Inhalt der Packungsbeilage des Arzneimittels HUMALOG MIX50 KWIKPEN 100U / ml injektionssuspension
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Humalog Mix50 100 Einheiten/ml, Injektionssuspension in Patronen
Humalog Mix50 100 Einheiten/ml KwikPen, Injektionssuspension in einem Fertigpen
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jeder ml enthält 100 Einheiten Insulin lispro* (entsprechend 3,5 mg).
Humalog Mix50 besteht zu 50% aus einer Insulin lispro Lösung und zu 50% aus einer Insulin lispro
Protamin Suspension.
Patrone
Jede Patrone enthält 300 Einheiten Insulin lispro in 3 ml Suspension.
KwikPen
Jeder Fertigpen enthält 300 Einheiten Insulin lispro in 3 ml Suspension.
Jeder KwikPen gibt 1 - 60 Einheiten in Schritten zu je 1 Einheit ab.
*über rekombinante DNA hergestellt aus E. coli.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Injektionssuspension.
Weiße Suspension.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Humalog Mix50 ist angezeigt für die Behandlung von Patienten mit Diabetes mellitus, die Insulin für die
Aufrechterhaltung eines normalen Glukosehaushaltes benötigen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
DosierungDie Dosierung muss vom Arzt entsprechend den Bedürfnissen des Patienten festgesetzt werden.
Humalog Mix50 kann unmittelbar vor einer Mahlzeit gegeben werden. Falls notwendig kann Humalog
Mix50 auch unmittelbar nach einer Mahlzeit angewendet werden. Humalog Mix50 darf nur subkutanverabreicht werden. Unter keinen Umständen darf Humalog Mix50 intravenös angewendet werden.
Nach subkutaner Verabreichung von Humalog Mix50 wird ein rascher Wirkeintritt und ein frühes
Wirkungsmaximum von Humalog beobachtet. Deshalb kann Humalog Mix50 unmittelbar vor oder nach den
Mahlzeiten appliziert werden. Die Wirkdauer des Anteils von Insulin lispro Protamin Suspension in
Humalog Mix50 ist ähnlich der von Insulin Basal (NPH).
Wie bei jedem Insulin kann der Wirkungsverlauf intra- und interindividuell unterschiedlich sein. Wie beiallen Insulinpräparaten hängt die Wirkdauer bei Humalog Mix50 von der Dosis, der Injektionsstelle, der
Durchblutung, der Temperatur und der körperlichen Aktivität ab.
Besondere PatientengruppenEingeschränkte NierenfunktionDer Insulinbedarf kann bei bestehender Nierenschädigung vermindert sein.
Eingeschränkte LeberfunktionDer Insulinbedarf kann bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion aufgrund einer reduzierten Fähigkeitzur Glukoneogenese und aufgrund eines geringeren Insulinabbaus vermindert sein; allerdings kann bei
Patienten mit einer chronischen Leberfunktionsstörung eine erhöhte Insulinresistenz auch zu einem erhöhten
Insulinbedarf führen.
Kinder und JugendlicheEine Anwendung von Humalog Mix50 bei Kindern unter 12 Jahren darf nur in Betracht gezogen werden,wenn ein Vorteil gegenüber der Verwendung von Normalinsulin zu erwarten ist.
Art der AnwendungDie subkutane Anwendung soll in Oberarm, Oberschenkel, Gesäß oder Abdomen erfolgen. Die Injektionsollte immer an verschiedenen Stellen stattfinden, so dass dieselbe Einstichstelle nicht öfter als ca. einmal im
Monat verwendet wird, um das Risiko einer Lipodystrophie und einer kutanen Amyloidose zu reduzieren(siehe Abschnitt 4.4. und 4.8).
Bei subkutaner Injektion von Humalog Mix50 muss darauf geachtet werden, dass kein Blutgefäß getroffenwird. Nach der Injektion darf die Injektionsstelle nicht massiert werden. Die Patienten müssen auf geeignete
Injektionstechniken geschult werden.
KwikPen
Jeder KwikPen kann 1 - 60 Einheiten in Schritten zu je 1 Einheit während einer einzelnen Injektion abgeben.
Die benötigte Dosis wird in Einheiten eingestellt. Die Anzahl der Einheiten wird im Dosierfenster des
Pens angezeigt.
4.3 Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Hypoglykämie.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
RückverfolgbarkeitUm die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, müssen die Bezeichnung des
Arzneimittels und die Chargenbezeichnung des angewendeten Arzneimittels eindeutig dokumentiert werden.
Unter keinen Umständen darf Humalog Mix50 intravenös appliziert werden.
Umstellung eines Patienten auf einen anderen Insulintyp oder Insulin eines anderen Herstellers
Die Umstellung eines Patienten auf einen anderen Insulintyp oder ein Insulin eines anderen Herstellers mussunter strenger ärztlicher Aufsicht erfolgen. Jede Änderung hinsichtlich Stärke, Marke (Hersteller), Insulintyp(Normal/löslich, Basal [NPH]/Isophan, etc.), Art des Insulins (tierisches Insulin, Humaninsulin,
Humaninsulin-Analogon) und/oder Herstellungsmethode (rekombinante DNA-Technologie bzw. tierisches
Insulin) kann eine Veränderung des Insulinbedarfs nach sich ziehen.
Hypoglykämie und Hyperglykämie
Bestimmte Umstände wie lange Diabetes-Dauer, intensivierte Insulintherapie, diabetische Nervenerkrankungoder Medikation mit Beta-Blockern können die frühen Warnsymptome einer Hypoglykämie unterschiedlichoder weniger ausgeprägt erscheinen lassen.
Einige Patienten, bei denen hypoglykämische Reaktionen nach einem Wechsel von tierischem aufmenschliches Insulin auftraten, berichteten, dass die frühen Warnsymptome einer Hypoglykämie wenigerausgeprägt oder anders als bei ihrem vorhergehenden Insulin waren. Eine unbehandelte Hypoglykämie odernicht korrigierte hyperglykämische Reaktionen können zu Bewusstlosigkeit, Koma oder zum Tod führen.
Die Gabe einer unzureichenden Dosis oder die Unterbrechung einer Behandlung, insbesondere bei Insulin-abhängigen Diabetikern, kann zu einer Hyperglykämie und einer diabetischen Ketoazidose führen; diese
Zustände sind potentiell lebensbedrohlich.
Injektionstechnik
Patienten müssen angewiesen werden, die Injektionsstelle regelmäßig zu wechseln, um das Risiko einer
Lipodystrophie und einer kutanen Amyloidose zu reduzieren. Es besteht das potenzielle Risiko einerverzögerten Insulinresorption und einer schlechteren Blutzuckerkontrolle nach Insulininjektionen an Stellenmit diesen Reaktionen. Bei einem plötzlichen Wechsel der Injektionsstelle zu einem nicht betroffenen
Bereich wurde darüber berichtet, dass dies zu Hypoglykämie führte. Nach einem Wechsel des
Injektionsbereichs wird eine Überwachung des Blutzuckers empfohlen und eine Dosisanpassung der
Antidiabetika kann in Erwägung gezogen werden.
Insulinbedarf und Anpassung der Dosierung
Der Insulinbedarf kann während einer Krankheit oder bei seelischer Belastung erhöht sein.
Eine Anpassung der Dosierung kann auch bei einer starken körperlichen Belastung des Patienten oder beieiner Änderung der Ernährungsgewohnheiten notwendig sein. Körperliche Belastung unmittelbar nach der
Mahlzeit kann das Risiko einer Hypoglykämie erhöhen.
Kombination von Humalog Mix50 und Pioglitazon
Unter einer Kombinationstherapie von Pioglitazon und Insulin wurden Fälle von Herzinsuffizienz berichtet.
Besonders waren Patienten betroffen, bei denen ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Herzinsuffizienzbestand. Sollte die Kombination von Pioglitazon und Humalog Mix50 erwogen werden, ist dies zu beachten.
Im Fall einer Kombinationsbehandlung sind bei den Patienten Anzeichen und Symptome einer
Herzinsuffizienz, Gewichtszunahme und Ödeme zu überwachen. Pioglitazon muss abgesetzt werden, fallssich die kardiale Symptomatik verschlechtert.
Vermeidung von Anwendungsfehlern
Patienten müssen dazu angewiesen werden, immer das Etikett ihrer Insulinprodukte zu überprüfen, um eineversehentliche Verwechslung zwischen zwei verschiedenen Stärken von Humalog KwikPens und anderen
Insulinprodukten zu vermeiden. Die Patienten müssen die eingestellten Einheiten im Dosierfenster des Pensvisuell überprüfen. Aus diesem Grund stellt das Lesen des Dosierfensters eine Voraussetzung für die
Selbstinjektion dar. Patienten, die blind sind oder deren visuelle Wahrnehmung beeinträchtigt ist, müssendazu angewiesen werden, sich immer Hilfe/Unterstützung von einer anderen Person, die über eine gute
Sehkraft und Erfahrung im Umgang mit Insulin-Geräten besitzt, zu holen.
Sonstige BestandteileDieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d. h. es ist nahezu 'natriumfrei“.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Der Insulinbedarf kann sich durch Arzneimittel mit hyperglykämischer Wirkung wie z. B. orale
Kontrazeptiva, Kortikosteroide, Schilddrüsenhormone, Danazol oder Beta2-Sympathomimetika (wie
Ritodrin, Salbutamol, Terbutalin) erhöhen.
Der Insulinbedarf kann sich durch die zusätzliche Anwendung von Arzneimitteln mit hypoglykämischer
Wirksamkeit wie z. B. orale Antidiabetika, Salicylate (z. B. Acetylsalicylsäure), Sulfonamide, bestimmte
Antidepressiva (Monoaminoxidaseinhibitoren, selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer), bestimmte
ACE-Hemmer (Captopril, Enalapril), Angiotensin II Rezeptorblocker, Beta-Blocker, Octreotid oder Alkoholreduzieren.
Das Mischen von Humalog Mix50 mit anderen Insulinen wurde nicht untersucht.
Die zusätzliche Anwendung weiterer Arzneimittel neben Humalog Mix50 muss mit dem Arzt abgestimmtwerden (siehe Abschnitt 4.4).
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
SchwangerschaftDie Daten von einer großen Anzahl von Anwendungen während Schwangerschaften zeigen keine
Nebenwirkungen von Insulin lispro auf die Schwangerschaft oder auf die Gesundheit des
Fötus/Neugeborenen.
Es ist unbedingt notwendig, dass die gute Blutzuckerkontrolle bei einer mit Insulin behandelten Patientin(insulinabhängig oder mit Schwangerschaftsdiabetes) während der Schwangerschaft beibehalten wird. Der
Insulinbedarf sinkt meistens während der ersten drei Schwangerschaftsmonate und steigt ab dem vierten
Schwangerschaftsmonat an. Patientinnen mit Diabetes sollten unbedingt ärztlichen Rat einholen, wenn eine
Schwangerschaft geplant wird oder eingetreten ist. Eine genaue Blutzuckerkontrolle sowie ein allgemeinguter Gesundheitszustand sind bei Schwangeren mit Diabetes besonders wichtig.
StillzeitWährend der Stillzeit kann eine neue Einstellung der Insulindosierung und der Diät oder beides notwendigsein.
FertilitätInsulin lispro verursachte in Studien am Tier keine Fertilitätseinschränkungen (siehe Abschnitt 5.3).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Eine Hypoglykämie kann die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit eines Patienten herabsetzen. Dies kannin Situationen, in denen diese Fähigkeiten von besonderer Bedeutung sind (z. B. beim Fahren eines Autosoder beim Bedienen von Maschinen), ein Risiko darstellen.
Dem Patienten sollte geraten werden, Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Hypoglykämien beim
Führen von Kraftfahrzeugen zu treffen. Dieses ist bei Patienten mit häufigen Hypoglykämie-Episoden oderverringerter oder fehlender Wahrnehmung von Hypoglykämie-Warnsymptomen besonders wichtig. In diesen
Fällen muss überlegt werden, ob das Führen eines Kraftfahrzeugs überhaupt ratsam ist.
4.8 Nebenwirkungen
Zusammenfassung des SicherheitsprofilsDie häufigste Nebenwirkung jeder Insulinbehandlung ist die Hypoglykämie. Schwere Hypoglykämienkönnen zu Bewusstlosigkeit und im Extremfall zum Tod führen. Eine genaue Häufigkeitsangabe zum
Auftreten von Hypoglykämien erfolgt nicht, da das Auftreten einer Hypoglykämie aus dem Zusammenspielzwischen Insulindosis und anderen Faktoren wie Ernährung und körperlicher Betätigung resultiert.
Tabellarische Auflistung der NebenwirkungenNachfolgend sind die Nebenwirkungen des Arzneimittels aus klinischen Studien gemäß den bevorzugten
Begriffen nach MedDRA aufgelistet, gruppiert nach Systemorganklassen und geordnet nach abnehmender
Häufigkeit (sehr häufig: ≥1/10; häufig: ≥1/100, <1/10; gelegentlich: ≥1/1.000, <1/100; selten: ≥1/10.000,<1/1.000; sehr selten: <1/10.000); nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Systemorganklassen gemäß Sehr Häufig Gelegentlich Selten Sehr Nicht
MedDRA-Datenbank häufig selten bekannt
Erkrankungen des ImmunsystemsLokale allergische X
Reaktionen
Systemische Allergie X
Erkrankungen der Haut und des UnterhautzellgewebesLipodystrophie X
Kutane Amyloidose X
Beschreibung ausgewählter NebenwirkungenLokale allergische Reaktionen
Lokale allergische Reaktionen kommen bei Patienten häufig vor. Hautrötungen, Schwellungen oder Juckreizkönnen an der Injektionsstelle auftreten. Sie verschwinden gewöhnlich innerhalb weniger Tage bis weniger
Wochen von selbst. In einigen Fällen können diese Erscheinungen durch andere Faktoren als Insulinverursacht werden, z. B. durch Hautdesinfektionsmittel oder mangelhafte Injektionstechnik.
Systemische Allergie
Eine systemische Allergie ist selten, aber potentiell gefährlicher und stellt eine generalisierte Insulinallergiedar. Sie kann Hautausschlag am ganzen Körper, Kurzatmigkeit, keuchenden Atem, Blutdruckabfall,schnellen Puls oder Schwitzen hervorrufen. Schwere generalisierte allergische Reaktionen könnenlebensbedrohlich sein.
Erkrankungen der Haut und des UnterhautzellgewebesLipodystrophie und kutane Amyloidose können an der Injektionsstelle auftreten und die lokale
Insulinresorption verzögern. Durch einen regelmäßigen Wechsel der Injektionsstelle innerhalb des jeweiligen
Injektionsbereichs können diese Reaktionen reduziert oder verhindert werden (siehe Abschnitt 4.4).
Ödeme
Im Zusammenhang mit Insulin-Therapie wurde über Ödeme berichtet, insbesondere wenn eine schlechtemetabolische Kontrolle durch intensivierte Insulintherapie verbessert wurde.
Meldung des Verdachts auf NebenwirkungenDie Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sieermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das in
Anhang V aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Es existiert keine spezielle Definition für eine Überdosierung von Insulin, da die Blutglukosekonzentrationdas Resultat einer komplexen Interaktion von Insulinspiegel, Glukoseverfügbarkeit und anderenmetabolischen Prozessen ist. Eine Hypoglykämie kann aus einer in Bezug zur Nahrungsaufnahme oder zum
Energieverbrauch überschießenden Insulinwirkung resultieren.
Eine Hypoglykämie kann einhergehen mit Teilnahmslosigkeit, Verwirrung, Palpitationen, Kopfschmerzen,
Schwitzen und Erbrechen.
Eine leichte Form der Hypoglykämie kann durch Aufnahme von Glukose oder anderen Zuckern oderanderen zuckerhaltigen Produkten behoben werden.
Schwere Fälle von Hypoglykämie können durch intramuskuläre oder subkutane Glukagoninjektionenbehandelt werden, wobei der Patient nach der Injektion Kohlenhydrate zu sich nehmen sollte, sobald er sichausreichend erholt hat. Patienten, die nicht auf Glukagon ansprechen, muss eine Glukoselösung intravenösverabreicht werden.
Befindet sich der Patient im Koma, sollte Glukagon intramuskulär oder subkutan verabreicht werden. Istkein Glukagon verfügbar oder spricht der Patient nicht auf Glukagon an, muss eine Glukoselösungintravenös verabreicht werden. Sobald der Patient wieder bei Bewusstsein ist, sollte er Nahrung zu sichnehmen.
Es kann notwendig sein, Kohlenhydrat-Aufnahme und Beobachtung fortzuführen, da eine Hypoglykämienach nur scheinbarer Genesung nochmals auftreten kann.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidiabetika, Insuline und Analoga zur Injektion, intermediär oder langwirkend kombiniert mit schnell wirkend. ATC Code: A10AD04.
Die Hauptwirkung von Insulin lispro ist die Regulierung des Glukosestoffwechsels.
Außerdem haben Insuline zahlreiche anabole und anti-katabole Wirkungen in zahlreichen verschiedenen
Geweben. Im Muskelgewebe bedeutet dies eine Steigerung der Glykogen-, Fettsäure-, Glycerol- und
Proteinsynthese und der Aminosäureaufnahme; gleichzeitig werden die Glykogenolyse, die Glukoneogenese,die Ketogenese, die Lipolyse, der Proteinkatabolismus und der Aminosäuretransport aus der Zellevermindert.
Insulin lispro hat einen raschen Wirkungseintritt (ca. 15 Minuten), was eine zeitlich nähere Applikation in
Bezug auf die Mahlzeit erlaubt (innerhalb von 15 Minuten vor oder nach der Mahlzeit) als bei Normalinsulin(30 - 45 Minuten vor der Mahlzeit). Nach subkutaner Verabreichung von Humalog Mix50 wird ein rascher
Wirkeintritt und ein frühes Wirkungsmaximum von Insulin lispro beobachtet. Humalog BASAL weist ein
Wirkprofil auf, das dem von Insulin Basal (NPH) über einen Zeitraum von ca. 15 Stunden weitgehendähnlich ist. In der folgenden Graphik wird das pharmakodynamische Profil von Humalog Mix50 und
BASAL dargestellt:
Humalog Mix50
Humalog Basal
Hypoglykämische
Aktivität0 4 8 12 16 20 24
Zeit Stunden
Zeit, Stunden
Die obige Graphik zeigt die relative Glukosemenge, die notwendig ist, um den Blutglukosespiegel des
Probanden nahe den Nüchternwerten zu halten, aufgetragen gegen die Zeit. Sie ist ein Maß für die Wirkungdieser Insuline auf den Glukosestoffwechsel über einen bestimmten Zeitraum.
Die glucodynamische Reaktion auf Insulin lispro wird von einer Nieren- oder Leberfunktionsstörung nichtbeeinflusst. Glucodynamische Unterschiede zwischen Insulin lispro und Normalinsulin, wie sie währendeines 'Glucose clamp” gemessen wurden, bleiben über einen weiten Nierenfunktionsbereich bestehen.
Es wurde nachgewiesen, dass Insulin lispro auf molarer Basis äquipotent zu Humaninsulin ist, dass es abereinen rascheren Wirkungseintritt und eine kürzere Wirkungsdauer besitzt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Pharmakokinetik von Insulin lispro weist auf eine Substanz hin, die sehr schnell resorbiert wird und
Plasmaspitzenspiegel innerhalb von 30 - 70 Minuten nach der subkutanen Injektion erzielt. Die
Pharmakokinetik von Insulin lispro Protamin Suspension entspricht der eines intermediär wirkenden Insulinswie Insulin Basal (NPH). Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Humalog Mix50 spiegeln dieindividuellen pharmakokinetischen Eigenschaften der beiden Bestandteile wider. Wenn man die klinische
Relevanz dieser Kinetiken bedenkt, ist es wohl eher angebracht, die Glukoseutilisationskurve zu studieren(im Abschnitt 5.1 diskutiert).
Die schnellere Absorption von Insulin lispro im Vergleich zu Normalinsulin bleibt bei Patienten mit
Nierenfunktionsstörung unverändert. Im Regelfall bleiben bei Patienten mit Typ 2 Diabetes über einenweiten Nierenfunktionsbereich die pharmakokinetischen Unterschiede zwischen Insulin lispro und
Normalinsulin bestehen und zeigen sich unabhängig von der Nierenfunktion. Die schnellere Absorption und
Elimination von Insulin lispro im Vergleich zu Normalinsulin bleibt bei Patienten mit Leberfunktionsstörungunverändert.
5.3 Präklinische Sicherheitsdaten
In in-vitro Studien waren die Wirkungen von Insulin lispro denen von Humaninsulin sehr ähnlich,einschließlich der Bindung an Insulinrezeptoren und der Wirkung auf wachsende Zellen. Studien belegenebenfalls, dass die Dissoziation vom Insulinrezeptor für Insulin lispro und Humaninsulin äquivalent ist. In
Studien zur akuten Toxizität und zur Toxizität nach wiederholter Anwendung - über einen Zeitraum voneinem und zwölf Monaten - wurden keine nennenswerten toxikologischen Befunde erhoben.
Insulin lispro verursachte in Studien am Tier keine Fertilitätseinschränkungen, Embryotoxizität oder
Teratogenität.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Protaminsulfatm-Cresol
Phenol
Glycerol
Dinatriumhydrogenphosphat 7 H2O
Zinkoxid
Wasser für Injektionszwecke
Salzsäure und Natriumhydroxid können für die Einstellung des pH verwendet worden sein.
6.2 Inkompatibilitäten
Das Mischen von Humalog Mix50 mit anderen Insulinen wurde nicht untersucht. Ohne
Kompatibilitätsstudien darf dieses Arzneimittel nicht mit einem anderen Arzneimittel gemischt werden.
6.3 Haltbarkeit
Vor erstmaligem Gebrauch3 Jahre.
Nach erstmaligem Gebrauch/nach Einlegen der Patrone28 Tage.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht einfrieren. Nicht starker Hitze oder direktem Sonnenlicht aussetzen.
Vor erstmaligem Gebrauch
Im Kühlschrank lagern (2 °C - 8 °C).
Nach erstmaligem Gebrauch/nach Einlegen der Patrone
Patrone
Unter 30 °C lagern. Nicht im Kühlschrank lagern. Nach Einlegen der Patrone darf der Pen nicht mitaufgesetzter Nadel gelagert werden.
KwikPen
Unter 30 °C lagern. Nicht im Kühlschrank lagern. Der Fertigpen darf nicht mit aufgesetzter Nadel gelagertwerden.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Patrone
Die Suspension befindet sich in Typ I Klarglaspatronen, die mit Butyl- oder Halobutylscheibenstopfen und
Patronenkolben verschlossen und mit Aluminiumkappen gesichert sind. Dimeticon- oder Silikonemulsionenkönnen verwendet worden sein, um den Kolben der Patrone und/oder die Glaspatrone zu behandeln.
3 ml Patrone: Packungsgrößen zu 5 oder 10.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
KwikPen
Die Suspension befindet sich in Typ I Klarglaspatronen, die mit Halobutylscheibenstopfen und
Patronenkolben verschlossen und mit Aluminiumkappen gesichert sind. Dimeticon- oder Silikonemulsionenkönnen verwendet worden sein, um den Kolben der Patrone und/oder die Glaspatrone zu behandeln. Die3 ml Patronen sind in einem Fertigpen namens 'KwikPen“ montiert. Nadeln werden nicht bereitgestellt.
3 ml KwikPen: Packungsgrößen zu 5 oder Bündelpackung zu 10 (2 Packungen zu je 5).
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Hinweise für die HandhabungUm die mögliche Übertragung von Krankheiten zu vermeiden, darf jede Patrone oder jeder Fertigpen nurvon einem Patienten angewendet werden, auch wenn die Nadel des Injektionsgeräts gewechselt wurde. Der
Patient sollte die Nadel nach jeder Injektion entsorgen.
Humalog Mix50 soll regelmäßig überprüft und bei Anwesenheit von Klümpchen oder von festen, weißen
Teilchen am Boden oder an den Wänden des Behältnisses, die ihm ein 'frostiges” Aussehen verleihen, nichtmehr verwendet werden.
Vorbereitung einer Dosierung
Humalog Mix50 Patronen und KwikPens sollen unmittelbar vor Verwendung zwischen den Handflächen10x gerollt und 10x um 180° gedreht werden, um das Insulin bis zu einem einheitlich milchigen oderwolkigen Aussehen zu durchmischen. Falls das nicht gelingt, muss der Vorgang so lange wiederholt werden,bis der gesamte Inhalt gemischt ist. Die Patronen enthalten ein kleines Glaskügelchen, um das Mischen zuerleichtern.
Es soll nicht zu stark geschüttelt werden, da dies zu einer Schaumbildung führen kann und damit die korrekte
Einstellung einer Dosis beeinträchtigen kann.
Patrone
Humalog Mix50 Patronen sollten nur mit wiederverwendbaren Insulin-Pens der Firma Lilly und in keinemanderen wiederverwendbaren Pen verwendet werden, da die Dosierungsgenauigkeit mit anderen Pens nichtgesichert ist.
Die Herstelleranweisungen für den jeweiligen Pen müssen hinsichtlich des Einlegens der Patrone, des
Aufsetzens der Nadel und der Verabreichung der Insulininjektion befolgt werden.
KwikPen
Vor der Verwendung des KwikPens muss die Bedienungsanleitung, die der Packungsbeilage beigefügt ist,sorgfältig gelesen werden. Der KwikPen muss wie in der Bedienungsanleitung angegeben verwendetwerden.
Pens sollten nicht verwendet werden, wenn Teile defekt oder beschädigt aussehen.
Injektion einer Dosis
Wenn Sie einen vorgefüllten Fertigpen oder einen wiederverwendbaren Pen verwenden, beachten Sie diedetaillierten Anweisungen zur Vorbereitung des Pens und die Injektion der Dosis. Die folgende Anweisungist allgemein gehalten.
1. Waschen Sie Ihre Hände.
2. Wählen Sie eine Injektionsstelle aus.
3. Reinigen Sie die Haut gemäß den Instruktionen.
4. Stabilisieren Sie die Haut, indem Sie sie spannen oder eine größere Fläche zusammendrücken.
Führen Sie die Nadel gemäß den Instruktionen ein und injizieren Sie entsprechend.
5. Ziehen Sie die Nadel heraus und üben Sie auf die Injektionsstelle für ein paar Sekunden leichten
Druck aus. Reiben Sie die Stelle nicht.
6. Schrauben Sie die Nadel mit Hilfe der Schutzkappe ab und entsorgen Sie sie sicher.
7. Die Injektionsstelle sollte immer wieder gewechselt werden, so dass dieselbe Stelle nicht öfterals ca. einmal im Monat benutzt wird.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zubeseitigen.
7. INHABER DER MARKETING-ERLAUBNIS
Eli Lilly Nederland B.V., Papendorpseweg 83, 3528 BJ Utrecht, Niederlande
8. GENEHMIGUNGSNUMMER(N)
EU/1/96/007/006
EU/1/96/007/025
EU/1/96/007/035
EU/1/96/007/036
9. DATUM DER ERSTEN GENEHMIGUNG/ERWEITERUNG DER GENEHMIGUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 30. April 1996
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 30. April 2006
10. DATUM DER ÜBERARBEITUNG DES TEXTs
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Internetseite der Europäischen Arzneimittel-
Agentur http://www.ema.europa.eu verfügbar.