Inhalt der Packungsbeilage des Arzneimittels CONTROLOC CONTROL 20mg magensaftresistente tabletten
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
CONTROLOC Control 20 mg magensaftresistente Tabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede magensaftresistente Tablette enthält 20 mg Pantoprazol (als Natrium 1,5 H2O).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Magensaftresistente Tablette.
Gelbe, ovale, bikonvexe Filmtabletten, einseitig mit 'P20“ in brauner Tinte bedruckt.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
CONTROLOC Control wird zur kurzzeitigen Behandlung von Refluxsymptomen (z. B. Sodbrennen,saures Aufstoßen) bei Erwachsenen angewendet.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
DosierungDie empfohlene Dosis ist 20 mg Pantoprazol (1 Tablette) pro Tag.
Zur Besserung der Symptome kann die Einnahme der Tabletten an 2 - 3 aufeinanderfolgenden Tagenerforderlich sein. Sobald eine vollständige Linderung der Symptome eingetreten ist, sollte die
Behandlung abgebrochen werden.
Die Behandlung sollte ohne ärztlichen Rat nicht länger als 4 Wochen andauern.
Wenn nach 2 Wochen kontinuierlicher Behandlung keine Linderung der Symptome erreicht worden ist,sollte der Patient angehalten werden, einen Arzt zu konsultieren.
Besondere PatientengruppenBei älteren Patienten und Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ist keine
Dosisanpassung notwendig.
Kinder und JugendlicheDie Anwendung von CONTROLOC Control wird bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nichtempfohlen, da keine ausreichenden Daten hinsichtlich Sicherheit und Wirksamkeit vorliegen.
Art der AnwendungCONTROLOC Control 20 mg magensaftresistente Tabletten sollen nicht gekaut oder zerkleinertwerden, sondern im Ganzen mit Flüssigkeit vor einer Mahlzeit eingenommen werden.
4.3 Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.
Die gleichzeitige Anwendung von Pantoprazol mit HIV-Proteasehemmern wie Atazanavir oder
Nelfinavir, bei denen die Resorption von einem sauren pH-Wert im Magen abhängt, wird aufgrund dererheblichen Herabsetzung der Bioverfügbarkeit letzterer nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Patienten sollten angehalten werden, einen Arzt zu konsultieren, wenn:
* Sie unter unbeabsichtigtem Gewichtsverlust, Anämie, gastrointestinalen Blutungen,
Schluckbeschwerden, anhaltendem Erbrechen oder Erbrechen von Blut leiden, da Pantoprazoldie Symptome einer ernsthaften Erkrankung vermindern und deren Diagnose verzögern kann. Indiesen Fällen sollte eine Malignität ausgeschlossen werden.
* Sie in der Vergangenheit ein Magengeschwür oder eine gastrointestinale Operation hatten.
* Sie sich über 4 Wochen oder länger in dauerhafter symptomatischer Behandlung von
Verdauungsstörungen oder Sodbrennen befinden.
* Sie an Gelbsucht, eingeschränkter Leberfunktion oder einer Lebererkrankung leiden.
* Sie an einer anderen ernsthaften Erkrankung leiden, die ihr allgemeines Wohlbefindenbeeinträchtigt.
* Sie über 55 Jahre alt sind und an neuen oder kürzlich veränderten Symptomen leiden.
Patienten, die wiederholt über einen längeren Zeitraum an Verdauungsstörungen oder Sodbrennenleiden, sollten ihren Arzt regelmäßig aufsuchen. Insbesondere Patienten über 55 Jahre, die täglichnicht verschreibungspflichtige Arzneimittel gegen Verdauungsstörungen oder Sodbrennen einnehmen,sollten ihren Arzt oder Apotheker darüber informieren.
Patienten sollten keinen anderen Protonenpumpenhemmer oder H2-Antagonisten gleichzeitigeinnehmen.
Patienten, bei denen eine Endoskopie oder ein 13C-Harnstoff-Atemtest durchgeführt werden soll,sollten ihren Arzt vor Einnahme dieses Arzneimittels befragen.
Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass die Tabletten für eine sofortige Linderung nichtvorgesehen sind.
Die Patienten können nach ca. eintägiger Behandlung mit Pantoprazol eine erste Linderung der
Symptome verspüren, jedoch kann zur Erzielung einer vollständigen Kontrolle des Sodbrennens eine
Einnahme über 7 Tage erforderlich sein. Patienten sollten Pantoprazol nicht als vorbeugendes
Arzneimittel einnehmen.
Bakterielle gastrointestinale Infektionen
Eine durch verschiedene Faktoren ausgelöste Verringerung der Magensäure - einschließlich aufgrund
Protonenpumpenhemmern - führt zu einer erhöhten Anzahl der unter normalen Umständenvorhandenen Bakterienzahl im Gastrointestinaltrakt. Die Behandlung mit säurereduzierenden
Arzneimitteln führt zu einem leicht erhöhten Risiko von gastrointestinalen Infektionen durchbeispielsweise Salmonellen, Campylobacter oder Clostridium difficile.
Schwere arzneimittelinduzierte Hautreaktionen (SCARs)
Schwere arzneimittelinduzierte Hautreaktionen (SCARs: severe cutaneous adverse reactions),einschließlich Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse(TEN) und Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), dielebensbedrohlich oder tödlich sein können, wurden im Zusammenhang mit Pantoprazol mitunbekannter Häufigkeit berichtet (siehe Abschnitt 4.8).
Die Patienten sollten auf die Anzeichen und Symptome hingewiesen und engmaschig auf
Hautreaktionen überwacht werden.
Wenn Anzeichen und Symptome auftreten, die auf diese Reaktionen hindeuten, muss Pantoprazolsofort abgesetzt und eine alternative Behandlung in Betracht gezogen werden.
Subakuter kutaner Lupus erythematodes (SCLE)
Protonenpumpenhemmer sind mit sehr seltenen Fällen von SCLE assoziiert. Falls Läsionen,insbesondere in den der Sonne ausgesetzten Hautbereichen, auftreten, und falls dies von einer
Arthralgie begleitet ist, sollte der Patient umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und dasmedizinische Fachpersonal sollte erwägen, CONTROLOC Control abzusetzen. SCLE nach vorheriger
Behandlung mit einem Protonenpumpenhemmer kann das Risiko eines SCLE unter der Einnahmeanderer Protonenpumpen-Inhibitoren erhöhen.
Auswirkung auf Laboruntersuchungen
Erhöhte Chromogranin-A(CgA)-Spiegel können Untersuchungen auf neuroendokrine Tumorenbeeinflussen. Um diese Auswirkung zu vermeiden, sollte die Behandlung mit CONTROLOC Controlmindestens 5 Tage vor den CgA-Messungen vorübergehend abgesetzt werden (siehe Abschnitt 5.1).
Liegen die CgA- und Gastrinspiegel nach der ersten Messung nicht im Referenzbereich, sind die
Messungen 14 Tage nach dem Absetzen des Protonenpumpenhemmers zu wiederholen.
Bei Langzeitanwendung gelten die folgenden zusätzlichen Risiken als relevant:
Dieses Arzneimittel ist nur für die kurzzeitige Anwendung (bis zu 4 Wochen) bestimmt (siehe
Abschnitt 4.2). Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass bei Langzeitanwendung des
Arzneimittels zusätzliche Risiken bestehen. Die Notwendigkeit einer ärztlichen Verschreibung undregelmäßiger Überwachung sollten betont werden.
Einfluss auf die Resorption von Vitamin B12
Wie alle Säureblocker kann Pantoprazol die Resorption von Vitamin B12 (Cyanocobalamin) aufgrundvon Hypo- oder Achlorhydrie verringern. Dies sollte bei Langzeitbehandlung von Patienten mitreduzierten Körperspeichern oder Risikofaktoren für eine reduzierte Vitamin-B12-Resorptionberücksichtigt werden oder wenn entsprechende klinische Symptome beobachtet werden.
Knochenfraktur
Protonenpumpenhemmer, besonders wenn sie in hohen Dosen und über lange Zeit (> 1 Jahr)eingenommen werden, können das Risiko von Hüft-, Handgelenks- und Wirbelsäulenfrakturen leichterhöhen, insbesondere bei älteren Menschen oder bei Vorliegen von anderen bekannten
Risikofaktoren. Aus Beobachtungsstudien geht hervor, dass Protonenpumpenhemmer das
Gesamtrisiko einer Fraktur um 10-40 % erhöhen können. Möglicherweise ist diese Zunahme zum Teilauch auf andere Risikofaktoren zurückzuführen. Patienten mit einem Risiko für Osteoporose sind nachden aktuellen klinischen Leitlinien zu behandeln und mit ausreichend Vitamin D und Calcium zuversorgen.
Hypomagnesiämie
Bei Patienten, die über einen Zeitraum von mindestens 3 Monaten und in den meisten Fällen voneinem Jahr mit einem Protonenpumpenhemmer (PPI) wie Pantoprazol behandelt wurden, wurdenselten Fälle von schwerer Hypomagnesiämie beobachtet. Es können schwerwiegende Manifestationenvon Hypomagnesiämie wie Müdigkeit, Tetanie, Delirium, Krämpfe, Schwindel und ventrikuläre
Arrhythmie auftreten, wobei diese schleichend beginnen und übersehen werden können.
Hypomagnesiämie kann zu Hypokalzämie bzw. Hypokaliämie führen (siehe Abschnitt 4.8) Bei denmeisten betroffenen Patienten verbesserte sich die Hypomagnesiämie (sowie die mit der
Hypomagnesiämie einhergehende Hypokalzämie bzw. Hypokaliämie) nach Zufuhr von Magnesiumund Absetzen des PPIs.
Bei Patienten, die voraussichtlich eine längere Behandlung benötigen oder PPIs zusammen mit
Digoxin oder anderen Arzneimitteln einnehmen, die eine Hypomagnesiämie hervorrufen können (z. B.
Diuretika), ist durch das medizinische Fachpersonal eine Messung des Magnesiumspiegels vor Beginnund regelmäßig während der PPI-Einnahme zu erwägen.
CONTROLOC Control enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu'natriumfrei“.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Arzneimittel mit pH-abhängiger Resorptionspharmakokinetik
Es ist möglich, dass CONTROLOC Control die Resorption von Wirkstoffen, deren Bioverfügbarkeitvom pH-Wert im Magen abhängig ist (z. B. Ketoconazol), herabsetzt.
HIV-Proteasehemmer
Die gleichzeitige Anwendung von Pantoprazol mit HIV-Proteasehemmern wie Atazanavir oder
Nelfinavir, bei denen die Resorption von einem sauren pH-Wert im Magen abhängt, ist aufgrund dererheblichen Herabsetzung der Bioverfügbarkeit letzterer kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Cumarin-Antikoagulanzien (Phenprocoumon oder Warfarin)
Obwohl in klinischen Pharmakokinetikstudien keine Wechselwirkungen bei der gleichzeitigen Gabevon Phenprocoumon oder Warfarin beobachtet wurden, sind seit der Markteinführung in wenigen
Einzelfällen bei gleichzeitiger Behandlung Veränderungen der INR (International Normalized Ratio)berichtet worden. Daher wird bei Patienten, die mit Cumarin-Antikoagulanzien (z. B. Phenprocoumonoder Warfarin) behandelt werden, die Überwachung der Prothrombinzeit/INR nach Beginn und Endeder Pantoprazol-Behandlung und während unregelmäßiger Anwendung von Pantoprazol empfohlen.
MethotrexatBei gleichzeitiger Anwendung von hohen Dosen Methotrexat (z. B. 300 mg) und
Protonenpumpenhemmern wurde bei manchen Patienten ein Anstieg der Methotrexatspiegel berichtet.
Deshalb sollte bei Anwendung von Methotrexat in hohen Dosen (wie z. B. bei Krebs und Psoriasis)ein vorübergehendes Absetzen von Pantoprazol in Erwägung gezogen werden.
Weitere Wechselwirkungsstudien
Pantoprazol wird über das Cytochrom-P450-Enzymsystem in der Leber verstoffwechselt.
Wechselwirkungsstudien mit Carbamazepin, Coffein, Diazepam, Diclofenac, Digoxin, Ethanol,
Glibenclamid, Metoprolol, Naproxen, Nifedipin, Phenytoin, Piroxicam, Theophyllin und einem oralen
Kontrazeptivum mit Levonorgestrel und Ethinylestradiol zeigten keine klinisch bedeutsamen
Wechselwirkungen. Jedoch kann eine Wechselwirkung mit anderen Substanzen, die über dasselbe
Enzymsystem verstoffwechselt werden, nicht ausgeschlossen werden.
Es besteht keine Wechselwirkung mit gleichzeitig verabreichten Antazida.
Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Laboruntersuchungen
Es gibt Berichte über falsch-positive Ergebnisse bei einigen Urin-Screening-Tests für
Tetrahydrocannabinol (THC) bei Patienten, die Pantoprazol erhalten. Eine alternative
Bestätigungsmethode sollte in Betracht gezogen werden, um positive Ergebnisse zu verifizieren.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
SchwangerschaftDie klinischen Erfahrungen bei schwangeren Frauen sind begrenzt. Tierexperimentelle Studien habeneine Reproduktionstoxizität gezeigt. Präklinische Studien erbrachten keinen Hinweis auf eingeschränkte
Fertilität oder teratogene Effekte (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko beim Menschen ist nichtbekannt. Pantoprazol darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
StillzeitPantoprazol bzw. Pantoprazol- Metabolite sind in der Muttermilch nachgewiesen worden. Es ist nichtbekannt, ob Pantoprazol Auswirkungen auf Neugeborene/Kinder hat. CONTROLOC Controldarfwährend der Stillzeit nicht angewendet werden.
FertilitätIn tierexperimentellen Studien gab es keinen Hinweis auf eingeschränkte Fertilität nach der
Verabreichung von Pantoprazol (siehe Abschnitt 5.3).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
MaschinenCONTROLOC Control hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die
Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Es können jedoch
Nebenwirkungen des Arzneimittels wie Schwindel und Sehstörungen auftreten (siehe Abschnitt 4.8).
Betroffene Patienten sollten kein Kraftfahrzeug führen und keine Maschinen bedienen.
4.8 Nebenwirkungen
Zusammenfassung des SicherheitsprofilsBei etwa 5 % der Patienten kann mit dem Auftreten von Nebenwirkungen gerechnet werden.
Tabellarische Auflistung der NebenwirkungenDie folgenden Nebenwirkungen wurden für Pantoprazol bekannt.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden die MedDRA-Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100, < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100); selten (≥ 1/10.000,< 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Datennicht abschätzbar). Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppierung sind die Nebenwirkungen nachabnehmender Bedeutung angeordnet.
Tabelle 1. Nebenwirkungen, die bei Pantoprazol während klinischer Studien und nach
Markteinführung beobachtet wurden
Häufigkeit
Systemorgankl Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten Nicht bekanntasse
Erkrankungen Agranulozytos Thrombozytodes Blutes und e penie,
Lymphsystems Leukopenie,
Panzytopenie
Erkrankungen Überempfindlides chkeit (inkl.
Immunsystems anaphylaktische Reaktionundanaphylaktischer Schock)
Stoffwechsel- Hyperlipidämi Hyponatriämie,und e und erhöhte Hypomagnesiämi
Ernährungsstörun Lipidwerte e,gen (Triglyceride, Hypokalzämie (1),
Cholesterol), Hypokaliämie (1)
Gewichtsveränderungen
Psychiatrische Schlafstörungen Depression Desorientierth Halluzinationen,
Erkrankungen (und eit (und Verwirrtheit
Verschlimmer Verschlimmer (insbesondere beiung ungen entsprechendbestehender bestehender veranlagten
Symptome) Symptome) Patienten sowiedie
Verschlimmerung dieser
Symptome,sofern sie vorherbestanden haben)
Erkrankungen Kopfschmerzen, Geschmacksst Parästhesiedes Schwindel örungen
Nervensystems
Augenerkrankun Sehstörungen/gen verschwommenes Sehen
Erkrankungen Drüsenpolyp Diarrhoe, Mikroskopischedes en des Übelkeit/Erbrech Kolitis
Gastrointestinaltr Fundus en,akts (gutartig) Trommelbauchund Völlegefühl,
Verstopfung,
Mundtrockenheit,
Bauchschmerzenund Unwohlsein
Leber- und Erhöhte Erhöhtes Schädigung der
Gallenerkrankun Leberenzyme Bilirubin Leberzellen,gen (Transaminasen, Gelbsucht,γ-GT) Leberversagen
Erkrankungen Ausschlag/ Urtikaria, Stevens-Johnson-der Haut und des Exanthem/ Angioödeme Syndrom,
Häufigkeit
Systemorgankl Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten Nicht bekanntasse
Unterhautgewebe Eruption, Lyell-Syndroms Hautjucken (TEN);
Arzneimittelreaktion mit
Eosinophilie undsystemischen
Symptomen(DRESS);
Erythemamultiforme,
LichtempfindlichkeitSubakuterkutaner Lupuserythematodes (s.
Abschnitt 4.4)
Skelettmuskulatu Handgelenks-, Gelenkschmerr-, Bindegewebs- Hüft- und z,und Wirbelsäulenfrak Muskelschmer
Knochenerkrank tur zungen
Erkrankungen Tubulo-der Nieren und interstitielle
Harnwege Nephritis (mitmöglicher
Progression biszum
NierenversagenErkrankungen Gynäkomastieder
Geschlechtsorgane und der
Brustdrüse
Allgemeine Schwäche, Erhöhte
Erkrankungen Müdigkeit und Körpertemperund Unwohlsein atur,
Beschwerden am Peripheres
Verabreichungso Ödemrt(1) Hypokalzämie bzw. Hypokaliämie können mit dem Auftreten einer Hypomagnesiämie (siehe Abschnitt 4.4) in
Verbindung stehen
Meldung des Verdachts auf NebenwirkungenDie Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sieermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung überdas in Anhang V aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Es wurden bis zu 240 mg intravenös über 2 Minuten gegeben und gut vertragen.
Da Pantoprazol weitgehend proteingebunden ist, ist es nicht ohne Weiteres dialysierbar.
Sollte es zu einer Überdosierung mit klinischen Zeichen einer Vergiftung kommen, können abgesehenvon symptomatischer und unterstützender Behandlung keine spezifischen therapeutischen
Empfehlungen gegeben werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Protonenpumpenhemmer, ATC-Code: A02BC02
WirkmechanismusPantoprazol ist ein substituiertes Benzimidazol, das durch spezifische Reaktion mit den Protonenpumpender Belegzellen die Magensäuresekretion hemmt.
Pantoprazol wird im sauren Kompartiment der Belegzelle in die aktive Form, ein zyklisches
Sulphenamid, umgelagert und hemmt das H+/K+-ATPase-Enzym, das heißt die Endstufe der
Salzsäureproduktion im Magen.
Die Hemmung ist dosisabhängig und wirkt sowohl auf die basale als auch auf die stimulierte
Magensäuresekretion. Bei den meisten Patienten wird eine Befreiung von Sodbrennen und
Magensäurerückfluss innerhalb von 1 Woche erreicht. Pantoprazol reduziert die Magensäure, wodurches zu einem Gastrinanstieg proportional zur Säurereduktion kommt. Der Gastrinanstieg ist reversibel. Da
Pantoprazol an das Enzym distal zur Rezeptorebene bindet, kann es die Salzsäuresekretion unabhängigvon einer Stimulation durch andere Substanzen (Acetylcholin, Histamin, Gastrin) hemmen. Pantoprazolhat nach oraler und intravenöser Gabe den gleichen Effekt.
Bei Nüchternheit steigen die Gastrinwerte unter Pantoprazol an. Bei kurzzeitiger Anwendungübersteigen sie in den meisten Fällen nicht die obere Grenze der normalen Werte. Während einerlangfristigen Behandlung verdoppeln sich die Gastrinwerte in den meisten Fällen. Ein exzessiver Anstiegtritt jedoch nur in Einzelfällen auf. Demzufolge wird während einer Langzeitbehandlung in einer
Minderheit von Fällen ein leichter bis mäßiger Anstieg von spezifischen endokrinen Zellen (ECL) im
Magen beobachtet (einfache bis adenomatöse Hyperplasie). Allerdings ist in bisher durchgeführten
Studien die Bildung von karzinoiden Vorstufen (atypische Hyperplasie) oder Magenkrebs, wie es in
Tierversuchen vorgekommen ist, beim Menschen nicht beobachtet worden (siehe Abschnitt 5.3).
Während der Behandlung mit sekretionshemmenden Arzneimitteln steigt das Serumgastrin als
Reaktion auf die verminderte Säuresekretion an. CgA steigt aufgrund der erniedrigten gastrischen
Azidität ebenfalls an. Die erhöhten CgA-Spiegel können Untersuchungen auf neuroendokrine
Tumoren beeinflussen.
Vorliegende veröffentlichte Daten legen den Schluss nahe, dass Protonenpumpenhemmer 5 Tage bis2 Wochen vor einer CgA-Messung abgesetzt werden sollten. Hierdurch soll erreicht werden, dass diedurch eine PPI-Behandlung möglicherweise erhöhten CgA-Spiegel wieder in den Referenzbereichabsinken.
Klinische Wirksamkeit und SicherheitIn einer retrospektiven Analyse von 17 Studien mit 5960 Patienten mit einer ösophagealen
Refluxerkrankung (GORD), die mit 20 mg Pantoprazol in Form einer Monotherapie behandelt wurden,wurden die einen Säurereflux begleitenden Symptome, wie Sodbrennen und Säurerückfluss nach einerstandardisierten Methode ausgewertet. In den ausgewählten Studien musste jeweils mindestens1 Säurerückfluss-Symptom innerhalb von 2 Wochen verzeichnet werden. Die Diagnose von GORDbasierte in diesen Studien auf endoskopischer Beurteilung, mit Ausnahme einer Studie, in der die
Einbeziehung der Patienten ausschließlich auf der Symptomatik basierte.
In diesen Studien lag der Prozentsatz der Patienten, die nach 7 Tagen eine vollständige Linderung des
Sodbrennens erlebten, zwischen 54,0 % und 80,6 % in der Pantoprazol-Gruppe. Nach 14 und28 Tagen wurde eine vollständige Linderung des Sodbrennens bei 62,9 % bis 88,6 % und 68,1 % bis92,3 % der Patienten erreicht.
Bei der vollständigen Linderung des Säurerückflusses wurden ähnliche Ergebnisse wie beim
Sodbrennen erzielt. Nach 7 Tagen lag der Prozentsatz der Patienten, die eine vollständige Linderungdes Säurerückflusses erlebten, zwischen 61,5 % und 84,4 %, nach 14 Tagen zwischen 67,7 % und90,4 % und nach 28 Tagen zwischen 75,2 % und 94,5 %.
Pantoprazol erwies sich durchgehend gegenüber Placebo und H2RAs überlegen und nicht schlechter im
Vergleich zu anderen PPIs. Der Grad der Linderung der Säurerefluxsymptome war größtenteilsunabhängig vom ursprünglichen GORD-Stadium.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Pharmakokinetik unterscheidet sich nicht bei einmaliger oder wiederholter Anwendung. Im
Dosierungsbereich zwischen 10 und 80 mg ist die Plasmakinetik von Pantoprazol sowohl nach oralerals auch intravenöser Anwendung linear.
ResorptionPantoprazol wird nach oraler Anwendung schnell und vollständig resorbiert. Die absolute
Bioverfügbarkeit der Tablette liegt bei ca. 77 %. Die maximale Serumkonzentration (Cmax) von ca.1 - 1,5 µg/ml wird im Durchschnitt 2 - 2,5 h nach Anwendung (tmax) einer oralen Einzeldosis von20 mg erreicht. Diese Werte bleiben bei einer Mehrfachdosis unverändert. Gleichzeitige
Nahrungsaufnahme beeinflusste die Bioverfügbarkeit (AUC oder Cmax) nicht, erhöhte aber die
Variabilität der lag-Zeit (tlag).
VerteilungDas Verteilungsvolumen liegt bei ca. 0,15 l/kg und die Serumproteinbindung bei etwa 98 %.
BiotransformationPantoprazol wird fast ausschließlich durch die Leber abgebaut.
EliminationDie Clearance liegt bei ca. 0,1 l/h/kg. Für die terminale Eliminationshalbwertszeit (t1/2) wurde ca. 1 hberechnet. In wenigen Fällen wurden Probanden mit verlangsamter Elimination beobachtet. Aufgrundder spezifischen Bindung von Pantoprazol an die Protonenpumpen in der Belegzelle korreliert die
Eliminationshalbwertszeit nicht mit der viel längeren Wirkdauer (Säuresekretionshemmung).
Der größte Teil der Metaboliten (ca. 80 %) wird renal ausgeschieden, der Rest über die Faeces.
Sowohl im Serum als auch im Urin ist der Hauptmetabolit das mit Sulfat konjugierte
Desmethylpantoprazol. Die Halbwertszeit des Hauptmetaboliten (ca. 1,5 h) ist nur unwesentlich längerals die von Pantoprazol.
Besondere PatientengruppenEingeschränkte NierenfunktionDie Anwendung von Pantoprazol bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (incl.
Dialyse-Patienten, da Pantoprazol nur in sehr geringem Ausmaß dialysiert wird) erfordert keine
Dosisreduktion. Die Halbwertszeit von Pantoprazol ist wie bei gesunden Probanden kurz. Obwohl der
Hauptmetabolit eine verlängerte Halbwertszeit (2 - 3 h) aufweist, tritt bei dieser dennoch raschen
Ausscheidung keine Kumulation auf.
Eingeschränkte LeberfunktionBei Patienten mit Leberschädigung (Klasse A, B und C nach Child-Pugh) verlängerte sich die
Halbwertszeit auf Werte zwischen 3 h und 7 h, und die AUC-Werte erhöhten sich um den Faktor 3 - 6;während Cmax gegenüber Gesunden nur geringfügig um den Faktor 1,3 zunahm.
Ältere PatientenEine geringfügige Erhöhung von AUC und Cmax bei älteren im Vergleich zu jüngeren Probanden hatkeine klinische Relevanz.
5.3 Präklinische Sicherheitsdaten
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, zur Toxizität nachwiederholter Gabe und zur Genotoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren fürden Menschen erkennen.
In einer 2-Jahres-Karzinogenitätsstudie an Ratten wurden neuroendokrine Neoplasmen gefunden.
Weiterhin traten bei einer Studie Papillome squamöser Zellen im Vormagen von Ratten auf. Der
Mechanismus, der einer Entwicklung von Magenkarzinoiden durch substituierte Benzimidazolezugrunde liegt, wurde sorgfältig untersucht und lässt die Schlussfolgerung zu, dass es sich um einenindirekten Mechanismus infolge der stark erhöhten Serumgastrinspiegel bei der Ratte während derchronischen, hochdosierten Gabe der Substanz handelt.
In den 2-Jahres-Studien an Nagetieren wurde bei Ratten (in nur einer Studie) und weiblichen Mäuseneine erhöhte Zahl von Lebertumoren beobachtet, die als Folge der hohen Metabolisierungsrate von
Pantoprazol in der Leber interpretiert wurden.
Ein geringer Anstieg von Neoplasmen in der Schilddrüse wurde in der höchsten Dosisgruppe(200 mg/kg) bei Ratten in einer 2-Jahres-Studie beobachtet. Das Auftreten dieser Neoplasmen hängt mitden durch Pantoprazol induzierten Veränderungen im Abbau von Thyroxin in der Leber der Rattenzusammen. Aufgrund der geringen therapeutischen Dosis im Menschen sind Nebenwirkungen an der
Schilddrüse nicht zu erwarten.
In einer peri-postnatalen Reproduktionsstudie an Ratten zur Beurteilung der Knochenentwicklungwurden Anzeichen von Toxizität bei den Nachkommen (Mortalität, geringeres mittleres Körpergewicht,geringere mittlere Körpergewichtszunahme und reduziertes Knochenwachstum) bei Expositionen (Cmax)von ungefähr dem Doppelten der klinischen Exposition des Menschen beobachtet. Am Ende der
Erholungsphase waren die Knochenparameter in allen Gruppen ähnlich, und für die Körpergewichtezeigte sich nach einer arzneimittelfreien Erholungsphase ebenfalls eine Tendenz zur Reversibilität. Dieerhöhte Mortalität wurde nur bei Rattenjungen vor der Entwöhnung (bis zum Alter von 21 Tagen)berichtet, was schätzungsweise Säuglingen bis zum Alter von zwei Jahren entspricht. Die Relevanzdieses Befundes für die pädiatrische Population ist unklar. In einer früheren peri-postnatalen Studie an
Ratten mit etwas geringeren Dosen wurden bei 3 mg/kg keine Nebenwirkungen festgestellt, verglichenmit der niedrigen Dosis von 5 mg/kg in dieser Studie. Untersuchungen ergaben weder Hinweise auf eine
Beeinträchtigung der Fertilität noch auf eine teratogene Wirkung.
Die Plazentagängigkeit wurde an der Ratte untersucht. Sie nimmt dabei mit fortschreitender Trächtigkeitzu. Daher ist die Konzentration von Pantoprazol im Fetus kurz vor dem Wurf erhöht.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Kern
Natriumcarbonat
Mannitol (E421)
Crospovidon
Povidon (K90)
Calciumstearat
Überzug
Hypromellose
Povidon (K25)
Titandioxid (E171)
Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172)
Propylenglycol (E1520)
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1)
Natriumdodecylsulfat
Polysorbat 80
Triethylcitrat
DrucktinteSchellack
Eisen(III)-oxid (E172)
Eisen(II,III)-oxid (E172)
Eisen(III)-hydroxid-oxid-x-H2O (E172)konzentrierte Ammoniak-Lösung
6.2 Inkompatibilitäten
6.3 Haltbarkeit
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Alu/Alu-Blisterpackungen mit oder ohne Kartonverstärkung mit 7 oder 14 magensaftresistenten
Tabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungenzu beseitigen.
7. INHABER DER MARKETING-ERLAUBNIS
Takeda GmbH
Byk-Gulden-Str. 2
D-78467 Konstanz
GermanymedinfoEMEA@takeda.com
8. GENEHMIGUNGSNUMMER(N)
9. DATUM DER ERSTEN GENEHMIGUNG/ERWEITERUNG DER GENEHMIGUNG
ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 12. Juni 2009
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 21. Februar 2014
10. DATUM DER ÜBERARBEITUNG DES TEXTs
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf den Internetseiten der Europäischen
Arzneimittel-Agentur http://www.ema.europa.eu/ verfügbar.