ 66% ↓ 62%
Bupropion wird hauptsächlich über CYP2B6 metabolisiert. Es wird erwartet, dass esbei gleichzeitiger Einnahme von Bupropion mit wiederholten RitonavirDosen zuerniedrigten BupropionSpiegeln kommt. Man geht davon aus, dass diese Effekte die
Induktion der BupropionMetabolisierung widerspiegeln. Die empfohlene
BupropionDosis sollte nicht überschritten werden, da sich gezeigt hat, dass
Ritonavir CYP2B6 in vitro inhibiert. Im Gegensatz zur LangzeitAnwendung von
Ritonavir gab es bei einer kurzzeitigen Gabe mit niedrigen RitonavirDosen (zweimaltäglich 200 mg für 2 Tage) keine signifikante Wechselwirkung mit Bupropion. Daslässt darauf schließen, dass der Abfall der Bupropionkonzentrationen erst einige Tagenach Beginn der gemeinsamen Anwendung mit Ritonavir einsetzt.
Gleichzeitig Dosierung des Dosierung von Auswirkung auf Auswirkungangewendetes gleichzeitig Ritonavir (mg) die AUC des auf die Cmax des
Arzneimittel angewendeten gleichzeitig gleichzeitig
Arzneimittels (mg) angewendeten angewendeten
Arzneimittels Arzneimittels
Steroide
Inhaliertes, Systemische corticosteroide Wirkungen, einschließlich Morbus Cushing undinjizierbares oder Suppression der Nebennierenfunktion (in oben genannter Studie sanken dieintranasales PlasmakortisolSpiegel um 86%), wurden bei Patienten berichtet, die Ritonavir und
Fluticasonpropionat, Fluticasonpropionat inhalativ oder intranasal anwendeten. Ähnliche Wirkungen
Budesonid, können auch bei anderen Corticosteroiden, die über CYP3A verstoffwechselt werden
Triamcinolon (z. B. Budesonid und Triamcinolon), auftreten. Infolgedessen wird die gleichzeitige
Anwendung von Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel oder zur
Verbesserung der Pharmakokinetik und diesen Glucocorticoiden nicht empfohlen, essei denn, dass der mögliche Nutzen einer Behandlung das Risiko systemischercorticosteroider Wirkungen überwiegt (siehe Abschnitt 4.4). Eine Reduktion der
GlucocorticoidDosis sollte zusammen mit einer engmaschigen Überwachung auflokale und systemische Wirkungen oder einem Wechsel auf ein Glucocorticoid, daskein Substrat von CYP3A4 darstellt (z. B. Beclometason), in Erwägung gezogenwerden. Darüber hinaus muss im Falle eines Absetzens der Glucocorticoide dieschrittweise Dosisreduktion über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden.
Dexamethason Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder in der Dosierung alsantiretrovirales Arzneimittel hemmt CYP3A, und infolgedessen wird eine Erhöhungder Plasmakonzentrationen von Dexamethason erwartet. Eine sorgfältige
Überwachung der therapeutischen Wirksamkeit und der Nebenwirkungen beigleichzeitiger Gabe dieser Arzneimittel zusammen mit Ritonavir wird empfohlen.
Prednisolon 20 200 q12h ↑ 28% ↑ 9%
Eine sorgfältige Überwachung der therapeutischen Wirksamkeit und der
Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Gabe von Prednisolon zusammen mit Ritonavirwird empfohlen. Die AUC des Metaboliten Prednisolon nahm um 37% bzw. 28%nach 4 bzw. 14 Tagen zu.
Schilddrüsenhormon-Ersatztherapie
Levothyroxin Nach Marktzulassung wurden Fälle einer möglichen Wechselwirkung zwischenritonavirhaltigen Produkten und Levothyroxin berichtet. Bei Patienten, die mit
Levothyroxin behandelt werden, sollte mindestens ein Monat nach Beginn und/oder
Ende der Therapie mit Ritonavir eine Überwachung der TSH (Thyreoideastimulierendes Hormon)Werte erfolgen.
ND: nicht untersucht1 Basierend auf einem Parallelgruppenvergleich.2 Sulfamethoxazol wurde zusammen mit Trimethoprim verabreicht.
Es wurde über neurologische und kardiale Ereignisse berichtet, wenn Ritonavir gleichzeitig mit
Disopyramid, Mexiletin oder Nefazodon eingenommen wurde. Das mögliche Vorliegen einer
Arzneimittelwechselwirkung kann nicht ausgeschlossen werden.
Da Ritonavir stark an Proteine bindet, sollte zusätzlich zu den oben genannten Wechselwirkungen die
Möglichkeit einer gesteigerten therapeutischen und toxischen Wirkung aufgrund der Verschiebung der
Eiweißbindung gleichzeitig verabreichter Arzneimittel in Betracht gezogen werden.
Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik
Bei Anwendung von Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik sind wichtige Informationen zu
Arzneimittelwechselwirkungen in den Fachinformationen der jeweiligen gleichzeitig verabreichten
Proteaseinhibitoren zu finden.
Protonenpumpenhemmer und H2-Rezeptorantagonisten
Protonenpumpenhemmer und H2Rezeptorantagonisten (z. B. Omeprazol oder Ranitidin) können die
Serumkonzentrationen von gleichzeitig eingenommenen Proteaseinhibitoren erniedrigen. Weitere
Informationen hinsichtlich des Einflusses bei gleichzeitiger Einnahme von säurereduzierenden
Arzneimitteln siehe die Fachinformationen der gleichzeitig angewendeten Proteaseinhibitoren.
Basierend auf Interaktionsstudien, die mit Ritonavirgeboosteten Proteaseinhibitoren(Lopinavir/Ritonavir, Atazanavir) durchgeführt wurden, zeigte die gleichzeitige Gabe von Omeprazolund Ranitidin keine signifikante Veränderung in der Wirksamkeit von Ritonavir zur Verbesserung der
Pharmakokinetik trotz einer geringfügigen Veränderung in der Exposition (ungefähr 6 - 18%).
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
SchwangerschaftEine große Anzahl (6100 Lebendgeburten) schwangerer Frauen war während der Schwangerschaft
Ritonavir ausgesetzt; hiervon waren 2800 Lebendgeburten während des ersten Trimesters exponiert.
Diese Daten beziehen sich größtenteils auf RitonavirExpositionen in Kombinationstherapie und nichtauf therapeutische RitonavirDosen, sondern auf niedrigere Dosierungen wie zur Verbesserung der
Pharmakokinetik anderer Proteaseinhibitoren. Diese Daten weisen auf keine Erhöhung der
Fehlbildungsraten, verglichen mit der beobachteten Rate aus Fehlbildungsregistern, hin.
Tierexperimentelle Daten zeigten eine Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt 5.3). Ritonavir kannwährend der Schwangerschaft angewendet werden, wenn dies klinisch notwendig ist.
Ritonavir beeinflusst nachteilig orale Kontrazeptiva. Deshalb sollte während der Behandlung einealternative, sichere und effektive Empfängnisverhütung angewandt werden.
StillzeitLimitierte veröffentlichte Daten berichten, dass Ritonavir in der Muttermilch vorhanden ist.
Es gibt keine Informationen über die Auswirkungen von Ritonavir auf das gestillte Kind oder die
Auswirkungen des Arzneimittels auf die Milchproduktion. Aufgrund des Potentials für (1) HIV
Übertragung (bei HIVnegativen Säuglingen), (2) Entwicklung von Virusresistenz (bei HIVpositiven
Säuglingen) und (3) schwerwiegenden Nebenwirkungen bei einem gestillten Säugling wirdempfohlen, dass HIVpositive Frauen nicht stillen, wenn sie Ritonavir erhalten.
FertilitätEs gibt keine verfügbaren Daten von Studien am Menschen, die einen Effekt von Ritonavir auf die
Fertilität zeigen. Tierstudien geben keinen Hinweis auf einen nachteiligen Effekt von Ritonavir auf die
Fertilität (siehe Abschnitt 5.3).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
MaschinenEs wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen durchgeführt. Es sollte jedoch bei der Teilnahme am Straßenverkehr undbeim Bedienen von Maschinen beachtet werden, dass Schwindel eine bekannte Nebenwirkung von
Ritonavir ist.
4.8 Nebenwirkungen
Zusammenfassung des SicherheitsprofilsRitonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik
Nebenwirkungen in Zusammenhang mit der Anwendung von Ritonavir zur Verbesserung der
Pharmakokinetik sind abhängig von den jeweils gleichzeitig angewendeten Proteaseinhibitoren.
Weitere Informationen zu den Nebenwirkungen finden Sie in den entsprechenden Fachinformationender jeweils gleichzeitig verabreichten Proteaseinhibitoren.
Ritonavir als antiretrovirales Arzneimittel
Nebenwirkungen in klinischen Studien und Anwendungsbeobachtungen bei Erwachsenen
Die häufigsten Nebenwirkungen bei Patienten, die Ritonavir allein oder in Kombination mit anderenantiretroviralen Arzneimitteln erhielten, waren gastrointestinale Störungen (einschließlich Diarrhoe,
Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Ober und Unterbauch), neurologische Störungen (einschließlich
Parästhesien und faziale Parästhesien) und chronische Erschöpfung/Asthenie.
Tabellarische Auflistung der NebenwirkungenDie folgenden Nebenwirkungen von mittlerer bis schwerer Intensität wurden mit möglichem oderwahrscheinlichem Zusammenhang mit Ritonavir berichtet. Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werdendie Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben: sehr häufig ≥ 1/10; häufig ≥ 1/100bis < 1/10; gelegentlich ≥ 1/1 000 bis < 1/100; selten ≥ 1/10 000 bis < 1/1 000; nicht bekannt (kannanhand der verfügbaren Daten nicht bewertet werden).
Nebenwirkungen mit der Häufigkeitsangabe 'nicht bekannt“ wurden aus Anwendungsbeobachtungenidentifiziert.
Tabelle 6. Nebenwirkungen in klinischen Studien und Anwendungsbeobachtung bei
Erwachsenen
Organsystem Häufigkeit Nebenwirkung
Blut und lymphatisches Häufig Leukozyten erniedrigt, Hämoglobin erniedrigt,
System Neutrophile erniedrigt, Eosinophile erhöht,
Thrombozyten erniedrigt
Gelegentlich Neutrophile erhöht
Erkrankungen des Häufig Überempfindlichkeit, einschließlich Urtikaria und
Immunsystems Gesichtsödem
Selten Anaphylaxie
Stoffwechsel und Häufig Hypercholesterinämie, Hypertriglyzeridämie, Gicht,
Ernährungsstörungen Ödeme, periphere Ödeme, Dehydratation (meist im
Zusammenhang mit gastrointestinalen Symptomen)
Gelegentlich Diabetes mellitus
Selten Hyperglykämie
Erkrankungen des Sehr häufig Dysgeusie, orale und periphere Parästhesien,
Nervensystems Kopfschmerzen, Schwindel, periphere Neuropathie
Häufig Schlaflosigkeit, Angstzustände, Verwirrung,
Aufmerksamkeitsstörung, Synkope, Krampfanfall
Augenerkrankungen Häufig Verschwommenes Sehen Herzerkrankungen
Gelegentlich Myokardinfarkt
Gefäßerkrankungen Häufig Hypertonie, Hypotonie, einschließlich orthostatische
Hypotonie, Kälte der Körperperipherie
Erkrankungen der Sehr häufig Pharyngitis, Schmerzen im MundRachenBereich,
Atemwege, des Husten
Brustraums und des
Mediastinums
Organsystem Häufigkeit Nebenwirkung
Erkrankungen des Sehr häufig Bauchschmerzen (Ober und Unterbauch), Übelkeit,
Gastrointestinaltrakts Durchfall (einschließlich schweren Durchfalls mit
Störungen des Elektrolythaushalts), Erbrechen,
Dyspepsie
Häufig Appetitlosigkeit, Blähungen, Geschwürbildung im
Mund, gastrointestinale Blutung, gastrointestinale
Refluxerkrankung, Pankreatitis
Leber und Häufig Hepatitis (einschließlich erhöhte GOT, GPT und
Gallenerkrankungen GGT), Bilirubin im Blut erhöht (einschließlich
Ikterus)
Erkrankungen der Haut Sehr häufig Juckreiz, Exanthem (einschließlich erythematösenund des und makulopapulösen Exanthems)
Unterhautzellgewebes Häufig Akne
Selten StevensJohnsonSyndrom, toxische epidermale
Nekrolyse (TEN)
Skelettmuskel, Knochen Sehr häufig Arthralgie und Rückenschmerzenund Häufig Myositis, Rhabdomyolyse, Myalgie, Myopathie,
Bindegewebserkrankunge erhöhte CPKn
Erkrankungen der Nieren Häufig Vermehrte Miktion, Nierenfunktionsstörung (z. B.und Harnwege Oligurie, Kreatinin erhöht)
Gelegentlich Akutes Nierenversagen
Nicht bekannt Nephrolithiasis
Erkrankungen der Häufig Menorrhagie
Geschlechtsorgane undder Brustdrüse
Allgemeine Störungen Sehr häufig Erschöpfungssyndrom, einschließlich Asthenie,und Beschwerden am Erröten (Flushing), Hitzegefühl
Verabreichungsort Häufig Fieber, Gewichtsverlust
Untersuchungen Häufig Amylase erhöht, freies und Gesamtthyroxinerniedrigt
Gelegentlich Glucose erhöht, Magnesium erhöht, alkalische
Phosphatase erhöht
Beschreibung ausgewählter NebenwirkungenBei Patienten, die mit Ritonavir in Monotherapie oder in Kombination mit anderen antiretroviralwirkenden Arzneimitteln behandelt wurden, traten eine Erhöhung der Leberwerte für Transaminasenum mehr als das Fünffache der Obergrenze der Normalwerte sowie Hepatitis und Ikterus auf.
Metabolische ParameterWährend einer antiretroviralen Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutlipidund Blutglucosewerte auftreten (siehe Abschnitt 4.4).
Bei HIVinfizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitungeiner antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatischeoder residuale opportunistische Infektionen entwickeln. Über das Auftreten von
Autoimmunerkrankungen (wie z. B. Morbus Basedow und Autoimmunhepatitis) wurde auch berichtet.
Jedoch ist der Zeitpunkt des Auftretens variabler und kann viele Monate nach Behandlungsbeginneinsetzen (siehe Abschnitt 4.4).
Pankreatitis wurde bei Patienten, die eine RitonavirTherapie erhalten, einschließlich jener mit
Hypertriglyceridämie, beobachtet; in einigen Fällen mit letalem Ausgang. Bei Patienten mitfortgeschrittener HIVErkrankung scheint ein Risiko für erhöhte Triglyceride und Pankreatitis zubestehen (siehe Abschnitt 4.4).
Fälle von Osteonekrose wurden berichtet, insbesondere bei Patienten mit allgemein bekannten
Risikofaktoren, fortgeschrittener HIVErkrankung oder Langzeitanwendung einer antiretroviralen
Kombinationstherapie (ART). Die Häufigkeit des Auftretens ist unbekannt (siehe Abschnitt 4.4).
Kinder
Das Sicherheitsprofil von Ritonavir bei Kindern von 2 Jahren und älter ist mit dem von Erwachsenenvergleichbar.
Meldung des Verdachts auf NebenwirkungenDie Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sieermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des NutzenRisikoVerhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung überdas in Anhang V aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
SymptomeEs liegen nur eingeschränkte Erfahrungen bezüglich einer akuten Überdosierung von Ritonavir beim
Menschen vor. Ein Patient, der bei klinischen Studien 1500 mg Ritonavir/Tag über zwei Tageeinnahm, klagte über Parästhesien, die nach Senkung der Dosis verschwanden. In einem Fall trat ein
Nierenversagen mit Eosinophilie auf.
Die bei Tieren (Mäusen und Ratten) beobachteten Vergiftungszeichen bestehen aus verminderter
Aktivität, Ataxie, Atemnot und Zittern.
BehandlungGegen die Überdosierung von Ritonavir gibt es kein spezielles Gegenmittel. Die Behandlung einer
Überdosierung von Ritonavir sollte allgemeine Maßnahmen umfassen, wie z. B. die Überwachung der
Vitalfunktionen und die Beobachtung des klinischen Zustands des Patienten. Aufgrund der Löslichkeitund einer möglichen Ausscheidung durch den Verdauungstrakt wird empfohlen, zur Behandlung der
Überdosierung eine Magenspülung durchzuführen und Aktivkohle zu verabreichen. Da Ritonavir inhohem Maße von der Leber umgesetzt wird und eine hohe Proteinbindung besitzt, ist einenennenswerte Beseitigung von Ritonavir durch Dialyse nicht zu erwarten.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antivirale Substanzen zum Einnehmen, Proteaseinhibitoren, ATC
Code: J05AE03.
Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik
Die Verbesserung der Pharmakokinetik durch Ritonavir basiert auf der Aktivität dieses Wirkstoffs als
Inhibitor des CYP3Avermittelten Stoffwechsels. Das Ausmaß der Verbesserung wird durch den
Stoffwechsel der gleichzeitig verabreichten Proteaseinhibitoren sowie den Einfluss der gleichzeitigverabreichten Proteaseinhibitoren auf den RitonavirStoffwechsel bedingt. Eine maximale Inhibitiondes Stoffwechsels der gleichzeitig verabreichten Proteaseinhibitoren wird im Allgemeinen mit einer
RitonavirDosierung von 100 mg bis 200 mg zweimal täglich erreicht, in Abhängigkeit von den
Proteaseinhibitoren, die gleichzeitig verabreicht werden. Weitere Informationen zur Wirkung von
Ritonavir auf den Metabolismus der gleichzeitig verabreichten Proteaseinhibitoren siehe
Abschnitt 4.5. Siehe auch die Fachinformationen der jeweils gleichzeitig eingenommenen
Proteaseinhibitoren.
Ritonavir als antiretrovirales Arzneimittel
Ritonavir ist ein oral wirkender, peptidomimetischer Hemmer der HIV1 und
HIV2Aspartylproteasen. Durch die Hemmung der HIVProtease ist das Enzym nicht mehr zur
Verarbeitung des gag-polPolyproteins in der Lage. Dies führt zur Bildung von HIVPartikeln mitunreifer Morphologie, die nicht in der Lage sind, einen neuen Infektionskreislauf in Gang zu setzen.
Ritonavir hat eine selektive Affinität für die HIVProtease und nur eine geringfügige Hemmwirkunggegen menschliche Aspartylproteasen.
Ritonavir war der erste Proteaseinhibitor (Zulassung erfolgte 1996), für den in klinischen Studien mitdefinierten Endpunkten eine Wirksamkeit nachgewiesen werden konnte. Aufgrund der stoffwechselbedingten, inhibitorischen Eigenschaften wird Ritonavir im klinischen Alltag bevorzugt zur
Verbesserung der Pharmakokinetik anderer Proteaseinhibitoren eingesetzt (siehe Abschnitt 4.2).
Einflüsse auf das Elektrokardiogramm
In einer randomisierten, placebo und verumkontrollierten (einmal täglich 400 mg Moxifloxacin)
CrossoverStudie wurde das QTcFIntervall bei 45 gesunden Erwachsenen mit 10 Messungen über12 Stunden an Tag 3 untersucht. Die maximalen Abweichungen der Mittelwerte (95%
Konfidenzintervall) beim QTcF des Placebos betrugen 5,5 (7,6) ms für 400 mg Ritonavir zweimaltäglich. Die RitonavirExposition an Tag 3 war ungefähr 1,5mal höher als diejenige mit 600 mgzweimal täglich bei konstantem Wirkstoffspiegel. Bei keinem der Probanden war eine Erhöhung der
QTcF von ≥ 60 ms vom Ausgangswert oder ein QTcFIntervall, welches den klinisch relevanten
Grenzwert von 500 ms überschritten hätte, zu beobachten.
In der gleichen Studie wurde auch eine mäßige Verlängerung des PRIntervalls bei den Probanden, die
Ritonavir erhielten, an Tag 3 beobachtet. Die mittleren Veränderungen im PRIntervall im Vergleichzum Ausgangswert bewegten sich im 12StundenBereich nach Dosierung zwischen 11,0 und 24,0 ms.
Das maximale PRIntervall betrug 252 ms und es wurde kein AVBlock II. oder III. Grades beobachtet(siehe Abschnitt 4.4).
Resistenzen
Ritonavirresistente Isolate von HIV1 wurden in vitro ausgewählt und aus Patienten, die mit einertherapeutischen Dosis Ritonavir behandelt wurden, isoliert.
Die Reduktion der antiretroviralen Aktivität von Ritonavir ist hauptsächlich mit den Protease
Mutationen V82A/F/T/S und 184V assoziiert. Eine Akkumulation anderer Mutationen im Protease
Gen (einschließlich der Positionen 20, 33, 36, 46, 54, 71 und 90) kann ebenfalls zur Resistenzgegenüber Ritonavir beitragen. Im Allgemeinen kann eine Akkumulierung von Mutationen, die mit
RitonavirResistenzen assoziiert sind, das Ansprechen anderer Proteaseinhibitoren reduzieren. Die
Fachinformationen anderer Proteaseinhibitoren oder offiziell verfügbare kontinuierliche Informationensollten für spezifische Informationen zu ProteaseMutationen, die mit einem reduzierten Ansprechenassoziiert sind, herangezogen werden.
Klinischpharmakodynamische Angaben
Die Wirkung von Ritonavir (Monotherapie oder in Kombination mit anderen antiretroviralen
Substanzen) auf biologische Marker zur Messung der Krankheitsaktivität, wie z. B. die Anzahl der
CD4Zellen und viraler RNS im Serum, wurden in mehreren Studien an HIV1Patienten untersucht.
Die nachfolgend genannten sind die wichtigsten Studien.
Anwendung bei ErwachsenenEine kontrollierte Studie (1996 beendet) mit Ritonavir als Zusatztherapie ('addon“) bei
HIV1positiven Patienten, die ausgiebig mit Nukleosidanaloga vorbehandelt waren und eine CD4
Zahl von ≤ 100 Zellen/µl aufwiesen, ergab einen Rückgang der Mortalität sowie der AIDSdefinierenden Ereignisse. Bei der mit Ritonavir behandelten Gruppe betrug die durchschnittliche
Abweichung des anfänglichen HIVRNSSpiegels unter 16WochenTherapie −0,79 log10 (maximalerdurchschnittlicher Rückgang: 1,29 log10) im Vergleich zu −0,01 log10 bei der Kontrollgruppe. Amhäufigsten wurden in dieser Studie die Nukleoside Zidovudin, Stavudin, Didanosin und Zalcitabinverabreicht.
In einer Studie (1996 beendet) mit weniger fortgeschrittenen HIV1positiven Patienten (CD4Zahl200 - 500 Zellen/µl) ohne antiretrovirale Vorbehandlung, wies Ritonavir in Kombinationstherapie mit
Zidovudin sowie in Monotherapie eine Verminderung des Virusspiegels im Plasma sowie einen CD4
Zellanstieg auf. Bei der mit Ritonavir behandelten Gruppe betrug unter 48WochenTherapie diedurchschnittliche Abweichung der HIVRNSSpiegel −0,88 log10 im Vergleich zu −0,66 log10 bei dermit Ritonavir und Zidovudin behandelten Gruppe und −0,42 log10 in der Monotherapie mit Zidovudin.
Im Hinblick auf die Dauer der Behandlung mit Ritonavir sollte der Virusspiegel wegen des möglichen
Auftretens einer Resistenz berücksichtigt werden, wie in Abschnitt 4.1 beschrieben.
Anwendung bei Kindern
In einer offenen Studie (1998 beendet) mit HIVinfizierten, klinisch stabilen Kindern ergab sich einsignifikanter Unterschied (p = 0,03) in den feststellbaren RNASpiegeln zugunsten einer
Dreierkombination (Ritonavir, Zidovudin und Lamivudin) nach 48 Wochen Behandlungsdauer.
In einer 2003 beendeten Studie erhielten 50 HIVinfizierte, Proteaseinhibitor und Lamivudinnaive
Kinder im Alter zwischen 4 Wochen und 2 Jahren Ritonavir 350 oder 450 mg/m² alle 12 Stundenzusammen mit Zidovudin 160 mg/m² alle 8 Stunden und Lamivudin 4 mg/kg alle 12 Stunden. In der
IntentiontotreatAnalyse wiesen nach 16 bzw. 104 Wochen 72% bzw. 36% der Patienten eine
Viruslast ≤ 400 Kopien/ml auf. Das Ansprechen war in beiden Dosierungen und in allen
Altersgruppen ähnlich.
In einer im Jahr 2000 beendeten Studie erhielten 76 HIV1infizierte, Proteaseinhibitornaive und
Lamivudin und/oder Stavudinnaive Kinder im Alter zwischen 6 Monaten und 12 Jahren alle12 Stunden 350 oder 450 mg/m² Ritonavir zusammen mit Lamivudin und Stavudin. In der IntentiontotreatAnalyse erreichten 50% bzw. 57% der Patienten in der Gruppe der 350 bzw. 450mg/m²
Dosierung eine Reduzierung der HIV1RNA im Plasma auf ≤ 400 Kopien/ml in Woche 48.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Absorption
Zurzeit gibt es keine intravenöse Ritonavirformulierung, so dass die Höhe der Absorption und dieabsolute Bioverfügbarkeit bisher nicht bestimmt werden konnten. Die pharmakokinetischen
Eigenschaften von Ritonavir wurden in Mehrfachdosisstudien an HIVinfizierten, erwachsenen
Probanden im nüchternen Zustand untersucht. In den Mehrfachdosisstudien war die
Ritonavirakkumulation aufgrund der zeit und dosisabhängigen Erhöhung der Clearance (Cl/F) etwasniedriger als die aus den Einzeldosisstudien berechneten Werte. Die RitonavirCtrough zeigt einezeitabhängige Abnahme, die durch mögliche Enzyminduktion verursacht wird. Die CtroughAbnahmestabilisiert sich jedoch nach 2 Wochen. Die Zeit zum Erreichen der Cmax (Tmax) blieb bei steigender
Dosis nach 4 h konstant. Die durchschnittliche renale Clearance betrug weniger als 0,1 l/h und verhieltsich relativ konstant über den gesamten Dosierungsbereich.
Die pharmakokinetischen Parameter, die mit verschiedenen Dosierungsschemata von Ritonavir alleinbeobachtet wurden, sind in der untenstehenden Tabelle aufgelistet. Die Ritonavir
Plasmakonzentrationen nach Einmalgabe einer 100 mg Tablette sind vergleichbar mit einer 100 mg
Weichkapsel, wenn sie zu einer Mahlzeit eingenommen wurden.
Tabelle 7. Ritonavir-Dosierungsschema100 mg 100 mg 200 mg 200 mg 600 mgeinmal täglich zweimal einmal täglich zweimal zweimaltäglich1 täglich täglich
Cmax (µg/ml) 0,84 ± 0,39 0,89 3,4 ± 1,3 4,5 ± 1,3 11,2 ± 3,6
Ctrough (µg/ml) 0,08 ± 0,04 0,22 0,16 ± 0,10 0,6 ± 0,2 3,7 ± 2,6
AUC12 oder 24 (µg·h/ml) 6,6 ± 2,4 6,2 20,0 ± 5,6 21,92 ± 6,48 77,5 ± 31,5t½ (h) ~ 5 ~ 5 ~ 4 ~ 8 ~ 3 bis 5
Cl/F (l/h) 17,2 ± 6,6 16,1 10,8 ± 3,1 10,0 ± 3,2 8,8 ± 3,21 Die Werte sind als geometrische Mittelwerte angegeben. Anmerkung: Ritonavir wurde für alle aufgeführten
Dosierungseinheiten nach dem Essen eingenommen.
Auswirkung von Nahrung auf die Absorption
Die Bioverfügbarkeit der Ritonavir Tablette wird leicht erniedrigt, wenn sie zu einer Mahlzeiteingenommen wird. Die Einmalgabe einer 100 mg Ritonavir Tablette zusammen mit einer Mahlzeitmit mäßigem Fettanteil (857 kcal, 31% der Kalorien aus dem Fettanteil) oder eine Mahlzeit mit hohem
Fettanteil (907 kcal, 52% der Kalorien aus dem Fettanteil) war mit einer mittleren Abnahme der
RitonavirAUC und Cmax von 20% - 23% verbunden.
VerteilungDas apparente Verteilungsvolumen (VB/F) von Ritonavir beträgt ca. 20 - 40 l nach einer Einzeldosisvon 600 mg. Die Eiweißbindung von Ritonavir im menschlichen Plasma beträgt ca. 98 - 99% und istim gesamten Konzentrationsbereich von 1,0 - 100 µg/ml konstant. Ritonavir bindet sowohl an dashumane saure alpha1Glycoprotein (AAG) als auch an humanes Serumalbumin (HSA) mitvergleichbaren Affinitäten.
Untersuchungen zur Gewebeverteilung mit 14Cmarkiertem Ritonavir bei Ratten zeigten, dass diehöchsten Konzentrationen von Ritonavir in Leber, Nebennieren, Pankreas, Nieren und Schilddrüsevorlagen. Die in den Lymphknoten von Ratten gemessenen GewebePlasmaQuotienten von ca. 1lassen darauf schließen, dass sich Ritonavir auch im Lymphgewebe verteilt. In das Gehirn tritt
Ritonavir nur geringfügig über.
BiotransformationEs wurde festgestellt, dass Ritonavir in hohem Maße in der Leber durch Cytochrom P450, in erster
Linie das CYP3AIsoenzym und in geringerem Ausmaß durch CYP2D6, metabolisiert wird.
Tierexperimentelle sowie In-vitroUntersuchungen mit Mikrosomen aus der menschlichen Leberwiesen nach, dass Ritonavir in erster Linie einem oxidativen Stoffwechsel unterliegt. Beim Menschenwurden vier Stoffwechselprodukte von Ritonavir identifiziert. Das Stoffwechselprodukt der
IsopropylthiazolOxidation (M2) ist der Hauptmetabolit, dessen antivirale Wirkung mit der
Muttersubstanz vergleichbar ist. Die Blutspiegelkurve (AUC) des Stoffwechselproduktes M2 betrugjedoch ca. 3% der AUC der Muttersubstanz.
Niedrige RitonavirDosen zeigten profunde Wirkungen auf die Pharmakokinetik anderer
Proteaseinhibitoren (und anderer Arzneimittel, die durch CYP3A4 metabolisiert werden). Andere
Proteaseinhibitoren können die Pharmakokinetik von Ritonavir beeinflussen (siehe Abschnitt 4.5).
EliminationUntersuchungen am Menschen mit radioaktiv markiertem Ritonavir zeigten, dass die Ausscheidungvon Ritonavir in erster Linie über das hepatobiliäre System erfolgt. Ca. 86% der radioaktiv markierten
Substanz wurden im Stuhl wiedergefunden, vermutlich handelt es sich bei einem Teil davon um nichtabsorbierte Substanz. In diesen Untersuchungen stellte sich heraus, dass die Ausscheidung von
Ritonavir über die Niere von untergeordneter Bedeutung ist. Diese Ergebnisse stimmen mit den
Beobachtungen in tierexperimentellen Studien überein.
Besondere PatientengruppenZwischen Männern und Frauen wurden keine klinisch bedeutsamen Unterschiede der Blutspiegelkurve(AUC) bzw. der Cmax beobachtet. Die pharmakokinetischen Parameter von Ritonavir standen inkeinem statistisch bedeutsamen Zusammenhang mit dem Körpergewicht oder der fettfreien
Körpermasse. In Abwesenheit anderer Proteaseinhibitoren war die RitonavirPlasmaexposition bei
Patienten zwischen 50 und 70 Jahren bei einer Dosierung von 100 mg oder höher in Kombination mit
Lopinavir vergleichbar mit der von jüngeren Erwachsenen.
Patienten mit eingeschränkter LeberfunktionNach der Mehrfachgabe von Ritonavir an gesunde Probanden (500 mg zweimal täglich) und
Probanden mit leicht bis mäßig eingeschränkter Leberfunktion (Child Pugh Class A und B, 400 mgzweimal täglich) war die RitonavirKonzentration nach Normalisierung der Dosis zwischen diesenbeiden Gruppen nicht signifikant unterschiedlich.
Patienten mit eingeschränkter NierenfunktionDie pharmakokinetischen Parameter von Ritonavir wurden bei Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion nicht untersucht. Da jedoch die Ausscheidung von Ritonavir über die Nierevernachlässigbar ist, ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion keine Veränderung in der
GesamtClearance zu erwarten.
Kinder
Es wurden pharmakokinetische Untersuchungen von Ritonavir bezüglich der Parameter im
Fließgleichgewicht bei HIVinfizierten Kindern, die älter als 2 Jahre waren, durchgeführt, die zweimaltäglich 250 bis 400 mg Ritonavir/m² erhielten. Die RitonavirKonzentrationen, die nach Gabe vonzweimal täglich 350 bis 400 mg Ritonavir/m² bei Kindern erreicht wurden, waren mit denen vonerwachsenen Patienten, die zweimal täglich 600 mg Ritonavir (etwa 330 mg Ritonavir/m²) erhielten,vergleichbar. In allen Dosierungsgruppen war die orale Clearance (Cl/F/m²) von Ritonavir bei Kindernüber 2 Jahre ungefähr 1,5 bis 1,7mal schneller als bei Erwachsenen.
Es wurden pharmakokinetische Untersuchungen von Ritonavir im Fließgleichgewicht bei HIVinfizierten Kindern, die jünger als 2 Jahre waren, durchgeführt, die zweimal täglich 350 bis 450 mg/m²erhielten. Die RitonavirKonzentrationen in dieser Studie waren sehr unterschiedlich und etwasgeringer als bei Erwachsenen, die 600 mg (ungefähr 330 mg/m²) zweimal täglich erhielten. In allen
Dosierungsgruppen sank die orale Clearance (Cl/F/m²) mit zunehmendem Alter. Bei Kindern, diejünger als 3 Monate waren, sank diese um durchschnittlich (Median) 9,0 l/h/m², bei Kindern zwischen3 und 6 Monaten um 7,8 l/h/m² und bei Kindern zwischen 6 und 24 Monaten um 4,4 l/h/m².
5.3 Präklinische Sicherheitsdaten
In tierexperimentellen Toxizitätsstudien mit wiederholter Gabe erwiesen sich Leber, Netzhaut,
Schilddrüse und Nieren als die wichtigsten Zielorgane. Die Leberveränderungen betrafen die
Leberzellen, das Gallensystem und die Phagozyten und gingen mit einem Anstieg der Leberenzymeeinher. Eine Hyperplasie des Netzhautpigmentepithels und eine Netzhautdegeneration wurden in allen
Untersuchungen an Nagern, die mit Ritonavir durchgeführt wurden, festgestellt, nicht aber bei
Hunden. Untersuchungen der Ultrastruktur lassen darauf schließen, dass diese Netzhautveränderungen
Folgeerscheinungen einer Phospholipidose sind. Klinische Studien lieferten jedoch keine Hinweise aufdurch die Prüfsubstanz induzierte Augenveränderungen beim Menschen. Sämtliche Veränderungen ander Schilddrüse waren nach Absetzen von Ritonavir reversibel. Klinische Untersuchungen am
Menschen ergaben keine klinisch relevanten Veränderungen der Schilddrüsenfunktionstests. Bei
Ratten wurden Nierenveränderungen wie z. B. eine Degeneration der Nierenkanälchen, chronische
Entzündung und Proteinurie festgestellt, die jedoch vermutlich auf speziesspezifische, spontane
Erkrankungen zurückzuführen sind. Darüber hinaus wurden in klinischen Studien keine klinischrelevanten Nierenveränderungen festgestellt.
Die in Ratten beobachtete Entwicklungstoxizität (Embryoletalität, reduziertes fötales Körpergewicht,
Verzögerungen der Ossifikation und viszerale Veränderungen, einschließlich verzögerter
Hodendescensus) trat hauptsächlich bei einer maternaltoxischen Dosis auf.
Die Entwicklungstoxizität bei Kaninchen (Embryoletalität, verminderte Wurfgröße und reduziertesfötales Körpergewicht) trat bei einer maternaltoxischen Dosis auf.
In den bisher durchgeführten In-vitro und In-vivoUntersuchungen, wie AmesTest mit
S. typhimurium und E. coli, Mäuselymphomtest, Mausmikronucleustest und
Chromosomenaberrationstest mit menschlichen Lymphozyten, erwies sich Ritonavir weder alsmutagen noch als klastogen.
Langzeitkanzerogenitätsstudien mit Ritonavir an Mäusen und Ratten lassen ein für diese Artenspezifisches Tumorpotential erkennen, welches für den Menschen aber als nicht relevant angesehenwerden kann.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablette
Copovidon
Sorbitanlaurat
Hochdisperses Siliciumdioxid
Natriumchlorid
Natriumstearylfumarat
FilmüberzugHypromellose
Titandioxid (E171)
Macrogol 400
Macrogol 3350
Hyprolose
Talkum
Eisen(III)hydroxidoxid x H2O (E172)
Hochdisperses Siliciumdioxid
Polysorbat 80
6.2 Inkompatibilitäten
6.3 Haltbarkeit
2 Jahre.
HDPEFlasche: Nach Anbruch nicht länger als 45 Tage verwenden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30 °C lagern.
In der Originalpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
HDPEFlasche mit PolypropylenSchraubdeckel mit Aluminiuminduktionssiegeleinlage und
Trockenmittel.
Packungsgrößen: 30, 90 und 100 Filmtabletten sowie Mehrstückpackungen mit 90 (3 Flaschen mit 30)
Filmtabletten.
Blisterpackung aus OPA/Al/PVCAl mit 30 und 90 Tabletten.
Perforierte EinzeldosisBlisterpackung aus OPA/Al/PVCAl mit 30 x 1, 90 x 1 Tablette.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER MARKETING-ERLAUBNIS
Mylan Pharmaceuticals Limited
Damastown Industrial Park,
Mulhuddart, Dublin 15,
DUBLIN
Irland
8. GENEHMIGUNGSNUMMER(N)
EU/1/17/1242/001
EU/1/17/1242/002
EU/1/17/1242/003
EU/1/17/1242/004
EU/1/17/1242/005
EU/1/17/1242/006
EU/1/17/1242/007
EU/1/17/1242/008
9. DATUM DER ERSTEN GENEHMIGUNG/ERWEITERUNG DER GENEHMIGUNG
ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 10 November 2017
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung:
10. DATUM DER ÜBERARBEITUNG DES TEXTs
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf den Internetseiten der Europäischen
ArzneimittelAgentur http://www.ema.europa.eu verfügbar.