Inhalt der Packungsbeilage des Arzneimittels HUMALOG 100U / ml injektionslösung
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Humalog 100 Einheiten/ml, Injektionslösung in Durchstechflasche
Humalog 100 Einheiten/ml, Injektionslösung in Patrone
Humalog 100 Einheiten/ml KwikPen, Injektionslösung in einem Fertigpen
Humalog 100 Einheiten/ml Junior KwikPen, Injektionslösung in einem Fertigpen
Humalog 100 Einheiten/ml Tempo Pen, Injektionslösung in einem Fertigpen
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jeder ml enthält 100 Einheiten Insulin lispro* (entsprechend 3,5 mg).
Durchstechflasche
Jede Durchstechflasche enthält 1000 Einheiten Insulin lispro in 10 ml Lösung.
Patrone
Jede Patrone enthält 300 Einheiten Insulin lispro in 3 ml Lösung.
KwikPen und Tempo Pen
Jeder Fertigpen enthält 300 Einheiten Insulin lispro in 3 ml Lösung.
Jeder Fertigpen gibt 1 - 60 Einheiten in Schritten zu je 1 Einheit ab.
Junior KwikPen
Jeder Fertigpen enthält 300 Einheiten Insulin lispro in 3 ml Lösung.
Jeder Junior KwikPen gibt 0,5 - 30 Einheiten in Schritten zu je 0,5 Einheiten ab.
*über rekombinante DNA hergestellt aus E. coli.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Injektionslösung.
Klare, farblose, wässrige Lösung.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Behandlung von Erwachsenen und Kindern mit Diabetes mellitus, die Insulin für die Aufrechterhaltungeines normalen Glukosehaushaltes benötigen. Humalog ist ebenfalls angezeigt bei der Ersteinstellung des
Diabetes mellitus.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
DosierungDie Dosierung muss vom Arzt entsprechend den Bedürfnissen des Patienten festgesetzt werden.
Junior KwikPen
Humalog 100 Einheiten/ml Junior KwikPen ist geeignet für Patienten, die von einer feineren Insulin-
Dosiseinstellung profitieren können.
Humalog kann unmittelbar vor einer Mahlzeit gegeben werden. Falls notwendig kann Humalog auchunmittelbar nach einer Mahlzeit angewendet werden.
Humalog ist, verglichen mit Normalinsulin, bei subkutaner Anwendung ein Präparat mit rascherem
Wirkungseintritt und kürzerer Wirkdauer (2 bis 5 Stunden). Aufgrund des sehr raschen Wirkungseintrittskann eine Humalog Injektion (oder ein Humalog Bolus im Falle der Anwendung mittels subkutaner
Insulinpumpentherapie) unmittelbar vor oder nach den Mahlzeiten appliziert werden. Wie bei jedem Insulinkann der Wirkungsverlauf intra- und interindividuell unterschiedlich sein. Der rasche Wirkeintritt von
Humalog im Vergleich mit Normalinsulin ist unabhängig vom Injektionsort. Wie bei allen Insulinpräparatenhängt die Wirkdauer bei Humalog von der Dosis, der Injektionsstelle, der Durchblutung, der Temperatur undder körperlichen Aktivität ab.
Gemäß der Anweisung des Arztes kann Humalog in Verbindung mit einem länger wirksamen Insulin odermit oralen Sulfonylharnstoff-Präparaten angewendet werden.
Besondere PatientengruppenEingeschränkte NierenfunktionDer Insulinbedarf kann bei bestehender Nierenschädigung vermindert sein.
Eingeschränkte LeberfunktionDer Insulinbedarf kann bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion aufgrund einer reduzierten Fähigkeitzur Glukoneogenese und aufgrund eines geringeren Insulinabbaus vermindert sein; allerdings kann bei
Patienten mit einer chronischen Leberfunktionsstörung eine erhöhte Insulinresistenz auch zu einem erhöhten
Insulinbedarf führen.
Kinder und JugendlicheHumalog darf bei Kindern und Jugendlichen angewendet werden (siehe Abschnitt 5.1).
Art der AnwendungSubkutane AnwendungHumalog sollte subkutan injiziert werden.
KwikPen, Junior KwikPen und Tempo Pen sind nur zur subkutanen Injektion geeignet. Humalog in Patronenist nur zur subkutanen Injektion mit einem wiederverwendbaren Pen der Firma Lilly oder mit kompatiblen
Pumpensystemen zur kontinuierlichen subkutanen Insulininfusion (CSII) geeignet.
Die subkutane Anwendung soll in Oberarm, Oberschenkel, Gesäß oder Abdomen erfolgen. Die Injektionsollte immer an verschiedenen Stellen stattfinden, so dass dieselbe Einstichstelle nicht öfter als ca. einmal im
Monat verwendet wird, um das Risiko einer Lipodystrophie und einer kutanen Amyloidose zu reduzieren(siehe Abschnitt 4.4. und 4.8).
Bei subkutaner Injektion von Humalog muss darauf geachtet werden, dass kein Blutgefäß getroffen wird.
Nach der Injektion darf die Injektionsstelle nicht massiert werden. Die Patienten müssen auf geeignete
Injektionstechniken geschult werden.
Humalog KwikPens
Humalog KwikPens sind in zwei Stärken verfügbar. Mit dem Humalog 100 Einheiten/ml KwikPen (und
Humalog 200 Einheiten/ml KwikPen, siehe separate Fachinformation) können 1 - 60 Einheiten in Schrittenzu je 1 Einheit während einer einzelnen Injektion abgegeben werden. Mit dem Humalog 100 Einheiten/ml
Junior KwikPen können 0,5 - 30 Einheiten in Schritten zu je 0,5 Einheiten während einer einzelnen
Injektion abgegeben werden. Die Anzahl der Insulin-Einheiten, ungeachtet der Stärke, wird im
Dosierfenster des Pens angezeigt und bei der Umstellung eines Patienten zu einer neuen Stärke oder zueinem neuen Pen mit anderen Dosierschritten hat keine Umrechnung zu erfolgen.
Humalog Tempo Pen
Mit dem Humalog 100 Einheiten/ml Tempo Pen können 1 - 60 Einheiten in Schritten zu je 1 Einheitwährend einer einzelnen Injektion abgegeben werden. Die Anzahl der Insulin-Einheiten, ungeachtet der
Stärke, wird im Dosierfenster des Pens angezeigt und bei der Umstellung eines Patienten zu einer neuen
Stärke oder zu einem neuen Pen mit anderen Dosierschritten hat keine Umrechnung zu erfolgen.
Der Tempo Pen kann mit einem Tempo Smart Button, einem optionalen Modul zum Datentransfer, benutztwerden (siehe Abschnitt 6.6).
Wie bei jeder Insulininjektion sollte der Patient vor der Verwendung von Tempo Pen, Tempo Smart Buttonund einer mobilen Applikation (App) angewiesen werden seinen Blutzuckerspiegel zu überprüfen. Dies giltauch, wenn er eine weitere Injektion in Betracht zieht oder falls er sich nicht sicher ist, wie viel er gespritzthat.
Anwendung von Humalog mittels einer Insulin-Infusionspumpe
Zur subkutanen Injektion von Humalog mittels einer kontinuierlichen Insulin-Infusionspumpe können Sieden Vorratsbehälter mit einer Humalog 100 Einheiten/ml Durchstechflasche befüllen. Einige Pumpen sindmit Patronen kompatibel, die intakt in die Pumpe eingefügt werden können.
Zur Infusion von Insulin lispro können nur bestimmte CE zertifizierte Insulin-Infusionspumpen verwendetwerden. Bevor Sie Insulin lispro infundieren, studieren Sie die Bedienungsanleitungen des Herstellers der
Pumpe, um sicher zu sein, ob sich Ihre Pumpe eignet oder nicht. Benutzen Sie die für diese Pumpevorgesehenen Vorratsbehälter und Katheter. Nutzen Sie bei der Befüllung des Vorratsbehälters die korrekte
Nadellänge für das Befüllungssystem, um eine Beschädigung des Behälters zu vermeiden.
Das Infusionsset (Schlauch und Nadel) muss gemäß den Anweisungen in der Bedienungsanleitung des
Infusionssets gewechselt werden. Im Falle einer hypoglykämischen Episode sollte die Infusion unterbrochenwerden, bis die Episode behoben ist. Falls wiederholte oder schwere niedrige Blutzuckerspiegel auftreten,ziehen Sie die Notwendigkeit einer Reduktion oder einer Unterbrechung der Insulininfusion in Betracht. Ein
Defekt an der Pumpe oder ein Verschluss des Infusionssets kann zu einem raschen Anstieg des
Glukosespiegels führen. Falls Sie vermuten, dass der Insulinfluss unterbrochen ist, folgen Sie den Hinweisenin der Gebrauchsanleitung der Pumpe. Wenn Humalog mittels einer Insulin-Infusionspumpe verabreichtwird, sollte es nicht mit einem anderen Insulin gemischt werden.
Intravenöse Anwendung von Insulin
Falls notwendig kann Humalog auch intravenös angewendet werden, zum Beispiel zur Korrektur von
Blutglukosespiegeln während einer Ketoazidose, einer akuten Erkrankung oder während intra- undpostoperativen Phasen.
Humalog 100 Einheiten/ml ist in Durchstechflaschen erhältlich, wenn eine intravenöse Anwendung nötig ist.
Die intravenöse Injektion von Insulin lispro muss gemäß der üblichen klinischen Praxis für intravenöse
Injektionen erfolgen, zum Beispiel durch einen intravenösen Bolus oder durch ein Infusionssystem.
Regelmäßige Messungen des Blutglukosespiegels sind dabei erforderlich.
Infusionssysteme sind bei Konzentrationen von 0,1 Einheiten/ml bis 1,0 Einheiten/ml Insulin lispro in0,9%iger Natriumchlorid- oder 5%iger Dextroselösung bei Raumtemperatur für 48 Stunden stabil. Es wirdempfohlen, das System vor Beginn der Infusion zu spülen.
4.3 Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Hypoglykämie.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
RückverfolgbarkeitUm die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, müssen die Bezeichnung des
Arzneimittels und die Chargenbezeichnung des angewendeten Arzneimittels eindeutig dokumentiert werden.
Umstellung eines Patienten auf einen anderen Insulintyp oder Insulin eines anderen Herstellers
Die Umstellung eines Patienten auf einen anderen Insulintyp oder ein Insulin eines anderen Herstellers mussunter strenger ärztlicher Aufsicht erfolgen. Jede Änderung hinsichtlich Stärke, Marke (Hersteller), Insulintyp(Normal/löslich, Basal [NPH]/Isophan, etc.), Art des Insulins (tierisches Insulin, Humaninsulin,
Humaninsulin-Analogon) und/oder Herstellungsmethode (rekombinante DNA-Technologie bzw. tierisches
Insulin) kann eine Veränderung des Insulinbedarfs nach sich ziehen. Bei schnell wirkenden Insulinen mussjeder Patient, der auch Basal-Insuline verwendet, die Dosierung beider Insuline optimieren, um eine
Glukose-Kontrolle über den ganzen Tag hinweg zu erzielen, insbesondere in der Nacht und im nüchternen
Zustand.
Durchstechflasche
Wenn Humalog mit länger wirksamen Insulinen gemischt wird, muss das kürzer wirksame Humalog zuerstin die Spritze aufgezogen werden, um eine Verunreinigung der Durchstechflasche durch das längerwirksame Insulin zu vermeiden. Das Mischen der Insuline im Voraus oder direkt vor der Injektion mussgemäß der Anweisung des Arztes erfolgen. Es ist jedoch einer gleichbleibenden Gewohnheit zu folgen.
Hypoglykämie und Hyperglykämie
Bestimmte Umstände wie lange Diabetes-Dauer, intensivierte Insulintherapie, diabetische Nervenerkrankungoder Medikation mit Beta-Blockern können die frühen Warnsymptome einer Hypoglykämie unterschiedlichoder weniger ausgeprägt erscheinen lassen.
Einige Patienten, bei denen hypoglykämische Reaktionen nach einem Wechsel von tierischem aufmenschliches Insulin auftraten, berichteten, dass die frühen Warnsymptome einer Hypoglykämie wenigerausgeprägt oder anders als bei ihrem vorhergehenden Insulin waren. Eine unbehandelte Hypoglykämie odernicht korrigierte hyperglykämische Reaktionen können zu Bewusstlosigkeit, Koma oder zum Tod führen.
Die Gabe einer unzureichenden Dosis oder die Unterbrechung einer Behandlung, insbesondere bei Insulin-abhängigen Diabetikern, kann zu einer Hyperglykämie und einer diabetischen Ketoazidose führen; diese
Zustände sind potentiell lebensbedrohlich.
Injektionstechnik
Patienten müssen angewiesen werden, die Injektionsstelle regelmäßig zu wechseln, um das Risiko einer
Lipodystrophie und einer kutanen Amyloidose zu reduzieren. Es besteht das potenzielle Risiko einerverzögerten Insulinresorption und einer schlechteren Blutzuckerkontrolle nach Insulininjektionen an Stellenmit diesen Reaktionen. Bei einem plötzlichen Wechsel der Injektionsstelle zu einem nicht betroffenen
Bereich wurde darüber berichtet, dass dies zu Hypoglykämie führte. Nach einem Wechsel des
Injektionsbereichs wird eine Überwachung des Blutzuckers empfohlen und eine Dosisanpassung der
Antidiabetika kann in Erwägung gezogen werden.
Insulinbedarf und Anpassung der Dosierung
Der Insulinbedarf kann während einer Krankheit oder bei seelischer Belastung erhöht sein.
Eine Anpassung der Dosierung kann auch bei einer starken körperlichen Belastung des Patienten oder beieiner Änderung der Ernährungsgewohnheiten notwendig sein. Körperliche Belastung unmittelbar nach der
Mahlzeit kann das Risiko einer Hypoglykämie erhöhen. Eine Folge der pharmakodynamischen
Eigenschaften schnell wirksamer Insulin-Analoga besteht darin, dass nach der Injektion im Vergleich zu
Normalinsulin eine Hypoglykämie rascher auftreten kann.
Kombination von Humalog und Pioglitazon
Unter einer Kombinationstherapie von Pioglitazon und Insulin wurden Fälle von Herzinsuffizienz berichtet.
Besonders waren Patienten betroffen, bei denen ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Herzinsuffizienzbestand. Sollte die Kombination von Pioglitazon und Humalog erwogen werden, ist dies zu beachten. Im Falleiner Kombinationsbehandlung sind bei den Patienten Anzeichen und Symptome einer Herzinsuffizienz,
Gewichtszunahme und Ödeme zu überwachen. Pioglitazon muss abgesetzt werden, falls sich die kardiale
Symptomatik verschlechtert.
Vermeidung von Anwendungsfehlern
Patienten müssen dazu angewiesen werden, immer das Etikett ihrer Insulinprodukte zu überprüfen, um eineversehentliche Verwechslung zwischen zwei verschiedenen Stärken von Humalog KwikPen und anderen
Insulinprodukten zu vermeiden.
Die Patienten müssen die eingestellten Einheiten im Dosierfenster des Pens visuell überprüfen. Aus diesem
Grund stellt das Lesen des Dosierfensters eine Voraussetzung für die Selbstinjektion dar. Patienten, die blindsind oder deren visuelle Wahrnehmung beeinträchtigt ist, müssen dazu angewiesen werden, sich immer
Hilfe/Unterstützung von einer anderen Person, die über eine gute Sehkraft und Erfahrung im Umgang mit
Insulin-Geräten besitzt, zu holen.
Tempo Pen
Der Tempo Pen enthält einen Magneten (siehe Abschnitt 6.5), der die Funktionen eines implantierbarenelektronischen Medizinproduktes, wie beispielsweise eines Herzschrittmachers, beeinträchtigen kann. Das
Magnetfeld erstreckt sich auf etwa 1,5 cm.
Sonstige BestandteileDieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d. h. es ist nahezu 'natriumfrei“.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Der Insulinbedarf kann sich durch Arzneimittel mit hyperglykämischer Wirkung wie z. B. orale
Kontrazeptiva, Kortikosteroide, Schilddrüsenhormone, Danazol oder Beta2-Sympathomimetika (wie
Ritodrin, Salbutamol, Terbutalin) erhöhen.
Der Insulinbedarf kann sich durch die zusätzliche Anwendung von Arzneimitteln mit hypoglykämischer
Wirksamkeit wie z. B. orale Antidiabetika, Salicylate (z. B. Acetylsalicylsäure), Sulfonamide, bestimmte
Antidepressiva (Monoaminoxidaseinhibitoren, selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer), bestimmte
ACE-Hemmer (Captopril, Enalapril), Angiotensin II Rezeptorblocker, Beta-Blocker, Octreotid oder Alkoholreduzieren.
Die zusätzliche Anwendung weiterer Arzneimittel neben Humalog muss mit dem Arzt abgestimmt werden(siehe Abschnitt 4.4).
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
SchwangerschaftDie Daten von einer großen Anzahl von Anwendungen während Schwangerschaften zeigen keine
Nebenwirkungen von Insulin lispro auf die Schwangerschaft oder auf die Gesundheit des
Fötus/Neugeborenen.
Es ist unbedingt notwendig, dass die gute Blutzuckerkontrolle bei einer mit Insulin behandelten Patientin(insulinabhängig oder mit Schwangerschaftsdiabetes) während der Schwangerschaft beibehalten wird. Der
Insulinbedarf sinkt meistens während der ersten drei Schwangerschaftsmonate und steigt ab dem vierten
Schwangerschaftsmonat an. Patientinnen mit Diabetes sollten unbedingt ärztlichen Rat einholen, wenn eine
Schwangerschaft geplant wird oder eingetreten ist. Eine genaue Blutzuckerkontrolle sowie ein allgemeinguter Gesundheitszustand sind bei Schwangeren mit Diabetes besonders wichtig.
StillzeitWährend der Stillzeit kann eine neue Einstellung der Insulindosierung und der Diät oder beides notwendigsein.
FertilitätInsulin lispro verursachte in Studien am Tier keine Fertilitätseinschränkungen (siehe Abschnitt 5.3).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Eine Hypoglykämie kann die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit eines Patienten herabsetzen. Dies kannin Situationen, in denen diese Fähigkeiten von besonderer Bedeutung sind (z. B. beim Fahren eines Autosoder beim Bedienen von Maschinen), ein Risiko darstellen.
Dem Patienten sollte geraten werden, Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Hypoglykämien beim
Führen von Kraftfahrzeugen zu treffen. Dieses ist bei Patienten mit häufigen Hypoglykämie-Episoden oderverringerter oder fehlender Wahrnehmung von Hypoglykämie-Warnsymptomen besonders wichtig. In diesen
Fällen muss überlegt werden, ob das Führen eines Kraftfahrzeugs überhaupt ratsam ist.
4.8 Nebenwirkungen
Zusammenfassung des SicherheitsprofilsDie häufigste Nebenwirkung jeder Insulinbehandlung ist die Hypoglykämie. Schwere Hypoglykämienkönnen zu Bewusstlosigkeit und im Extremfall zum Tod führen. Eine genaue Häufigkeitsangabe zum
Auftreten von Hypoglykämien erfolgt nicht, da das Auftreten einer Hypoglykämie aus dem Zusammenspielzwischen Insulindosis und anderen Faktoren wie Ernährung und körperlicher Betätigung resultiert.
Tabellarische Auflistung der NebenwirkungenNachfolgend sind die Nebenwirkungen aus klinischen Studien gemäß den bevorzugten Begriffen nach
MedDRA aufgelistet, gruppiert nach Systemorganklassen und geordnet nach abnehmender Häufigkeit (sehrhäufig: ≥1/10; häufig: ≥1/100, <1/10; gelegentlich: ≥1/1.000, <1/100; selten: ≥1/10.000, <1/1.000; sehrselten: <1/10.000); nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Systemorganklassen gemäß Sehr Häufig Gelegentlich Selten Sehr Nicht
MedDRA-Datenbank häufig selten bekannt
Erkrankungen des ImmunsystemsLokale allergische X
Reaktionen
Systemische Allergie X
Erkrankungen der Haut und des UnterhautzellgewebesLipodystrophie X
Kutane Amyloidose X
Beschreibung ausgewählter NebenwirkungenLokale allergische Reaktionen
Lokale allergische Reaktionen kommen bei Patienten häufig vor. Hautrötungen, Schwellungen oder Juckreizkönnen an der Injektionsstelle auftreten. Sie verschwinden gewöhnlich innerhalb weniger Tage bis weniger
Wochen von selbst. In einigen Fällen können diese Erscheinungen durch andere Faktoren als Insulinverursacht werden, z. B. durch Hautdesinfektionsmittel oder mangelhafte Injektionstechnik.
Systemische Allergie
Eine systemische Allergie ist selten, aber potentiell gefährlicher und stellt eine generalisierte Insulinallergiedar. Sie kann Hautausschlag am ganzen Körper, Kurzatmigkeit, keuchenden Atem, Blutdruckabfall,schnellen Puls oder Schwitzen hervorrufen. Schwere generalisierte allergische Reaktionen könnenlebensbedrohlich sein.
Erkrankungen der Haut und des UnterhautzellgewebesLipodystrophie und kutane Amyloidose können an der Injektionsstelle auftreten und die lokale
Insulinresorption verzögern. Durch einen regelmäßigen Wechsel der Injektionsstelle innerhalb des jeweiligen
Injektionsbereichs können diese Reaktionen reduziert oder verhindert werden (siehe Abschnitt 4.4).
Ödeme
Im Zusammenhang mit Insulin-Therapie wurde über Ödeme berichtet, insbesondere wenn eine schlechtemetabolische Kontrolle durch intensivierte Insulintherapie verbessert wurde.
Meldung des Verdachts auf NebenwirkungenDie Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sieermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das in
Anhang V aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Es existiert keine spezielle Definition für eine Überdosierung von Insulin, da die Blutglukosekonzentrationdas Resultat einer komplexen Interaktion von Insulinspiegel, Glukoseverfügbarkeit und anderenmetabolischen Prozessen ist. Eine Hypoglykämie kann aus einer in Bezug zur Nahrungsaufnahme oder zum
Energieverbrauch überschießenden Insulinwirkung resultieren.
Eine Hypoglykämie kann einhergehen mit Teilnahmslosigkeit, Verwirrung, Palpitationen, Kopfschmerzen,
Schwitzen und Erbrechen.
Eine leichte Form der Hypoglykämie kann durch Aufnahme von Glukose oder anderen Zuckern oderanderen zuckerhaltigen Produkten behoben werden.
Schwere Fälle von Hypoglykämie können durch intramuskuläre oder subkutane Glukagoninjektionenbehandelt werden, wobei der Patient nach der Injektion Kohlenhydrate zu sich nehmen sollte, sobald er sichausreichend erholt hat. Patienten, die nicht auf Glukagon ansprechen, muss eine Glukoselösung intravenösverabreicht werden.
Befindet sich der Patient im Koma, sollte Glukagon intramuskulär oder subkutan verabreicht werden. Istkein Glukagon verfügbar oder spricht der Patient nicht auf Glukagon an, muss eine Glukoselösungintravenös verabreicht werden. Sobald der Patient wieder bei Bewusstsein ist, sollte er Nahrung zu sichnehmen.
Es kann notwendig sein, Kohlenhydrat-Aufnahme und Beobachtung fortzuführen, da eine Hypoglykämienach nur scheinbarer Genesung nochmals auftreten kann.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidiabetika, Insuline und Analoga zur Injektion, schnell wirkend
ATC Code: A10AB04
Die Hauptwirkung von Insulin lispro ist die Regulierung des Glukosestoffwechsels.
Außerdem haben Insuline zahlreiche anabole und anti-katabole Wirkungen in zahlreichen verschiedenen
Geweben. Im Muskelgewebe bedeutet dies eine Steigerung der Glykogen-, Fettsäure-, Glycerol- und
Proteinsynthese und der Aminosäureaufnahme; gleichzeitig werden die Glykogenolyse, die Glukoneogenese,die Ketogenese, die Lipolyse, der Proteinkatabolismus und der Aminosäuretransport aus der Zellevermindert.
Insulin lispro hat einen raschen Wirkungseintritt (ca. 15 Minuten), was eine zeitlich nähere Applikation in
Bezug auf die Mahlzeit erlaubt (innerhalb von 15 Minuten vor oder nach der Mahlzeit) als bei Normalinsulin(30 - 45 Minuten vor der Mahlzeit). Im Vergleich zu Normalinsulin tritt die Wirkung von Insulin lisproschneller ein und hält kürzer an (Wirkdauer 2 - 5 Stunden).
Bei Typ 1 und bei Typ 2 Diabetikern konnte in klinischen Untersuchungen mit Insulin lispro im Vergleichzu Normalinsulin eine reduzierte postprandiale Hyperglykämie nachgewiesen werden.
Wie bei jedem Insulin kann der Wirkungsverlauf von Insulin lispro bei verschiedenen Individuen und zuverschiedenen Zeitpunkten bei demselben Individuum unterschiedlich sein und hängt von der Dosis, der
Injektionsstelle, der Durchblutung, der Temperatur und der körperlichen Aktivität ab. Der typische
Wirkungsverlauf nach einer subkutanen Injektion ist in der folgenden Graphik dargestellt:
Die obige Graphik zeigt die relative Glukosemenge, die notwendig ist, um den Blutglukosespiegel des
Probanden nahe den Nüchternwerten zu halten, aufgetragen gegen die Zeit. Sie ist ein Maß für die Wirkungdieser Insuline auf den Glukosestoffwechsel über einen bestimmten Zeitraum.
In klinischen Studien wurde die Behandlung von Kindern (61 Patienten zwischen 2 und 11 Jahren) sowie
Kindern und Jugendlichen (481 Patienten zwischen 9 und 19 Jahren) untersucht, wobei Insulin lispro mit
Normalinsulin verglichen wurde. Das pharmakodynamische Profil von Insulin lispro bei Kindern ist ähnlichdem bei Erwachsenen beobachteten.
Für die Anwendung von Insulin lispro im Rahmen einer subkutanen Pumpentherapie wurde gezeigt, dass -verglichen mit Normalinsulin - niedrigere Spiegel an glycosyliertem Hämoglobin erhalten werden. In einerdoppelblinden Crossover Studie reduzierte Insulin lispro nach 12-wöchiger Anwendung den Spiegel anglykosyliertem Hämoglobin um 0,37 Prozentpunkte im Vergleich zu 0,03 Prozentpunkten bei
Normalinsulin-Gabe (p = 0,004).
Studien haben gezeigt, dass bei Typ 2 Diabetikern, die mit Höchstdosen eines Sulfonylharnstoff-Präparatesbehandelt werden, durch zusätzliche Anwendung von Insulin lispro der HbA1c Wert signifikant reduziertwird, verglichen mit der alleinigen Gabe des Sulfonylharnstoff-Präparates. Die Reduzierung des HbA1c
Werts ist auch bei der Verwendung anderer Insulinprodukte wie lösliche oder Isophan-Insuline zu erwarten.
Klinische Studien mit Typ 1 und Typ 2 Diabetikern zeigten eine kleinere Anzahl nächtlicher Hypoglykämienunter Insulin lispro verglichen mit Insulin human. In einigen Studien war die Reduzierung nächtlicher
Hypoglykämien verbunden mit vermehrten Hypoglykämien während des Tages.
Die glucodynamische Reaktion auf Insulin lispro wird von einer Nieren- oder Leberfunktionsstörung nichtbeeinflusst. Glucodynamische Unterschiede zwischen Insulin lispro und Normalinsulin, wie sie währendeines 'Glucose clamp” gemessen wurden, bleiben über einen weiten Nierenfunktionsbereich bestehen.
Es wurde nachgewiesen, dass Insulin lispro auf molarer Basis äquipotent zu Humaninsulin ist, dass es abereinen rascheren Wirkungseintritt und eine kürzere Wirkungsdauer besitzt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Pharmakokinetik von Insulin lispro weist auf eine Substanz hin, die sehr schnell resorbiert wird und
Plasmaspitzenspiegel innerhalb von 30 - 70 Minuten nach der subkutanen Injektion erzielt. Wenn man dieklinische Relevanz dieser Kinetik bedenkt, ist es wohl eher angebracht, die Glukoseutilisationskurve zustudieren (im Abschnitt 5.1 diskutiert).
Die schnellere Absorption von Insulin lispro im Vergleich zu Normalinsulin bleibt bei Patienten mit
Nierenfunktionsstörung unverändert. Im Regelfall bleiben bei Patienten mit Typ 2 Diabetes über einenweiten Nierenfunktionsbereich die pharmakokinetischen Unterschiede zwischen Insulin lispro und
Normalinsulin bestehen und zeigen sich unabhängig von der Nierenfunktion. Die schnellere Absorption und
Elimination von Insulin lispro im Vergleich zu Normalinsulin bleibt bei Patienten mit Leberfunktionsstörungunverändert.
5.3 Präklinische Sicherheitsdaten
In In-vitro Studien waren die Wirkungen von Insulin lispro denen von Humaninsulin sehr ähnlich,einschließlich der Bindung an Insulinrezeptoren und der Wirkung auf wachsende Zellen. Studien belegenebenfalls, dass die Dissoziation vom Insulinrezeptor für Insulin lispro und Humaninsulin äquivalent ist. In
Studien zur akuten Toxizität und zur Toxizität nach wiederholter Anwendung - über einen Zeitraum voneinem und zwölf Monaten - wurden keine nennenswerten toxikologischen Befunde erhoben.
Insulin lispro verursachte in Studien am Tier keine Fertilitätseinschränkungen, Embryotoxizität oder
Teratogenität.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
m-Cresol
Glycerol
Dinatriumhydrogenphosphat 7 H2O
Zinkoxid
Wasser für Injektionszwecke
Salzsäure und Natriumhydroxid können für die Einstellung des pH verwendet worden sein.
6.2 Inkompatibilitäten
Durchstechflasche
Dieses Arzneimittel darf nicht mit einem anderen Arzneimittel mit Ausnahme der unter Abschnitt 6.6aufgeführten gemischt werden.
Patrone, KwikPen, Junior KwikPen und Tempo Pen
Diese Arzneimittel dürfen nicht mit anderen Insulinen oder anderen Arzneimitteln gemischt werden.
6.3 Haltbarkeit
Vor erstmaligem Gebrauch3 Jahre.
Nach erstmaligem Gebrauch/nach Einlegen der Patrone28 Tage.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht einfrieren. Nicht starker Hitze oder direktem Sonnenlicht aussetzen.
Vor erstmaligem Gebrauch
Im Kühlschrank lagern (2 °C - 8 °C).
Nach erstmaligem Gebrauch/nach Einlegen der Patrone
Durchstechflasche
Im Kühlschrank (2 °C - 8 °C) oder unter 30 °C lagern.
Patrone
Unter 30 °C lagern. Nicht im Kühlschrank lagern. Nach Einlegen der Patrone darf der Pen nicht mitaufgesetzter Nadel gelagert werden.
KwikPen, Junior KwikPen und Tempo Pen
Unter 30 °C lagern. Nicht im Kühlschrank lagern. Der Fertigpen darf nicht mit aufgesetzter Nadel gelagertwerden.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Durchstechflasche
Die Lösung befindet sich in Typ I Klarglasflaschen, die mit Butyl- oder Halobutylstopfen verschlossen undmit Aluminiumkappen gesichert sind. Dimeticon- oder Silikonemulsionen können verwendet worden sein,um den Flaschenstopfen zu behandeln.
10 ml Durchstechflasche: Packungsgrößen zu 1 oder 2 oder Bündelpackung zu 5 (5 Packungen zu je 1).
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Patrone
Die Lösung befindet sich in Typ I Klarglaspatronen, die mit Butyl- oder Halobutylscheibenstopfen und
Patronenkolben verschlossen und mit Aluminiumkappen gesichert sind. Dimeticon- oder Silikonemulsionenkönnen verwendet worden sein, um den Kolben der Patrone und/oder die Glaspatrone zu behandeln.
3 ml Patrone: Packungsgrößen zu 5 oder 10. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den
Verkehr gebracht.
KwikPen
Die Lösung befindet sich in Typ I Klarglaspatronen, die mit Butyl- oder Halobutylscheibenstopfen und
Patronenkolben verschlossen und mit Aluminiumkappen gesichert sind. Dimeticon- oder Silikonemulsionenkönnen verwendet worden sein, um den Kolben der Patrone und/oder die Glaspatrone zu behandeln. Die3 ml Patronen sind in einem Fertigpen namens 'KwikPen“ montiert. Nadeln werden nicht bereitgestellt.
3 ml KwikPen: Packungsgrößen zu 5 oder Bündelpackung zu 10 (2 Packungen zu je 5).
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Junior KwikPen
Typ I Klarglaspatronen, sind mit Halobutylscheibenstopfen verschlossen und mit Aluminiumkappen und
Brombutyl-Patronenkolben gesichert. Dimeticon- oder Silikonemulsionen können verwendet worden sein,um den Kolben der Patrone zu behandeln. Die 3 ml Patronen sind in einem Fertigpen namens 'Junior
KwikPen“ montiert. Nadeln werden nicht bereitgestellt.
3 ml Junior KwikPen: Packungsgrößen zu 1 Fertigpen, 5 Fertigpens oder Bündelpackung zu 10(2 Packungen zu je 5) Fertigpens.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Tempo Pen
Typ I Klarglaspatronen, sind mit Halobutylscheibenstopfen verschlossen und mit Aluminiumkappen und
Brombutyl-Patronenkolben gesichert. Dimeticon- oder Silikonemulsionen können verwendet worden sein,um den Kolben der Patrone zu behandeln. Die 3 ml Patronen sind in einem Fertigpen namens 'Tempo Pen“montiert. Der Tempo Pen enthält einen Magneten (siehe Abschnitt 4.4). Nadeln werden nicht bereitgestellt.
3 ml Tempo Pen: Packungsgrößen zu 5 Fertigpens oder Bündelpackung zu 10 (2 Packungen zu je5) Fertigpens. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Hinweise für die HandhabungUm die mögliche Übertragung von Krankheiten zu vermeiden, darf jede Patrone oder jeder Fertigpen nurvon einem Patienten angewendet werden, auch wenn die Nadel des Injektionsgeräts gewechselt wurde.
Patienten, die Durchstechflaschen verwenden, dürfen keine Nadeln oder Spritzen teilen. Der Patient solltedie Nadel nach jeder Injektion entsorgen.
Die Humalog Lösung sollte klar und farblos sein. Humalog darf nicht angewendet werden, wenn Trübungen,
Dickflüssigkeit, eine leichte Farbveränderung oder Substanzablagerungen zu erkennen sind.
Mischen Sie keine Insuline in Durchstechflaschen mit Insulin in Patronen. Siehe Abschnitt 6.2.
Vorbereitung einer Dosierung
Durchstechflasche
Die Durchstechflasche muss zusammen mit einer passenden Spritze (markiert für 100 Einheiten) verwendetwerden.
I) Humalog1. Waschen Sie Ihre Hände.
2. Wenn Sie eine neue Flasche verwenden, nehmen Sie die Plastikschutzkappe ab, aber entfernen
Sie nicht den Stopfen.
3. Wenn das Therapieschema die gleichzeitige Injektion von Verzögerungsinsulin und Humalogerfordert, können beide in der Spritze gemischt werden. Wenn Sie Insuline mischen, befolgen
Sie die im Abschnitt II) und 6.2 aufgeführten Anweisungen für das Mischen.
4. Ziehen Sie die der verschriebenen Humalog-Menge entsprechende Menge Luft in die Spritze.
Reinigen Sie den oberen Teil der Flasche mit einem Tupfer. Durchstechen Sie mit der Nadelden Gummiverschluss der Humalog -Flasche und injizieren Sie die Luft in die Flasche.
5. Stellen Sie Flasche und Spritze auf den Kopf. Halten Sie Flasche und Spritze fest in einer Hand.
6. Überprüfen Sie, dass die Spitze der Nadel in Humalog eingetaucht ist und ziehen Sie diekorrekte Dosis in die Spritze auf.
7. Überprüfen Sie, ob sich Luftblasen in der Spritze befinden, welche die aufgezogene Menge
Humalog reduzieren könnten, bevor Sie die Nadel aus der Flasche ziehen. Sollten Luftblasenvorhanden sein, halten Sie die Spritze aufrecht und klopfen Sie solange an die Seite der Spritze,bis die Luftblasen an die Oberfläche steigen. Drücken Sie sie mit dem Kolben aus der Spritzeheraus und ziehen Sie die korrekte Menge des Arzneimittels auf.
8. Entfernen Sie die Nadel aus der Flasche und legen Sie die Spritze so ab, dass die Nadel nichtmit irgendwelchen Gegenständen in Berührung kommt.
II) Mischen mit länger wirksamen Humaninsulinen (siehe Abschnitt 6.2)1. Humalog sollte mit länger wirksamen Humaninsulinen nur nach Anleitung des Arztes gemischtwerden.
2. Ziehen Sie die der länger wirksamen Humaninsulinmenge entsprechende Menge Luft in die
Spritze auf. Führen Sie die Spritze in die Flasche mit länger wirksamem Insulin ein undinjizieren Sie die Luft. Ziehen Sie die Spritze wieder heraus.
3. Injizieren Sie nun in der gleichen Art und Weise Luft in die Humalog-Flasche, aber ziehen Siedie Spritze nicht heraus.
4. Stellen Sie Spritze und Flasche auf den Kopf.
5. Überprüfen Sie, dass die Spitze der Nadel in Humalog eingetaucht ist und ziehen Sie diekorrekte Menge Humalog in die Spritze auf.
6. Überprüfen Sie, ob sich Luftblasen in der Spritze befinden, welche die aufgezogene Menge
Humalog reduzieren könnten, bevor Sie die Nadel aus der Flasche ziehen. Sollten Luftblasenvorhanden sein, halten Sie die Spritze aufrecht und klopfen Sie solange an die Seite der Spritze,bis die Luftblasen an die Oberfläche steigen. Drücken Sie sie mit dem Kolben aus der Spritzeheraus und ziehen Sie die korrekte Menge des Arzneimittels auf.
7. Entfernen Sie die Nadel und führen Sie sie in die Flasche mit dem länger wirksamen Insulin ein.
Stellen Sie Spritze und Flasche auf den Kopf. Halten Sie Flasche und Spritze fest in einer Handund schütteln Sie sie leicht. Überprüfen Sie, dass die Spitze der Nadel in das Insulin eingetauchtist und ziehen Sie die benötigte Menge länger wirksames Insulin auf.
8. Entsorgen Sie die Nadel und legen Sie die Spritze so ab, dass die Nadel nicht mit irgendwelchen
Gegenständen in Berührung kommt.
Patrone
Humalog Patronen sollten nur mit wiederverwendbaren Insulin-Pens der Firma Lilly und in keinem anderenwiederverwendbaren Pen verwendet werden, da die Dosierungsgenauigkeit mit anderen Pens nicht gesichertist.
Die Herstelleranweisungen für den jeweiligen Pen müssen hinsichtlich des Einlegens der Patrone, des
Aufsetzens der Nadel und der Verabreichung der Insulininjektion befolgt werden.
KwikPen, Junior KwikPen und Tempo Pen
Vor der Verwendung des Fertigpens muss die Bedienungsanleitung, die der Packungsbeilage beigefügt ist,sorgfältig gelesen werden. Der Fertigpen muss wie in der Bedienungsanleitung angegeben verwendetwerden.
Pens sollten nicht verwendet werden, wenn Teile defekt oder beschädigt aussehen.
Injektion einer Dosis
Wenn Sie einen vorgefüllten Fertigpen oder einen wiederverwendbaren Pen verwenden, beachten Sie diedetaillierten Anweisungen zur Vorbereitung des Pens und die Injektion der Dosis. Die folgende Anweisungist allgemein gehalten.
1. Waschen Sie Ihre Hände.
2. Wählen Sie eine Injektionsstelle aus.
3. Reinigen Sie die Haut gemäß den Instruktionen.
4. Stabilisieren Sie die Haut, indem Sie sie spannen oder eine größere Fläche zusammendrücken.
Führen Sie die Nadel gemäß den Instruktionen ein und injizieren Sie entsprechend.
5. Ziehen Sie die Nadel heraus und üben Sie auf die Injektionsstelle für ein paar Sekunden leichten
Druck aus. Reiben Sie die Stelle nicht.
6. Entsorgen Sie Spritze und Nadel sachgerecht. Schrauben Sie die Nadel bei einem
Injektionsgerät mit Hilfe der äußeren Nadelschutzkappe ab und entsorgen Sie sie sachgerecht.
7. Die Injektionsstelle sollte immer wieder gewechselt werden, so dass dieselbe Stelle nicht öfterals ca. einmal im Monat benutzt wird.
Humalog Tempo Pen
Der Tempo Pen wurde konzipiert, um die Verwendung mit dem Tempo Smart Button zu ermöglichen. Der
Tempo Smart Button ist ein optionales Produkt, das an den Dosierknopf des Tempo Pens angebracht werdenkann und die Übermittlung der Humalog Dosierungsinformationen von dem Tempo Pen auf eine kompatiblemobile Applikation (App) ermöglicht. Der Tempo Pen injiziert Insulin mit oder ohne angebrachten Tempo
Smart Button. Um Daten an eine mobile App zu übertragen, sollen die Anweisungen befolgt werden, die mitdem Tempo Smart Button und einer mobilen Applikation zur Verfügung gestellt werden.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zubeseitigen.
7. INHABER DER MARKETING-ERLAUBNIS
Eli Lilly Nederland B.V., Papendorpseweg 83, 3528 BJ Utrecht, Niederlande
8. GENEHMIGUNGSNUMMER(N)
EU/1/96/007/002
EU/1/96/007/004
EU/1/96/007/020
EU/1/96/007/021
EU/1/96/007/023
EU/1/96/007/031
EU/1/96/007/032
EU/1/96/007/043
EU/1/96/007/044
EU/1/96/007/045
EU/1/96/007/046
EU/1/96/007/047
9. DATUM DER ERSTEN GENEHMIGUNG/ERWEITERUNG DER GENEHMIGUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 30. April 1996
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 30. April 2006
10. DATUM DER ÜBERARBEITUNG DES TEXTs
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Internetseite der Europäischen Arzneimittel-
Agentur http://www.ema.europa.eu verfügbar.