Inhalt der Packungsbeilage des Arzneimittels IASIBON 6mg / 6ml konzentrierte infusionslösung
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Iasibon 6 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Eine Durchstechflasche mit 6 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 6 mg
Ibandronsäure (als 6,75 mg Ibandronsäure, Mononatriumsalz 1 H2O).
Sonstige Bestandteile:Natrium (weniger als 1 mmol pro Dosis).
Jede Durchstechflasche enthält 0,90054 mmol Natrium (als Natriumchlorid und Natriumacetat).
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung.
Klare, farblose Lösung.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Iasibon wird bei Erwachsenen angewendet zur
- Prävention skelettbezogener Ereignisse (pathologische Frakturen, Knochenkomplikationen,die eine Radiotherapie oder einen chirurgischen Eingriff erfordern) bei Patienten mit
Brustkrebs und Knochenmetastasen.
- Behandlung von tumorinduzierter Hyperkalzämie mit oder ohne Metastasen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Die Therapie mit Iasibon darf nur von in der Behandlung von Krebs erfahrenen Ärzten begonnenwerden.
DosierungPrävention skelettbezogener Ereignisse bei Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen
Die empfohlene Dosis zur Prävention skelettbezogener Ereignisse bei Patienten mit Brustkrebs und
Knochenmetastasen beträgt 6 mg intravenös in Abständen von 3 - 4 Wochen. Die Dosis sollte übermindestens 15 Minuten infundiert werden.
Eine kürzere Infusionszeit (d.h. 15 Minuten) sollte nur bei Patienten mit normaler Nierenfunktion oderleichter Niereninsuffizienz angewendet werden. Es liegen keine Daten vor, welche die Anwendungeiner kürzeren Infusionszeit bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance unter 50 ml/min beschreiben.
Der verschreibende Arzt sollte bei dieser Patientengruppe die Empfehlungen zu Dosierung und
Verabreichung im Abschnitt Patienten mit Niereninsuffizienz (siehe Abschnitt 4.2) beachten.
Behandlung der tumorinduzierten Hyperkalzämie
Vor der Behandlung mit Iasibon sollte bei den Patienten ein angemessener Flüssigkeitsausgleich(Rehydratation) mit 9 mg/ml (0,9 %) Natriumchloridlösung vorgenommen werden. Bei der Dosierungsollte der Schweregrad der Hyperkalzämie und die Art des Tumors berücksichtigt werden. Im
Allgemeinen benötigen Patienten mit osteolytischen Knochenmetastasen geringere Dosen als
Patienten mit humoraler Hyperkalzämie. Bei den meisten Patienten mit schwerer Hyperkalzämie(Albumin-korrigierter Serum-calciumspiegel* ≥ 3 mmol/l oder ≥ 12 mg/dl) ist eine Einmaldosis von4 mg ausreichend. Bei Patienten mit mäßiggradiger Hyperkalzämie (Albumin- korrigierte
Serum-calciumspiegel < 3 mmol/l oder < 12 mg/dl) ist eine Dosis von 2 mg wirksam. Die höchste inklinischen Studien eingesetzte Dosis betrug 6 mg; diese Dosis führt jedoch zu keiner weiteren
Wirkungssteigerung.
* Hinweis: Der Albumin-korrigierte Serum-calciumspiegel berechnet sich wie folgt:
Albumin-korrigierter = Serum-calcium (mmol/l) - [0,02 x Albumin (g/l)] + 0,8
Serum-calciumspiegel (mmol/l)oder
Albumin-korrigierter = Serum-calcium (mg/dl) + 0,8 x [4 - Albumin (g/dl)]
Serum-calciumspiegel (mg/dl)
Zur Umrechnung des Albumin-korrigierten Serum-calciumspiegel-Wertes von mmol/l in mg/dl istder mmol/l-Wert mit Faktor 4 zu multiplizieren.
In den meisten Fällen kann ein erhöhter Serum-calciumspiegel innerhalb von 7 Tagen in den
Normbereich gesenkt werden. Die mediane Dauer bis zum Rezidiv (Wiederanstieg des Albumin-korrigierten Serum-calciumspiegels über 3 mmol/l) betrug bei einer Dosis von 2 mg bzw. 4 mg 18 -19 Tage. Bei einer Dosis von 6 mg betrug die mediane Dauer bis zum Rezidiv 26 Tage.
Eine begrenzte Anzahl von Patienten (50 Patienten) erhielt eine zweite Infusion zur Behandlung der
Hyperkalzämie. Eine wiederholte Behandlung kann in Betracht gezogen werden, falls die
Hyperkalzämie wieder auftritt oder bei ungenügender Wirksamkeit.
Iasibon Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung soll als intravenöse Infusion über 2 Stundenverabreicht werden.
Spezielle PatientengruppenPatienten mit LeberinsuffizienzEine Dosisanpassung ist nicht erforderlich (siehe Abschnitt 5.2).
Patienten mit NiereninsuffizienzBei Patienten mit leichter Niereninsuffizienz (CLcr ≥ 50 und < 80 ml/min) ist keine Dosisanpassungerforderlich. Bei Patienten mit moderater Niereninsuffizienz (CLcr ≥ 30 und < 50 ml/min) oderschwerer Niereninsuffizienz (CLcr < 30 ml/min), die zur Prävention skelettbezogener Ereignisse bei
Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen behandelt werden, sollten folgende
Dosierungsempfehlungen befolgt werden (siehe Abschnitt 5.2):
Kreatinin-Clearance
Dosierung Infusionsvolumen1 und Dauer2(ml/min)6 mg (6 ml Konzentrat zur≥ 50 CLcr < 80 Herstellung einer 100 ml über 15 Minuten
Infusionslösung)4 mg (4 ml Konzentrat zur≥ 30 CLcr < 50 Herstellung einer 500 ml über 1 Stunde
Infusionslösung)2 mg (2 ml Konzentrat zur< 30 Herstellung einer 500 ml über 1 Stunde
Infusionslösung)1 0,9%ige Natriumchloridlösung oder 5%ige Glucoselösung2 Verabreichung alle 3 bis 4 Wochen
Eine Infusion über 15 Minuten ist bei Krebspatienten mit einer Kreatinin-Clearance < 50 ml/min nichtuntersucht worden.
Ältere Patienten (> 65 Jahre)
Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich (siehe Abschnitt 5.2).
Kinder und JugendlicheDie Sicherheit und Wirksamkeit von Iasibon wurden bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahrennicht untersucht. Es liegen keine Daten vor. (siehe Abschnitt 5.1 und Abschnitt 5.2).
Art der AnwendungZur intravenösen Anwendung.
Der Inhalt der Durchstechflasche muss folgendermaßen angewendet werden:
* Prävention skelettbezogener Ereignisse - Zugabe zu 100 ml isotonischer
Natriumchloridlösung oder 100 ml 5 %iger Glucoselösung und Infusion über mindestens 15
Minuten. Für Patienten mit Nierenfunktionsstörung siehe auch Abschnitt Dosierung weiteroben.
* Behandlung von tumorinduzierter Hyperkalzämie - Zugabe zu 500 ml isotonischer
Natriumchloridlösung oder 500 ml 5 %iger Glucoselösung und Infusion über 2 Stunden.
Nur zum Einmalgebrauch. Es sollen nur klare Lösungen ohne Partikel verwendet werden.
Iasibon Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung soll als intravenöse Infusion verabreichtwerden.
Es ist sorgfältig darauf zu achten, dass keine intraarterielle oder paravenöse Anwendung von Iasibon
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung erfolgt, da dies zu Gewebeschäden führen könnte.
4.3 Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.
Hypokalzämie
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Patienten mit Störungen des Knochen- und Mineralstoffwechsels
Eine Hypokalzämie und andere Störungen des Knochen- sowie Mineralstoffwechsels sollten vor
Beginn der Behandlung mit Iasibon bei Knochenmetastasen wirksam therapiert werden.
Eine ausreichende Zufuhr von Calcium und Vitamin D ist bei allen Patienten wichtig. Die Patientensollten Calcium und/oder Vitamin D zusätzlich einnehmen, falls die tägliche Aufnahme mit der
Nahrung unzureichend ist.
Anaphylaktische Reaktion/Schock
Fälle von anaphylaktischer Reaktion/Schock, einschließlich tödlicher Ereignisse, wurden bei Patientenberichtet, die mit Ibandronsäure intravenös behandelt wurden.
Wenn Iasibon intravenös verabreicht wird, müssen eine entsprechende medizinische Notfallausrüstungund Überwachungsmöglichkeiten zur direkten Anwendung bereitstehen. Wenn anaphylaktische oderandere schwere Überempfindlichkeits-/allergische Reaktionen auftreten, muss die Injektion umgehendabgebrochen und eine angemessene Behandlung eingeleitet werden.
Kieferknochennekrosen
Nach der Markteinführung wurde bei Patienten, die Ibandronsäure in onkologischen Indikationenerhielten, sehr selten über Kieferknochennekrosen berichtet (siehe Abschnitt 4.8).
Der Beginn der Behandlung oder eines neuen Behandlungszyklus sollte bei Patienten mit nichtverheilten, offenen Weichteilläsionen im Mund verschoben werden.
Eine zahnärztliche Untersuchung mit präventiver Zahnbehandlung und eine individuelle Nutzen-
Risiko-Bewertung werden vor der Behandlung mit Ibandronsäure bei Patienten mit begleitenden
Risikofaktoren empfohlen.
Folgende Faktoren sollten in die Bewertung des Patientenrisikos eine Kieferknochennekrose zuentwickeln einbezogen werden:
* Die Wirksamkeit des Arzneimittels, das die Knochenresorption hemmt (höheres Risiko fürhochwirksame Substanzen), die Art der Anwendung (höheres Risiko bei parenteraler
Anwendung) und die kumulative Dosis der Knochenresorptiontherapie.
* Krebs, Begleiterkrankungen (z. B. Anämie, Koagulopathien, Infektionen), Rauchen
* Begleitende Therapien: Kortikosteroide, Chemotherapie, Angiogenese-Hemmer,
Strahlentherapie von Kopf und Hals
* Mangelnde Mundhygiene, parodontale Erkrankungen, schlechtsitzende Zahnprothesen,
Zahnerkrankungen in der Anamnese, invasive zahnärztliche Eingriffe, wie z.B.
Zahnextraktionen
Während der Behandlung mit Iasibon sollten alle Patienten ermutigt werden auf eine gute
Mundhygiene zu achten, zahnärztliche Routineuntersuchungen durchführen zu lassen und sofort über
Symptome im Mund, wie Lockerung der Zähne, Schmerzen oder Schwellungen, nicht verheilende
Wunden oder Sekretaustritt zu berichten. Während der Behandlung sollten invasive zahnärztliche
Eingriffe nur nach sorgfältiger Abwägung durchgeführt werden und die unmittelbare zeitliche Nähezur Verabreichung von Iasibon vermieden werden.
Der Behandlungsplan von Patienten, die eine Kieferknochennekrose entwickeln sollte in enger
Zusammenarbeit zwischen dem behandelnden Arzt und einem Zahnarzt oder Mundchirurgen mit
Expertise in der Behandlung von Kieferknochennekrosen erstellt werden. Eine vorübergehende
Unterbrechung der Behandlung mit Iasibon ist in Betracht zu ziehen, bis der Zustand behoben ist unddie dazu beitragenden Risikofaktoren, soweit möglich, begrenzt werden können.
Knochennekrose des äußeren Gehörgangs
Bei der Anwendung von Bisphosphonaten wurde über Knochennekrosen des äußeren Gehörgangsberichtet, und zwar hauptsächlich im Zusammenhang mit Langzeitbehandlungen. Zu den möglichen
Risikofaktoren für eine Knochennekrose des äußeren Gehörgangs zählen die Anwendung von
Steroiden und chemotherapeutischen Behandlungen und/oder lokale Risikofaktoren wie z. B.
Infektionen oder Traumata. Die Möglichkeit einer Knochennekrose des äußeren Gehörgangs sollte bei
Patienten, die Bisphosphonate erhalten und mit Ohrsymptomen, einschließlich chronischer
Ohreninfektionen, vorstellig werden, in Betracht gezogen werden.
Atypische Femurfrakturen
Atypische subtrochantäre und diaphysäre Femurfrakturen wurden unter Bisphosphonat-Therapieberichtet, vor allem bei Patienten unter Langzeitbehandlung gegen Osteoporose. Diese transversalenoder kurzen Schrägfrakturen können überall entlang des Oberschenkelknochens auftreten, direktunterhalb des Trochanters minor bis direkt oberhalb der Femurkondylen. Diese Frakturen entstehennach einem minimalen Trauma oder ohne Trauma und manche Patienten verspüren Oberschenkel-oder Leistenschmerzen oft im Zusammenhang mit Anzeichen einer Niedrig-Energie Fraktur inbildgebenden Verfahren Wochen bis Monate vor dem Auftreten einer manifesten Femurfraktur.
Frakturen treten häufig bilateral auf. Aus diesem Grund sollte bei Patienten, die mit Bisphosphonatenbehandelt werden und eine Femurschaftfraktur hatten, das kontralaterale Femur ebenfalls untersuchtwerden. Über eine schlechte Heilung dieser Frakturen ist ebenfalls berichtet worden. Bei Patienten mit
Verdacht auf eine atypische Femurfraktur sollte ein Absetzen der Bisphosphonat-Therapie,vorbehaltlich einer Beurteilung des Patienten auf Grundlage einer individuellen Nutzen-Risiko-
Bewertung, in Betracht gezogen werden.
Während einer Behandlung mit Bisphosphonaten sollte den Patienten geraten werden, über jegliche
Oberschenkel-, Hüft- oder Leistenschmerzen zu berichten und jeder Patient mit diesen Symptomensollte auf eine unvollständige Femurfraktur hin untersucht werden (siehe Abschnitt 4.8).
Atypische Frakturen anderer Röhrenknochen
Atypische Frakturen anderer Röhrenknochen, z. B. von Ulna und Tibia, wurden ebenfalls bei
Patienten in Langzeitbehandlung berichtet. Wie bei den atypischen Femurfrakturen treten diese
Frakturen nach minimalem oder keinem Trauma auf, und bei einigen Patienten treten
Prodromalschmerzen vor der vollständigen Fraktur auf. Bei Ulnafrakturen kann dies auf diewiederholte Belastung durch die langfristige Verwendung von Gehhilfen zurückzuführen sein (siehe
Abschnitt 4.8).
Patienten mit NiereninsuffizienzKlinische Studien haben keine Anzeichen einer Verschlechterung der Nierenfunktion bei einer
Langzeittherapie mit Iasibon gezeigt. Trotzdem wird empfohlen, entsprechend der medizinischen
Beurteilung des einzelnen Patienten, die Nierenfunktion sowie die Calcium-, Phosphat- und
Magnesium-Serumspiegel bei mit Iasibon behandelten Patienten zu überwachen (siehe Abschnitt 4.2).
Patienten mit LeberinsuffizienzFür Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz können keine Dosierungsempfehlungen gegebenwerden, da hierzu keine klinischen Erfahrungen vorliegen (siehe Abschnitt 4.2).
Patienten mit HerzinsuffizienzBei Patienten mit einem Risiko für Herzversagen muss eine Hyperhydratation vermieden werden.
Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber anderen Bisphosphonaten
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber anderen
Bisphosphonaten.
Sonstige Bestandteile mit bekannter WirkungIasibon enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Durchstechflasche, d.h. es istnahezu 'natriumfrei“.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Metabolische Wechselwirkungen werden als unwahrscheinlich angesehen, da Ibandronsäure diewesentlichen menschlichen P450-Isoenzyme in der Leber nicht hemmt und gezeigt wurde, dass es dashepatische Cytochrom-P450-System bei Ratten nicht induziert (siehe Abschnitt 5.2). Ibandronsäurewird ausschließlich über die Nieren ausgeschieden und unterliegt keiner Biotransformation.
Vorsicht ist geboten, wenn Bisphosphonate gleichzeitig mit Aminoglykosiden verabreicht werden, dabeide Substanzen zu einer Senkung des Serum-calciumspiegels über längere Zeiträume führenkönnen. Es ist auch auf eine möglicherweise gleichzeitig bestehende Hypomagnesiämie zu achten.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
SchwangerschaftEs liegen keine ausreichenden Daten für die Anwendung von Ibandronsäure bei Schwangeren vor.
Studien an Ratten haben Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potenzielle Risikofür den Menschen ist nicht bekannt. Deshalb sollte Iasibon während der Schwangerschaft nichtangewendet werden.
StillzeitEs ist nicht bekannt, ob Ibandronsäure in die Muttermilch übergeht. In Studien an laktierenden Rattenwurden nach intravenöser Anwendung geringe Konzentrationen von Ibandronsäure in der Milchnachgewiesen. Iasibon sollte während der Stillzeit nicht angewendet werden.
FertilitätEs liegen keine Daten zu Auswirkungen von Ibandronsäure auf den Menschen vor. In
Reproduktionsstudien mit oral behandelten Ratten verringerte Ibandronsäure die Fertilität. In Studienmit Ratten, die intravenös behandelt wurden, verringerte Ibandronsäure die Fertilität bei hohen
Tagesdosen (siehe Abschnitt 5.3).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
MaschinenAuf Grundlage des pharmakodynamischen und pharmakokinetischen Profils und der berichteten
Nebenwirkungen wird erwartet, dass Iasibon keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die
Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen hat.
4.8 Nebenwirkungen
Zusammenfassung des SicherheitsprofilsDie schwerwiegendsten berichteten Nebenwirkungen sind anaphylaktische Reaktion/Schock,atypische Femurfrakturen, Kieferknochennekrosen und entzündliche Augenerkrankungen (siehe
Absatz 'Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen“ und Abschnitt 4.4).
Die Behandlung von tumorinduzierter Hyperkalzämie ist am häufigsten mit einem Anstieg der
Körpertemperatur verbunden. Weniger häufig wird auch über einen Abfall der Serum-Calcium-Werteunter die Normalwerte (Hypokalzämie) berichtet. In den meisten Fällen ist keine spezielle Behandlungerforderlich und die Symptome bilden sich nach einigen Stunden oder Tagen von selbst wiederzurück.
Bei der Prävention skelettbezogener Ereignisse bei Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasenist die Behandlung am häufigsten mit Asthenie assoziiert, gefolgt von einem Anstieg der
Körpertemperatur und Kopfschmerzen.
Tabellarische Liste der NebenwirkungenTabelle 1 gibt einen Überblick über die in den Hauptstudien der Phase III aufgetretenen
Nebenwirkungen (Behandlung von tumorinduzierter Hyperkalzämie: 311 Patienten wurden mit
Iasibon 2 mg oder 4 mg behandelt; Prävention skelettbezogener Ereignisse bei Patienten mit
Brustkrebs und Knochenmetastasen: 152 Patienten wurden mit Ibandronsäure 6 mg behandelt) und die
Nebenwirkungen aus Erfahrungen nach der Markteinführung.
Nebenwirkungen sind nach MedDRA Systemorganklasse und Häufigkeitskategorie aufgelistet.
Häufigkeitskategorien werden nachfolgender Konvention definiert: sehr häufig (≥ 1/10), häufig(≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000), sehrselten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nichtabschätzbar). Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem
Schweregrad angegeben.
Tabelle 1 Nebenwirkungen, die nach intravenöser Verabreichung von Iasibon berichtetwurden
Systemorganklasse Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten Nichtbekannt
Infektionen und Infektion Zystitis,parasitäre Vaginitis,
Erkrankungen orale
Candidiase
Gutartige, Gutartigesbösartige und Hautblastomunspezifische
Systemorganklasse Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten Nichtbekannt
Neubildungen(einschl. Zystenund Polypen)
Erkrankungen des Anämie,
Blutes und des Dyskrasie des
Lymphsystems Blutes
Erkrankungen des Überempfind- Asthma-
Immunsystems lichkeit†, Exazerbation†
Bronchospas-mus†,
Angioödem†,anaphylakti-sche
Reaktion/
Schock†**
Endokrine Parathyroide
Erkrankungen Störung
Stoffwechsel- und Hypo- Hypophos-
Ernährungsstörun kalzämie** phatämiegen
Psychiatrische Schlafstörun-
Erkrankungen gen, Angst,labiler
Gemütszu-stand
Erkrankungen des Kopfschmer- Zerebrovas-
Nervensystems zen, kuläre
Schwindel, Störung,
Störung des Läsion der
Geschmacks- Nervenwurzelempfindens , Amnesie,(Geschmacks- Migräne,verfälschung) Neuralgie,
Hypertonie,
Hyperästhesie, zirkumorale
Parästhesie,
Parosmie
Augenerkrankung Katarakt Entzündlichen e Augener-krankungen†**
Erkrankungen des Taubheit
Ohrs und des
Labyrinths
Herzerkrankungen Schenkelbloc Myokard-k ischämie,kardiovasku-läre Störung,
Herzrasen
Erkrankungen der Pharyngitis Lungenödem,
Atemwege, des Stridor
Brustraums und
Systemorganklasse Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten Nichtbekannt
Mediastinums
Erkrankungen des Diarrhö, Gastroenteri-
Gastrointestinaltra Erbrechen, tis, Gastritis,kts Dyspepsie, Mundulkus,
Abdominal- Dysphagie,schmerzen, Cheilitis
Zahnerkran-kungen
Leber- und Cholelithiasis
Gallenerkrankungen
Erkrankungen der Hauter- Hautausschla Stevens-
Haut und des krankung, g, Haarausfall Johnson-
Unterhautzellgewe Ecchymosis Syndrom†,bes Erythemamultiforme †,
Dermatitisbullosa †
Skelettmuskulatur- Osteoarthritis, Atypische Kieferkno- Atypische, Bindegewebs- Myalgie, subtrochan- chennekrosen Frakturenund Arthralgie, täre und †**, anderer
Knochenerkranku Gelenkerkran- diaphysäre Knochennekr Röhren-ngen kungen, Femurfraktu ose des knochen als
Knochen- -ren† äußeren des Femursschmerzen Gehörgangs(Nebenwirkung der
Arzneimittelklasse der
Bisphosphonate) †
Erkrankungen der Harnstauung,
Nieren und Nierenzyste
Harnwege
Erkrankungen der Becken-
Geschlechtsorgane schmerzenund der
Brustdrüse
Allgemeine Pyrexie, Hypothermie
Erkrankungen und Grippe-
Beschwerden am ähnliche
Verabreichungsort Erkrankung**, peripheres
Ödem,
Asthenie,
Durst
Untersuchungen Erhöhte γ- Anstieg der
GT- oder alkalischen
Kreatinin- Phosphatase
Werte im Blut,
Gewichts-verlust
Verletzung, Verletzung,
Systemorganklasse Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten Nichtbekannt
Vergiftung und Schmerzen andurch Eingriffe derbedingte Injektionsstel-
Komplikationen le
** Weitere Informationen siehe unten† Nach der Markteinführung beobachtet.
Beschreibung ausgewählter NebenwirkungenHypokalzämie
Eine verminderte Calciumausscheidung im Urin kann mit einer nicht behandlungsbedürftigen
Abnahme der Serumphosphatspiegel einhergehen. Der Serumcalciumspiegel kann aufhypokalzämische Werte abfallen.
Grippe-ähnliche Erkrankung
Ein grippeähnliches Syndrom mit Fieber, Schüttelfrost, Knochenschmerzen und/odermuskelkaterähnlichen Schmerzen ist aufgetreten. In den meisten Fällen war keine spezielle
Behandlung erforderlich und die Symptome klangen nach einigen Stunden/ Tagen ab.
Kieferknochennekrosen
Fälle von Kieferknochennekrosen wurden insbesondere bei Krebspatienten berichtet, die mit
Arzneimitteln behandelt wurden, die die Knochenresorption hemmen, darunter Ibandronsäure (siehe
Abschnitt 4.4). Fälle von Kieferknochennekrosen wurden nach der Markteinführung in
Zusammenhang mit Ibandronsäure berichtet.
Atypische subtrochantäre und diaphysäre Femurfrakturen
Obwohl die Pathophysiologie unklar ist, deuten Hinweise aus epidemiologischen Studien auf einerhöhtes Risiko für atypische subtrochantäre und diaphysäre Femurfrakturen bei Langzeittherapie mit
Bisphosphonaten zur Behandlung der postmenopausalen Osteoporose hin, insbesondere nach drei- bisfünfjähriger Anwendung. Das absolute Risiko für atypische subtrochantäre und diaphysäre Frakturender langen Röhrenknochen (Nebenwirkung der Bisphosphonatklasse) bleibt sehr gering.
Entzündliche Augenerkrankungen
Entzündliche Augenerkrankungen wie Uveitis, Episkleritis und Skleritis sind unter Anwendung von
Ibandronsäure berichtet worden. In manchen Fällen klangen diese Erkrankungen erst nach Absetzender Ibandronsäure wieder ab.
Anaphylaktische Reaktion/Schock
Fälle von anaphylaktischer Reaktion/Schock, einschließlich tödlicher Ereignisse, wurden bei Patientenberichtet, die mit Ibandronsäure intravenös behandelt wurden
Meldung des Verdachts auf NebenwirkungenDie Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sieermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung überdas in Anhang V aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Bislang liegen keine Erfahrungen zu akuten Vergiftungen mit Iasibon Konzentrat zur Herstellungeiner Infusionslösung vor. Da sich in präklinischen Untersuchungen nach Gabe hoher Dosen sowohldie Niere als auch die Leber als Zielorgane der Toxizität erwiesen haben, sollte die Nieren- und
Leberfunktion überwacht werden. Eine klinisch bedeutsame Hypokalzämie sollte durch intravenöse
Gabe von Calciumgluconat korrigiert werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Arzneimittel zur Behandlung von Knochenerkrankungen,
Bisphosphonate, ATC-Code: M05BA06
Ibandronsäure gehört zur Gruppe der Bisphosphonate, die spezifisch am Knochen wirken. Ihreselektive Wirkung auf das Knochengewebe ist durch die hohe Affinität der Bisphosphonate zum
Knochenmineral bedingt. Bisphosphonate entfalten ihre Wirkung durch Hemmung der
Osteoklastenaktivität, wenn auch der genaue Wirkmechanismus noch nicht vollständig geklärt ist.
In vivo verhindert Ibandronsäure die experimentell erzeugte Knochenzerstörung, die durch den Ausfallder Gonadenfunktion, durch Retinoide, Tumore oder Tumorextrakte verursacht wird. Die Hemmungder endogenen Knochenresorption wurde ebenfalls durch Kinetik-Studien mit 45Ca und durch die
Freisetzung von zuvor in das Skelett eingebautem, radioaktiv markiertem Tetracyclin gezeigt.
In Dosen, die deutlich über den pharmakologisch wirksamen Dosen lagen, hatte Ibandronsäurekeinerlei Einfluss auf die Knochenmineralisation.
Die Knochenresorption infolge einer bösartigen Erkrankung ist als übermäßige Knochenresorptiongekennzeichnet, die nicht durch entsprechende Knochenbildung ausgeglichen wird. Ibandronsäurehemmt selektiv die Osteoklastenaktivität und reduziert somit die Knochenresorption, was zur
Reduzierung von skelettalen Komplikationen der malignen Krankheit führt.
Klinische Studien zur Behandlung der tumorinduzierten Hyperkalzämie
Klinische Studien zur malignen Hyperkalzämie zeigten, dass die hemmende Wirkung von
Ibandronsäure auf die tumorinduzierte Osteolyse und insbesondere auf die tumorinduzierte
Hyperkalzämie durch eine Abnahme des Serum-calciums und der Calciumausscheidung im Uringekennzeichnet ist.
Im empfohlenen Dosierungsbereich wurden bei Patienten mit Albumin-korrigierten Serum-calcium-werten ≥ 3,0 mmol/l nach adäquater Rehydratation die folgenden Responderraten mit den zugehörigen
Konfidenzintervallen erhalten:
Ibandronsäure % Der Patienten mit 90 %
Dosis Ansprechen Konfidenzintervall2 mg 54 44-634 mg 76 62-866 mg 78 64-88
Bei diesen Patienten und Dosen betrug die mediane Dauer bis zum Erreichen normocalcämischer
Werte 4 bis 7 Tage. Die mediane Dauer bis zum Rezidiv (Wiederanstieg Albumin-korrigierter Serum-calciumwerte über 3,0 mmol/l) betrug 18 bis 26 Tage.
Klinische Studien zur Prävention skelettbezogener Ereignisse bei Patienten mit Brustkrebs und
Knochenmetastasen
Klinische Studien an Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen zeigten einen dosisabhängigenhemmenden Effekt auf die Osteolyse (nachgewiesen durch Marker der Knochenresorption) sowie einedosisabhängige Wirkung auf skelettale Ereignisse.
Die Prävention skelettbezogener Ereignisse bei Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen mit
Isabion 6 mg intravenös verabreicht, wurde in einer randomisierten, placebokontrollierten Phase-III-
Studie über 96 Wochen bewertet. Patientinnen mit Brustkrebs und radiologisch bestätigten
Knochenmetastasen erhielten randomisiert Placebo (158 Patienten) oder Isabion 6 mg (154 Patienten).
Die Ergebnisse dieser Studie sind nachfolgend zusammengefasst.
Primäre Endpunkte zur Wirksamkeit
Der primäre Endpunkt der Studie war die Skeletal Morbidity Period Rate (SMPR). Dies war einzusammengefasster Endpunkt, der folgende skelettbezogenen Ereignisse (Skeletal Related Events,
SREs) als Subkomponenten aufwies:
- Bestrahlungstherapie der Knochen zur Behandlung von Frakturen/drohenden Frakturen
- Knochenoperation zur Behandlung von Frakturen
- vertebrale Frakturen
- nicht vertebrale Frakturen.
Die SMPR-Analyse war zeitangepasst und berücksichtigte, dass ein oder mehrere Ereignisse, dieinnerhalb einer 12-wöchigen Periode auftraten, möglicherweise in einem Zusammenhang stehenkönnten. Mehrfach auftretende Ereignisse wurden deshalb zum Zweck der Analyse nur einmalgezählt. Daten aus dieser Studie zeigten einen signifikanten Vorteil von Isabion 6 mg intravenösgegenüber Placebo in der Abnahme der SREs, ermittelt durch die zeitangepasste SMPR (p = 0,004).
Ebenso war die Anzahl der SREs mit Isabion 6 mg signifikant reduziert und es gab eine 40%ige
Abnahme des Risikos gegenüber Placebo (relatives Risiko 0,6; p = 0,003). Die Ergebnisse der
Wirksamkeit sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
Tabelle 2 Wirksamkeitsergebnisse (Brustkrebspatienten mit Knochenmetastasen)
Alle skelettalen Ereignisse (SREs)
Plac ebo Ibandronsäure p-Wertn = 158 6 mgn = 154
SMPR (pro Patienten/Jahr) 1,48 1,19 p = 0,004
Anzahl der Ereignisse (pro 3,64 2,65 p = 0,025
Patienten)
Relatives Risiko für SREs - 0,60 p = 0,003
Sekundäre Endpunkte zur Wirksamkeit
Eine statistisch signifikante Verbesserung der Knochenschmerzbewertung wurde für Ibandronsäure 6mg intravenös im Vergleich zu Placebo gezeigt. Die Schmerzreduzierung war während der gesamten
Studie gleichbleibend unterhalb des Ausgangswertes und begleitet von einer signifikanten Abnahmedes Gebrauchs von Analgetika. Im Vergleich zu Placebo war die Verschlechterung der Lebensqualitätbei den mit Ibandronsäure behandelten Patienten signifikant geringer. Eine tabellarische
Zusammenfassung dieser sekundären Wirksamkeitsergebnisse ist in Tabelle 3 dargestellt.
Tabelle 3 Sekundäre Wirksamkeitsergebnisse (Brustkrebspatienten mit Knochenmetastasen)
Placebo Ibandronsäure p-Wertn = 158 6 mgn = 154
Knochenschmerzen* 0,21 -0,28 p < 0,001
Gebrauch von Analgetika* 0,90 0,51 p = 0,083
Lebensqualität* -45,4 -10,3 p = 0,004
* Mittlere Veränderung vom Ausgangswert bis zur letzten Bewertung
Bei den mit Ibandronsäure behandelten Patienten zeigte sich ein deutlicher Abfall von Urinmarkernder Knochenresorption (Pyridinolin und Deoxypyridinolin), der im Vergleich zur Behandlung mit
Placebo statistisch signifikant war.
In einer Studie wurde bei 130 Patienten mit metastasiertem Brustkrebs die Sicherheit von
Ibandronsäure bei einer 1-stündigen Infusion mit der Sicherheit einer Infusion über 15 Minutenverglichen. Es wurde kein Unterschied bei den Indikatoren der Nierenfunktion beobachtet. Das
Gesamtprofil der unerwünschten Ereignisse von Ibandronsäure stimmte nach der Infusion über 15
Minuten mit dem bekannten Sicherheitsprofil über längere Infusionszeiten überein. Auch wurdenkeine neuen Sicherheitsbelange in Bezug auf die Infusionsdauer von 15 Minuten identifiziert.
Eine Infusion über 15 Minuten ist bei Krebspatienten mit einer Kreatinin-Clearance < 50 ml/min nichtuntersucht worden.
Kinder und Jugendliche (siehe Abschnitt 4.2 und Abschnitt 5.2)
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Iasibon wurden bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahrennicht untersucht. Es liegen keine Daten vor.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach Infusion von 2, 4 und 6 mg Ibandronsäure über zwei Stunden zeigen sich diepharmakokinetischen Parameter dosisproportional.
VerteilungNach anfänglicher systemischer Exposition bindet Ibandronsäure rasch an den Knochen oder wird mitdem Urin ausgeschieden. Beim Menschen beträgt das scheinbare terminale Verteilungsvolumenmindestens 90 l und die Dosismenge, die den Knochen erreicht, wird auf 40 - 50 % der im Kreislaufbefindlichen Dosis geschätzt. Die Proteinbindung im menschlichen Plasma beträgt etwa 87 % beitherapeutischen Konzentrationen, und deshalb ist eine Wechselwirkung mit anderen Arzneimittelnaufgrund einer Verdrängung unwahrscheinlich.
BiotransformationEs gibt keinerlei Hinweise, dass Ibandronsäure bei Tieren oder Menschen metabolisiert wird.
EliminationDie Streubreite der beobachteten, scheinbaren Halbwertszeiten ist groß und abhängig von Dosis und
Testempfindlichkeit, doch liegt die scheinbare terminale Halbwertszeit im Allgemeinen im Bereichvon 10 - 60 Stunden. Jedoch fallen die frühen Plasmaspiegel schnell ab; sie erreichen 10 % der
Höchstwerte innerhalb von 3 bzw. 8 Stunden nach intravenöser oder oraler Verabreichung. Patientenmit Knochenmetastasen zeigten bei intravenöser Verabreichung von Ibandronsäure in 4-wöchigen
Abständen über eine Dauer von 48 Wochen keine systemische Akkumulation.
Die Gesamtclearance von Ibandronsäure ist mit Durchschnittswerten im Bereich von 84 - 160 ml/minniedrig. Die renale Clearance (etwa 60 ml/min bei gesunden postmenopausalen Frauen) beträgt 50 -60 % der Gesamtkörperclearance und steht in Beziehung zur Kreatinin-Clearance. Die Differenzzwischen der scheinbaren Gesamt- und der renalen Clearance wird als Ausdruck der Aufnahme durchden Knochen angesehen.
Der Sekretionsweg scheint keine bekannten sauren oder basischen Transportsysteme einzuschließen,die an der Ausscheidung anderer Wirkstoffe beteiligt sind. Außerdem hemmt Ibandronsäure nicht diewesentlichen menschlichen P450-Isoenzyme in der Leber und induziert auch nicht das hepatische
Cytochrom-P450-System bei Ratten.
Pharmakokinetik bei speziellen Patientengruppen
GeschlechtBioverfügbarkeit und Pharmakokinetik von Ibandronsäure sind bei Männern und Frauen ähnlich.
Ethnische ZugehörigkeitEs gibt keine Hinweise auf klinisch relevante interethnische Unterschiede zwischen Asiaten und
Weißen bezüglich der Ibandronsäure-Disposition. Zu Patienten afrikanischer Abstammung sind nurwenige Daten verfügbar.
Patienten mit NiereninsuffizienzEs besteht ein Zusammenhang zwischen der Exposition von Ibandronsäure bei Patienten mit
Niereninsuffizienz verschiedenen Grades und der Kreatinin-Clearance (CLcr). Bei Patienten mitschwerer Niereninsuffizienz (geschätzter durchschnittlicher CLcr = 21,2 ml/min), war die Dosis-angepasste mittlere AUC0-24h im Vergleich zu gesunden Probanden um 110 % erhöht. In der klinisch-pharmakologischen Studie WP18551 stieg nach einer intravenös verabreichten Einzeldosis von 6 mg(15-minütige Infusion) die mittlere AUC0-24 bei Patienten mit leichter (mittlere geschätzte CLcr =68,1 ml/min) und mäßiger (mittlere geschätzte CLcr = 41,2 ml/min) Niereninsuffizienz um 14 % bzw.
86 % an, im Vergleich zu gesunden Probanden (mittlere geschätzte CLcr = 120 ml/min). Die mittlere
Cmax war bei Patienten mit leichter Niereninsuffizienz nicht erhöht aber jedoch bei 12 % der Patientenmit mäßiger Niereninsuffizienz. Bei Patienten mit leichter Niereninsuffizienz (CLcr ≥ 50 und < 80ml/min) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit moderater Niereninsuffizienz (CLcr≥ 30 und < 50 ml/min) oder schwerer Niereninsuffizienz (CLcr < 30 ml/min), die zur Präventionskelettbezogener Ereignisse bei Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen behandelt werden,wird eine Dosisanpassung empfohlen (siehe Abschnitt 4.2).
Patienten mit Leberinsuffizienz (siehe Abschnitt 4.2)
Von Patienten mit Leberinsuffizienz liegen keine pharmakokinetischen Daten zu Ibandronsäure vor.
Die Leber spielt keine signifikante Rolle bei der Clearance von Ibandronsäure, da diese nichtmetabolisiert, sondern durch Ausscheidung über die Niere sowie durch Aufnahme in den Knochenentfernt wird. Deshalb ist eine Dosisanpassung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion nichterforderlich. Da außerdem die Proteinbindung von Ibandronsäure in therapeutischen Konzentrationenca. 87 % beträgt, ist es unwahrscheinlich, dass eine Hypoproteinämie bei schweren
Lebererkrankungen zu einer klinisch signifikanten Erhöhung der freien Plasmakonzentration führt.
Ältere Patienten (siehe Abschnitt 4.2)
In einer Multivarianzanalyse erwies sich das Alter für keinen der untersuchten pharmakokinetischen
Parameter als ein unabhängiger Faktor. Da die Nierenfunktion mit dem Alter abnimmt, ist dieses dereinzige Faktor, der berücksichtigt werden muss (siehe Abschnitt 'Patienten mit Niereninsuffizienz“).
Kinder und Jugendliche (siehe Abschnitt 4.2 und Abschnitt 5.1)
Es liegen keine Daten zur Anwendung von Iasibon bei Patienten unter 18 Jahren vor.
5.3 Präklinische Sicherheitsdaten
Effekte in präklinischen Studien wurden nur bei Expositionen beobachtet, die ausreichend oberhalbder maximalen humantherapeutischen Exposition lagen. Dies weist auf geringe Relevanz für dieklinische Anwendung hin. Wie bei anderen Bisphosphonaten wurde die Niere als das primäre
Zielorgan der systemischen Toxizität identifiziert.
Mutagenität/Karzinogenität:
Ein Hinweis auf ein karzinogenes Potential wurde nicht beobachtet. Untersuchungen zur Genotoxizitätergaben keine Hinweise auf eine genetische Aktivität von Ibandronsäure.
Reproduktionstoxizität:Bei intravenös behandelten Ratten und Kaninchen gab es keine Hinweise auf eine direkte fötale
Toxizität oder teratogene Wirkung von Ibandronsäure. In Reproduktionsstudien mit oral behandelten
Ratten bestanden die Auswirkungen auf die Fertilität bei Dosierungen von 1 mg/kg/Tag und mehr inerhöhten Präimplantationsverlusten. In Reproduktionsstudien mit intravenös behandelten Rattenverringerte Ibandronsäure bei Dosierungen von 0,3 und 1 mg/kg/Tag die Spermienzahl und verringertebei Männchen die Fertilität bei 1 mg/kg/Tag und bei Weibchen bei 1,2 mg/kg/Tag. Die unerwünschten
Wirkungen von Ibandronsäure in Studien zur Reproduktionstoxizität bei Ratten waren diejenigen, diebei der Substanzklasse der Bisphosphonate zu erwarten waren. Zu ihnen zählen eine verringerte
Anzahl der Nidationsstellen, eine Beeinträchtigung der natürlichen Geburt (Dystokie), eine Zunahmeviszeraler Variationen (Nierenbecken-Harnleiter-Syndrom) sowie Zahnanomalien bei den F1-
Nachkommen von Ratten.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Natriumchlorid
Essigsäure (99 %)
Natriumacetat
Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
Um mögliche Unverträglichkeiten auszuschließen, sollte Iasibon Konzentrat zur Herstellung einer
Infusionslösung nur mit isotonischer Natriumchlorid-Lösung oder 5%iger Glucoselösung verdünntwerden.
Iasibon darf nicht mit Calcium-haltigen Lösungen gemischt werden.
6.3 Haltbarkeit
5 Jahre
Nach Verdünnung: 24 Stunden
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind vor der Verdünnung keine besonderen Lagerungsbedingungenerforderlich
Nach Verdünnung: Bei 2 °C - 8 °C lagern (im Kühlschrank).
Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Produkt sofort verwendet werden. Falls die gebrauchsfertige
Lösung nicht sofort verwendet wird, liegen die Aufbewahrungszeit nach Anbruch und die
Lagerungsbedingungen vor Gebrauch im Verantwortungsbereich des Anwenders und betragennormalerweise nicht länger als 24 Stunden bei 2 °C bis 8 °C, außer die Verdünnung hat unterkontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen stattgefunden.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Iasibon 6 mg ist in Packungen mit 1, 5 und 10 Durchstechflaschen erhältlich (9-ml-Durchstechflascheaus Glas, Klasse I, mit Bromobutyl-Gummistopfen).
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungenzu beseitigen.
Die Freisetzung von Arzneimitteln in die Umwelt sollte so gering wie möglich gehalten werden.
7. INHABER DER MARKETING-ERLAUBNIS
Pharmathen S.A.
Dervenakion 6
Pallini Attiki, 15351
Griechenland
8. GENEHMIGUNGSNUMMER(N)
EU/1/10/659/005
EU/1/10/659/006
EU/1/10/659/007
9. DATUM DER ERSTEN GENEHMIGUNG/ERWEITERUNG DER GENEHMIGUNG
ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 21. Januar 2011
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 30. September 2015
10. DATUM DER ÜBERARBEITUNG DES TEXTs
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf den Internetseiten der Europäischen
Arzneimittel-Agentur http://www.ema.europa.eu/ verfügbar.